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S.o.l.d.i.e.r

Der lange Weg zum Ruhm
von

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30. Kapitel

„Wir sind zurück...“, meinte Zack leblos, der Kopf hängend, den Blick zu Boden gerichtet, langsam und schwer einen Fuß vor den anderen setzend, bis er kurz vor Sephiroth zu Stehen kam.

Dieser betrachtete die Szene nur schweigend. Sein Blick huschte zwischen dem nieder geschlagenen Zack und Cloud, der mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu ihm aufsah, hin und her.

Zweifel? Trauer? Hoffnungslosigkeit? Der General legte den Kopf ein wenig schief. Was für eine Emotion war das auf dem Gesicht seines Kadetten? Er kannte sie. Schon fast zu gut und doch wollte er nicht darauf kommen... aber ja!

Es war Sorge.

Sephiroth erstarrte. Sorge? Warum? Warum wurde er mit einem sorgenvollen Blick angesehen? Nein... er schüttelte langsam den Kopf und machte einen Schritt zurück, wobei er gegen seinen Schreibtisch stieß. Nein, bitte nicht... wollten sie ihm einen Scherz spielen? Warum lachte Zack nicht? War so fröhlich wie immer? So hoffnungsvoll und wutgeladen, so enthusiastisch... selbst im Angesicht eines Betrugs...

Er erstarrte.

Das Schwert.

Das Schwert auf Zacks Rücken...

„Angeal...“, fuhr der Schwarzhaarige fort und brach ab, doch genau genommen musste er auch nicht fortfahren.

Sephiroths Brust zog sich zusammen. Er packte mit der Hand an die Stelle, wo sich sein Herz befand. Es war, als habe sich eine Faust darum geschlossen, die es erbarmungslos zusammen drückte. Im Hintergrund seiner Augen spürte er ein leichtes Jucken, in seine Sicht mischten sich Punkte, Wellen... bis sie schließlich verschwamm. Er presste die Lider zusammen und wandte den Kopf ab.

„Wie?“, verlangte er kalt zu wissen.

„Sephiroth...“, Cloud machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu, doch der General hob nur eine Hand, um ihn mit einem Zeichen zu stoppen.

„Er... ließ... Gaia...“, zwei Spuren heißer Tränen zeichneten sich auf Zacks Wangen ab, er hickste, schluchzte, holte tief Luft, „Die Monster fraßen seinen schwachen Körper und fusionierten zu einem. Er hatte mich gebeten ihn zu töten... er hatte... wollte...“, er unterbrach sich selbst mit einem Schluchzen, „Ich schlug die Biester aus ihm raus, aber... er war so schwach, er... er ist...“

Sephiroths halb erhobene Hand zitterte, fiel in sich zusammen, streckte sich ein wenig in Clouds Richtung, der sie ergriff und zwischen seine kleinen, warmen Hände nahm.

„Verdammt!“, Zack wandte sich ab und schlug gegen die Wand, „Scheiße. Scheiße! Wie konntest du einfach sterben, du Mistkerl?“, schrie er, bevor er wieder schluchzte und auf die Knie sank, „Warum...“

„Angeal...“, flüsterte der Silberhaarige leise und drückte Clouds Hand. Doch sein Gesicht blieb abgewandt, auch wenn seine Schulter sich nach vorne senkten, ebenso wie sein Kopf.

Dem Blonden schossen Sephiroths letzte Worte über seinen besten Freund durch die Gedanken. Er hatte Abschiedsgrüße ausrichten lassen. Er wolle Sephiroth nicht mehr sehen, weil er zum Monster mutiere. Der General hatte es gewusst. Gefürchtet, dass dieser Tag kommen würde. Der Tag, an dem er den ersten seiner zwei einzigen Freunde verlor.

Eine unsichtbare Kraft zog Cloud näher zu dem Größeren, doch er widerstand dem Drang. Was machte er hier? Er war nur ein einfacher Infanterist. Was hatte er hier zu suchen? Zack und Sephiroth hatten beide einen besten Freund verloren. Was gab ihm das Recht bei ihnen zu sein in dieser Stunde der Trauer? Was hatte er sich angemaßt?

„Das ist nicht alles.“, flüsterte der First und drehte sich um, Tränen im Gesicht, ebenso wie Schmerz im Ausdruck, „Genesis war ebenfalls dort. Wir kämpften und ich konnte ihn besiegen. Darauf...“, er schluckte und ließ den Kopf hängen, „Gaia... das kann doch alles gar nicht wahr sein...“, in seiner Stimme lag ein Flehen.

„Darauf?“, fragte Sephiroth nach, den Kopf abgewandt, die Stimme wie erstickt.

„Er hat sich die Makoförderanlage runter gestürzt.“, Zack sah langsam auf, „Er ist... auch...“, er schloss den Mund wieder und schluckte, „Ich... ich gehe...“, presste er gezwungen hervor, als versuche er die Tränen nun zurück zu halten und wandte sich ab, „Ich bin in Sektor fünf, wenn du mich brauchst. In den Slums.“

Sephiroth nickte nur, obwohl beide praktisch mit dem Rücken zueinander standen und sich nicht sehen konnte.

„Bis dann, Cloud.“

„Bis-“, doch der Andere war bereits heraus gestürmt, „...bald...“

Der Blonde ließ den Kopf hängen und verstärkte sanft den Druck auf Sephiroths Hand. Also war Genesis auch tot. Beide waren tot.

Sephiroths zwei beste Freunde.

Tot.

„Du brauchst mich nicht trösten.“, flüsterte Sephiroth, die Stimme kalt, doch leicht zittrig. Noch immer stand er abgewandt, eine Hand zwischen Clouds kleinen, leicht in sich selbst zusammen gesunken.

„Es... es tut mir Leid.“, gab dieser ebenso leise zurück und erzitterte kurz, „Dass sie jemanden verloren haben, der ihnen so wichtig war. Gleich zwei Personen sogar. Besonders unter solchen Umständen.“, er atmete tief durch und starrte auf die eine Hand, die er hielt, „Ich würde ihnen gern beistehen. Ich weiß nicht, ob ich das kann und wie, aber... ich möchte sie jetzt nicht allein lassen. Es kommt mir falsch vor.“

Sephiroths Schultern hoben und senkten sich langsam, bevor er sich zu Cloud wandte und diesem in die Augen sah. Auf seinen Wangen standen Tränen, schimmernd wie kleine Diamanten auf samtenen Untergrund.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-02-22T09:07:49+00:00 22.02.2010 10:07
Oh Gott, wer von beiden weint jetzt? seph oder cloud? ich tippe auf seph *am-liebsten-auch-heulen-will*


Von:  FairsSister
2010-02-21T12:38:27+00:00 21.02.2010 13:38
oh man das angeal und genesis gstorben sind ging mir auch voll an die Nieren ...
besonders da man in crisis core a Zack spielt der die beiden tötet ...

dennoch sehr sehr schönes Kappi schreib bitte weiter ...
Von:  Mariru
2010-02-15T20:51:40+00:00 15.02.2010 21:51
Sehr emotional das Kapitel. v.v Aber sehr schön geschrieben, es geht einem selbst nahe.


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