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S.o.l.d.i.e.r

Der lange Weg zum Ruhm
von

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27. Kapitel

Crisis Core ist mir an manchen Stellen ein Rätsel und wenn ich Rätsel habe, will ich sie lösen. Hier sind ein paar der fiktiven Hintergründe, die ich mir zu den Geschehnissen des Spiels ausgedacht habe, damit es für mich mehr Sinn macht.

Viel Spaß beim Lesen ^.^
 

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„Guten Abend.“, grüßte Cloud den General ruhig, der nicht einmal den Kopf kurz in seine Richtung wandte, um ihn zu registrieren, „Ich wusste, ich würde sie hier finden. Ich habe ihnen Wasser und ein Abendessen mitgebracht.“

Das ließ Sephiroth doch kurz aufmerken und die Mitbringsel einen Moment lang betrachten, bevor er sich lächelnd bedankte und wieder in seine Lektüre vertiefte.

„Darf ich wissen, was sie beschäftigt?“, fragte der Jüngere nach, doch griff sich einfach eines der Bücher von den vor dem Anderen auf dem Tisch liegenden Stapeln, nachdem er keine Antwort bekam, „Forschungsberichte?“

Sephiroths Schultern hoben sich ein Stück, senkten sich nach einem Moment wieder, bevor er den Blick hob und Cloud stumm betrachtete. Dieser blinzelte kurz, biss sich einen Moment später auf die Unterlippe und zog den Kopf ein wenig ein. Das Buch legte er dahin zurück, wo er es gerade her genommen hatte.

„Sir?“, fragte er vorsichtig, als der andere sich noch immer nicht regte.

„Wenn ich spreche, wirst du Dinge erfahren, die dein Weltbild zerstören. Du wirst deine Existenz anzweifeln und – schlimmer noch – Shinra höchstpersönlich. Du wirst dich selbst hassen für die Kurzsichtigkeit, die dein behütetes, ahnungsloses Leben dir gegeben hat.“, Sephiroths Mimik änderte sich um nicht einen Deut, „Ich rede von Hochverrat. Wissen ist Macht und dieses Wissen kann dein Leben kosten.“

Cloud beobachtete ihn einen Moment, ob er noch etwas hinzufügen wollte und ließ währenddessen nur seine Unterlippe los, die er noch immer mit den Zähnen hielt. Hochverrat... Sephiroth schien auch vor zu haben zu desertieren. Beeinflusst durch das Wissen, das vor ihnen lag. Shinra schien mächtig etwas falsch zu machen, darum ging es. Wollte er dieses Wissen? Wollte er sich gegen Shinra stellen? Er könnte so weiter arbeiten, bis er irgendwann im Dienst starb. Er könnte... er warf einen Blick über die Schulter und lauschte einen Moment, bevor er sich dem General zuwandte und nach vorne lehnte.

Lider senkten sich über die silbergrünen Iriden und ein leises Geräusch, was entfernt nach einem Seufzen klang, verließ Sephiroths Lippen.

„Menschenversuche.“, flüsterte er und sah Cloud tief in die Augen, „Künstliche Genveränderung. Genesis und Angeals Mütter haben hier in Midgar in den Slums als Prostituierte gearbeitet. Professor Gast hat beiden viel Geld bezahlt, damit sie die Kinder austragen, die er ihnen einpflanzte. Er entnahm Eizellen der Mütter und verband sie mit Spermien, denen er ein alternatives Erbgut einsetzte. Viele Versuche scheiterten, aber schließlich trugen beide Kinder aus. Angeal war der Hauptversuch, Genesis praktisch die Kontrollgruppe. Shinra baute die Stadt Banora, um den beiden eine sichere, aber weltfremde Umwelt zu geben, in der sie aufwachsen konnten. So weit lief alles nach Plan. Nur schien Gast damals nicht bedacht zu haben, dass sich mit dem Lebensalter die Telomere...“, Cloud zog die Augenbrauen zusammen, „Ah, natürlich. Das sind Genabschnitte am Ende der Chromosomen. Wenn sie zu kurz werden, kann sich eine Zelle nicht mehr teilen und stirbt schließlich ab. Das ist der natürliche Alterungsprozess.“, der Jüngere nickte langsam, „Nun, genau das bedachte er nicht, als er das Erbmaterial in die Spermien als Träger übertrug. Genesis und Angeal unterliegen beide einem sehr verkürzten Alterungsprozess, was dazu führt, dass sie... sie beide...“, Sephiroth schloss kurz die Lippen, schluckte und wandte den Blick ab, „Dass sie... sterben. Schon sehr bald. Wenn sie den Prozess nicht aufhalten können.“

Cloud betrachtete den anderen stumm und reglos. Menschenversuche... gekaufte Frauen, die genveränderte Kinder austrugen... er schüttelte leicht den Kopf. Ganz ehrlich? So wirklich traf ihn das nicht. Natürlich war es traurig, dass die beiden First deswegen ein kürzeres Leben hatten, aber was war denn sonst schlimm daran? Irgendwie verstand er das durchbrechende Problem nicht ganz. Aber es traf den General tief – würde er erfahren, dass seine beiden besten Freunde in kurzer Zeit sterben würden, weil irgendein Forscher an ihnen rumgepfuscht hatte, wäre er wohl genauso zerstört. Und würde Shinra dafür hassen, dass sie so etwas angeordnet hatten.

„Können wir etwas tun, um ihnen zu helfen?“, er selbst sowieso nicht, aber vielleicht fiel Sephiroth ja etwas ein. Er schien Ahnung von diesen Forschungssachen zu haben.

Der General wandte noch immer den Kopf ab. Nicht eine Haarsträhne bewegte sich, als würde er nicht einmal mehr atmen. Oder doch? Ein paar der hinteren Strähnen sackten etwas ab, die vorderen änderten ihren Winkel minimal. Seine Schultern lagen ein wenig tiefer, die Gesichtsmuskeln spannten nicht mehr unter der Haut, sodass sie wieder engelsgleich glatt wirkte. Kaum hörbar rang der Silberhaarige sich schließlich eine Antwort ab: „Sie töten.“

„Sie...“, Cloud sah sich schnell um, „Warum?“

„Ihre Körper sterben. Nach und nach zerfallen sie. Die Organe arbeiten immer weniger, bis sie schließlich ganz versagen.“, quälend langsam wandte Sephiroth sich zu ihm, „Angeal gehört zu den Leuten, die so etwas akzeptieren können, aber Genesis kann das nicht. Er hat Angst vor dem Tod. Besonders solch einem. Er hat Gast entführt und lässt diesen Kopien erschaffen, in der Hoffnung ein Gegenmittel zu finden. Aber Gast nutzt ihn aus für seine Rache an Shinra. Gast weiß, dass es kein Gegenmittel gibt. Genesis wird langsam wahnsinnig dadurch. Er spürt sich selbst... schwinden.“

Sephiroths Miene verriet keine Emotionen, doch seine Augen schienen zu schreien, als könnte er Genesis Schmerzen selbst spüren.

„Woher... wissen sie das?“, fragte Cloud vorsichtig. Hatte er Genesis getroffen? Oder riet er nur? Stellte sich vor, wie es ihm selbst in dessen Situation gehen würde?

„Tseng und Zack wurden nach Banora gesandt, um die Mütter zu suchen.“, diesmal war es sehr klar ein Seufzen, das Sephiroth von sich gab, „Vor Genesis Haus haben sie Gräber gefunden. Tseng hat die Leichen untersucht. Genesis scheint seine Mutter und seinen Stiefvater umgebracht zu haben. Angeals Mutter hat Selbstmord begangen. Kurz bevor Shinra das Bombardement auf die Stadt begann, um alle Spuren zu verwischen, ist Zack auf Angeal und Genesis getroffen...“

Cloud schluckte. Heilige... und das alles... wegen dieser Experimente?

„Angeal hat aufgegeben.“, die silbergrünen Augen senkten ihren Blick, „Er lässt über Zack seine Abschiedsworte vermitteln... er will mich nicht mehr sehen... wahrscheinlich, damit ich ihn nicht so sehe, wie er jetzt aussieht...“

„Wie er... aussieht?“, fragte der Infanterist vorsichtig.

„Ihm sind... Flügel gewachsen. Er mutiert zu einem Monster.“, Sephiroth vergrub eine Hand in seinem silbernen Haar, „Genesis ebenso. Ich habe ihn getroffen. Er... er...“, der General schloss einen Moment die Augen, „Er hasst mich nun. Weil ich... ein Mensch bin.“

Sein Blick verlor sich in die Ferne.

„Ein Mensch...“, wiederholte er monoton.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-01-27T16:59:55+00:00 27.01.2010 17:59
woah, mal wieder richtig geworden, du hast es einfach drauf *.* konnt mir tatsächlich richtig vorstellen, wie sephi seine gedanken kund tut... da möcht man am liebsten hinlaufen und ihn knuddeln TT.TT

freu mich mal wieder aufs nächste chapter :D
Von:  FairsSister
2010-01-26T17:27:10+00:00 26.01.2010 18:27
oh man echt verdammt emotional ...
ich liebe Sephiroth !!!!!
bitte schrieb weiter ...

LG
Von: abgemeldet
2010-01-26T12:50:10+00:00 26.01.2010 13:50
echt super kapi
freu mich schon sehr aufs nächste


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