Zum Inhalt der Seite

Ich möchte sie kennen lernen...

... meine wahre Familie
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Remus Geschichte

Ron hetzte die Treppe im Hauptquartier hinab und rannte Richtung Küche.

Nachdem er Harry und Hermine belauscht hatte, wollte er seine „Entdeckungen“ gleich Dumbeldore und seinen Eltern erzählen, aber niemanden hatte er im Haus gefunden und so mussten seine Neuigkeiten bis heute morgen warten.

Deshalb war er ausnahmsweise auch schon früh wach und rannte nun durch das Hauptquartier und hoffte dass er jemanden in der Küche antreffen würde, dem er sein Geheimnis erzählen konnte.
 

Aufgeregt stieß Ron die Küchentüre auf, rannte rein und wäre prompt mit Snape zusammen geprallt. Dieser gab einen empörten Laut von sich, sah Ron strafend an, ehe er aus dem Raum ging.

Ron dagegen interessierte dieser zusammenstoß gar nicht, denn in der Küche konnte er seine Mutter erkennen, die am Herd stand und Frühstück machte, Tonks die mit roten Augen am Tisch saß, in den Händen eine Tasse Tee, seinen Vater und Professor Dumbeldore die über irgendwas diskutierten.

„Professor Dumbeldore! Professor Dumbeldore!“, schrie Ron und war auch schon bei den beiden Männern angekommen. Fragend drehten sich alle zu dem aufgeregten rothaarigen Jungen um.

„Was gibt es denn Ron?“, fragte Dumbeldore und hob eine Augenbraue.

„Es geht um Hermine!“, rief er aus und fuchtelte wild mit den Armen.

Sofort war Dumbeldore alarmiert: „Was ist mit ihr?“

„Gestern da, hat sie Harry angeschrien, ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es darum ging, das Harry gefragt hatte, wer ihr Vater sei.“

„Harry und Hermine haben sich gestritten? Und was soll das mit dem Vater? Ich dachte das wäre klar?“, Mrs. Weasly wischte sich ihre Hände an ihrer Schürze ab und mit einem Schlenker ihres Zauberstabes finden die Töpfe und Pfannen selber an zu kochen.

„Nein, sie haben sich nicht gestritten, es war ja auch nur Hermine die so wütend war, und wenn ich das richtig verstanden habe, dann wegen der Sache mit Lupin und Tonks.“ Er sah die, inzwischen, violett haarige an und dann wieder zu Dumbeldore. Dieser runzelte die Stirn: „Warum sollte Hermine deshalb sauer sein? Ich meine, sie mag Remus doch auch. Da sollte es doch in ihrem Sinn sein, dass wir ihm helfen.“

„Nach allem was ich gehört habe… behauptet Hermine dass Lupin ihr Vater ist.“

Schweigen.

Eine unheimliche Stille legte sich über die Anwesenden, die vollkommen überrascht von dieser Behauptung waren.

„Ron das ist nicht witzig!“, fing Arthur an und wollte seinen Sohn schon tadeln, als Dumbeldore beschwichtigend die Hand hob.

„Lass gut sein Arthur, ich denke dein Sohn wird sich sowas nicht aus den Fingern saugen. Außerdem, wäre es eine teilweise gute Erklärung warum Hermine sich plötzlich so aufführt. Auch wenn ich nicht verstehen kann, weswegen die beiden es versteckt haben, das sie Vater und Tochter sind. Selbst in eurem dritten Jahr hat man nichts davon bemerkt.“

Ron zuckte nur mit den Schultern, er wusste es auch nicht.

Dumbeldore überlegte kurz, ehe er Ron zu nickte: „Ich danke dir mein Junge. Das war eine sehr wichtige Entdeckung. Möglicherweise wird sie uns noch hilfreich sein.“

Ron strahlte über das ganze Gesicht und freute sich riesig über das Lob.

„Könntest du uns allerdings nun alleine lassen? Ich denke wir haben noch etwas Wichtiges zu besprechen. Deine Mutter wird dich dann zum Frühstück rufen.“

Ron nickte, wenn auch etwas enttäuscht dass er nicht erfahren durfte was sie zu besprechen hatten, und verließ die Küche.
 

Dumbeldore knurrte wütend und starrte aus dem Fenster.

„Das darf nicht wahr sein! Was denkt sich dieser Junge eigentlich?“, fauchte Molly wütend und nahm die zitternde Tonks in die Arme. „Einfach zu behaupten das Hermine und Remus verwandt sind. So was lächerliches aber auch!“

Dumbeldore schüttelte den Kopf: „Aber warum sollte sich Ron sowas ausdenken? Es würde ihm nichts bringen und wir würden nur wütend und verärgert auf ihn sein.“

Wieder kam schweigen über die Anwesenden.

„Und was ist… wenn es tatsächlich stimmt?“, fragte Tonks mit tränenerstickter Stimme. „Wer ist denn dann Hermines Mutter?“

„Remus hat nie erwähnt das es jemanden gibt, der ihm nahe stand.“

„Vielleicht eine ehemalige Freundin?“

Molly schnaubte empört: „Alles was Recht ist, aber ich glaube nicht das Remus wirklich so jemand ist.“

Arthur zuckte nur mit den Schultern: „Er will auch den Orden verlassen, das haben wir auch alle nicht von ihm gedacht.“

„Möglicherweise wusste er selber erst gar nicht dass er eine Tochter hat“, erwiderte Tonks etwas hoffnungsvoll.

Arthur zuckte wiederholt mit den Schultern, Molly sah reichlich hilflos aus und Dumbeldore war immer noch wütend.

Hoffentlich hatte Remus eine gute Erklärung für das alles, wenn sie ihn erst einmal gefunden hatten.
 

~*~
 

„DAD!“, keifte Ikarus und stürmte in das Zimmer seiner Eltern.

Erschrocken fuhr der rundliche Mann aus dem Sessel, in welchem er gesessen hatte, hoch und drehte sich, mit einer Hand aus seinem Herzen, zu seinem Sohn um.

„Was um Himmels Willen ist los?“

„Dumbeldore hat Wermut mit einem Zauber belegt, welcher ihn zeigt wo er sich befindet.“

Der Mann zog eine Augenbraue hoch und schien wahrlich überrascht.

„Ein sehr… dummer Mann, nicht wahr?“, fragte eine warme, freundliche Stimme hinter den beiden Männern und Ikarus drehte sich fragend um.

„Mum!“, rief er aus und sprang auf die ebenfalls rundliche Frau zu um sie zum umarmen. Sie lachte erfreut.

„Dumbeldore schient wirklich nicht besonders viel darauf zu geben, dass er einen Geier verzaubert hat.“

„Ach, komm schon mein Lieber. Das wird die ganze Sache doch nur noch lustiger machen!“, lachte die Frau auf.

„Hera!“, empörte sich ihr Mann und Ikarus musste leise kichern.

„Sollten wir nicht dem Fürsten Bescheid sagen?“, fragte er, leise lachend. Doch der Mann schüttelte den Kopf: „Nein! Völlig unnötig. Ich denke er weiß es längst!“

„Dann sollten wir die Vorbereitungen treffen!“, meinte die Frau und klatschte in die Hände, ehe sie aus dem Zimmer wuselte.

Ikarus seufzte: „Wie lange werden sie wohl brauchen?“

Sein Vater zuckte nur mit den Schultern: „Deutschland ist groß, es wird nicht einfach sein, das Schloss und seinen Wald hier zu finden.“

„Ah, ich wünsche mir trotzdem dass er es findet. Dimitri und mir ist schon so LANGWEILIG!!“, jammerte Ikarus und drehte sich stöhnend auf dem Absatz um, um seinen Bruder wecken zu gehen und sich dann um die Pferde zu kümmern.
 

~*~
 

Hermine hatte sich in den Armen ihrer Eltern in den Schlaf geweint. Sie hatte nichts vernünftiges mehr zu Stande gebracht als ein unverständliches Gemurmel.

Remus und Fenrir machten sich ehrlich Sorgen um ihre Tochter, allerdings wollten sie sie nicht wecken und ließen das Mädchen demensprechend schlafen.
 

Nun am Morgen wachte die braunhaarige auf und fühlte sich wie gerädert.

Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie war und was eigentlich los war, doch dann kamen die Erinnerungen an den Abend im Ordenshaus wieder hoch und sie schlug die Hände über den Kopf zusammen.

„Das kann doch nicht wahr sein!“, schluchzte sie und hoffte inständig dass Harry nichts verraten würde, auch wenn sie sich das sowieso nicht vorstellen konnte.

Unruhig wälzte sie sich noch etwas in ihrem Bett herum, ehe sie sich die Decke vom Körper strampelte und aus dem Bett sprang. Brachte ja doch nichts Trübsal zu blasen.

Sie streckte sich und kramte dann aus der riesigen Truhe, in der Ecke ihres Zimmers, ein paar Klamotten und verschwand dann in das Bad am Ende des oberen Stockwerks.

Ein kurzer Zauber auf die Tür und sie war verschlossen, so dass niemand herein kommen konnte.
 

Frisch gewaschen und umgezogen lief sie die Treppe hinunter in den riesigen Allzweckraum. Fenrir lag auf den Kissen vor dem Kamin und schlief Seelenruhig, Remus war nirgends zu sehen.

„Dad?“, fragte Hermine etwas irritiert, als sie ihren Vater auf den Kissen sah.

Fenrir zog die Nase kraus und drehte sich um, was dazu führte das er von den Kissen fiel.

Er brummte etwas Unverständliches, blinzelte und setzte sich ruckartig auf.

„Was los?“

Hermine kicherte und kniete sich neben ihren Vater: „Warum schläfst du denn hier unten?“

„Dein Vater hat mich aus dem Bett geschmissen und dann bin ich wohl wieder eingeschlafen.“

Wieder kicherte Hermine und setzte sich nun richtig neben den grauhaarigen Mann.

„Geht’s es dir inzwischen wieder besser?“, fragte Fenrir leicht besorgt und sah seine Tochter forschend an.

Diese nickte: „Ja, war gestern alles etwas stressig.“

„Was machen wir, wenn Dumbeldore davon Wind bekommt?“

„Harry wird schon nichts verraten!“, entrüstete sich Hermine und Fenrir nickte: „Mag schon sein, aber hier geht es nicht darum ob er es verrät, sondern ob irgendjemand anderes es gehört hat. Du sagtest doch das du geschrien hast.“

Hermine biss sich auf die Lippen, natürlich, daran hatte sie gar nicht gedacht.

„Und wo ist Papa?“

„Beim Fürsten, sie wollen schauen was zu tun ist, wenn es doch noch jemand anderes gehört hat, als Harry.“

„Ma! Papa ist nicht mehr im Orden und trotzdem ist er immer noch so in Action!“

Fenrir lachte und stand auf: „Tja, aber ich denke das wird sich langsam legen. Was hältst du von Frühstück?“

„Au ja!“
 

~*~
 

Harry hatte sich noch ewig lang Gedanken darüber gemacht, was Hermine gesagt hatte, aber bis auf die Tatsache, dass sie ihm gesagt hatte das sie ein Werwolf und die Tochter von Remus Lupin war, fiel ihm nicht mehr besonders viel ein.

Er hatte Sake gefragt, ob es stimmte, was Hermine gesagt hatte und er hatte dem zugestimmt.

Auf die Frage wer denn dann ihre Mutter sei, hatte er ziemlich rumgedruckst. Aber Harry hatte ihn lange genug bearbeitete, so dass der Junge schließlich damit rausrückte, dass auch Hermine zwei Väter hatte.

Ihre so genannte Mutter war Remus und ihr Vater war, sehr zum Entsetzen Harrys, Fenrir Greyback (Hermines eigentlicher Nachname war im Übrigen auch Greyback wie Sake behauptete).

Sie hatten sich noch einige Zeit lang angeschwiegen, ehe sie sich doch hinlegten und das Licht aus machten. Dummerweise hatte Harry reichlich lange keinen Schlaf finden können.
 

Irgendwann war er allerdings doch eingeschlafen und wachte sehr spät auf.

Sake war längst verschwunden und er konnte ein geschäftiges Treiben in der Wohnung aus machen.

Er hörte Schritte, leise Stimmen, ein zorniges Gekeife (welches nur vom Professor selber sein konnte), sowie das schrille Kreischen von Gin, die Hauskrähe des Professors.

Sich die Augen reibend setzte Harry sich auf und gähnte erst einmal ausgiebig, ehe er sich anzog und aus dem Zimmer geschlichen kam.

Dabei wäre er fast mit Colin zusammen gestoßen, welcher auflachte: „Hey, Hey. Immer langsam mit den jungen Pferden!“

Harry blinzelte kurz und entschuldigte sich dann hastig. Er schob sich an dem Mann vorbei und lief ins Wohnzimmer, wo er Sake vermutete und wie er es geahnt hatte, saß der Junge auf seinen Knien vor dem Couchtisch und war emsig dabei eine Rolle Pergament zu beschreiben.

Anscheinend hielt der blonde Slytherin mehr von Hausaufgaben, als Harry.

„Morgen“, nuschelte er und ließ sich neben dem Jungen auf dem Boden fallen. Die Stimme des Professors war aus der Küche zu hören, allerdings klangen sie nur dumpf, da die Tür geschlossen war.

„Morgen!“, erwiderte Sake fröhlich und kritzelte weiter auf seinem Blatt herum.

„Was ist denn da los?“, fragte Harry immer noch verschlafen und Sake sah auf. „Was?“

„Dein Vater scheint über irgendwas besorgt.“

„Ja, es geht darum, dass Hermine die an den Kopf geworfen hat, wer ist Vater ist. Onkel Remus ist hier, sie haben weniger Angst das du sie verrätst, als das irgendjemand anderes etwas gehört haben könnte.“

Bei der Bezeichnung „Onkel“ sah Harry Sake etwas befremdlich an, natürlich hatte der Junge gestern Nacht noch erwähnt das Remus Lupin sein Patenonkel war, dennoch war es irgendwie seltsam.

„Ja, es wäre wohl ein wahrhaftiges Problem wenn noch jemand anderes gehört hat, was Hermine mir gesagt hatte.“

Sake nickte bestätigend mit dem Kopf und schon Harry dann ein paar Pergamentrollen, sowie seine Bücher zu.

„Weihnachten ist vorbei, nun geht es an die Hausaufgaben, mein Lieber!“, meinte Sake in einem strengen Tonfall, was Harry zum Kichern brachte. „Natürlich, Professor Sake!“

Der Junge verzog das Gesicht und grinste: „Das klingt scheiße, weißt du das?“

Harry musste lachen.
 

~*~
 

Harry und Sake waren eifrig dabei, ihre Pergamentrollen zu beschreiben und bemerkten gar nicht wie die Zeit verging, erst als Professor Slayver und Remus Lupin aus der Küche kamen, sahen die beiden Jungen wieder auf.

Remus hatte Harry entdeckt und lächelte ihm etwas unsicher zu.

Der schwarzhaarige Junge stand mit einem ausdruckslosen Gesicht auf, packte Remus am Arm und zerrte ihn zurück in die Küche. Die Tür fiel geräuschvoll ins Schloss und der Professor betrachtete sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Remus scheint Gefallen an unserer Küche gefunden zu haben…“

Sake kicherte nur.
 

Harry ließ Remus Arm wieder los, als sie in der Küche standen und drehte sich zu ihm um. Doch bevor der braunhaarige Werwolf auf nur ein Wort sagen konnte, fing Harry schon an zu sprechen.

„Sind sie wirklich Hermines Vater? Und stimmt es das Fenrir Greyback Hermines anderer Vater ist?“

Remus druckste herum, schien nicht zu wissen was er sagen sollte.

„Bitte Remus. Sag die Wahrheit. Ich verstehe ja, dass weder du noch Hermine mir etwas gesagt habt, aus Angst davor dass ich es Dumbeldore sagen könnte. Aber das habe ich jetzt nicht mehr vor. So langsam kommen immer mehr Dinge ans Licht, an die ich niemals gedacht hätte. Ich will jetzt einfach nur wissen was los ist.“

Remus seufzte und schüttelte leicht den Kopf, ehe er sich auf einen Stuhl sinken ließ und einen Ellenbogen auf den Tisch stützte.

„Ja es stimmt. Hermine ist meine Tochter und Fenrir ist mein Partner. Genauso wie ich kein gebissener Werwolf bin, sondern ein reinrassiger. Ich denke du hast schon davon gehört.“

Harry nickte und setzte sich auf den anderen Stuhl, wartete das Remus weiter erzählte.

„Nun ja, du musst wissen Harry. Werwölfe haben nicht die Macht zum Zaubern. Sie sind zwar magische Wesen, allerdings haben sie nur sehr selten die Begabung zum Zauber. Fenrir hatte sie, der Fürst, dein neuer Professor hat sie, ich habe sie, Hermine hat sie. Die meisten anderen Werwölfe aus unserem Rudel jedoch, können keine Magie einsetzen und wenn, dann nur sehr einfache Zauber.

Die Magische Begabung wird entweder vererbt oder man erhält sie einfach so. Ähnlich wie bei Muggelgeborenen Zauberern und Hexen.“ Remus hielt kurz inne und sah Harry forschend an, wollte sehen ob dieser verstanden hatte.

Als Harry nickte fuhr er fort: „Aus diesem Grund, wurde damals gesagt das nur jene die Rudel anführen dürfen, welche Magische Begabungen haben. Somit bleibt die Führung immer in der Familie.

Doch damit dies auch so bleibt, wurde gesagt, dass der Stammhalter der Familie, also der nächste Anführer, auch einen Partner bekommen soll der ebenfalls Magische Fähigkeiten besitzt.

Aber wie gesagt, solche sind selten und deshalb werden diese Partnerschaften arrangiert. Man muss nicht heiraten oder so etwas in der Art, man muss nur dafür sorgen, das die nächste Generation gesichert ist.

Fenrir ist ein paar Jahre älter als ich. Es gab lange Zeit keinen Potentiellen Anwärter auf den Platz an seiner Seite. Keiner der Mädchen und Jungen die älter waren als ich, bekamen den ersehnten Brief von einer der Magieschulen. Erst als ich damals elf Jahre wurde und den Brief erhielt… du hättest sehen sollen wie meine Eltern reagiert haben. Für sie war das eine ganz besondere Ehre, nicht nur das ich zu den wenigen Werwölfen gehörte die Magie erlernen konnten, ich war auch der einzige der den Platz an der Seite des neuen Anführers annehmen konnte.“

Remus lächelte leicht bei den Erinnerungen und musste dann lachen. Harry sah ihn schief an: „Was ist?“

„Ich habe mich nur gerade an daran erinnert wie ich damals auf Fenrir reagiert habe und er auf mich.“

Remus lachte laut auf und verschränkte dann die Arme auf dem Tisch.

„Ach? Und wie habt ihr reagiert?“

„Wir konnten uns nicht ausstehen.“

Harrys Blick war unbezahlbar und Remus musste wieder lachen.

„Ja, es war tatsächlich so, wir mochten uns nicht. Weißt du, ich war zehn und Fenrir ist nun einmal älter als ich, zehn Jahre um genau zu sein. Was glaubst du wie er damals reagiert hat, als er erfahren hat, das ein gerade mal zehnjähriger Junge sein zukünftiger Gefährte werden sollte?“

Harry schnitt eine Grimmasse: „Er hat sich wahrscheinlich irrsinnig gefreut.“

Remus verdrehte die Augen: „Und wie. Nun ja, jedenfalls war Fenrir damals vor allem für Kinder in meinem Alter und Jünger, ziemlich gruselig, die meisten hatten Angst vor ihm und nur solche, die mit ihm Aufgewachsen waren, wusste dass er eigentlich ein ganz netter Kerl war.“

Remus seufzte erneut und fuhr dann fort: „Wir konnten uns einfach nicht leiden und mit genau diesen Empfindungen der Abscheu, ging ich damals nach Hogwarts. Da Dumbeldore auch damals schon hinter dem Schloss des Fürsten her war, mussten wir es irgendwie so hinbiegen, das Dumbeldore nicht herauffand, woher ich kam. Er sollte glauben, ich sei ein Junge, von einem Werwolf gebissen und nun dazu verdammt, jeden Vollmond zu einem Werwolf zu werden.

Deshalb lebte ich die sieben Jahre mit meinen Eltern auf dem Land und ging zur Schule.

Doch nachdem ich sie abgeschlossen hatte, musste ich wieder zurück zum Rudel. Es blieb mit ja nichts anderes übrig, vor allem da ich nun endlich auch wusste und verstand, was genau da eigentlich von mir erwartet wurde.“

Harry legte den Kopf schief und sah Remus abwartend an, dieser sah aus dem Fenster der Küche und stützte sein Kinn auf seine Handfläche. Er seufzte leise.

„Als ich wieder zurück beim Rudel war, erfuhr ich, dass Fenrirs Eltern gestorben waren und er den Platz des Anführers übernommen hatte. Allerdings war er noch nicht offiziell bestätigt, da er keinen Partner hatte. Aus diesem Grund hatten wir beide keine große Wahl mehr. Aber ich meine… was erwartest du? Man wird ganz plötzlich vor die Aufgabe gestellt, dafür zu sorgen dass das Rudel immer einen Anführer hat.“

Remus druckste etwas herum und Harry grinste ihn breit an.

„Nun ja, ich wusste was es für das Rudel bedeutete, dass ich Fenrirs Gefährte wurde, als wurde ich es. Allerdings ist es schon etwas seltsam gewesen. Wir kannten unsere „Aufgabe“ aber was erwartest du? Wir haben uns ewig davor gedrückt und ich bin meistens nur nachts zum Schlafen im Haus gewesen, da wir uns einfach nicht ansehen konnten, ohne daran zu denken, was wir noch tun mussten.“

Remus schüttelte den Kopf und lehnte sich an die Stuhllehne, verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach. Harry blieb still, er wollte wissen, was der andere noch zu sagen hatte.

Der zuckte wieder mit den Schultern und meinte dann: „Irgendwann ist es dann aber doch passiert und Hermine wurde geboren. Aber irgendwie… die Zeit der Schwangerschaft war eine seltsame Zeit, auf Grund gewisser Umstände musste ich immer in Fenrirs Nähe bleiben, weil mein Körper sonst der Belastung nicht standgehalten hätte. Zu Anfang war es noch nicht so schlimm, aber je weiter die Zeit voranschritt, desto mehr war ich darauf Angewiesen Fenrir in meiner Nähe zu haben. Ich weiß nicht wirklich, aber das war wohl die Zeit in der ich mich in ihn verliebt habe.“

Harry sagte nichts und Remus erzählte einfach weiter: „Kurz danach allerdings, fragte Dumbeldore mich, ob ich ebenfalls in den Orden eintreten wolle, sowie Sirius und James. Ich war zwar verwundert, warum die beiden da mit machten, allerdings konnte ich nicht nein sagen, da Dumbeldore ja immer noch glaubte er hätte mich „gerettet“. Also bog der Fürst alles so, das ich ein Haus auf dem Land in England bekam, und Dumbeldore glaubte ich würde dort wohnen. Die meiste Zeit tat ich es auch, doch dann…“ Remus schüttelte traurig den Kopf. „Dann starben James und Lily und der Orden wurde aufgelöst. Ich kehrte zu meiner Familie zurück, damals war alles wirklich furchtbar. Niemand verstand wirklich, wie James hatte sterben können, aber es war nun einmal Tatsache. Dumbeldore hatte es irgendwie geschafft, James zu töten. Ja, Harry. Es war nicht Voldemort, der deine Eltern tötete. Tom wäre niemals so verrückt gewesen wegen einer Prophezeiung ein Kind zu töten.

Und schon gar nicht unter diesen Umständen.“

Remus schloss die Augen und Tränen liefen ihm über das Gesicht. Harry legte den Kopf schief: „Wie meinst du das? Dumbeldore hat meine Eltern getötet? Warum sollte er das tun und was soll das heißen er hat es irgendwie geschafft meinen Vater zu töten? Ein Avada Kedava tötet doch jeden der von ihm getroffen wurde.“

„Dumbeldore glaubte mit dem Tod deines Vaters eine Schlucht zwischen die Magischen Wesen zu ziehen und gewisse Leute fertig zu machen. Er wusste bestimmte Dinge nicht, aber wenn du wirklich mehr wissen willst, dann frag lieber den Fürsten, er wird dir alles erklären, denn ich denke, es ist wirklich an der Zeit, dass man dir die ganze Wahrheit erzählt.“

Harry war sprachlos und vollkommen verwirrt. Er konnte irgendwie nicht glauben was er da gehört hatte.

Remus war aufgestanden und um den Tisch herum gegangen und legte eine Hand auf Harrys Schulter.

„Es gibt gewisse Dinge die du über deine Eltern nicht weiß, aber ich denke, wenn du den Fürsten fragst, wird er die alles erklären. Dein Vater war ein netter Mensch, er hat mich und auch Sirius so akzeptiert wie wir sind, er hat nicht viel gefragt und ich denke… das hat er von seinem Vater.“

Remus lächelte bevor er sich von Harry verabschiedete und die Küche verließ.

Harrys Kinnlade war herunter geklappt und er starrte Remus mit großen Augen nach.

Er würde den Professor fragen müssen was hier los war, denn so langsam, wurde das alles immer seltsamer.
 

TBC…
 

So das war es erst einmal wieder

Ich hoffe es hat euch gefallen
 

Das Engelchen



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2009-12-10T20:44:53+00:00 10.12.2009 21:44
hoffentlich erfahren Remus und Fenrir noch das Ron sie belauscht hat und promt alles DD zugetragen hat.
REni
Von:  saspi
2009-12-10T16:45:37+00:00 10.12.2009 17:45
huhu!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
grrrr ich hasse ron.
da bin ich gespant was da genau rauskommt.
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye



Zurück