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Liebe ist tödlich

Kaibas Maxime. Irrtum ausgeschlossen?
von

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Trauma

Hi!
 

Ich hab meine letzten Ferientage noch genutzt, um das erste Kapitel fertig zu bekommen. Ich hoffe, euch gefällt das Resultat!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

LG Kyra
 

---
 

Meine Augenlider flatterten. Langsam kam ich wieder zu mir, begann meinen Körper wieder zu spüren. Unwillkürlich stöhnte ich. Von meiner rechten Seite gingen Schmerzen aus. Ich wollte die Stelle abtasten, traf aber auf Widerstand. Es klirrte metallisch. Mehrmals versuchte ich meinen Arm nach vorne zu zerren, doch das Resultat blieb das Schlagen von Metall auf Metall. Langsam begann mein Handgelenk zu schmerzen.
 

Träge drehte ich meinen Kopf und erblickte die Handschellen. Meine beiden Arme waren an die eisernen Bettpfosten gekettet. Ich lag weich, und ein angenehmer, männlich herber Geruch stieg mir in die Nase. Nur wenig Licht drang durch die großen, getönten Panoramafenster. Ich war nackt, stellte ich dämmrig fest.
 

Mein Schädel war wie in Watte gepackt. Die Gedanken flossen dickflüssig dahin. Es dauerte einen Moment bis ich mich erinnerte und begriff. Panik überkam mich. Adrenalin schoss durch meinen Körper und begann die Trägheit zu vertreiben. Ich blockierte den Anflug der Angst, und zwang mich rational zu denken.
 

Es machte keinen Sinn an den Handschellen zu reißen, sie waren zu stabil. Ich musste versuchen, meine Hände aus ihnen aus zu zwängen. Keine angenehme Angelegenheit. Aber immer noch besser, als das, ... was vielleicht sonst geschah. Ich verdrängte die Vorstellungen, die sich zu regen begannen.

Ein kühler Kopf. Das war die einzige Möglichkeit, wie ich mir helfen konnte. Panik führte zu nichts.
 

Als ich mich aufsetzen wollte, um in eine bessere Position zu kommen, musste ich verstellen, dass es um meine Beine ähnlich beschert war, wie um meine Arme: Sie waren angekettet. Ich hatte kaum Bewegungsspielraum.
 

Also blieb mir nichts anderes übrig, als es im Liegen zu versuchen. Kaum hatte ich damit angefangen, fiel plötzlich ein Lichtstrahl auf mich. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich blinzelte gegen das Licht, und erkannte die Silhouette eines Mannes in der Tür zum hell erleuchteten Nebenraum.
 

„Na Kaiba, wieder aufgewacht?!“, sagte er amüsiert, und kam unaufhaltsam näher.
 

Innerlich fluchend blickte ich ihn ungerührt und kalt ins Gesicht. Er ignorierte es beflissen und ließ sich neben mir auf die Bettkante sinken. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als er federleicht mit kalten Fingern über meine Brust strich.
 

„Tu uns den Gefallen und spar dir die ‚Mach mich los, ich wehr mich auch nicht‘-Nummer“, erklärte er dunkel, während seine Finger einem undefinierbaren Muster folgend über meine Brust fuhren.
 

„Selbst wenn du nur halb zu klug wärst, würd ich es nicht in Betracht ziehen. Und, nur um es von vornherein klarzustellen: Ich werde dich erst vergewaltigen und dann töten.“
 

Ich hatte es von Anfang an geahnt. Es jetzt zu hören hatte etwas Niederschmetterndes. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Abermals kam Angst in mir auf, auch wenn ich keine Miene verzog. Das und Gebettel war etwas, was er nicht von mir bekommen würde.
 

„Mir wird es Spaß machen. Dir“ Er beugte sich zu mir hinunter und nach Pfefferminz riechender Atem streifte mein Gesicht. „eher weniger!“

Ehe ich reagieren konnte, küsste er mich besitzergreifend und räuberte brutal meine Mundhöhle. Unterdrückt keuchte ich auf. Ich versuchte meinen Kopf wegzudrehen, doch er gab meine Lippen nicht frei. Der Pfefferminzgeschmack breitete sich in meinem Mund aus. Als ich nicht mehr weiter wusste, biss ich zu.
 

Er schreckte zurück, und ich fragte mich ärgerlich, warum ich nicht schon früher darauf gekommen war. Der Pfefferminzgeschmack mischte sich mit dem von Blut. Meine rechte Wange brannte unter dem Schlag.
 

„Wie ich sehe, bist du ein ziemlicher Spaßverderber“, sagte er wütend.
 

„Mach mich los, und du wirst sehen, wie viel Spaß ich haben kann!“, erwiderte ich herausfordernd. Er musste einen Fehler machen. Dass er die Handschellen niemals lösen würde, wusste ich. Aber vielleicht war er ja unvorsichtig genug und ich bekam die Chance ihm ein Knie in die Weichteile zu rammen. Die Bewegungsfreiheit hatte ich. Mir wurde übel, als ich an den Grund dafür dachte. Ich erkannte die Umrisse einiges Handys in seiner Hosentasche.
 

Es folgte die zweite Backpfeife. Doch ich blickte ihn nur kalt an. „Ich will keine dumme Kommentare hören“, sagte er und drückte eine Hand auf meine Mund, „während ich Spaß hab!“
 

Gierig fiel er über meinen Oberkörper her. Ich wand mich unter seinen Berührungen, versuchte seine Hand abzuschütteln und begann wieder damit meinen Hände aus den Fesseln zu zwängen, aber egal wie sehr ich mich bemühte, das einzige, was in Mitleidenschaft gezogen wurde, war meine Haut. Die Fußgelenke hatte ich mir inzwischen auch blutig gescheuert, den Versuch meine Beine ruhig zu halten, um vielleicht einen gezielten Tritt zu landen, hatte ich aufgegeben. Ich wollte ihn einfach nur treffen.
 

Es war absolut widerlich. Erniedrigend. Schmerzvoll. Quälend langsam. Immer wenn er mir neben dem Mund auch noch die Nase zudrückte, wusste ich, es würde gleich extrem schmerzhaft werden. Jedes Mal nahm ich mir vor, bloß keinen Laut von mir zu geben, und doch war es fortwährend das Gleiche. Meine Lungen brannten so sehr, dass ich nach Luft schnappen wollte, und abermals schrie ich.
 

Unaufhaltsam wurde die Angst immer größer. Ich schaffe es nicht mich selbst zu befreien und mit jeder Minute wurde es hoffnungsloser. Wer sollte schon kommen, um mir zu helfen?
 

Ich hasste mich dafür. Dafür, dass ich versucht war aufzugeben. Dafür, dass ich so schwach war. Dafür, dass ich innerlich schon so sehr um Hilfe wimmerte, dass ich halluzinierte. Für einen Moment hatte ich wirklich geglaubt, einen Schatten im Licht an der Decke zu sehen. Wieder schrie ich und japste nach Luft. War nur der Sauerstoffmangel. Denn, wie gesagt, wer sollte schon kommen?
 

Ich riss die Augen auf, als wenige Momente später ein Mann in der Tür auftauchte, der zu wirklich erschien, um Fantasie zu sein. Er kam näher, holte aus und schlug zu. Mein Peiniger sackte schwer auf meiner Brust zusammen und wurde gleich darauf wieder zurückgezerrt. Ich blickte starr auf den Träger des Besenstiels, der ihn niedergestreckt hatte.
 

Sein zerzaustes, rotes Haar rahmte sein gebräuntes Gesicht und brachte die vor Besorgnis und Wut funkelnden, grünen Augen vorteilhaft zur Geltung. Er war groß und schlank. Die schwarze Hose war eng geschnitten, seine Beine wirkten noch länger in ihr. Unter dem tiefvioletten Hemd ließ sich ein gut durchtrainierter Oberkörper erahnen.
 

Ich studierte ihn so intensiv, wie ich zuvor noch niemanden beobachtet hatte. Ich bemerkte sogar den kleinen Ohrstecker, der hinter sein Haar kaum zu erkennen war. Für den Moment hatte ich das Gefühl, er war das Beste, was mir jemals passiert war.
 

Er zog etliche Handschellenschlüssel aus der Hosentasche und beugte sich zu mir hinunter, um meine Hände zu befreien. Er roch gut. Sobald ich konnte, setze ich mich auf und er schlang eine beige Seidendecke um meine Schultern. Sein Geruch stieg mir in die Nase. Und plötzlich war der angenehme, männlich herbe Duft ungemein tröstlich.
 

„Ich bin Aozora Tsuki“, sagte er und beruhigende Worte folgten. Ich begann unkontrolliert zu zittern.
 

***
 

„Seto!“ Mokubas Gesicht tauchte in meinem Blickfeld auf. Als er merkte, dass ich wach war, schlang er sofort seine Arme um meinen Hals und schmiegte sich vertrauensvoll an mich. Auch jetzt zitterte ich wie Espenlaub.
 

„Du hast geschrien“, erklärte er. „Ich hatte solche Angst!“

Ich rollte mich auf die Seite und drückte ihn noch näher an mich, klammerte mich hilfesuchend regelrecht an ihn fest.
 

Mein Herz schlug wie wild, schien fast meinen Brustkorb zu sprengen. Ich versuchte tief und regelmäßig zu atmen, um mich wieder zu beruhigen. Es dauerte eine Weile und es lag eher an dem warmen, zierlichen Körper, der sich an meine Brust kuschelte, als an meinen Versuchen.
 

„Das wird schon wieder, Seto!“, nuschelte er aufmunternd in mein Hemd und begann tröstend über meinen Rücken zu streichen. Ich vergrub mein Gesicht in seinen Wuschelhaaren und atmete tief den vertrauten Geruch ein. Seine Anwesenheit war Balsam. Das wusste er. Die ersten Nächte hatte er bei mir geschlafen. Er hatte behauptet, er hätte Angst nachts aufzuwachen, und zu denken, ich wäre tot.
 

Vielleicht war das tatsächlich ein Teil der Wahrheit. Aber wir wussten beide, dass er es im Grunde nur tat, um mir zu helfen. Ich hätte niemals darum gebeten. Inzwischen schlief er wieder in seinem eigenen Bett, kam aber jedes Mal zu mir unter die Bettdecke gekrabbelt, wenn er mitbekam, dass ich wieder von Alpträumen verfolgt wurde. Heute war es noch verhältnismäßig harmlos gewesen. Richtig schlimm wurde es, wenn ich davon träumte, was passiert wäre, wenn Tsuki nicht aufgetaucht wäre.
 

Ich runzelte die Stirn. Tsuki. Nicht Mister Aozora oder einfach nur Aozora. Es kam nicht oft vor, dass ich jemanden in Gedanken beim Vornamen nannte. Vielleicht war es normal, dass man so ein ... persönliches Verhältnis zu demjenigen hatte, der einem den Kragen gerettet hatte. Zu meiner großen Verwunderung hatte er es dabei nicht belassen. Er war mir selbst, nachdem die Polizei da war, kaum von der Seite gewichen. Und hatte sich als ich die Geschehnisse zu Protokoll geben musste, als erstaunlich hilfreich erwiesen. Allein die Tatsache, dass er da gewesen war – jemand zu dem man, zwischen all den völlig fremden Menschen, zumindest eine gewisse Bindung hatte –, hatte sich schon positiv ausgewirkt. Wenn Mokuba zu dem Zeitpunkt noch nicht da gewesen wäre, hätte er mich wahrscheinlich sogar zur Untersuchung ins Krankenhaus begleitet.
 

Egal wie viel ich gegrübelt hatte, ich hatte keinen Grund gefunden, warum er das alles für mich getan hatte. Es machte keinen Sinn.
 

„Seto“, brach Mokuba die Stille, „bist du sicher, dass du heute wieder in die Schule gehen solltest? Für die Polizei wäre es sicher einfacher –“
 

Er sprach nicht von den Berührungsängsten, die ich zu den meisten Personen entwickelt hatte, dennoch wusste ich, dass es ihm deshalb Unbehagen bereitete, mich wieder zur Schule gehen zu sehen.
 

„Ich hab mit Nagamo gesprochen. Das geht in Ordnung“, sagte ich und verfluchte meine Stimme dafür, dass sie ziemlich kratzig klang. „Ich kann nicht ewig davonlaufen, Mokuba!“
 

„Vielleicht hast du Recht!“, murmelte er, klang aber immer noch nicht sehr überzeugt.
 

„Mach dir keinen Sorgen“, erwiderte ich. „Die meisten hab ich so oder so schon auf Distanz gehalten.“
 

Ich würde das morgen schaffen. Es war zwar eine ziemliche Menschenmenge, aber meinen Respekt hatte ich gewiss nicht verloren. Langes Fehlen hin oder her. Die Polizei hatte mich zum Glück weitestgehend aus der Sache raushalten können. Nur dass versucht worden war, mich umzubringen, hatte man der Presse mitgeteilt.
 

***
 

Die restliche Nacht hatte ich besser geschlafen, dennoch war ich, als ich in der Schule ankam, ziemlich übermüdet. Gut, dass ich mir den Sportunterricht sparen konnte. Der hätte mir jetzt noch gefehlt. Anwesenheit war trotzdem gefordert. Was für eine unangebrachte, haltlose Regel.
 

Ich betrat eine Minute vor dem Klingeln das Gebäude, marschierte zielstrebig durch die Gänge und blieb an der Tür zur Halle stehen. Der Sportlehrer wies gerade einige Schüler an Barren und Reck aufzubauen.
 

„Mister Matsugawa.“ Ich machte auf mich aufmerksam. Sofort richteten sich alle Blicke auf mich. Schüler begannen zu murmeln und der junge Lehrer kam freudig auf mich zu.
 

„Mister Kaiba, wie ich sehe, sind Sie wieder fit. Das freut mich!“
 

Ich reichte ihm wortlos das Attest vom Arzt. Er sah es sich an und nickte. „Sport noch nicht. Das hatte ich mir schon gedacht.“
 

„In welcher Umkleidekabine ist unsere Klasse?“, fragte ich, damit ich Schuhe wechseln und meine Sachen abstellen konnte.
 

„Wie immer mitgedacht!“, stellte er fest. „Rechts. Die mittlere.“
 

Ich nickte und machte mich auf den Weg. Ausnahmslos alle Schüler, die mir auf dem kurzen Stück begegneten, starrten mich an. Es war immer wieder lästig.
 

In der Umkleidekabine herrschte das übliche Chaos. Klamotten lagen unordentlich auf den Bänken und hingen auf den Boden. Irgendein Idiot hatte mit Deo herum gesprüht. Mit einer schnellen Handbewegung räumte ich mir in einer Ecke etwas Platz frei. Vermutlich würde es ihnen so oder so nicht auffallen, dass ihre Kleider noch näher beieinander lagen.
 

Ich band gerade meinen ersten Turnschuh zu, als die Tür aufflog und Wheeler hereingestürmt kam. Im ersten Moment übersah er mich in seiner Eile glatt, als er mich dann entdeckte, klappte er verblüfft den Mund auf.
 

„Kaiba.“
 

Mein Name hing in der Luft. Zu mehr, als dieser unglaublich scharfsinnigen Erkenntnis, schien er nicht in der Lage zu sein.
 

Während ich meine Straßenschuhe ordentlich auf das Brett unter der Sitzbank stellte, spürte ich seinen musternden Blick auf mir.
 

„Du siehst aus wie immer!“, stellte er ungläubig fest.
 

Ich verdrehte die Augen. „Was hast du denn erwartet?“, fragte ich spöttisch.
 

Natürlich sah ich aus wie immer, wenn man nicht gerade meine Hand- und Fußgelenke betrachtete oder meinen von blauen Flecken übersäten Oberkörper sah. Die Gelenke waren das größte Problem. Die Wunden rissen ständig wieder auf, wenn auf die falschen Stellen zu viel Belastung kam.
 

„Ich weiß nich“, erklärte er klug. „Irgendwie anders halt. Immerhin wollte dich jemand umbringen.“ Er begann wie wild mit den Armen zu fuchteln. „Versteh mich nicht falsch, ich freu mich, dass es dir wieder gut geht.“ Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

Ich blickte ihn zweifeln an. Wheeler freute sich, weil es mir gut ging? Das klang anormal, auch nach der langen Zeit. Er hatte mir etliche Krankheiten und andere Unannehmlichkeiten an den Hals gewünscht. Wenn es nach seinen Flüchen ginge, wäre ich schon lange tot.
 

Und gut ging es mir ganz bestimmt nicht. Vielleicht den Umständen entsprechend gut. Das würde ich ihm allerdings bestimmt nicht unter die Nase reiben.
 

„Ehrlich!“, sagte er voller Enthusiasmus.
 

„Wheeler, du hast mir den Tod gewünscht. Mehrmals“, antwortete ich kalt.
 

„Das war nicht ... ich meine ... das hab ich nie so gemeint“, druckste er herum. „Ich ...“ Er wurde tatsächlich rot.
 

Ich hob eine Augenbraue. Dann wendete ich mich ab und band meinen anderen Schuh zu.
 

„Kaiba, ignorier mich nicht. Das war mein Ernst. Ich hab dich wirklich vermisst!“, meinte er aufbrausend.
 

Ich musterte ihn kalt. Er sah genauso aus, wie vor vier Wochen. Trotzdem musste er sich irgendwo einen gewaltigen Hirnschaden zugezogen haben.
 

„Wenn du das wirklich denkst, Wheeler, dann solltest du dringend einen Arzt aufsuchen!“
 

Knurrend kam er ein paar Schritte auf mich zu. „Du bist ein verdammter Arsch.“
 

„Das sagst du mir nicht zum ersten Mal. Es tangiert mich nicht!“
 

Wheeler blinzelte verwirrt. „Was?“
 

Ich seufzte. Immer wieder das gleiche. „Um es in dir verständlichen Worten auszudrücken: Es ist mir egal!“
 

Wütend ballte er die Faust. Dennoch sah ich, dass ihn das verletzt hatte. Warum auch immer. Es war nichts Neues. Im Vergleich zu andere Beleidigungen war es sogar harmlos.
 

„Das war mir klar. Trotzdem ...“ Er brach ab und schaute verlegen zur Seite.
 

„Bist du in den letzten Wochen vielleicht gegen zu viele Türen gerannt, Wheeler?“, fragte ich geringschätzend.
 

Das brachte ihn völlig aus dem Konzept. „Nein, wie ...“, setzte er reflexartig an.
 

„Nein“ reichte mir. „Dann tut mir den Gefallen und benimmt dich wieder normal!“, unterbrach ich ihn.
 

Er ging nicht darauf ein. Ungewöhnlich. Stattdessen funkelte er mich selbstsicher an.
 

„Auch wenn es dir nicht passt, Kaiba, ich mag dich auf irgendeine hirnverbrannte Art und Weise!“
 

Wieder überraschte er mich mit seinem Verhalten. Bevor ich auch nur eine Augenbraue heben konnte, drückte er mich gegen die Wand und presste seine Lippen auf die meinen.
 

Augenblicklich erstarrte ich zur Salzsäule. Er küsste mich hart. Der Geschmack von Pfefferminz und Rauch breitete sich in meinem Mund aus. Es war als würde ich alles noch einmal erleben. Brutale Lippen auf meiner Haut. Gierige Hände. Übelkeit überkam mich.
 

Ich brauchte einen Moment um den Weg zurück in die Realität zu finden. Ruckartig schubste ich Wheeler von mir. Er stolperte rückwärts und ich achtete nicht mehr auf ihn.
 

Das hier ist nur Wheeler, versuchte ich mich zu beruhigen, dem bin ich haushoch überlegen. Wieder tauchten Bilder vor meinem inneren Auge auf. Meine Lungen brannten allein bei dem Gedanken an den Abend. Der Mistkerl sitzt im Gefängnis, redete ich weiter auf mich ein.
 

Es half nichts. Um mich abzulenken, versuchte ich mich auf Wheeler Gestammel zu konzentrieren. Er redete irgendetwas von Prinzessinnen und Schauspielern und egal, wie sehr ich mich bemühte, es ergab einfach keinen Sinn.
 

Der Pfefferminzgeschmack hielt sich hartnäckig und ließ sich nicht ignorieren. Mein Magen rebellierte. Ich stürmte an Wheeler vorbei ins Bad und übergab mich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nachsommer
2009-10-24T09:35:01+00:00 24.10.2009 11:35
holy moly...das war hart...da kann man aber auch wirklich nicht aufhören zu lesen...Ich stimme Naya's Kommentar übrigens zu, Kaiba darf in dieser FF auch wirklich nicht OOC sein :) Gerade deswegen hat mich die Vergewaltigungsszene so mit genommen, ich glaube am Ende übergebe ich mich.

Aber nicht wegen deiner FF! Dieses Kapitel war sogar noch schöner als der Prolog. Der Anfang, wo du den Leser einfach ins Geschehen wirfst und das Ende (Minzgeschmack) haben die Handlung abgerundet.

Nur ein Fehler:

Ausnahmslos alle Schüler, die mir auf dem kurzen Stück begegneten, starrten mich. (an?)

Ansonsten, sehr schön, mach weiter so!

hdgdl, Ashley
Von:  WhiteBianca
2009-08-23T13:58:02+00:00 23.08.2009 15:58
Die FF ist echt super gelungen.... freut mich besonders dass keine rechtschreibfehler drinnen sind und man mal eine andere Sicht hat ^^
Würd mich freuen wenn du eine Fortsetzung machst

lg White ^^
Von:  Naya
2009-08-07T06:45:56+00:00 07.08.2009 08:45
Was soll ich sagen O.o
Die FF ist klasse ^^ Die Idee gefällt mir irgendwie und auch die Umsetzung ist gut :)
Ich finde es interessant, mal eine FF aus Kaibas Sicht zu lesen, wo er nicht OOC ist (was nun mal bei der Masse der FF ist +seufz+)
Ich finde es wirklich schade, dass noch keiner einen Kommentar zu dieser FF geschrieben hat, denn anders, als einige andere FF, wo man eher Kindersprache, Rechtschreibfehler und OOCness hat ist dir es gelungen es vernünftig und lesenswert zu schreiben :3

+ Rechtschreibfehler sind mir keine Aufgefallen ^o^
+ Du schreibst flüssig und nutzt auch mal Nebensätze, was teilweise auf Mexx eine Seltenheit geworden ist.

- Du solltest schauen etwas weniger Abschnitte zu setzen. Nicht zu wenige, aber einige Sachen in Kapitel 1 und 2 hätte man problemlos zusammensetzen können. Das würde das Lesen noch flüssiger machen, als es bei deinem Schreibstil eh schon der Fall ist.

Alles in Allem gefällt mir deine FF wirklich sehr und ich freu mich auf die Fortsetzung ;)


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