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Dhun

Obsession
von

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In dieser engen Umarmung verweilten die beiden eine lange Zeit. Nach diesem intensiven Erlebnis gaben sie sich gegenseitig Halt und Wärme. Als sie sich schließlich doch langsam und etwas zögerlich voneinander lösten, wussten beide, dass es vorbei war. Sie hatten sich gegeben, was sie konnten und dabei all ihre Leidenschaft aufgebraucht. Es bereute jedoch keiner der beiden ihr Handeln. Es war einfach nötig gewesen, damit sie sich endgültig voneinander lösen konnten.

Ein letztes Mal musterten sie sich gegenseitig, um diesen Moment in ihre Gedächtnisse zu brennen und somit für immer festzuhalten. Anschließend reichte Abhay Sona ihre Kleidung und machte sich dann daran, sich anzuziehen. Während sie sich wieder herrichteten, fiel kein einziges Wort zwischen ihnen. Diese Stille war jedoch im Gegensatz zu vorhin keine angespannte, sondern eine wohlige Stille. Sie waren ein stummes Einverständnis eingegangen und nun gab es nichts mehr zu sagen. Natürlich standen noch unzählige ungeklärte Fragen im Raum, doch niemand hätte einen Nutzen daraus gezogen, wenn sie darüber noch stundenlang diskutiert hätten. Ihre Körper hatten sich alles gesagt, was sie zu sagen hatten und damit war das Kapitel in ihrem Leben beendet.

Gemeinsam verließen sie das Gebäude und gingen auf den Parkplatz, wo ihre Autos standen. Schweigend standen sie sich gegenüber und verfielen noch einmal in eine innige Umarmung. Dies war ihr Abschied. Sie würden sich zwar morgen noch einmal zur Auswertung des Praktikums wiedersehen, doch das hatte keine Bedeutung mehr. Der Schlussstrich wurde hier und jetzt gezogen und damit war es vorbei. Zaghaft suchten sich ihre Lippen ein letztes Mal, um sich in einem tiefen Kuss zu vereinen. Als sie sich schließlich wieder voneinander lösten, schauten sie sich noch einmal in die Augen und blieben noch eine Weile eng umschlungen stehen. Abhay legte seine Stirn an ihre und meinte mit leiser Stimme: „Ich wünsche dir alles Gute...“ Dann drückte er ihr noch einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze und löste sich von ihr. „Ich dir auch...“, gab sie zurück und lächelte. Langsam drehte sie sich um und ging zu ihrem Wagen.

Als Außenstehender hätte man den Eindruck gehabt, dass sich dort zwei Liebende voneinander verabschiedeten, doch sie beide wussten, dass sie sich nicht liebten. Ihre Gefühle füreinander waren andere. Es war eine unerklärbare Anziehung, die weder mit purem Verlangen noch mit wirklicher Liebe vergleichbar war. Sie hätten keine Worte dafür finden und es definieren können, doch es bestand schließlich auch keine Veranlassung dazu.

Sona fuhr mit ihrem Auto vom Parkplatz und verschwand in der hell erleuchteten Stadt. Abhay schaute ihr noch lange nach, obwohl sie schon längst nicht mehr zu sehen war. Er fühlte sich seltsam befreit und vor allem hatte er nun endlich Gewissheit darüber, was er wirklich wollte. Seine Liebe galt einzig und allein Geeta und er schwor sich, sie für den Rest seines Lebens auf Händen zu tragen. Er hatte sie belogen und betrogen, doch das wollte er wieder gut machen. Sie hatte das Beste vom Besten verdient und das wollte er ihr auch geben. Es tat ihm gut, diese Entscheidung endlich gefällt zu haben und so schloss er die Augen und atmete noch einmal ganz tief durch. Dann steckte er die Hände in die Hosentaschen und drehte sich um, um zu seinem Auto zu gehen. Als er sich jedoch umgewandt hatte, blickte er in das ausdruckslose Gesicht seiner Frau.



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