Zum Inhalt der Seite

Die geheimen Tagebücher aus dem Hause Akatsuki

Ich mag Wahnsinn gern gedruckt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Pain der Problemlöser

So, das ist das letzte Kapitel von „Die geheimen Tagebücher der Akatsuki. :)

Ich hoffe euch hat das Lesen so viel Spaß gemacht, wie mir das Töten Schreiben. Vielleicht sieht man sich irgendwann wieder, wenn mir die nächste irre Idee für eine FF kommt.

Lg, Limo
 

________________________________________________
 

Liebes Tagebuch,
 

dies sind meine Aufzeichnungen, über den Werdegang eines Mannes, der wie ein Gott angefangen hat und als mittelmäßiger Dr-Sommer-für-banale-Allgemeinprobleme enden wird.
 

Ich sitze hier in meinem Büro, neben dem Aktenstapel steht eine Tasse halbvoll mit kaltem Kaffee, die Wärme ist schon lange verraucht, und er schwappt nur noch still vor sich hin, bis ich mal dazu komme ihn wegzuleeren. Eigentlich wollte ich ein Sandwich frühstücken, aber inzwischen ist es so durchweicht, dass es kein Mensch mehr essen würde. Seit einer halben Stunde höre ich nun Itachi zu, der sich bei mir beschwert. Ohnehin bin ich als Leader so oder so die erste Anlaufstelle, für Probleme aller Art.
 

„...45 Minuten, 45 Minuten!“, Itachi lamentiert seit einer Ewigkeit über den selben Quatsch.

„Jaja, ich habs kapiert. Aber wenn Hidan nun mal Durchfall hat, von Tobis Essen, dann musst du warten, bis du ins Bad kannst.“

„Aber guck dir das an! Das ist untragbar!“, er fummelt mit einer spröden Strähne seiner langen, schwarzen Mädchenhaare vor meiner Nase rum. Ich muss niesen und rotze ihm freiweg ins Gesicht.

„HAAAAATSCHIII!!“

Itachi sieht angepisst aus, aber mir egal. Ich bin erkältet, bin müde, und jeder will was von mir. Immer ist es laut, oder nass, oder das Bad ist besetzt, oder es stinkt nach seltsamen Menüversuchen von Tobi, die er aus irgendeinem ausländischen Kochbuch hat.

„Itachi, hör zu.“, ich versuche einen diplomatischen Ton anzuschlagen. „Wenn Hidan so lange am Klo hockt, dass du nicht rein kannst, dann kriegst du jetzt von mir die Erlaubnis, dass du dir im oberen Stockwerk, in der Rumpelkammer über dem jetzigen Bad, noch eins einrichten darfst. Das gehört dann ganz dir allein, einverstanden?“

„Aber das klingt nach Arbeit, und meine Fingernägel...“

“Tobi macht heute Sauerkraut mit Weißwürstel.“

„Mein Hammer, wo ist mein Hammer?!“, er steht auf , fuchtelt mit dem Zeigefinger rum und verlässt eilig das Büro. Tja, ich kann eben Probleme lösen, wie kein Zweiter.
 

Mit einem Seufzen gebe ich Konan mein Sandwich, damit sie es wegwirft, und ich mal 5 Sekunden alleine sein kann. Ich schnäuze mich geräuschvoll, als ich schon das erste Hämmern vernehme. Es würde ein lauter Tag werden, aber zumindest habe ich Ruhe vor Itachi und seinen Mädchenallüren, das ist viel wert.

Endlich kann ich meine Arbeit weitermachen. Die Baubehörde versucht immer noch mir den Pool nicht zu genehmigen, denen schreibe ich einen gepfefferten Beschwerdebrief, jawohl!
 

„Leader-sama, Liiiiiiieder-samaaaa!!!“, Tobi rauscht rein und weht mich mit seinem Geschrei fast von meinem Stuhl. „Hilfe, HILFE!“, scheinbar ist er aufgebracht, es sieht irre wichtig aus.

„Was ist, Tobi? Brennt es? Ist jemand tot? Hat jemand unser Versteck entdeckt?“, ich bin sofort auf 180, einsatzbereit und ernst.

„Mein-mein, m-m-mein...“, vor Aufregung fängt er an zu stottern und bringt kein Wort heraus. Er fuchtelt wild mit den Händen rum, wirft meinen Kaffee um, der immer noch dasteht und zerwurschtelt meine Papiere.

„Ja? Dein... dein?“, ich versuche ihm so ruhig wie möglich zu helfen. Offenbar geht es um Leben und Tod.

„L-Leader-sama, Itachi hat, er hat... mein Soufflé, weil es so laut ist, es ist eingegangen!!!“, er rauft sich die Haare.

„ ...“, das darf doch nicht wahr sein.

Eingegangen!“, er wiederholt das entscheidende Wort noch einmal, weil ich es offenbar nicht kapiert habe.

„Tobi, ist das ein Scherz? Du rennst mir die Bude ein, weil dir ein Kuchen zusammenfällt?“

„Nein, ein Soufflé, und es ist e i n g e g a n g e n!

„Ja, gut... das hab ich kapiert. Der Kuchen ist dir eingegangen.“

“Das Soufflé!“

„In Ordnung, das Soufflé ist dir eingegangen“, langsam finde ich Spaß daran.

„Ja, so ist es!“, er scheint froh darüber zu sein, dass ich es endlich kapiert habe. „Mach, dass es aufhört!“

„Tobi, das geht nicht. Für Itachi ist es überaus wichtig, dass er sein eigenes Bad hat, verstehst du?“

“Aber für meinem Soufflé ist es überaus wichtig, dass es nicht eingeht...“

„In Ordnung, weißt du, was wir machen?“, ich suche in meinen Schubladen nach etwas, das meine Ohren im Winter warm hält und ziehe Ohrenschützer heraus. „Das hier, sind spezielle Kuchen-... ich meine Soufflé-Schützer. Wenn du die aufsetzt, dann kannst du Itaschis Gehämmere nicht mehr hören, folglich hört es dein Souffé auch nicht und es bleibt deshalb ganz. Ist das nicht toll?“

„Bist du sicher, Leader-sama?“, er guckt skeptisch, soweit ich das wegen der Maske beurteilen kann.

„Aber sicher, können diese Augen lügen?“, ich starre ihn total ernst mit meinen Ringaugen an und er starrt zurück.

„Soufflé-Schützer, prima!“, er scheint überzeugt und nimmt sie mir ab. „Danke, Leader-sama, du bist echt der tollste Leader von der ganzen Welt!“, mit diesen Worten setzt er sich die Ohrenschützer auf und marschiert freudig wieder Richtung Küche.

Tobi ist immer leicht zufrieden zu stellen, ich wäre froh, wenn alle so wären.
 

Und sieh sich einer dieses Massaker an! Der Kaffee ist überall verschüttet, und mein böser Brief ist jetzt braun, das verhaut mir das Furchteinflößende. Nun kann ich wieder von vorne anfangen. Ich schnäuze mich noch einmal, werfe das Taschentuch weg und versuche Konans Blicke zu ignorieren, die mich am liebsten ins Bett stecken würde.

Das hier scheint ein langer Tag zu werden.
 

Gerade, als ich eine halbe Stunde später meinen Namen unter den Brief setzen will, tropft etwas anderes auf meine Schlussworte, die da heißen: „Mir unfreundlichen Grüßen, ihr verklemmten Spinner“.

Ich sehe hoch und bemerke Deidara, der mit verzerrtem Mund dasteht, das Gesicht puterrot und einen seltsamen Geruch an sich, während es von seinem Kopf tropft.

“Ich sehe gut aus, nicht wahr, un?“, er klingt sauer, mit einer Mischung aus Sarkasmus.

„Naja, nicht viel besser als sonst, möchte ich meinen...“

„Hast du Tobi diese Ohrenschützer gegeben, hm?“, seine Stimme wird durchdringender und ich ahne Schreckliches.

„Ja...?“

„Bist du übergeschnappt?! Wegen dir hat Tobi mich nicht gehört und heißes, deutsches, Sauerkraut über mich geschüttet!“, er spuckt beim Schreien, fällt mir gerade auf. „Ich bin entstellt, für mein Leben lang! Jetzt ist Itachi der Hübscheste, und wir alle wissen, was das heißt...“

„Wir müssen mehr Spiegel kaufen?“

„Nein, yeah! Naja, das auch... aber er wird noch eingebildeter, als er ohnehin schon ist und das halt ich nicht aus. Das halt ich nicht aus!“

„Okay, Deidara, das tut mir wirklich leid. Aber das war mehr ein Unfall, dafür kann ich nichts, und das weißt du. Konan wird dich im Bad verarzten, dann wirst du bald wieder so hübsch sein, wie zuvor.“, ich versuche mir krampfhaft ein Lachen zu verkneifen, während Deidara, tief gebeugt, nach draußen schlurft und sich von Konan ins Bad bugsieren lässt.

Aber lange amüsiert es mich nicht, denn ich merke, wie Kopfschmerzen bei mir zuschlagen, vielleicht hat sich die Erkältung in eine Grippe verwandelt.
 

Der Brief ist noch mal geschrieben und ich habe ihn schnell abgeschickt, damit nichts mehr ihn beschädigen kann. Zurück zwischen tausenden gebrauchten Taschentüchern und einer Tasse Tee, die ich mir gemacht habe, versuche ich mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren. Amegakure brauche ein neues Kanalsystem, und natürlich ist es an mir, das zu entwerfen. Die kleinen Striche und die Winzschrift verschwimmen vor meinen Augen, als die Tür so aufgerissen wird, dass mir die Blätter um die Ohren fliegen.
 

„Sexueller Übergriff!“, Hidans Gebrüll schwappt mir entgegen wie eine Welle. Er trampelt zu meinem Schreibtisch rüber, haut beide Fäuste auf den Tisch und bringt damit meine Pläne durcheinander.

„Hidan, das hatten wir schon mal... es ist kein sexueller Übergriff, wenn Kisame Itachi fragt, wie es „seinem Kleinen“ geht, denn damit meint er dessen Bruder.“, ich streiche mir die schweißnassen Haare aus der Stirn und versuche mich zu konzentrieren.

„Diesmal ist es kein falscher Alarm! Irgendwer bumst im Bad! Habs genau gehört! Was für ne eklige Sauerei, ich will da drin wieder scheißen, ohne an irgendwelche Schwulitäten denken zu müssen!“, er fuchtelt wild mit den Armen, so wie immer, wenn er sich aufregt und schreit so laut rum, dass mir die Ohren weh tun.

Ich ziehe die Nase hoch, und suche nach einem Taschentuch.

„Hidan. Beruhige dich, wir gehen einfach nachsehen, dann wirst du merken, dass es ganz harmlos ist und kannst wieder deiner sonstigen Tätigkeit nachgehen... was hast du vorhin gemacht?“

„An der Badtür gelauscht!“

„Jaja, schon klar, aber vor vorhin...“, ich schnäuze mich lautstark.

„Eichhörnchen gejagt, um mir daraus einen Mantel zu machen. Hab zusammen mit Tobi 101 Dalmatiner gesehen.“, er nickt ernst und taxiert mich mit seinen Blicken, weil ich mich seiner Meinung nach wohl viel zu langsam bewege.

Müde schlurfe ich mit ihm Richtung Bad, und tatsächlich, es wehen Stimmen den Gang entlang. Sie klingen ein wenig verzerrt, weil nebenher ein Wasserhahn läuft.
 

„So blas doch endlich!“

„Da wird mir aber immer schwindlig!“

„Ich stecke ihn jetzt rein, okay?“

„Nein, da ist es viel zu eng!“

„Dann eben mit Gewalt!“

“Ich sage dir, der geht da nicht rein... tu noch ein bisschen von der Cremé rauf.“

„Aber dann flutscht er hin und her und die Reibung ist futsch.“

„Lass mich mal probieren, ich hab da mehr Erfahrung.“

„Ja sicher, und ich dachte ich bin der Mann hier von uns zwei.“

Ein lautes Stöhnen ist zu hören.
 

Hidan reißt sich neben mir die Haare aus und haut den Kopf gegen die Wand. Grade bemerke ich, dass ich ein Triefauge bekomme und reiße die Tür auf, die unverschlossen ist, um eine der schlimmsten Szenen meines Lebens zu erblicken:

Konan und Deidara, beide halbnackt, liegen im Bad rum, unter dem Waschbecken. Deidara hält den Stiel eines neuen Badezimmerspiegels in der Hand.

„Was zum Teu-HATSCHIII!“, mein Fluch wird unterbrochen von einem lauten Niesen.

„Fickt woanders!“, Hidan schüttelt die Faust rein. „Haut ab, mit eurem... eurem... Lesbensex hier!“, er bedenkt Deidara mit einem gehässigen Blick.

„Wir wollten nur einen neuen Spiegel anbringen, aber das Loch ist zu klein.“, Deidara klingt pikiert, und scheinbar ist er immer noch nicht fertig verarztet worden.

Ich lehne mich an die Wand und tupfe an meinem triefenden Auge rum.

„Konan! Mach Deidara fertig. I-ich meine besorgs ihm... ich meine versorge ihn... du weißt, was ich meine. Hidan, du gehst dir jetzt was Tolles im Fernsehen ansehen. Irgendein Gemetzel, oder sowas“, ich schiebe ihn vor mir her Richtung Wohnzimmer.

„Läuft aber nix, ist ja noch nicht Abend, scheiße eh. Verfickter Jugendschutz!“

„Gut, dann siehst du dir die Nachrichten an, da gibt’s auch immer Mord und Totschlag“, mit diesen finalen Worten schubse ich ihn zur Couch und kehre in mein Arbeitszimmer zurück.
 

Weißer Sand, heiße Sonne, eine Kokosnuss gefüllt mit eiskalter Limo. Die Wellen rauschen leise, während ich die Zehen in den warmen Sand grabe. Wind bläst mich sachte an, erfrischt mich und wiegt mich in meiner Hängematte in den Schlaf.

Es riecht nach Kokos, nach Sonnenöl und von irgendwoher weht der Wind auch Fischgeruch.

Und da kommt ein großer Krebs und stupst mich an, fest, immer fester, bis es richtig weh tut.
 

„Aufwachen, Leader-sama, schlafen kannst du, wenn du tot bist!“, Kisames riesige Pranken schütteln mich grob durch und als ich den Kopf hebe, um ihn mit trübem Blick anzusehen, wird mir klar, wo der Fischgeruch her kam.

„Kisne wasch los...“, ich versuche den fauligen Geschmack aus meinem Mund zu vertreiben und fühle mich ganz benebelt. Mein Kopf ist wie in Watte gepackt und alles dreht sich ein wenig. Fahrig taste ich nach meinem Tee, der inzwischen eiskalt und eklig ist.

„Der Fernseher ist besetzt!“, er klingt aufrichtig empört.

„Und was soll ich da machen?“, ich nehme einen Schluck Tee und verziehe das Gesicht.

„Hidan sagt, du hast gesagt, nachdem er gesagt hat, was die im Bad gesagt haben, weil du gesagt hast, Konan soll Deidara verarzten, dass er Fernsehen darf. Aber ich hab vorhin Animal Planet geschaut, und das kann ich jetzt nicht mehr, weil eben du gesagt hast, dass Hidan zu mir sagen darf, dass er schauen darf und ich auf einmal nicht mehr!“

Kopfschmerzen sind schlimmer geworden, ja in ebendiesem Moment. Eine richtige Migräne ist das jetzt. Ich fühle meine Stirn, sicher ist das Fieber, aber selbst kann ich es nicht genau beurteilen.

„Dann setz dich doch einfach neben Hidan und schau, was er schaut, bis er wieder geht. Oder geh und besorg ihm ein Eichhörnchen, was weiß ich...“

„Gerade jetzt verpasse ich eine Dokumentation über das Paarungsverhalten der Tigerhaie nahe den Bahams. Weißt du, was für ein elementarer Verlust das für mich ist, wenn ich es nicht weiß?!“

„Du hast doch gar keine Freundin, was willst du dann mit so Paarungsverhalten?“

“Vielleicht hätte ich ja schon eine, wenn man mich mal in Ruhe Animal Planet gucken lässt!“, es raschelt leise und er stopft sich etwas von den Chips in den Mund, die er in der Tasche mit sich rumträgt.

„Ich weiß, weshalb du keine Freundin hast, Kisame“, auf einmal ist er gefährlich still. „Frauen mögen Männer, die stark sind, und das bist du, und klug, das bist du natürlich auch, aber was du nicht bist, ist ordentlich. Ja, Frauen mögen saubere Männer, die Chaos beseitigen und Ordnung schaffen und auch halten können. Verstehst du, was ich meine?“

„Kann schon sein... und was soll ich jetzt tun?“

Darauf habe ich gewartet, auch mit Erkältung stecke ich hier noch alle in die Tasche.

„Du räumst die Bude auf, dann lernst du es und schwups, hast du nicht gesehen, ist bald eine hübsche Frau hier, um sich auf so einen ordentlichen Typen wie dich einzulassen“, ich zwinkere ihm mit meinem nicht triefenden Auge zu und rotze gleichzeitig in eines meiner letzten Taschentücher.

„Ich... ich werds mal versuchen“, er klingt nicht begeistert, aber offenbar auch nicht sonderlich abgeneigt. Mit wehendem Mantel dreht er um, haut die Tür hinter sich wieder zu und ich kann hören, wie sich seine schweren Schritte ins Wohnzimmer begeben.
 

Die können hier wirklich nichts allein, und nehmen keinerlei Rücksicht auf mich, wenn es mir nicht gut geht. Ich sollte ein paar Sachen packen und zusehen, dass ich mich wohin lege, wo ich meine Ruhe habe, damit ich etwas Schlaf nachholen kann. Ja, das ist eine gute Idee. Ich nehme die Baupläne fürs Kanalsystem, die noch gezeichnet werden müssen, klemme sie mir unter den Arm und schiele nach draußen. Vom Wohnzimmer her höre ich Geschepper, den Staubsauger und Hidan, der versucht sich über das Geräusch vom Staubsauger hinweg, mit jemandem zu unterhalten. Leise schleiche ich den Gang entlang, und rein in die Bibliothek, wo so selten jemand herkommt, weil sie alle zusammen nicht lesen können. Oder es ihnen nicht so gefällt, oder was weiß ich.

Ihm Ohrensessel nahe dem Fenster finde ich einen gemütlichen Platz, breite die Pläne aus und verschwinde dahinter.
 

„Was für eine Verschwendung!“, ich zucke leicht zusammen. Wegen meinem Ohrenrauschen habe ich Kakuzu nicht gehört, der jetzt vor mir steht.

„Kakuzu...“, ich suche bedröppelt nach Worten. „Wie hast du mich gefunden?“

“Bin der Spur aus Taschentüchern gefolgt.“, er hält ein angeschnäuztes in der Hand und wirft es angeekelt zu Boden. „Weißt du, wie viel Geld Akatsuki im Monat für Taschentücher ausgeben muss?!“

„Nein, du etwas?“

„...nein, aber es ist eindeutig zuviel!“

„Kakuzu, was willst du?“, ich stütze den Kopf auf die Hand und schließe kurz die Augen. Warum holt der Tod mich nicht einfach? Dann hätte ich meine Ruhe.

„Hast du mal das Wohnzimmer gesehen? Oder das Esszimmer? Oder die Küche? Oder sonst einen Raum? Kisame rennt durch die Gegend macht das halbe Mobiliar kaputt!“

„Nein, nein, er räumt auf...“, ich kann nicht glauben, dass er das mit dem ordentlich sein nicht kapiert hat.

„Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Er wischt Staub und haut dabei mit seinem fetten Hinten eine Vase runter. Er staubsaugt, Hidan der Trottel stolpert übers Kabel und zertrennt mit seiner Säge die Couch. Er räumt den Schrank aus, um die Hälfte vom Inhalt fallen zu lassen. Er spült Geschirr und zerbricht es mit seinen Pranken. Er-...“

“Jaja, ich habs verstanden“, ich wurschtle den Plan irgendwie wieder zusammen und lege ihn in meinen Schoß. „Egal, was Kisame zerstört, ich werde dafür aufkommen.“

„Du wirst dafür aufkommen?! Ich bin für die Finanzen zuständig, schlussendlich fällt wieder alles auf mich zurück, ich spare ohnehin schon so sehr. Esse die Reste von allen, brauche alte Kleider auf, benutze das Klopapier doppelt, schnäuze mich in gebrauchte Taschentücher...“

„Benutzt man Klopapier auf beiden Seiten, liegt der Erfolg auf der Hand“, keine Ahnung, warum mir das gerade einfällt. „Solange Kisame aufräumt habe ich meine Ruhe, und das ist wichtig, weil ich nicht nur krank bin, sondern auch gleich wirklich sauer werde, wenn man mir keine Ruhe lässt.“

„Ich verlange, dass man hier mein Haus stehen lässt!“, er stampft mit dem Fuß auf.

„Das ist mein Haus...“

„Aber ich bin für die Finanzen zuständig, verdammt nochmal! Ich muss sparen, SPAREN!!!“, sein gebrauchtes stoffenes Taschentuch, das er vor seinen Mund gebunden hat, weht gefährlich hin und her.

„Okay, hör zu Kakuzu. Du machst jetzt folgendes: Du gehst in den Garten und entspannst dich ein wenig, das wird dir gut tun. Die Sonne gibt’s nämlich umsonst, auch wenn dus mir nicht glaubst.“

„Nichts gibt’s umsonst, nicht einmal das Leben!“, er stößt die Faust gen Decke und marschiert ab, was mich dazu bringt erleichtert auszuatmen. Endlich kann ich mal aufs Klo...
 

Ich wanke gefährlich zurück Richtung Bibliothek. Bei dem Gestank im Klo konnte ich mir nur mit Mühe das Kotzen verkneifen. Vom Fieberwahn geschüttelt lasse ich mich in meinen Sessel sinken und drehe mich zum Fenster, um ein wenig frische Luft zu schnappen.
 

„GAAAAAAH!!!“, ich erschrecke fürchterlich, als eine große, hässliche grüne Fratze nur wenige Millimeter neben meinem Gesicht auftaucht.

„UAAAAAH!!!“, die große, hässliche, grüne Fratze erschreckt sich offenbar ebenfalls.

„Zetsu. Was. Ist. Los?!“, ich niese ihm freiweg ins Gesicht und habe das Gefühl mein Hirn kommt mir zur Nase raus.

Zetsu klappt kurz die Palmwedel zu und öffnet sie dann wieder, um sich zu beschweren.

„Kakuzu ist im Garten und rechnet mir vor, wie viel er einbringt und wie viel er kostet.“, er klingt genervt, aber nicht zu genervt und doch weiß ich, wenn ich mich nicht drum kümmere tut es keiner und wenn einer Probleme lösen kann, dann bin ich das.

„Hält er Itachi wieder das mit dem Karotten vor?“

„Schlimmer, er hat mir das Wasser abgedreht und meine Pflanzen brauchen Wasser. Jetzt sofort.“

„Und was soll ich da jetzt machen?“, der Schweiß rinnt mir in Bächen über das Gesicht, ich bräuchte mich eigentlich nur über die Pflanzen zu stellen.

„Bewässer sie, mach einen Regentanz oder so. Aber wenn nicht schnell was geschieht, dann nehmen die Knospen der Erdbeeren erheblichen Schaden, das heißt, dass es keine Erdbeerlimonade geben wird, was heißt, dass Tobi weinen wird, was heißt, dass Itachi durchdrehen wird, was heißt, dass er vielleicht wieder einen Clan ausrottet und wir diesmal dieser Clan sind.“

Er führt mir das ganze Szenario vor Augen und ich erkenne, die Sache ist dringend. Mit einem letzten Rotzen steige ich durchs Fenster nach draußen und verscheuche Kakuzu, der grade dabei ist Blumenkohl aus dem Beet zu rupfen und für den Verkauf nach drinnen zu transportieren.
 

Ich stelle mich breitbeinig neben die Vogelscheuche, die Tobi zum Verwechseln ähnlich sieht, hebe die Hände und konzentriere mich.

„Die Kraft ist mit dir“, denke ich und beschwöre über mir ein Gewitter herauf, das den Garten bewässern soll.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass man kann die Sekunden vom Aufscheinen des Blitzes bis zu dem Moment zählen kann, wenn der Donner ertönt, um auszurechnen, wie weit ein Gewitter entfernt ist? Drei Sekunden entsprechen einem Kilometer.

Ich schwenke die Arme für mehr Dramatik und über mir bildet sich ein dunkler Strudel aus Donner und Wolken, deren Ergüsse langsam hernieder rieseln.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass der Donnerstag seinen Namen nach dem alten nordischen Gott Thor hat, der nach der Überlieferung den Donner verursachte, wenn er mit seinem von Ziegenböcken gezogenen Wagen über den Himmel fuhr? Die Böcke liefen so schnell, dass die Hufe Funken schlugen, und das Rumpeln des Wagens hörte man als Donner.

Mir wird schwindelig, während ich den Strudel über mir sehe. Ich zupfe das allerletzte Taschentuch aus der Hosentasche, das in wenigen Sekunden komplett durchgenässt ist und schnäuze mich lautstark, während ich mitten im Regen neben der Vogelscheuche stehe. Jetzt ists ja auch schon egal.

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass wenige Momente, bevor der Blitz in einem selbst einschlägt, sich eure Haare zu kräuseln beginnen und ihr die elektrische Spannung fühlen könnt?

„HAAATSCHIII!!“

Immer kommen sie mit ihren Problemen zu mir, anstatt sie mal selber zu lösen, wenn es mich nicht gäbe, würde die Organisation in Chaos versinken.

Huh, was ist das denn? Meine Haare sehen aus, wie ein explodierter Pudel, und ich fühle ein Kribbeln wie tausend Schmetterlinge im Bauch. Ach, wird schon nichts lebensbedrohliches sein...

Anmerkung des Autors: Habt ihr gewusst, dass der Blitz sich immer den höchsten Punkt auf einer Ebene sucht um einzuschlagen? Und dass er ganz besonders von metallischen Gegenständen angezogen wird, wie zum Beispiel Schirme, oder Schmuck, oder zig Piercings in eurem Gesicht...?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Flecki49
2010-08-15T15:27:07+00:00 15.08.2010 17:27
Oh der arme Pain!
xD
Genial, besonders die Sache mit Deidara und Konan im Bad^^
Ich hab einen Lachkrampf gekriegt, als Tobi völlig aufgelöst in sein Büro gestürmt ist und Pain gedacht hat, iwer ist gestorben, ich weiß auch nicht warum, aber ich hatte echt voll den Lachflash^^
Ich liebe deine FF, hab ich das schonmal erwähnt? Nein?
Ich liebe deine FF^^
Lg, Flecki^^
Von: abgemeldet
2009-12-05T23:00:30+00:00 06.12.2009 00:00
hmmmm... also ich finds doof das die story schon ein ende hat ich habe mich bei jedem kapitel so schrott gelacht das ich hinterher bauchweh hatte.aber mir ist aufgefallen das da noch einer fehlt....*denk denk* genau Sasori gibts ja auch noch!!!Vielleicht kann man ja auf ein weiteres kapitel hoffen in dem der vorkommt(ham wa wenigstens nochmal ordentlich was zu lachen) ich fand die story auf jeden fall hamma geil!!!

liebe grüzze die verrückte S.XD
Von:  narutoistcool
2009-10-08T11:16:53+00:00 08.10.2009 13:16
hahahaha xD
pain ist der papa, der leader
er kann alles lösen
voll lustig mach weiter soo

LG >narutoistcool<
Von:  Blanche-Neige
2009-09-26T15:11:44+00:00 26.09.2009 17:11
oh mann
was ein glück ist er nun von dieser chaosorganisation befreit :D
jetzt kann er endlich mal in riuhe schlafen
war wirklich ein hammer kap
ich musste so lachen
*rofl*
wirklich gelungener abschluss. ^^

lg
Von:  Deoys
2009-09-19T19:19:31+00:00 19.09.2009 21:19
rooofl.. zu geil. wenn ich mal traurig bin, werde ich immer deine ff lesen. ^^

lG
Deoys
Von:  Dwingvatt
2009-09-19T17:33:15+00:00 19.09.2009 19:33
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Deine anmerkungen am schluss, waren der hammer. da lehrt man ja noch was. XD
schade is es schon zu ende.

Dwingvatt
Von:  Lysette
2009-09-18T17:55:45+00:00 18.09.2009 19:55
omg xD
das war so geil.
ich fand das kap war eindeutig das beste xD
ein sehr gelungener abschluss^^

mach weiter so^^

hdl
Von: abgemeldet
2009-09-18T17:13:50+00:00 18.09.2009 19:13
haha voll geil XD
aber du kannst doch noch nicht aufhören!
ich liebe deinen schreib stil :)
also falls du doch ein kapi machen solltes sag mir bescheid
lg
Von:  Rayligh
2009-09-18T16:09:01+00:00 18.09.2009 18:09
Nein, das kannst du uns doch nicht antun O_O

Ich meine, wie soll ich denn jetzt noch irgendwelche langweiligen Dinge überstehen ohne die Aussicht auf ein neues Kapitel sobald ich mich einlogge?
Hä?
Häää?


...
Aber das Kapitel war genial^^ Armer Pain...
Von: abgemeldet
2009-09-18T13:15:36+00:00 18.09.2009 15:15
mein leben hat keinen Sinn mehr...es ist vorbei *schniff*
okay so dramatisch auch wieder nicht...trotzdem schade ._.
ich finde das Kapitel genial:D
Also rein theoretisch ist Itachi an allen schuldxD
Am besten fand ich das mit den "Kuchen"-schützer (wie heißt der nochmal...egal). Und Tobi glaubte es natürlich.

echt super FF ich fand es einfach klasse und habe jedes Kapitel genossen ^^


Zurück