Zum Inhalt der Seite

Four Nights

... to reach my Heart
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

First Night: SHALLOW SLEEP

„Wir müssen reden.“ Es waren noch nie gute Worte gewesen, besonders dann nicht, wenn sie aus dem Mund der Frau kamen, die du liebst.

„Ich liebe dich wirklich ...“ Ihr Ton deutete schon an, dass da noch ein 'aber' kommen würde und dieses 'aber' würde mir sicherlich nicht gefallen.

„... aber es kann so nicht weitergehen.“ Genau diese Worte hatte ich befürchtet, schon nachdem sie zur Tür hereingekommen war und mich angesehen hatte. Ihr Blick, ihre Miene, ihre Haltung – all das hatte nicht gerade darauf hingedeutet, dass sie mir gleich um den Hals fallen und mich zu Tode küssen würde. Nein, stattdessen hatte sie mir das Herz herausgerissen und war dann auch noch mit voller Wucht darauf herumgetreten.

„Dein Job ist dir wichtiger als ich. Ich habe lange genug darüber hinweggesehen, aber aber langsam reicht es mir. Du interessierst dich überhaupt nicht dafür, wie es mir geht.“ Sie hatte nicht geweint oder sonstige Anzeichen von Trauer gezeigt. Ganz im Gegenteil: Ihre Stimme war vollkommen kalt und ausdruckslos gewesen. Ich hingegen hatte protestiert, ihr beteuert, dass sie sich irrte und ich sie so wie am ersten Tag lieben würde, aber es hatte nichts gebracht. Wie verzweifelt ich sie auch angefleht hatte, es schien sie nicht im Geringsten zu kümmern.

„Nein, Gackt, es ist vorbei, ich brauche dich nicht mehr.“ Danach ging sie einfach und ließ mich allein zurück.

Sie ... brauchte mich ... nicht mehr. Ihre Worte sickerten nur langsam in mein Bewusstsein, genau wie die Tatsache, dass sie mich verlassen hatte. Und es ließ mich handlungsunfähig werden – zumindest für einige Zeit.

Drei volle Tage hatte ich daran zu kauen, dass sie nicht mehr anrufen oder gar in meine Wohnung kommen würde. Und dann überfiel mich eine Welle der Panik. Ich hatte sie verloren, es war meine Schuld, sie hatte vollkommen Recht! Ich bombardierte sie mit Anrufen, lungerte vor ihrer Wohnung herum und quetschte unsere gemeinsamen Freunde aus, doch nichts half. Sie hob nicht ab, ignorierte meine Nachrichten und behandelte mich wie Luft, wenn ich doch einmal das Glück hatte, sie persönlich zu erwischen. Es hatte alles keinen Zweck – sie wollte nicht mehr, sie war wohl wirklich über mich hinweg.
 

Nach weiteren fünf Tagen der Belagerung, in der ich weder zur Arbeit ging, noch sonst irgendetwas Produktives zustande brachte, sah ich auch ein, dass es sinnlos war. Ich hatte die Frau, mit der ich seit über einem halben Jahr zusammen war, eigenhändig vergrault. Und um diese Erkenntnis gebührlich zu feiern, ging ich in meine Stammkneipe, wo ich mich ordentlich gehen lassen und hinterher mit mindestens einer Frau im Arm wieder herauskommen würde. Ja, genau ... das würde mir hoffentlich etwas helfen!

Ich war seit Monaten nicht mehr hier gewesen, aber so wie ich You kannte, hatte er sicher nicht allzu viel verändert – er hatte sich schon immer darum bemüht sein rauchiges, gemütliches Ambiente zu perfektionieren. Ich schmunzelte, warf noch einen Blick auf das Schild über dem Eingang, welches den Namen der Bar verkündete, und trat ein – manche Dinge würden sich zum Glück nie ändern. Wie ich mich doch irrte! In letzter Zeit schien sich wirklich alles zu ändern. Statt der gewohnten Wolke aus Zigarettenqualm kamen mir heute sanfte Klänge eines Klaviers entgegen und anstelle der Typen, die hier sonst immer saßen, waren nun sogar knutschende Pärchen zu Gast. Wo war ich hier nur reingeraten? Ich wollte sofort auf dem Absatz kehrt machen, aber man hatte mich schon entdeckt.

„Hey, Gaku!“ Yous Stimme. Ich drehte mich wieder um und sah ihn hinter dem Tresen stehen.

„Hallo, You“, sagte ich und ging zu ihm an die Bar, wo ich mich auf einem der schwarzen Hocker setzte.

„Sieht man dich auch mal wieder! Wie komm ich denn zu der Ehre?“, fragte er scherzend. Ich hatte nicht vor, ihm mein Elend direkt auf die Nase zu binden und antwortete daher etwas ausweichend: „Ach, ich hatte mal wieder Zeit.“

„Hat dich deine Süße also mal von der Leine gelassen?“ Er lachte darauf und ich wusste ohnehin, dass es nur halb so ernst gemeint war, wie es geklungen hatte ... auch wenn seine Frage eigentlich der Wahrheit entsprach – ich hatte mein ganzes Leben nach ihr ausgerichtet und jetzt, da sie weg war klaffte da ein ziemliches Loch. Ich seufzte und You schien zu wissen, dass etwas faul war.

„Wieso hast du auf einmal Zeit?“ Er war ein Meister darin, Dinge direkt anzusprechen und doch nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.

„Sie hat Schluss gemacht, vor zwei Wochen ... hab ihr zu viel gearbeitet. Wen kümmert es?“ Mein Tonfall war hoffentlich deutlich genug, um zu zeigen, dass ich über dieses Thema nicht sprechen wollte.

„Hm ... okay.“ Er hatte verstanden. „Also, was willst du trinken?“, fragte er grinsend.

„Uhm, für den Anfang-“ Ein ohrenbetäubendes Quietschen aus Richtung des Klaviers unterbrach mich und ließ mich nach der Quelle des Lärms suchen. Und diese Quelle machte mich erneut sprachlos: Auf der kleinen Bühne, auf der unter anderem auch das Klavier stand, hatte sich eine zierliche Gestalt mit braunen Haaren und in einem schwarzen Anzug auf einem hohen lehnenlosen Stuhl niedergelassen und stellte gerade noch die Höhe des Mikrophons ein. Er – es war eindeutig ein Mann, auch wenn ich mir im allerersten Augenblick nicht ganz sicher gewesen war – wirkte dabei sehr konzentriert. Ein paar Augenblicke später hob er jedoch den Kopf und sprach ins Mikro: „Guten Abend, verehrte Gäste. Mein Name ist Hyde und ich hoffe, Sie heute ein wenig unterhalten zu können. Mein erster Song trägt den Titel 'Shallow Sleep'.“

Während er sprach, hatte er den Blick über das Publikum schweifen lassen und gab mir die Gelegenheit in seine Augen zu sehen – mandelförmig, dunkelbraun und mit einem ... unergründlichen Ausruck, irgendwie sanft, aber doch leuchtend und gespannt und-

„Gaku! Hey, Gaku!“

„Was?!“ Mein Kopf schnellte zurück und ich fixierte You wieder, der ein wenig verstimmt dreinblickte.

„Ich frag dich nicht noch ein fünftes Mal, was du trinken willst.“

Da fiel der Groschen bei mir und ich beeilte mich, mich bei ihm zu entschuldigen: „Oh ... sorry, You, aber ... er ...“ Ich warf wieder einen Blick hinüber zu Hyde. Das Vorspiel des Songs, den er singen wollte, hatte inzwischen begonnen und er schien nun auf seinen Einsatz zu warten.

„Ja, ich weiß“, lachte You und hatte mir scheinbar vergeben, „er hat ein einnehmendes Wesen. Ist ziemlich gut für's Geschäft. Also?“

„Ein Bier“, bestellte ich schließlich, ohne meinen Blick von dem kleinen Sänger auf der Bühne zu nehmen; ich wollte nichts verpassen. You hatte wirklich gewaltig untertrieben – dieser Hyde war mehr als einnehmend, aber ich konnte einfach nicht ausmachen, woran es lag, er hatte ja noch nicht einmal angefangen zu singen. Aber das würde sich gleich ändern, denn nun schloss er die Augen, lehnte sich leicht nach vorn, um mit den Lippen näher am Mikrophon zu sein und erste Töne verließen seinen Mund:
 

I just saw you

Beyond the course of time

A room that we once shared

But my memory's a haze

Forgetting what was said
 

Wow ... ich meinte: WOW! Seine Stimme .. sie war so melodisch und seine Art zu singen, die Worte zu betonen ... schon der Rhythmus beim Sprechen war wirklich sehr angenehm gewesen, aber das hier übertraf einfach alles. Mal ganz davon abgesehen, dass ich von einer so feminin aussehenden Person nie im Leben eine so tiefe Gesangsstimme erwartet hätte, wirklich nicht. Ich war ... hin und weg, das Bier vor mir hatte ich auch schon komplett vergessen.
 

I gently held out my hand

And in that perfect moment

You disappeared - I lost you over again
 

In a shallow sleep I dreamt I was seeing you

Just how I remembered

Brimming with tenderness

And somewhere in the calm

A feeling that nothing had ever changed

Your presence close beside me till I wake
 

Nein ... nicht doch! Mir wurde ganz flau im Magen. Es war, als ob er sich in mein Herz geschlichen hätte und nun davon sang, was dort auf den Scherben geschrieben stand. Ein zerbrochenes Glück und jemand, der es einfach nicht hatte akzeptieren wollen. Dieser jemand war ich – er erzählte meine Geschichte ...
 

I just saw you

A moment far too brief

Before the daylight came

But my heart is beating fast

Perhaps we'll meet again
 

Ich schloss die Augen. Ja, ich hoffte noch immer, dass sie es sich anders überlegen und zu mir zurückkehren würde. Ich hoffte auf Besserung ...
 

In a shallow sleep I dreamt I was seeing you

Just how I remembered

Brimming with tenderness

And somewhere in the calm

A feeling that nothing had ever changed

Your presence close beside me till I wake
 

Nein, nicht Besserung. Ich wollte, dass alles wieder so wie früher wurde, als wir uns kennengelernt hatten, als wir noch richtig ineinander verliebt gewesen waren, als ich ihr wichtiger war, als alles andere.
 

I see you - until I wake from shallow sleep
 

Ich hatte von ihr geträumt ... fast jede Nacht ... von alten, glücklichen Zeiten ...
 

An artist without a brush

Can't paint upon the canvas

Without you here - there is no colour

A colourless landscape
 

Hör doch endlich auf! Ich will nicht mehr hören, wie du mein Elend zu Unterhaltung anderer besingst. Wie kannst du es wagen, so etwas Intimes in der Öffentlichkeit breitzutreten?! Es geht niemanden etwas an, wie dreckig es mir geht. Schluss damit! Schluss damit!

Schluss damit!“ Der Gesang brach ab, die Musik verstummte und ich konnte die Blicke aller Gäste auf mir spüren. Sie starrten mich an, als sei ich verrückt geworden, und ich wusste nicht, wohin ich sehen sollte, also schaute ich in mein Glas Bier.

„Alles in Ordnung, Gaku?“, fragte Yous besorgte Stimme. Ich nickte, aber er glaubte mir nicht, denn er hakte weiter nach: „Bist du dir sicher?“

„Ja, verdammt!“, schnauzte ich unfairerweise zurück, „alles bestens, danke der Nachfrage!“ Wahrscheinlich wird er meinem Tonfall angemerkt haben, dass weder alles bestens, noch dass ich für seine Sorge dankbar war. Und wenn er nochmal nervte, dann-

„Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“, fragte dann auf einmal eine sanfte Stimme neben mir. Ich wusste sofort, zu wem sie gehörte – er hatte schließlich bis eben noch gesungen. Hyde ... und nun war er wohl von der Bühne gekommen, um mich zur Schnecke zu machen, besaß aber komischerweise noch den Anstand, sich nach meinem Befinden zu erkundigen.

„Nein, ich meine ja, also ... es tut mir Leid, dass ich Ihren Auftritt unterbrochen habe“, seufzte ich. Mir war es wirklich peinlich, doch er lächelte darauf nur.

„Machen Sie sich deswegen bitte keine Sorgen, ich hatte danach sowieso eine Pause eingeplant.“ Hä? Schon nach dem ersten Song? Er musste mir die Verwirrung vom Gesicht abgelesen haben, denn er lächelte kurz eine Spur breiter.

„Mein Song scheint sie sehr mitgenommen zu haben, Sie haben geweint.“

„Nein, ich-“ Ich war schon dabei zu widersprechen, betastete aber im gleichen Moment meine Wangen und konnte tatsächlich die feuchten Spuren von Tränen auf ihnen spüren.

„Sehen Sie?“ Immer noch dieses sanfte Lächeln und dieser unergründliche Blick in den Augen – er schien es mir wirklich nicht im geringsten übel zu nehmen. „Also, wollen Sie sich und mir wirklich noch weißmachen, dass alles in Ordnung ist?“

Ich schwieg für eine Sekunde, in der ich mich fragte, was es diesen Mann eigentlich interessierte, wie ich mich fühlte. Er hatte nichts mit mir zu tun und kannte mich doch auch gar nicht. Aber auf der anderen Seite, tat sein Interesse auch ein klein wenig gut. Schon irgendwie seltsam, dass sich ein Wildfremder mehr Gedanken um meinen seelischen Zustand machte, als die Frau, die einmal gesagt hatte, sie hätte sich unsterblich in mich verliebt.

„Nein“, gestand ich schlussendlich, „nichts ist in Ordnung.“

„Wollen Sie darüber reden?“, hakte Hyde gleich weiter nach, ohne überhaupt einen Moment gezögert zu haben ... als ob es selbstverständlich wäre. Dieser Mensch kam mir immer wundersamer vor.

„Es ...“ Ich war wirklich schon drauf und dran, ihm die ganze Geschichte einfach auf die Nase zu binden, als mir etwas einfiel: „Nein! Sie haben doch Zuhörer, die auf Sie warten. Ich kann Sie wirklich nicht länger aufhalten.“

Darauf seufzte er und klang dabei irgendwie enttäuscht: „Ich glaube sie werden es verstehen, wenn ich mich statt der Show jemandem widme, der jetzt lieber nicht allein sein sollte.“

„Ja, aber ... Sie müssen wirklich nicht, ich habe doch You, falls ich jemanden brauche. Wir verstehen uns ziemlich gut und er wird mir sicher zuhören, oder?“ Die Frage war an eben diesen You gerichtet, doch er antwortete darauf nicht, da er gerade mit einem Tablett in der Hand durch die Bar lief und den Gästen ihre Bestellungen brachte.

„Er scheint allerdings ziemlich beschäftigt zu sein“, merkte Hyde an, „sie können mein Angebot wirklich annehmen. Ich beiße auch nicht.“ Darauf zwinkerte er mir zu und brachte mich unwillkürlich zum Schmunzeln.

„Also gut“, entgegnete ich schließlich und rutschte von meinem Hocker herunter.

„Gut“, erwiderte Hyde lächelnd, „ich verabschiede mich nur noch schnell. Bloß nicht weglaufen.“

„Okay, ich warte.“

Dann verschwand er wieder zur Bühne, um sich dafür zu entschuldigen, dass es doch keine abendfüllende Show werden würde, fügte aber noch hinzu, dass er am nächsten Freitagabend wieder hier wäre. Vielleicht sollte ich mir das merken. Als er zurückkehrte, kam auch You wieder an den Tresen.

„Nanu, heute schon fertig?“, fragt er Hyde verblüfft.

„Ja“, gab dieser zurück, „du musst mich auch nicht bezahlen, es war ja nur ein Song. Aber vielleicht kann ich dir noch eine Flasche Wein abschwatzen.“ Er grinste charmant, weshalb auch You lachen musste.

„Wenn du mir Gaku dafür wieder aufmunterst, klar!“ Hatten sich die beiden etwa stumm gegen mich verbrüdert?!

„Das hatte ich sowieso vor.“ Noch mehr Grinsen, als eben schon.

„Was darf's denn sein?“

„Roten, bitte, Marke kannst du aussuchen.“

„Ich glaub, ich hab da was Gutes für dich.“ You griff gezielt unter die Theke, zog eine Flasche aus blauem Glas hervor und stellte sie direkt vor Hydes Nase. „Bitte schön.“

„Danke.“ Die beiden schienen tatsächlich wortlos etwas ausgeheckt zu haben.

Hyde nahm die Flasche und wandte sich nun auch mir zu: „Wir könnten dann.“

„Ähm ... ja ...“ So viel Entschlossenheit gegenüber einem Fremden konnte einen glatt aus den Latschen hauen. Und es kam noch besser: Es war nämlich nicht so, dass Hyde vorging und ich hinter ihm hertrotten durfte. Nein, er hakte sich einfach bei mir unter und schob mich auf diese Weise mehr oder minder aus der Bar. Draußen überließ er dann allerdings mir die Führung – mir, der mental gerade im Chaos versank!

„Also dann“, begann er wieder, „den Spitznamen, den You für Sie benutzt, scheine ich nun zu kennen. Aber wie heißen Sie richtig?“

„Gackt Camui“, antwortete ich arglos.

„Camui, also.“

Gackt wäre auch okay.“ Für einen winzigen Moment zog Hyde überrascht die Augenbrauen hoch, gab sich dann aber wohl damit zufrieden.

„Gackt“, murmelte er leise, „Gackt.“ Es war, als ob er meinen Namen kostete und abschmecken wollte. „Gakuto“, wiederholte er noch einmal und kam scheinbar zu dem Schluss, dass er irgendetwas ändern musste, „wie wäre es mit 'Ga-chan'?“

„Ga-chan?“ Jetzt machte ich große Augen.

„Und das Du natürlich“, fügte er hinzu und lächelte breit. Hm?

„Wir kennen uns doch gar nicht“, gab ich zu bedenken.

„Dafür lernen wir uns gerade kennen. Wieso also nicht?“, schlug er mein Argument mit Leichtigkeit.

„Wieso also nicht“, bestätigte ich ihm nun auch lächelnd. „Ga-chan“, ich ließ mir den neuen Spitznamen auf der Zunge zergehen, noch nicht wissend, dass er neuen Wind in mein Leben bringen würde.
 

Während unserer kleinen Diskussion hatte ich gar nicht darauf geachtet, welchen Weg wir eingeschlagen hatten und war direkt nach Hause gegangen – der Ort, von dem ich eigentlich weg wollte, weil es dort einsam, trostlos, öde und einfach nur erdrückend war. Allerdings hatte ich jetzt Gesellschaft, ziemlich nette Gesellschaft sogar. Wir legten also auch noch das restliche Stück des Weges zurück, ich schloss die Haustür auf und nahm Hyde dann mit hoch in meine Wohnung. Er staunte nicht schlecht über die Unordnung, die dort herrschte, weil ich mir in den letzten Tagen nicht die Mühe gemacht hatte aufzuräumen und jetzt einfach alles da lag, wo ich es fallen gelassen hatte.

„Entschuldige das Chaos“, nuschelte ich schnell, „aber seit Shi-“ Ich brach ab und machte mich stattdessen daran, die Klamotten vom Sofa zu sammeln und sie im Schlafzimmer zu verstauen.

„Seit wann?“, wollte Hyde allerdings wissen, nachdem ich den Satz nicht vollendet hatte.

„Nicht so wichtig“, gab ich gleich darauf energisch zurück, schloss die Tür zum Schlafzimmer wieder und machte mich in die Küche auf, um Gläser für den Wein zu holen. Doch Hyde hatte anscheinend nicht vor, so einfach aufzugeben.

„Wenn du schon so reagierst, hat es bestimmt mit deinen Tränen von vorhin zu tun“, sagte er, lehnte sich gegen den Türrahmen zur Küche und verschränkte die Arme vor der Brust, „du solltest wirklich nicht so stur sein und es mir erzählen. Es tut wirklich gut zu reden, glaub mir. Und ich wette, du hast mit noch niemandem darüber gesprochen.“ Er hatte genau ins Schwarze getroffen. Seit dem Abend, an dem sie gegangen war, hatte ich kein Wort zu irgendjemandem verloren – außer zu ihr natürlich.

„Ga-chan!“, rief Hyde mich laut; er benahm sich gerade so, als würden wir schon ewig miteinander befreundet sein. Vielleicht lag es auch an diesem Verhalten, dass ich seufzte, mir einen Ruck gab und tatsächlich zu reden begann: „ihr Name war ... ist Shizuka.“ Den ganzen Mist erzählte ich ihm: Wie sie aus heiterem Himmel Schluss gemacht hatte, wie ich sie bestalkt hatte und es dann am Ende doch nichts gebracht hatte. Aber auch, dass ich einfach nicht über sie hinweg kam, dass ich sie immer noch so sehr liebte, dass ich alles dafür geben würde, wenn ich sie nur zurückbekäme.

„Am liebsten würde ich alles ungeschehen machen“, heulte ich Hyde voll, nachdem er mich wieder ins Wohnzimmer gebracht, auf die Couch geschoben und mir ein volles Glas Wein in die Hand gedrückt hatte.

„Ich hab noch nicht mal bemerkt, dass ich sie vernachlässigt habe. Ich weiß doch, dass ich sie liebe, und ich dachte, dass sie das auch weiß. Es hat ihr scheinbar nicht gereicht, aber sie hat auch nie etwas gesagt, bevor ...“ Jetzt hatte ich den Salat, ich heulte wirklich. Doch ich wollte ihr nicht hinterherweinen und wischte mir schnell die Tränen von den Wangen. Stattdessen setzte ich das Weinglas an und trank es in einem Zug leer. Als ich wieder absetzte und aufschaute, sah Hyde mich mit mitleidvollem Blick an.

„Das tut mir Leid“, sagte er. Ich schüttelte aber den Kopf und schenkte mir nach.

„Muss es nicht, ich bin selbst dran Schuld.“

„Red dir das doch nicht ein!“Seine Stimme klang nun aufgebracht. „Deine Freundin ... Ex-Freundin hätte auch sagen können, dass sie etwas stört, ohne sich gleich von dir zu trennen. Ich will damit nicht rechtfertigen, dass du sie vernachlässigt hast, aber ihr habt eben beide Fehler gemacht. Man darf schließlich nicht aufhören, sich um jemanden zu bemühen, sobald man erst mit ihm zusammen ist.“ Er sah traurig aus, als er geendet hatte, ganz so als ob ...

„Ist dir das auch schon mal passiert?“, fragte ich vorsichtig, was ihn komischerweise ein wenig zum Lächeln brachte.

„Eigentlich sollte es hier um dich gehen. Aber ja, es ist mit schon einmal passiert, vor etlichen Jahren und ich hatte zwischendurch auch schon wieder eine richtige Beziehung. Ich bin also drüber hinweg.“ Er erzählte es mir, als würde er mir vollkommen vertrauen.

„Ach so ... dann ist ja gut.“

„Ja, ist es.“ Stille ... Während er dieses kleine Bisschen aus seinem Leben erzählt hatte, hatte ich das zweite Glas Wein auch ausgetrunken und goss nun neu ein.

„Hey hey!“, lachte Hyde, „Nicht so schnell, sonst betrinkst du dich wirklich noch!“ Dieser Satz wunderte mich dann doch ein wenig. Nicht, weil er sich um mich sorgte – das hatte ich inzwischen voll zur Kenntnis genommen – sondern: „Ich hab dir doch gar nicht erzählt, dass ich mich in der Bar betrinken wollte.“ Darauf rollte Hyde allerdings erst einmal nur mit den Augen.

„Und ich hab dir doch eben erzählt, dass eine meiner Beziehungen nicht funktioniert hat“, erklärte er, „ich weiß also, wie sich Liebeskummer anfühlt und ich weiß auch, wie manche versuchen, ihn zu verarbeiten.“

„Manche?“, hakte ich nach und zog eine Augenbraue hoch.

„Ja, manche. Ich habe Songs geschrieben, um darüber hinwegzukommen. Shallow Sleep habe ich nach der Beziehung geschrieben, von der ich dir eben erzählt habe.“

Das erstaunte mich nun doch etwas: „Und dann singst du es trotzdem noch?“

„Ja, weil ich mich gerne an die schönen Seiten dieser Beziehung erinnere. Schließlich war es wunderschön, auch wenn es hundertmal ein hässliches Ende hatte. Ich möchte deswegen nicht ganze zwei Jahre meines Lebens verfluchen und vergessen.“ Das leuchtete ein.

„Stimmt“, kommentierte ich und trank wieder etwas Rotwein. Vielleicht könnte ich auch irgendwann so auf die gemeinsame Zeit mit Shizuka zurückblicken. Wieso war ich darauf nicht gleich von Anfang an gekommen? Wahrscheinlich, weil es die erste Beziehung war, die nicht von mir beendet worden war. Zuvor hatte immer ich Schluss gemacht, was wohl auch daran lag, dass ich mich nie hatte bemühen müssen – die Frauen waren einfach von selbst angekommen. Bei Shizuka war es wirklich harte Arbeit gewesen, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie von meiner Liebe zu überzeugen. Ich schluckte hart und fixierte die fast leere Weinflasche auf dem Couchtisch. Hätte ich doch nur daran gedacht, dass sie eine Person war, der man seine Liebe auch zeigen musste, dann wäre jetzt alles anders ... besser und nicht so kaputt. Erneut sickerten Tränen aus meinen Augenwinkeln, wurden aber sofort wieder von fremden Händen fortgewischt.

„Scht“, sagte Hyde in einem sanften Tonfall, „es wird wieder gut, Ga-chan, es wird alles wieder gut.“

„Nein, wird es nicht!“, protestierte ich sofort lautstark, „nichts wird wieder gut! Ich hab sie wirklich geliebt! Ich hab freiwillig mein Leben nach ihr ausgerichtet! Ich ...“ Meine Stimme brach, mein Hals war trocken und ich stürzte den Rest Rotwein aus meinem Glas hinunter. „Ich ...“

„Doch, Ga-chan“, redete er erneut in diesem sanften Tonfall auf mich ein, „es kann wieder gut werden. Ich habe schließlich nicht gesagt, dass du sie abschreiben sollst. Vielleicht denkt sie gerade nach und sieht ein, was sie da aufgeben will. Du musst dich erst einmal beruhigen, Panik bringt jetzt keinem etwas.“ Während er dies sagte, hatte er beide Hände an mein Gesicht gelegt und mich so gezwungen, ihn anzusehen. Mit der einen Hand streichelte er meine Wange, mit der anderen durch meine Haare.

„Du hast versucht, mit ihr zu reden, nehme ich an?“, fragte er einige Momente später, worauf ich nickte.

„Okay. Und du hast dich auch entschuldigt und ihr gesagt, dass du sie liebst und zurückwillst?“ Ich nickte wieder.

„Gut, dann hast du alles getan, was du tun konntest. Jetzt liegt es an ihr. Solange sie nicht will, kannst du nichts machen.“ Ich weiß! Ich weiß es doch ... und trotzdem war da der Drang, erneut zu ihr zu gehen und so lange auf sie einzureden, bis sie mir endlich verzieh.

„Nötige sie nicht zu irgendwas, lass sie einfach für eine Weile in Ruhe“, riet Hyde mir an. Wie konnte der Kerl nur so ruhig bleiben, während ich ...?! Okay, er hatte eigentlich nichts mit der Sache zu tun und konnte wohl besser nachdenken, als ich. Aber verdammt nochmal, er hatte doch gesagt, dass er sowas auch schon durch hatte. Er musste doch wissen, dass 'Abwarten und Tee trinken' das Letzte war, was ich gerade wollte!

Ich sah ihn nun wieder direkt an und dem Ausdruck seiner Augen nach zu urteilen, musste ich bemitleidenswert aussehen. Meine Stimme klang auch ganz kläglich: „Und was soll ich jetzt tun?“

Hyde schenkte mir ein weiteres seiner sanften Lächeln; er war wohl froh darüber, dass ich diesmal nicht widersprach.

„Was anderes, als sich in Selbstmitleid zu ertränken“, meinte er dann, „vielleicht finden wir ja etwas, was uns beiden gefällt, und dann machen wir das zusammen.“ Zusammen ...?

„Ist das dein Ernst? Du kennst-“

„Pscht!“ Er legte mir die Fingerspitzen auf die Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. „Ich sagte doch, wir lernen uns noch kennen.“

„Aber warum?“

„Weil du ein interessanter Mensch zu sein scheinst. Du hast deine Gefühle gezeigt, während ich gesungen habe. Andere hätten versucht eine Maske aufzusetzen und keine Regung nach außen zu lassen.“

„Genau genommen, hab ich nicht mal bemerkt, dass ich geheult hab“, erwiderte ich, um seinen Argumenten wenigstens ein bisschen die Stärke zu nehmen. Für gewöhnlich trug ich meine Emotionen auch nicht so offen mit mir herum und wenn der Song mich nicht so mitgerissen hätte, hätte ich die Tränen auch zurückgehalten. Nein, wenn er das als Begründung nahm, dann war ich ganz und gar kein interessanter Mensch.

„Trotzdem ...“, widersprach Hyde allerdings schon wieder, „ich finde dich interessant und wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne Zeit mit dir verbringen und dir helfen, dein Leid besser zu ertragen.“ Vernichtend geschlagen – ich wusste nicht, wieso ich sein Angebot jetzt noch ablehnen sollte.

„Okay, machen wir was zusammen“, stimmte ich also zu.

„Wunderbar“, gab Hyde zurück und hob sein volles Weinglas in meine Richtung. Ich verstand, was er meinte, goss den Rest Rotwein aus der Flasche in mein schon dreimal geleertes Glas und beeilte mich, mit ihm anzustoßen. Es klirrte leise und ich trank die kleine Pfütze, die die Flasche noch hergegeben hatte, mit einem Mal aus. Hyde hingegen nahm nur einen kleinen Schluck und stellte seinen Wein dann wieder weg.

„Geht es dir jetzt wenigstens ein kleines Bisschen besser?“, fragte er anschließend.

„Hm, na ja ... wie man es nimmt ... ich denke, ich werde noch eine ganze Weile daran zu knabbern haben.“ Es war keine wirklich dumme Frage gewesen, obwohl er ja gesehen hatte, dass es mir eben noch total dreckig ging. Er schien einfach nur von seiner Wirkung auf andere Menschen überzeugt zu sein und wenn ich ehrlich war, half mir tatsächlich seine bloße Anwesenheit schon. Das und seine sanfte, ruhige Aura – eine Aura, die mich gefangen nahm und so sehr fesselte, dass ich mich nicht wehrte, als er mich einfach küsste.

Ich fühlte seine weichen Lippen, die Druck auf die meinen ausübten. Wie automatisch schloss ich die Augen und genoss, was er mir gab. Er war so sanft dabei, nicht fordernd oder grob ... ganz sanft. Es war nur ein flüchtiger Kuss, denn nachdem Hyde auch noch kurz mit der Zunge über meine Unterlippe geleckt hatte, zog er sich wieder zurück. Erst dann begann ich mich zu fragen, was das jetzt eigentlich sollte.

„Warum?“, hauchte ich fast tonlos, worauf er charmant grinste.

„Um dir etwas Gutes zu tun“, war seine simple Antwort, womit er sich auch wieder zu mir vorbeugte. Diesmal hielt ich ihn jedoch auf Abstand.

„Nicht!“

Hyde zog eine Schnute: „Du brauchst dich vor nichts zu fürchten, auch wenn du noch nie etwas mit einem Mann hattest. Ich kann sehr unterwürfig sein.“

„Das ist es doch gar nicht!“, widersprach ich ihm, „aber ...“

„Dann ist doch alles in Ordnung“, fiel Hyde mir in Wort, „mach dir keine Gedanken und lass dich heilen.“ Er gab mir gar nicht mehr die Möglichkeit noch irgendetwas zu sagen, sondern küsste mich wieder – diesmal aber richtig. Er schob mir die Zunge in den Mund und begann, meine damit zu massieren. Seine Hände geisterten an meinen Seiten entlang und streichelten mich liebevoll. Er machte mir die Situation mit jeder Sekunde schmackhafter, sodass ich schlussendlich gar nicht anders konnte, als mich auf ihn einzulassen. Außerdem hatte ich fast eine ganze Flasche süßen, schweren Weins getrunken, der mich mittlerweile ganz duselig im Kopf machte.

„Verlieb dich aber nicht in mich“, hörte ich es von irgendwo ganz weit weg, störte mich aber nicht daran, sondern ließ mich fallen, genoss in vollen Zügen und dann ... riss mein Film.
 

Das Nächste, woran ich mich erinnerte, war mein vom reinen Morgenlicht erhelltes Schlafzimmer. Die Sonnenstrahlen drangen durch die Lücke zwischen den Vorhängen am Fenster und fielen mir genau ins Gesicht. Ich murrte leise und wandte mich von dem blendenden Licht ab. Doch ganz so einfach war das nicht, denn als ich mich umdrehen wollte, merkte ich, dass der Körper eines anderen Menschen, der sich an meinen anschmiegte, mein Vorhaben verhinderte.

„Morgen“, begrüßte mich eine sanfte Stimme.

„Morgen“, erwiderte ich, ohne überhaupt zu wissen, wer da mit mir das Bett teilte. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich davon ausgegangen, dass es Shizuka sei. Doch diese Annahme löste sich ziemlich schnell in Luft auf, als ich Hydes brünetten Schopf erkannte. Und als ich dann auch noch erkannte, dass ich definitiv und er augenscheinlich ebenfalls nackt war, saß ich mit einem Mal im Bett.

„Was haben wir getan?“, fragte ich als erstes voller Panik, rückte automatisch bis zur Bettkante und bereute die schnelle Bewegung auf der Stelle – mein Kopf!

„Beruhig dich, Ga-chan“, meinte Hyde darauf nur vollkommen gelassen.

„Beruhigen? Beruhigen?!“, meine Stimme kletterte in immer höhere Tonlagen und schrillte in meinen Ohren, „wir können sonstwas getrieben haben und ich erinnere mich an nichts! Oh Gott, ich hab sie betrogen ... ich hab Shizuka betrogen!“ Ich war schon wieder das kopflose Huhn, das ich auch vor einer Woche schon gewesen war – der letzte Rest meiner ohnehin recht kaputten Welt brach nun auch noch in sich zusammen. Wie sollte ich denn jetzt ...

„Ga-chan!“, rief Hyde und riss mich damit in die Realität zurück, „es ist gar nichts passiert. Wir haben uns geküsst und ein paar Minuten später warst du weg. Ich hab dich dann noch ins Bett gebracht und ausgezogen, damit du nicht in deinen Sache auf dem Sofa schlafen musst. Leider hab ich keinen Pyjama gefunden. Das Einzige, worauf du sauer sein kannst, ist, dass ich mich zu dir ins Bett gelegt habe.“ Damit beendete er seine Begründung, warum wir gemeinsam hier lagen, und setzte sich dann auf, wodurch ich sehen konnte, dass er noch seine Shorts trug.

„Wirklich?“

„Ja.“

Puh ... nochmal gut gegangen; ich seufzte erleichtert. Sauer war ich ihm auch nicht wirklich, er hatte es ja nur gut gemeint und ich war selbst dran Schuld, wenn ich mich betrank.

„Entschuldige“, murmelte ich, „und danke, dass du mir geholfen hast.“

„Kein Problem“, er lächelte mich wieder an, „du kannst dich ja bei Gelegenheit dafür revanchieren. Heute Abend zum Beispiel.“ Jetzt grinste er sogar.

„Heute Abend?“, fragte ich verwirrt.

„Ja“, meinte er, stand auf und sammelte seine Hose vom Boden auf. Allerdings nicht, um sie anzuziehen, sondern um etwas aus der Tasche zu fischen – eine weiße Karte, die er mir reichte. 'Seventh Heaven' stand darauf und auch eine Adresse.

„Komm heute um 20 Uhr da hin, dann sind wir quitt“, erläuterte er mir geheimnisvoll und sah mich dann schweigend an.

„Uhm ...“, begann ich und warf wieder einen Blick auf die Karte, „was ist denn da?“

„Wirst du sehen, wenn du hinkommst.“

Ich überlegte wieder einen Moment und sagte schließlich zu, worauf ich ein strahlendes Lächeln erntete: „Freut mich.“ Dann krabbelte er wieder aufs Bett und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Danke, Ga-chan.“

„Bitte.“

Worauf ließ ich mich da ein?
 

TO BE CONTINUED ...
 

~~~ ** + ** ~~~
 

Zuerst möchte ich nochmal auf Hydes Satz „Mach dir keine Gedanken und lass dich heilen.“ verweisen :3

Und ich hoffe, dass der Anfang meiner neuen Fic gefallen hat, denn als ich die Story das erste Mal komplett durchlas, nachdem ich mit Schreiben fertig war, war mein Eindruck ziemlich schlecht: holprig, hastig und teilweise echt bäh =_=

Ihr könnt mir ja nen kleinen Gruß dalassen und mir sagen, ob meine Korrekturen was gebracht haben ^0^

Bis denne~

Second Night: LOVE ADDICT

Die Adresse, die Hyde mir gegeben hatte, entpuppte sich als eine Art Club, der nicht allzu schlecht besucht zu sein schien. 'Seventh Heaven' verkündete die Leuchtschrift über dem Eingang, an dem sich die Leute in eine Schlange eingereiht hatten, um von den Türstehern entweder hereingelassen oder abgewiesen zu werden. Hm ... ich fragte mich, was hier sein sollte und vor allen Dingen, wo Hyde steckte. Es war zwar erst 20 vor acht, aber wenn er mich schon herbestellte, sollte er doch vielleicht auch etwas früher da sein. Doch nachdem er auch eine viertel Stunde später nicht aufgetaucht war, entschloss ich mich dazu hineinzugehen.

Am Eingang kam dann auch schon die erste Überraschung des Abends, denn die Leute, die ich für Türsteher gehalten hatte, stellten sich eher als Kassierer heraus. Scheinbar fand hier ein kleines Konzert statt. Hätte mir aber auch vorher auffallen können, denn überall an den Wänden klebten Werbeposter von ein und derselben Band, die heute spielen würde. Viel konnte man dem aber nicht entnehmen: Nur der Bandname, den ich nicht kannte, der Showbeginn um 20 Uhr und ein in gelb und schwarz gehaltenes, ziemlich entfremdetes Bild der Künstler. Vielleicht war es Hydes Lieblingsband, vielleicht würde Musik gespielt werden, die mich aufheitern sollte ... ich wusste es nicht, aber ich war gespannt darauf, was Hyde sich ausgedacht hatte.

Ich bezahlte also die Eintrittskarte und ging hinein. Dort wurden meine Hoffnungen, Hyde zu treffen, allerdings nahezu begraben. Der Saal war nur schwach beleuchtet und auf der Bühne hinter der Tanzfläche herrschte sogar nur Schwarzlicht, sodass man ein Schlagzeug, Verstärker und drei Mikrophonständer gerade noch so erkennen konnte. Und die Leute drängelten sich auf genau diese Bühne zu, echte Fans eben. Eigentlich interessierte mich das Ganze nicht, da ich ja auch wegen Hyde und nicht wegen dieser Band gekommen war, aber ihn jetzt in diesem Getümmel zu finden ... am Ende stand er noch in der ersten Reihe. Wobei ... ich konnte mir irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass Hyde, so wie ich ihn kennengelernt hatte, in so einer ausgeflippten Menge stehen, tanzen, schreien, mitsingen und sich überhaupt wie ein Fan aufführen könnte. Dazu wirkte er einfach zu ... geheimnisvoll.

Und dann kam mir auch noch ein Gedanke, der mir nicht gefallen wollte: Was, wenn er mich tatsächlich nur wegen der Musik und der Euphorie der Fans hierher geschickt hatte und selbst gar nicht auftauchen würde?

„Komm heute um 20 Uhr da hin“, hatte er gesagt, nicht „triff mich dort.“ Nein! Ich wollte mir nicht einmal vorstellen, dass er zu so etwas fähig war. Er hatte mir mehrmals beteuert, dass er mich kennenlernen und mit mir zusammen etwas unternehmen wollte. Aber dieser unangenehme Verdacht erhärtete sich leider mehr und mehr, als es immer später wurde, schließlich der Gong einer Turmuhr ertönte und das Licht im Zuschauerraum ausging. Kurz darauf begann sich auch auf der Bühne etwas zu regen: Vier Gestalten kamen von links – drei davon mit Gitarren in der Hand, die vierte gleich auf das Schlagzeug zugehend. Einer der drei Gitarristen trug ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck 'ROCK ROCK ROCK'. Das Weiß strahlte regelrecht in dem Schwarzlicht, als er an das Mikro ganz vorne traf. Man konnte zwei seiner Atemzüge hören, dann einen Anschlag der Gitarrensaiten und schließlich ging es los.

Der Drummer zählte an, legte den Takt vor und verstummte dann für den mittleren Gitarristen, der nach dem dritten Schlag auf das Becken einsetzte. Es war eine einfache, aber griffige Melodie, die sofort ins Ohr ging. Er spielte sie einmal und begann dann von vorn, diesmal aber mit der Unterstützung der anderen beiden, die mit ihm vorn standen. Sie spielten diese erste Wiederholung noch allein, bevor dann beim dritten Durchlauf die ganze Band am Werk war. Noch etwas später setzte dann auch die Gesangsstimme ein und die Beleuchtung ging endlich an.
 

Hey, keep on rolling

Baby, I want to explode

Oh yes, need you darling

With a growling exhaust note
 

A love addict, come light my fire

A love addict, I'm already a love addict
 

Hyde! Zwar mit einer etwas raueren Stimme, als gestern Abend, aber eindeutig Hyde! Jetzt wusste ich, wieso er sich nicht hatte blicken lassen: Er stand da vorne auf der Bühne und brachte das Publikum zum Toben. Das ging auch total mit und brüllte den Text so laut, dass Hyde Probleme zu haben schien, gegen seine Fans anzukommen.
 

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!
 

Ich kam mir ein bisschen fehl am Platze vor, wie ich so zwischen den ganzen Leuten stand und nicht mitsingen konnte ... noch nicht einmal den Refrain, obwohl er nicht sonderlich schwer zu merken war. Eigentlich traf mich auch gar keine Schuld, da ich Hyde ja gestern erst kennengelernt hatte, und trotzdem ... wenn der Song nicht so ein Ohrwurm gewesen wäre, hätte mich das wieder deprimiert.
 

Mom, I'm sorry

Am I playing some bad games?

We starve like cherries

Baby, I want to explode
 

A love addict, come light my fire

A love addict, I'm already a love addict
 

Ich gab mir Mühe, wenigstens mit der Musik mitzugehen, wenn ich schon beim Text passen musste, aber das fiel mir auch nicht allzu schwer. Um mich herum waren haufenweise Menschen, die mindestens genauso begeistert waren wie ich – ich ließ mich von der Stimmung und dem Feeling und natürlich von Hyde mitreißen. Er tobte sich auf der Bühne dermaßen aus, feuerte die Menge an, noch ausgelassener zu tanzen und lieferte allgemein eine großartige Show.
 

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!
 

Diesmal konnte ich mitsingen und tat es auch so laut wie es nur ging. Ich hatte mich vollkommen in die Menge eingefunden und war nun einer von ihnen. Auch Hyde schien dies bemerkt zu haben, denn er schaute auffallend oft in die Richtung, in der ich stand, und zog sein ohnehin schon breites Grinsen noch breiter. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein und er war bei jedem Live so. Mich stachelte das Leuchten in seinen Augen jedenfalls noch mehr an.
 

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go
 

Die beiden Männer links und rechts von Hyde, die nicht minder ausgelassen waren, hatten nun auch eingesetzt und übernahmen ihren kleinen Gesangspart. Es wirkte wie eine Antwort auf seine Aufforderung und das Publikum machte fleißig mit, gab ihm noch mehr Feedback, dass ankam, was er da oben trieb.

Doch dann wurde es mehr oder weniger still, Hyde ließ von seinem Instrument ab und griff sich stattdessen das Mikrophon samt Ständer. Seine Stimme glich einem Reibeisen.
 

I'm already a love addict, love addict

I'm already a love addict

Come light my fire

I'm already a love addict, love addict

I'm already a love addict
 

Nach dieser 'Ruhe' war es so, als würde der Saal explodieren, als der Refrain plötzlich und beinahe unerwartet – zumindest für mich – dann wieder mit seiner vollen Lautstärke und Energie losbrach und die Menge erneut ausflippte. Scheinbar kam jetzt das Finale.
 

Come light my fire!

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!

Yeah! Just free your mind!

Yeah! Let's get it on now!
 

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go (wohoow)

Ride on time, let go~
 

Hydes Stimme überschlug sich fast bei den letzten Zeilen, ehe er dann vom Mikrophon zurücktrat und zusammen mit den anderen nur noch das Lied ausklingen ließ. Der letzte Ton war kaum verklungen, als schon die Begeisterungsstürme des Publikums einsetzten. Sie schrien und jubelten und riefen sogar nach ihm („Haido!“). WOW ... wirklich einfach nur wow. Seine Stimme eignete sich also nicht nur perfekt zur musikalischen Untermalung in einer Bar, sondern harmonierte auch mit rockigen Gitarrenklängen.

„Hey!“, ertönte schließlich wieder seine normale Stimme, er atmete nur ein wenig schneller, „Wir sind VAMPS! Wie geht es euch heute Abend?“ Er hatte das Mikro rechtzeitig aus der Halterung genommen und hielt es nun zum Publikum, damit es antworten konnte. Wieder ein Begeisterungssturm, der Hyde zum Lachen brachte.

„Uns auch“, erwiderte er darauf grinsend, „Denn heute ist ein ganz besonderer Abend. Wollt ihr wissen warum?“

JA!!!“, kam es im Chor vor der Menge.

„Heute dürft ihr entscheiden, was wir spielen, solange es einer von unseren Songs ist.“ Noch mehr Begeisterung. Gab es hier überhaupt eine Grenze nach oben? Wohl eher nicht.

„Also was wollt ihr?“

Sofort brachen Rufe mit den verschiedensten Wünschen los.

Horizon!

Countdown!

Evanescent!

Masquerade!

Mission!

Und noch jede Menge mehr, die ich nicht verstehen konnte, weil alle durcheinander brüllten. Hyde währenddessen stachelte sie nur noch mehr an, indem er die freie Hand an sein linkes Ohr hielt und auf weitere Wünsche zu warten schien. Dann schüttelte er aber lachend den Kopf und beugte sich zu einer Person in der ersten Reihe hinunter.

„Wie heißt du?“, fragte er sie über das Mikrophon, damit wir es alle hören konnte.

„Mayuko“, antwortete eine kichernde Mädchenstimme.

„Ah~ Mayu-chan“, meinte Hyde darauf charmant – er suchte sich also für jedem gleich einen Spitznamen und nicht nur für mich, „Und welchen Song möchtest du hören?“

Sie kicherte erneut, bevor schließlich die schüchterne Antwort kam: „Hello.“ Dann richtete Hyde sich wieder auf und steckte das Mikro zurück in die Halterung, um beide Hände frei zu haben.

„Ihr habt es gehört, Leute: Hello!“, kündigte er an und legte dann auch schon los, brachte das Publikum wieder zu jubeln und auch ich war wieder mit dabei.
 

Es wurde ein wirklich genialer Abend mit vielen unterschiedlichen Songs – fröhlichen, traurigen, schnellen, langsamen, lauten und leisen. Den Abschluss bildete ein recht kurzes Stücken, welches Hyde unter dem Murren des Publikums mit 'Hideaway' angekündigt hatte.

It's tiiime! Are you ready nooow~?!“, lautete die letzte Zeile, nach der Hyde das Mikrophon samt Ständer umkippen ließ und zusammen mit seinen Bandkollegen einfach von der Bühne verschwand. Der Beifall hallte jedoch so lange nach, bis sie nochmal herauskamen und sich unter aller Augen verbeugten, ehe sie endgültig gingen.

Es dauerte dann auch noch einige Minuten, bis wieder Musik gespielt wurde und sich die Menge langsam zerstreute. Einige suchten sich Sitzplätze an den Tischen, andere begaben sich zur Bar, manche gingen ganz und der Rest blieb auf der freien Fläche und begann zu tanzen. Ich gehörte zu denen, die sich hinsetzten, weil ich von dem ganzen Gehüpfe ziemlich außer Atem war.

Ich hatte mir gerade etwas zu trinken bringen lassen, als Hyde sich zu mir setzte, mit einer Flasche Wasser in der Hand. Dieser versetzte die Bedienung einen schnippischen Blick, sagte aber nichts und verschwand wieder. Hyde blickte ihr kurz glucksend nach und wandte sich dann mir zu.

„Hey!“, begrüßte er mich.

„Hey!“, sagte ich ebenfalls und konnte es auch nicht lassen, ihn gleich mit Komplimenten zu überhäufen, „ihr wart echt klasse! Ich hab selten so eine großartige Performance gesehen! Und die Songs erst ... Ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher mir am besten gefallen hat, sie waren alle wirklich toll!“

„Danke“, meinte Hyde darauf, grinste verschmitzt und kratzte sich am Hinterkopf, „aber du machst mich noch ganz verlegen, wenn du mich so mit Lob überschüttest.“ Sein Kichern, was darauf folgte, sagte mir aber, dass er dies nicht ganz so ernst meinte. Es hätte mich auch gewundert, wenn ihn irgendetwas wirklich verlegen machen könnte.

„Ich finde sie trotzdem gut“, betonte ich noch einmal und trank einen Schluck von meiner Cola. Kein Alkohol heute Abend, ich wollte nicht schon wieder einen Blackout riskieren. Nicht, dass ich Hyde nicht glaubte, wenn er mir sagte, dass nichts passiert wäre, aber es war kein schönes Gefühl, von anderen zu hören, was man so angestellt hatte.

„Danke“, sagte Hyde noch einmal, „das freut mich wirklich. Es ist das Größte für mich, wenn anderen gefällt, was ich geschaffen habe.“

„Dann hast du jetzt einen Fan mehr.“ Nachdem ich das gesagt hatte, breitete sich doch ein leichter Rotschimmer auf Hydes Wangen aus und er quittierte meine Bemerkung mit einem beinahe schüchternen Lächeln, weshalb erst einmal ungewöhnliche Stille zwischen und herrschte, in der wir beide ab und an einen Schluck von unseren Getränken nahmen.

„Uhm“, begann ich dann wieder, um das Schweigen zu durchbrechen, „wie lange spielt ihr jetzt eigentlich schon zusammen?“

Hyde schien froh über die Frage und lächelte mich an, als er antwortete: „Seit ungefähr zwei Jahren. Aber wir haben leider immer noch keinen Vertrag.“

„Echt? Dabei seid ihr doch so gut.“

Hyde zuckte mit den Schultern: „Irgendwann wird es schon klappen. Wir arbeiten auch schon daran, das Geld für die Produktionskosten selbst zusammen zu bekommen, damit wir ein Album aufnehmen können.“

„Läuft es denn gut?“

„Ja, in letzter Zeit kommen immer mehr Leute zu unseren Gigs. Ungefähr die Hälfte haben wir dadurch schon.“ Er wirkte wirklich optimistisch – was ich nicht anders erwartet hatte.

„Aber die Hälfte ist immer noch eine ganze Menge“, meinte ich, „Wenn ich euch irgendwie helfen kann, ich bin-“

„Nein, lass mal!“, fiel Hyde mir ins Wort und schüttelte den Kopf. „Du musst uns dein sauer verdientes Geld nicht geben. Wir schaffen das schon.“

„Aber du hast mir doch auch deine Hilfe angeboten.“

„Allerdings keine finanzielle, sondern mentale.“

„Was eigentlich viel mehr wert ist“, argumentierte ich.

„Gaaa-chaaan~“, widersprach er mir in einem leicht jammerigen Tonfall, was mich etwas enttäuschte. Wieso durfte ich ihm denn nicht helfen, wenn er mir doch gerade so half?

„Hyde ...“

„Sag 'Haido' und komm tanzen.“ Damit brachte er mich wirklich zum Schweigen. Hatte ich mich verhört?

„T-tanzen?“

„Ja, tanzen! Ich liebe diesen Song!“ Danach stand er auf, nahm meine Hand und zog mich mit zur Tanzfläche.

„Aber, H-Haido ... ich kann doch gar nicht ...“

„Ich auch nicht“, schlug er meinen Einwand mühelos und begann sich zur Musik zu bewegen.

„Na los, Ga-chan“, forderte er mich erneut auf, als ich mich noch immer nicht vom Fleck bewegt hatte. „Sei kein Spielverderber!“ Ich kam mir wie ein Idiot vor, als Hyde dann auch noch nach meinen Händen griff und mich so dirigierte, dass es zu seinen Bewegungen passte. Er drehte sich in meinen Armen ein, schmiegte sich kurz ganz dicht an mich und drehte sich anschließend wieder heraus, schenkte mir ein aufmunterndes Grinsen. Ich konnte nicht anders, als auch wenigstens zu lächeln und alles über mich ergehen zu lassen.

Nach einer Weile ließ er mich dann wieder los, drehte sich um sich selbst, wackelte mit der Hüfte und dem Kopf, sang den Song mit und war einfach nur gut gelaunt. Mich konnte das leider alles nicht so recht anstecken, sodass ich von der Tanzfläche flüchtete sobald das Lied zu ende war. Hydes schmollenden Blick konnte ich noch von meinem Platz aus sehen, war allerdings froh, dass er sich seinen Spaß nicht verderben ließ und allein weitermachte. Irgendwie lag mir Tanzen nicht so sehr ... zumindest dann nicht, wenn mich dabei jemand ansah – vorhin beim Konzert war das kein Problem gewesen, weil sie sich alle auf die Bühne konzentriert hatten.
 

Lange saß ich jedoch nicht einsam an meinem Tisch, sondern bekam schon ungefähr zehn Minuten später Besuch von einer Frau mit platinblond gefärbten Haaren.

„Na~ so einsam hier?“, raunte sie mir zu und klimperte mit den Wimpern.

„Eigentlich nicht“, antwortete ich ihr unbeeindruckt.

„Ich sehe hier nur niemand anderen“, zeigte sie sich ebenso unbeeindruckt.

'Aber da steht eine Flasche Wasser, aus der ich meine Cola garantiert nicht hab', wollte ich schon zurückgeben, riss mich aber zusammen.

„Du erlaubst doch?“, fragte sie rein formell und griff sofort nach dem Strohhalm in meinem Glas, um daraus zu trinken. Das war doch ... Jetzt starrte sie mich auch noch unverwandt an, während sie an dem Strohhalm nuckelte. So eine aufdringliche, dumme Kuh! Ich presste die Lippen aufeinander. Diese-

„Du betrügst mich doch nicht etwa?!“, kam es dann auf einmal von der andere Seite, wo Hyde plötzlich stand und die Frau abschätzig musterte.

„Wie?“ Ich war verwirrt.

„Hä?“ Die Blondine wohl auch, weshalb sie sofort aufhörte, aus meinem Glas zu trinken.

„Na, weil das meiner ist“, erklärte Hyde wie selbstverständlich, setzte sich auf meinen Schoß und schlang demonstrativ die Arme um meinen Hals, „Nicht wahr, Schatz?“ Ich brauchte zwei Sekunden, um zu registrieren, dass die Frage an mich gerichtet war.

„Äh, ja ... klar“, stimmte ich noch etwas verwirrt zu. Unser kleines Theater schien etwas Wirkung zu zeigen, denn der verführerische Augenaufschlag dieser Klette verflog endlich und sie blickte ziemlich miesepetrig drein. Da sie aber immer noch nicht von allein auf die Idee kam, zu verschwinden, griff Hyde zu drastischeren Mitteln: Er drückte seine Lippen einfach auf meine und schob mir ohne Vorwarnung die Zunge in den Mund. Ich hätte beinahe draufgebissen, so unerwartet kam das für mich. Aus dem Augenwinklen konnte ich allerdings sehen, wie sich Blondies Augen erschrocken weiteten, ehe sie peinlich berührt wegschaute, um sich dann zu verkrümeln.

„Haido“, nuschelte ich in den Kuss hinein und schob seinen Körper gleichzeitig von mir, „sie ist weg.“

„Oh ... echt?“, fragte er in einem gespielt unschuldigen Tonfall. Er klang dabei verblüffend echt, ganz so, als ob er wirklich gern noch weitergemacht hätte.

„Ist sie“, murmelte ich, „und danke, du bist gerade rechtzeitig gekommen. Ich hätte unfreundlich werden müssen, um sie loszuwerden.“

„Und man will ja nicht unfreundlich werden, nicht wahr?“, scherzte Hyde darauf und strich mir mit dem Zeigefinger über den Nasenrücken bis zur Spitze.

„Genau“, stimmte ich zu, grinste wieder ein bisschen.

„Na, dann lass uns gehen, bevor du wirklich unfreundlich werden musst“, schlug er vor und rutschte von meinem Schoß herunter.

„Und wohin?“

„Zu mir natürlich, Schatz.“ Hyde gluckste, während er das sagte und das letzte Wort noch einmal besonders betonte.

„Ah~ selbstverständlich.“

Da ich meine Cola noch bezahlen und Hyde seine Sachen aus der Garderobe holen musste, trennten wir uns kurz und trafen uns fünf Minuten später draußen vor dem Eingang wieder. Von dort aus nahmen wir uns ein Taxi, um zu Hydes Wohnung zu gelangen. Auf dem Weg unterhielten wir uns über dies und das, hauptsächlich aber über seine Musik und dass ich wirklich begeistert davon war. Er hingegen wollte eher wissen, was ich so den ganzen Tag lang angestellt hatte.

„Nicht sehr viel“, antwortete ich und zuckte mit den Schultern, „Ich hab nur meine Wohnung ein bisschen aufgeräumt, damit sowas wie gestern nicht noch mal passiert.“

„War doch gar nicht so schlimm“, versuchte er mich zu beruhigen, „Bei mir sieht es auch manchmal so aus.“ Darauf lächelte ich ihn kurz müde an, fuhr mir verlegen durch die Haare und schaute schweigend aus dem Fenster. Die Gegend kam mir nicht bekannt vor, aber sie wirkte wie ein ruhiges Wohnviertel mit dem ein oder anderen grünen Fleckchen. Doch noch bevor ich mich weiter umsehen konnte, hielt das Taxi an und Hyde zückte seine Brieftasche, um die Fahrt zu bezahlen.

Dann stieg er aus und ich tat es ihm gleich. Er ging direkt auf ein Mehrfamilienhaus zu, schloss die Haustür auf und ließ mir den Vortritt.

„Im Dachgeschoss“, sagte er noch und nickte mit dem Kopf in Richtung der Treppen.

„Okay. Ist bestimmt eine schöne Aussicht von da oben.“ Hyde lachte erst einmal und stieg die Treppe hinter mir hoch.

„Ja, das schon, aber im Sommer steht die Hitze förmlich da drinnen. Dann kann ich machen, was ich will – Fenster auf, Türen auf, nackt schlafen – es bringt kaum was.“

„Schon mal nach was anderem umgesehen?“

„Naa~“, er verzog das Gesicht, „hab ich versucht, aber eine Wohnung war schlimmer als die andere.“

„Ach so.“

Als wir oben angekommen waren, klapperte er wieder mit den Schlüsseln.

„Da wären wir dann.“

'Takarai' – das stand auf dem Klingelschild und ich fragte mich in dem Augenblick zum ersten Mal, warum ich bisher nicht nach seinem Namen gefragt hatte, obwohl er meinen bereits wusste. Hyde schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er fragte: „Gefällt dir mein Name?“

Ich riss mich von dem Schuld los, schaute ihn wieder an und nickte.

„Wie ist eigentlich dein Vorname?“

„Hideto“, sagte er, während er die Tür endlich aufschloss und mich mit einer Handbewegung hineinbat. Hideto ... irgendwie passte es zu ihm.
 

Das Erste, was ich vom Inneren seiner Wohnung sah, war ein ausgiebiger Blick in sein Schlafzimmer mit dem breiten Doppelbett, da die Tür dorthin sperrangelweit offen stand und es unglücklicherweise auch noch genau gegenüber dem Eingang lag.

„Oups“, war Hydes einziger Kommentar.

„Schöne Bettwäsche“, erwiderte ich jedoch darauf.

„Danke.“

Wir legten unsere Jacken ab und zogen die Schuhe aus. Dann schloss Hyde auch endlich die Tür zum Schlafzimmer, öffnete allerdings eine andere, die in die Wohnküche führte. Ich hatte mich noch gar nicht richtig umgeschaut, fühlte mich aber sofort wohl in dieser Umgebung aus hellen Farben. Es schien, als hätte Hydes Wohnung die gleiche Aura, wie er selbst.

„Fühl dich wie zu Hause“, sagte Hyde dann auf einmal und legte seine Tasche neben einer Art Tresen ab, der sowohl als Raumtrenner und auch als Arbeitsfläche benutzt werden konnte, „Willst du was trinken?“

„Irgendwas ohne Alkohol, bitte“, antwortete ich und setzte mich auf das Sofa, ganz nach Hydes Aufforderung, mich wie zu Hause zu fühlen.

„Also, ich hätte Wasser, Wasser, Wasser und ... Wasser. Entschuldige.“ Er lachte leise auf und ich winkte ab: „Macht nichts, dann eben Wasser.“

„Okay.“ Ich konnte hören, wie er zwei Gläser aus dem Regal und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank holte, während ich mich weiter umsah und den Blick über die Einrichtung schweifen ließ. Beides brachte er mit zu mir hinüber, stellte es auf den Tisch und goss uns dann ein. Ich nippte nur an meine Wasser, Hyde hingegen trank seines in einem Zug aus.

„Puh ... das hab ich jetzt gebraucht“, sagte er und setzte sein leeres Glas wieder auf den Tisch ab, „uhm, Ga-chan? Macht es dir was aus, wenn ich kurz duschen gehe? Ich hab mich bei dem Auftritt ziemlich ausgepowert.“

„Nein, geh ruhig“, meinte ich gelassen, ich würde schon mal ein paar Minuten lang alleine klarkommen.

„Okay, dann bis gleich.“ Damit verschwand er wieder in den Flur und ließ die Tür ein Stück offen, sodass ich schon kurz darauf das Rauschen von Wasser hören konnte und schließlich auch wieder Hydes wundervolle Gesangsstimme: „I will show to you the stars! There's so much that you should know! I won't cause you any tears! Believe me, believe me~ ...“ Ich schmunzelte – er war wirklich durch und durch Musiker.

Nun ja ... was jetzt also anstellen? Erst einmal trank ich noch einen Schluck von meinem Wasser, ehe ich das Glas wegstellte, aufstand und um den Couchtisch herum zum Fenster schlenderte. Viel konnte man natürlich nicht mehr sehen, da es draußen mittlerweile stockfinster geworden war. Also drehte ich weiter meine Runde, besah mir die offenen Regale, inspizierte die Sammlung an Konzertkarten, die an einer Wand arrangiert war und sah mich allgemein um. Und dabei ... öffnete ich auch den ein oder anderer Schrank. Ich weiß, ich weiß, sowas sollte man eigentlich nicht tun, aber Hyde machte einen einfach neugierig und außerdem hatte er mich dazu eingeladen, mich wie zu Hause zu fühlen. Meine Neugier wurde allerdings ziemlich schnell bestraft, als ich eine Schublade aufzog und mir ein Sammelsurium aus Kondomen und Gleitcremetuben entgegenblickte. Wieso zur Hölle lagerte er das im Wohnzimmer? Schnell schloss ich das Versteck wieder und setzt mich zurück auf die Couch ... direkt auf die Ritze zwischen den beiden Polstern und spürte dabei etwas Hartes am Hintern. Die Fernbedienung, vermutete ich arglos und fischte das Ding unter mir hervor. 'Gleit- und Massagegel' stand auf der Flasche. Arg! Reflexartig sprang ich auf und wollte die Flasche wieder zurückstopfen, als ...

„Ga-chan, was machst du denn da?“, ertönte Hydes fragende Stimme unerwarteterweise hinter mir. Wieso war er schon so schnell fertig? Ich drehte mich zu ihm um, wie er da in einer Pyjamahose, ohne Hemd, aber mit Handtuch um den Nacken und noch feuchten Haaren in der Tür stand.

„Ich ... äh ...“, stammelte ich zusammen und wusste nicht, wie ich mein 'Fundstück' möglichst unauffällig wieder loswerden sollte. Nicht, dass ich verklemmt wäre, aber eigentlich wollte ich solche Dinge nicht unbedingt finden, nachdem ich jemanden erst einen Tag lang kannte. Auch Hydes Blick wanderte jetzt zu meinen Händen und erhellte sich und kurz und entgleiste schließlich wieder.

„Oh! Du hast es gefunden“, sagte er in einem erleichtert klingenden Tonfall, kam auf mich zu und nahm mir die Flasche ab, „Ich ähm ... hab schon überall danach gesucht. Wo war es denn?“ Dieser scheinbar lockere Smalltalk war zu offensichtlich.

„Im Sofa ...“, gab ich immer noch etwas hibbelig zurück.

„Ähm ... ja.“ Den Rest behielt er für sich und ich wollte ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, was das Zeug in der Couch zu suchen hatte. Die Vorstellung, Hyde könnte hier regelmäßig Frauen vernaschen, verdrängte ich erfolgreich.

Nachdem er das Gel zu dem ganzen anderen Kram in die Schublade gebracht hatte, kehrte er zu mir zurück und setzte sich hin. Damit ich mich auch wieder zu ihm gesellte, klopfte er auf das Polster neben sich. Als ich mich neben ihm niederließ, kramte Hyde die Fernbedienung von der Ablage unter dem Couchtisch hervor und schaltete den Fernseher ein.

„Ich glaube, da läuft heute noch ein Film, den wir uns ansehen können ... ich hab es in der Zeitung gelesen ...“, plapperte er drauflos und zappte quer durch die Kanäle. Sich weiter von diesem kleinen Vorfall eben ablenken zu lassen, wäre auch ziemlich belastend gewesen.

„Warte~ ... ah, da ist er ja! Kennst du den schon?“

Ich sah einige Momente lang zu und verneinte schließlich: „Nein, sagt mir nichts.“

„Schön!“ Ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. „Dann kennst du das Geheimnis der beiden Magier noch nicht.“ Aha ... Magier ... etwa ein Fantasy-Film? Nein, es stellte sich als ein völlig realistischer Film heraus ... ein sehr spannender, realistischer Film. Ich verfolgte die Geschichte gebannt, doch anstatt der Auflösung immer näher zu kommen, warf das Geschehen auf dem Bildschirm eher noch mehr Fragen auf.
 

Hyde unterdessen wurde wohl mit der Zeit müde und rückte immer näher an mich heran, um schlussendlich den Kopf gegen meine Schulter zu legen. Dabei kuschelte er sich auch gleich dermaßen an mich heran, dass ich den Arm ein wenig zur Seite schob und ihn dabei irgendwie um Hyde legte. Was ich da eigentlich gerade tat, wurde mir allerdings erst klar, als es schon zu spät war. Ich schaute zu Hyde hinunter und sah, dass er zufrieden lächelnd am Dösen war.

„Haido?“, fragte ich leise, um zu prüfen, ob er vielleicht doch noch einigermaßen ansprechbar war.

„Hm?“, bekam ich als Zeichen, dass er hörte, ohne dass er sich jedoch die Mühe machte, aufzusehen.

„Du schläfst fast, ich sollte besser gehen.“

„Nein“, lautete seine klare Antwort, zu der er bekräftigend auch noch die Arme um meinen Bauch schlang, „bleib hier, morgen ist Sonntag.“

„Uhm ...“

„Kein 'aber'!“

„Ich hab doch noch gar nichts gesagt.“

„Ist egal, bleib einfach hier.“ Jetzt sah er endlich auf, was mir die Sache nicht gerade einfach machte, denn Hyde demonstrierte mir nun den bettelndsten Dackelblick, den ich je gesehen hatte. Er wollte mich damit weichkochen, das wusste ich genau und zu meiner Schande, muss ich sagen, dass er mich damit auch tatsächlich mühelos umstimmte.

„Also gut ...“ Wieso gab ich nur so schnell nach? Andererseits ... wenn ich mich auch bei Shizuka immer so benommen hatte, war es kein Wunder, dass sie mich so leicht hatte kontrollieren können (abgesehen von allem, was mit meiner Arbeit zu tun hatte). Ein Beweis mehr dafür, dass ich mich selbst in diese Lage gebracht hatte. Wenn ich ihr stets gegeben hatte, was sie wollte und dann doch einmal auf stur schaltete, weil mir etwas wichtig war, fühlte sie sich natürlich sofort vernachlässigt!

„Danke“, säuselte Hyde darauf, riss mich aus meinen Grübeleien und zog auch die Füße auf die Couch. Dabei lehnte er sich so sehr gegen mich, dass er mich ebenfalls in die Liegende drückte und gleich halb auf mich rutschte. Das war aber jemand wirklich extrem kuschelbedürftig.

„Gute Nacht, Ga-chan.“ Hydes Stimme war nur noch ein müdes Murmeln: „Schlaf schön.“

„Ja, dir auch, Haido ...“
 

TO BE CONTINUED
 

~~~ ** + ** ~~~
 

Hier nun endlich (nach ewig langer Zeit ><) das zweite Kapitel.

Kleine Anmerkung: VAMPS aus dieser FF ist nicht unbedingt die Band, so wie sie auch in real existiert (was man schon daran merkt, dass es hier nur vier Leute sind), ich brauchte nur einen Namen und hab gleich den genommen, da LOVE ADDICT eben von ihnen released wurde - wieso also extra einen ausdenken?

Nun denn, soweit von mir, wir sehen uns und Kommis sind immer gern gesehen :3

Third Night: ANGEL'S TALE

Es war wieder Freitagabend – genau eine Woche nachdem ich Hyde in Yous Bar kennengelernt hatte. Seitdem hatten wir uns fast täglich getroffen und die verschiedensten Dinge zusammen unternommen: Von der Führung durch eine Grünanlage, die ich nicht kannte übers Eisessen bis hin zum Kino. Meistens hatte mich Hyde am Nachmittag abgeholt, ohne dass ich wusste, wohin es gehen würde; er war da wirklich sehr kreativ und – wie ich zugeben musste – ein Meister, wenn es darum ging, mich mit den kleinen Dingen des Lebens abzulenken. Ich dachte immer weniger an Shizuka und ganz besonders dann nicht, wenn ich mit Hyde zusammen war. Ich fühlte mich wirklich gut in seiner Gegenwart, was wohl an seiner ungewöhnlich offenen Art und Ausgeglichenheit lag; er schien ein in sich vollkommener Mensch zu sein.

Mittlerweile wusste ich auch viel mehr über ihn. Zum Beispiel, dass er einmal Musik studiert, danach aber keine Anstellung gefunden hatte, weshalb er sich seitdem mit verschiedenen Jobs durchschlug und jetzt unter der Woche in einem Café als Kellner arbeitete und am Wochenende Auftritte allein oder mit seiner Band hatte. Außerdem stand er so sehr auf Schokolade, dass man es schon als Sucht bezeichnen konnte. Ich hätte ihm allerdings nicht geglaubt, wenn er nicht vor meinen Augen ganze zwei Tafeln auf einmal gefuttert hätte. Aber es setzte bei ihm anscheinend nicht im Geringsten an – ich hatte ihn schließlich schon zwei mal halb nackt gesehen. Hyde steckte einfach voller Überraschungen und dass er bereits 29 war, gehörte auch dazu. Vier Jahre älter als ich und dabei mehr als einen Kopf kleiner!
 

Meine Laune war um einiges besser, als letzte Woche, als ich die Bar dieses Mal betrat. Kaum, dass ich die Tür wieder hinter mir geschlossen hatte, konnte ich Hydes Blicke auf mir spüren. Er saß wieder auf dem hohen Stuhl, der vor dem Mikro auf der Bühne aufgestellt war, und gab seine Songs zum Besten. Ich hob die Hand, lächelte ihn an und winkte kurz, worauf er mein Lächeln erwiderte. Seine Show war noch nicht zu Ende und ich entschloss, mich erst einmal an die Bar zu setzen. Als ich mich auf dem Hocker niederließ, kam You auch gerade mit einem leeren Tablett zurück.

„Gaku!“, begrüßte er mich fröhlich, „da bist du ja wieder. Wie geht’s dir?“

„Hi, You!“, lachte ich, „besser geht’s. Danke der Nachfrage.“ Dieses Mal war es wirklich ernst gemeint.

„Das ist gut. Hat Hyde dich also wieder aufgemuntert?“

„Ja, kann man so sagen.“ Ich musste schmunzeln, als ich das sagte, denn Hyde hatte meine Laune nicht nur auf ungewöhnliche, sondern auch auf außergewöhnliche Art und Weise gebessert.

„Wenn du Details loswerden willst, dann hab ich immer ein offenes Ohr für dich, das weißt du, ja?“

„Kommt drauf an, was du zahlen kannst“, gab ich auf diese – beinahe unverschämte – Frage zurück und wenn es nicht You gewesen wäre, der mich da gefragt hatte, hätte ich auch anders geantwortet.

„Da musst du kurz warten, ich geh nochmal auf Jagd nach Trinkgeld“, meinte er scherzhaft, schnappte sich sein Tablett und verschwand in eine Ecke, wo wohl ein Gast auf sich aufmerksam gemacht hatte. Ich schmunzelte vor mich hin und wandte den Blick dann Hyde zu, der gerade dabei war, den letzten Song anzukündigen.

„Ich bedanke mich vielmals für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass ich Sie gut unterhalten habe. Wenn Sie wollen, können Sie mir morgen wieder zuhören. Ich werde von 20 bis 21 Uhr hier sein. Und nun der letzte Song – die Geschichte eines Engels: Angel's Tale.“ Leichter Applaus kam auf und dann setzte das Klavier ein, spielte das Intro. Hyde schloss die Augen und schien sich vollkommen auf das Lied zu konzentrieren. Er öffnete sie auch nicht wieder, als er dann zu singen begann:
 

Here in my heart

Memories linger

I hold them sacred

Safe from all others

Angel's tale
 

A love such as this

Once in a lifetime

Lost in your beauty

Still dreaming of you

Angel's tale
 

You drove the sinner from me

And shone with such glory

Touching me softly

My breath torn away
 

Wrapped in a silver veil

Under skies so pale

Trembling as i watched you

One holy night

Angel
 

Snow can be warm

Didn't you know that

Just like a snowflake

Falling from heaven

Angel's tale
 

Es war ein schöner Song mit leichter, beinahe fliegender Melodie – die Beschreibung eines wunderschönen Traums ... oder des Himmels, wenn man bedachte, dass Hyde ihn 'Angel's Tale' genannt hatte.
 

I kept my feeling from you

The heavens divide us

I longed to tell you

All my heart's desire
 

If I only had wings

Wings as white as yours

Up into the sky

I'd surely fly

Angel
 

Der Traum verschwand und wandelte sich in einen Wunsch, der unerreichbar schien. Und so wandelte sich auch Hydes Miene – er bekam einen irgendwie ... leidenden Gesichtsausdruck, wie ich ihn beim ihm noch nie zuvor gesehen hatte.

Warum hatte er dies geschrieben? War er selbst einmal in dieser Situation gewesen? Er hatte mir recht wenig von seinen bisherigen Beziehungen oder seinem momentanen Liebesleben erzählt. Ich musste ihn fragen ...
 

Yes, on such snowy nights

Memories revive

Your eternal flame

Burning again

Secret
 

Es musste grausam sein, wenn man jemanden liebte und derjenige nichts davon wusste. Ich konnte mir das volle Ausmaß sicherlich nicht genau vorstellen, weil es bei mir noch nie so gewesen war. Aber ... wenn er sich nun tatsächlich verliebt hatte und sich vielleicht anhören musste, dass diese geliebte Person jemand anderen wollte oder ... ich schüttelte den Kopf. Er hatte tatsächlich seine eigenen Probleme und ich jammerte ihn voll.
 

Here in my heart

Memories linger

I hold them sacred

Safe from all others

Angel's tale
 

Hyde öffnete die Augen wieder, als das letzte Wort seinen Mund verlassen hatte.

„Vielen Dank und einen schönen Abend noch“, hauchte er nach einer kleinen Pause ins Mikrophon und rutschte von seinem Hocker, um sich zu verbeugen und für den erneuten Applaus zu bedanken. Dann huschte er endgültig von der Bühne und kam direkt auf mich zu.

„Hey~ Ga-chan“, begrüßte er mich lächelnd und umarmte mich gleich. Ich erwiderte die Umarmung jedoch nur schwach, was ihm wohl auffiel.

„Hast du was?“, fragte er mit einem Stirnrunzeln und sah mich besorgt an.

Schnell schüttelte ich den Kopf und antwortete: „Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Aber mit dir nicht, oder?“ Hyde blinzelte mich verwirrt an und legte die Stirn noch mehr in Falten.

„Warum sollte mit mir nicht alles in Ordnung sein?“, meinte er und legte den Kopf schief, „Ich hab mich schon den ganzen Tag auf heute Abend gefreut und jetzt bist du da.“

Ich seufzte: „Ich dachte nur ... wegen deines letzten Songs ... dass du mir vielleicht sagst, es würde dir gut gehen, damit ich nicht deprimiert werde, wenn ich dich noch zusätzlich mit meinen Problemen belade, wo du doch schon genug hast.“

„Ga-chan“, hauchte er leise, hob eine Hand an meine Wange und lächelte milde, „Danke, dass du dir Gedanken um mich machst, aber glaub mir: Es ist alles okay. Ich verarbeite Gefühle zwar in Songs, aber du musst nicht gleich davon ausgehen, dass es mir deswegen schlecht geht.“ Es war eine ausweichende Antwort und ich wollte mich mit ihr nicht zufrieden geben.

„Aber-“ Weiter kam ich nicht, denn schon waren Hydes Finger von meiner Wange zu meinem Mund gerutscht und verschlossen ihn.

„Lass es gut sein, Ga-chan. Du bist da, es geht mir wunderbar.“ Sein Lächeln machte seine Worte endgültig, sodass ich es akzeptieren musste und stumm nickte.

„Ich geh kurz meine Sachen holen, bin gleich wieder da“, sagte er dann und verschwand in den Personalbereich der Bar. Ich verzog die Lippen und seufzte resignierend.

„Na nu, du warst doch eben noch besser drauf“, drang Yous verwunderte Stimme an mein Ohr und veranlasste mich, meinen Kopf zu ihm zu drehen.

„Uhm ...“, ich brummte und kratzte mich an der Stirn, „war Hyde dir gegenüber irgendwie anders?“

„Anders?“, hakte You nach, überlegte einen Moment und schüttelte schließlich den Kopf, „Nein, nicht wirklich, aber ich kann dir das auch nicht genau sagen. Er kommt ja nur zu seinen Auftritten her und geht danach wieder; ich unterhalte mich nicht so viel mit ihm.“

„Hm ... okay, danke“, meinte ich trotzdem und erhob mich dann von meinem Platz, da ich Hyde wieder aus dem hinteren Zimmer kommen sah.

„Also dann, You, schönen Abend noch.“

„Euch auch. Tschüss!“

„Tschau, You!“, sagte auch Hyde, der nun bei uns angekommen war, „Bis morgen dann. Kommst du?“ Der letzte Satz war an mich gerichtet, worauf ich nickte und ihm aus der Bar folgte.

Draußen seufzte Hyde hörbar: „Mensch, Ga-chan, du glaubst mir immer noch nicht, dass alles okay ist, oder?“ Woher zur Hölle wusste er das?

„Doch, ich ...“, widersprach ich sofort, kam aber nicht weit.

„Du schwindelst“, bemerkte Hyde entschieden und überließ es dann mir, die ganze Sache zuzugeben.

Kurz herrschte Stille, weil ich mich eigentlich nicht so einfach geschlagen geben wollte, ehe er mich anstubste, worauf ich dann doch das Wort ergriff: „Ich mache mir eben Sorgen.“

„Ist ja auch süß, aber wenn ich dir doch sage, dass du das nicht brauchst. Ich komme schon klar, wirklich!“

„Also ist sehr wohl was“, schlussfolgerte ich daraus.

„Na gut ... ja, aber es ist nicht so schlimm“, gab Hyde endlich zu.

„Und? Sagst du mir, was es ist?“

„Nein, denn es ist wirklich nicht der Rede wert.“

„Gemeinheit!“

„Nervensäge!“

„Danke~“

Er blickte mich verblüfft an und begann dann zu kichern. Ich konnte mich allerdings auch nicht lange zusammenreißen und stimmte in sein Lachen ein. Zwar wusste ich den Grund für Hydes Gemütszustand immer noch nicht, aber wenigstens hatte ich von ihm gehört, dass etwas nicht stimmte. Er hatte also kein Problem damit, mir so weit zu vertrauen und für den Moment war es damit erst einmal gut. Wie lange das anhalten würde, war die andere Frage. Aber lange warten, würde ich nicht müssen.
 

Wir schlugen wieder den Weg zu meiner Wohnung ein und kamen dort auch bereits nach einem kurzen Fußmarsch an. Kaum, dass Hyde mein Wohnzimmer betreten hatte, ließ er seine Tasche neben und sich selbst auf das Sofa fallen und streckte sich ausgiebig.

„Uhh“, ächzte er, „ich bin total verspannt.“

„War der Auftritt so anstrengend?“, fragte ich darauf auf dem Weg vom Flur zur Küche, wo ich Gläser und etwas zu trinken holen wollte.

„Das nicht“, bekam ich zur Antwort. „Aber ich hatte heute volle Schicht im Café und hab den halben Tag lang die neue Getränkelieferung hin und her geschleppt. Vom Lieferauto zum Lager, vom Lager ins Café und vom Café wieder ins Lager, weil es dann doch zwei Kisten zu viel waren und so weiter.“

„Klingt nicht schön“, sagte ich, stellte die mitgebrachten Sachen auf den Tisch und setzte mich neben Hyde auf die Couch, „Ich könnte dich massieren, wenn du so verspannt bist. Man hat mir gesagt, dass ich ganz gut darin wäre.“ Augenblicklich zeichnete sich ein begeistertes Lächeln auf Hydes Gesicht ab.

„Das klingt verlockend. Ich zieh mich nur vorher schnell um, okay?“ Hm, er trug ja noch immer den dunklen Anzug, den er scheinbar immer bei den Auftritten in Yous Bar anhatte.

„Klar“, meinte ich, worauf er auch gleich aufstand, seine Tasche schnappte und Klamotten herausholte ... eine ganze Menge Klamotten, die er allesamt auf meiner Couch ausbreitete. Meine Augen wurden ganz groß, als ich sah, was er da alles mit sich herumschleppte.

„Ist das dein ganzer oder nur dein halber Kleiderschrank?“, fragte ich ihn und erntete damit ein Glucksen.

„Keins von beidem, aber da ist noch meine Uniform vom Café drin“, erklärte er, legte sein Jackett ab und knöpfte sich das Hemd auf.

„Ach so ...“ Und tatsächlich ... da lag zwischen dem ganzen Kram eine lange, schwarze Schürze mit einem in weißen Lettern gehaltenen Logo in einer der unteren Ecken.

Hyde streifte sich nun auch das Hemd von den Schultern und machte sich dann an seinem Hosenbund zu schaffen. Moment mal! Wollte er sich denn wirklich vor meinen Augen umziehen? Scheinbar schon, denn noch bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, fiel auch Hydes Hose, sodass er nur noch in Shorts vor mir stand. Dazu kam dann auch noch, dass er verdammt lange so dastand, während er wieder in seinen Sachen wühlte, um wohl die richtigen Kleidungsstücke herauszusuchen.

Und was tat ich? Ich starrte ihn an! Ohne es überhaupt richtig zu merken, hatte ich den Blick auf seinen bloßen Oberkörper geheftet und betrachtete (oder eher bewunderte) seine helle Haut, seinen flachen Bauch und seine ... Piercings? Wieso waren die mir bisher noch nicht aufgefallen? Ich hatte doch ... Jetzt glotzte ich schon regelrecht auf die kleinen Stecker in seinem Bauchnabel und seinen Brustwarzen – wie sie das Licht reflektierten, wenn Hyde sich bewegte, und immer wieder kurz aufblitzten.

Doch dann verwehrte Hyde mir den Anblick, indem er sich ein Shirt mit dem Aufdruck 'Route 666' anziehen wollte, es allerdings erst einmal wieder fallen ließ, ehe er es sich dann doch so schnell wie möglich über den Kopf zog. Ich schüttelte kurz den Kopf und sah, dass er auch schon eine Jeans trug. Wie lange hatte ich ihn eigentlich angestarrt? Und noch viel wichtiger: Was hatte er davon mitbekommen?

Ein Blick in sein Gesicht zeigte mir, dass er die Lippen aufeinander presste, als würde er bereuen, nicht ins Bad oder sonstwo hingegangen zu sein, um seine Sachen zu wechseln. Oh je, er ... hatte es mitbekommen ... trotzdem sprach ich ihn nicht darauf an und er tat dasselbe.

Ich ließ ihm dann noch die Zeit, in Ruhe seine restlichen Sachen in die Tasche einzuräumen, und wartete, bis er sich wieder neben mich setzte und mir auch gleich den Rücken zudrehte.

„Uhm ... dann zeig mal, was du kannst“, forderte er mich ungewöhnlich leise auf. Ich hätte ihn wirklich nicht anstarren sollen. Aber eigentlich hätte ich nicht erwartet, dass er gleich so darauf reagieren würde, nachdem es ihm doch sonst nie irgendwie peinlich war, sich nur wenig bekleidet vor mir zu zeigen.

Ich zögerte daher auch einen kleinen Moment, ehe ich ihm die Hände auf die Schultern legte und sanft zu massieren begann. Er war wirklich ganz verspannt und hätte eigentlich zu jemandem gemusst, der das richtig konnte. Und das zeigte sich auch, als er immer noch recht schüchtern meinte: „Du kannst ruhig etwas fester machen.“

„Hm ... okay ...“, stimmte ich zu und arbeitete mit mehr Kraft, worauf ich ein kleines Seufzen erntete. Es dauerte dann auch nicht lange, bis Hyde sich sichtlich entspannte, was mich aufatmen ließ.

„Gefällt's dir?“

„Ja~“, bekam ich gehaucht zur Antwort, was bewies, dass er sich wieder wohler bei mir fühlte.

„Gut.“
 

Ich massierte noch eine Weile weiter, was dann doch etwas schwieriger wurde, denn Hyde begann sich mit der Zeit mehr und mehr nach hinten zu lehnen.

„Haido?“, hakte ich nach.

„Hm?“

„Was machst du da?“

„Nichts.“ Also 'nichts' war es bei Weitem nicht, da er sich irgendwann vollends an mich gelehnt hatte, nach meinen Händen griff und meine Arme um sich zog.

„Haido?“

„Bitte ...“ In seiner leisen Stimme schwang ein Hauch von Flehen mit und ich ließ ihn gewähren. Zu gerne hätte ich sein Gesicht gesehen, seine Augen, seine ganze Mimik. Denn ich hatte Recht ... was auch immer mit ihm war, es nahm ihn mehr mit, als er zugegeben hatte. Und dann durchbrach ein unterdrücktes Schluchzen die Stille, die eben noch geherrscht hatte.

„Haido ... bitte sag doch endlich, was los ist“, bat ich ihn.

„Nein“, antwortete er abermals.

„Warum nicht?“

„Weil alles in Ordnung ist!“

„Ist es nicht und das wissen wir beide!“ Mit diesen Worten schob ich ihn von mir weg und drehte ihn einfach um, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Und tatsächlich: Tränen in seinen Augen und auf seinen Wangen.

„Ich kann es dir nicht sagen“, schniefte er und schüttelte dabei vehement den Kopf, „Es geht nicht.“

„Und warum nicht?“

Hydes Unterlippe zitterte leicht und er biss sich schließlich darauf, wohl um es zu unterdrücken.

„Warum?“, fragte ich nochmal.

„Na, weil ...“, setzte er an, „weil ...“ Dann schwieg er und sah mich nur mit einem leidenden Gesichtsausdruck an, presste die Lippen aufeinander. Die Luft wirkte auf einmal wie elektrisiert und ich schluckte, als mein Herz vor Gespanntheit einen Takt schneller schlug. Wir sagten nichts und starrten uns nur an – minutenlang. Doch dann schloss Hyde die Augen und beugte sich leicht zu mir nach vorn. Auch meine Lider glitten zu und ich erwartete ... einen Kuss ... den ich auch bekommen sollte.

Seine Lippen berührten meine nicht sanft, nein ... er küsste mich hart, hungrig, verzweifelt. Gleichzeitig schlang er die Arme um mich und klammerte sich regelrecht fest. Was war nur passiert? Was hatte man ihm angetan, dass er so über mich herfiel? Ja, man konnte wirklich sagen, dass er das tat, denn bei dem Kuss blieb es nicht. Nur wenige Augenblicke später setzte er sich breitbeinig auf meinen Schoß, seine Hände wanderten dabei an meinem Oberkörper hinab und krochen schließlich unter den Saum meines Shirts.

„Ga-chan ...“, seufzte er beinahe sehnsüchtig, löste sich von meinen Lippen und machte dafür an meinem Hals weiter. Keine Ahnung, warum ich ihn nicht einfach aufhielt und stattdessen sogar noch den Kopf in den Nacken legte. Eigentlich sollten wir das hier gar nicht tun, eigentlich sollte ich verhindern, dass er etwas tat, was er hinterher sicherlich bereuen würde. Ich konnte es regelrecht vor mir sehen, wie er anfing, sich selbst zu verachten, weil er seine geliebte Person aus Kummer mit mir betrogen hatte. Aber nein, nichts, kein Fünkchen Verstand. Nur seine Lippen an meinem Hals und ein viel zu angenehmes Kribbeln in meinem Bauch.

„Haido“, antwortete ich auf sein Seufzen, „ich ...“

„Du?“

Ich ... schreckte auf, als es plötzlich an der Tür klingelte. Hyde wäre fast vom Sofa gefallen, so heftig reagierte ich auf die Störung.

„Entschuldige, ich ... die Tür ...“, stammelte ich und stand blitzschnell auf.

„Ist ... okay“, meinte er darauf matt und irgendwie traurig lächelnd und zog sich trotz seiner Worte ans andere Ende der Couch zurück.

„Äh ... ja ...“ Dann flüchtete ich regelrecht in den Flur, fuhr mir noch einmal durch die Haare und setzte ebenfalls ein Lächeln auf, um die Tür zu öffnen. Aus irgendeinem Grund, den ich im Moment selbst nicht wusste, wollte ich nicht über die Sache eben nachdenken.

Mein aufgesetztes Lächeln entgleiste mir aber sofort wieder, als ich sah, wer mich da besuchte.

„Shizuka ...“, hauchte ich beinahe tonlos und war vollkommen perplex.

„Hallo, Schatz“, begrüßte sie mich. „Kann ich reinkommen?“

„Also ... ähm ...“, setzte ich für eine Antwort an, hatte aber irgendwie nur ... Luft im Kopf, sodass ich gleich einen Schritt zurück machte, sodass sie in meine Wohnung treten konnte.

„Danke.“

Auch als ich die Tür wieder schloss, war ich noch mehr oder minder abwesend. Dann drehte ich mich zu ihr um und sah sie erwartend an. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, sie überglücklich in die Arme zu schließen, wenn sie wieder bereit war, mit mir zu reden, doch im Moment ... fühlte ich mich überhaupt nicht danach. Ich schob es auf die Tatsache, dass ich vor ein paar Minuten noch mit Hyde auf der Couch gesessen und ihn ... Verdammt nochmal, was hatte ich mir dabei nur gedacht?! Ich wollte doch Shizuka zurück!

„Gackt, ich hab nachgedacht“, ergriff sie dann auch das Wort, „Wir hatten doch eine schöne Zeit und es wäre schade, das wegzuwerfen – auch wenn du Fehler gemacht hast. Ich meine, wir lieben uns doch, oder?“ Oder?

„Liebst du mich denn noch, nachdem du es fertig gebracht hast, mich so zu ignorieren?“, fragte ich sie offen.

„Aber natürlich, Gackt“, antwortete sie darauf schnurrend und kam zu mir, um mir eine Hand auf die Wange zu legen, „du hast mir einfach immer gut getan und-“

„Ga-chan?“, kam auf einmal Hydes fragende Stimme von der Tür zum Wohnzimmer her. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und Shizuka tat es mir gleich.

„Wer ist denn das?“, wollte sie wissen und musterte den eben hinzugekommenen.

„Oh, entschuldige, ich habe total vergessen, dass-“

„Ich bin Hyde“, wurde mir die Sache mit der Erklärung abgenommen, „Sie müssen Shizuka sein, Ga-chan hat mir von Ihnen erzählt. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Auf Shizuka musste es charmant gewirkt haben, wie Hyde mit ihr redete, doch ich konnte sehen, dass ein Großteil davon nicht ganz ehrlich gemeint war. Es kam vermutlich daher, dass er nur wusste, was sie mit mir angestellt hatte, und nicht sonderlich viel von unseren glücklichen Zeiten kannte.

„Freut mich auch. Sind Sie ein Freund von Gackt?“, gab Shizuka ebenso freundlich zurück.

„Ja, kann man so sagen. Nun ja, ich muss dann auch schon wieder los. Ich meld mich bei dir, Ga-chan. Tschüss!“ Wie bitte?! Ich merkte erst, dass er seine Tasche schon mitgebracht hatte, als er sich bei mir verabschiedete und mich dazu flüchtig umarmte.

„Auf Wiedersehen“, meinte Shizuka dann auch noch gelassen und nahm mir damit das Wort aus dem Mund – Worte, die ich gar nicht hatte aussprechen wollen.

„Haido“, versuchte ich ihn deshalb auch zurückzuhalten, aber es war bereits zu spät.

„Ist gut, Ga-chan, ich verstehe schon“, sagte er mit einem zerknirschten Unterton in der Stimme und ging dann einfach. Ich starrte nur auf die Tür, die er hinter sich schloss, und konnte spüren, wie sich ein flaues Gefühl in meinem Magen ausbreitete.

„'Ga-chan'“, gluckste Shizuka hingegen, „Wirklich niedlich. Aber bist du nicht ein wenig zu alt, um dir noch solche Spitznamen gefallen zu lassen?“ Ich schaute sie endlich wieder an, verzog allerdings säuerlich die Lippen.

„Nein, finde ich nicht“, gab ich trocken zurück, „er nennt mich schon die ganze Zeit so!“

„Okay okay, ist ja deine Sache“, entgegnete sie ein bisschen eingeschnappt, „Aber ich bin auch eigentlich nicht wegen deinen Freunden hergekommen, sondern wegen mir und dir. Also lass uns diesen ganzen Quatsch vergessen und von vorne anfangen, ja?“ Während sie diesen Vorschlag aussprach, schlang sie die Arme um meinen Nacken und zog mich gleich zu sich herunter, um mich zu küssen. Doch schon nach einem Augenblick riss ich mich wieder von ihr los, denn erstens ließ sie mir nicht einmal Zeit zu antworten und zweitens ... zweitens ... fühlte es so ... komisch an – irgendwie falsch und es lag nicht daran, dass sie mir gerade eben erst gesagt hatte, dass sie mich zurück wollte. Irgendetwas war anders.

„Shizuka, bitte lass das“, sagte ich, „du kannst nicht einfach so tun wollen, als ob nie etwas passiert wäre. Und du kannst genau so wenig herkommen, mir immer noch die Schuld an allem geben und dann glauben, dass ich das alles schlucke, ohne zu murren. Nicht nachdem ich dich so angebettelt habe und du es nicht für nötig hieltest, mir zuzuhören.“

„Aber Ga-chan-“

„Nenn mich nicht so!“, fuhr ich sie plötzlich an, ohne es wirklich zu wollen, und erschrak über mich selbst, „... Entschuldige ... aber Haido hat mir den Namen gegeben. Es ist ...“ Doch auch hier war es zu spät, denn Shizuka schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf.

„Du hast dich in dieser kurzen Zeit ja ziemlich verändert ... und das nicht unbedingt zum Besseren. Ich hoffe du willst mir jetzt nicht sagen, dass du mich nicht mehr willst.“ Dann sah sie mich ernst an und wartete auf meine Antwort.

„Das ist nicht so einfach“, versuchte ich es ihr zu erklären, „Ich brauch Zeit, um nachzudenken.“

Das schien sie allerdings erst recht nicht zu freuen: „Okay ... meinetwegen ... Dann denk nach, denk so viel du willst und meld dich dann bei mir. Aber glaub nicht, dass ich ewig darauf warte!“ Nachdem sie mir das an den Kopf geworfen hatte, drehte sie sich wütend um und verschwand türknallend aus meiner Wohnung, noch bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte, um sie vielleicht doch noch etwas beruhigen zu können.

Jetzt war sie weg. Und Hyde war auch weg. Und ich war ein Idiot, dass ich wieder einmal nichts tat, sondern wie angewurzelt stehen blieb. Ein Vollidiot.
 

TO BE CONTINUED
 

~~~ ** + ** ~~~
 

Heyuu~ hier Kapitel drei und das gleich in Beta-Fassung *flöt*~

Nun ja, so langsam wird wohl klar, worauf das hier hinausläuft, ne? ... Wobei das eigentlich schon vorher recht offensichtlich gewesen sein dürfte - bei DEM Untertiel xD Nya~ so großartig viel hab ich heute auch nich mehr dazu zu sagen, außer vielleicht noch: Feedback wäre wie immer hübsch :3

Bis zum nächsten Pitel :3~

Fourth Night: EVERGREEN

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The Morning

Ich hatte Hyde in dieser Nacht keine Antwort mehr gegeben und er hatte auch nicht weiter nachgefragt. Wir hatten uns einfach schlafen gelegt, nachdem wir ... nachdem wir Sex gehabt hatten und zu dem Zeitpunkt hatte ich mir auch keine Gedanken mehr darum gemacht, da ich einfach total erledigt gewesen war.

Es war schön und sehr intensiv gewesen, so intensiv wie für mich schon lange nicht mehr. Ich hatte mich irgendwie vollkommen und ... nun ja ... geliebt gefühlt. Und auch jetzt fühlte ich mich noch genauso vollkommen und geliebt, obwohl unser kleines Abenteuer schon Stunden her war. Hyde lag einfach nur neben mir, kuschelte sich an mich, schlief noch und sah dabei zu niedlich aus. Shizuka hatte nachts meistens Lockenwickler und eine Haube getragen, was hieß, dass man ihr dann nicht zu nahe kommen durfte. Und im Sommer war Körperwärme von anderen sowieso immer ein rotes Tuch für sie. Aber das war jetzt sowieso Vergangenheit. Ich schloss die Augen und zog Hyde noch etwas enger an mich.

„Ga-chan“, murmelte er darauf, schlief aber weiter. Das brachte mich zum Schmunzeln und ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Doch mein Handy störte unsere morgendliche Ruhe.

Verdammter Mist! Innerlich stieß ich tausend Flüche aus und machte, dass ich aus dem Bett kam und das Handy fand, bevor Hyde davon noch wach wurde. Es musste lustig aussehen, wie ich da nackt zwischen unseren Klamotten hin und her krabbelte und immer verzweifelter nach meiner Hose suchte, in deren Tasche mein Telefon steckte.

Hyde murrte schon, als ich es endlich in der Hand hatte und den Anruf annahm.

„Ja?“, flüsterte ich ins Mikrophon und schlich schon mal zur Tür, um im Flur telefonieren zu können. Unterwegs klaubte ich meine Shorts auf und nahm sie mit.

„Warum flüsterst du?“, kam es vom anderen Ende der Leitung.

„Shizuka.“

„Ja, natürlich! Wer sonst?!“, entgegnete sie beinahe beleidigt, während ich mir umständlich meine Shorts anzog, „Hast du denn jemand anderen erwartet? Etwa diesen ... diesen ... Hyde, oder wie er hieß?“

Ich seufzte: „Nein, den hab ich garantiert nicht erwartet.“ Der lag nämlich keine fünf Meter von mir entfernt im Bett und schlief friedlich. Ich warf noch einen Blick durch die angelehnte Tür hindurch auf ihn und drehte mich dann um, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was willst du, Shizuka?“, fragte ich sie trocken.

„Ich wollte dich fragen, ob du gleich zu mir kommst, damit wir endlich Versöhnung feiern können“, antwortete sie wie selbstverständlich.

„Wie bitte? Versöhnung?“, platzte es aus mir heraus, „Wie kommst du denn darauf?“

„Na, weil ich dich vermisse. Ich habe dir verziehen und jetzt ist alles wieder gut.“ Sie meinte es tatsächlich ernst, ich glaubte es ja nicht. Aber ich war selbst dran Schuld, dass sie so mit mir umsprang – sie war es ja nicht anders gewohnt. Doch damit war jetzt Schluss, auch wenn sie endlich mal ein bisschen gezeigt hatte, dass ihr wohl noch etwas an mir lag.

„Nein“, sagte ich fest.

„Wie 'nein'?“

„Nein, wir werden keine Versöhnung feiern, weil es keine Versöhnung gibt. Du hast dich von mir getrennt, ich habe mich damit abgefunden und nun interessiert es mich nicht mehr, was du willst oder nicht. Mich bekommst du jedenfalls nicht.“ Ich verkniff es mir, ihr auch noch auf die Nase zu binden, dass ich letzte Nacht wunderbaren Sex gehabt hatte, und schwelgte stattdessen für einen kurzen Moment in Erinnerungen. Wohl einen Moment zu lang ...

„Wie kannst du das einfach sagen? Wie kannst du einfach mit mir Schluss machen, Gackt Camui?“, keifte sie gleich ins Telefon, „du liebst mich!“

„Es ist ganz einfach: Ich liebe dich eben nicht mehr“, gab ich gelassen zurück. Sie schnaubte und im Hintergrund knallte irgendetwas – vermutlich hatte sie etwas umgestoßen. Dann schien sie sich allerdings schon etwas ausgedacht zu haben, von dem sie glaubte, dass es mich schwer treffen würde, denn sie lachte künstlich.

„Gut“, meinte sie, „schön, dann weißt du ja, dass du deine Sachen, die noch bei mir sind, auf der nächsten Müllkippe findest. Ich bringe sie persönlich da hin: Deine CDs und deine Hemden und auch deinen blöden Fotoapparat.“ Fotoapparat? Ich hatte doch ... Oh Gott, meine Spiegelreflexkamera! Was machte die bei ihr?!

„Shizuka, warte, nicht doch-“

„Zu spät“, flötete sie und legte einfach auf.

„Shizuka, das kannst du nicht machen!“, schrie ich ins Telefon, obwohl es nichts mehr brachte. Diese ... diese ... arg! Ich schnaubte und drehte drei Runden durch den Flur, um mich wieder zu beruhigen. Denk nach, Camui, nur nichts überstürzen. Sie würde das nicht tun, sie würde das nicht tun ... würde sie doch! Und gerade meine gute, teure Spiegelreflex, die mich ein kleines Vermögen gekostet hatte!

Ich musste sofort zu ihr und sie davon abhalten! Eilig stürmte ich wieder ins Schlafzimmer und hatte schon die Hälfte meiner Klamotten aufgesammelt, als mir auffiel, dass Hyde wach war und mich ansah.

„Guten Morgen“, sagte er, als er bemerkte, dass ich ihn bemerkt hatte, und sein Tonfall wollte mir nicht gefallen – er klang dem von gestern Abend, bevor wir in seinem Bett gelandet waren, zu ähnlich.

„Du gehst.“

Es war keine Frage, aber ich gab ihm trotzdem eine Antwort – eine ziemlich dumme sogar: „Ja, ich muss zu Shizuka. Sie hat mich eben angerufen und wollte Versöhnung feiern und solchen Kram, aber-“

„Hör doch auf!“, rief Hyde dazwischen.

„Wie bitte?“

„Ich hab es gehört. Wenn du schon unbedingt wieder zurück zu ihr willst, dann lüg mich doch wenigstens an und verzieh dich aus meinem Leben, aber brich mir nicht auch noch das Herz! Du bist so ein Arschloch, Gackt, weißt du das eigentlich?! Gestern hast du noch gesagt, du wolltest sie nicht und jetzt ...“ Er wimmerte, nachdem er mir diese Standpauke gehalten hatte, die allerdings noch nicht vorbei zu sein schien. „Gott, und ich Dummkopf mache mir auch noch Hoffnungen, weil du mit mir geschlafen hast, weil du es wolltest! Was stehst du denn da noch rum?! GEH ENDLICH!!“ Danach brach er vollkommen in Tränen aus und krümelte sich zu einem jammernden Häufchen Elend zusammen.

Er ... verstand einfach alles falsch.

„Haido ...“

„Hör doch endlich auf!“

„Nein, das werde ich nicht!“, widersprach ich, ließ meine Sachen fallen, krabbelte zu ihm aufs Bett und umarmte ihn, egal wie heftig er sich auch wehrte.

„Ich weiß nicht, wie viel du von dem Telefonat mitbekommen hast, aber es ist nicht so, dass ich zu Shizuka zurück will“, begann ich zu erklären, „Sie redet von Versöhnung, aber ich rede auf keinen Fall davon und das habe ich ihr auch gesagt. Jetzt will sie die ganzen Sachen, die sie von mir noch hat, auf den Müll werfen und da sind Dinge dabei, die ich eigentlich behalten wollte.“ Ich machte eine kleine Pause, um zu sehen, ob Hyde vielleicht etwas dazu sagen wollte, aber er blieb still ... wenigstens keine weiteren Proteste.

„Haido“, sprach ich schließlich weiter, „ich weiß nicht, ob ich nicht schon längst wieder an ihrem Rockzipfel hängen würde, wenn ich dich nicht getroffen hätte. Aber ich habe dich getroffen und ich bin wirklich froh darüber. Du bist mir ein wichtiger Mensch geworden und das gestern Abend ... ich habe es sehr genossen. Ich weiß zwar immer noch nicht, ob man das, was ich gerade fühle, Liebe nennen kann, aber es fühlt sich gut an ... warm, schön und vor allen Dingen richtig. Haido, ich glaube, ich habe mich in die verliebt.“ Meine Güte, was redete ich da eigentlich für einen schmalzigen Mist zusammen? Es kam selbst mir so vor, als hätte ich ihm gerade einen Heiratsantrag gemacht. Aber es war eben die Wahrheit, egal wie kitschig es klang, und mir blieb nun nichts anderes übrig, als zu schweigen und auf seine Antwort zu warten, die zum Glück – wenn auch recht zögerlich – folgte.

„Ist das dein Ernst?“, fragte er, hob den Kopf und sah mich wirklich bettelnd an.

Ich lächelte darauf, küsste ihn flüchtig auf den Mund und nickte dann: „Ist es und- ... Hey, wieso heulst du jetzt?“

„Tu ich nicht!“

„Doch.“

„Lass mich in Ruhe!“

„Ganz sicher nicht“, beendete ich unser kleines Geplänkel, indem ich Hyde zurück in die Kissen drückte und über ihn herfiel.
 

Und meine Kamera? Nun ja ... aus verständlichen Gründen ging ich natürlich nicht zu Shizuka, weshalb sie meinen ganzen Kram tatsächlich in den Müll warf. Hyde half mir dann dabei, alles wieder herauszufischen.
 

THE END
 

~~~ ** + ** ~~~
 

Sodele, das war's nun :3 Und ja, das Missverständnis musste nochmal sein *hust*

Eigentlich war die Story ja als OneShot und mit nur einer Nacht geplant, in der die beiden miteinander schlafen, Hyde sich verliebt, weil's so toll war, Gackt allerdings wieder mit seiner reuigen Freundin zusammenkommt und glücklich wird und Hyde logischerweise der leidende Dritte ist. Wie es nun doch fünf Kapitel mit Happy End werden konnten, ist mir schleierhaft xD Aber ich denke, dass ich so wesentlich weniger Zuspruch gefunden hätte ^^'

Ich hoffe also, dass es euch gefallen hat. Wenn ja, dann sagt es mir, wenn nicht, dann auch - wenn ihr wollt, versteht sich xD

Wir sehen uns ^0^~

BONUS: The Forgotten Night

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (29)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-02-08T14:25:52+00:00 08.02.2011 15:25
Wow. Das war wirklich die schönste Fanfiction, die ich je gelesen habe. Wunderschön geschrieben, einfach ein Traum.

Vielen Dank für diesen Traum :3
Von: abgemeldet
2010-04-05T22:53:05+00:00 06.04.2010 00:53
Echt krass!
Du schreibst echt klasse! Ich liebe es wie du die Lieder PERFEKT in die Handlung einbaust. Man könnte echt meinen, Hyde hätte sie nur dafür geschrieben!
Und es hat mich echt umgehauen, des die beiden in der ersten Nacht mit einander geschlafen haben^^ Hätte ich Hyde gar net zugetraut...obwohl es war ja eigentlich Gackt^^

Von:  Kimochi-chan
2010-02-15T03:04:59+00:00 15.02.2010 04:04
Toll! Toll! Toll!
Ich fand die FF war purer Zucker. <3
Hast du gut geschrieben und beschrieben.
Ich weiß gar nicht, was du hast. xD
Von:  Ina-Tenshi
2010-02-11T08:53:27+00:00 11.02.2010 09:53
Ja auch ein lob von mir... das du es geschrieben hast ^/////////////^
es war wirklich HOT!!!
und zum anfang total witzig. ^O^
die gründe die gackt genannt hat, weshalb er mit hyde schlafen will, haben mich weggehaun, *abroll* obwohl es schon gute gründe sind *lol*
er ist nunmal hübsch, singt schön... und wenn er nunmal so nett zu gackt ist. *schulterzuck* warum nicht??? ^_-
gott das war geil!!! ^______________^

und ich fand das es richtig toll geschrieben war, genauso wie die anderen kapitel.
ich mag deinen schreibstil sehr ^-^

weiter so!!!
Von:  Kimiko02
2010-02-11T01:27:36+00:00 11.02.2010 02:27
Jetzt konnte ich mich doch nicht beherrschen und hab es gleich gelesen ^^;

Zuerst auch ein ganz dickes DANKE, dass du das tatsächlich noch geschrieben hast, du bist ein Schatz! ^3^
Und von wegen schlimm, es ist wirklich gut geworden, das war ein würdiger Abschluss für die FF!

*sich auch Luft zufächer* *Luzi nur zustimmen kann* *__*

Wirklich heiß! Ich finde hier gar keine Worte dafür *Sabber vom Mund wisch*
Der Anfang war noch ziemlich witzig, und dann wurde es immer leckerer *sabber*
Da kann ich auch nur sagen, mehr davon bitte! *_*
Von:  luzi_im_sarg
2010-02-10T22:27:29+00:00 10.02.2010 23:27
*__________*

Oh mein Gott, du hast es tatsächlich getan *-*
Ich glaub's immer noch nicht, danke danke danke.

*sich Luft zufächer*

Man,man,man das war ja ganz schön...heiß.
Hyde, der kleine, olle, notgeile Nagel...wäre echt schlimm für uns gewesen, hätte er auf sein Gewissen gehört ; )

Mhm, und wie sich die Leidenschaft zunehmend steigert,
wirklich sehr schön beschrieben!!! Mehr davon bitte*-*
Von:  BLVCKMORAL
2009-12-16T22:11:25+00:00 16.12.2009 23:11
hier sind viel zu wenig Kommentare!
ich mag die Geschichte.
sie ist irgendwie total romantisch und schön.
mir fällt dazu gar nichts ein. >__<
mich würde auch mal interessieren, wie die Story aus Hydes Sicht ist.
Von: abgemeldet
2009-11-24T20:38:45+00:00 24.11.2009 21:38
Die Geschichte ist echt zu süß ^^
Und dein Schreibstil ist wirklich toll, echt zu beneiden :)
Die idee ist toll und es kommt auch nocht so kitschig rüber wie bei einigen anderen FFs.
Ich würd am liebsten gleich weiterlesen, zu schade dass es schon zu >Ende ist ;__;
Aber mach auf jeden Fall weiter so, es macht echt Spaß deine Kapitel zu lesen! ^^
Von: abgemeldet
2009-11-24T15:55:58+00:00 24.11.2009 16:55
Uuuuh~
Ich freu mich jetzt schon auf's nächste Kapitel, das war echt toll! ^^
Schade dass die Augen vorm PC so schnell überanstrengt sind x__X
Abgesehen von ein paar winzig kleinen Grammatikfehlern hast du einen echt tollen Schreibstil! Vor allem der Satz:"Es war, als ob er sich in mein Herz geschlichen hätte und nun davon sang, was dort auf den Scherben geschrieben stand". Der ist so unglaublich toll, echt wunderbar~♥
Von:  snowdrop
2009-11-07T19:00:59+00:00 07.11.2009 20:00
Danke nochmal fürs bescheid sagen.. =3

Also nun zum Kapi..~
Ich mag es genauso wie die anderen davor auch.
Dass es nochmal so dramatisch wird.. ist echt so toll.. aber zum Glück klärt sich dann alles wieder. Und hey, Gackt gesteht ihm endlich die Liebe. <33 Gut gemacht, Gaku!! 8D
Und Shizukas Verhalten ist i-wie echt so typisch.. genauso ein Verhalten passt zu ihr. *lach*

Ich bin echt super traurig, dass es jetzt zu Ende ist ;____;.. ich fand die Story einfach nur klasse/süß.. <33
Und ich freu mich schon auf weitere Stories von dir. *__*



Zurück