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Digimon Destiny

season 6
von

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Himes Vertrauen

Ich war gerade auf dem Weg zu Shunichi. Kurz nachdem wir das böse Digimon besiegt hatten, hatte er angerufen und mich zu ihm bestellt. Es hatte wichtig geklungen und er hatte gemeint, dass er das mit mir nicht am Telefon besprechen wollte, also beeilte ich mich.

„Hi, Hime“, begrüßte er mich, nachdem ich angeläutet und er die Tür geöffnet hatte, „Komm rein.“

„Hi“, meinte ich und ging seinem Vorschlag nach.

Ich sah mich kurz im Haus um. Sein Vater stand vorm Kühlschrank und seine Mutter saß im Wohnzimmer. Also ging es ihr gut, da war ich erleichtert. Also musste es irgendetwas anderes sein, über das er reden wollte …

„Hallo, Frau und Herr Hokirim“, begrüßte ich sie nur kurz, woraufhin sich beide zu mir umdrehten und mir winkten.

„Gehen wir rauf“, forderte Shunichi mich auf und wir gingen die Treppen hoch.

Ich dachte die ganze Zeit nach, was es wohl sein könnte. Wahrscheinlich wollte er mir nicht sagen, dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte. Das wäre zwar schön, aber irgendwie kam das gerade nicht in Frage. Vielleicht hatte er ja schon mit Ryan geredet.

„Hast du eigentlich schon mit Ryan gesprochen?“, wollte ich von ihm wissen, als wir gerade in sein Zimmer traten.

„Ja“, antwortete er mir und machte die Tür hinter sich zu.

Er klang irgendwie besorgt und ich hatte das Gefühl, dass das, was er mir sagen würde, mir nicht gefallen würde. Ich setzte mich auf sein Bett und beobachtete ihn, wie er sich gegen die Mauer lehnte. Irgendetwas stimmte nicht, das sah man an seinem Blick.

„Und? Hat er es zugegeben?“, fragte ich einmal, da er anscheinend nicht weiter reden wollte.

„Deswegen wollte ich mit dir sprechen …“, musste er gestehen und verschränkte die Arme.

„Er hat es abgestritten?“, forschte ich mit entsetzter Stimme weiter nach und zog dabei die Augenbrauen hoch.

„Ja, aber ich will, dass du mir jetzt zuhörst und mir nicht dazwischen redest, bevor ich fertig bin, geht das?“, bat er mich und ich hatte schon die Ahnung, dass Ryan seine eigene Version daraus gemacht hatte.

„Okay“, stimmte ich aber trotzdem zu, da ich ihm vertraute.

„Also sagen wir einmal so: Ryan hat es nicht ganz abgestritten. Er hat gesagt, dass er sie zwar von sich aus zweimal geküsst hat und sie sich anfangs sehr gewehrt hat, aber dass Alice beim zweiten Mal auch ihren Teil dazu beizutragen hatte“, erklärte er mir und ich runzelte die Stirn, da das, was Shunichi mir erzählte, schon sehr von Alice‘ Geschichte abwich, „Außerdem hat er darauf bestanden, dass er sie nie angefasst, sondern lediglich geküsst hat.“

„Und du willst mir damit jetzt sagen, dass Alice mich angelogen hat, oder was?“, fragte ich nach und sah ihn ungläubig an.

„Ja, schon irgendwie …“, versuchte er es milde auszudrücken, was ihm aber meiner Meinung nach nicht wirklich gelang.

„Wieso sollte sich Alice so eine Geschichte ausdenken und mich anlügen?“, wollte ich von ihm wissen und war etwas empört darüber, dass er meiner besten Freundin so etwas unterstellte.

„Dasselbe könnte ich dich mit Ryan fragen“, erklärte er mir, blieb aber im Gegensatz zu mir ruhig, „Er ist mein bester Freund und ich glaube nicht, dass er mich anlügen würde.“

Ich wartete kurz, bevor ich etwas sagte. Irgendwie hatte er damit ja Recht, was aber noch lange nicht hieß, dass ich ihm glauben würde. Alice konnte sich die ganze Geschichte einfach nicht ausgedacht haben, welchen Grund hätte sie dafür?

„Würdest du ihm so etwas nicht zutrauen?“, fragte ich dann, woraufhin er seinen Blick senkte, „Er schleppt doch jeden Tag irgendein Mädchen ab, wieso also nicht Alice?“

„Du hast Recht, das tut er“, stimmte er mir zu und sah mich nun wieder an, „Aber er macht es nur, wenn es das Mädchen auch will, das hat er mir sogar versprochen.“

„Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dir jetzt einfach so glaube!“, warf ich ihm vor und stand auf, da ich bereit war jeder Zeit zu gehen.

„Das tue ich auch nicht, ich verlange lediglich von dir, dass du noch einmal mit ihr redest“, besserte er mich aus und sah mich ernst an.

„Das werde ich nicht tun und weißt du auch warum? Weil ich weiß, dass sie die Wahrheit sagt!“, widersprach ich ihm, stürmte zur Tür und öffnete sie.

Ich zögerte einen Augenblick, bevor ich hinaus marschierte. Ich wollte ihm noch die Möglichkeit geben noch etwas zu sagen, aber es kam nichts. Also ging ich einfach und schmiss hinter mir die Tür zu. Schnell stapfte ich die Treppen hinunter und verabschiedete mich nur so nebenbei bei seinen Eltern. Irgendwie war es unhöflich, aber ich war gerade so wütend auf Shunichi, dass ich gerade mit niemanden reden wollte.
 

Ich ging nach Hause und beschloss in meinem Zimmer weiterzudenken. Dort angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen und blieb einfach so liegen, wie ich aufgekommen war.

Fikadamon hatte ich während meines Gespräches mit Shunichi in mein D-Maak gesperrt, hatte es aber jetzt herausgelassen. Nun lag es neben mir und schwieg. Ich war ihm dankbar dafür, dass es mich in Ruhe ließ, ich musste meine Gedanken ordnen und das ging am besten, wenn es still und ruhig in meinem Zimmer war.

Ich glaubte Shunichi nicht, nein, er log. Auch wenn er mein bester Freund war und ich ihn in verliebt war, musste ich ihm nicht alles abkaufen, was er mir erzählte. Ryan war so etwas zuzutrauen und daran hatte ich auch nicht gezweifelt, bis er mich vom Gegenteil überzeugen wollte.

Wie stand ich denn vor Alice da, wenn ich sie fragte, ob sie gelogen hatte? Eine beste Freundin hinterfragte doch so etwas nicht, eine beste Freundin glaubte einen. Sie würde wütend auf mich sein und das nur, weil Ryan Shunichi irgendetwas erzählt hatte und ich für möglich hielt, dass es war sein könnte.

Ich drehte meinen Kopf auf die Seite und mein Blick fiel auf die zwei Fotos, die auf meinem Nachtkästchen standen. Eines zeigte mich mit Shunichi und das andere mich mit Alice. Ich streckte meine Hand aus, zögerte aber kurz und überlegte, welches ich in die Hand nehmen sollte. Schnell ergriff ich eines und sah es noch einmal an. Stellte ich etwa mein Vertrauen zu dieser Person in Frage?

Schnell setzte ich mich auf und griff zu meinem Handy. Ich betätigte ein paar Knöpfe und drückte schlussendlich die Anruftaste. Ich würde sie fragen, wenn sie abhob, aber ich würde es nur einmal versuchen, dann würde ich es bleiben lassen.

Das erste Freizeichen ertönte. Ich schloss die Augen und betete, dass sich niemand an der anderen Leitung melden würde. Zwei, drei … Vielleicht hatte sie jetzt keine Zeit zu reden. Vier, fünf … Erleichterung überkam mich: Sie hob nicht ab, ich musste also nicht mit ihr reden. Sechs …

Ich nahm das Handy von meinem Ohr weg und atmete einmal tief ein und aus. Es war besser so, ich wollte ihr sowieso nichts unterstellen. Ich wusste zwar nicht, wie ich Shunichi jemals wieder unter die Augen treten konnte, aber ...

Ein Rascheln an der anderen Leitung riss mich aus den Gedanken. Vor lauter Erleichterung hatte ich vergessen abzudrücken. Alice hatte abgehoben.

„Hallo“, begrüßte sie mich, als ich das Gerät wieder langsam zu meinem Ohr führte.

„Hi, Alice, wie geht’s denn so?“, wollte ich mit einer übertriebenen Freundlichkeit und einem Lächeln im Gesicht von ihr wissen.

Ich zwang mich zu lächeln, auch wenn sie es nicht sah und ich sehr viel Mühe damit hatte. Ich hatte nicht gewollt, dass sie abhob und jetzt redete ich mit ihr … Wieso hatte ich sie dann überhaupt angerufen? Welcher Menschen rief jemanden an, wenn er nicht wollte, dass er abhob? Gott verfluche diese Erfindung …

„Gut, danke und dir?“, gab sie die Frage zurück, während ich das Foto, das ich bis jetzt noch immer in der Hand gehalten hatte vor Nervosität fast umknickte.

„Super, mir ging’s noch nie besser“, scherzte ich, obwohl mir eigentlich gerade überhaupt nicht danach zumute war.

„Sicher? Du klingst so komisch.“

Ich war zwar im Grunde ein fröhlicher Mensch, aber das war sogar für mich zu übertrieben. Kein Wunder, dass Alice das sofort bemerkte. Es fiel mir immer ziemlich schwer meine wahren Gefühle zu überspielen, ich sollte echt darüber nachdenken Schauspielunterricht zu nehmen.

„Naja, weißt du, eigentlich …“, fing ich an wieder mit dieser unerträglichen Stimme zu erklären, machte dann aber eine kurze Pause und fuhr in normalen ersten Ton fort, „Bist du zu Hause, Alice?“

„Ja, willst du vorbei kommen?“, fragte sie mich und ersparte mir somit eine Frage.

„Ja, wenn es keine Umstände bereitet“, meinte ich und hoffte noch immer, dass sie sagen würde, dass sie keine Zeit hatte.

„Nein, nein, komm ruhig“, stimmte sie aber zu woraufhin ich deprimiert den Kopf hängen ließ.

„Na gut, also bis dann.“

„Ja, tschau“, verabschiedete sie sich von mir und legte kurz darauf auf.

Ich seufzte und legte mein Handy wieder auf mein Nachtkästchen. Anschließend ließ ich mich wieder zurück auf mein Bett fallen und drehte meinen Kopf zu Fikadamon.

„Wünsch mir Glück“, bat ich es und sah es verzweifelt an.

„Du schaffst das, Hime“, sprach es mir gut zu und lächelte mich an, „Ihr seid beste Freundinnen, sie wird Verständnis für dein Verhalten zeigen.“

„Danke“, meinte ich und streichelte sanft sein Gesicht.

Dann drehte ich mich wieder auf die andere Seite und stellte das Foto von Shunichi und mir wieder auf seinen rechtmäßigen Platz zurück. Er hatte mir bis jetzt immer die Wahrheit gesagt und wenn er meinte, dass Ryans Geschichte nicht erfunden war, musste etwas dran sein.
 

Kurze Zeit später ging ich schon die Treppen zu Alice‘ Wohnung nach oben. Ich hasste es den Aufzug zu nehmen. Entweder man wartete immer eine Ewigkeit, oder er blieb dann irgendwo stecken. Außerdem hatte ich so genügend Zeit mir noch einmal alles durch den Kopf gehen zu lassen. Ich wollte sie ja nicht gleich beschuldigen, dass sie gelogen hatte, ich fragte sie nur danach und wenn sie es sofort abstreiten würde, glaubte ich ihr das auch. Nur ein Frage, mehr wollte ich nicht von ihr …

Als ich dann oben bei der richtigen Tür ankam, läutete ich an und meine beste Freundin machte mir auf. Wir gingen in ihr Zimmer, während sie mir erklärte, dass niemand außer ihr zu Hause war. Ich war erleichtert darüber, Alice würde sicher laut werden und ich wollte nicht, dass das irgendwer mit anhörte.

„Wolltest du dich einfach so mit mir treffen?“, fragte sie mich und platzierte sich auf ihren Schreibtischsessel.

„Nein, ich wollte mit dir über etwas reden“, erklärte ich ihr und nahm auf dem Bett Platz.

„Worum geht’s?“, forschte sie weiter nach und schien keine Ahnung zu haben, was ich von ihr wollte, das war ja schon einmal ein gutes Zeichen.

„Es geht um Ryan, oder besser gesagt um das, was du mir über ihn erzählt hast“, meinte ich mit ruhiger Stimme und betete schon innerlich, dass sie es abstreiten würde.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich das alleine regeln will“, erinnerte sie mich noch einmal daran und lächelte mich an, wirkte aber etwas nervös.

„Ja, aber darum geht’s nicht …“, entgegnete ich ihr und biss mir auf die Unterlippe.

Jetzt oder nie, ich musste mich nur trauen, es ihr zu sagen. Was war denn schon dabei? Es war doch nur eine Frage, mehr nicht. Außerdem stimmte es sowieso nicht … aber wenn ich das wirklich glaubte, warum hatte ich dann solche Angst sie zu Fragen?

„Ich hab Shunichi das alles erzählt, weil ich dachte, dass er auch ein Recht darauf hat, es zu erfahren, immerhin ist er Ryans bester Freund“, erzählte ich weiter, woraufhin sich ihre Augen leicht weiteten.

„Ich hab dir doch gesagt, dass du es niemanden erzählen sollst und trotzdem machst du es. Zuerst Rico und dann Shunichi“, warf sie mir vor, nachdem sie sich wieder gefangen hatte und wirkte nun ziemlich wütend.

„Er hat mit ihm geredet und mir dann erzählt, dass Ryan gesagt hat, dass er dich nie angegrapscht, sondern lediglich geküsst hat“, machte ich weiter und ignorierte ihre Aussage, „Außerdem meinte er, dass du dich beim zweiten Mal nicht gewehrt hast. Ich will jetzt nur eines wissen: Hast du mich angelogen?“

Alice sagte nichts und senkte einfach nur ihren Kopf. Das war schon Beweis genug für mich, dass sie mir eine Lüge aufgetischt hatte. Aber wieso? Es war einfach unbegreiflich für mich, dass sie mir nicht gleich die Wahrheit gesagt hatte. Und ich hatte noch solche Bedenken, sie danach zu fragen …

„Ja, ich hab dich angelogen“, gab sie es zu, sah aber noch immer zu Boden, „Es tut mir Leid, Hime. Ich wollte es dir sagen …“

„Ja? Wann denn?“, reagierte ich etwas gereizt und wurde dabei lauter.

„Heute irgendwann …“, versuchte sie sich herauszureden, doch das reichte mir nicht als Entschuldigung.

„Warum lügst du mich überhaupt an, wenn du es mir sowieso sagen wolltest?“

„Weil ich Angst hatte, mir selbst einzugestehen, dass es mir gefallen hat!“, verteidigte sie sich und ich setzte etwas überrascht die Stirn in Falten, „Es hat mir gefallen, als er mich geküsst hat! In meinem Kopf setzte ich mich zwar immer dagegen, aber mein Körper hat sich zu ihm hingezogen gefühlt, deswegen konnte ich mich nicht wehren! Er war ganz anders als sonst immer. Ich brauchte Zeit, um mir das selbst einzugestehen, deswegen konnte ich es dir nicht sagen!“

„Aber du hasst ihn doch …“, war das einzige, was mir gerade einfiel, da ich ziemlich überrascht über ihr Geständnis war.

„Ja, das dachte ich auch, aber wenn du mich lässt, würde ich dir gerne erzählen, was vorgefallen ist, kurz bevor du mich angerufen hast“, meinte sie nun wieder in normaler Lautstärke und sah mich dabei entschlossen an.

„Okay, dann erzähl mal“, stimmte ich zu und hörte mir daraufhin ihre Geschichte an.

„Nach dem Digimon-Kampf habe ich mich auf den Heimweg gemacht und da hat er mich abgefangen. Anfangs wollte ich nicht mit ihm reden und er hat mich gefragt, warum ich so einen Schwachsinn in die Welt setze. Ich hab es abgestritten, aber dann hat er mit die Augen geöffnet“, erklärte sie mir ausführlich und ich hörte ihr zu, ohne sie zu unterbrechen, „Er hat gesagt, dass ich zu meinen Gefühlen stehen soll, aber ich meinte nur, dass ich nicht genau weiß, was ich für ihn empfinde, oder ob ich überhaupt etwas für ihn empfinde. Dann hat er mich noch einmal geküsst, damit ich einen eindeutigen Gedanken fassen konnte …“

„Und? Hat es sich was gebracht?“, wollte ich von ihr wissen, wobei ich merkte, wie schwer es für sie war, mir das alles zu erzählen.

„Ja …“, antwortete sie mir knapp und sah etwas beschämt zu Boden, „Es hat sich gut angefühlt, seine Lippen auf meinen zu spüren und das habe ich ihm auch gesagt. Dann hat er mich gebeten, dir und Rico die Wahrheit zu sagen und das hatte ich auch vor, aber du bist mir zuvor gekommen.“

„Und du hast das alles nur gemacht, weil du dir nicht sicher warst, ob du etwas für Ryan empfindest?“, fasste ich alles zusammen, woraufhin sie wieder eine Weile brauchte, bis sie mir etwas entgegnete.

„Ich habe Angst davor“, erklärte sie mir weiter und ich merkte, wie ihr langsam die Tränen in die Augen stiegen, „Ich habe Angst, dass ich Gefühle für Ryan habe. Ich war immer der Annahme, dass ich ihn hasse, aber seit er mich das erste Mal geküsst hat, zieht sich in mir alles zusammen, wenn ich ihn sehe. Ich will ihn nicht mögen, Hime! Ich will das nicht, warum kann ich ihn nicht einfach hassen?“

Ich sah ihr mitleidig in ihrer geröteten Augen und überlegte mir, was ich sagen konnte, um sie wenigstens ein bisschen aufzumuntern. Ich hatte auch am Anfang gegen meine Gefühle für Shunichi angekämpft und hatte es dann bleiben lassen, aber das war etwas ganz was anderes. Alice hatte Ryan wirklich immer verabscheut, aber vielleicht war das auch nur, weil sie ihn gar nicht näher gekannt hatte.

„Glaubst du, dass er dich auch mag?“, fragte ich sie dann und sah sie ernst an.

„Nachdem was er mir heute gesagt hat, schon“, musste sie mir gestehen, war aber nicht in der Lage, mir dabei in die Augen zu sehen, „Sicher bin ich mir nichts, aber warum sonst, hätte er mich nicht in Ruhe gelassen?“

„Ich hab Verständnis für dich“, teilte ich ihr dann schlussendlich mit, woraufhin sich ein angestrengtes Lächeln über Alice‘ Gesicht zog, „Aber trotzdem kannst du mich nicht einfach anlügen, ich bin da, damit du dir über solche Sachen nicht alleine den Kopf zerbrechen musst.“

„Danke, Hime“, kommentierte sie meine Aussage und wischte sich mit ihrem Handrücken über die Augen, um die Tränen wegzubekommen.

Ich blieb noch eine Weile bei ihr und wir sahen uns einen Film an. Das Thema war jetzt für mich erledigt. Wir redeten nicht viel mit einander, aber das würde sich im Laufe der Zeit wieder einrenken. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass Ryan Alice wirklich mochte, auch wenn das gemein klang. Es sah ihm einfach nicht ähnlich, plötzlich so offen über seine Gefühle zu reden, aber vielleicht kannte ich ihn auch nur zu wenig, um das beurteilen zu können.

Ich musste mich auf jeden Fall bei Shunichi entschuldigen. Ich hatte ihm misstraut, obwohl er Recht hatte. Ich hatte ihn angeschnauzt, obwohl er mein bester Freund war. Ja, ich war nur seine beste Freundin, obwohl ich in ihn verliebt war. Ich hatte auch ein paar Probleme, oder?“
 

Puh, Hime war echt anstrengend zu schreiben, bis auf die Szene, wo sie überlegt, wem sie mehr vertraut, hab ich für alles ewig gebraucht …

Irgendwie finde ich, dass bei den Kapis viel zu viel geredet und viel zu wenig gedacht wird, aber wenn ich mehr Gedanken eingebracht hätte, wären die Kapis noch länger geworden und das wollte ich nicht =S

Die acht Kapis spielen alle an einem Nachmittag eines Tages. Ich hoffe es verwirrt nicht allzu sehr, wenn manchmal Dinge gleichzeitig ablaufen aber erst später geschrieben werden. Ich hab aber versucht, es so anzuordnen, dass die Reihenfolge halbwegs einen Sinn ergibt =)

Naja, ihr werdet es ja eh noch sehen ^^

Kiripurin



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WuerfelWild
2011-10-06T21:15:35+00:00 06.10.2011 23:15
nein, es verwirrt nicht :)
parallele abläufe erwartet bei solchen perspektivenwechseln irgendwie automatisch und bis jetzt ist es nicht schwer, da mitzukommen °°d
solche ich-perspektiven passen dir gut, glaube ich... das kapi hat mir auch sehr gefallen ^^
nur - du hast es ja schon selber gesagt - mit hime kamst du vll nicht ganz so gut klar wie mit ryan. vielleicht täuscht das auch nur, weil man bei ryan ein anderes innenleben erwartet Oo
die stelle mit der vertrauensfrage ist gut gelungen, keine frage
aber näher am anfang, wo hime sich mit shunichi trifft, erwartet man glaub ich mehr. sie ist doch in ihn verliebt und wird dann von ihm vor die wahl gestellt, wer lügt, aber irgendwie geht sie einfach zu ihm hin und sitzt bei ihm rum und rennt irgendwann raus. ich hoffe, du verstehst, was ich sagen will xD hat sie kein herzklopfen oder so? denkt sie nicht zwischendurch darüber nach, was nun zwischen ihm und seiner freundin ist? ist sie enttäuscht, dass sie sich nun gerade mit ihm streiten muss? das hat mir ein bisschen gefehlt, das Verliebtsein.... versteht man das? Q.Q
so, langer roman, kurzer sinn: mag ich, bis auf dieses detail zu beginn xD
Von:  fahnm
2011-10-06T20:06:56+00:00 06.10.2011 22:06
Super Kapi^^
Mach weiter so^^


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