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Die Liebe ist schon eine verrückte Sache...

xXDaikenXx
von

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Fieber

++++Kapitel 13++++

Fieber
 

„Meint ihr, er ist ok?“ fragte Sora beunruhig in die Runde. Sie hatte sich zu den restlichen Frauen der Gruppe gesellt und schaute diese besorgt an.

„Wen genau meinst du damit?“ erwiderte Miyako und deutete auf den schlafenden Daisuke, ehe sie fort fuhr. „Die pennende Schnapsdrossel oder Ken?“

Die vier jungen Frauen, wie auch Takeru beobachteten, wie Taichi mit einem der zwei Bruchstücke des ehemaligen Queues den jüngeren Goggleboy mehrfach piekte, während dieser seelenruhig vor sich hin schnarchte. Zudem versuchte die kleine Noriko bei den beiden brünetten mit Hilfe eines Stuhls auf den Billardtisch zu klettern, schaffte es aber nicht, weil sie noch zu klein war.

„Ich glaube um Motomiya brauchen wir uns noch keine Sorgen zu machen. Aber du meinst sicher Ichijouji, oder?“ erwiderte Mimi und verschränkte ihre Arme dabei vor der Brust. „Er ist schon ganz schön lange auf dem Klo.“

„Vielleicht sollte jemand mal nach ihm sehen…?“ erwartungsvoll blickte Hikari ihren Ehemann neben sich an.

„Ich gehe da ganz bestimmt nicht rein.“ blockte der Blonde schnell ab. „Ich habe noch nicht vor zu sterben!“

„Aber einer von euch Männern muss es tun. – Wir dürfen da ja nicht rein.“

„Schön für dich, Mimi, aber wer ist denn schon so lebensmüde und traut sich jetzt ihm gegenüberzutreten?“ konterte Takeru und ließ seinen Blick einmal durch die Halle schweifen. Jou und Koushiro schloss er mal aus, denn die waren noch mächtig angeheitert. Taichi würde man da nicht so schnell reinkriegen, zumal er noch eifrig dabei war den schnarchenden Daisuke zu pieken. Und Iori unter den Tisch wieder hervor zu holen würde ewig dauern. – Da blieb nur noch einer übrig: sein Bruder.

Dieser stand völlig unbeteiligt an einer Wand in seiner Coolnesspose gelehnt und behielt derzeitig die Toilettentüren im Auge.

Auch die Frauen um Takeru sind seinem Blick gefolgt und sahen ebenfalls Yamato an.

„Meinst du, er würde es machen?“ fragte Sora unsicher.

„Ein Versuch ist es doch wert, oder?“ meinte Mimi euphorisch. „Hey, Yama?“ rief sie, während sie auf ihn zu ging.

„Hm?“ abschätzend hob Yamato eine Augenbraue an. Er ahnte bereits, was sie von ihm wollte.

„Würdest du mal nach Ichijouji schauen? Dein Brüderchen traut sich das nicht.“ Wie die Unschuld vom Lande lächelte sie ihn an. Sie war sich sehr sicher, dass er ihn so nicht wiederstehen konnte.

„Hey!“ rief Takeru empört aus seiner Ecke bei den anderen Frauen.

Kurz überlegte Yamato, ehe er Mimi anlächelte. „Na wenn es weiter nichts ist.“

„Das ist nett von dir.“ lieblich lächelte sie zurück.

So machte der Sänger sich auf den Weg zum Männerklo. Eigentlich hätte er Mimi sagen können, dass er sowieso vorgehabt hatte gleich gucken zu gehen, aber das war nicht seine Art. Genauso war es nicht seine Art, sich in Streitereien anderer einzumischen. Er hatte es kommen sehen, als Ken die Spielhalle betreten hatte, er hatte bereits in diesem Moment gewusst, dass das ganze ausarten würde, dennoch hatte er dagegen nichts unternommen. Er hatte die beiden sich gegenseitig ans Messer geliefert, wobei er bezweifelte, dass Daisuke etwas von Kens Wutausbruch mitbekommen hatte. Er hatte es wissendlich zugelassen und es nicht einmal in Erwägung gezogen einzugreifen. Mit einem leicht schlechten Gewissen blieb er kurz vor der Tür der Herrentoilette stehen.

Hoffend, dass Ichijouji nicht die Innenausstattung des Männerklos auseinender genommen hatte in seiner Wut, drückte er die Türklinke dieser runter. „Hey Ken, alles in Ordnung bei dir?“ fragte er vorsichtig, ehe er sich gänzlich in den Raum begab. Sein erster Blick fiel auf die teils offen stehenden Toilettenkabinen. Keine dieser machte auf ihn den Eindruck, als wäre der Schwarzhaarige in einer von ihnen. Yamatos Augen suchten nun den widerlich hell beleuchteten Raum weiter ab, von der ihm gegenüberliegenden Wand, bis zu den weißen Waschbecken zu seiner linken. Als dann seine Augen sich auf den ebenfalls weißen Kachelboden richteten, starrte er einen winzigen Augenblick auf diesen. „Das kann doch nicht…!“ murmelte er erschrocken.

Der, den er gesucht hatte, lag regungslos am Boden.

Eilig rannte er zu ihm. „Ken!!“ neben diesen kniend schüttelte er ihn leicht.

Doch eine Reaktion bleib aus. Selbst, als Ken heftiger geschüttelt wurde, regierte er nicht mal.

„Scheiße! KEN! Wach auf!“ erschrocken bemerkte er, dass der Schwarzhaarige sehr flach, aber hektisch atmete und als er seine Hand auf die Stirn Kens legte, entwich ihm ein weiterer derber Fluch. ‚Er hat Fieber.’ hallte es durch seinen Kopf.

Widerwillig ließ der Sänger Ken erst einmal liegen und rannte schnell aus den Raum.

„JOU!“ brüllte Yamato, als er zum Gerufenen rannte.

Der Brillenträger zuckte erschrocken zusammen und ließ beinahe sein Getränk fallen.

„Lass dein scheiß Glas stehen und komm schleunigst mit!“ damit packte er ihn grob am Oberarm und zog ihn hinter sich her.

„Was ist denn los?“ fragte Taichi perplex vom Pooltisch aus und hatte sogar sein Pieken eingestellt. Bei ihm auf dem Tisch saß inzwischen Noriko und blinzelte verwundert vor sich hin.

„Wenn du das wissen willst, musste schon mitkommen!“

Hin und her gerissen schaute er von Yamato zu den schnarchenden Daisuke und wieder zurück. „Viel Spaß Noriko-chan!“ damit drückte er dem kleinen Mädchen seinen Stock in die Hände. Eilig machte er sich auf, um seinem Freund und Jou zu folgen. Dabei ließ er die kleine Noriko mit Daisuke allein, welche freudig das Tun des Brünetten fortsetzte und Daisuke weiter piekte,

Jou stolperte eher, als dass er ging und wusste noch immer nicht, was er jetzt mit der Situation zu tun hatte. „Was ist los, Ishida-kun?“

„Das wirst du gleich sehen.“ damit bugsierte er Jou in die Männertoilette.

Gerade so konnte sich Jou davon abhalten hinzufallen. „Und was soll… - Oh Gott.“ schwer schluckte er, als er Ken erblickte.

„Er hat hohes Fieber.“ meinte Yamato kühl.

„Nun mach doch was!“ forderte Taichi Jou überfordert auf. „Du bist hier der Arzt von uns!“ fügte er hektisch hinzu, als würde dieser es selbst nicht wissen.

Zögernd ging Jou darauf zu Ken. - Er war doch selbst angetrunken, wie sollte er da Ken nur helfen? - so gut es ging versuchte Jou sich zu konzentrieren. Vorsichtig drehte er den Schwarzhaarigen auf den Rücken. Schnell stellte er das Gleiche fest, wie Yamato gerade.

„Und? Was ist mit ihm?“ fragte der Brünette der drei. Interessiert hatte dieser sich hinter den Brillenträger gestellt und stützte sich auf seine Oberschenkel und linste über die Schulter des Dunkelhaarigen.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ernst ist es auf jeden Fall. – Ihr seid doch mit dem Auto hier, oder?“ erwartend blickte er den Blonden, welcher noch an der Tür stand, an.

Wage nickte dieser. „Weißt doch, mit den Öffentlichen hätte ich ein Problem mit möglichen Fans bekommen.“

„Gut. Dann sollten wir Ichijouji schnellstens in die Notaufnahme bringen. – Taichi, du gehst und informierst schon mal die anderen und bitte pass auf, dass die kleine Noriko nichts mitbekommt.“

Verstehend nickte Taichi und machte sich auch gleich auf den Weg. Als er wieder bei den anderen war, blickte er sich erst um, wo genau sich Noriko aufhielt, um so sicher zu gehen, dass diese nicht versehentlich mitbekam, was los war. Er erblickte sie noch auf dem Pooltisch sitzend und mit dem wieder wachen Daisuke sprechend. Zielstrebig ging Yagami auf Miyako zu, worauf der Rest sich ebenfalls um diese versammelte.

„Was ist los?“ fragte Iori.

Einmal holte Taichi tief Luft. „Ken ist zusammengebrochen, mit Fieber und so, und Jou meinte, dass wir ihn schnell ins Krankenhaus bringen müssen.“ erklärte er mit gesenkter Stimme.

Fassungslos starrte Miyako den Brünetten an.

„Aber er meinte auch, dass wir es so anstellen sollen, dass Noriko nichts mitbekommt.“

„Das dürfte schwierig werden…“ meinte Takeru vorsichtig und linste hinüber zu ihr und Daisuke.

„Wie wäre es, wenn wir sie mit zu uns nehmen?“ fragte Hikari nach. „So würde sie sicher keinen Verdacht schöpfen.“

„Stimmt. Wir bringen sie gleich unter einem Vorwand zu uns und Miyako kann ohne Probleme mit ins Krankenhaus fahren.“ ergänzte Takeru den Vorschlag seiner Frau.

Doch Miyako bekam kaum etwas von diesem Gespräch mit, denn sie machte sich Vorwürfe. Wenn sie doch nur geahnt hätte, dass es Ken schlecht ging, hätte sie ihn doch erst gar nicht hier her geschleppt. Wieso nur hatte sie das nicht vorher bemerkt? War sie so blind geworden, dass sie den Vater ihrer Tochter nicht mehr einschätzen konnte? – Aber was machte sie sich auch vor? Sie hatte ihn noch nie durchschauen können. Er lebte sein Leben und sie ihres, wäre ihr Tochter nicht, wäre Ken sicher nicht mehr bei ihr. Ihre gemeinsame Tochter war das einzige, was sie noch verband, was ihn daran hinderte einfach fort zu gehen, sie ganz allein zurückzulassen.

„…Miyako?“ sprach Hikari sie vorsichtig an.

Miyako hatte gar nicht bemerkt, dass ihr Tränen in die Augen gestiegen waren. Schnell wischte sie sich diese mit dem Ärmel ihres Pullovers weg. „Ja, klar. Machen wir das so.“ Jetzt war nicht die Zeit, um einer unerwiderten Liebe nachzutrauern, jetzt musste sie erst einmal dafür sorgen, dass Ken rechtzeitig in ein Krankenhaus kam.

„Ok, dann seht zu, dass ihr Noriko auf den schnellsten Wege hier rausbekommt.“ erteilte Taichi gerade zu den Befehl, ehe er sich wieder auf die Männertoiletten zu bewegte.
 

Verwundert blickte Daisuke ihm hinterher. Seitdem er wieder wach war, verstand er rein gar nichts mehr von dem, was gerade um ihn herum passierte. Was wohl zum Teil daran lag, dass seine einzige Gesprächspartnerin eine dreijährige war, die selbst jetzt nichts Besseres zu tun hatte, als ihn mit einem Stock zu piesacken. „Och, Noriko-chan. Lass das doch bitte endlich sein.“ wiederholte er zum x-ten Mal seine Bitte, doch auch dieses Mal war es sinnlos gewesen, denn die kleine machte einfach lustig weiter und quasselte sinnloses Zeug vor sich hin, von dem Daisuke nur die Hälfte verstand. ‚Was haben die nur zu betuscheln gehabt? Und wieso sind Jou, Yamato und Ken nirgends hier zu sehen? Und wieso geht Taichi schon wieder aufs Klo? – Da war er doch eben erst…’

„Du? Onkel?“ fragte Noriko mit großen Kulleraugen.

„Was ist denn?“ inständig hoffte Daisuke, dass die Kleine jetzt nicht vor hatte, ihn anderweitig zu ärgern. Es hatte ihm schon gereicht von ihr geweckt worden zu sein. Das kleine Mädchen hatte doch tatsächlich mit dem Stock versucht in seine Nase zu pieken…

„Weißt du, wo mein Papa ist?“

„Nun ja, eigentlich nicht…“ in Gedanken fügte er hinzu: ‚…das wüsste ich auch gern.’

Doch noch ehe Noriko weitere Fragen stellen konnte, kamen Hikari und Takeru zu den beiden.

„Hey Noriko-chan, hättest du Lust heute bei uns zu übernachten?“ fragte Takeru sanft lächelnd.

„Dann darfst du auch mehr von den leckeren Keksen essen, die ich heute früh erst gebacken habe.“ ergänzte Hikari das Angebot.

„Au ja, Kekse!“

Stirnrunzelnd sah Daisuke die beiden an. ‚Wollen sie die Kleine etwa bestechen?’

„Darf ich, Mama?“ überglücklich strahlte sie Miyako an, welche auf ihre Frage hin zustimmend nickte.

„Natürlich darfst du.“

Gerade das weckte Daisukes Misstrauen. Seit wann war Miyako so nett? – Irgendwas war hier im Busch, da war er sich sicher. Stumm beobachtete er wie man Noriko ihre Jacke anzog und ungewöhnlich schnell nach dem Verabschieden mit ihr verschwand. „Was ist hier los?“ fragte er den ihm am nächsten stehenden, Iori.

Dieser zuckte kurz zusammen, bevor er sich ihm zu wandte. „Ich weiß nur, dass Ichijouji-kun zusammengebrochen sein soll.“

„Zusammengebrochen?“

Wie aufs Stichwort wurde die Tür der Männertoiletten geöffnet und Taichi und Yamato stützten Ken beim Gehen. Diesem schien es wirklich miserabel zu gehen. Er hing mehr an den beiden anderen, als dass er selbst ging.

Besorgt lief Daisuke ihnen instinktiv entgegen. „Ken!“ stieß er tonlos aus, als er nicht einmal mehr einen Meter von diesem entfernt stehen blieb.

Schwach hob Ken seinen Kopf.

So konnte der Brünette in die fiebrigen blauen Augen blicken. In diesem Augenblick zerriss es ihm das Herz, er wollte Ken nicht so fertig sehen, doch wusste er nicht wie er diesen Zustand ändern konnte.

Yamato überließ es Taichi, den Schwarzhaarigen weiter zu stützen, damit er sich ihre Sachen und - das wichtigste – die Autoschlüssel schnappen konnte.

Halb an Taichi hängend starrte Ken unentwegt Daisuke mit seinen fiebrigen Augen an. Wie von selbst löste er sich plötzlich von dem älteren ohne Vorwarnung und ging schwankend auf Daisuke zu.

Dieser zog ihn stumm in seine Arme, als der Blauäugige zu stürzen drohte. Zunächst war er davon ausgegangen, dass Ken das Bewusstsein verloren hatte, doch stattdessen spürte er, wie sich nun auch die Arme Kens um ihn schlangen.

Fasziniert wurde die Szene von dem Rest der Truppe beobachtet. Niemand von ihnen hatte damit gerechnet, dass Ichijouji selbst mit Fieber so etwas tun würde.

Insbesondere betraf dies Miyako. Das Gesehene ließ sie sich auf die Unterlippe beißen. Es missfiel ihr deutlich, doch riss sie sich zusammen, denn jetzt war schließlich kein besonders guter Zeitpunkt, um sich zu streiten. So stellte sie ihre Wut und Eifersucht vorerst zurück.

Stirnrunzelnd beäugte Yamato die beiden. „Was ist denn mit dem los?“ fragte er seinen Freund und Daisuke als er wieder bei ihnen stand, doch beide zuckten nur mit den Schultern dazu. Er seufzte. „Genug geschmust. Ab zum Auto!“

„Ähm, Leute?“

„Was ist denn jetzt schon wieder, Motomiya?“ langsam genervt verschränkte Yamato seine Arme vor der Brust.

„Er lässt mich nicht mehr los…“ verzweifelt versuchte Daisuke den Griff Kens um sich zu lösen, doch so recht gelang es ihm nicht, zu stark hatte sich der Griff des Schwarzhaarigen um ihn gelegt.

„Erzähl kein Quatsch. – Lass mich mal!“ und so startete Taichi einen Versuch, stellte aber schnell fest, dass es ihm ebenfalls nicht gelang, den Griff zu lösen. „Was isst der denn? Powerriegel?“ verzweifelt zerrte er an Ichijoujis Händen und Armen, doch das erzielte keinerlei Wirkung.

„Stellt euch doch nicht so blöd an.“ mit aller Kraft und ohne Rücksicht packte der blonde Sänger die Handgelenke Kens und versuchte so den Griff zu lösen, doch auch das schlug fehl. „Arg! – Jetzt reicht es! Motomiya, du kommst jetzt mit, wir können uns nicht noch mehr Zeit damit lassen, ihn endlich ins Krankenhaus zu bringen.“

„Du gibst ja ziemlich schnell auf in letzter Zeit, Yama.“ bemerkte Taichi und wich auch schnell einen Schritt zurück, um sich keine zu fangen. „Ok, wer soll denn jetzt alles mitkommen?“

„Na ich, denn DU fährst nicht, Ichijouji-kun natürlich, Daisuke notgedrungen auch und Miyako. – Damit wäre das Auto voll.“

„Dann wäre das ja geklärt.“ kommentierte Jou das Ganze. „Und nun beeilt euch.“ so schob er Miyako geradezu zu ihnen, welche perplex dreinschaute.
 

Daisuke wusste nicht genau wie, aber nun saß er zusammen mit Miyako, Taichi und Yamato im Auto. Neben ihm, noch an ihn geklammert, saß Ken. Der Kopf des Schwarzhaarigen lag fast schon in seiner Halsbeuge und dessen Arme waren immer noch um ihn geschlungen, zudem strahlte dieser eine ungeheure Hitze aus, die Daisuke so langsam wahnsinnig machte. So recht wusste Motomiya nicht, was er von der Gesamtsituation halten sollte. – Da kam er nach gut drei Jahren zurück und traf am ersten Abend gleich auf ihn. Bei ihrem Zusammentreffen in der Billardhalle vorhin hatte er anfangs nicht gewusst, wie er sich hätte verhalten sollen. Doch da er unglücklicher Weise bereits ganz schön angeheitert war - es selbst jetzt noch in geringerem Ausmaß war - hatte sich sein Verstand quasi von selbst abgeschaltet. Er wusste, dass er Ken ganz schön gereizt haben musste, denn wie ihm Taichi vor ein paar Minuten zugeflüstert hatte, war es Kens Werk gewesen, dass die beiden Bruchstücke des Queues, mit denen man ihn mehrfach gepiekt hatte, entstanden waren. Daisuke war sich nicht sicher, ob das das Resultat eines angekratzten Egos war oder die pure Wut, die Ken wohl noch für ihn übrig hatte. – Aber wieso hatte dieser ihn denn dann umarmt? Lag es nur am Fieber? - Während er schon so darüber nachdachte, fragte er sich, wie Jou es wohl geschafft hatte, Ken aufzuwecken.

Abgesehen vom Gedudel des Radios, war es bedrückend still im Auto.

Yamato beschäftigte sich ausschließlich mit dem Straßenverkehr und Miyako neben ihm hatte ihren Blick bereits beim Losfahren aus dem Fester an ihrer Seite gerichtet und beobachtete selbst jetzt noch die fallenden Schneeflocken.

Und Taichi, bei Daisuke und Ken auf der Rückbank, beschäftigte sich ausgiebig mit seiner PSP. – Wie ein erwachsener Mensch, Mitte zwanzig, noch mit solchen Spielkonsolen spielen konnte, wusste Daisuke nicht.

Nicht einmal er beschäftigte sich noch wirklich mit solchen Dingen. – Hatte er sich vielleicht doch verändert?

Leicht bewegte sich Ken und drückte sich dabei etwas näher an Daisuke. Ganz leise murmelte er dabei vor sich hin.

Anfänglich verstand Daisuke nichts, doch dann konnte er klar und deutlich „...aber ich liebe sich doch, Dai-chan.“ hören. Ungläubig weitete er die Augen.

Taichi blickte von seinem Spiel auf. Verwundert sah er erst nach vorne, zu Yamato, dann zu Miyako. Letztlich richtete er seinen Blick auf Daisuke und Ken neben sich. „Hast du was gesagt, Daisuke?“

Leicht rot im Gesicht sah dieser ihn an. „Äh, nein… Ich habe nichts gesagt.“ Verlegen lachte er leise auf. „Wieso fragst du?“

„Mhh, mir war so, als hätte ich etwas gehört…“ skeptisch beäugte er den schlafenden Ken. „… war wohl nur Einbildung.“ Kaum, dass er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Spiel widmen wollte, fing er an fiepend zu jammern.

„Was ist denn los, Taichi-kun?“ fragte Daisuke mit hochgezogener Augenbraue nach.

Weinerlich schaute Yagami ihn an. Binnen Bruchteilen von Sekunden begann er zu schniefen.

Yamato stöhnte genervt. „Nicht schon wieder.“

„Ich… ich ha-habe verlooooreeeeen!“ weiter schniefend präsentierte er Daisuke den Display der PSP, auf welchem groß „GAME OVER“ stand.

„Wenn du jetzt anfängst zu heulen, werde ich deine scheiß PSP aus dem Fenster schmeißen.“ drohte der Blonde ihm.

Entsetzt blickte Taichi seinen Freund an. „Aber wie willst du…?“

„Ich finde einen Weg, glaub mir, ich finde einen Weg.“ mit bedrohlichen Blicken fixierte er ihn über den eben zurechtgerückten Rückspiegel.

Beschützend drückte Taichi seine PSP fest an sich als er diesen Blick bemerkte. „Warum musst du immer mein Spielzeug kaputt machen wollen?“

„Weil du mir damit auf die Nerven gehst. Außerdem hast du wegen diesem Scheißzeug seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen.“

Das konnte der brünette Wuschelkopf nicht abstreiten, doch auf die Schnelle wollte ihm kein Kontra einfallen. Angestrengt dachte er nach, legte seinen Kopf schief bis ihm nach über zwei Minuten endlich etwas einfiel. „Aber auch nur, weil du ja nicht mehr so viel Zeit mit mir verbringst!“

Alle wachen Personen im Auto verdrehten bei dieser verspäteten Antwort ihre Augen.

„Was? Habe ich was Falsches gesagt?“ irritiert blickte Yagami um sich und verstand absolut nicht, was jetzt schon wieder los war.

Daisuke verkniff es sich, darauf zu antworten. ‚Irgendwie scheint Taichi mit der Zeit immer dümmer zu werden… Wie hatte er es nur so lange damals geschafft, seine Beziehung mit Yamato zu verheimlichen? – Es ist wirklich ein Wunder, dass er sich nicht verplappert hatte.’ In dem Moment spürte er, wie Ken ihn wieder etwas fester drückte. Erneut drang der süßliche Duft dessen Haares in seine Nase. Genüsslich sog er ihn auf. Daisuke wusste ganz genau, dass er Ken nach all den Jahren immer noch liebte, jedoch verheimlichte er es, um ihn nicht unglücklich zu machen. ‚Da bin ich nach Amerika gegangen um ihn bei seiner Entscheidung zu unterstützen und da murmelt er in seinem Fieberwahn, dass er mich lieben würde… da stimmt doch etwas nicht. Er ist doch mit Miyako zusammen. Er hat eine Tochter. Wieso nur gibt er so was noch von sich?’


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey, na, lebt ihr noch? - Also ich schon... xD

Erstmal: DANKE für's lesen! Und Danke an die Kommischreiber des letzten Kapitels =P

Was gibt's zu diesem Kapitel noch zu sagen...? o_O
Eigentlich von meiner Seite aus nichts weiter... Falls ihr Fragen haben solltet, fragt mich einfach!

So, bis zum nächsten Mal!!

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KenIchijoji
2010-08-29T14:08:06+00:00 29.08.2010 16:08
Wie Ken da an Daisuke klammert, das ist einfach Zucker *_____* ♥
Hoffe dem armen Kerl gehts bald besser.
Und Daisukes Verwirrung kann ich nur allzugut nachvollziehen, weil er ja fest davon ausgeht, dass Ken nach den 5 Jahren über ihn hinweg ist.

gяєєтιηgѕ, Ken-chan
Von:  Lugia
2010-02-15T08:35:08+00:00 15.02.2010 09:35
Ps: mach weiter so xD
Von:  Lugia
2010-02-15T08:34:56+00:00 15.02.2010 09:34
SEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHR SCHÖÖÖÖÖÖN ^-^
LG Koneko~ *chu*

Von:  Betsy-sama
2010-02-14T21:43:44+00:00 14.02.2010 22:43
glaube ken hat powerriegel für klammerkomplexe benommen und in verbindung mit dem alkohol haben nebenwirkungen eingesetzt :D
ein lustiges kapi^^
g...l....g Akemi19
Von:  Nanamori
2010-02-13T10:19:59+00:00 13.02.2010 11:19
hey^^
das kapi ist echt gut^^
kritik hab ich keine
ich wollte dir bescheid geben das ich leider noch keine 18 sondern erst 16 bin und mich freuen würde wenn du auch ein non-adult-Kapitel schreiben würdest^^
ich hoffe es geht bald weiter^^
LG Nami=)


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