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Dhun

Obsession
von

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Das gesamte Wochenende verbrachte Abhay mit Geeta. Am Samstag gingen sie mittags essen, danach ins Museum, was eine von Geetas Lieblingsbeschäftigungen war, und am Abend am Hafen spazieren. Abhay genoss die Zeit und verdrängte dabei seine Gedanken an Sona in die hinterste Ecke seines Gehirns.

Am Sonntag waren Abhay und Geeta schließlich bei Tarun zum Abendessen eingeladen. Als sie ankamen, wurden sie herzlich von ihm begrüßt. Anschließend stellte er ihnen seine Freundin Preeti (1) vor. Zu Abhays Überraschung war sie aber wohl gerade einmal Mitte 20. Nichtsdestotrotz war sie eine sehr liebenswerte, junge Frau mit außergewöhnlichen Kochkünsten, wie Geeta und Abhay feststellten.

Der weitere Abend verlief sehr angenehm. Die vier verstanden sich prächtig und die Zeit verging wie im Fluge. Abhay und Tarun unterhielten sich über ihre Studienzeit, während Geeta und Preeti feststellten, wie viele gemeinsame Interessen sie hatten.

Um nicht gegenseitig ihre Gespräche zu stören, verlagerten Abhay und Tarun ihre Unterhaltung auf die Terrasse. „... dass du Geeta heiraten würdest, war mir aber auch schon damals klar gewesen.“, meinte Tarun und nahm einen Schluck aus seinem mit Whiskey gefüllten Glas. „Ach, wirklich...?“, erkundigte Abhay sich erstaunt. „Natürlich! Du hattest damals zwar einige Mädchen an der Angel, aber Geeta hast du immer hoch gehalten. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis ihr euch endlich zusammentut.“ Abhay nickte nachdenklich. „Du hast Recht. Sie ist wirklich im wahrsten Sinne des Wortes meine bessere Hälfte...“ Tarun lachte daraufhin und meinte: „Genauso geht es mir mit Preeti. Ich hätte es wirklich nicht besser treffen können als mit ihr...“ „Wo hast du sie eigentlich kennengelernt? Sie ist ja doch um einiges jünger als du...“, merkte Abhay vorsichtig an, doch Tarun lachte erneut. „Um ehrlich zu sein, war sie bis vor einem Jahr noch meine Studentin...“, verriet er und zwinkerte seinem Freund zu. „Als ich sie vor vier Jahren kennenlernte, war ich noch mit Amrita zusammen, falls du dich noch an sie erinnerst. Am Anfang habe ich noch versucht, Preetis Anziehungskraft auf mich zu verdrängen, aber irgendwann haben wir uns zufällig in der Stadt gesehen, einen Kaffee zusammen getrunken und kurz darauf waren wir auch schon ein Paar. Mit Amrita habe ich dann natürlich sofort Schluss gemacht, aber meine Beziehung mit Preeti musste ich dann noch bis Ende ihres Studiums geheim halten. Du weißt ja, dass solche Beziehungen alles andere als gern gesehen werden...“, erklärte Tarun und lächelte gedankenverloren über seine Erinnerungen. Abhays Herz jedoch schlug bei seinen Ausführungen wie wild. Zu gut erinnerte ihn seine Geschichte an seine eigene momentane Situation.

„Und natürlich ist mir der Altersunterschied vollkommen bewusst, aber es hat eben einfach `Klick´ gemacht und ich bin mir absolut sicher bei ihr...“, fügte Tarun noch hinzu. „Das glaube ich dir... Preeti scheint wirklich eine bezaubernde Frau zu sein.“, erwiderte Abhay. „Und wenn ich daran denke, wie du es damals kaum länger als eine Woche bei ein und derselben Frau ausgehalten hast, erkenne ich dich ja heute kaum wieder.“ Tarun lachte bei seinen Worten auf. „Ja, ich habe mich wirklich verändert, aber die Zeit damals war schon spitze...“, meinte er in Erinnerungen schwelgend und ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen.

Während er mit seinen Gedanken bei seiner turbulenten Studienzeit war, überlegte Abhay fieberhaft, ob er seinem Freund von seinem Dilemma erzählen sollte. Er wollte sich jemandem anvertrauen, in der Hoffnung einen hilfreichen Rat zu erhalten, doch er entschied sich schließlich dagegen, da ihm die Gefahr zu groß war, dass Geeta dann möglicherweise etwas davon erfahren konnte. Er wollte sie nicht verletzen und beschloss, das Problem mit sich alleine auszukämpfen.
 

Als Geeta und Abhay sich gegen 23 Uhr auf den Heimweg machten, meinte sie, nachdem sie sich bei ihrem Mann eingehenkelt hatte: „Ich habe Tarun über die Jahre wirklich vermisst... Aber irgendwie überrascht es mich nicht, dass er sich eine seiner Studentinnen geangelt hat. Das passt zu ihm, diesem alten Aufreißer.“ Abhay schluckte. „Aber es scheint ihn wirklich erwischt zu haben. Die beiden sind schließlich schon über drei Jahre zusammen...“ Geeta kuschelte sich etwas fester an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter, während sie weiterliefen. „Ja, das mag sein, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das Ganze auf längere Sicht wirklich gut gehen kann. Sie ist so jung und hat doch sicher ganz andere Ansprüche an ihr Leben als er... Aber wenn es hält, freue ich mich natürlich auf jeden Fall für ihn...“ Abhay atmete kaum hörbar tief durch und richtete seinen Blick zum sternenklaren Himmel. Er wusste nicht, was er antworten sollte und so liefen sie den restlichen Weg nach Hause schweigend nebeneinander.
 

(1) http://i824.photobucket.com/albums/zz170/elfogadunk/FF%20pics/6preeti.jpg



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