Zum Inhalt der Seite

Love me,... Princess?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Love me, …Princess?

Teil: 62
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Aber warum?“ Mikaela sah ihn überrascht an.

Casey seufzte leise. Hatte er es ihnen nicht eben erst erklärt? „Weil ich jemanden benötige, der mir Samuel vom Hals hält.“

Sein Blick fiel auf Kiana, die sich seit seiner Erklärung erstaunlich ruhig verhielt. Das überraschte Casey, da dieses Verhalten nicht ganz zu ihr passte. Allerdings handelte sie in letzter Zeit oft in einer, für sie untypischen Art. Er hätte ihr zumindest nicht zugetraut einen Mann mit einem Holzknüppel niederzuschlagen. In diesem Moment hatte sie eine erstaunliche Geistesgegenwart bewiesen.

„Also ist er nur ein Mittel zum Zweck?“ Fragend sah sie ihn an.

„Natürlich!“ Was dachten seine Hofdamen denn sonst? Sie standen immer noch auf verschiedenen Seiten, daran änderte sich nichts.

Kiana zuckte mit den Schultern. „Dann kann ich damit leben. Was ist mir dir, Mikaela?“

Diese starrte ihre Freundin einen Moment lang an, dann nickte auch sie widerwillig.

Casey atmete auf. Sie hatten es wesentlich besser aufgenommen, als er angenommen hatte. Doch es war seltsam, das sie Raoul wirklich als Bedrohung für ihre zukünftige Position sahen. Anders ließ sich ihre Reaktion nicht erklären. Dafür gab es aber keinen Grund, niemand kratzte an dem Platz den er Einer von ihnen versprochen hatte. Eine von ihnen würde seine Königin werden, wenn er da auch noch keine Entscheidung getroffen hatte.

Es klopfte an die Tür. „Wenn man vom Teufel spricht. Lass ihn herein, Tailor.“

Der Diener öffnete die Tür und ließ Raoul in den Raum. Unter seinem Arm trug er einige Rollen Pergament. „Nur als Rat, es wäre einmal dringend nötig die königliche Bücherei anders zu organisieren.“

Casey hob eine Augenbraue. „Nun wo ihr es ansprecht…, vielleicht mache ich es zu euren Aufgaben.“

Eine neue Ordnung war nicht notwendig. Es gab nur wenige Personen an diesem Hof, die sich für den Inhalt der Bücherei interessierten. Außerdem gab es einen Bibliothekar, wenn dieser auch schon ein Greis war. „Habt ihr worum ich euch gebeten habe?“

„Gebeten? Also wenn das eine Bitte war, dann will ich nicht wissen wie es aussieht wenn ihr jemanden zu etwas nötigt.“ Raoul sah ihn skeptisch an. Trotzdem legte er seine Last auf dem Tisch ab.

„Aber ich habe es gefunden und konnte es mir ohne Probleme ausleihen.“

Ja, weil er nicht Casey war. Deswegen hatte er ihn ja auch danach geschickt, teilweise natürlich auch damit sein Vater es nicht erfuhr. Er hatte schon genug Probleme mit ihm.

Geduldig sah er seinen Hofdamen zu, wie sie eines der größten Pergamente entrollten und die Ecken mit Gegenständen beschwerten. Zum ersten Mal in seinem Leben sah er den Stammbaum seiner Familie. Es war erstaunlich wie alt ihre Familie war und auf dieser Ahnenliste wurde nur das regierende Geschlecht fortgesetzt.

„Hier seht ihr.“ Raoul deutete mit dem Finger auf einen Punkt in einer der letzten Zeilen.

„Da könnt ihr sehen das es drei Kinder gab. Eure Schwester und ihre beiden Brüder und hier…“ Sein Finger fuhr die Striche auf dem Pergament nach.

„…fallen die beiden Brüder aus dem Stammbaum.

Casey nickte nachdenklich. Das seine Mutter noch einen jüngeren Bruder gehabt hatte, wusste er. Schließlich war er mit Valerian verlobt gewesen und dieser war der Erbe dieser Familie gewesen. Allerdings hatte er niemals gedacht das Samuel und Valerian ebenfalls königlichen Geschlechts waren. Ob Valerian das gewusst hatte? Wahrscheinlich, er war in vielen Dingen besser informiert gewesen als er, traurig war nur das er das erst nach seinem Tod erfuhr.

Caseys Finger legte sich auf einen Namen. „Ja. Das ist Valerians Vater und das…“

Er legte seinen Finger auf den anderen Namen. „… ist Samuels Vater. Ihr hattet Recht.“

Es war wirklich seine Mutter gewesen, die seinem Vater zu seinem Amt verholfen hatte. Ebenso, wie sie ihrem Bruder so das Geburtsrecht gestohlen hatte, da man an den Geburtsdaten genau sah, wann ein Kind geboren worden war. Sein Onkel war der Ältere gewesen.

Nur kurz glitt Caseys Blick über die Namen seiner Geschwister. Noch immer empfand er nichts für sie, selbst wenn sie nun Namen hatten. Gesichtslose Wesen, die in den Erzählungen seines Vaters Gestalt annahmen, nur um am Ende wieder zu verblassen. „Auch eine Liste der Opfer eurer Familie ist hier.“

„Meine Familie hat nichts damit zu schaffen und ich kann es auch beweisen.“ Raoul sah ihn zornig an und zog ein weiteres Pergament aus dem Stapel.

„Hier das ist der Stammbaum der Familie eures Vater und das hier ist meiner.“ Damit zog er eine zweite Rolle hervor.

„Und hier….“ Dabei deutete er auf eine Stelle weit über dem Namen seines Vaters. Dann rollte er seinen eigenen Stammbaum aus und legte ihn darüber.

„…spaltet sich meine Familie deutlich ab. Seht ihr, hier heiraten unsere Familien zusammen. Wir haben gar keinen Anspruch auf den Thron wenn ihr sterbt. Da kommen eher diese beiden in Frage.“ Dabei deutete er auf die zwei Namen neben dem seiner Mutter.

Casey schüttelte entschlossen den Kopf. „Valerians Vater können wir ausschließen. Er ist gewiss kein Ehrenmann, doch er würde kaum seinen eigenen Sohn umbringen. Valerian war sein einziger männlicher Erbe.

Seine Familie ist verarmt, doch er bekommt von uns eine monatliche Summe, die ihm ein bequemes Leben bietet.“

Auch wenn Valerian nicht mehr seiner Pflicht nachkommen konnte, so mussten sie sich noch immer das Schweigen seines Vaters erkaufen. Ein kleines Übel, das sein Vater aber gerne in Kauf nahm.

„Ich sage auch nicht, das er Valerian umgebracht hat. Vielleicht war das sogar die Tat seines Bruders, aber das Attentat kann er trotzdem verübt haben. Denn ich denke nicht, das ihr ihm diese monatliche Summe ewig gewähren werdet.“ Bei diesen Worten musterte Raoul ihn eingehend.

Zweifelnd verzog Casey das Gesicht. „Natürlich nicht. Nur bis zu meiner Krönung, danach ist es nicht mehr notwendig.“

Gegen Ende wurde seine Stimme immer leiser. Selbst er erkannte was seine Worte bedeuteten. Es war seltsam, doch es war das erste Mal, das er in diese Richtung dachte. Einfach weil es ihm bis jetzt absurd erschienen war. Casey mochte seinen Onkel nicht sonderlich, aber er sah ihn nicht als Mörder. Vor allem, da er bis jetzt immer gedacht hatte, das alle Anschläge zusammenhingen. Aber vielleicht war das auch nur ein Trick von Raoul um seinen Verdacht bewusst von seiner Familie abzulenken.

Rasch schüttelte Casey den Kopf. „Das ist Unsinn. Selbst wenn, mein Onkel hätte nichts mehr davon. Wie gesagt, da ist noch immer sein älterer Bruder und er selbst hat auch keinen männlichen Erben mehr, dem er das vermachen könnte.“

Amüsiert, aber auch ein kleines wenig mitleidig lachte Raoul. „Auch wenn es euch unglaubwürdig erscheint, aber nicht alle Eltern arbeiten für das Wohl ihrer Kinder. Jeder Mensch arbeitet für sich und sein eigenes Wohlergehen. Was nach seinem Tod passiert ist doch allen egal, warum glaubt ihr haben es die Nachfolger immer so schwer?“

„Es mag durchaus sein das es in eurer Familie so ist. In meiner nicht.“ Entschlossen verschränkte Casey die Arme vor der Brust. Immerhin beschützte ihn sein Vater schon seit seiner Geburt. Er hatte alles auf sich genommen, um ihn als seinen Erben großzuziehen. Natürlich war da auch ein gewisser Eigennutz dabei, aber hauptsächlich kümmerte er sich so um ihn, weil er ihn als Sohn liebte. Trotzdem konnte Casey sich einiger Zweifel nicht erwehren. Schon so oft hatte er ihm die Bitte verweigert seine Krönung vorzuziehen. Sie hatten eine Abmachung, das stimmte schon, aber Casey fragte sich langsam, ob er sich wirklich daran halten würde? Doch es war sein Vater, ihm konnte er vertrauen. An, oder kurz nach seinem zwanzigsten Geburtstag würde er seine Krone schon bekommen. Entweder das, oder er beendete diese Maskerade von sich aus.

Raoul enthielt sich eines Kommentars und rollte die Blätter wieder zusammen. „Wenn ihr mich nun entschuldigt, mein Vater hat nach mir rufen lassen.“

Eine Augenbraue hebend, musterte ihn Casey spöttisch. „Ach und ihr kommt sofort, wenn er nach euch ruft? Nicht einmal meine Hunde sind so gut dressiert, vielleicht sollte ich mir Tipps bei ihm holen.“

Der Schwarzhaarige seufzte. „Er würde sein Wissen bestimmt gerne mit euch teilen, nur wird es euch nichts nützen. Ich beuge ich seinem Willen nur, weil er noch einen Großteil des Geldes verwaltet das mir ein bequemes Leben ermöglicht. Wie die meisten adeligen Sprösslinge hier.“

Verächtlich blickte ihn Casey an und wand sich dann um. Es war ja klar, das Raoul nur solche Motive antrieben. Schließlich war er ein Trelain, da drehte sich alles um Geld und Macht. „Vergesst nicht, das unser Cousin morgen erwartet wird.“

„Keine Sorge, ich werde euch schon finden.“

Casey hörte wie sich die Tür schloss und wand sich wieder zu seinem eigenen Stammbaum um, der als Einziger noch ausgebreitet auf dem Tisch lag. „Ich schätze, das ich meine Bemühungen Lady Elisabeth betreffend, doch früher beginnen muss als geplant.“

„Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Mikaela nickte verstehend und eilte aus dem Zimmer.

Seufzend sah Casey zu dem Schwert an seiner Wand. Valerian würde ihm sicher vergeben das er seine Familie verdächtigte, aber er musste sicher gehen.

Seine nächsten Worte waren nur ein Flüstern. „Keine Dummheiten mehr, wie? Entschuldige Valerian, aber jetzt ich muss mich selbst um meine Sicherheit kümmern.“
 

Es war eine Lüge. Raoul hatte weder eine Verabredung mit seinem Vater, noch mit sonst jemanden. Er wollte einfach nur etwas Abstand. Wie sollte er Casey klar machen, das die Bedrohung nicht von ihm kam? Es war deutlich woher die Bedrohung kam und das war nicht seine Richtung. Allerdings würde er ihn wohl wirklich nur von seinen Absichten überzeugen können, wenn er zwischen ihn und den nächsten Attentäter sprang. Hoffentlich würde es nie dazu kommen.

Dazu kam noch die Nachricht seiner Schwester. Claire war nun schon seit zwei Wochen auf dem Anwesen der Kales, doch den alten Lord hatte sie noch immer nicht gesehen. Dafür hatte sie bereits dessen Frau und Sohn kennen gelernt. Ein Gespann, das sie als ziemlich unangenehm und verdächtig ansah. Über die Überfälle hatte sie aber noch nichts herausgefunden, dafür aber schon Bekanntschaft mit dem königlichen Gesandten gemacht.

Raoul interpretierte nicht allzu viel in diese Nachricht hinein. Claire musste vorsichtig sein, damit nicht herauskam das sie mehr war als nur ein armes, bedauernswertes Mädchen.

Seine Finger griffen in eine seiner Seitentaschen und zogen einen Ring heraus. Ab morgen würde dann wohl die Farce beginnen. Ehrlich gesagt freute er sich nicht sonderlich darauf, da Casey es ihm sicher nicht leicht machen würde. Bis jetzt hatte er auch noch keine Chance gesehen zu kontern, da er nicht genau wusste wie er mit ihm umgehen sollte. Immerhin wusste er nun das er es nicht mit einem Mädchen zu tun hatte. Auch wenn sich dieses Mädchen nicht oft wie ein solches verhalten hatte. Jetzt musste er sich neu orientieren.

Seit er ihn wieder freigelassen hatte, schien Casey ihn auch zu unterschätzen. Das war ein Fehler und das musste er ihm klarmachen. Es ging nicht, das dieser nun seine Launen an ihm auslassen konnte. Er war immer noch ein Trelain und als solcher hatte auch er seinen Stolz. Vielleicht würde es nicht mehr so werden wie früher, doch Casey war immer noch Casey.

Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf Raouls Gesicht. Seine Finger umschlossen den Ring. Also gut, solange sich Casey als Mädchen ausgab, konnte er ihn auch als solches behandeln. Das war für ihn wesentlich leichter, da er im Umgang mit dieser störrischen Prinzessin schon mehr Übung hatte.

Nun war die Zeit der Revanche und Raoul freute sich schon darauf. Wenn Casey einen Verlobten wollte, dann würde er einen bekommen. Die Frage war nur, wie lange er diesen dann auch noch behalten wollte. Oh ja, er würde diese Rolle genießen, die ihm sein Prinz so leichtfertig überlassen hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NaBi07
2011-01-10T21:26:24+00:00 10.01.2011 22:26
sein prinz!!

raoul denkt von casey also schon von SEINEM prinzen
wie witzig

ich freue mich schon riesig auf die momente in denen casey die brave verlobte spielen muss und sich von raoul in alles öffentlichkeit knuddeln lassen muss *ggg*

wie der kleine wohl darauf reagiert?
Von:  Xaris
2010-12-04T16:46:06+00:00 04.12.2010 17:46
So, nun komm ich auch mal dazu, dein neuestes Kapitel zu lesen.^^

Manchmal wüsste ich gerne, was den beiden Mädels so durch den Kopf geht. XD
Ich frage mich, was diese Stammbaumgeschichte noch für Bedeutung haben wird. o.o'
Irgendwie habe ich eine Vermutung, nämlich, dass Casey am Ende nicht König wird... und Raoul heiratet. :'D
Oder er wird König, heiratet aber dann Elisabeth. *_*
Bin gespannt, wann sich alles auflöst, also, wer Caseys Geschwister und Valerian umgebracht hat. D:
Ich ahne böses.... XD *Raoulfahne schwenk* Bin mal gespannt, was er dann noch alles anstellt. ;D

LG Xaris
Von:  Black
2010-12-03T18:29:39+00:00 03.12.2010 19:29
Hiya!
Will lesen wie Raoul den Verlobten spielt! *ungeduldiges kleines Kind spiel*
Schreib schnell weiter!!
lg Annet
Von:  saspi
2010-12-02T19:17:26+00:00 02.12.2010 20:17
hey

da bin ich gespannt wie raoul den verlobten spielt.

bye
Von:  evejean
2010-12-02T06:43:43+00:00 02.12.2010 07:43
*g* raoul wird mir von mal zu mal sympathischer ^^ bin ja sehr gespannt wie er den verlobten spielt bzw. wie casey darauf reagiert.
tolles kapitel wird.

lg eve


Zurück