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Aus dem Leben...

Eine kleine Geschichte
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Story spielt von Folge 1 bis 6. Komplett anzeigen

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Separation (G-Revolution)

Einige Monate waren seit der Weltmeisterschaft vergangen und das Team verbrachte den Nachmittag im Park, wo Tyson beschlossen hatte die Kids aus der Nachbarschaft zu trainieren. Akira war gerade ebenfalls auf den Weg dahin. Sie hatte zuvor bei Max’ Vater im Laden vorbei geschaut, um mal wieder ein paar bestellte Teile abzuholen. Gerade ging sie den Weg von der Straße entlang zum Plateau des Parks, wo Hilary und Kenny auf der Bank saßen und Kai auf der Wiese scheinbar ein Nickerchen hielt.

So turbulent die Weltmeisterschaft auch gewesen war, die Zeit nachdem Ozuma weg war, hatte Akira den Rest gegeben. Nur eine Woche nach dem Finalkampf hatte sie sich in die versprochenen Ferien nach Deutschland aufgemacht. Doch Ferien war übertrieben. Sie war jeden Tag launisch gewesen, hatte wieder vermehrt Aussetzer und war so frustriert über sich selbst und ihre Kontrollverluste, dass Robert sie unzählige Male hatte trösten müssen. Er hatte zuvor mitbekommen wie gut ihre Fortschritte gewesen waren und war entsprechend entsetzt, als er sie am Flughafen abgeholt hatte und sie zudem auch noch ausgesehen hatte wie ein Zombie. Das Mädchen hatte sich wirklich Mühe gegeben die Zeit einfach zu genießen, sich darauf zu freuen alle nochmal wieder zu sehen. Aber daraus war nichts geworden. Sie hatte sich nicht mal getraut in diesem Zustand ihre Eltern zu besuchen. Selbst die anderen Majestics hatte Robert von ihr fern gehalten, was ihr auch unendlich Leid getan hatte.

Eigentlich hatte sie gehofft, dass der Tapetenwechsel helfen würde, da sie in ihrem Zimmer das Gefühl hatte die Wände hochzugehen. Es erinnerte sie einfach alles an Ozumas und ihren letzten Abend. Jedoch lag die Trauer tiefer, als sie sich eingestehen wollte. Auf der anderen Seite, konnte sie sich immer wieder bewusst machen, dass es eben doch die richtige Entscheidung gewesen war, weil sie so reagierte. Ihr bester Freund indes hatte sein Bestes gegeben einfach nur für sie da zu sein, aber als er herausgefunden hatte, dass sie unter anderem wegen einem Jungen so außer der Spur war, ging die Fragerei los und hörte auch nicht auf, bis sie sich nach zwei Wochen wieder am Flughafen von ihm verabschiedet hatte. Das Mädchen war seinen Fragen immer wieder ausgewichen, da sie keinen Sinn dahinter sah Robert von Ozuma zu erzählen. Er würde ja doch nur alle Hebel in Bewegung setzen ihn ausfindig und einen Kopf kürzer zu machen. Dass die Japanerin sich aber selbst ins “Beziehungs”-Aus geschossen hatte, wäre ihm dabei wohl sicher egal gewesen. Wenn es nach Robert ging, würde sie sowieso ewig die kindliche “Ziehschwester” bleiben, die noch viel zu jung für sowas war. Selbst wenn er nur 3 Jahre älter war als sie.

Als sie dann wieder Zuhause in Tokyo war, waren Tyson, ihr Großvater und sie alleine gewesen, was ihr nochmal Zeit gegeben hatte sich erneut voll in das Kendo-Training und Meditationen zu stürzen und mittlerweile fühlte sie sich auch nicht mehr so extrem durch den Wolf gedreht. Sobald dann auch die anderen des Teams vor einiger Zeit wieder aus der Sommerpause erschienen waren, hatte sie ausgiebige Gespräche mit Ray gehabt und Hilary sie zudem zum Shoppen gezerrt. Sie musste gestehen, dass ihr neues Outfit ihrem Selbstbewusstsein nochmal einen kleinen Kick gegeben hatte. Die Hüfttasche, die Robert ihr nachträglich zum Geburtstag geschenkt hatte, passte perfekt dazu. Endlich mehr Platz um Teile unterwegs mitzunehmen.

Das Mädchen blieb Mitten auf dem Weg stehen und beobachtete die Szenerie weiter vorne, genoss zusätzlich auch die warmen Sonnenstrahlen, die trotz, dass es fast Herbst war, kräftig einheizten. Die Bladebreakers waren wieder nur zu siebt. Zeos Vater hatte ihn auf ein Internat geschickt, wodurch sie den anderen schon länger nicht mehr getroffen hatten. Ihr Vetter hielt die Freundschaft einfach über Briefe mit dem Blauhaarigen aufrecht, doch man merkte, dass er ihn schon vermisste.

Im Park war Tyson von einer großen Traube Jungs umgeben, die den Kampf zwischen dem Champion und einem der Kids gebannt verfolgten. Natürlich hatte ihr Cousin gewonnen und nun versuchte das Mädchen die verzweifelten Versuche ihres Verwandten einen der Blades der Kids auseinander zu nehmen, zu ignorieren.

//Soll der sich nur mal vor denen blamieren...//, grinste sie innerlich und gesellte sich endlich zu Hilary und Ray, der ebenfalls aufgetaucht war und gerade genüsslich in sein mitgebrachtes Nikuman biss. Kenny hatte unterdessen Tyson gerettet und half den Kleinen bei der Optimierung ihrer Blades.

“Hey Leute.”, begrüßte die Schwarzhaarige die anderen, als plötzlich jemand aus der Ferne schrie.

“Du bist ‘ne Flasche Tyson!” Irritiert sahen sie sich um und Ray verschluckte sich an seinem Essen. Was dann folgte, war nur noch verwirrender. Ein rothaariger Junge, deutlich jünger als sie, sprintete den Abhang hinab direkt auf die Gruppe zu. Er stellte sich als Daichi vor und wollte gegen den für ihn vermeintlichen Weltmeister antreten.

“Wo ich herkomme bin ich die Nummer eins, Tyson! Und wir haben den Sport erfunden. Also was ist, nimmst du die Herausforderung an?” Akira horchte auf.

//Erfunden…?// Selbstverständlich ließ sich Tyson nicht lange bitten und beide starteten ihre Blades. Daichi hatte wirklich einiges auf dem Kasten und konnte mühelos mit Tysons Dragoon mithalten.

“Dein Dragoon kann meinem Strata Dragoon nicht das Wasser reichen!”, stichelte der Jüngere weiter und sämtliche Augenpaare wurden mit einem Mal größer.

“Strata Dragoon??”

“Aber es gibt nur einen Dragoon und den hab ich!” Tyson sah sein Gegenüber geschockt an. Auch seine Cousine konnte ihren Ohren nicht glauben. Das konnte doch nicht sein, oder doch? Von den Saint Shields war niemals die Rede davon gewesen, dass es die heiligen Bitbeasts mehrfach gab. Auch in dem Buch hatte sie bisher nichts darüber gelesen. Was sollte das Ganze jetzt also? Akira spürte Kennys Blick auf sich. Der Kleine schien genau den gleichen Gedanken gehabt zu haben. Sie zuckte nur ahnungslos mit den Schultern und schüttelte den Kopf, als sie seinen Blick erwiderte.

“Irrtum, Tyson. Du HATTEST mal den einzigen Dragoon hier.”, feixte Daichi und der Japaner wurde langsam rasend.

“Du lügst doch!! Und jetzt hör auf, sonst geb’ ich dir eins über die Zwiebel!”

//Langsam wird’s brenzlig...//, dachte sich das Mädchen und sah zu Ray und auch Kai, welcher mittlerweile aufgestanden war, um sich das Spiel ebenfalls anzusehen. Wenigstens konnten die beiden noch eingreifen, sofern es nicht anders ging.

“Wie kommst du darauf, dass du den einzigen Dragoon hier in der Gegend hast? Woher sollen wir wissen, dass das nicht eine Fälschung ist? Ich hoffe du hast eine Erklärung dafür! Haha, ja genau. Wahrscheinlich ist es eine Fälschung!”, lachte der Rothaarige schließlich und sorgte dafür, dass sich auch das letzte Stück Verstand von Tyson verabschiedete und die Wut ihn ergriff.

“Na warte, du… Du nimmst das sofort zurück, oder es wird dir noch leidtun, dass du jemals geboren wurdest!”, brüllte der Ältere.

“Schluss jetzt, Tyson!” Ray versuchte Tyson zur Vernunft zu bringen und auch Kenny appellierte an seinen Freund.

“Ray hat Recht, Tyson. Ich finde wir sollten jetzt erstmal versuchen die ganze Sache zu klären, okay?” Doch der ließ sich nicht beirren.

“Nein Chef, das mach’ ich anders!”, rief er zurück und fixierte Daichi mit seinem Blick. Dass Hilary jetzt auch noch anfeuerte, half auch nicht.

//Ernsthaft, Hil??// Akira sah das andere Mädchen fassungslos an. Sie kannte dieses überwältigende Gefühl von Wut ja selbst nur zu gut und wusste, dass Tyson sich manchmal auch zu stark von seinen Emotionen leiten ließ. Das Gute jedoch war, dass ihr Cousin dabei eher dazu neigte sich mit vollem Herz in den Beyblade-Kampf zu schmeißen, statt physisch zu reagieren, was er nun auch tat. Trotz, dass Daichis Blade mehr Power hatte, schaffte es Tyson Strata Dragoon im hohen Bogen aus der Arena zu kicken. Doch zu früh gefreut – Daichi grinste Tyson nur an. Die Arena bedeutete für ihn nichts, gewonnen hat für ihn der, dessen Blade als letztes kreiselt. Somit ging der Kampf auf offenem Gelände weiter, wo der Rotschopf eindeutig im Vorteil war. Für Tyson wurde es knapp und er hatte Mühe mit Daichi mitzuhalten, doch Kai erinnerte ihn daran sich an seine Strategie zu halten. Letzten Endes konnte der Japaner den anderen mit einem neuen Spezial-Move besiegen.

Entgegen aller Erwartungen gab Daichi aber nicht auf und forderte eine sofortige Revanche. Er habe seinem Vater versprochen gegen den besten Beyblader anzutreten und ihn zu besiegen. Vorher würde er Tyson nicht in Ruhe lassen. Akiras Sorgen wandelten sich in Belustigung. Der Kleine hatte wirklich was drauf und er war zudem auch noch mindestens so ehrgeizig wie die Jungs ihrer Truppe. Lächelnd verschränkte die Japanerin die Arme vor der Brust als sie zusah wie sich der Rothaarige an Tyson klammerte und versuchte ihn zu überreden.

Doch schon wieder wurden sie unterbrochen. Ein weiterer unbekannter Blader namens Jin tauchte auf und wollte ebenfalls gegen Tyson kämpfen.

“Sagt mal, was ist denn heute los?”, fragte Akira rhetorisch in die Runde. Die Ereignisse überschlugen sich fast, als Tyson gegen diesen Jin antrat, sich plötzlich Daichi noch einmischte und zu guter letzt Ray seinen Drigger startete, damit Tyson nicht alleine gegen die beiden kämpfen musste. Aber das Match wurde jäh von Max gestoppt, der auftauchte und Jin kickte daraufhin die drei anderen Blades mühelos aus dem Kampf. Er verschwand so schnell wie er gekommen war.

Die Bladebreakers und auch Daichi hatten aber keine Zeit sich weiter Gedanken über den mysteriösen Blader zu machen, da Max eine wichtige Information bezüglich der kommenden Weltmeisterschaft hatte. Es stellte sich heraus, dass die Vorrunden für die WM nicht mehr lange auf sich warten lassen sollten und aus den antretenden Teams nur zwei Spieler in den Wettkampf gehen durften. Das veränderte einiges. Sprachlos sah Akira in die Runde.

//Nur zwei von den vieren dürfen antreten…??// Tyson schien der einzige zu sein, den die neue Regelung überhaupt nichts auszumachen schien. Er sah sich bereits mit einem der anderen im Finale.
 

Abends saß Akira in ihrem Zimmer und wälzte Ozumas Buch durch, während sich ihr Kater schlafend neben ihr eingerollt hatte. Sie war schon ein kleines bisschen stolz auf sich, dass sie das mittlerweile konnte, ohne lethargisch zu werden. Die Sache mit Daichis Strata Dragoon ließ sie wirklich nicht los. Sie hatte den Rothaarigen zwar gefragt, nachdem die kämpferische Stimmung etwas deeskaliert war, aber der hatte nur mit den Schultern gezuckt. Er interessiere sich nicht für die Herkunft, ihm war nur wichtig, dass er ihn von seinem Vater bekommen hatte und mehr nicht. Doch auch das Buch half ihr kein bisschen dabei Antworten zu finden. Seufzend klappte sie es zu und ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen. Der Kater wachte daraufhin auf und streckte sich, ehe er sich umdrehte und weiterschlief. Lächelnd beobachtete sie ihn und kraulte sein weiches Fell. Die neue Wettkampfregel bescherte ihr ebenfalls Bauchweh. Die Hälfte des Teams würde nicht antreten dürfen und sie wusste wie scharf jeder der Jungs darauf war sich zu beweisen. Sie hatte das Gefühl, dass das nicht gut ausgehen würde. Akira hoffte nur darauf, dass das nicht ihre Freundschaft auf Spiel setzte. Seufzend setzte sie sich wieder auf. Bald war es Zeit für das Abendessen und sie begab sich in die Küche, um ihrem Großvater zu helfen. Der Anblick, der sie jedoch dort erwartete, ließ sie in der Tür stoppen.

“Hab’ ich was verpasst?”, fragte sie, als sie ihren Gemüse schnippelnden Opa am Herd und danach ihren Cousin und Daichi am Tisch ansah.

“Der Idiot ist uns hierhin gefolgt.” Tyson sah den Kleinen schmollend an, der sich von dem Älteren nicht stören ließ.

“Ich will dich besiegen. Vorher verschwinde ich nicht!”, posaunte der raus, wiederholte sich zum erneuten Male dieses Tages, bis sein Magen furchtbar zu knurren begann und Akira verstand.

“Haha, hier bleibt kein Maul hungrig, nicht wahr, Aki-chan?”, grinste Opa, Akira musste lachen und nickte.

“Der Kerl hat Ehrgeiz. Das mag ich.”, lachte der Alte und wuschelte Daichi durch die wilden Haare. Die Schwarzhaarige schnappte sich eine Schürze und begann zu helfen.

“Ja, erinnert ziemlich an Tyson selbst, was Opa?”, grinste das Mädchen und streckte ihrem Cousin die Zunge raus, der sie empört ansah.

“Niemals nie ist der wie ich!!”, rief der und erntete gemeinsames Gelächter von seinem Großvater und seiner Cousine.

“Tolle Familie seid ihr... Echt mal...”, schmollte Tyson vor sich hin und jammerte noch lauter, als Opa Daichi einlud vorerst bei ihnen zu bleiben.
 

Der nächste Tag sollte nicht weniger aufregend werden. Akira hatte sich gefühlt die ganze Nacht das Hirn zermartert und war bereits früh auf den Beinen gewesen. Da sie am Vortag ausgemacht hatten sich alle im Trainingscenter der BBA in der Stadtmitte zu treffen, hatte sie kurzerhand beschlossen sich schon vor den anderen aufzumachen. Sie war tatsächlich die erste, als sie im Gebäude ankam, und setzte sich auf eine der Bänke im Trainingsraum. Sie wollte vorher noch einige Dinge recherchieren und hatte sich vorsorglich ihren Laptop eingepackt. Die Pressekonferenz, die Mr. Dickinson am Vortag einberufen hatte, hatte mehr Fragen aufgeworfen, als zu beantworten und Akira wollte nochmal in Ruhe die schriftliche Bekanntmachung der BBA durchlesen, die im Gebäude leider noch nicht aushing. Doch auch dort stand es Schwarz auf Weiß – nur zwei Spieler je Team waren im Wettkampf zugelassen. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Lippe herum und überlegte.

“Akira, schon hier?” Das Mädchen schreckte aus ihren Gedanken und schaute zur Tür, wo Ray stand und nun auf sie zukam.

“Ray, hey.”, lächelte sie den Jungen an und schloss den Laptop, setzte ihn neben sich auf der Bank ab. Als sie aufstand, sah sie, dass Max nur kurz nach Ray den Raum betreten hatte.

“Max, guten Morgen...” Jetzt sah sie den Koffer neben dem Amerikaner und es dämmerte ihr, was gleich passieren würde. Sie stockte und blickte sprachlos vom Koffer auf in Max’ Gesicht, dann zu Ray. Die beiden Jungs stoppten direkt vor ihr, sahen sich kurz gegenseitig in die Augen bis Max tief durchatmete und wieder Akira ansah.

“Ray und ich, wir...”, setzte der Blonde an und wurde von dem Mädchen unterbrochen.

“Ihr geht zurück zu euren alten Teams, richtig?” Man musste kein Genie sein, um die Situation zu verstehen und Akira verschränkte die Arme vor der Brust. Die ganze Zeit hatte sie davor gebangt, dass es das Team wirklich so auseinandertreiben würde, aber es jetzt tatsächlich zu erleben, schmerzte. Die beiden sahen sie entschuldigend an und Akira seufzte zum wiederholten Male.

“Ich hatte befürchtet, dass das passieren würde, wenn ich ehrlich bin.” Sie versuchte sich ein Lächeln abzuringen. Sie konnte sich vorstellen, dass ihnen die Entscheidung sicher nicht leicht gefallen war.

“Ihr seid alle so gut – es wäre eine Schande, wenn auch nur einer von euch wegen der anderen auf den Wettkampf verzichten müsste.”, sagte sie und knuffte die Jungs beide gegen die Schultern. Sie konnte die Erleichterung der beiden spüren, doch wie Tyson reagieren würde, war sicher nochmal eine ganz andere Nummer. Wie auf Stichwort kam dieser auch gerade mit Kenny rein. Akira ging aus der Schusslinie, das mussten die Freunde jetzt untereinander klären.

Wie erwartet, war Tyson mehr als enttäuscht und verletzt. Er hatte nicht im Geringsten damit gerechnet, dass Ray und Max beide das Team verlassen würden. Wenn auch widerwillig musste er jedoch akzeptieren, dass er bei der Weltmeisterschaft auf seine Freunde als Gegner treffen würde.
 

***
 

Weitere Wochen waren ins Land gezogen. Max und Ray waren schon kurz nach dem Gespräch nach Amerika und China zurückgekehrt und Hilary, Kenny und Akira versuchten das Beste aus der Situation zu machen. Tyson indes war immer noch nachtragend und selbst Akiras Versuche ihn zu beschwichtigen schlugen fehl. Fast täglich waren sie aneinander geraten, mit dem Ergebnis, dass Akira ihn mittlerweile stur ignorierte. Ihr Großvater hatte sich das Spielchen eine Weile angesehen, doch auch ihm war irgendwann der Kragen geplatzt und er hatte sein Glück versucht seinem Enkel wieder etwas Verstand einzutrichtern.

Unterdessen hatten sich die Schwarzhaarige und Kenny zusammengetan gemeinsam einen Blade zu entwickeln, mit dem der Kleinere ebenfalls bei den Vorrunden antreten konnte. Es war ein schwieriges Unterfangen, da er nur wenige Erfahrungen im Kampf hatte, aber sie waren sich einig, dass sie zumindest einen Notfallplan brauchten, sollte irgendetwas passieren. Kai war zwar bei ihnen geblieben, doch sich großartig dazu äußern wie ihre Zukunft als Team aussehen sollte, tat er sich auch nicht. Mal abgesehen davon, dass Tyson durch seine momentanen Launen zu unvorhersehbar unterwegs war. Akira vermisste Ray und Max jetzt schon. Seitdem sie weg waren, war das ganze Team so angepannt. Das Training lief zudem auch etwas schleppend, da Kai oft abwesend war und so nur Tyson gegen Daichi kämpfen konnte, was so manches Mal eskaliert war, da der Rothaarige ja immer noch verbissen den Weltmeister schlagen wollte. In ihrer Verzweiflung hatte sich Akira ebenfalls einen Blade zusammengesetzt, mit dem sie zumindest Kenny mehr Übung verschaffen konnte, da der sich auch noch nicht zutraute gegen die erfahrenen Blader anzutreten. Aber ob das wirklich was taugte, wusste sie auch nicht. Immerhin war ihr Talent auf diesem Gebiet unterirdisch, wie sie mal wieder feststellen musste. Aber es nützte ja nichts.

Einen kleinen Lichtblick, den Akira hatte, war, dass die Majestics immerhin dieses Jahr wieder teilnehmen wollten. Das hieße, dass sie die Jungs endlich wiedersehen konnte, und zwar mit einem deutlich geläuterten Gemüt. Doch nun standen erstmal die Vorrunden in Japan an, bei denen sich die Bladebreakers erst für die Weltmeisterschaft qualifizieren mussten.
 

Der Tag für den Start dieser Vorrunden stand an und Akira beeilte sich pünktlich im Stadion aufzutauchen. Die anderen inklusive Daichi, der ebenfalls heiß darauf war teilzunehmen, waren bereits vorgegangen, als sie sich noch um einige schulische Erledigungen kümmern musste. Sie fluchte innerlich, dass sie schon wieder so unter Zeitdruck war, aber ihre Schule setzte Nachmittagsunterricht oder Clubaktivitäten voraus, wodurch das Mädchen öfter als ihr lieb war zu spät zu den Teammeetings, oder wie heute Matches, kam. Umso schlimmer fand sie, dass sie keine Zeit hatte sich vorher umzuziehen und so in Uniform in der Arena auftauchen musste. Sie war nun schon über ein halbes Jahr an der neuen Schule, einige ihrer Mitschüler wussten um ihre Verbindung zu den Beyblade-Weltmeistern, besonders Tyson, doch es hatte noch nicht die komplette Runde an der Schule gemacht. Und das versuchte sie auch so gut es ging dabei zu belassen. Sie hatte keine Lust immer wieder nach Autogrammen von ihrem Cousin oder ähnlichem gefragt zu werden und bemühte sich auch in der Schule so unauffällig wie möglich zu benehmen. Wenn sie nun in der bekannten Uniform mit Tyson oder den anderen gesehen wurde, könnte sich das schnell ändern. Völlig außer Atem, weil sie den Weg von der Station, so schnell sie konnte, gelaufen war, kam sie endlich an und fiel Hilary und Kenny fast schon in die Arme, weil sie erst spät stoppen konnte. Mit dem Zeigefinger erhoben, gab sie den anderen zu verstehen ihr einen kleinen Moment zu geben, damit sie wieder Luft bekam.

“Kacke, bin ich aus der Form… Puh...” Sie rieb ihre schmerzende Seite und richtete sich auf.

“Bin ich zu spät?”, konnte sie endlich fragen und war erleichtert, dass Hilary ihr grinsend den Daumen hoch hielt.

“Noch voll im Timing.”, sagte Kenny.

“Pünktlicher als Tyson und Daichi. Die beiden haben sogar vergessen sich vorher anzumelden.”, fügte Hilary hinzu und Akira konnte nur mit den Augen rollen. Das war mal wieder typisch. Allerdings amüsierte sie immer noch Daichis Entscheidung im Wettkampf mitzumachen. Er wollte wirklich auf Teufel komm’ raus gegen Tyson kämpfen. Inoffiziell oder offiziell. In dem Zug war er der Gruppe auch ständig gefolgt und gehörte nach den letzten Wochen auch irgendwie dazu. Auch trotz des starken Konkurrenzdenkens der beiden Holzköpfe.

In dem Moment kamen die beiden mit Kai im Schlepptau zu ihnen zurück.

“Hat alles geklappt und Kai haben wir auch noch gefunden.”, grinste Tyson siegessicher. Bisher hatten sie und ihr Cousin sich noch nicht wieder aussprechen können, aber das schob die Schwarzhaarige erstmal beiseite. Ihr Zwist konnte warten. Jetzt war es wichtig, dass jeder Teilnehmer des Teams die nächsten Kämpfe überstehen würde.

“Soll ich eure Blades nochmal durchchecken bevor es losgeht, oder seid ihr vorbereitet?”, fragte sie die Jungs während sie ihre Teiletasche aus ihrem Rucksack nahm und über den Rock der Uniform anlegte.

“Durchchecken?” Daichis fragender Blick brachte Akira leise zum Lachen. Tyson und Kai hatten ihre Blades bereits wortlos übergeben. Eine letzte Kontrolle schadete nie.

“Nicht nur der Spieler sollte perfekt auf den nächsten Kampf vorbereitet sein, sondern auch sein Beyblade, Daichi.”, erklärte Kenny, der auf seinen neuen, eigenen Blade in seiner Hand sah. Er war äußerst nervös an den Vorrunden teilzunehmen, aber Akira und er hatten seinen Blade so oft getestet und überarbeitet, dass sie eigentlich nicht nochmal drübersehen musste. Mulmig war ihm dennoch zumute. Das Mädchen bemerkte seine Gedanken und nahm ihm ebenfalls den Blade aus der Hand.

“Nur zur Sicherheit”, sagte sie augenzwinkernd und suchte sich einen Platz ganz oben auf der Tribüne neben dem Durchgang, wo sie gerade standen, um ihre Arbeit verrichten zu können. Daichi schaute interessiert zu.

“Mein Strata Dragoon ist ständig perfekt vorbereitet. Das mach ich immer selbst.”, murmelte er vor sich hin, beobachtete aber dennoch jede von Akiras Handbewegungen, als sie auf ihrem Schoß erst Dragoon zerlegte und jedes Teil einzeln untersuchte, um zu gucken, ob irgendwas ausgetauscht werden musste. Trotz, dass der Junge schon einige Zeit bei ihnen war, schien ihm bisher noch nicht aufgefallen zu sein, welche Rolle das Mädchen in dem Team übernahm.

“Weißt du, als Weltmeister kann man sich keine groben Fehler leisten. Jemanden zu haben, der sich professionell um die Technik kümmert, kann nicht schaden.” Versuchte Tyson ihr etwa zu schmeicheln oder wollte er nur vor Daichi angeben?

“Naja, semi-professionell. Dafür muss ich einfach noch zu viel dazulernen.”, relativierte sie die Aussage ihres Cousins und gab ihm Dragoon wieder zurück. Auch Dranzer und Kennys Blade checkte sie gründlich durch, doch die waren ebenfalls einwandfrei. Nachdem sie den beiden Jungs ihre Kreisel zurückgegeben hatte, hielt Daichi ihr nun seinen Strata Dragoon entgegen, in seinem Gesicht ein Grinsen.

“Ich werde auch ein Weltmeister sein.”, verkündete er stolz und brachte Akira wieder zum Lachen. Der naive Wirbelwind konnte zwar nerven, aber irgendwie mochte das Mädchen ihn. Zumeist ging er ja auch nur ihrem ebenfalls nervigen Cousin auf den Keks. Die Schwarzhaarige öffnete auch den vierten Blade und sah ihn sich genauestens an. Daichi hatte nicht übertrieben und wirklich gut auf Strata Dragoon geachtet. Innen war er deutlich sauberer, als sie es schon von dem einen oder anderen Bladebreaker gesehen hatte. Bei einem Element musste sie jedoch genauer hinschauen.

“Ist das...”, murmelte sie mehr zu sich als zu den anderen und kniff die Augen zusammen, um die Ecke, die ihr aufgefallen war, besser zu sehen. Doch es half nichts, also griff sie in ihre Tasche und holte die kleine Taschenlupe heraus, die sie nun vor das Teil hielt.

“Ah ja, Tatsache...”

“Was? Was denn?? Was ist da???” Daichi drückte seinen Kopf gegen ihren, um ebenfalls etwas sehen zu können.

“Da ist ein Haarriss.”, erklärte sie und hielt ihm das Teil mit der Lupe hin, damit er es besser sehen konnte.

“Wooow, ja wirklich! Wie hast du das denn sehen können??” Daichi griff nach die Lupe und hielt sie weg und wieder auf die Stelle an dem Bauteil. Ohne die Sehhilfe konnte er nichts erkennen. Akira fühlte sich jetzt geschmeichelt und winkte lachend und mit leicht errötetem Gesicht ab.

“Sie kann’s halt.”, grinste Tyson wieder und klopfte ihr stolz auf die Schulter. Keine Spur mehr von ihren Streitigkeiten der letzten Zeit.

“Ach, hör auf.” Jetzt übertrieb ihr Cousin, wie sie fand, doch anstatt weiter darauf einzugehen, suchte sie wieder in ihrer Tasche und fischte ein passendes Ersatzteil heraus, das sie anstelle des gerissenen Teils in Daichis Blade einbaute.
 

***
 

Während der Eröffnungszeremonie, bei der Tyson als Weltmeister sogar eine Rede halten sollte, nutzte Akira die Gelegenheit in der Teamumkleide zu verschwinden und sich endlich umzuziehen. Auch Hilary wollte sich unter die Zuschauer mischen, womit die Schwarzhaarige alleine war. Seufzend setzte sie ihren Rucksack, in dem auch ihre anderen Klamotten waren, auf einem der Stühle ab. Sie hoffte, dass sie bisher keiner ihrer Mitschüler gesehen hatte. Akira waren vorhin ein paar aufgefallen, aber zum Glück hatten die weit genug entfernt von ihr gestanden. Ihre Gedanken glitten erneut zur kommenden Weltmeisterschaft. Die japanischen Vorrunden würden zwar die nächsten Tage stattfinden, aber es würde nochmal weitere Wochen dauern, ehe die WM offiziell starten würde. Mittlerweile wussten sie auch, dass die Kämpfe wieder weltweit aufgeteilt werden würden, so wie auch bei der Meisterschaft vor fast 2 Jahren. Das hieße, dass sie mal wieder die Gelegenheit hatten über den Globus zu reisen und einiges zu sehen. Darauf freute sich die Japanerin besonders.

//Aber erst mal dafür qualifizieren.//, dachte sie sich und begann endlich damit ihre Bluse aufzuknöpfen. Gerade war sie dabei ihr bauchfreies Oberteil zu richten und nach den Hotpants auf dem Stuhl zu greifen, als die Tür mit einem lauten Knall aufflog und Daichi eintrat.

“Ich werd’ dich so zur Schnecke machen, Tyson! Da kannst du-...”, der Kleine stockte und sah das Mädchen mit großen Augen an, das nicht minder erschrocken zurück starrte. Sie hatte gedacht, dass das Eröffnungsprozedere deutlich länger dauern würde.

“DAICHI!!”, schrie sie und nur Millisekunden später standen Tyson und auch Kai hinter dem Kleinen, die die Situation fehlinterpretiert hatten und verdattert in den Raum schauten, in dem Akira mit hochrotem Kopf stand.

“Ist hier Fleischbeschau, oder was soll das??”, rief sie mit unnatürlich hoher Stimme. Der Älteste der Truppe reagierte als erster und drehte sich auf dem Absatz wieder, um Kenny und Hilary, die ebenfalls direkt gefolgt waren, zu stoppen. Nur Millisekunden danach wachte auch ihr Cousin aus seiner Starre, griff hektisch nach dem Griff und knallte dem Rothaarigen neben ihm fast die Tür gegen das Gesicht. Beide nicht weniger Rot im Gesicht, als das Mädchen.

“Was ist los?”, fragte Hilary und drängte sich an Kai vorbei vor die Tür.

“Sie zieht sich gerade um.”, presste Tyson zwischen den Zähnen raus und rieb sich die Augen, versuchte das Bild aus seinem Kopf zu löschen. Daichi stand unverändert hochrot nur wenige Zentimeter von der Tür entfernt und starrte wortlos und mit leerem Blick darauf. Hilary verzog das Gesicht und scheuchte die Jungs vollends vor der Tür weg.

“Kommt gleich nochmal wieder.”, sagte die Braunhaarige und verschwand nun hinter der Tür. Akira, die wieder einen der Blader erwartete, wollte erneut die Stimme erheben und bewaffnete sich mit ihrem Rucksack, den sie mit Sicherheit als Wurfgeschoss verwenden würde, sollten sie es nochmal wagen reinzuplatzen. Jedoch ließ sie ihre Hand wieder sinken, als sie das andere Mädchen sah.

“Ach du, Hil.” Die Schwarzhaarige atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Sie war immer noch Rot im Gesicht. Eilig stiff sie sich endlich die Hose über und setzte sich auf einen Stuhl, um die Strümpfe ebenfalls anzuziehen.

“Junge, Junge, da hast du die Kerle aber ordentlich erschreckt.”, lachte Hilary nervös und setzte sich auf einen der anderen Stühle.

“Frag’ mich mal… Ich hab’ gedacht, dass die länger unten brauchen würden.” Endlich kam wieder langsam ihre normale Gesichtsfarbe zurück. Sie schallte sich in Gedanken, dass sie nicht daran gedacht hatte einen Zettel oder dergleichen an die Tür zu hängen, da man diese nicht abschließen konnte.

“Man, wie peinlich...”, seufzte Akira und rieb sich die Schläfen.

“Naja, wenigstens stand ich nicht ganz nackt da.”, lachte sie dann jedoch leise. Ändern konnte sie es jetzt auch nicht mehr. Unterwäsche war ja eigentlich auch nicht viel anders als ein Bikini. Erneut seufzend zuckte sie mit den Achseln.
 

Das Turnier startete nur wenige Minuten später und das Team und Daichi mussten ihre ersten Kämpfe bestreiten, nach denen sich Tyson, Daichi und Kenny erst wieder zurück in die mittlerweile sichere Umkleide getraut hatten. Auch die Mädchen waren beide zurückgekehrt, damit sie als Team die nächsten Matches besprechen wollten. Gerade kamen sie durch die Tür und gingen auf die Jungs zu, die am Tisch saßen.

“Wo ist Kai?”, fragte Hilary, als sie den Raum durchsuchte.

“Keine Ahnung...” Tyson zuckte nur mit den Schultern und Akira zog die Brauen zusammen.

//Mal wieder auf Alleingang...//, dachte die Japanerin und seufzte. Der Ältere wurde langsam aber sicher zum nächsten Sorgenkind der Gruppe. Und Akira wusste, dass sie mit dem Gedanken nicht alleine war. Auch den anderen war aufgefallen wie distanziert sich der Junge verhielt. Nichts was nicht neu war, aber es war schon länger her, dass es so massiv war. Sie schob den Gedanken beiseite. Wenn er Probleme hatte, würde er sicher schon bald mit der Sprache rausrücken oder sie zeitnah selbst aus der Welt schaffen.

Die beiden Mädchen setzten sich ebenfalls an den Tisch und Akira bemerkte Daichis gesenkten Blick mit leicht gerötetem Gesicht, als sie sich direkt neben ihm auf dem Stuhl niederließ. So geniert hatte sie ihn vorher noch nicht erlebt. Ein Glück, dass man es ihm bei seinem Kampf nicht angesehen hatte, was vorher passiert war. Aber da hatte er sich auch auf etwas anderes konzentrieren können.

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen streckte sie ihren Arm hinter ihm aus und griff sich seinen Kopf um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Fast schon liebevoll wuschelte sie ihm mit der anderen Hand durch die Haare und lachte.

“Jetzt zier’ dich nicht so.”

“Uwaa, lass’ mich los!!”, schrie der Kleine und sein Gesicht hatte mit einem Mal die gleiche Farbe wie sein Schopf. Immer noch lachend ließ ihn die Japanerin wieder frei und grinste entschuldigend. Aber es schien geholfen zu haben, Daichi beruhigte sich wieder und konnte ihr auch endlich wieder in die Augen sehen. Er hatte wohl befürchtet, dass sie immer noch sauer war, dass sie reingeplatzt waren, als sie sich umziehen wollte.

Auch die anderen mussten lachen und Tyson knuffte sie gegen die Schulter.

“Du hast dem Armen eben echt einen Schrecken verpasst. Warum hast du dich eigentlich überhaupt umgezogen?”, fragte ihr Cousin und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust.

“Ach, ich will nicht, dass die aus meiner Schule sehen, dass ich hier bin. Die Uniform ist einfach zu auffällig.”, erklärte Akira und lehnte sich im Stuhl zurück.

“Da sind ein paar, von denen ich vermute, dass die über mich an dich oder die anderen ranzukommen. Ich hab’ auch das Generve keine Lust.”, fuhr sie fort und seufzte. Die paar Leute, die sie bereits in der Schule darauf angesprochen hatten, hatte sie glücklicherweise recht schnell abwimmeln können. Tyson hatte zwar kein Problem mit seinen Fans, aber Akira mochte es nicht so im Mittelpunkt zu stehen. Auch, wenn die Presse die Bladebreakers mal wieder belagerten, stellte sie sich immer etwas abseits. Das war einfach nicht ihr Ding. Außerdem hatte sie keine Lust darauf, dass die Leute nur was von ihr wollten, weil sie mit den Bladebreakers befreundet, oder sogar mit Tyson verwandt war. Und damit wand sich die Gruppe der Vorbereitung auf die nächsten Matches zu.

Kai, Tyson und auch Daichi waren ohne Probleme weitergekommen. Kenny hatte sich etwas schwerer getan, da er immer noch nervös war, doch auch er gewann seine Spiele bis er von einem Jungen besiegt wurde, dessen Blade die Fähigkeit hatte die Farben zu ändern, wodurch sich beide Kreisel in der Arena nicht mehr unterscheiden ließen. Tyson war als nächstes gegen diesen Jungen angetreten und hatte es geschafft Kenny zu rächen. Wie sich herausgestellt hatte, war Kenny die ganze Zeit über nicht nur wegen der Matches nervös gewesen, sondern hatte sich auch Gedanken darum gemacht, ob er überhaupt fähig war als Bladebreaker anzutreten. Er haderte damit, dass er sich nicht im geringsten auf einem Level mit den anderen sah. Akira hatte das bereits während der Trainingseinheiten vermutet, da Kenny es bis zum Turnier vermieden hatte einen Übungskampf gegen Tyson oder die anderen zu wagen.

Nun saßen sie wieder in der Umkleide und Hilary war dabei Daichis Hose zu flicken, die einen Riss am Hintern hatte. Akira musste grinsen, als sie beobachtete wie der Kleine bäuchlings und wieder mit hochrotem Kopf auf Hilarys Schoß lag, während die ihre Arbeit tat. //Schon der zweite Unterwäschevorfall an einem Tag.//, dachte sie und musste leise lachen. Es dauerte nicht lange, ehe sich der Jüngste aufrappelte und Tyson ankündigte endlich im Finale gegen ihn antreten zu können, sobald er seinen letzten Kampf in Block B gewonnen hatte. Belustigt eröffneten Kenny und Tyson ihm jedoch, dass die Finalisten aus Block A, was Tyson war, und Block B nicht gegeneinander kämpfen, sondern für die Weltmeisterschaft ein Team bilden würden. Das entsetzte Gesicht des Rothaarigen brachte beide Mädchen wieder zum Lachen. Anscheinend hatte er den Plan nicht bis zum Ende durchdacht, als er sich mit den Bladebreakers hierbei angemeldet hatte. Da er in seinem Finale gegen Kai antreten würde, hielt Tyson sich nicht zurück ihn zu foppen. Er würde definitiv mit Kai in die Weltmeisterschaft starten. Dass Daichi gegen den Älteren gewinnen würde, war für ihn nicht mehr als ein lachhafter Gedanke. Akira sah sich nochmal in der Umkleide um. Kai war schon wieder nicht da. Sie hoffte, dass er sich lediglich alleine auf den Kampf gegen Daichi vorbereiten wollte, ohne den kleinen Quälgeist in der Nähe.
 

***
 

Das Match der beiden war eine Überraschung für die restlichen Bladebreakers, die sich alles von der Tribüne aus ansahen. Daichi attackierte direkt von Anfang an mit vollem Einsatz. Dranzer blieb die ganze Zeit über an einer Stelle und ließ die Angriffe regelrecht über sich ergehen. Auch Kai wirkte teilnahmslos und reagierte kein bisschen. Das Ganze besorgte die anderen ungemein, das war nicht der Kai, den sie kannten. Was war nur los? Wollte er denn gar nicht gewinnen? Erst im letzten Moment, ehe Daichi ihn wirklich rauskicken konnte, startete er einen Konterangriff, der sich gewaschen hatte. Der Rothaarige konnte gar nicht so schnell gucken, ehe sein Strata Dragoon plötzlich vor ihm auf dem Boden lag. Freudestrahlend verließen sie die Tribüne und Tyson gesellte sich zu Kai in der Mitte der Arena, wo sie beide als Team für die Weltmeisterschaft vorgestellt wurden. Trotz der Glückwünsche von Tyson und den anderen des Teams und sogar Mr. Dickinson, reagierte der Ältere nicht wirklich. Beunruhigt beobachtete Akira den Jungen, der tief in Gedanken wirkte. Sie wurde jedoch von Mr. Dickinson unterbrochen, der nun offiziell verkündete, dass das bei dem Turnier pro Team zwei Ersatzspieler ernannt werden sollten. Ehe sich die Jugendlichen weiter Gedanken darüber machen konnten, kam jemand weiteres dazu.

Jin stand plötzlich ebenfalls bei der Truppe, der nun von Mr. Dickinson als neuer Teamchef vorgestellt wurde. So arbeitete der also insgeheim für die BBA und sollte die beiden Ersatzspieler für Tyson und Kai nennen. Er eröffnete, dass er sich für Daichi und Kenny entschieden hatte. Sie würden zudem nicht als Bladebreakers, sondern als BBA Revolution für Japan antreten. Die Ereignisse waren mehr als irritierend, wie Akira fand. Jetzt waren sie also ein offizielles Team der BBA und haben auch einen Trainer? Wie sich zudem noch herausstellte, handelte es sich bei diesem Trainer, Jin, um niemand geringeren als Tysons großer Bruder Hiro. Er hatte im Vorfeld herausfinden wollen wie gut sein kleiner Bruder wirklich im Bladen war, ehe er bereit war ihn unter seine Fittiche zu nehmen. Das Wiedersehen, nachdem Hiro seine Maske abgenommen hatte, war sehr emotional und Tyson schmiss sich regelrecht in dessen Arme. Jahre hatten sie sich schon nicht mehr gesehen und der Japaner freute sich nicht nur, er strahlte über das ganze Gesicht. Es war auch das erste Mal, dass Akira ihren anderen Cousin traf. Sie wusste zwar von ihm, aber Tyson und ihr Großvater hatten tatsächlich eher selten von ihm geredet. Mit einem Grinsen wollte sie sich bei ihm vorstellen, aber Hiro kam ihr zuvor. Er hatte bereits von Mr. Dickinson einiges über das Team und auch sie erfahren und freute sich auf die Zusammenarbeit als BBA Revolution. Lachend zog Tyson die beiden in die Arme.

“Das wird so cool!! Ein Familienteam!”, grinste er und die anderen fingen ebenfalls an zu lachen.



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