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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 81
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Ungeduldig trommelten seine Finger auf die weiche Polsterung der Bank. Er sah gar nicht ein, warum er hier vor der Tür warten musste. Er war die Kronprinzessin, ihm stand es zu seinen Vater zu besuchen wann immer er wollte. Leider sprachen die beiden bewaffneten Wachen vor der Tür zum Arbeitszimmer eine andere Sprache. Sie verwehrten sogar ihm den Zutritt. Da sie aber leider zur Leibwache seines Vaters gehörten, hatte er auch keine Befehlsgewalt über sie. Das hatte nur sein Vater, oder Conroy in seinem Namen.

Schon vor einer Stunde hatte die Rückkehr der Armeeeinheit bemerkt, das war ja wirklich nicht zu überhören gewesen. Zur gleichen Zeit hatte Casey seinem Vater ausrichten lassen, das er ihn zu sprechen wünschte. Vor einer weiteren Stunde, hatte Lady Isabel von Wachen begleitet das Zimmer verlassen und seitdem wartete er hier. Die Informationen, die ihm Kiana in regelmäßigen Abständen brachte waren auch nicht hilfreich, weil keiner wusste was los war. Keiner außer zwei Personen und die verschanzten sich hinter dieser Tür. Feiglinge!

Casey sah zu Tailor, der neben ihm stand. Mit der Hand deutete er auf den freien Platz neben sich, wer wusste schon wie lange sie hier noch warten mussten? Und Tailor stand immerhin bereits zwei Stunden wie angewurzelt an seiner Seite.

Doch der Ältere schüttelte nur lächelnd den Kopf.

Ein Diener kam, in der Hand ein Tablett mit vier Gläsern und einer Karaffe Wein balancierend. Eine der Wachen öffnete die Tür und ließ ihn passieren.

Ach, der durfte durch. Vielleicht sollte er es auch mit Alkohol versuchen, seine Chancen würden auf jeden Fall steigen. Auch Kiana mit ihren Zwischenbericht verspätete sich.

Abermals öffnete sich die Tür, doch es war nur der Diener, der den Raum verließ. Casey überlegte einen Moment ihn aufzuhalten und auszufragen, verwarf diesen Gedanken aber gleich wieder. Welchen Sinn hatte das? Er wollte die Dinge mit seinem Vater diskutieren, es ging ihm nicht nur um Informationen. Größtenteils schon, aber ihn interessierten auch die Ansichten seines Vaters und natürlich Conroys. Bei manchen Dingen war Conroy viel rationaler als sein Vater.

Abermals öffnete sich die Tür und Caseys Aufmerksamkeit konzentrierte sich darauf. Das konnte doch jetzt nur ihm gelten.

Conroy blickte auf den Gang und öffnete die Tür, Casey dabei ein breites Lächeln schenkend. „Es geht schon.“

„Schon ist ja wohl als Scherz gemeint, nicht?“ Casey stand auf und betrat das Arbeitszimmer seines Vaters. Dieser saß hinter seinem Schreibtisch, der nur so vor Dokumenten überquoll. Es herrschte etwas Abstand zwischen ihm und seinem Schreibtisch.

„Du musst verzeihen, Casey. Wir mussten uns selbst noch einen Überblick verschaffen. Das verstehst du sicher.“

Seufzend nickte Casey. Natürlich verstand er das, blieb ihm etwas anderes übrig?

„Casey.“ Sein Vater hob die Hand und winkte ihn zu sich.

Unsicher ging Casey um den Schreitisch und blieb neben seinem Stuhl stehen. „Ja, Vater?“

Sein Vater griff nach seiner Hand und zog ihn auf seinen Schoss. Dabei schloss er seine Arme um dessen Hüfte, was eine Flucht unmöglich machte. Seine Stirn lehnte er an dessen Schulter.

Unsicher und eindeutig hilfesuchend sah Casey zu Conroy. Sein Vater hatte ja beim Eintreten schon etwas niedergeschlagen gewirkt, doch damit hatte er nicht gerechnet.

Entschuldigend lächelte Conroy. „Die Ereignisse und neueste Erkenntnisse machen ihm etwas zu schaffen.

Allen voran Lord Kale ist tot.“

„Welcher?“ Casey würde es deutlich mehr beunruhigen wenn Samuel in ihrem Kerker starb, als wenn sein Vater auf seinen Ländereien das Zeitliche gesegnet hatte.

„Samuels Vater. Vor einem halben Jahr.“

Casey wollte gerade nicken, als er stutzte. „Was? Aber das ist doch unmöglich. Immerhin ist uns nichts davon zu Ohren gekommen. Samuel selbst hat noch beim Turnier von seinem Vater gesprochen.“

Damals hatte es sich keineswegs so angehört, als ob er schon einige Monate tot war. Nur, was hatte es ihnen gebracht das zu verschleiern?

Conroy zuckte mit den Schultern. „Die Exhumierung seiner angeblichen Leiche hat es bestätigt. Es war Lord Kale und laut den Überresten war er schon geraume Zeit tot. Lady Isabel hat es ebenfalls bestätigt.“

„Aber die Briefe an Vater, die Anweisungen an seine Untergebenen, in seinem Schloss muss das doch aufgefallen sein.“ Er selbst lebte in einem solchen Haushalt, hier blieb nichts lange geheim.

„Das alles hat Lady Isabel gemacht. Außer ihr und ihrem Sohn war auch niemand eingeweiht.“

„Aber warum? Was hat es ihnen gebracht?“ Casey schüttelte ratlos den Kopf. Warum sollte jemand eine so aufwändige Lüge am Leben erhalten wollen? Was brachte das, außer die größten Probleme wenn es aufflog?

„Schutz.“ Zum ersten Mal erhob nun auch sein Vater die Stimme.

„Schutz, um ihre dreckigen Pläne zu beenden. Sie wussten, das ich meine Hand nie gegen meinen alten Freund erheben würde.“

„Du meinst, sie haben diesen Bürgerkrieg schon länger geplant?“ Dafür war er aber ziemlich schlecht durchgeplant worden.

Conroy schüttelte den Kopf. „Dieser Bürgerkrieg war nur eine Ablenkung, um von etwas anderem abzulenken.“

Sein Vater beugte sich vor und griff zielsicher nach einem Blatt Papier. Dieses reichte er Casey.

Verwirrt las Casey die Notiz. Seine Hand fuhr ungewollt zu seinem Hals, den er sich rieb. „Sie wollten mich umbringen lassen.“

„Ja, nachdem es beim ersten Mal nicht geklappt hat.“ Dabei sah sein Vater zu Tailor.

Dann wäre wohl auch dieses Attentat geklärt. In diesem Fall hatte er Raoul und dessen Familie wohl Unrecht getan.

„Und das war nicht die erste solcher Taten.“ Sein Vater ergriff einen weiteren Stapel Papiere und ließ sie in Caseys Schoss fallen.

Dieser nahm sie in die Hand und las sie durch. Nach dem ersten Brief sah er zu seinem Vater. „Terence?“

Ihm kam dieser Name bekannt vor, doch wirklich zuordnen konnte er ihn nicht.

„Dein ältester Bruder. Vor vierundzwanzig Jahren bei einem Jagdunfall verunglückt.“

Oh, das erklärte natürlich woher er den Namen kannte. Dann konnte der nächste Name nur,… nein er brauchte Gewissheit. „Killian?“

„Von Dieben ermordet vor vierundzwanzig Jahren.“ Die Stimme seines Vaters wurde mit jedem Wort härter und kälter.

Casey wand sich an Conroy, das schien ihm im Moment sicherer zu sein. „Woher habt ihr diese Korrespondenz?“

„Aus Lady Kales privaten Besitz. Es scheint, als plane sie schon seit Jahren ihren Sohn zum König zu machen. Dabei war sie sehr engagiert.“ Conroy blickte seinen König besorgt an.

„Aber warum? Der erste Mord ist vierundzwanzig Jahre her, da war Samuel noch nicht einmal auf der Welt, ja noch nicht einmal geplant.“ Sein Cousin war gerade einmal zweiundzwanzig Jahre alt.

„Diese Frau ist eben enorm ehrgeizig.“ Sein Vater griff in seinen Schoss und hob die Briefe hoch.

„Terence, Killian, Daren. Die Einzigen die diese Frau nicht umgebracht hat, waren Lillian und Bastian. Wobei ihr bei Bastian wohl nur das Schicksal zuvorgekommen ist.“

Also das nannte man nun wirklich ambitioniert. Casey wusste nicht, ob er mit so vielen Morden leben konnte, die er zu verantworten hatte. Noch dazu waren alles Kinder gewesen, keines älter als fünfzehn. Kurz davor Männer zu werden und doch noch Kinder.

Wie gesagt, Casey konnte nicht wirklich etwas für seine Geschwister empfinden, aber es waren doch seine Verwandten gewesen. „Wieso lebe ich dann noch?“

Nicht das er über diese Tatsache unglücklich war, doch für jemanden der so konsequent seinen Plänen nachging, war das schon sehr nachlässig. Immerhin war er auch ein Nachkomme der königlichen Linie, wenn auch als weiblich getarnt.

„Sie hatte eben andere Pläne mit dir. Da du eine Frau warst, konnte man dich noch anders nutzen. Als eine Möglichkeit schnell und sauber an den Thron zu kommen.“ Conroy blickte ihn ernst an.

„Deswegen Samuels Heiratsangebot. Aber, …“ Casey griff aufgeregt nach den Blättern in der Hand seines Vaters. Es brauchte nicht viel Überredungskunst, um sie ihm zu entwenden.

Mit einem unguten Gefühl überflog er die restlichen Blätter, bis er auf einem der letzten auf den gesuchten Namen stieß. Geschockt las er die ganze Nachricht, wobei er nicht wusste, ob er weinen oder schreien sollte.

Seine Hand ballte sich um den Brief. Er löste die Hände seines Vaters und richtete sich auf. „Die Strafe? Was ist ihre Strafe?“

„Tod. Sie haben Hochverrat begangen, alle beide. Die Strafe dafür ist Enteignung, Verbannung oder Tod. In Anbetracht ihrer Taten ist eine Verbannung keine ausreichende Strafe.“ Conroys Stimme ließ keinen Zweifel daran, das es auch so passieren würde. Das war bereits ein gefälltes Urteil.

„Gut, denn alleine dafür haben sie nichts anderes verdient.“ Bei diesen Worten legte Casey den Zettel wieder auf den Stapel. Er warf einen Blick zu seinem Vater und zu Conroy, der leicht nickte.

„Dann lasse ich euch wieder alleine. Ihr habt sicher noch einiges zu bereden. Vater, wenn du reden willst, ich höre gerne zu.“ Allerdings hatte er dafür ja Conroy mit dem er auf gleicher Ebene reden konnte. Er war nur sein Sohn und da gab es immer eine gewisse Hemmschwelle bestimmte Dinge anzureden.

Mit raschen Schritten verließ er das Zimmer. Auf dem Gang, blieb er kurz stehen und sah zu Tailor. „Weißt du was das heißt?“

Der Ältere nickte zustimmend. „Das die Trelains die ganze Zeit unschuldig waren.“

Das hieß es nicht, aber Casey nahm den Tadel zur Kenntnis. Ja, er hatte einer ganzen Familie Unrecht getan, doch nicht nur er, sondern der ganze Hof. Vielleicht sollte er sich dafür entschuldigen, jedoch nur bei Raoul der Rest der Familie wusste ja nichts davon und durch die Verurteilung der Kales würden sich auch die letzten Gerüchte die Trelains betreffend in Luft auflösen.

Aber was diese Sache wirklich bedeutete war, das er Valerians Tod endlich gerächt hatte. Endlich hatte er seinen Schwur eingelöst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  NaBi07
2011-02-04T13:45:54+00:00 04.02.2011 14:45
OGM

was für eine wendung
ich hatte ja die familie von raoul sowieso schon als unschuldig gesehen.
aber dass wirklich ein dermaßen großer koplott dahintersteckt.
ist das krass
diese frau hat echt kein gewissen

dafür hat casey jetzt eine große erleichterung, da der mord an valerian gerächt wird.
(sofern keine flucht aktion dazwischen kommt)
jetzt kann er doch hoffetlich bald den brief öffnen.
was wohl darin steht.

ich finde es ganz schön krass dass der tot von lord kale nicht aufgefallen ist.
ei halbes jahr ist ja ganz schön lang.
meine güte.

du hast da eine echte bombe platzen lassen.
sehr gut gemacht!
Von:  chaos-kao
2011-01-31T00:54:52+00:00 31.01.2011 01:54
Was für eine Hexe! Die Frau hat ja wohl wirklich kein Gewissen! Ich würde ihr gerade selbst am liebsten alles mögliche antun ... allerdings wären sich Casey und Raoul ohne Valerians Tod niemals so nahe gekommen ... aber Valerian war auch ein toller Kerl ... und Caseys Brüder waren es sicherlich auch ...

Ich wäre ja für Tod am Rad! Schön langsam und schmerzhaft ... hätte diese Frau und ihr Sohn wirklich verdient!

Sehr gut und intensiv geschriebenes Kapitel! ^^
Lg
KaNi
Von:  Hamsta-chan
2011-01-30T18:56:10+00:00 30.01.2011 19:56
krass was für eine beschissene familie.... und der arme valerian hat in diesem miesen spiel sein leben gelassen

ein schönes kapi

LG Hamsta-chan
Von:  Tshioni
2011-01-30T18:47:15+00:00 30.01.2011 19:47
O.o
endlich ist es raus!
obwohl ich es vermutet habe, schockiert es mich sehr!!!
wieder ein gelungenes kapitel, ich bin schon gespannt, wie sich Casey bei Raoul entschuldigen wird! und was in Valerians brief steht!
lg
Von:  evejean
2011-01-30T16:15:14+00:00 30.01.2011 17:15
wow, was für eine machtgierige frau. da kann samuel einen fast leid tun, aber nur fast.
ich freu mich das casey endlich sein versprechen valerie zu rächen halten kann.
bin sehr gespannt wie raoul auf all diese neuigkeiten reagiert und casey´s entschuldigung ^^


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