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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 37
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Die Nacht neigte sich langsam dem Ende zu und darüber war wohl niemand so erfreut wie Casey. Es war erstaunlich, welchen Bekanntheitsgrad man erlangte, wenn man in die Finalgruppe kam. Die Leute erinnerten sich plötzlich wieder an einen, selbst wenn man sie noch nie zuvor gesehen hatte. Das war etwas, das Casey schon immer fasziniert hatte, vor allem wenn die Leute mehr über einen wussten, als man selbst.
 

Inzwischen hatten sich die meisten Gäste schon in Gruppen zusammengefunden. Man verbrachte die restliche Zeit des Festes damit zu reden, flirten oder spielen. Die Vergnügungen waren vorbei, nun begann die Politik. Egal ob es nun darum ging, geeignete Geschäftspartner zu finden, oder einen geeigneten Ehemann. Es gab eine Menge Treffen für die nächsten Tage, die hier beschlossen wurden.
 

Caseys Weg führte ihn in eines der Spielzimmer, wo Männer und Frauen versuchten, ihr Vermögen bei diverseren Spielen zu vermehren. Bankrott ging hier niemand, dafür waren die Anwesenden zu vermögend.

Kiana war eine der Spielerinnen, wie er merkte. Bei Kartenspielen wies sie ein größeres Geschick auf, als beim Schach. Es stimmte wohl, dass jeder Mensch eine angeborene Fertigkeit hatte.
 

Er sonderte sich etwas von den Spielern und deren Zuschauern ab und sah aus den Fenster auf den Garten. Von hier aus sah man den Turnierplatz nicht, dafür war man auf der falschen Seite, doch damit wollte er sich im Moment sowieso nicht befassen. Der Garten bot ein viel ruhigeres Bild und er verband auch viele Erinnerungen damit.
 

„Ein schöner Ausblick, nicht?“

Casey schreckte kurz hoch, er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er seinen Gesprächspartner gar nicht bemerkt hatte. Sein Gesicht zu Seite drehend sah er Raoul, der neben ihn trat. Als Antwort auf dessen Frage nickte er nur.
 

„Ich fand ihn immer wunderschön, wenn man im Dunkeln auch nicht viel erkennt. Bei Tageslicht erkennt man deutlich die Hand einer Frau.“

„Mag sein.“ Caseys Stimme hatte dabei einen traurigen Klang. Natürlich erkannte man die Hand einer Frau. Seine Mutter hatte diesen Garten angelegt, oder besser ihm zu dieser Pracht verholfen. Auch wenn er sie niemals kennen gelernt hatte und Beth für ihn wie eine Mutter war, so war er beim Gedanken an sie bedrückt. Selbst er, der sonst nicht so viel für seine Geschwister empfand, war in diesem Fall neidisch auf sie. Auch wenn sie früh starben, so hatten sie doch das Glück, ihren Vater und ihre Mutter zu kennen. Alles was ihn mit ihr verband waren Bilder und die Geschichten seines Vaters, die er immer in der Hälfte abbrach, weil er im Grunde nicht darüber reden wollte. Seiner Meinung nach sollte man die Vergangenheit ruhen lassen.
 

Nun, Casey selbst war nicht dieser Meinung, obwohl es ihm vieles erleichtern würde. Doch für ihn war es wichtig, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Königsmord war kein Kavaliersdelikt und gehörte gesühnt.
 

„Wie es scheint hat die Aussicht auf einen Spielgewinn uns beide unserer Begleitung beraubt.“

Bei dieser Bemerkung sah Casey Raoul fragend an. Erst jetzt bemerkte er, dass auch Claire nicht mehr an seiner Seite war. Es überraschte ihn nicht, sie an einem der Tische wieder zu finden. „Geld übte schon immer eine gewisse Anziehungskraft auf Frauen aus.“

Nicht auf alle, doch es traf auf einen Großteil der Frauen zu, die Casey kannte. Natürlich spielte da auch die Erziehung eine Rolle, doch alle Mädchen wurden von Frauen aufgezogen.
 

Raoul lächelte schwach. „Und ich dachte es sein Macht, da habe ich wohl bis jetzt aufs falsche Pferd gesetzt.“

„Ich schätze, das kann auch nicht schaden. Wenn das auch eher auf Männer anziehend wirkt.“ Casey zuckte nur mit einer Schulter. So anziehend, dass dafür Morde begangen wurden. So war es schon immer gewesen und würde es immer bleiben, die Macht fiel immer dem Stärkeren zu. Etwas, das sein Vater nicht zu begreifen schien und dafür verfluchte er ihn manchmal.
 

„Also, das ist wirklich das Letzte, das ich will. Mein derzeitiges Ziel wäre sehr enttäuscht wenn, ich plötzlich umsatteln würde.“ Lachend klopfte Raoul seinem Gegenüber auf die Schulter.

Das wagte Casey doch sehr stark zu bezweifeln. Er wäre sicher alles andere als enttäuscht, wenn Raoul seiner Familie so einen Skandal bescheren würde. Das wäre so gut wie ein Gnadenstoß, mit einer Genesung die, wenn überhaupt, Generationen dauern würde. Allerdings war da noch etwas, das ihn interessierte.
 

„Euer derzeitiges Ziel?“

„Ja, mein derzeitiges Ziel. Vergebt mir, wenn ich den Namen nicht ausspreche, das wäre ihr und euch gegenüber nicht sehr taktvoll.“

Casey nickte verstehend. Natürlich meinte er ihn, beziehungsweise die Prinzessin. Wenn er wüsste, dass er seine Ziele in dieser Hinsicht zu hoch steckte. Er empfand nichts für Raoul, außer Abscheu. Wenn Raoul aber noch immer Absichten ihm gegenüber hegte, dann konnte er das durchaus für sich nutzen, wenn er wieder die Kronprinzessin war.
 

Allzu lange währte sein Leben in Freiheit ja nicht mehr. Beim Abschlussball musste er wieder ein Repräsentant dieses Landes sein, es sei denn, er würde dieses Turnier gewinnen. Nun, dieses Jahr hatte er vor, dieses Ziel zu erreichen.
 

„Glaubt ihr wirklich, das ihr Chancen in dieser Hinsicht habt?“

Raoul zuckte nur unbeteiligt die Schultern und sein Blick richtete sich wieder auf den dunklen Garten. „Mein Vater rechnet sich starke Chancen in dieser Hinsicht aus. Er will mich zu etwas machen, das ich nicht sein will.“

Och bitte, selbst er würde so eine Lüge glaubhafter gestalten können. Er wollte kein König sein, das konnte er seiner Großmutter erzählen. Bei dieser Familie wäre es allerdings gut möglich, dass sie ihn dann übers Knie legen würde, wegen so einer Lüge. Immerhin war das etwas, worauf die ganze Trelain Sippe scharf war, eines Tages das Königsgeschlecht zu bilden. Derzeit lagen nur alle Hoffnungen auf Raoul, weil er der älteste männliche Nachkomme war.
 

Doch Casey hielt sich mit solchen Äußerungen zurück. In seiner derzeitigen Rolle hatte er keine Vorurteile dieser Art. Er war nur ein Adelsjunge von außerhalb, der sein Taschengeld mit dem Preisgeld des Turniers aufbessern wollte. „Ja, Väter können mit ihren ehrgeizigen Plänen wirklich anstrengend sein.“

Was Raouls Vater angeblich versuchte, hatte seiner schon längst geschafft. Schon seit seiner Geburt hatte sein Vater aus ihm etwas gemacht, das er nie sein wollte. Ein Geschöpf zweiter Klasse, denn so behandelte man Frauen hier oft.
 

Casey kannte keinen Mann, der einer Frau die Macht zugestand, die sie ohnehin besaß. Hier am Hofe regierten die Frauen, sie bestimmten, wer Macht bekam und wieviel und doch honorierten das die meisten Männern nicht einmal.
 

Raoul lächelte gequält. „Der ewige Stachel in meinem Fleisch. Ohne seine ehrgeizigen Ambitionen wäre mein Leben um einiges bequemer.“

Casey betrachtete seinen Gegenüber forschend aus den Augenwinkeln. Wenn er das ernst meinte, dann würde er ihn natürlich darin bestärken, doch wenn es nur gespielt war, dann würde er sich nur blamieren, wenn er ihm gut zusprach. Das Beste wäre, wenn er sich einfach aus diesem Thema heraushielt.
 

„Dann sagt es ihr doch. Sagt ihr, dass ihr mit den Plänen eures Vaters nicht einverstanden seid.“

Nicht, dass es etwas ändern würde, nichts würde seine Meinung über Raoul ändern. Allerdings würde das ein weiteres Gespräch entschuldigen.
 

Moment.
 

Casey runzelte die Stirn bei diesem Gedanken. Warum benötigte er eine Entschuldigung? Ihm war es doch nur Recht, wenn ihn Raoul in Ruhe ließ. Das war doch sein Ziel und doch, wenn er ihm von nun an aus dem Weg ginge, wäre sein Leben ziemlich langweilig. So ungern er es auch zugab, Raoul war ein einigermaßen guter Ersatz für Valerian, wenn es darum ging, sich die Zeit zu vertreiben.
 

Die Augen schließend, legte er eine Hand auf die Maske an seinem Gesicht. Nein, so durfte er gar nicht denken. Raoul war schließlich der Grund, warum er einen Ersatz für Valerian benötigte. Wenn er und seine Sippe nicht wären, dann wäre Valerian noch am Leben. Dann wäre nichts so wie es nun war, denn dann müsste er auch nicht als Frau verkleidet herumlaufen.
 

„Das hat keinen Sinn. Sie glaubt mir ja nicht.“ Bei diesen Worten wirkte der Schwarzhaarige eher frustriert.

Welchen Grund hätte er auch dazu? Casey sah keinen Grund, ihm diese Lüge zu glauben. Es ging hier um die Macht über ein ganzes Land. Der Einzige, der nicht danach gierte war er selbst und das nur, weil er wusste das er sie sowieso bekam.
 

Die Hand, die noch immer auf seinen Gesicht lag, ließ er sinken und hielt sie vor seinen Mund. Dann erst gähnte er, etwas gute Erziehung musste schon sein. „Nun, es ist spät und ich habe morgen einen anstrengenden Tag vor mir. Außerdem muss ich dafür sorgen, dass meine Begleiterin nicht ihren ganzen Besitz verspielt.“

Raoul warf einen Blick zu den Spieltischen. „Stimmt, ich sollte auch dafür sorgen, dass mein Erbe nicht durch meine Schwester reduziert wird.“
 

Als ob das bei ihnen ins Gewicht fallen würde. Casey war bewusst, dass Raouls Familie bedauerlicherweise zu einer der reichsten Familien den Landes zählte. Deswegen und wegen irgendwelchen verwandtschaftlichen Beziehungen zur Königsfamilie, waren sie ja so mächtig.
 

Nach einem kurzen Nicken in Raouls Richtung, wand er sich ab und ging zu Kiana. Dieser legte er die Hände auf die Schultern. Allerdings erzielte das nur wenig Wirkung, da sie konzentriert auf ihre Karten sah. Ihrem Gewinn nach zu urteilen der vor ihr lag, zahlte sich diese Konzentration auch aus.

Dann eben etwas anderes. Casey beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
 

Überrascht sah Kiana auf und legte eine Hand auf ihre Wange. Auch ihre Stimme klang ein wenig verwirrt. „Ja?“

Casey lächelte. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich mich für heute zurückziehe. Oh und wenn du dein Blatt so belässt, wirst du die Runde sicher gewinnen.“

„Ich weiß.“ Auch Kiana lächelte nun und nickte als Antwort, dass sie seine Ankündigung zur Kenntnis genommen hatte.
 

Casey löste sich von ihr und verließ den Raum und anschließend auch den Palast, um in sein Zelt zurückzukehren. Es war wirklich ein anstrengender Tag gewesen, vor allem nach dem Training mit Beron. Alleine die Vorstellung, dass er das morgen noch einmal vor sich hatte, ließ ihm einige Stunden Schlaf richtig verlockend vorkommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  NaBi07
2010-08-16T18:24:43+00:00 16.08.2010 20:24
jaja der gut raoul macht wieder nen selbständigen schritt auf casey zu.

ich find die vorstelleung genial, dass casey als junge erfahren kann wie raoul über sein weibliches alter Ego denkt.
*lach*

da ist casey glatt im vorteil.

ich finde diese feste einfach cool.
vorallem, da sich bei dieser gelegenheit raoul und casey immer näher kommen.
ich hoffe es gibt noch so nen paar feste, befor das turnier zu ende ist *lach*

ich bin gespannt wie es wetergeht.

also bis zum nächsten kommi

hina ;)
Von:  Black
2010-08-14T23:59:06+00:00 15.08.2010 01:59
Huch ich kann nicht warten bis das nächste kapitel kommt ~ò,ó~
LG ^^
Von:  evejean
2010-08-14T06:36:31+00:00 14.08.2010 08:36
wieder tolles kapitel, freu mich schon auf mehr ^^
Von:  saspi
2010-08-13T21:45:09+00:00 13.08.2010 23:45
hey!!
wieder ein sehr gutes kappi.
bin gespannt aufs nächste.
bye


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