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Living Memories

Epilog geht online
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Er war doch etwas überrascht. Dabei wollte er doch mit dem Gitarristen in Ruhe sprechen. Doch noch bevor er den Schlag über sich ergehen lassen musste, wurde die Faust des anderen gestoppt.

Uruha stand plötzlich im Raum und Kai hatte das Gefühl, dass dieser nicht gerade begeistert war, dass Aoi so reagiert hatte.

"Was soll das, Uruha?", fauchte er. Er wollte Kai seine Meinung geigen und jetzt hielt er ihn einfach auf?

"Lass mich los. Der Kerl hat es nicht besser verdient!"
 

"Ganz sicher nicht, Aoi.", fauchte Uruha.

Der zierliche Gitarrist war außer sich vor Wut. Wie hatte er es zulassen können, dass Kai mit Aoi alleine war? Er hätte wissen müssen, dass das nicht gut gehen konnte. Aoi war langsam nicht mehr zurechnungsfähig.

"Aoi... Du lässt jetzt sofort Kai los oder ich werde ungemütlich!"

Uruha spannte sich an. Er wusste, dass er gegen Aoi eigentlich keine Chance hatte. Er hatte sich noch nie mit jemandem geschlagen.
 

"Pah! Vergiss es! Den mach ich fertig!" Wütend funkelte er den Drummer an. Doch Kai ließ sich davon nicht beeindrucken. Jetzt hatte er wirklich die Nase voll.

Mit einem Ruck löste er sich aus dem festen Griff und holte zum Gegenschlag aus. Auch wenn er ziemlich geschwächt war, er ließ sich nicht bedrohen und schon gar nicht, wenn es dabei um Uruha ging.

Er konnte noch so viel Kraft aufbringen, dass Aoi so viel zappeln konnte, wie er wollte, dennoch nicht frei kam. "Was ist jetzt? Ich hab dir was gesagt. Es ist deine Entscheidung. Und eins rate ich dir. Wähle nicht das Falsche.", knurrte er.
 

"Bedroh mich ja nicht.", knurrte Aoi zurück. "Und du, Uruha... Wag es ja nicht noch einmal, mich zu bedrohen. Das wird dir nicht gut bekommen, das versichere ich dir. Auch, wenn ich dich liebe. Das lasse ich mir nicht gefallen."

Uruha schnaubte verächtlich und stellte sich schützend vor Kai.

"Du liebst mich? Pah. Dass ich nicht lache. Wenn du mich lieben würdest, würdest du Kai und mich nicht bedrohen. Und nun hau ab."
 

Abfällig warf er Aoi einen missbilligenden Blick zu. Jetzt war er sich sicher, dass er Uruha vor diesem Kerl beschützen musste. Und nichts würde ihn davon abhalten können.

"Du tickst doch nicht mehr ganz richtig." Demonstrativ tippte er sich mit dem Finger gegen die Stirn. "Du bist echt so ein Vollidiot. Du begreifst wirklich gar nichts."
 

"Wisst ihr was? Ihr seid doch beide Idioten. Steckt unter einer Decke.", sein Blick glitt zu Uruha. "Wenn du mich nicht mehr willst, sag das doch einfach ganz direkt. Geh doch zu deinem Kai. Geh doch einfach! Aber dann komm auch nicht wieder heulend angekrochen, wenn du schlecht geträumt hast! Das habe ich sowieso immer gehasst!"

Mit diesen Worten verließ Aoi das Zimmer und schlug die Tür zu. Uruha blieb mit gesenktem Kopf stehen. Seine Schultern hoben und senkten sich rasch.
 

Verwirrt schaute er dem anderen hinterher. Was war das denn für ein dämlicher Abgang? Was gab Aoi eigentlich das Recht dazu, Uruha so anzufahren? Das würde er noch bereuen.

Sanft legte er eine Hand auf die Schulter des Größeren.

"Ist alles okay bei dir, Ruha?" Er machte sich wirklich Sorgen um ihn.
 

"Hai...", murmelte er leise und mit belegter Stimme.

Trockene Schluchzer verließen seine Kehle, doch keinerlei Tränen kamen. Nein... Um Aoi würde er ganz sicher nicht weinen. Dafür war er sich zu schade.

Mit einem Ruck drehte er sich herum und krallte sich an Kai fest. Verzweifelt presste er sich an ihn.
 

"Uruha..." Er spürte, wie sich sein Freund so sehr an ihn presste, dass er um seinen eigenen Halt kämpfen musste. Doch sofort legte er die Arme um ihn und streichelte ihm über den Rücken.

"Keine Angst, ich beschütze dich. Das hab ich dir versprochen und du weißt, dass ich es halten werde."

Ein wenig war er überfordert mit der Situation. Konnte er denn für Uruha nichts weiter tun, als ihn zu trösten?
 

Er nickte zaghaft. Jedoch ließ er Kai nicht annähernd locker und presste sich weiterhin so nahe an ihn, dass kein Blatt mehr zwischen sie gepasst hätte. Sein Leben war vollkommen aus dem Ruder geraten...

"Kai... Danke...", murmelte er erstickt in Kais Halsbeuge. "Danke für alles..."
 

Er legte die Stirn in Falten. So ganz verstand er jetzt nicht, wofür er sich bei ihm bedankte. "Ano... wieso bedankst du dich bei mir?" Immer wieder strich er ihm über den Rücken und sprach beruhigend auf ihn ein.

"Ich werd dich immer beschützen. Aishiteru.", hauchte er ihm ins Ohr und ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen.

Doch jetzt musste er wirklich schnell gesund werden, damit er sein Versprechen auch halten konnte. Aber zuerst musste er dafür Sorgen, dass Uruha sicher war, solange er noch im Krankenhaus bleiben musste.
 

"Wofür?", er sah ihn mehr als perplex an. "Na... Dafür, dass du immer bei mir bist und mich eben verteidigt hast. Ich weiß nicht, was Aoi mit mir gemacht hätte, wenn du nicht da wärst... Aishiteru mo..."

Leicht lächelnd hob er den Kopf an, sah Kai direkt in die Augen und küsste ihn. Lang, sanft und überaus zärtlich. Am liebsten würde er Kai nie wieder gehen lassen. Aber ob das ging, wusste er nicht. Er wusste nicht, ob Kai ihn als seinen Freund zurücknehmen würde. Aber er hoffte es wirklich.

"Du bist so furchtbar lieb."
 

Schlagartig wurde er rot. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Ano... ich weiß nicht, ob das stimmt.", lächelte er schüchtern. Das hatte man ihm zwar schon öfter gesagt, aber aus Uruhas Mund klang das so ganz anders. Viel bedeutender als sonst und das machte ihn unsicher.

"Uruha?", fragte er leise und lehnte seinen Kopf gegen Uruhas Schultern. "Liebst du Aoi sehr?"
 

Leicht zuckte er zusammen und sah Kai an. Was sollte er denn jetzt antworten?

"Nein, Kai... Eigentlich nicht mehr... Aoi hat mein Vertrauen so sehr missbraucht. Ich will nicht mehr mit ihm zusammen sein. Das macht mich einfach nur unglücklich. Verstehst du mich?"

Langsam ließ er sich auf das Bett sinken und schloss die Augen. Kami-Sama, das war einfach wirklich viel zu viel für ihn an einem Tag.
 

War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Wie konnte er das dann deuten? Uruha sah traurig aus und das wollte er doch nicht.

"Uruha? Was ist los? Du siehst so traurig aus. Kann ich dir irgendwie helfen?" Eigentlich wollte er ihn ja etwas anderes fragen, aber das konnte er nicht, wenn er ihn so ansah. Das ging einfach nicht. Er hatte doch scheinbar gerade erst mit dem anderen Gitarristen abgeschlossen. Da konnte er ihn unmöglich fragen, was er für ihn empfand. Wie sehr er ihn mochte?
 

"Du kannst mir helfen...", murmelte Uruha leise und schmiegte sich fest an ihn. "Halt mich bitte einfach nur fest, ja? Halt mich..."

Nun flossen doch wieder die Tränen und er hatte Mühe, nicht laut aufzuschluchzen. Nie wieder wollte er zurück in Aois Arme. Nur noch in Kais. Doch anscheinend hatte der nicht vor, ihn zurückzunehmen. Ging es eigentlich noch schlimmer?
 

Ohne zu zögern folgte er Uruhas Wunsch und nahm in ganz fest in die Arme. Wie gern würde er ihn einfach fragen? Ihn einfach bitten, wieder zu ihm zu kommen. Bei ihm zu bleiben und ihn nie wieder loszulassen.

Aber das konnte er doch nicht machen. Nicht, nachdem er eben seinen Freund so erlebt hatte.

Wie gebannt starrte er auf Uruhas sündige Lippen. Wie gern würde er diese jetzt küssen und nie wieder loslassen?

"Ich liebe dich so unendlich.", hauchte er ihm gegen die Lippen, bevor er ihn dann doch küsste.
 

Sofort und ohne zu zögern erwiderte er den süßen Kuss seitens Kais und schlang die Arme um den Nacken des schwarzhaarigen Drummers. Wie sehr wünschte er sich, dass dies nun die Lippen seines festen Freundes wären? Viel zu sehr...

Nach schier endlosen Minuten löste er sich wegen Luftmangels von Kais sündigen Kusspolstern und sah ihn mit geröteten Wangen an. Er nahm all seinen Mut zusammen und stellte ihm die Frage, die ihm in der Seele brannte.

"Kai... Bitte... Nimm mich wieder zurück... Hai?"
 

Erschrocken weiteten sich seine Augen. So ganz konnte er nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. War es wirklich oder doch nur ein Traum?

"Ano...du... du willst, dass... ich dich zurücknehme? Aber... wie meinst du das?" Seine Gedanken konnte er irgendwie gerade überhaupt nicht ordnen. Was ging hier eigentlich vor?
 

"Ich... Ich will wieder bei dir sein können, Kai... Ungezwungen bei dir sein und mit dir lachen können... Einfach an deiner Seite sein... Als Freund..."

Seine Tränen liefen weiterhin, doch seine Stimme klang fest und sicher.

"Ich will wieder mit dir zusamnen sein, Kai... Ich liebe dich."
 

Er schluckte. Sein Angebeteter wollte wirklich mit ihm zusammen sein? Wollte mit ihm lachen?

Sein erschrockener Gesichstausdruck wich einem sanften Lächeln. Vorsichtig ließ er eine Hand an die Wange Uruhas gleiten und schaute ihm tief in die Augen. Es vergingen einige Minuten, bevor er seine Gedanken soweit geordnet hatte, dass er sie dem Größeren mitteilen konnte.

"Bist du dir auch ganz sicher, dass du mich willst?", fragte er etwas unsicher. "Ich bin ziemlich kompliziert und kann auch ganz schön eifersüchtig werden."
 

"Natürlich bin ich mir sicher. So sicher war ich mir noch nie. Ich liebe dich wirklich und nach alldem, was passiert ist, bin ich mir dessen absolut sicher. Ich möchte mit dir zusammen sein. Für den Rest meines Lebens.", er schluckte. "Natürlich nur, wenn du bereit bist, mich Idioten wieder zurückzunehmen..."

Unsicher schaute er in Kais Augen, die soviel Güte und Wärme ausstrahlten, dass es ihm beinahe die Sprache verschlug.
 

Gespielt tippte er sich mit dem Finger gegen das Kinn. "Eto... das ist eine schweirige Entscheidung. Das muss gut überlegt sein.", tat er scheinbar ernst. "Mit einem Idioten kann ich eigentlich nicht viel anfangen. Da muss ich dich also leider enttäuschen. Mit solchen Leuten hab ich nicht viel am Hut."

Ein bisschen musste er ihn ja aus der Reserve locken.
 

Sofort senkte sich sein Blick. Er nahm Kais Worte ernst. Schließlich schaute der andere gerade auch nicht sehr freundlich.

"Ich... Also, wenn du nicht willst, dann... Dann weiß ich auch nicht, was ich noch machen soll..."

Seufzend ließ er Kai los. Was sollte er denn auch großartig tun? Wenn Kai nicht wollte...
 

"Hey, hey, hey." Kai bemerkte den Blick seines Freundes. Hatte er ihm das jetzt etwa abgekauft? Nicht wirklich oder?

Er packte seine Hand und hielt sie fest. Jetzt schaute er wirklich ernst.

"Glaubst du wirklich, dass ich so denken würde? Glaubst du wirklich, dass ich den Menschen, den ich so unsagbar liebe, einfach abweisen würde?" Er schüttelte den Kopf. "Niemals. Ich... ich wusste nicht, ob ich dich jetzt schon fragen sollte. Ich... Mir ist es wirklich ernst mit dir." Sanft nahm er Uruhas Hand in seine. "Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn ich wieder mit dir zusammen sein könnte."
 

Es war, als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen. Ach, als würden tausende von Steinen von seinem Herzen fallen. Er fühlte sich irgendwie befreit und leicht.

"Wirklich...? Du meinst das wirklich ernst, Kai?", fragte er immer noch leicht unsicher, dennoch schmiegte er sich an Kai heran und schloss die Augen. "Ich will bei dir sein, Kai. Ich liebe dich mehr als alles andere. Das ist mir jetzt klar geworden. Ich will wieder mit dir zusammen sein..."
 

Liebevoll legte er die Arme um den schmalen Körper und seufzte wohlig auf. "Meinst du, du hälst das mit mir, Tollpatsch, überhaupt aus?", scherzte er. Ja, er war wirklich ein Tollpatsch. Aber es störte ihn bisher nicht wirklich. Damit kam er ja auch ganz gut durchs Leben. Zumindest bisher. Ob Uruha das auch so sah?

"Jetzt bin ich wirklich der glücklichste Tollpatsch auf der ganzen Welt.", grinste er.
 

Schnurrend presste er seinen Schatz fest an sich und wünschte sich, dieser Moment würde niemals mehr vergehen. Endlich hatte er seinen Kai zurück. Endlich durfte er ihn wieder in den Armen halten und ihn küssen... Ihn seinen Freund nennen.

"Ich liebe dich, Kai-Chan... Ich liebe dich so unendlich...", schnurrte er auf und strich ihm sanft über den Rücken. "Und lass dir gesagt sein, dass ich dich nie mehr loslassen werde."
 

So langsam fürchtete er sich etwas vor Uruha. Nun wurde er schon wieder in Beschlag genommen und sogar bedroht. Er musste lachen. "Hai. Das will ich doch wohl hoffen, aber... aufs Klo lässt du mich jetzt trotzdem mal, ne? Sonst ist es gleich zu spät. Und das muss ja nicht sein.", grinste er.
 

"Dann werd ich dabei wohl an deinem Hals hängen, mein Lieber.", lachte er und küsste ihn sanft auf die Wange. "Ich kann dir ja auch halten helfen."

Kais verdutzter Gesichtsausdruck brachte ihn nun wirklich lauthals zum Lachen und er hielt sich den Bauch.

"Mann, das war bloß ein Scherz.", er ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. "Aber wehe, du verkrümelst dich durchs Abflussrohr. Ich komm dir hinterher."
 

"Uwah!!!"

Wild wedelte er mit den Armen und erhob sich. Jetzt bekam er wirklich Angst. "Lass gut sein, aber ich geh jetzt doch lieber mal ins Bad. Hab keine Lust auf eine nasses Bett." Auf nackten Füßen tapste er vom Bett durch das Zimmer ins Bad.

Ob Uruha das wirklich wahr gemacht hätte?

Die Vorstellung belustigte ihn schon.

"Ich geh aber alleine.", meinte er noch, bevor er die Tür schloss.
 

"Och, schade...", grummelte er gespielt beleidigt und hockte sich aufs Bett. "Ich hätte wirklich gerne gehalten."

Er grinste vor sich hin, als Kai die Tür schnell schloss und sich erleichtern ging. Uruha lehnte sich zurück aufs Bett und schloss die Augen. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Konnte es noch besser werden? Nein, sicherlich nicht. Er liebte Kai über alles und würde ihn nie wieder loslassen. Nie wieder.
 

Mit einem süßen Lächeln kam er wieder zurück und ließ sich zufrieden seufzend auf das Bett fallen. Nun lag er quer darüber und streckte die Arme über seinen Kopf. Er gähnte ausgiebig und schaute dann zu Uruha, der ihn merkwürdig ansah.

"Was ist? Hab ich was im Gesicht oder so?"
 

"Das nich... Aber du hast mir eben beinahe deine Hand vors Gesicht geschlagen.", murrte er. "Falls du´s übersehen hast, ich lieg hier ebenfalls und du halb auf mir."

Grinsend setzte er sich wieder auf und fuhr sich durchs Haar.

"Bist du müde?", fragte er süß lächelnd.
 

Er schüttelte den Kopf. "Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du liegst schließlich in MEINEM Bett. Und da kann ich mich so viel ausbreiten, wie ich will. Und notfalls eben auch auf dir.", grinste er. War doch so. Uruha machte sich einfach auf seinem Bett breit. Wer war hier eigentlich krank? Uruha oder er?

"Wenn du liegen bleiben willst, dann mach wenigstens Platz, damit ich ich daneben liegen kann oder soll ich lieber gleich auf dir Platz nehmen?"
 

Schlagartig wechselte seine Gesichtsfarbe ins Rote um und er setzte sich hastig auf, um Kai Platz zu machen. Dass er sich auf ihn setzte und dann wohlmöglich auch auf ihm einschlief, wollte er nun wirklich nicht. Das würde auf die Dauer ungemütlich werden.

"Nein, du kannst dich gerne hinlegen. Ich setz mich auf den Stuhl.", schnell zog er sich den Stuhl nahe ans Bett und stand auf.
 

Kai lachte auf. "Du bist wirklich süß.", kicherte er und legte sich tatsächlich richtig in sein Bett und zog die Decke über sich. "Wäre es so schlimm, wenn du mir so nahe wärst?" So richtig konnte er das selbst nicht glauben, denn, wenn es den anderen wirklich so sehr stören würde, dann hätte er sich ihm nicht so oft, so sehr angenähert.

"Möchtest du nicht lieber bald nach Hause? Oder möchtest du hier bleiben?"
 

"Eigentlich... Eigentlich würde ich gerne hier bleiben. Zuhause ist bei mir sowieso tote Hose und im Moment will ich einfach nicht alleine sein. Das kann ich im Moment nicht aushalten."

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und sah Kai mit roten Wangen an.

"Uhm... Darf ich vielleicht bei dir im Bett mitschlafen? Wenn du das nicht so gern willst, dann frag ich halt nach einer Decke und setz mich auf den Stuhl. Geht ja auch."
 

Er lächelte und streckte die Hand nach ihm aus. "Na komm, ich will nicht, dass du auf dem Stuhl schlafen musst. Und so breit sind wir ja nicht, dass wir Angst haben müssten, dass wir uns auf die Pelle rücken. Wobei..." Er grinste breit. "Ich hätt nichts dagegen."
 

"Stimmt, ich bin nicht so breit. Aber bei dir bin ich mir da nicht so sicher.", er zwickte ihm verspielt in die Seite, ehe er sich vorsichtig neben ihm ins Bett legte und ihn ansah. "Du hast immer noch diese verdammt schönen Augen... Ich liebe dich."

Leicht lehnte er sich zu ihm hinüber, um ihm einen sanften Kuss zu stehlen.
 

Und prompt wurde er wieder rot. Schöne Augen? Stimmt, das hatte Uruha ihm damals auch immer wieder gesagt. Wie war das? Schokoaugen? Ja, irgendwie sowas war es, was er immer gesagt hatte.

Sanft legte er eine Hand an seine Wange und lächelte ihn liebevoll an. Auch er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

"Schlaf gut und träum süß.", meinte er nur und küsste ihn ein letztes Mal.
 

"Schlaf du auch gut. Oyasumi nasai...", murmelte er leise und kuschelte sich an ihn.

Er konnte es immer noch nicht wirklich fassen. Er lag hier mit Kai zusammen Arm in Arm in einem Bett! Okay... Es war ein Krankenhausbett, aber immerhin ein Bett.

Kurz darauf versank er in einen tiefen Schlaf, der ihn sichtlich entspannen ließ. Zufrieden kuschelte er sich an Kai und träumte zum ersten Mal seit fünf Jahren schön von Kai. Kein Alptraum plagte ihn.
 

Noch eine ganze Weile lauschte er dem ruhigen Atem seines Freundes. Es war unbeschreiblich und wirkte noch so unwirklich. Doch Uruha lag hier neben ihm und kuschelte sich ohne zu zögern ganz nah an ihn. Er konnte es noch immer nicht fassen. Er hatte gedacht, er würde ihn nie wiedersehen. Es war wirklich purer Zufall gewesen, der sie sich wieder begegnen ließ. Und nun hatte er ihn wieder.

Sanft strich er ihm immer wieder über die Wange. Er seufzte wohlig und schloss dann doch irgendwann die Augen, um mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen einzuschlafen.
 

Uruha glaubte wirklich, zu träumen. Momentan tat er das ja auch. Er träumte wieder dasselbe wie jede Nacht. Es war dunkel um ihn herum. Einige Meter von ihm entfernt stand wieder Kai und winkte ihm zu, er solle doch endlich zu ihm kommen. Uruha rannte los und diesmal kam er ihm immer näher, bis er schließlich überglücklich in dessen Arme lag und ihn nie wieder loslassen wollte.

Uruha schmunzelte im Schlaf, schmatzte einmal kurz auf und bettete seinen Kopf wieder auf Kais Arm. Seinen eigenen legte er quer über Kais Bauch.
 

Irgendwann wachte er auf. Er hatte das Gefühl, fast erdrückt zu werden. Also öffnete er die Augen und lugte einmal an sich herunter. Und da fand er auch den Übeltäter. Uruha schmatzte genüsslich und nahm in vollends in Beschlag. Na toll. Bewegen ging jetzt grad gar nicht mehr. Doch es entlockte ihm ein Schmunzeln und wieder einmal beseitigte er eine der vielen Haarsträhnen, die Uruha neckisch im Gesicht hingen.

Nur leider würde er ihn gleich wecken müssen, denn er befürchtete, dass sein Arm gleich abfallen würde. Er spürte ihn kaum noch und das lag wohl daran, dass Uruhas Kopf sich darauf niedergelassen hatte.

Vorsichtig stupste er ihm gegen die Nase.
 

Welcher Baka wagte es denn jetzt, ihn zu stören? Er träumte doch gerade so schön von Kai... Und das sollte eigentlich auch so bleiben! Aber nein, irgendjemand kam hier auf die Idee, ihm die ganze Zeit an die Nase zu stupsen.

Murrend öffnete er ein Auge, um es gleich danach wieder zu schließen. Die Sonne brannte sich regelrecht in seine Netzhaut und ließ sie schmerzen. Nach einigen Minuten traute er sich nochmal und erblickte sofort Kais Gesicht, welcher ihn regelrecht anstrahlte. War das eben etwa gar nicht die Sonne gewesen, sondern Kai?

"Ohayou...", murmelte er verschlafen und schloss wieder die Augen. "Noch fünf Minuten..."
 

Kai musste lachen und stupste ihm abermals gegen die Nase. Schien ja ein gutes Mittel zu sein, um ihn vom Schlaf abzuhalten. "Nichts da. Entweder du stehst jetzt auf oder ich hol die Schwestern her, damit sie dich unter die kalte Dusche stellen." Auch wenn er das nicht wirklich ernst meinte, war die Vorstellung doch recht lustig, wie Uruha da quieckend unter der kalten Dusche stand.

Und schon wurde er rot. Musste er jetzt an sowas denken? Da kam ihm doch gleich die Erinnerung an ihren ersten Kuss in den Sinn. Den hatten sie auch unter der Dusche gehabt.
 

Schlagartig öffnete Uruha die immer noch total verschlafenen Augen und rieb sie sich.

"Wie bitte? Das würdest du nicht machen!", empörte er sich pikiert und rümpfte die Nase. "Oder... Doch?"

Er wusste es nicht. Wie er eben selbst erlebt hatte, hatte Kai viele verschiedene Seiten an sich, die Uruha erst entdecken musste und die es galt zu erforschen.

Mit feinster Bettfrisur und zerknitterten Sachen saß er nun im Schneidersitz neben Kai auf dem Bett und gähnte demonstrativ.

"Ich hasse früh aufstehen..."
 

Er lachte. "Du siehst auch danach aus.", stichelte er und wuschelte ihm ausgiebig durchs Haar. "Aber du bist hier schließlich in einem Krankenhaus und da musst du bekanntlich immer früh aufstehen."

Sofort beugte er sich vor und gab ihm einen zaghaften Guten-Morgen-Kuss. "Hast du wenigstens gut geschlafen?"

Er selbst konnte das nicht so recht behaupten. Was aber daran lag, dass er so verdammt wenig Platz gehabt hatte. Aber Uruhas Nähe war ihm wichtiger gewesen.
 

"Haha, sehr witzig.", murmelte er trocken und versuchte, seine Finger als Bürste zu verwenden.

Jedoch erreichte er damit eher noch, dass die Frisur noch verstrubbelter war als vorher schon. Resigniert seufzte er und sah dann Kai an, erwiderte den schüchternen Kuss ebenso zögerlich. Es war noch ein so neues Gefühl, welches eigentlich schon so alt war.

"Hai, hab ich. Und du?", fragte er und legte besorgt die Hand auf die Stirn Kais. "Das Fieber sinkt... Geht´s dir wieder etwas besser?"
 

Kai nickte. "Hai... nur irgendwie tut es beim Atmen noch ganz schön weh. Hab mich mal wieder ordentlich ausgeknockt.", gestand er zu seiner Schande. "Aber wird schon werden. Bin ja nicht aus Zucker." Und wieder lächelte er zufrieden. "Sag mal? Willst du nicht lieber mal nach Hause und dich frisch machen?" Als ihm bewusst wurde, was er da gesagt hatte, hob er sofort beschwichtigend die Hände. "Gomen... Sollte nicht bedeuten, dass du das nötig hast, aber... du bist doch schon ne ganze Weile hier bei mir. Ich will dich von nichts abhalten."
 

"Du hältst mich doch gar nicht ab.", er hob eine feingeschwungene Augenbraue. "Wieso solltest du? Ich bin gerade bei dir. Und hier kann ich mich doch genauso gut frisch machen. Du hast hier doch ein Badezimmer. Da geht das schon."

Er lächelte und stand auf, um sich ein paarmal zu strecken. Manche Leute brauchten Kaffee, um morgens wach zu werden, Uruha musste sich bloß ein paarmal strecken.

"So... Willst du zuerst?"
 

Er legte den Kopf schief. Uruha wollte hier bei ihm im Bad...? Sofort wurde er rot bei dem Gedanken. Hastig stand er auf, schwang seine Beine aus dem Bett und besorgte sich ein Handtuch. Dabei fiel ihm auf, dass er eigentlich gar keine frischen Klamotten hier hatte. Wie auch. Es war ja niemand da, der ihm welche hätte bringen können.

Und so blieb er vor Uruha stehen und schaute ihn bittend an. "Ruha?" Ob er ihn noch immer mit diesem Blick überzeugen konnte? Einen Versuch war es ja wert.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte er ganz lieb.
 

"Hm?", machte er und begann nun, seine Beine etwas zu dehnen.

Das Krankenhausbett war etwas zu klein für seine 177 cm gewesen. Zwar nicht viel, aber seine Beine taten verdammt weh. Das durfte in einem Krankenhaus ja eigentlich nicht der Fall sein. Stümper.

Er richtete sich wieder vollends auf, fuhr sich noch einmal über die Haare und sah Kai dann direkt an. Das hätte er lieber lassen sollen. Kai bombardierte ihn nämlich gerade wieder mit so einem perfekten Dackelblick, dass ihm ganz schwindlig wurde.

Schnell drehte er den Kopf weg.

"Was gibt´s denn?"
 

Bingo! Das hatte gesessen. Man gut, dass er diesen Blick scheinbar immer noch beherrschte. Amüsiert darüber, dass Uruha seinem Blick auswich, fuhr er mit einer Hand über dessen Brustkorb. "Ich hab nichts zum Anziehen hier. Würdest du mir etwas holen? Ich würd ja selbst gehen, aber die werden mich bestimmt nicht raus lassen.", seufzte er. Er hoffte inständig, dass Uruha ihm diesen Gefallen tun würde.

"Bitte.", bettelte er schon fast.
 

Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Wie fies war das denn?! Wieso musste Kai auch immer so unglaublich süß gucken? Da konnte er doch gar nie nein sagen.

"Ha-Hai...", stotterte er. "Ich bring dir was... Bin gleich zurück..."

Schnell verließ er das Zimmer und eilte die Gänge entlang. Irgendwie war er gerade völlig durch den Wind. Kai hatte aber nun auch wirklich total fiese Methoden...
 

"Nani?" So schnell wie Uruha weg war, konnte er gar nicht gucken. Aber wieso war er so schnell weg? Kai hatte ihm doch noch gar nicht den Schlüssel für seine Wohnung gegeben. Wie wollte er ihm da denn ein paar Sachen vorbeibringen?

Kichernd ging er zum Bett und zückte das Handy, das Ruki ihm dagelassen hatte. Schnell tippte er Uruha eine Nachricht, dass er doch etwas Wichtiges vergessen hätte und schickte sie ihm. Er war gespannt, wann er hier wieder auftauchen würde.

Grinsend setzte er sich aufs Bett und beobachtete die Tür.
 

Gerade war er aus dem Krankenhaus und wollte die Richtung von Kais Zuhause einschlagen, als plötzlich sein Handy wieder vibrierte. Er erschrak heftig und zog das Handy aus seiner Potasche heraus. Schnell las er die Nachricht und wäre beinahe vor Scham im Boden versunken. Gott, war das peinlich...

Schnell machte er Kehrtwende und eilte wieder zurück in Kais Zimmer. Dort sah er den bis über beide Ohren grinsenden Kai auf dem Bett sitzen, an seinem Zeigefinger baumelte das Schlüsselbund. Uruha schnappte es sich mit einem leisen "Gomen..." auf den Lippen und verschwand schnell wieder. Jetzt aber los.
 

Jetzt konnte er wirklich nicht mehr an sich halten und lachte. Das war ja mal wieder zu süß. Uruhas Blick verriet alles und dann verschwand er auch gleich wieder so schnell, wie er gekommen war.

Er nutzte die Zeit, in der Uruha sich darum kümmerte, ihm ein paar Sachen zu bringen und huschte ins Bad. Er wollte unbedingt duschen. Das Fieber hatte ihn ziemlich schwitzen lassen und das mochte er nun absolut nicht. Daher hieß es jetzt erstmal ab unter die Dusche.

Doch da wurde auch schon die Tür geöffnet und eine ganze Horde von Ärzten und Schwestern betrat das Zimmer.

Oh, das war wohl die Visite.

Schnell kam er aus dem Bad zurück und setzte sich auf sein Bett. Geduldig lauschte er den Worten und lächelte dann freudestrahlend. Auch wenn der Grund dafür eher nicht so toll war, so war das Ergebnis doch umso besser.

Als sie alle wieder raus waren, zog er wieder das Handy unter dem Kissen vor und tippte erneut eine Nachricht.

"Hey, brauchst nicht so viel mitbringen. Shirt und Hose reichen. Bis gleich. Kisu. Kai" Und ab ging sie.
 

Gerade stand er in Kais Zimmer und schon lag ein ganzer Kleiderberg im Koffer, als plötzlich wieder das Handy klingelte. Er las sich die Nachricht durch und hätte am liebsten losgeheult. Na klasse. Jetzt hatte er soviel eingepackt, weil er gedacht hatte, dass Kai soviel brauchte und nun? Nun brauchte er nur Shirt und Hose. Wie fies...

Also machte er sich wieder ans Auspacken und stopfte einfach ein Hemd und eine Hose ziemlich unordentlich in Kais Sporttasche. Die Unordentlichkeit hatte er selbst nach fünf Jahren noch nicht abgelegt.

Seufzend trat er den Rückweg an und kam einige Augenblicke später wieder bei Kais Zimmer an und betrat es. Er übergab ihm die Tasche und seufzte auf.

"Wieso brauchst du denn bloß so wenig?"
 

Kai kam gerade aus der Dusche, als Uruha das Zimmer wieder betrat. Da er noch immer keine frischen Sachen hatte, stand er nur in seiner Boxershort an seinem Bett und rubbelte sich gerade die Haare trocken. "Oh, du bist aber schnell zurück.", grinste er. Dann setzte er sich auf die Bettkante und schaute Uruha an. "Die brauchen das Bett und ich darf nach Hause. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Tut mir leid, wenn ich dich jetzt deswegen geärgert hab. Aber immer noch besser, als wenn du mir meinen ganzen Kleiderschrank bringen würdest. Hai?" Er wusste ja, dass Uruha doch ein kleiner Klamotten-Fanatiker war. Zumindest war er es früher gewesen. Ob das heute noch so war, würde er erst herausfinden müssen.

Er nahm dem Größeren die Tasche ab und kramte die ziemlich zerknitterten Sachen heraus. Doch noch ein Chaot, dachte er sich so und begann damit, sich anzuziehen.
 

"Stimmt schon. Aber ich hatte dir wirklich total tolle Outfits rausgesucht und jetzt brauchst du die ja gar nicht. War schon irgendwie schade.", er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und seufzte auf.

Er beobachtete Kai eine Weile beim Anziehen. Als dieser dann endlich fertig war, nahm er die Tasche wieder an sich und hakte sich bei Kai unter.

"Du bist immer noch etwas wacklig auf den Beinen. Na komm. Ich bring dich jetzt nach Hause in dein Bettchen und dann kümmere ich mich um dich. Ist das okay?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er mit ihm hinaus.
 

Verwirrt ließ er sich mitziehen. Auch wenn er schon alle Papiere zusammen hatte, ging das hier jetzt ganz schön schnell. Der Gitarrist schien es ja verdammt eilig zu haben.

"Sag mal? Warum bist du eigentlich nicht Arzt geworden, wenn du dich so rührend um deine Patienten kümmern möchtest?", feixte er, als sie auf dem Weg zu seiner Wohnung waren.
 

"Wieso?", fragte er und tat gespielt überlegend. "Ach, weißt du... Krankenschwester liegt mir da mehr. Die haben immer diese süßen Outfits an."

Er grinste lasziv und führte Kai in sein Zimmer hinein, wo er ihn auch sofort aufs Bett drückte und zudeckte.

"So. Da bleibst du jetzt ganz brav liegen. Schwester Ruha kümmert sich um alles. Was braucht mein Patient denn, hm?"
 

Sofort lief er rot an. Uruha mochte diese Outfits? Kami-sama! Musste er ihm das jetzt so direkt ins Gesicht sagen?

Kai hatte eine verdammt ausgeprägte Fantasie und stellte es sich natürlich gleich wieder bildlich vor.

Hastig schüttelte er den Kopf.

Nur gut, dass in dem Moment sein Magen laut knurrte und so auch gleich zeigte, was er gern gehabt hätte. Verlegen lächelnd hielt er sich den Bauch. "Ich hab irgendwie Hunger, Schwester Ruha."
 

Lächelnd strich er ihm einige vorwitzige Strähnchen aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Alles klar. Schwester Ruha kümmert sich drum. Was hättest du denn jetzt gerne? Ich hab kochen gelernt."

Er grinste stolz und richtete sich auf.

"Ich mach dir alles, was du willst."
 

Er runzelte die Stirn. Jetzt hatte er auch noch kochen gelernt? Wie süß war das denn?

"Das hast du aber nicht extra wegen mir gelernt oder?", grinste er. Wobei es ihm wirklich schmeicheln würde, wenn es so wäre.

"Ich bin da nicht so wählerisch. Aber..." Er überlegte kurz. Was war Uruhas Lieblingsessen damals gewesen? Ah ja, stimmt.

"Ich hätt Appetit auf Sushi und Misosuppe.", kicherte er. Mal sehen, was der andere jetzt machen würde.
 

Perplex starrte er ihn an.

"Sushi und Misosuppe... Kai... Du erinnerst dich wirklich an mein Leibgericht?", er umarmte ihn kurz, aber fest. "Das ist wirklich so süß von dir."

Dann zwinkerte er anzüglich und ging zur Tür.

"Wer weiß, wer weiß... Vielleicht bin ich ja extra wegen dir zur Kochstunde gegangen. Es war saupeinlich, da mit Schürze zwischen den ganzen Weibern zu stehen und kochen zu lernen."
 

Strike! Und wieder etwas mehr über ihn in Erfahrung bringen können. Er war also immer noch versessen auf diese Gerichte. Auch nicht schlecht. Dann würde er ihm doch das auch mal wieder kochen. Mittlerweile mochte er es ja auch ganz gerne. Und endlich gab es mal wieder heimische Kost. Sein Auslandsaufenthalt war zwar auch von kullinarischen Köstlichkeiten geprägt, aber trotzdem wollte er wieder mal der japanischen Küche fröhnen.

"Das hast du echt gemacht?" Er musste lachen und stellte es sich mal wieder bildlich vor. Jetzt würde er wirklich nicht mehr im Bett liegen bleiben können. Er wollte Uruha unbedingt dabei zusehen, wie er kochte.

Heimlich schlich er sich aus seinem Bett und tapste auf leisen Sohlen zur Küche. Am Türrahmen blieb er stehen, lehnte sich dagegen und beobachtete den Größeren bei seinem Tun.
 

"Ja, hab ich. Aber nochmal mach ich sowas nicht. Die haben wirklich blöd geguckt, ich als einziger Mann."

Leise lachend verschwand er in der Küche und suchte alle Zutaten zusammen, die er so brauchte. Er hatte nicht bemerkt, dass Kai ihm heimlich hinterhergeschlichen war, um ihm beim Kochen zuzusehen.

Sorgfältig und ohne große Hast bereitete er erst die Misosuppe vor und während sie vor sich hinköchelte, machte er die Sushiröllchen. Als er dann endlich fertig war, tat er alles sorgfältig auf ein Tablett und stellte darauf noch einen Kamillentee für Kai. Er hob sich das Tablett auf die Hand und drehte sich um.

Vor Schreck hätte er es beinahe fallengelassen.

"Kai!"
 

Liebevoll lächelnd stand er in der Tür und hielt vorsichtshalber seinen Freund fest. Nicht, dass er jetzt noch stolpern würde oder so. Nein. Das wollte er ganz bestimmt nicht.

"Was ist denn?", fragte er.

Gut, er hätte sich ja ruhig irgendwie bemerkbar machen können, aber er wollte seinen Schatz nicht dabei stören. Er sah so hoch konzentriert aus und er hatte festgestellt, dass er wirklich das Kochen gelernt hatte.

"Soll ich dir helfen, mein Schatz?"
 

Beleidigt zog er eine Schnute und sah Kai vorwurfsvoll an.

"Mann, erschreck mich doch nicht so. Beinahe hätte ich alles fallengelassen und dann wäre die Mühe umsonst. Und ja, das war wirklich Mühe. Perfekt bin ich ja auch noch nicht."

Er seufzte und schüttelte den Kopf.

"Nein, brauchst du nicht. Du gehörst ins Bett. Abmarsch, ich komm dir hinterher."
 

Geknickt ließ er den Kopf sinken und drehte sich um. Traurig ging er zurück in sein Schlafzimmer und legte sich auch sogleich ins Bett. Ein bisschen eingeschnappt war er ja schon, denn er war doch nicht totsterbenskrank. Da durfte er doch wenigstens mal in seiner Wohnung herumlaufen.

Schmollend zog er sich die Decke über den Kopf und rollte sich zusammen. Uruha hatte ihn einfach wieder ins Bett geschickt.
 

Genervt rieb er sich die Schläfen. Och nein... Jetzt war Kai auch noch eingeschnappt. Das hatte er nicht gewollt. Aber er hatte sich nun wirklich derbe erschrocken.

Seufzend ging er mit dem Tablett in der Hand zu Kai ins Zimmer und stellte es ihm auf den Nachttisch.

"Hey... Bist du sauer auf mich?"
 

Leise wimmernd versteckte er sich unter der Decke. Wie ein kleiner Käfer lag er dort und kam sich gerade ziemlich kindisch vor. Aber irgendwie rief Uruha genau dieses Benehmen in ihm vor. Es war fast wie vor fünf Jahren, als sie sich kennen und lieben gelernt hatten. Doch jetzt war er doch erwachsen. Und so sollte er sich jetzt auch benehmen.

Also schob er die Decke ein Stück runter und lugte nur mit den Augen hervor. Sofort sah er Uruhas Gesicht vor seinem und wurde rot. Leicht schüttelte er den Kopf.
 

Was sollte das denn werden? Wieso wimmerte Kai denn plötzlich so? War etwas falsch? Hatte er sich wehgetan? Sofort schrillten bei Uruha alle Alarmglocken und er sah Kai entsetzt an.

"Kai-Chan! Ist alles okay? Wo tut´s dir weh? Brauchst du einen Arzt? Soll ich dir irgendwie helfen?"

Er wusste, dass er gerade vielleicht etwas überreagierte, jedoch machte er sich wirkliche Sorgen um Kai.
 

Dieser schüttelte verlegen den Kopf. "Iie... Mir tut nix weh. Keine Sorge." Er sah, dass sich der andere wirklich gerade Gedanken um ihn machte. Noch ein Stück ließ er die Decke sinken und lächelte ihn nun ganz lieb an. Er konnte einfach nicht anders und hob das Stück Stoff so hoch, dass er seinem Freund damit deuten wollte, er solle sich doch einfach zu ihm legen.

Ja, er wollte wirklich gern mal richtig an ihn gekuschelt einschlafen. Müde war er ja eh schon, aber Uruha würde ihm so noch einen wunderschönen Schlaf bescheren. Da war er sich sicher.
 

Lächelnd kuschelte er sich an Kai, da dieser ihm ja so bereitwillig einen Platz in seinem Bett angeboten hatte. Schnurrend kuschelte er sich an seinen Schatz und seufzte auf.

"Hm... Bist du müde? Willst du vielleicht schlafen?", er lächelte zaghaft. "Würde mir nichts ausmachen. Ich pass dann solange auf dich auf, damit dir nichts passiert. Ist das okay?"

Er lächelte süß und küsste ihn kurz.
 

Doch bevor er schlafen konnte, knurrte sein Magen erneut und er seufzte.

"Wir sollten vorher vielleicht was essen, sonst träum ich nachher von Sushi auf Beinen.", lachte er. Dennoch kuschelte er sich näher an ihn und sog den vertrauten Duft Uruhas auf.

"Es ist schön, dass du bei mir bist."
 

Rot werdend setzte er sich wieder auf und nickte.

"Hai... Sollten wir wohl tun.", schnell langte er nach dem Tablett und legte es Kai auf den Schoß. "Soll ich dich füttern, Süßer?"

Er lächelte und strubbelte ihm durchs Haar.
 

Kai legte den Kopf schief und zog einen Schmollmund. "Ich bin doch schon groß, Mami.", feixte er und schnappte sich seine Stäbchen. Es sah wirklich lecker aus. Uruha hatte eine Menge gelernt. Musste er zugeben.

Genüsslich steckte er sich eines der Sushiröllchen in seinen Mund und bekam sofort ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen.

"Lecker." Und gleich griff er nach dem Nächsten.
 

Grinsend sah er Kai beim Essen zu und schmunzelte. Mann, der konnte ja richtig reinhauen. Irgendwie war das verdammt süß...

"Kai, du hast da was.", grinste er und leckte ihm mit der Zungespitze ein wenig Noriblatt vom Mundwinkel.

Sofort wurde er rot und sah weg.

"Uhm... Gomen..."
 

Fast hätte er sich verschluckt. Mit geröteten Wangen starrte er Uruha an. Seine Gedanken überschlugen sich gerade und sein Herz schlug Purzelbäume. Hatte Uruha ihn gerade einfach so geküsst? Hatte er das jetzt auch wirklich nicht geträumt.

Verlegen senkte er nun den Blick und schaute auf sein Tablett.

"Das muss dir nicht leid tun... Ich... fand´s süß von dir.", nuschelte er.
 

Schüchtern spielte er mit seinen Fingern und starrte auf seinen Schoß. Gott... Sie benahmen sich ja fast, als wären sie noch pubertierende Jugendliche, die alles zum ersten Mal ausprobierten. Schrecklich...

"Uhm... Iss weiter. Sonst wird die Suppe kalt.", nuschelte er verlegen und sah weiterhin stur nach unten.
 

Kai nickte nur und aß auch gleich weiter. Doch diesmal machte er es mit Absicht und ließ ab und an mal ein Reiskorn an seiner Wange kleben. Er wollte doch, dass Uruha das nochmal machte mit ihm. Aber als dieser stur auf die Bettdecke starrte, musste er dann doch irgendwie was tun, sonst würde er sich hier ganz umsonst einsauen.

"Du, Ruha?"

Los, schau auf, betete er.
 

Immer weiter starrte er verkrampft auf seinen Schoß und biss sich auf die Unterlippe. Was sollte er denn jetzt machen? Er war knallrot geworden...

Er hob zögerlich den Kopf und sah, dass Kai wieder den ganzen Mund verschmiert hatte. Er musste schmunzeln. Vorsichtig beugte er sich wieder rüber und leckte ihm zögernd an der Wange herum.

"Uhm... Besser?"
 

Er musste unweigerlich lächeln. Das war aber auch zu süß. Am liebsten würde er das jetzt immer so machen, damit Uruha ihm immer so nahe sein würde.

"Viel besser.", grinste er und gab Uruha einfach mal einen kleinen Kuss auf den Mund.

"Auch wenn wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben, find ich dich umwerfend. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt ganz andere Sachen mit dir anstellen." Obwohl es peinlich war, wollte er, dass sein Freund das wusste. Ja, er würde sogar sehr gern seinem Schatz so nah sein, wie es ging.
 

"Ganz andere Sachen?", er wurde sofort wieder rot und schluckte einen großen Kloß in seinem Hals hinunter. "Was denn zum Beispiel?"

Er wollte das jetzt unbedingt wissen. Kai musste aber auch wirklich dauernd solche Andeutungen machen. Das hatte er früher schon immer getan.

"Nun sag oder ich kitzel dich durch."
 

Kai schluckte hart. Wollte er das jetzt wirklich wissen? Konnte er sich das nicht ganz einfach denken? Früher war er doch auch nicht so zurückhaltend. Warum musste er es denn jetzt sein?

Verlegen schaute er weg. "Schon gut, vergiss es einfach." Ein wenig Enttäuschung schwang in seinen Worten mit. Hatte er doch gehofft, dass sein Freund da von ganz alleine drauf kommen würde.
 

Deprimiert seufzte er auf. War ja mal wieder typisch Kai. Erst Andeutungen machen und dann? Dann kalte Füße bekommen und nichts mehr sagen.

Natürlich konnte sich Uruha denken, was Kai meinte. Er war ja nicht bescheuert. Aber trotzdem hätte er es gerne aus Kais Mund gehört.

"Du meinst Sex?", fragte er geradeheraus und seufzte nochmal auf.
 

Seine Augen weiteten sich und ruckartig drehte er den Kopf zu Uruha. Dieser schien kein Problem damit zu haben, offen über dieses Thema zu sprechen.

Verlegen nickte er. Ja, er würde wirklich gerne wieder mit ihm schlafen, aber... damit sollten sie wirklich noch etwas warten und sich wieder näher kennenlernen.

"Es war nur so ein Gedanke.", murmelte er.
 

Seufzend zuckte Uruha mit den Schultern.

"Wenn du meinst..."

So wirklich wollte er noch nicht über dieses Thema sprechen. Das ging nun wirklich noch zu weit. Es stimmte zwar, er liebte Kai über alles und würde ihm gerne wieder nahe sein, aber jetzt noch nicht. Das würde ihm zu schnell gehen.

"Tut mir leid, Kai... Bald...", murmelte er leise und sah zu Boden.
 

"Hai..." Natürlich verstand er das. Aber trotzdem würde er Uruha gerne näher sein, als sie es jetzt taten. Dafür hatte er ihn zu sehr vermisst. Aber er wollte ihn auch zu nichts drängen.

"Und was machen wir jetzt?", wollte er vom Thema ablenken.

Es war gerade mal Mittag und er hatte eben wirklich gut gespeist. Uruhas Kochkünste konnten sich so langsam sehen lassen. "Bin schon etwas müde, aber ... ich mag nicht alleine schlafen.", wisperte er. Allerdings rechnete er schon mit einer Abfuhr.
 

"Willst du lieber schlafen?", murmelte er leise und sah Kai an. Sein Herz schlug schnell und hart gegen seine Brust, irgendwie war er aufgeregt. "Ich kann ja auch... Bei dir schlafen, wenn du möchtest... Wäre das okay?"

Er lag ja sowieso schon mit Kai unter einer Decke. Dann konnte er auch genauso gut weiterhin bei ihm sein und aufpassen, dass ihm nichts passierte.

"Ich bin auch müde..."
 

Er wurde rot. "Das wär wirklich lieb von dir. Ich mag nicht alleine sein. Das war ich schon zu lange.", seufzte er. Und ja, er wollte sogar unbedingt, dass er hier blieb und bei ihm sein würde.

"Wenn es dir nicht zu viele Umstände macht?", wollte er auf Nummer sicher gehen. Er wollte ihn ja nicht an sich ketten oder so. Uruha war ein freier Mensch, der eigene Entscheidungen treffen konnte und über sein Leben bestimmte, nicht er.
 

"Nein, es macht mir keine Umstände.", er schmunzelte. "Wieso denn auch? Ich bin doch gerne bei dir."

Er seufzte auf und kuschelte sich eng an seinen Freund. Ohja, so war das doch gleich viel besser... So gemütlich.

"Aishiteru, Kai... Von ganzem Herzen.", murmelte er leise und schloss die Augen.
 

Er konnte nicht anders und drängte sich ihm auch ein Stück näher. Wenn er schon bei ihm war, dann wollte er das auch voll auskosten.

"Möchtest du duschen gehen?", fragte er spontan. Irgendwie war ihm dieser Gedanke gerade gekommen. Uruha hatte noch immer dieselben Klamotten wie gestern an und vorhin hatte er ihn ja einfach zu sich geschickt. "Ich bleib auch brav im Bett liegen und wart auf dich. Versprochen."
 

Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf.

"Nicht nötig. Ich hab gestern Abend erst geduscht. Also bin ich eigentlich noch relativ frisch. Und ich will dich hier nicht alleine lassen müssen. Ich will auf dich aufpassen."

Dann kam ihm eine Idee. Würde Kai...? Er wurde rot.

"Hm... Außer vielleicht... Du kommst mit mir mit."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-09-06T23:40:01+00:00 07.09.2009 01:40
...
Q_Q
aoi tut mir immer noch leid auch wenn ganz schön agressiv ist.
und uruha tut als wäre er hier das unschuldslamm bzw. opfer..ich ein ok aoi IST krankhaft eifersüchtig aber...ehem also wenn mein freund während des sex den namen seiner ex stöhnt,von ihr träumt, sie vermisst und als die wieder auftaucht ein wenig anflirtet(mehr oder weniger)..ich würd da auch keine parade für feiern Oo
ich finds eher mies was uruha abzieht!erst ist er mit kai zusammen, dann sich mit aoi trösten und wenn kai wieder da is aoi fallen lassen und ihn sich wundern wenn er ausrastet Ö.Ö


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