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Chat Love

ruXuru, nebenbei reiXaoi
von

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Chapter 1

Wieder nur eine Niete.

Ruki seufzt.

Er hat es immer und immer wieder versucht, aber seine Mühen blieben erfolglos.

Dieser Typ, mit dem er geschrieben hatte, war ein totaler Reinfall gewesen.

Ruki schaltet den Laptop aus und lehnt sich zurück.

„Warum hab ich kein Glück?“, fragt sich der 18-Jährige.

Wie jeden Tag hat er sich im Musikforum eingeloggt und nach netten Typen gesucht. Ja, Typen. Denn Ruki war homosexuell. Seine Klassenkameraden wussten davon nichts, denn er gab sich ja nicht so. Nur sein bester Freund Reita weiß es. Und das auch nur, weil Ruki ihn auf einer Party küsste. Nur dass Reita sein Glück bereits gefunden hatte. Mit Aoi war ihm der große Fang gelungen.

Ruki stand auf und legte sich auf sein Bett. Die Uhr auf seinem Schreibtisch verriet ihm, dass es schon kurz vor Mitternacht war. Morgen war wieder Schule. Es kotzte ihn an, aber was sollte er machen.

Einem Gerückt zu folge, sollten sie morgen einen neuen Schüler in die Klasse kriegen. Es war zwar mitten im Schuljahr, aber irgendwie schaffen die das trotzdem immer.

Der Kleine steht wieder auf und zieht sich aus. Mit einem weiteren Seufzer legt er sich ins Bett.

Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus, denkt er sich. Ja, noch beschissener…

Auch der nächste Morgen hält für Ruki nichts Besonderes bereit. Seine Mutter hatte ihm ein Bento hingestellt und Ruki stopft es zusammen mit einer Flasche Wasser und einem Päckchen Zigaretten in seine Schultasche.

Da er fertig ist, geht er auch gleich los, bevor er wieder mal zu spät kommt. Auf dem Schulweg sammelt er auch gleich Reita ein, der in derselben Straße wie Ruki wohnt.

„Morgen, Ruki-chan.“, begrüßt Reita ihn fröhlich.

„Warum so gute Laune?“, kommt es leicht genervt vom Kleinen.

„Aoi war gestern Nachmittag noch bei mir und wir hatten sturmfreie Bude.“ Der Blonde grinste.

„Kein Wunder. Wenn ich’s gestern mit jemandem getrieben hätte, wäre ich auch besser drauf…“

„Kannst ja bei uns mitmachen.“

Geschockt schaut Ruki den größeren an. „Da würde Aoi nicht mitmachen.“

„Glaubst du. Ich glaube, langsam werde ich ihm zu langweilig. Er will immer Abwechslung…“

„Bitte keine Details. Euer Sexleben geht mich nichts an…“, blockt Ruki.

Reita lacht und sie setzen den Weg fort.

Am Schultor treffen sie auf Aoi. Die drei gingen alle in dieselbe Klasse.

„Kai schon gesehen?“, erkundigt sich Reita, nachdem er von seinem Liebsten einen Kuss in Empfang genommen hatte.

„Nö, aber er wird sicher gleich da sein. Ihr seid heute überpünktlich. Normalerweise ist Kai ja immer der erste.“, sagt Aoi.

„Ja und auch heute wieder.“ Vom Schulgelände aus kommt Kai angelaufen. Er war also schon dagewesen.

„Na dann lasst uns reingehen.“, schlägt Ruki vor, bevor Aoi Reita hier und jetzt auf der Stelle flachlegt.

Die vier betreten das Schulgebäude und gehen in ihren Klassenraum. Dort sind nur eine handvoll anderer Schüler. Aber niemand unbekanntes.

Ruki lässt sich auf seinem Stuhl nieder und packt sein Zeug aus. Heute hat er noch weniger Bock auf Schule als sonst.

Die Klingel ertönt und der Rest der Klasse nimmt ebenfalls seinen Platz ein. Dann betritt der Lehrer den Raum. Er wird von einem großen Typen verfolgt. Er hat lange brünette Haare, die leicht auftoupiert sind. Ruki erkennt ihn nur als Kerl, weil sein Hemd eng anliegt und er flach wie ein Brett ist. Außerdem hat er keinen Rock an.

In Rukis Kopf drängt sich ein Bild mit dem Neuen in einem Rock. Einem wirklich kurzen Rock mit Strapse.

Ruki schüttelt den Kopf.

„Das hier ist Kouyou Takashima. Er ist ab heute in eurer Klasse.“ Als ob man das nicht sehen würde. Bekloppter Lehrer. „Seid bitte nett zu ihm und helft ihm, falls er nicht klarkommt.“ Auf jeden Fall. Da kann sich der Große gleich direkt in ne Ecke stellen.

„Da neben Matsumoto ist noch was frei.“ Damit meint die blöde Pute Ruki. Und neben ihm ist wirklich noch ein Platz frei. Mist.

Der Brünette nimmt also neben Ruki Platz und fängt gleich an vor sich hinzustarren.

Na das wird ja super…

Die Stunde vergeht zäh und als es zur Pause klingelt, freut sich Ruki so tierisch und springt gleich auf.

„Hey, Kouyou. Willst du vielleicht mit zu uns kommen? Dann bist du nicht so allein.“ Kai steht vor Kous Tisch und sieht ihn mit seinem knuddeligen Lächeln an.

„Äh… danke… Gern.“, meint der Angesprochene und steht auf.

„Ey, Kai. Nur weil du Klassensprecher bist, musst du ihn doch nicht gleich mitschleppen.“, beschwert sich Ruki leise bei der Grinsebacke.

„Warum nicht? Du hattest es genauso schwer, als zu herkamst. Und wer hat dir da geholfen?“, kontert der Braunhaarige.

„Du…“, sagt Ruki kleinlaut.

„Na siehst du. Und jetzt sei nett zu ihm und benimm dich anständig.“

Kai knufft dem Kleinen etwas in die Seite und entlockt ihm ein Lachen.

Reita und Aoi sind schon draußen und Kouyou wartet an der Tür auf Kai und Ruki. Die drei folgen dem Pärchen.

„Ähm… Sind die beiden da nur gute Freunde oder was?“, erkundigt Kou sich bei Kai.

„Die sind zusammen. Das sieht man doch.“, antwortet Ruki anstatt Kai ziemlich trotzig.

Kou nickt nur und sagt nichts mehr.

Von Kai bekommt Ruki einen warnenden Blick. Dieser zuckt nur mit der Schulter.

Auf dem Schulhof stellen sich Reita und Aoi gleich an dem Stammplatz der Gruppe, der aus zwei Bänken besteht.

Aoi setzt sich auf die Bank und zieht Reita auf seinen Schoß. Der Schwarzhaarige streichelt seiner Blondine über den Rücken und sie unterhalten sich gedämpft.

„Sag mal… Hast du vielleicht einen Spitznamen, Kouyou?“ Kai will immer alles wissen. Das war bei Ruki auch so gewesen.

„Uruha…“, gibt der Brünette zurück.

„Gut. Also ich stell uns erstmal vor. Mein Name ist Kai, der Blonde ist Reita, der unter ihm Aoi und der Kleine, der so unfreundlich ist, heißt Ruki.“

„Kai!“, beschwert sich Ruki.

Uruha und Kai lachen. Der Kleine beobachtet Uruha ein bisschen. Ihm waren die vollen und sinnlichen Lippen vorher nicht aufgefallen. Von solchen geküsst zu werden, war sicher toll.

Ruki schüttelt den Kopf. An so einen Unsinn sollte er nicht mal im Traum denken.

„Wir haben gleich Sport.“, stellt Aoi in den Raum und grinst Reita an.

„Au ja. Umkleidekabine sag ich nur.“ Der Blonde grinst verschwörerisch.

Ruki verdreht die Augen. Keiner der beiden denkt auch nur mal einen Augenblick an seine Freunde. Dass Ruki sich so etwas wünscht, wusste Reita. Trotzdem nahm er keine Rücksicht.

Der Kleine konnte sich nur mit dem Gedanken trösten, dass er heute Nachmittag wieder an seinem geliebten Laptop sitzen würde und wieder mal die Memberliste des Musikforums durchwühlen würde.

Die schrille Glocke ertönt und der kleine Trupp macht sich auf den Weg zum Sportplatz. Dort folgt Uruha den Jungs in das kleine Vorgebäude, das die Umkleidekabinen enthielt. Die fünf teilen sich einen Raum mit Bänken.

„Weiß einer, was wir heute machen?“, fragt Ruki.

„Ich glaub Ausdauerlauf.“, meint Aoi.

„Na super. Dann darf ich nachher gleich wieder duschen.“

„Super. Duschen.“, hört man Reita lachen.

Dann ziehen sie sich um. Auch wenn Ruki eine gewisse Abneigung gegen den Großen hat, betrachtet er ihn ziemlich eingehend. Die schlanken Beine, der schmale Körper, die makellose Haut… Moment mal. Hatte der etwa rasierte Beine? Die Jungs rasierten sich zwar auch die Achseln, weil das einfach ästhetisch war, aber die Beine?

Uruha scheint sich nicht an den Blicken der anderen zu stören und schlüpft in eine kurze Sporthose.

Nach fünf Minuten sind alle fertig und verlassen das Gebäude. Ihre Sportklasse ist nicht allzu groß und so schaffte man mehr.

Ruki erwischt sich immer wieder dabei, wie der Uruha betrachtet. So ein Körper gehörte eingesperrt.

„Also bitte aufstellen für den Ausdauerlauf!“, ruft ihr Sportlehrer und die Jungs gehen an die Starbahn.

Nach dem Pfiff quälen sie sich 25 Minuten unter der warmen Sonne. Es ist Frühling und es ist warm. So kommen sie alle schnell ins Schwitzen.

Ruki reichte es nach 15 Minuten und er zieht einfach sein Shirt aus, schmeißt es auf die Rasenfläche und läuft oben ohne weiter.

Dass Uruha bei dem Anblick fast ins Stolpern gekommen war, bemerkt Ruki nicht. Fünf Minuten später folgen Aoi und Reita seinem Beispiel.

Die Jungs machen die Mädchen schon ziemlich wuschig, aber da Rei und Aoi ein Paar sind, beobachten sie lieber Ruki.

Als die Zeit rum ist und der Pfiff ertönt, läuft Ruki ein Stück weiter auf die Rasenfläche und lässt sich fallen. Uruha, der die ganze Zeit hinter ihm gelaufen war, tat es ihm gleich.

Ruki entdeckt ihn natürlich und wundert sich, dass der Brünette trotz seines zarten Körperbaus die ganze Zeit Rukis Tempo hatte halten können. Seine vier Kumpels hatten ebenfalls dieses Tempo gehabt und Ruki hatte während des Laufens nur ein paar andere Kerle überrundet.

„Steht auf und geht duschen!“, ruft der Lehrer.

Schwer atmend richtet Ruki sich auf und wartet freundlicherweise auf Uruha, der noch auf der Wiese saß.

„Kommst du?“, fragt der Kleine etwas genervt.

„Ja…“, erwidert Uru und versucht aufzustehen. Doch er ist ziemlich wackelig. Bevor er fast umfiel, stützt Ruki ihn netterweise.

„Schwacher Kreislauf?“

„Ja…“, gibt der Braunhaarige atemlos zurück.

Langsam machen sich die beiden auf den Weg zurück zum Sportgebäude. Dort erwarten Kai und die zwei Bekloppten sie.

„Was ist denn los?“, fragte Kai besorgt. Er macht sich ja um alles und jeden Sorgen.

„Schwacher Kreislauf. Ich muss mich nur etwas abkühlen, dann geht das schon.“, erklärt Uruha.

„Aber in die Dusche schaffst du es hoffentlich allein.“, gibt Ruki dazu und erntet wieder einen warnenden Blick von Kai.

„Sicher…“

Wieder in der Umkleidekabine hatte sich Uru schon ein wenig erholt und nahm sich ein Handtuch aus dem Regal. Zum Glück gab es haufenweise Einzelduschen. Für Ruki wäre es ein ziemliches Problem, wenn er mit anderen Jungs duschen müsste.

Bei Aoi und Reita war das wieder anders. Die beiden gehen sofort gemeinsam in eine Duschkabine und ein paar Minuten darauf hört man schon leises Gestöhne von Reita.

Ruki nervt das zwar schon, aber bitte. Wenn die zwei nicht voneinander lassen können, war das nicht seine Sache.

Der Kleine zieht ebenfalls seine Sportsachen aus und geht in Unterhose und mit einem Handtuch unterm Arm. Um vorzusorgen, nimmt er die allerletzte Kabine, die am weitesten von den beiden Perversen entfernt ist. Dort wird er seine Ruhe haben.

Er schlüpft aus seiner Unterhose und betritt die Kabine. Duschgel findet sich hier in Spendern an der Wand. Praktisch. Die Schule hat genug Geld.

Nachdem Ruki sich nass gemacht hat, seift er sich ein. Das Duschen nach diesem Lauf ist wirklich erholsam.

Ruki hört neben sich die Kabinentür aufgehen und Uruha tritt ein. Da die Kabinen so gebaut sind, dass man den halben Oberkörper des Nachbars sehen kann, kann auch Ruki Uru sehen. Es störte ihn nicht sonderlich, denn der Kleine ist eh so gut wie fertig.

Er schnappt sich sein Handtuch, rubbelt sich leicht trocken und schlingt es sich dann um die Hüfte. Vorsichtig tritt er aus der Kabine, da der Boden verdammt glitschig ist. Ruki geht an den übrigen Kabinen vorbei und kehrt zurück in den Umkleideraum. Glücklicherweise ist der leer, sodass er einfach das Handtuch fallen lässt und in seine Unterhose steigt.

Auf einmal steht Uru neben ihm mit einem Handtuch um die Hüften.

Scheiße. Er hat Ruki sicher von hinten gesehen. Und das ohne Handtuch.

Leicht rot im Gesicht, geht der Große weiter zu seinem Platz. Dann lässt auch er einfach das Handtuch fallen, um sich anzuziehen. Ruki zieht sich den Rest auch schnell an und verlässt dann überstürzt die Umkleide.

Verdammter Mist. Warum muss der Typ das einfach machen? Nicht mal seine besten Freunde ziehen sich einfach so vor ihm aus…

Ruki ist leicht durcheinander und geht erstmal zu den Spinden, wo er seine Sporttasche verstaut und das Buch für die nächste Stunde rausholt.

Ihm geht der Anblick dieses tollen Hinterns nicht mehr aus dem Kopf. Dreck. Jetzt wird er sicher die ganze Zeit Uru anstarren. Ob er das überhaupt gemerkt hat? Eigentlich schon, denn er hat Ruki ja von hinten gesehen.

Denk nicht weiter drüber nach, sagt sich Ruki und geht zum Raum, wo seine Freunde ebenfalls sein müssten. Reita und Aoi trifft er wieder in einer Ecke an. Natürlich bekrauchen die sich und küssen sich. Die Klasse hat es bis jetzt noch nicht gestört. Sie rühmt sich immer, dass sie die Klasse sind, die das einzige schwule Pärchen an der Schule hat. Jedenfalls das einzige, das es auch zeigt.

Kai sitzt an seinem Tisch und guckt durch irgendwelche Unterlagen.

Uruha war Kami-sama sei Dank noch nicht da. Aber es ist nur eine Frage der Zeit.

Seufzend nimmt Ruki also auf seinem Stuhl Platz und legt sich das Buch und ein Heft als provisorisches Kopfkissen unter. Dann legt er seine Arme drauf und sein Kopf trohnt obenauf.

Er ist so was von müde. Vom Sport kam das weniger, aber das hat sicher auch was zu beigesteuert. Was ihn aber heute richtig frustet, ist der Gedanke, dass er heute noch in die Musik-AG muss. An sich kein Problem, denn Reita, Aoi und Kai sind dort ebenfalls. Aber Ruki wollte lieber wieder an seinen PC, um sich einen neuen Typen rauszusuchen.

Uruha betritt den Raum und Ruki dreht den Kopf weg. Er kann ihm sicher nicht ins Gesicht sehen, ohne rot zu werden oder ihn komisch anzustarren.

„Bitte alle hinsetzen.“ Das ist der Mathelehrer. So ein Vollpfosten. Was machte Ruki hier eigentlich? Schule wird ihm eh egal sein, sobald er seine Band zusammen hat.

Doch jetzt saß er eben leider in diesem beschissenen Raum und muss sich das Geschwafel des Lehrkörpers (oder auch Leerkörpers) da vorne anhören. Dich wie immer hat auch das mal ein Ende.

„Na endlich. Und jetzt nur noch Musik machen.“, freut sich Aoi und wird gleich von seinem Koi wieder unter Beschlag genommen.

„Hey, Uruha. Willst du vielleicht mitkommen?“, bietet Kai dem Großen gleich wieder an.

Ruki sieht Kai geschockt an. Das kann er nicht machen. Da wird sich der kleine Vocal nicht aufs Singen konzentrieren können, wenn diese braunhaarige Diva vor ihm rumspringt.

Egal. Ruki kann sich jetzt nicht weiter beschweren, denn die beiden verliebten Deppen gehen schon zur Tür und auch Kai, der von Uru gefolgt wird, geht mit ihnen.

Also hat er keine Wahl und folgt ihnen zum Musikraum. Dort stürzt sich Reita gleich an seinen geliebten Bass und Aoi nimmt seine Gitarre. Kai platziert sich hinter den Drums. Der große Brünette weiß nicht so recht, was er mit sich anfangen soll und stellt sich einfach neben die Tür.

Ruki geht an sein Mikrofon und stellt erstmal alles ein.

Dann zeigt er Kai ein Zeichen und dieser gibt einen Takt vor. Aoi und Reita steigen mit ein und Ruki fängt an mit singen.

Sie sind natürlich die Schülerband und auch unheimlich beliebt bei den Schülern. Vor allem bei den Schülerinnen…

Ruki fällt auf, dass Uruha ihn ziemlich lange und intensiv beobachtet. Ist an sich auch kein Wunder, denn Uru steht genau gegenüber des kleinen Sängers. Dieser stört sich aber nicht weiter dran, denn er singt ja und muss sich auf den Text konzentrieren.

Das Lied ist zu Ende und Uruha sieht ganz begeistert aus.

„Hier ist nicht zufällig noch eine Gitarre?“, fragt er.

„Die kannste nehmen.“, meint Aoi und reicht ihm eine blaue E-Gitarre. Schnell und mit geübten Fingern schließt der Schwarzhaarige das Instrument an und Uru zupft leicht an den Saiten, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Einen Augenblick später spielt er schon eine Melodie.

„Hey, das kenne ich!“, meint Reita und begleitet den Brünetten. Aoi ebenfalls. Kai steigt kurz darauf auch mit ein.

Ruki schaut sich das an, kommt aber nicht umhin, den Text leise vor sich hinzusingen.

„Das war richtig gut. Willst du vielleicht bei uns in der Schülerband einsteigen?“ Ruki hat diese Worte von Kai gehört, will sie aber nicht so recht glauben.

„Was? Bist du bekloppt? Du kannst doch nicht einfach einen Neuen in die Band aufnehmen. Ich bin hier der Leader-sama!“, plustert sich der Kleine auf.

„Aber wenn die Mehrheit dafür ist, bist du überstimmt.“, meint Aoi, der etwas verwirrt aussieht.

„Ich glaub das nicht!“ Ruki stopft das Mikro unsanft zurück in den Halter und stürmt dann einfach aus dem Raum.

Auf dem Flur verringert er sein Tempo nicht wirklich. Was denken die sich? Er hatte diese kleine poplige Band ins Leben gerufen und Kai will jetzt über neue Member entscheiden?

Der Vocal ist sauer und läuft auch so durch die Gänge der Schule. Doch der Ausgang ist schon in Sicht und einen Augenblick später steht Ruki in der Sonne. Er schirmt seine Augen vor dem Licht mit einer großen Brille, die er immer dabei hat. Immer eine andere natürlich.

Seine Eltern sind vielleicht nicht immer die besten, aber da seine Mutter Anwältin und sein Vater der Vorstand eines renommierten Schmuckladens ist, hat Ruki immer genug Geld, wenn er welches braucht.

Der Heimweg ist für Ruki ein kurzer, denn er wohnt ja nicht weit weg von der Schule. Als er bei Reitas Haus vorbeigeht, wird er irgendwie sentimental. Die Erinnerung an die Party ist wieder da...

Chapter 2 (Flashback)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 3

An diesem Abend hat Reita Ruki nicht nur geküsst, sondern ihn auch unheimlich befriedigt. Der Vocal wusste, dass er auf Jungs stand, aber die Sache mit Reita zeigte ihm dann genau das, was er hatte erleben wollen.

Nun dachte Ruki nach dem Abend, dass Reita was von ihm wollte. Es stellte sich heraus, dass dieses etwas nur Rukis Körper gewesen war.

Trotz alledem waren sie beste Freunde geblieben und sind es immer noch. Dann kam Aoi auf die Schule und Reita war schneller weg vom Markt, als Ruki ‚Selbstbefriedigung’ aussprechen konnte. Aber die Freundschaft war wichtiger als Körperliches.

Und wieder seufzt Ruki. Wenn er doch nur den Arsch in der Hose gehabt hätte und Reita gefragt hätte. Insgeheim hatte er Reita schon immer mehr als einen Freund gesehen, doch er hätte es ihm nie sagen können.

Aber das ist jetzt vergangen und schon fast nicht mehr wahr.

Zu Hause angekommen, erwartet Ruki ein frisches Mittagessen, auch wenn es dafür nicht die richtige Zeit ist.

Seine Mutter arbeitet von früh bis spät und lässt Ruki immer was zum Mittag schicken. Und sein Vater ist oft auf Geschäftsreise. Von daher sieht er ihn auch so gut wie nie. Aber Ruki stört es nicht. So gibt es niemanden, der ihm Vorschriften macht. Das Hausmädchen, was immer zum Aufräumen kommt, wenn Ruki in der Schule ist, hat er noch nie gesehen.

Ruki wirft die Tasche auf den Tisch und nimmt sich das Essen mit hoch in sein Zimmer. Dort macht er als erstes den PC an und während dieser hochfährt, futtert er schon etwas von dem Essen.

Gleich darauf loggt er sich mit seinem Nickname in das Musikforum ein. Ruki ist ‚Nameless Liberty’.

Ein Klick und er ist auf der Suchseite. Schnell tippt er seine Standardvorstellungen ein und prompt werden ihm haufenweise Pics von Typen seines Interessenbereichs angezeigt.

Einige kennt er schon. Vom Namen her und von dem Profilbild. Es gibt nur wenige, die ein richtiges Bild von sich drin haben. Ruki hat keins. Er hat eine schwarze Animeneko mit blutroten Augen vorgezogen, die im Schnee sitzt. Um sie herum sind Blutspritzer.

Ruki scrollt nach unten und entdeckt tatsächlich neue Mitglieder.

‚Decomposition Beauty’ klang gut. Der Kerl hat eine schwarze Rose mit Nägeln darin als Profilbild. Schwul. Aber so was von.

Dann gleitet sein Blick über die Körperangaben. 1,77m groß, brünett und als auffälliges Merkmal steht ‚Lippen’ da. Der Vocal denkt sich nichts weiter dabei.

Ruki klickt ihn an und öffnet ein Nachrichtenfenster.

Nameless Liberty: „Hey… Bin über dein Profil gestolpert… Haste Lust dich über Musik zu unterhalten? Bin selbst Sänger einer kleinen Band…“, schreibt Ruki und verschickt die Mail.

Decomposition Beauty: „Gern. Klingt gut. Ich spiele leidenschaftlich gern E-Gitarre.“

Nameless Liberty: „Hab mal normale Gitarre gespielt. Aber Singen lag mir doch mehr. ^^“

Decomposition Beauty: „Ich kann gar nich singen. *drop* Aber ich wurde zum Klavierunterricht gezwungen.“

Nameless Liberty: „Klavier is schön. Is immer super als Begleitung bei melancholischen Liedern.“

Decomposition Beauty: „Haste n Grund melancholisch zu sein?“

Nameless Liberty: „Schon, aber das is was Persönliches…“

Decomposition Beauty: „Verstehe und respektiere ich. Weißt du, ich bin vor ner Weile erst umgezogen und muss mir jetz Freunde suchen. Es gibt eine handvoll Typen, die nett zu mir sind. Und dann is da noch einer, der total fies zu mir is. Er scheint mich überhaupt nich zu mögen. Dabei is er n ganz niedlicher…“

Ruki schluckt. Das klingt seltsam vertraut. Er schiebt den Gedanken weg und konzentriert sich auf den Typen.

Nameless Liberty: „Du magst ihn also?“

Decomposition Beauty: „Hm… Schon irgendwie. Da is heute auch was Komisches passiert im Sportunterricht. Willst du es hören?“

Rukis Herz setzt für einen Moment aus. Soll das hier wirklich Uruha sein?

Nameless Liberty: „Okay, schieß los.“

Decomposition Beauty: „Also wir hatten Sportunterricht und da war der Typ wieder. Mir wurde gesagt, dass er Ruki heißt. Jedenfalls hab ich beim Laufen die ganze Zeit fast gleichauf mit ihm gelegen und weil ich so ein Tempo nich gewöhnt bin, war ich nachher total fertig. Ich dachte ‚Nur noch duschen und dann is gut’. Er hilft mir dann netterweise auch in den Umkleideraum und geht dann duschen. Ich warte einen Moment und gehe dann ebenfalls. Ich konnte seinen Oberkörper sehen. Der war vielleicht toll… Ich schweife ab. *hüstel* Also er is fertig und ich dann auch und ich hab so ein geiles Timing, dass ich reingehe, als er sein Handtuch fallen lässt. So nen geilen Arsch hab ich noch nie gesehen. Ich war schon total nervös und wollte eigentlich mit umziehen warten, bis er weg ist, aber dann rutscht mir das Handtuch von der Hüfte und Ruki hat ne tollte Aussicht auf meinen Arsch…“

Ach du Scheiße. So war das. Ruki sitzt mit offenem Mund vor dem Bildschirm, während er die Mail liest. Er glaubt das irgendwie nicht. Aber er ist sich so verdammt sicher, dass es Uruha ist.

Nameless Liberty: „Hast du ihn vielleicht mal angesprochen, warum er so ist?“

Decomposition Beauty: „Natürlich nicht. Ich hab viel zu viel Angst, dass er mich einfach abweist… und ich glaub langsam, dass ich ihn mehr als nur mag…“

Ruki schluckt wieder.

Nameless Liberty: „Das kenne ich… Aber ich bin auf der Suche nach etwas neuem. Also nach jemand neuem. Mein bester Freund hat seine Liebe gefunden und ich frage mich immer, warum ich nicht mal Glück haben kann…“

Warum schreibt er so was? Ruki weiß es nicht. Uru geht es doch nichts an, wie der Vocal denkt und was er fühlt.

Decomposition Beauty: „Vielleicht… hast du einfach noch nicht den richtigen gefunden… So wie du schreibst, bist du mir sehr symphatisch. Ich muss noch Hausaufgaben machen. Schreiben wir uns morgen wieder?“

Nameless Liberty: „Danke, du bist auch symphatisch. ;) Gern doch. Bis morgen Nachmittag.“

Ruki sieht, dass Uru sich ausloggt und tut dies ebenfalls. Er macht seinen PC komplett aus und legt sich auf sein Bett.

‚Das war nicht passiert. Das war nicht Uru. Das ist unmöglich. Das…’ Ruki schließt die Augen. Würde er anfangen, Uru zu mögen?

Er bleibt für den Rest des Nachmittags auf dem Bett liegen und macht die von Uruha erwähnten Hausaufgaben natürlich nicht. Am Abend zieht er sich um und legt sich mit einem unguten Gefühl ins Bett…

Chapter 4

Völlig verschlafen geht Ruki duschen und schnappt sich dann wie immer seine Tasche. Als er das Buch von gestern rausholt, fallen ihm seine Zigaretten vor die Füße. Er wird heute mal Reita und Aoi mit aufs Dach schleppen, dann konnten sie mal eine Rauchen.

Ziemlich demotiviert verlässt Ruki das Haus und gabelt auf dem Schulweg wie immer Reita auf.

Bisher ist alles wie immer. Nur im kleinen Vocal ist etwas anders. Während Reita ihm erzählt, was sie gestern noch geübt haben, kommt Ruki der Chat mit Uru in den Sinn.

Und er wurde rot. Der Brünette findet also den Arsch von Ruki geil. Und auf jeden Fall war das ein Unfall, als Uruha das Handtuch hatte fallen lassen. Doch auch Ruki muss zugeben, dass der Hintern des Großen ziemlich gut aussah.

„Ruki? Alles okay?“ Reitas Stimme holt ihn wieder in die Realität.

„Äh… Ja.“ Soll er ihm davon erzählen? Nein, lieber nicht. Auch wenn Rei sein bester Freund war. Er wird es komisch finden, dass Ruki auf einmal Uru attraktiv fand. Attraktiv? Ja, irgendwie schon. Wenn er an diese sinnlichen Lippen denkt, wird Ruki ziemlich warm. Was die alles machen könnten…

„Bist du sicher? Sieht aus, als ob du an was Tolles denken würdest.“

„Du kennst mich einfach zu gut.“, gibt Ruki leicht grinsend zu.

„Hast du etwa nen netten Typen kennengelernt?“

„Wa…? Woher…?“ Ruki ist erstaunt und sieht seinen Freund auch so an.

„Geraten. Aber du hast dich jetzt selber verraten.“

Ruki guckt beleidigt zur Seite. „So ungefähr…“

„In deinem Forum?“

„Verschwinde aus meinem Kopf!“, sagt Ruki energisch, was Rei noch mehr zum Grinsen bringt.

„Na, was isser für einer?“

„Darüber will ich jetzt nicht reden…“

„Okay. Erzähl es mir, wenn du willst.“ Reita sieht ihn verständnisvoll an und sie setzen ihren Weg fort.

Vor der Schule steht bereits Aoi, der sich mit Uruha unterhält. Sofort muss Reita seinen Schatz in Beschlag nehmen. Kai tritt nun ebenfalls hinzu und Ruki stellt sich neben ihn.

„Wann ist eigentlich das Schulfest?“, fragt der Kleine.

„In einer Woche. Wir sind ja eh nur für die Musik verantwortlich, also müssen wir uns nur darum kümmern.“, erklärt der Drummer. „Übrigens haben wir entgegen deiner Beschwerde beschlossen, Uruha bei uns in der Band aufzunehmen. Erspielt super Gitarre und Aoi kann die Unterstützung gut gebrauchen.“

„Fein. Dann könnt ihr euch aber einen neuen Sänger suchen.“

Mit ausdrucksloser Miene geht Ruki in Richtung des Schulgebäudes und lässt seine Kumpel und Uruha mit fassungslosen Gesichtern stehen.

Er muss sich wirklich zusammenreißen, um nicht loszuschreien. Am liebsten hätte er Kai die Worte auch ins Gesicht geschrien, aber dafür mochte er ihn viel zu sehr.

Angepisst verzieht sich Ruki auf die Toilette und stellt sich vor den Spiegel. Was denken sich die überhaupt? Was soll Ruki machen, wenn Uruha nun auch immer bei den Proben dabei ist? Er wird sich nie mehr konzentrieren können…

Die ganze Zeit bleibt er in der Toilette bis kurz vor Unterrichtsbeginn. So hatten die anderen keine Zeit mehr ihn anzusprechen.

Ruki wirft einen Blick auf die Uhr und geht dann ins Klassenzimmer. Dort setzt er sich aber nicht wie Üblich zu seinen Jungs, sondern er geht bis ganz hinter in den Raum und nimmt dort auf dem letzten Stuhl Platz. Sofort sehen ihn Reita und die Jungs an, doch er schaut einfach stur geradeaus. Sie wissen, dass sie etwas falsch gemacht haben und damit müssen sie jetzt klarkommen.

Es klingelt augenblicklich und die Lehrerin an ihrem Pult beginnt mit erzählen. Geschichte. Wie öde…

Die Stunde geht vorbei. Es ist eine Doppelstunde gewesen, also kann Ruki jetzt aufs Dach eine Rauchen gehen. Die Idee, Reita und Aoi zu fragen, vergisst er sofort wieder.

Auf dem Weg nach oben trifft er niemanden. Seine Zigaretten stecken in der Arschtasche seiner Hose zusammen mit dem Feuerzeug. Er stößt die Tür auf und tritt auf das Dach. Eine warme Briese umspielt ihn und er geht bis an das Geländer.

Das Dach war begrünt und er geht nun über frisches Gras. Sieht immer komisch aus, wenn der Hausmeister seinen Rasenmäher auf das Dach schleppt.

Ruki lehnt sich an das Geländer und zieht die Packung Kippen aus der Tasche. Das Feuerzeug ergreift er ebenfalls. Nachdem er sich eine Zigarette angesteckt hat, bläst er den inhalierten Rauch aus und beobachtet das Wölkchen.

„Da bist du ja.“, erklingt eine bekannte Stimme hinter ihm.

Erschrocken fährt er herum und muss aufschauen, denn Uruha steht direkt vor ihm.

„Hau ab.“, sagt Ruki und wendet sich wieder dem Geländer zu.

„Es tut mir leid.“

„Was tut dir leid?“

„Na wahrscheinlich, dass ich existiere und an diese Schule komme musste.“

Verblüfft schaut Ruki den großen Gitarristen wieder an. In dessen Gesicht zeichnet sich Traurigkeit und leichte Wut ab.

„Ich wäre lieber weiter in meine Schule gegangen, aber nein! Meine blöde Mutter musste ja unbedingt wieder heiraten und hierher ziehen!“

Der Vocal lauscht ihm aufmerksam.

„Ich bin total einsam. Aber ich bin auch froh, dass Kai und die anderen was mit mir zu tun haben wollen. Nur du ziehst nicht mit. Was habe ich dir getan?“ Verlangend schaut Uru den Kleinen vor sich an.

„Ich weiß es nicht…“ Doch dann fällt ihm was ein. „Es ist vielleicht so, dass ich nicht schnell mit Neuen Kontakt knüpfen kann und will.“

„Allgemein mit Neuen oder nur mit mir nicht?“, fragt Uru herausfordernd.

„Allgemein. Ich will meine Gruppe einfach so behalten, wie sie ist. Ohne andere Leute.“

„Glaub mir, ich kann das nachvollziehen. An meiner Schule hatte ich auch ne Clique und wir waren ziemliche Rowdys. Wir haben jeden verprügelt, der uns in den Weg kam.“

Ruki lacht lauthals los und Uru sieht ihn seltsam an. „Du und Leute verprügelt? Ist das dein Ernst?“

„Hey, nur weil ich zierlich bin, kann ich trotzdem ordentlich zuschlagen.“, schmollt der Große.

Ruki schnippt die Kippe über das Geländer und dreht sich Uruha zu.

„Dann beweis es mir.“

Uruha schaut ihn fragend an, doch als Ruki die Ärmel seines Hemdes hochkrempelt, wird es ihm klar.
 

Als die Pause vorbei ist, gehen die beiden wieder in den Klassenraum, wo sie auf Kai und das Homo-Pärchen treffen.

„Wie seht ihr denn aus?“, fragt Kai entsetzt.

Ruki hat eine leicht aufgeplatzte Lippe und Uruhas Wange ist geschwollen.

„Ich hab Ruki bewiesen, dass ich n echter Kerl bin.“, meint Uru und kann einen leichten Stolz nicht verbergen.

„Ich hab ihm nicht geglaubt, dass er an seiner alten Schule mal n Schläger war.“, gibt Ruki zu und nimmt von Kai ein sauberes Taschentuch entgegen, das er sich auf die blutende Lippe drückt.

„Ihr seid doch bescheuert.“, wirft Kai ihnen kopfschüttelnd vor.

Ruki und Uruha sehen sich an und lachen los.

Der Unterricht geht weiter und Ruki sitzt wieder auf seinem alten Platz neben Uruha.

Während der Unterrichtszeit kommt Ruki ein Gedanke. Da er sich jetzt mit Uru verstand, konnte er ihm ja sagen, dass er ‚Nameless Liberty’ war. Oder soll er es ihm doch lieber sagen, statt auf Zettelchen zu schreiben? Er wird es ihm persönlich sagen.

Den ganzen Tag verbringt die Fünfertruppe zusammen und Ruki kommt nicht einmal dazu, Uruha die Wahrheit zu sagen. Am Ende des Schultages auch nicht, denn der Brünette wohnt in der entgegengesetzten Richtung.

Sie verabschieden sich alle voneinander und Ruki geht mit Reita nach Hause.

„Ging ja schnell, das mit Uru.“, stellte Reita fest.

„Ich weiß. Finde ich aber auch seltsam. Woher wusste er eigentlich wo ich war?“

„Kai hat's ihm gesagt. Als du nicht auf dem Schulhof warst, wussten wir, dass du auf dem Dach rauchen bist. Wie immer, wenn du über was nachdenken willst oder Probleme hast. Uru meinte, da es seine Schuld war, dass du so drauf bist, wollte er nach dir sehen und mit dir reden.“

„Aha. Naja, hat ja besser geklappt als gedacht, was?“ Ruki lachte.

„Hattest du das mit dem Aussteigen eigentlich ernst gemeint?“, stellt Reita in den Raum.

„Keine Ahnung. Also ich war in dem Moment schon ziemlich angepisst und ich hab mich so verdammt beherrschen müssen. Wenn Uru nich mit mir geredet hätte, wäre ich vielleicht wirklich ausgestiegen.“

„Na ein Glück, dass Uru-chan dich so unbedingt sehen wollte.“

Sie sind bei Reitas Haus und verabschieden sich. Ruki geht die letzten Paar hundert Meter weiter zu seiner Bleibe und schließt auf. Der Geruch von Putzmittel schlägt ihm entgegen und er hält sich die Nase zu.

Das Hausmädchen macht zwar immer schön sauber, aber sie lüftet nie danach. Das tat Ruki jetzt, sonst ätzen die Dämpfe ihm noch die Nasenschleimhaut weg.

Als das erledigt ist, wendet er sich dem Essen zu. Auf einmal hat er riesen Hunger und er verschlingt die Mahlzeit ausnahmsweise mal am Küchentisch. Doch dann ist sofort wieder sein PC angesagt, zu dem er auch gleich geht.

Mit mehr Eile als sonst loggt er sich ein und sucht seine ‚Decomposition Beauty’.

Nameless Liberty: „Und? Wie war dein Tag so?“

Decomposition Beauty: „Spitze. Ich glaub, Ruki mag mich jetzt. ^^“

Nameless Liberty: „Ja, das tue ich.“

Scheiße. Ruki hatte jetzt als er selbst geantwortet. Verdammt!

Decomposition Beauty: „Hä? Verstehe ich nich.“

Nameless Liberty: „Ähä… Hab mich vertippt. Ich wollte schreiben, dass ich dich auch mag.“

Puh, gerettet.

Decomposition Beauty: „Nein, das wolltest du nicht. Ruki.“

Scheiße. Jetzt war er aufgeflogen.

Decomposition Beauty: „Hattest du vor, es mir mal zu sagen oder wolltest du mich noch eine Weile verarschen?“

Nameless Liberty: „Nach unserer kleinen Prügelei wollte ich es dir eigentlich sagen, aber dann hättest du mir sicher gleich den Rücken zugekehrt…“

Decomposition Beauty: „Warum sollte ich das tun?“

Nameless Liberty: „Weil du dachtest, du hättest einem Fremden das mit meinem Arsch geschrieben, aber in Wirklichkeit hattest du es mir geschrieben. Und wenn du gleich gewusst hättest, dass ich Ruki bin, wäre es dir vielleicht peinlich gewesen und du wärst abgehauen…“

Decomposition Beauty: „Es ist schon seltsam, wenn ich darüber nachdenke, dass ich das geschrieben hab, aber ich wäre sicher nicht abgehauen. Schließlich… fühle ich mich eigenartig zu dir hingezogen…“

Ruki schluckte. Hat er das gerade wirklich gelesen?

Nameless Liberty: „Ernsthaft?“

Decomposition Beauty: „Ja… Ähm… Also ich stehe auf Männer…“

Ruki wird rot und tippt langsam eine Antwort.

Nameless Liberty: „Ich auch.“

Eine lange Zeit kommt keine Antwort und Ruki denkt schon, dass Uru abgehauen ist, aber sein Statussymbol zeigt ihm was anderes.

Decomposition Beauty: „Da bin ich jetzt ehrlich gesagt baff. Dass ein Typ wie du… also… schwul ist, hätte ich nicht erwartet…“

Nameless Liberty: „Guck dir Rei und Aoi an. Wenn du die einzeln hast, kannste auch denken, dass das die größten Aufreißer aller Zeiten sind.“

Decomposition Beauty: „Stimmt. Aber die passen auch so verdammt gut zusammen…“

Nameless Liberty: „Insgeheim hatte ich damals gehofft, dass ich Reita kriegen würde, aber Aoi war halt schneller.“

Decomposition Beauty: „Bist du schon lange Single?“

Nameless Liberty: „So lange ich denken kann… *drop*“

Decomposition Beauty: „Willst du das ändern?“

Ruki starrt die Nachricht an. Bitte was??

Nameless Liberty: „Äh… Ja, schon. Aber ich finde niemanden.“

Decomposition Beauty: „Und wenn du es mit einer Decomposition Beauty versuchen würdest?“

Nameless Liberty: „Ist das ein Angebot?“

Decomposition Beauty: „Jepp. Nimmst du es an?“

Nameless Liberty: „Hai.“

Decomposition Beauty: „Hast du am Wochenende Zeit?“

Nameless Liberty: „Klar. Können wir ja morgen in der Schule klären, wenn du willst.“

Ruki schluckt. Wenn er an morgen denkt… Er wird Uruha sehen und er wird an dieses Gespräch hier denken.

Decomposition Beauty: „Alles klar.“

Jetzt unterhalten sie sich nur noch über Musik und ihre Vorlieben, dann wird es spät und bei werden müde.

Nameless Liberty: „Schlaf gut, meine Beauty.“

Decomposition Beauty: „Du auch, Vocal.“

Dann loggen sie sich aus.

Diesmal geht Ruki mit einem sehr guten Gefühl ins Bett…

Chapter 5

Aufgeregt wie nie steigt Ruki aus dem Bett und macht sich für die Schule fertig. Deswegen ist er auch zu früh bei Reita und muss auf ihn warten. Ungeduldig steht er an den Zaun gelehnt und schaut immer wieder nervös auf die Uhr. Sie haben noch eine viertel Stunde Zeit, bevor die Schüler überhaupt ins Gebäude gelassen werden.

„Warum bist du denn schon hier, Ruki?“, kommt es von einem müde aussehenden Reita, der eben das Haus verlässt.

„Och… Nur so.“ Ruki macht ein geheimnisvolles Gesicht und beide gehen dann ihren üblichen Weg zur Schule.

„Heute siehst du noch glücklicher aus, als gestern nach der Schule. Hast du endlich nen Typen in dem Forum gefunden?“, bohrt Reita.

Ruki hält es nicht mehr aus. „Verdammt, ja… Aber erzähl das keinem, klar?“

„Wieso nicht?“

„Weil du die Person kennst…“, gibt Ru kleinlaut zurück.

„Jetz echt?“

„Ja.“

„Jetz sag mir nich, dass es Uru is.“

Ruki schluckt. Reita kennt ihn einfach zu lange und zu gut.

„Doch. Ich hab ihn gestern im Forum gefunden.“

„Und er is schwul?“

„Sieht so aus.“

„Na super. Dann können wir ja sogar mal nen vierer machen.“ Reita lacht und Ruki blickt ihn total entsetzt und schockiert an.

Ohne ein weiteres Wort gehen sie zum Schulgebäude und warten an ihrer üblichen Stelle auf den Rest der Jungs. Nach weiteren fünf Minuten ist Kai da.

„Was geht denn mit euch ab? So früh seid ihr doch nichtmal am letzten Schultag.“, stellt er verwundert fest.

„Tja, Ruki hat es eben nicht mehr ausgehalten.“, meint Reita und bekommt von Ruki einen harten Knuff in die Seite. „Au!“

„Was nicht mehr ausgehalten?“, forscht Kai nach.

„Nichts. Vergiss es.“, blockt Ruki.

Er stellt sich an die Schulmauer und schaut sich ungeduldig um. Als Reita in sein Blickfeld gerät, deutet der Blonde nach links. Von dort wird Uruha also auftauchen. Ruki nickt kurz und heftet nun seinen Blick auf die Straße links von ihm.

Einen Augenblick später taucht Uruhas brünette Mähne auf und einige Sekunden danach ist er in voller Pracht – wie auch Ruki findet – zu bewundern. Ein stummes Lächeln liegt auf den vollen Lippen des Gitarristen und auch Ruki kommt nicht umhin zu lächeln.

Dieses schöne Bild stört jedoch das Pärchen Nummer eins an dieser Schule. Aoi taucht eben auf und rennt auf seinen Koi zu, um ihn in die Arme zu schließen. Dabei läuft er Ruki voll in die Sicht.

Doch im nächsten Moment ist Uruha auch schon bei der Gruppe angekommen und begrüßt alle. Aoi und Kai schauen Ruki verwundert an, als auch dieser den Gruß erwidert. Sie wissen jetzt zwar, dass die beiden nun miteinander klarkommen, aber dass sie gleich so nett zueinander sind, damit hätten sie nicht gerechnet.

„Es wird gleich klingeln.“, sagt Reita und legt einen Arm um Aois Hüfte, als sie in Richtung des Gebäudes gehen.

Die Gruppe folgt ihnen und sie gehen auch gleich in ihren Klassenraum. Als erstes steht Kunst auf dem Plan für zwei volle Stunden. Uruha muss komplett neu anfangen, da er ja neu dazugekommen ist und der Kurs schon ganz schön was geschafft hat.

„Was ist denn das Thema?“, fragt Uru Ruki, als der Kleine eine Staffelei aufstellt.

„Frühling.“, gibt er zurück und stellt das Bild auf die Staffelei. „Ich hab den Fuji mit Kirschbäumen im Vordergrund. Ich glaub, das hat so ziemlich jeder, denn was könnte man sonst malen.“

„Ich hab schon eine Idee…“, meint Uru und holt sich ebenfalls Material.

Die Zeit verging und immer wieder ertappt sich Ruki dabei, wie er Uru beim Malen beobachtet. Ab und zu schaut er auch auf das Bild. Doch der Maler ist wesentlich interessanter. Wie er mit sanften und geschwungenen Bewegungen die Linien auf die Leinwand bringt, fasziniert Ruki. Diese Hände sind so zart und sehen zerbrechlich aus. Rukis Blich fällt auf Uruhas Gesicht. Er sieht nicht wie die anderen völlig angespannt und verkrampft aus, sondern total relaxt. Seine Miene ist weich und man könnte denken, dass es ihm Spaß macht.

„Das sieht wirklich toll aus.“, staunt Ruki leise, als er wieder das Bild vom Brünetten anschaut. Uruha hat einen Park im Frühling gemacht. Man erkennt sogar einige Pärchen unter den Kirschbäumen, die in voller Blüte stehen.

„Findest du? Es ist noch nicht fertig, aber irgendwie fehlt da was…“, gibt der Zeichner von sich.

„Dann mal ma weiter. Aber ich finde meins sieht total doof aus…“ Ruki sieht sich sein Bild leicht frustriert an.

„Ach was. Du musst nur den Pinsel leichter über die Leinwand streichen lassen. Ich zeig dir das mal.“ Uru ergreift ohne Vorwarnung Rukis Hand, in der er einen Pinsel mit Farbe hält, und bringt ihn an die Leinwand. Ruki gibt sich keine Mühe auf Urus Lehrstunde zu achten. Das Gefühl von der sanften Hand auf seiner bringt Ruki eh aus dem Konzept.

„Hast du mir zugehört?“, holt Uru ihn wieder zurück.

Ruki schaut ihn verwirrt an. „Nö.“ Dann grinst er und schaut wieder auf ihre Hände. Uru lässt los und schaut verlegen auf sein Bild.

„Verkrampf deine Hand einfach nicht so, dann sehen die Striche auch nicht so hart aus. Winterbilder oder Herbstbilder liegen dir sicher besser.“

„Und du bist der sanfte Frühling- und Sommertyp, ja?“, stellt Ruki lächelnd fest.

„Für mich bedeutet Malen ziemlich viel. Ich könnte niemals kantige Bilder malen und schon gar nicht surrealistisch oder abstrakt. Realistische Bilder liegen mir mehr. Landschaften am meisten. Es hilft mir abzuschalten und da will ich nicht hochkonzentriert und verkrampft davor sitzen, verstehst du?“

Ruki hat dem Großen aufmerksam gelauscht.

„Wovon willst du dich entspannen?“

„Von der Hektik des Lebens. Ich bin ein entspannter Mensch, deswegen schlafe ich gern aus und komme oft zu spät. Party mache ich zwar auch gern, aber lieber sitze ich mit Freunden einfach im Park und genieße die Natur.“

„Wirklich? Klingt interessant.“, meint Ruki.

„Wa…? Oh, entschuldige. Ich wollte dich damit nicht behelligen…“, sagt Uruha. „Ich bin wohl etwas gefühlsduselig geworden, angesichts meines Bildes…“

Ruki schaut Uru mit schief gelegtem Kopf an. „Wenn du willst, gehen wir morgen auch in den Park.“

Der Brünette sieht ihn ebenfalls an. „Wirklich? Ich meine… das wäre echt toll…“

„Ich organisiert uns ein Picknick und dann machen wir uns einen schönen Nachmittag.“ Ruki ist von seiner Idee gänzlich begeistert.

„Klingt super.“ Uruha lächelt und Ruki wird rot. Er ist niemals so angelächelt worden, aber er kann sich dran gewöhnen.

„Haben die Damen ihren Smalltalk beendet?“, platzt die Lehrerin in die schöne Atmosphäre. Die beiden Jungs nicken und die Alte zieht von dannen.

„Ich hasse sie, aber der Unterricht bei ihr ist gut.“, erzählt Ruki und Uru lacht.

Sie malen weiter. Uru ist natürlich noch nicht fertig, aber schon ziemlich weit. Er malt zwar lieber entspannt, aber er ist nicht langsam.

Rukis Gemälde ist fast vollendet, aber er will, dass Uruha ihm noch ein paar Dinge zeigt, die er besser machen kann, damit seine Note gut wird.

Die Glocke läutet zum Unterrichtsende und Ruki gefolgt von Uruha verlässt den Raum. Im Gang treffen sie auf Reita und Aoi, die beide zwei Freistunden hatten. Kai kommt gerade von einer Klassensprecher- besprechung (geiles Wort) zurück und schließt sich seinen Jungs auf dem Weg zum Schulhof an.

„Und? Habt ihr wieder mal was beschlossen?“, fragt Aoi an Kai gewandt.

„Nö. Wir wollten eigentlich über das Schulfest debattieren, aber weil es so warm ist, hat keiner Lust.“, erzählt er.

„Apropos warm. Wir haben ja nachher Schwimmunterricht.“, wirft Reita ein.

Ruki wirft Uruha verstohlen einen Blick zu, den der Große erwidert. Beide werden leicht rot.

„Na los. Ich will endlich raus.“, drängelt Ruki und lenkt somit ab.

Auf dem Schulhof begeben sie sich natürlich wieder auf ihren Stammplatz. Da sie genug Zeit haben, will Ruki wieder aufs Dach eine Rauchen.

„Ich komm mit. Ich kann auch ne Kippe vertragen.“, sagt Uru und beide verlassen die Gruppe.

„Du rauchst?“, fragt Ruki leicht verwundert.

„Ja, schon ne ganze Weile. Hilft mir auch beim Entspannen. Aber ich rauche nur Zigaretten. Kein Gras oder so.“

„Würde ich dir auch nicht zutrauen wollen.“, grinst Ruki.

Sie sind auf dem Dach und Ruki geht an seine Lieblingsstelle. Mit geübten Fingern holt er die Schachtel mit dem Feuerzeug aus der Tasche und steckt sich eine an.

„Mir ist letztens gar nicht aufgefallen, wie schön das hier oben ist.“, staunt Uruha. Statt ebenfalls zu rauchen, setzt er sich ins Gras und legt sich dann einfach hin. „Hier werde ich in nächster Zeit öfters sein.“, meint er und beobachtet die Wolken am Himmel.

„Gut, dann bin ich wenigstens nicht so allein.“ Ruki lächelt und widmet sich dann wieder seiner Kippe. Nach ein paar Minuten hat er sie aufgeraucht und er sieht auf die Uhr. Sie haben noch gut zehn Minuten. Also setzt er sich neben Uruha ins Gras und starrt vor sich hin.

„Leg dich hin.“, sagt Uru und schaut Ruki von unten her mit diesen wundervollen Augen an.

Ruki schluckt und lässt sich ins Gras fallen.

„Und jetzt schließ die Augen und entspann dich.“

„Neben dir wird das schwer.“, gibt der Kleine zurück.

„Mach einfach.“

Ruki schließt die Augen und spürt im nächsten Moment etwas Warmes an seiner Wange. Sofort öffnet er die Augen. Uruha hat ihm einen Kuss auf die Wange verpasst. Ruki wird rot, kann sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.

Dann klingelt es auch schon. Shit.

Beide stehen auf und gehen in das Gebäude, um ihre Sporttasche für den Schwimmunterricht zu holen.

„Warum bist du so rot, Ruki?“, fragt Reita leise, als sie sich vor der Schwimmhalle treffen.

„Wa…? Aso… Uru hat mir n Kuss auf die Wange verpasst…“, erzählt er verlegen, aber stolz.

„Alles klar.“ Reita lächelt und sie gehen in die Halle.

Die Umkleidekabinen sind wieder für kleinere Gruppen. Ruki fällt mir Schrecken etwas ein. Da keiner der Jungs die Badehose schon drunter hat, werden sich alle ausziehen. Und zwar komplett.

Ruki stellt sich mit dem Gesicht zur Wand und fängt an sich auszuziehen. Er kann nur hoffen, dass keiner der Jungs auf die Idee kommt, ihn zu ärgern. Er will Uruha nicht jetzt schon nackt gegenüber stehen. Bei diesem Gedanken wird er rot. Irgendwann wird es so weit sein und dann wird bestimmt, wer Seme und wer Uke ist. Ruki denkt von sich, dass er der perfekte Seme ist, aber die Erfahrung mit Reita hat ihn wohl etwas anderes gelehrt. Aber das wusste Uruha ja nicht.

Ruki verdrängt diese Gedanken und zieht sich jetzt ganz aus. Verstohlen wirft er einen Blick nach rechts, wo Uru sich ebenfalls auszieht. Er hat seine Unterhose noch an und steht etwas unschlüssig herum. Dann zieht auch er sie aus. Bevor Ruki aber Urus Prachtstück bewundert, widmet er sich schnell seiner Badeshorts.

Ein paar Minuten später sind alle fertig umgezogen und gehen raus in die Halle.

Ruki starrt Uruhas Körper die ganze Zeit an. Es ging nicht anders. Er ist einfach so wundervoll…

„Ruki?“ Uruha hat ihn ebenfalls angesehen und fühlt sich gerade etwas beobachtet.

„Wa…? Go-gomen…“ Ruki schaut weg und wird rot.

Uru kichert leicht. „Ist doch nicht schlimm. Ich wollte dich nur warnen, bevor du mir in den Pool knallst.“

„Öh… Danke….“ Ruki und die Jungs stehen nun alle vor dem Becken und schauen rüber zu ihrem Schwimmlehrer. Der Schwimmkurs hat etwas Gutes, wie Ruki findet. Denn hier sind ausschließlich Jungs. Die Mädchen haben erst danach und sehen die Jungs nicht. Der Vocal hat den Schwimmunterricht immer sehr geliebt. Jetzt würde er sich mit seinen ausschweifenden Blicken und Gedanken zurückhalten, denn Uru war von allen Typen der Beste und Attraktivste.

„Alle mal herhören. Ich muss leider weg und deswegen steht euch die heute Zeit zur freien Verfügung. Kühlt euch einfach ab und verlasst zum Stundenende wie immer die Halle. Alles klar, Jungs?“, teilt ihnen der Lehrer mit.

„Hai!“, ertönt es tief aus den Kehlen der ganzen Jungs.

Ruki sieht, wie Aoi und Reita sich ansehen. Wenn die im Wasser ficken wollten, konnten die das gleich vergessen. Das würde er sich nicht antun wollen. Doch sobald der Lehrer weg ist, verziehen sie sich in Richtung der Duschen. Gut, waren die also aus dem Weg.

„Wollen wir Wasserball spielen, Ruki?“, fragt Uruha und deutet auf eine Kiste mit Bällen.

„Gern.“ Ruki lächelt und holt einen Ball.

Wenig später sind sie im Wasser und spielen den Ball hin und her. Es ist ein richtiger kleiner Wettkampf und nach einer Weile feuern die anderen Jungs Ruki und Uru an. Es bilden sich Gruppen und wilde Schlachtrufe werden erfunden.

Am Ende steht es 24:24. Die beiden Jungs sind fertig, aber es muss eine Entscheidung herbeigeführt werden. Lautstark feuern die Jungs die beiden an und sie spielen noch eine Partie hin und her. Am Ende siegt Ruki und man trägt ihn durch das Becken wie einen großen Sieger. Er fühlt sich gut, doch richtig super fühlt er sich erst, als er Uruhas liebevollen Blick sieht.

Die Stunde ist zu Ende und Ruki geht mit Kai und Uruha zurück in die Umkleide. Dort treffen sie auf Reita und Aoi, die Hand in Hand aus der Richtung der Duschen kommen. Beide sehen äußerst zufrieden aus. Geduscht haben die beiden auch gleich, stellt Ruki fest.

„Alles klar bei euch?“, erkundigt sich Kai bei den beiden.

„Bestens.“, sagt Reita.

„Aber du wirst jetzt sicher nicht allzu gut sitzen können.“, raunt ihm Aoi ins Ohr. Also war Reita mal wieder Uke gewesen. Armer Kerl. Ruki hat etwas Mitleid mit ihm. Aber das machte ihm irgendwie Hoffnung. Wenn sich Reitas Position verändert hat, dann kann Ruki auch zum Seme werden.

„Los jetzt. Alle duschen gehen, die noch nicht waren und dann umziehen.“, befiehlt Kai und geht zu den Duschen.

Ruki und Uru folgen ihm mit Handtüchern über den Schultern. Bei den Kabinen trennen sie sich natürlich und jeder nimmt sich eine. Obwohl Ruki im Moment die Lust verspürte, sich eine mit Uruha zu teilen…

In der Kabine zieht er seine Shorts aus und duscht sich. Neben ihm ist Uruha und wieder einmal kommt er nicht umhin ihn anzusehen. Da das Chlor auch in den Haaren ist, wäscht Uru grad seine braune Mähne.

Spätestens jetzt hat sich Ruki völlig in den großen Gitarristen verknallt.

Er darf nicht so viel daran denken. Jetzt muss er sich auch saubermachen. Auch er wäscht sich die Haare und ist nach Uruha fertig. Mit dem Handtuch um den Hüften und der Shorts in der Hand, geht er zu seinen Sachen. Jetzt heißt es wieder umziehen. Uruha legt sich eben die Sachen bereit und löst dann auch schon das Handtuch.

Verdammt. Ruki ist nicht schnell genug und sieht doch tatsächlich Urus kleinen Freund.

Schnell dreht sich der Vocal mit hochrotem Kopf um und zieht seine Sachen an. Als auch die Shorts in einer Tüte ist, geht er zu den Fönen und trocknet seine Haare. Einen Augenblick später kommt auch Uruha dazu und will sich ebenfalls die Haare trocknen. Ruki kann ihm nicht ins Gesicht sehen, was den Brünetten etwas wundert.

„Alles okay mit dir, Ruki?“, fragt er besorgt.

„Ja… alles okay…“, gibt er abgehackt zurück.

„Du bist ganz rot im Gesicht.“

„Dank dir…“

„Was?“ Uru versteht nicht ganz.

„Ich konnte mich nicht schnell genug umdrehen und da hast du auch schon das Handtuch fallen gelassen…“

„Ach so. Ist doch nicht schlimm. Früher oder später siehst du mich sowieso nackt.“

Ruki wird noch röter. So, wie Uruha spricht, wird er am Ende Seme sein.

„Mach dir keinen Kopf.“ Uruha verpasst ihm einen Kuss auf die Wange und stellt sich an die Wand, bis Ruki fertig mit seinen Haaren ist. Dann stellt er sich unter den Fön.

Ruki kämmt sich vor dem Spiegel die Haare und beobachtet dabei Uruha, der ja hinter ihm steht. Er muss wieder an das Bild von eben denken. Verdammt, reiß dich zusammen, Ruki. Er hat nichts, was du nicht auch hast. Damit gibt er sich zufrieden und wartet dann auf seinen Freund, bis dieser fertig ist.

In der Umkleide wartet der Rest auf sie und alle gehen aus dem Gebäude. Da das die letzten Stunden waren, ist jetzt auch endlich Schluss. Und das hieß Wochenende.

„So, dann sag ich mal Sayonara.“, meint Uru, als sie eine viertel Stunde später mit ihren Taschen am Eingangstor stehen. „Bis morgen.“ Er wirft Ruki ein umwerfendes Lächeln zu und macht sich dann auf den Heimweg.

„Der hat sich ja voll in dich verschossen.“, stellt Reita auf dem Weg nach Hause fest.

„Ich mich auch…“, gibt der Vocal zurück und lächelt.

„Ich freue mich ernsthaft für dich. Du hast es mehr als jeder andere verdient endlich von einem gutaussehenden Typen geliebt zu werden.“

„Wenn du damals…“, beginnt Ruki und verfällt dann in Schweigen.

„Ich weiß. Aber ich wollte dich nur in die richtige Richtung lenken.“ Reita bleibt stehen. „Weißt du… ich hab dir nie gesagt, dass ich dich ein bisschen liebe.“

Ruki bleibt ruckartig stehen und dreht sich zu seinem Freund um. „Was?“

„Du hast es verstanden.“ Reita geht weiter und überholt Ruki.

„Warum war es damals nicht so?“, will der Kleine wissen und folgt Reita.

„Es war damals so.“

Jetzt ist Ruki baff. Reita hat damals also wirklich was von ihm gewollt?

„Warum hast du nichts gesagt?“, fragt Ruki leise.

„Ich wollte keine falschen Hoffnungen bei dir wecken.“

„Das hast du aber!“ Ruki ist sauer und geht einfach weiter. Sie sind bei Reitas Haus und der Bassist bleibt stehen. Traurig schaut er seinem Freund hinterher. Hätte er nur die Klappe gehalten…

Chapter 6

Ruki ist schon ziemlich sauer auf Reita, aber er kann ja auch nichts machen. Im Grunde soll es ihm auch egal sein, denn er hat jetzt Uruha.

Aber er versteht Reita nicht. Warum hat er es ihm damals nicht gezeigt? Ruki kapiert es nicht. Vermutlich gab es da nicht so viel zu kapieren.

Der Vocal geht in sein Zimmer, nachdem er einen Happen gegessen hatte und setzt sich an seinen PC.

Nach einem kurzen Gespräch beim Musikforum, beschließen Uru und er sich einen Messenger zuzulegen. Ein paar Minuten später erhält Ruki eine Nachricht.
 

Uruha: Soooo… Endlich funktioniert das hier. ^^

Ruki: Ja. Live is besser als die Mails im Forum.

Uruha: Jepp. =)

Ruki: Weißt du… ich hab vorhin erfahren, dass Reita mich damals geliebt hat…

Uruha: Oh… und… empfindest du was für ihn?

Ruki: Was? Nein! Damals war es vielleicht so und ich hatte halt immer die Hoffnung, dass er mich auch liebt. Aber als Aoi hier aufkreuzte, hab ich es gelassen.

Uruha: Verstehe. Na dann ist ja gut.

Ruki: Hattest du Angst, dass ich was von ihm wollen könnte?

Uruha: Ja, ich meine… Reita sieht gut aus und er scheint ne Menge Erfahrung im Bett zu haben…

Ruki: Erstens würde ich sicher nicht gegen Aoi ankommen und zweitens hab ich mich nun mal in dich verliebt. *blush*

Uruha: Awww… das haste aber süß gesagt. ^^

Ruki: Wenn’s so is… Ich sag nur die Wahrheit.

Uruha: Wirklich? Erzählst du mir dann auch, ob da was zwischen dir und Reita war?

Ruki: Äh… also da war schon was, aber ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen kann…

Uruha: Wenn du nur die Wahrheit sagen willst, kannst du mir das doch auch sagen, oder?

Ruki: Stimmt schon… Nun ja… Vor zwei Jahren war da was… Auf einer Party…

Uruha: Komm, erzähl’s dem netten Uru. ^^

Ruki: Er hat mir einen geblasen.

Uruha: Ist doch nichts weiter.

Ruki: Bitte? Klingt ja so, als hättest du schon was anderes erlebt.

Uruha: Ich hatte schon Sex.

Ruki: Wirklich? Mit einem Mann?

Uruha: Ja, mit nem echten Mann. Ist schon drei Jahre her…

Ruki: Jetz erzähl ma mehr.

Uruha: Okay. Also wie bei dir war es auf einer Party. Um genau zu sein war es meine Party. Ich bin 16 geworden. Jedenfalls hatte ich auch meine besten Freunde eingeladen. Um den Schein zu wahren, auch ein paar Mädchen. Mein Augenmerk war aber auf Takuma Shiro gelegt, dem süßen 17-Jährigen, mit dem ich mich unheimlich gut verstand.

Ruki: Und er war schwul?

Uruha: Ja. Wir waren in meinem Zimmer. Alle andern waren irgendwie draußen. Er schließt die Tür und setzt sich neben mich auf das Bett. Ohne Vorwarnung küsst er mich und sagt mir danach, dass er mich will.

Ruki: Und dann habt ihr gefickt.

Uruha: Ganz genau. Da ich von dem Zeug keine Ahnung hatte, war ich natürlich der Uke.

Ruki: Verstehe…

Uruha: Aber glaub nicht, dass ich das so lassen werde.

Ruki: Bitte??

Uruha: Du hast es verstanden. ;)

Ruki: *schluck*

Uruha: Du brauchst keine Angst haben. Ich werde es dir so angenehm wie möglich machen, mein Kleiner.

Ruki: Ich… bin nur verwundert, dass wir jetzt schon ‚darüber’ reden. Ist es nicht ein bisschen früh?

Uruha: Man muss mit allen Eventualitäten rechnen. Und diese Option ist nun mal eine davon.

Ruki: Aber doch hoffentlich nicht so bald?!

Uruha: *rofl* Nee, keine Angst. Ich leg dich nich gleich morgen flach. ^^

Ruki: Apropos… Was wollen wir morgen machen?

Uruha: Vielleicht n bissel im Park chillen. Mit was zu fuddern.

Ruki: Und was zu trinken. ^^ Willste was Besonderes?

Uruha: Sake oder Sekt wäre gut. Ich brings Essen mit.

Ruki: Ich muss mal gucken, ob wir was da ham. Meine Eltern waren schon seit ner Ewigkeit nicht mehr da…

Uruha: Du Glücklicher…

Ruki: Kann sein… Manchmal ziemlich einsam…

Uruha: Das werde ich ändern.

Ruki: Na hoffentlich. ^^

Uruha: Meine Alte nervt grad. Ich muss off. Bin morgen um 2 bei dir, okay?

Ruki: Alles klar. Bis morgen.

Uruha: *Knutscha*

Uruha ist offline.
 

Ruki grinst und loggt sich ebenfalls aus, bevor er den PC ausschaltet. Er verlässt kurz sein Zimmer, um im Keller nach Alkohol zu suchen. Er findet einen verstaubten Moet & Chandon. Vielleicht würde das Uru schmecken. Es war leider nur Champagner. Ruki entdeckt auch noch Sake. Auch den nimmt er mit und verstaut alles in seinem Rucksack.

Um das Essen will sich Uru kümmern. Na gut, dann war das auch erledigt.

Ruki schaut auf die Uhr. Es ist gerade mal halb sieben. Ruki seufzt und geht ins Wohnzimmer, wo er sich einen Film raussucht.

Allein ist es natürlich öde, aber das wird sich ja nicht ändern. So denkt Ruki. Aber auf einmal klingelt es an der Tür. Ruki stoppt den Film und geht öffnen.

„Was machst du hier?“, fragt Ruki gleichgültig sein Gegenüber.

„Mich entschuldigen.“ Reita sieht schuldig aus.

„Kommt ein bisschen spät, oder?“

„Ich weiß. Ruki, bitte. Es tut mir leid.“

„Willst du hier die ganze Zeit draußen stehen?“, fragt Ruki mit einem möglichst desinteressierten Blick und macht etwas Platz, damit Reita reinkommen kann.

Beide gehen rein und ins Wohnzimmer, wo sie sich hinsetzen.

„Ruki… wenn ich gewusst hätte, dass du auch was für mich empfindest, hätte ich meine Fresse aufgemacht und was gesagt. Aber ich wollte nicht, dass unsere Freundschaft deswegen drauf geht. Und mit den Hoffnungen hatte ich auch mich gemeint. Ich wollte meine Gefühle unterdrücken, damit du mir nicht das Herz brichst. Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich dich liebe und du mich abgewiesen hättest, hätte ich das nie verkraftet…“

Ruki sieht seinen Freund erstaunt an. Noch nie hat er ehrlichere Worte von ihm gehört. Und auch noch nicht solch gefühlvolle.

„Gomen…“, sagt Ruki.

„Hä?“ Reita ist leicht verwirrt.

„Ich hätte nicht so scheiße reagieren dürfen. Aber ich habe dich damals auch geliebt und ich hätte gewollt, dass wir zusammenkommen.“

„Wenn ich das gewusst hätte…“

„Wusstest du aber nicht. Vergiss es. Dafür ist es jetzt einfach zu spät.“, will Ruki das Thema beenden.

„Ruki…“, sagt Reita und der Vocal muss ihn ansehen.

Auf einmal liegen ihre Lippen aufeinander. Ruki reißt verwundert die Augen auf, doch es ist ihm mehr als nur angenehm. Jetzt erinnert er sich auch an das Gefühl, dass er vor zwei Jahren in der Toilette hatte.

„Tun wir so, als wäre das damals passiert.“, sagt Reita dann leise.

Ruki nickt und lässt sich gegen den Bassisten sinken.

Beide verweilen einfach so und genießen die Nähe des anderen. Ruki hat sich das mehr als alles andere gewünscht, aber nicht jetzt. Trotzdem ändert sich an den Gefühlen für Uruha nichts. Er liebt ihn nach wie vor uns das wird auch so bleiben.

„Wollen wir den Film noch schauen?“, erkundigt sich Ruki leise.

„Gern. Hast du Bier da?“

„Klar. Schalt du an, ich hole dir eins.“

Ruki steht auf und holt Bier aus dem Keller. Für sich nimmt er ein Wasser mit. Er trinkt zwar schon ab und zu gern was, aber ansonsten lieber Wasser oder Tee.

Er reicht Reita das Bier, der den Film noch einmal von vorn laufen lässt, weil Ruki eh erst zehn Minuten geschaut hatte.

„Danke.“ Reita lächelt den Kleinen an und Ruki fühlt sich wie ein kleiner verliebter 13-Jähriger.

Wie lange hat Ruki sich das gewünscht. Doch jetzt ist es belanglos. Ein Kuss, ein Blick. Nichts weiter.

Ruki setzt sich und öffnet gedankenverloren seine Flasche. Er starrt auf den Bildschirm, nimmt aber nichts war. Reita. Der Gedanke geht ihm nicht aus dem Kopf. Warum ist das vorhin passiert? Warum nicht schon vor zwei Jahren? Der Kleine schüttelt leicht den Kopf und verdrängt das. Doch er kann sich nicht auf den Film konzentrieren und schließt stattdessen seine Augen, nachdem er einen Schluck trinkt.

Auf einmal spürt er ein Gewicht gegen sich sinken. Er öffnet die Augen wieder und erblickt Reitas blonden Schopf.

„Reita…?“

„Ich will mich einfach nur anlehnen…“

„Aoi…“

„Er kann nicht lange stillsitzen. Entweder will er mich flachlegen oder irgendwas unternehmen. Ich hab kaum Ruhe… Dabei will ich einfach nur mal seine Nähe genießen…“

„Dann sag’s ihm.“

„Ich will ihn nicht verärgern.“

„Aber es ist deine Meinung. Immerhin darfst du auch was in die Beziehung einbringen.“

„Schon, aber…“

„Nichts aber. Wer hat bei euch die Hosen an?“

„Wir beide.“ Reita kichert.

„Also hast du genauso das Recht zu bestimmen, was ihr macht.“

„Ja…“

„Reita!“

„Was?“

Reita schaut Ruki verwundert an und dann lachen beide. Sie konnten damals schon nie ernst sein und jetzt erst recht nicht. Damals auf dem Klo war Reita ernst gewesen, aber das ist Vergangenheit.

„Ich mach uns was zu Essen.“, sagt Ruki schließlich und wartet, bis Reita sich normal hinsetzt. Dann steht er auf und geht in die Küche. Der Bassist folgt ihm ohne ein Wort.

„Und was machen wir?“, fragt er, als er neben Ruki vor dem Kühlschrank steht.

„Hm. Auf was hast du Lust?“

„Auf dich.“, schnurrt er dem Kleinen ins Ohr, der prompt eine Gänsehaut bekommt. Reita lacht. „Nur n Scherz.“

„Na vielen dank.“

„Ich hätte gern gebratene Nudeln mit Hähnchen.“

Ruki knallt den Kühlschrank zu und geht zum Telefon an der Wand. „Ich hab so was von keine Lust zu kochen. Der Bestellservice reicht auch.“

Reita grinst und setzt sich auf den Tresen, während Ruki telefoniert. Er beobachtet ihn dabei und ein eigenartiges Gefühl kommt in ihm auf, was er sonst nur bei Aoi spürt. Reita schüttelt den Kopf. Er darf das Gefühl zu Ruki nicht stärker werden lassen. Das wird böse ausgehen.

„In zwanzig Minuten is das Futter da. Was machen wir die Zeit?“, fragt Ruki, nachdem er aufgelegt hat.

Reita schaut ihn verdutzt an, denn er war ja eben noch am Träumen gewesen.

„Öh… den Film zu Ende schauen?“, schlägt er vor.

„Gute Idee.“

Ruki geht aus der Küche und Rei hinterher. Dabei fällt der Blick des Großen auf den Hintern des Kleinen. War der schon immer so geil? Reita schüttelt zum wiederholten Male den Kopf. Aois Arsch ist ebenso gut. Doch an den durfte er ja nicht ran. Auch das würde er dank Rukis Tipp ändern wollen.

Wieder im Wohnzimmer, nehmen beide Platz und gucken den Film zu Ende. Reita kann sich nicht konzentrieren. Immer wieder sieht er zu Ruki und will ihn am liebsten noch mal küssen. Aber er darf nicht. Dann nämlich kommt ihm Aoi in den Sinn und dass er ihn nie betrügen könnte. Okay, der Kuss vorhin ist schon so ähnlich, aber zu mehr wird es nicht kommen.

Ruki sieht gebannt den Film, denn er ist schon sehr interessant. Aber etwas geht in seinem Inneren vor und es ist nicht der Hunger. Reita. Er sitzt neben ihm und Ruki fühlt sich komisch. Wie gern würde er ihn berühren… Aber er wird es nicht tun. Denn das Bild von Uruha schleicht sich in seine Gedanken. Also eigentlich ist es nur sein Hintern…

Auf einmal klingelt es an der Tür. Ruki geht hin und nimmt die Bestellung entgegen. Reita holt Besteck aus der Küche und beide treffen sich im Wohnzimmer. Der Vocal gibt dem Blonden sein Essen und beide setzen sich wieder.

„Schon ziemlich spät.“, stellt Ruki fest.

„Wenn ich aufgegessen hab, hau ich ab.“, meint Reita.

Ruki nickt nur.

„Hast du morgen was vor?“, fragt Rei.

„Ich treff mich mit Uru.“, erwidert er. „Wenn du willst, kannste auch hier schlafen. Dann musste nicht die ganzen 200 Meter bis zu dir laufen.“ Er grinst.

„Von mir aus. Dein Bett ist auch viel bequemer als meins.“ Auch Rei grinst nun.

„Wer sagt denn, dass du in meinem Bett pennst?“

„Na ich.“

Beide lachen. Ruki stört es nicht. Er hat sich damals auch schon oft ein Bett mit seinem besten Freund geteilt. Da wird das heute auch kein Problem sein.

„Wenn du das sagst.“, gibt Ruki nach und schaufelt sich weiter Essen rein. Es schmeckt gut und auch Reita hat heute einen gesunden Appetit.

Doch im Inneren weiß Ruki, dass der Bassist ja eigentlich auf was anderes Hunger hatte…

Sie verspeisen alles und dann schaut Ruki auf die Uhr. Es ist tatsächlich schon um 12.

„Wollen wir noch Zocken?“, fragt Ruki.

„Klar.“

Beide gehen hoch in Rukis Zimmer, wo er ebenfalls einen Fernseher stehen hat. Doch um Filme zu gucken, ist er dem Vocal zu klein. Aber zum Zocken reicht er. Und das wollen beide jetzt.

Ruki kramt seine PlayStation 3 raus und gibt Rei schon mal einen Controller. Er wirft Virtua Fighter 5 ein und die Prügelei kann beginnen.

Nach drei Stunden sind beide aber ziemlich müde. Ruki schaltet alles aus und Reita zieht schon mal seine Sachen bis auf die Unterhose aus. Dabei lässt Ruki fast nen Controller fallen. Er fängt sich aber wieder und räumt alles weg. Nun zieht er sich aus. Reita liegt schon im Bett und starrt seitlich aus dem Fenster. Ruki kommt ebenfalls zum Bett und legt sich dazu. Das Bett ist nun nicht sehr groß, weswegen sie sich sogar eine Decke und ein Kissen teilen.

Leicht schüchtern liegt Ruki da und starrt an die Decke.

„Alles okay?“, kommt es von Reita, der nun sein Gesicht zu Ruki dreht.

„Hö? Ja, alles klar.“, meint er und dreht sich auf die Seite zu Rei. Er schließt seine Augen und denkt sogar an Schlaf.

„Warum musste uns das jetzt passieren?“, ertönt leise Reitas tiefe Stimme.

„Was meinst du?“

„Du weißt es. Ich meine unsere Gefühle füreinander.“

„Keine Ahnung. Ich hatte es mir schon viel früher gewünscht, aber naja.“ Ruki hat die Augen wieder offen und schaut Rei an.

Dieser streckt seine Hand aus und berührt sanft Rukis Gesicht. „Ich weiß es auch nicht. Aber ich weiß, dass es mir leidtut.“ Dann küsst er den Vocal wieder.

Ruki lässt es geschehen und wünscht sich zu seinem Erstaunen, dass der Moment noch lange hält. Aber Reita löst den Kuss und lächelt ihn an.

„Gomen. Ich hoffe, das war jetzt nicht so aufdringlich.“

Ruki streckt seinen Kopf vor und küsst nun Reita, der ihn mit erstauntem Blick ansieht. Doch der Moment geht vorbei und er steigert sich ebenfalls in den Kuss. Dabei beginnt er seine Hände unter die Decke zu schieben und Rukis Körper zu berühren.

Kurz zuckt der Kleinere, aber die Berührungen seines Freundes verpassen ihm auch eine Gänsehaut. Will Reita mehr? Sollte er das zulassen? Ruki weiß es nicht und lässt den Blonden einfach weitermachen.

Da Ruki sich nicht wehren will, wandern Reitas Finger immer weiter abwärts an der Seite von Rukis Körper. Er berührte den Bund der Unterhose und zögert einen Moment. Soll er weitermachen oder lieber hier abbrechen? Ruki gibt ihm keine Signale. Weder für die eine noch für die andere Option.

Sanft lässt Reita seine Hand in Rukis Shorts gleiten.
 

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Chapter 6 geht noch weiter mit Adult. ^^ Bitte nächstes Kappi lesen~

Chapter 6.2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 7

Von einem nervigen Geräusch wird Reita wach. Es ist die Türklingel von Ruki. Aber dieser pennt noch seelenruhig. Also bequemt sich Reita netterweise in Unterhose aus dem Bett und geht runter an die Tür.

Als er sie aufmacht, guckt er nicht schlecht.

„Uruha?“

„Hallo Reita. Äh… Ist Ruki da?“, fragt der verwirrte und leicht schockierte Ruha. Er hat nun nicht gleich Reita erwartet. Und schon gar nicht in Unterhose. Und dieser Körper… Uruha zwang sich Rei ins Gesicht zu schauen.

„Ja, der schläft noch…“, meint der Bassist. „Komm rein.“

Beide gehen wieder ins Haus.

„Wie er schläft noch? Es ist um 2. Wir wollten heute in den Park.“, erklärt Uru.

„Oh. Das wusste ich nicht. Naja, wir haben gestern noch lange gezockt… und so.“, sagt Reita.

„Aha.“ Mehr sagt Ruha nicht. Er glaubt Reita nicht so ganz.

„Wassn hier los?“ Ruki steht verschlafen und sich die Augen reibend in der Tür.

„Ruki! Hey.“, begrüßt ihn Uruha.

„Ruha? Was machst du denn hier? Es is doch sicher noch voll früh…“

„Nein. Es ist schon um 2.“, stellt Uru klar.

„Was?“ Auf einmal ist er ziemlich wach.

„Ich geh mich mal anziehen.“, sagt Rei und geht wieder die Treppe rauf.

„Warum ist Reita hier?“, fragt Uruha, nachdem der Bassist außer Hörweite war.

„Ach… Wir haben gezockt und nen Film geguckt und was gegessen… Soweit ich mich erinnere.“, kommentiert Ruki.

Auf einmal werden Uruhas Augen groß. Er geht auf Ruki zu und hebt die Haare, die seinen Hals leicht bedecken, hoch. „Sag mir nicht, dass das ein Kutschfleck ist.“

„Hö?“, macht Ruki, denn er weiß nicht, was Uru meint.

„Hier an deinem Hals.“, spricht der Brünette weiter.

Ruki geht aus dem Zimmer und ins Bad vor den Spiegel. Dort hebt er die Haare ebenfalls und besieht sich seinen Hals.

„Verdammt!“, sagt er dann.

„Er ist von Reita, hab ich recht?“ Uruha steht im Bad an der Tür mit verschränkten Armen und betrachtet Ruki in seiner Unterhose. „Habt ihr es auch getrieben oder hat er dir wieder einen geblasen?“

„Weder noch.“ Ruki schluckt und entschließt sich dann für die Wahrheit. „Ich hab dir das ja mit den Gefühlen von ihm erzählt… Nun ja… Am Abend stand er dann vor meiner Tür und wir haben den Abend dann gemeinsam verbracht mit Zocken und Film gucken. Da es schon verdammt spät war, bot ich ihm an, hier zu bleiben.“

„Aber er wohnt doch nicht weit weg.“, wirft Uruha ein.

„Ich weiß, aber so war es nun mal. Da wir ja schon ewig beste Freunde sind, haben wir uns ein Bett geteilt. Und… na ja… dann ging das Fummeln eben los.“, stottert Ruki weiter.

„Es waren nur Handjobs.“ Der Gitarrist und Ru drehen sich zur Tür. Dort steht Reita angezogen und in der Tür lehnend.

„Jobs?“, fragt Uruha empört.

„Ja. Jeder beim anderen. Sind nun mal mehrere.“, erläutert der Bassist ruhig.

Ruha sagt nichts mehr und schaut nur angesäuert drein.

„Ich geh dann mal. Bis Montag dann.“, verabschiedet sich Reita und geht.

„Ich… ich ziehe mich mal an…“, teilt Ruki dem Brünetten mit und will sich an ihm vorbeidrücken. Doch Uruha erfasst auf einmal seine Schultern und drückt ihn mit Kraft gegen die Wand. Erstarrt schaut Ruki zu Uru auf.

Dann beugt sich der Große vor und hat seinen Kopf neben dem von Ruki.

„Ich will, dass du nur mir gehörst.“, sagt er leise und der Vocal bekommt eine Gänsehaut.

Dann küsst Uruha den Hals von Ruki und verpasst ihm einen neuerlichen Schauer. Um das ganze noch zu verstärken, lässt der Große seine schlanken Finger über Rukis Oberkörper streichen. Als sie immer weiter nach unten wandern, stoppt er auf einmal.

„Geh dich anziehen.“, sagt Uru und lässt von ihm ab.

Verdutzt geht der Kleine an ihm vorbei und nach oben in sein Zimmer, wo er schnell Klamotten zusammensucht und diese anzieht. Er hetzt wieder runter und sucht einen Korb oder einen Ruchsack, den er mit in den Park nehmen will. Er holt ebenfalls die Flasche Moet & Chandon aus dem Kühlschrank und schnappt sich seinen Rucksack, den er in der Schule benutzt. Außerdem sucht er noch was Essbares aus dem Kühlschrank und haut es ebenfalls rein.

Die ganze Zeit beobachtet Uruha den Kleinen. Er sieht nicht, was er einpackt, aber egal.

Ruki drückt sich wieder an Uru vorbei, der in der Küchentür steht, und geht ins Bad, wo er sich kämmt und ein wenig zurecht macht. Sonst geht er nicht aus dem Haus.

Als das erledigt ist, treffen beide im Flur aufeinander. Dabei fällt Ruki auf, dass auch der Gitarrist einen Rucksack bei hat. Und eine Decke liegt neben der Tür, die er wohl dort abgelegt hat, nachdem er reingekommen ist. Er nimmt sie auf und beide verlassen ohne ein Wort das Haus.

„Was war eigentlich vorhin auf einmal los?“, will Ruki wissen.

„Was soll gewesen sein?“, tut Uruha ahnungslos.

„Du hast deine Hände so über meinen Körper gleiten lassen und dann einfach gestoppt.“

„Und das hat dich gewundert?“

„Öh… schon…“, gibt Ruki verdutzt zurück.

„Wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich dich vermutlich flachgelegt.“, sagt er einfach unverblümt.

Ruki sagt nichts mehr und sie schauen vor sich auf den Weg.

Irgendwann kommen sie an dem Park an und betreten ihn. Ruki überlässt Uruha die Wahl des Platzes und gemeinsam und wieder ohne Worte breiten sie die Decke aus.

Sie setzen sich. Keiner sagt etwas. Keiner bewegt sich. Ruki kotzt das an und er holt die Champagnerflasche aus dem Rucksack.

„Das… das ist nicht das, wofür ich es halte, oder?“, stammelt Uruha auf einmal.

„Wofür hältst du es denn?“, fragt Ruki vorsichtig nach, denn ihm kommt diese Reaktion etwas seltsam vor.

„Moet & Chandon…“

„Doch. Hab ich in unserem Keller gefunden.“

Uruha nimmt die Flasche langsam aus Rukis Händen und hält sie ehrfürchtig vor sich.

„Wunderbar…“, meint er dazu.

Ruki schaut dem Größeren verdutzt zu, wie er die Flasche dreht und sie sich besieht. Dann nimmt Ruki die Gläser aus seiner Tasche und reicht Uruha eines.

„Ich wusste gar nicht, dass du auf Champagner stehst.“, sagt Ruki.

„Warum nicht? Ich liebe es. Vor allem diese Marke ist wundervoll… Ihr habt nicht zufällig noch so was in eurem Wunderkeller?“ Urus Augen funkeln auf einmal ziemlich.

„Muss ich gucken. Kann aber sein.“ Der Vocal zuckt die Schultern.

Uruha setzt ein strahlendes Lächeln auf und der Kleine wird etwas rot. Nun widmet sich der Gitarrist endlich seinem geliebten Getränk und gießt für beide etwas ein.

„Sieht so aus, als könnte der Tag doch noch wundervoll werden.“, sagt Ruha und lehnt sich leicht zurück. Er schwenkt den Champagner im Glas und betrachtet die Lichtbrechung darin. Dann setzt er an und trinkt etwas.

„Hm…“, macht er genießerisch und wirft Ruki einen lasziven Blick zu.

Schweigend sitzen sie eine Weile da und Ruha betrachtet immer wieder sein Getränk. Ruki widmet sich seinem Sake.

„Weißt du… Ich bin dir eigentlich nicht böse wegen Reita.“, bricht Ruha die Stille.

„Was?“

„Naja. Wir sind ja noch nicht zusammen, also kann es mir ja egal sein, mit welchen Kerlen du was vor mir hattest. Du sagst ja auch nichts, weil ich keine Jungfrau mehr bin.“

„Hm.“, macht Ruki nur. Er weiß nicht, was er mit diesen Informationen machen soll.

Uruha lehnt sich leicht gegen den Baum und schaut in den Himmel. Ruki kann nicht anders und muss diese Eleganz betrachten. Diese weiche Haut, die seidigen Haare, das etwas feminin angehauchte Gesicht… Eigentlich passt er nicht zu Ruki. Oder? Ruki ist sich nicht sicher. Seit Uru da ist, sind seine Gedanken ziemlich durcheinander. Aber wenn er ihn anschaut, fühlt er eine Wärme in sein Herz gleiten, die ihm bis dato unbekannt war.

„Dieser Tag ist viel zu schön, als das man ihn hätte drinnen verbringen sollen.“, meint Uruha.

„Hast recht. Und der Park ist doch auch gut.“ Ruki sucht was zum Essen und wickelt sich daraufhin ein Reisbällchen aus. Uruha schaut ihn an.

„Hast du die gemacht?“, will er wissen.

„Nö, meine Mutter wahrscheinlich…“

„Weißt du es nicht genau?“

Ruki schüttelt seinen Kopf. „Ich sehe meine Eltern alle paar Monate für wenige Tage.“

„Das ist hart.“

„Ach was. Ich hab das Haus eigentlich immer für mich. Wenn ich in der Schule bin, kümmert sich das Hausmädchen um alles.“

Uruha sieht erstaunt aus. „Ihr müsst es ja dicke haben.“

„Meine Eltern verdienen schon gut… Ich bin einfach nur da.“

Ruki sieht etwas betrübt aus. Uru beugt sich vor und verpasst dem Kleinen einen Kuss auf die Wange.

„Aber du bist nicht allein da.“ Er grinst ihn etwas lasziv an und trinkt dann weiter.

Ruki guckt überrascht und wird dann etwas rot. Dieser Typ macht ihn noch mal fertig…
 

Sie verbringen ihre Zeit im Park, bis es dunkel wird. Über alles Mögliche reden sie und lachen viel. Auf Kumpelbasis sind sie also schon angekommen. Doch beiden wollen weiter. Und beide wissen das. Doch heute noch nicht. Uruha bringt Ruki nach Hause und bedankt sich mit einem kurzen Kuss auf die Lippen für diesen wundervollen Nachmittag. Ruki bringt kein Wort heraus und geht in das Haus, nachdem Uru weg ist.

Er räumt den Korb aus und schmeißt den Müll weg. Dann weiß er nichts mehr mit sich anzufangen. Es ist halb elf. Schule ist nicht. Also kann er auch die ganze Nacht durchzocken. Aber allein?

Ruki geht zum Telefon und wählt eine Nummer.

„Moshi~?“, meldet sich jemand.

„Ano… Rei… Ich bin’s.“

„Ru? Was denn los? Lief’s schlecht heute?“

„Ach was. Aber ich wollte fragen, ob du… eto… ob du heute Abend noch mal zum Zocken kommen willst.“

„Nur Zocken?“

„Nur Zocken.“

„Bin dabei.“

„Arigatou…“

„Ach was. Kann mir vorstellen, dass du dich einsam in der riesen Bude fühlst. Aber eins noch.“

„Hai?“

„Du holst die Konsole runter, wir zocken auf dem großen Plasma und pennen auf der Couch.“

„Alles klar. Pizza auch?“

„Jepp.“

„Ich ruf an.“ Ruki grinst.

„Bis gleich.“

„Sayonara.“

Beide legen auf und Ruki drückt die Kurzwahltaste 3. Pizzaservice. Standard bei beiden. Er bestellt und holt dann die Konsole, damit er sie anschließen kann. Als er damit fertig ist, klingelt es. Ruki macht auf und Rei kommt mit nem Sixpack Bier rein.

„Damit wir nicht auf dem Trockenen liegen.“, grinst er.

Ruki schüttelt ebenfalls grinsend den Kopf. Dann gehen sie ins Wohnzimmer, wo Reita beim Bettausziehen hilft. Die Pizzen sind wenige Minuten später da und beide verputzen erstmal die Hälfte davon, bevor sie das erste Spiel einwerfen.

„Wie war dein Date?“, fragt der Blonde mit einem Stück Pizza im Mund.

„Ganz okay. Mit vielen Überraschungen…“

„Willst du mir das erzählen oder will ich das gar nicht wissen?“

„Weiß ich doch nich.“, lacht Ruki. Dann erzählt er kurz wie es war und dass Uru übelst tolerant ist.

„Na ein Glück ist er nicht sauer. Wir haben uns ja grad erst alle angefreundet…“, überlegt Reita.

Ruki nickt. „Egal jetz. Ich will dich jetz nur noch zusammenstauchen und nachher schön schlafen.“

„Kannste haben.“

Sie spielen die ganze Nacht durch. Es ist um vier, als Ruki per Fernbedienung alles ausmacht und Reita das Bettzeug runterholt. Ruki nimmt sich ein Sofakissen und eine Decke, die immer dort liegt. Er möchte um Uruhas Willen nicht noch einmal mit Reita unter einer Decke schlafen. Als der Größere wiederkommt, sieht er das alles verwundert, aber ohne ein Wort.

Dann legen sie sich hin, wünschen sich eine gute Nacht und schon sind sie im Reich der Träume…

Chapter 8

Am nächsten Morgen ist Rukis Decke jedoch verschwunden und er liegt wieder mit unter Reitas. Und der Blonde hat seinen Arm auch noch um Rukis schlanke Mitte geschlungen, sodass dieser nicht mal aufstehen kann. Aber irgendwie schafft er es sich zu befreien und er steigt aus dem Bett. Nachdem er sich streckt, tappt er barfüßig aus dem Zimmer ins Bad. Der Ruf der Wildnis.

Der nächste Ruf ist der seines Magens. Nach einem prüfenden Blick auf die Uhr stellt der Vocal fest, dass es bereits über Mittag hinaus ist.

In der Küche sucht er Brötchen und schmeißt sie einfach in den Ofen, den er daraufhin anmacht. Da weder er noch Reita Kaffee trinkt, macht er einfach Kakao. Milch ist sowieso gesünder.

In Rukis Bett erwacht Reita langsam aus seinem schönen Traum. Als er aber aufrecht im Bett sitzt, bemerkt er, dass er nicht das einzige Aufrechte hier war. Augenverdrehend geht er ins Bad um dem Abhilfe zu schaffen. Ruki scheint unten zu sein.

Nach dem Abstecher ins Bad schlurft auch Rei die Treppe hinab. Er hält es ebenso unnötig, sich mehr als eine Unterhose anzuziehen. Immerhin sind sie ja allein.

„Morgen, Ru-chan. Was machst du denn?“, will der Blonde wissen.

„Wonach siehst denn aus?“, grinst Ruki, als er die fertigen Brötchen in einen Brotkorb schmeißt und die Marmelade zur Seite schiebt.

„Nach etwas Befriedigung für meinen Magen.“

„Jepp. Und für meinen auch. Boah, hab ich Hunger…“

Reita setzt sich gegenüber Ruki und sie frühstücken in Ruhe.

„Ist heute eigentlich Probe?“, will Reita wissen.

„Scheiße, ja. Und ich glaub, die geht in einer viertel Stunde los... Kai killt uns, wenn wir wieder zu spät sind!“

Sofort springen beide hektisch auf und räumen alles weg. Der nächste Weg führt nach oben, wo sie sich anziehen. Ruki findet nichts Passendes und Reita schiebt ihn vom Schrank weg. Mit einem Griff schnappt er sich irgendwas und klatscht es Ruki ins Gesicht. Dieser zieht es grummelnd an und dann hetzen sie wieder runter.

Ruki schließt die Tür ab und sie rennen zur Schule.

Die Probe findet in der Schule statt, weil die Jungs keinen eigenen Proberaum haben. Deswegen hat Kai den Schlüssel zum Musikraum und auch zur Schule. Die Lehrer und der Direx haben so ein scheiß Vertrauen in ihn.

Zehn Minuten zu spät kommen der Drummer und der Vocal am Raum an. Völlig außer Atem stolpern sie in den Raum, wo Kai sie schon mit einem tadelnden Blick erwartet.

„Warum seid ihr zu spät? Ich hab euch schon fünf Mal gesagt, ihr sollt nicht zu spät kommen!“, regt er sich auf. Wenn es um einen geplanten Ablauf geht, der nicht so läuft, wie er soll, kann Kai schon mal an die Decke gehen.

„Gomen…“, sagen Ruki und Reita synchron und verbeugen sich entschuldigend.

„Euer Glück, dass Uruha auch noch nicht da ist.“

„Warum Uru?“, erkundigt sich Ruki.

„Weil ich ihn eingeladen hab, mit uns zu proben, wenn er ein Member werden will.“

Ruki nickt verstehend.

Im nächsten Moment wird die Tür aufgerissen und Uru rennt Ruki um, der sich zur Tür gedreht hat. Völlig verdutzt liegt der Kleine auf dem Rücken und die brünette Schönheit über ihm.

„Go-gomen…“, entschuldigt sich dieser und steht schnell auf. Ruki rappelt sich auf, bevor ihm jemand helfen kann.

„Das nenn ich mal nen Auftritt“, lacht Aoi.

Ruki reibt sich den Hintern, auf dem er unsanft gelandet war.

„Können wir jetz anfangen oder was?“, will Kai wissen, der schon an den Drums sitzt und nervös mit dem rechten Bein auf- und abwippt.

„Ja, ja. Geht schon los“, sagt Reita und nimmt seinen Bass aus dem Schrank.

Ruki geht zum Mikro und Uruha steht wieder etwas nutzlos herum.

„Hier sind die Noten. Schau sie dir an. Ich muss da noch mal drübergucken, dann bauen wir ne zweite Gitarre ein.“ Kai steht noch mal auf und gibt Uru einen Stoß Noten, den er aus dem Schrank nimmt.

Uruha nickt und schaut durch die Blätter, während Kai schon den Takt angibt. Reita setzt ein, gefolgt von Aoi und dann beginnt Ruki mit Singen.

Völlig fasziniert beobachtet Uruha den Vocal und vergisst dabei, dass er ja eigentlich die Noten anschauen wollte. Aber diese Stimme ist einfach nur wahnsinn. Es fühlt sich komisch an, wenn Uru so was denkt. Sonst ist er der Coole und Unnahbare, der sich nie etwas anmerken lässt. Aber seit er Ruki das erste Mal getroffen hat, geriet er mehr aus der Fassung als bisher in seinem Leben.

„Das war gut. Und, Uru? Blickst du durch?“, fragt Kai und reißt den Brünetten aus seinem Traum.

„Ano… ja. Ich denke, das geht schon so. Ich kann auch selbst mal gucken, was ich da an Parts einbauen kann und dann zeige ich es dir, kay?“

Kai nickt. Er freut sich, dass ihm doch mal etwas Arbeit abgenommen wird.

„Können wir jetzt mal ‚Sumire’ proben? Ich hab mal etwas geübt und kann jetz den dritten Part“, erzählt Aoi stolz.

„Klar doch.“ Kai schaut sich schnell die Noten an und reicht auch Ruki und Reita ihre. Aoi hat seinen eigenen Hefter dabei. Nach drei Minuten geht es dann los.

Wieder ist Uruha völlig beeindruckt, aber er will unbedingt selbst mitspielen. Deswegen schnappt er sich Rukis Blätter und eine Gitarre. Dann spielt er Rukis Part mit. Das klingt im Ganzen sogar ganz gut.

Die Probe geht noch zwei weitere Stunden. Am Ende resümiert Kai noch mal.

„Also das war echt gut heute. Ich glaube, es hat sich keiner verspielt oder versungen. Und dass Uruha so einfach mitgespielt hat, finde ich auch super.“

„Ja, wirklich. Als zweiter Gitarrist wirst du richtig gut dazupassen“, meint Aoi, der eigentlich total auf seinen Posten stolz ist und sich nicht die Show stehlen lassen will.

Ruki sagt nichts dazu. Er ist natürlich derselben Meinung, aber er muss ja nicht immer alles noch mal sagen.

Die Probe ist nun endgültig vorbei und die Jungs machen sich wieder auf den Heimweg. Zumindest geht Ruki in Richtung seines Hauses. Reita wurde von Aoi verschleppt…
 

Nach der Probe greift sich Aoi Reitas Arm und zieht ihn hinter sich her aus der Schule.

„Wo warst du denn die letzten Tage? Ich dachte, wir wollten das Wochenende zusammen verbringen“, will Aoi gleich wissen.

„Eto… Ich war bei Ruki. Wir haben die ganze Zeit gezockt. Also ich war vorgestern bei ihm und dann zu Hause. Abends wollte er wieder zocken und ich bin halt wieder hin…“, erklärt sich Reita.

„Du hast nicht auf meine SMS geantwortet.“

„Ich hatte mein Handy nicht dabei.“

„Läuft da was?“

„Nani?“

„Zwischen dir und Ruki. Geht da was?“

„Nein, warum?“

„Nur so ein Gefühl.“

„Aoi…“

Der Angesprochene sagt nichts mehr, sondern geht weiter.

„Aoi!“, ruft Reita.

„Was ist?“

„Du musst mir glauben. Wir sind nur Freunde.“

„Kann ich mich darauf verlassen?“

Reita geht zu Aoi und nimmt ihn in die Arme. „Auf jeden Fall.“

Der Blonde küsst seinen Koi innig und Aoi ist wieder besänftigt.

„Jetzt musst du das aber wieder gut machen, was ich die Tage versäumt habe“, sagt Aoi.

„Eh?“ Reita versteht nicht gleich. Dann sieht er das dreckige Grinsen seines Freundes und weiß, was er versteht. „Oh…“

„Ist was?“

„Ich… ano… Wir sollten vielleicht mal über einen Positionswechsel nachdenken. Ich will nicht immer Uke sein.“ So, jetzt ist es raus.

„Von mir aus gern.“

Überrascht guckt der Blonde Aoi an. „Nani? Im Ernst?“

„Klar. Ich möchte auch auf dich eingehen. Immerhin ist das eine Beziehung und nicht ein Nutte-Zuhälter-Verhältnis.“ Aoi lacht bei seinem Vergleich.

Reita sagt nichts. Er hat nicht damit gerechnet, dass sein Freund ja sagt. Vor Freude küsst er Aoi überschwänglich.

„Dann sollten wir bald mal damit anfangen“, grinst Reita dreckig.

„Auf jeden. Jetzt ist eh nichts mehr los.“

Aoi nimmt Reitas Hand und sie gehen zu Aois Haus. Seine Eltern sind nicht da. Also sturmfreie Bude. Das kommt den beiden sehr gelegen.

„Was hältst du von Baden?“, will Aoi wissen. In seinem Kopf spielen sich hunderte schmutzige Fantasien ab.

„Eto… von mir aus.“ Reita kennt die Badewanne im Haus der Shiroyamas. Die ist riesig und bietet Platz für viele Fantasien. Und wenn er sich Aois Blick so anguckt, hat der schon wieder mindestens 10 verschiedene perverse…

Beide gehen hoch in das große Bad. Während Reita die Handtücher bereitlegt und das Wasser aufdreht, zündet Aoi Kerzen an, um Atmosphäre zu schaffen.

Die Wanne ist voll und Aoi zieht sich aus. Reita beobachtet den Schwarzhaarigen ein bisschen bevor er sich ebenfalls entkleidet und dann zu Aoi in die Wanne steigt. Sofort kuschelt Der Blonde sich an seinen Koi.

„So was Schönes haben wir schon lange nicht mehr gemacht“, meint Reita.

„Das stimmt leider. Sollten wir viel öfters machen. Vielleicht auch mal draußen.“

„Wie? Auf der Wiese oder was?“

„Klar. Das wäre doch mal ein Reiz.“

„Ich weiß nich… Wenn wirklich jemand vorbei kommt… Ich will dabei nich von jemandem anders beobachtet werden. Das ist eine Sache zwischen uns.“

„Aber dann wenigstens mal in der Nacht oder so. Da is kein Schwein.“

„Ano… Okay…“, gibt Reita nach. Aoi hat immer Gedanken, auf die würde er nie kommen.

Aoi greift nach einem Lappen und beginnt Reitas Rücken einzuseifen. Doch dabei bleibt es nicht…

Chapter 8.2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 9

Nach der Probe begleitet Uruha Ruki nach draußen vor die Schule. Kai schließt alles ab und geht nach Hause.

„Hast du heute noch was vor?“, fragt Uruha.

„Schlafen. Da ich das die nächste Woche kaum tun werden kann…“

„Ano… verstehe…“ Uru sieht bedrückt aus.

„Was ist? Wolltest du etwas mit mir machen?“, will Ruki wissen.

„Ich würde mich freuen. Und da du ja das Haus für dich allein hast, sind wir auch ungestört.“ Wie ein Schulmädchen grinst der Brünette.

„Von mir aus. Willst du was Bestimmtes machen?“

„Wellness.“

Ruki ist verdutzt. „Hä?“

„Na wir pflegen uns gegenseitig. Gehen vielleicht Baden oder so was. Ihr habt doch ne Wanne, oder?“

„Hai. Ne riesengroße sogar…“

Ruki wird es mulmig zumute. ER sollte mit IHM baden? Das kann nicht gut ausgehen.

„Na super. Ich geh nach Hause und hol n bissel Beautyzeug. Dann komm ich zu dir und wir machen uns nen hübschen Abend. Heute is Sonntag, also werde ich nich zu lange bleiben.“

„Okay.“

Ruki dreht sich um zum Gehen, doch Uruha ergreift seinen Arm und zieht den Kleinen zu sich. Plötzlich liegen die sanft geschwungenen Lippen des Großen auf Rukis. Diesmal ist es was anderes, als der Abschiedskuss nach dem Parkbesuch. Das hier ist intensiv. Leidenschaftlich.

„Bis nachher.“ Uruha lächelt und geht.

Ruki ist platt. Er geht ebenfalls nach Hause. Unterwegs wird sein Grinsen immer breiter, bis er schließlich losrennt. Er will die ganze Welt umarmen. Klingt total bescheuert, aber so gut fühlt er sich gerade nun mal.

Und so betritt er auch das Haus. Seine Tasche schmeißt er unachtsam weg und rennt dann hoch ins Bad, wo er gleich etwas Ordnung schafft und Kerzen sucht. Wenn Uru-chan Wellness will, kann er das haben.

Nachdem das erledigt ist, eilt Ruki runter in den Keller. Vielleicht findet er noch so eine Flasche Champagner, die Uruha so gern hat. Und wirklich. Er findet eine im letzten Regal. Soviel Glück hat keiner.

Wenige Minuten später klingelt es an der Tür. Sofort stürzt Ruki zur Tür.

„Nich so hastig, mein Kleiner“, begrüßt Uruha seinen Freund.

„Gomen. War grad im Keller.“ Freudig zeigt Ruki Uruha die Flasche. Sofort leuchten die Augen des Großen.

„Das ist sehr schön. Dann hol mal die Sektgläser.“

Der Brünette tritt ein. Schaut zu, wie Ruki umherwuselt.

„Wo bringst du das hin?“, will Uru wissen, als Ruki mit der Flasche an ihm vorbeigeht.

„Ins Bad.“

Uru lächelt und folgt dem kleinen Wirbelwind.

Das Bad sieht schon echt gut aus. Findet auch Uru.

„Wow~ Das hast du aber schön gemacht. Bist wohl ein kleiner Romantiker?“

„Ano… Eigentlich nich… Aber ich dachte, so sieht es besser aus.“ Ruki zündet die letzten Kerzen an und stellt den Champagner in einem Kübel kalt. Beim Anblick der Eiswürfel grinst Uruha verschwörerisch.

„Na dann steht der Entspannung nichts mehr im Wege~“ Uru stellt seine Tasche neben dem Waschbecken ab und schließt die Tür. „Du hast doch alles, was du brauchst, oder?“

Ruki sieht ihn fragend an. „Was sollte ich denn noch brauchen? Ne neue Boxer hab ich mir hingelegt… Aber sonst brauch ich nix weiter.“

„Okay, sollte dann auch so gehen…“

Der Kleine guckt verwirrt. Doch Uruha sagt nichts weiter.

Ruki dreht die Hähne am Wannenrand auf.

„Gut. Für das Wasser hab ich auch was mitgebracht“, verkündet Uruha und holt eine kleine Flasche aus seiner Tasche. Er kippt davon etwas ins Wasser und sofort schäumt es auf. „Is gut für die Haut“, grinst Uru ihn an.

„Und was machen wir jetzt solange wie das Wasser einläuft?“, will Ruki wissen.

„Na Gesichtspflege.“ Wie selbstverständlich drückt der Brünette Ruki auf das geschlossene Klo. Unweigerlich wird er an die Sache mit Reita erinnert. „So komm ich besser an dein Gesicht. Okay. Mal sehen…“ Er kramt wieder in der Tasche. „Ah! Gut, das sollte für deine Haut geeignet sein. Aber erstmal die Haare hinter machen.“

Im nächsten Moment hat Ruki auch schon ne Menge Spangen in den Haaren, die ihn ulkig aussehen lassen. Und diesen Unwillen drückt auch sein Gesicht aus.

„Hab dich nich so“, grinst Uruha. „Das sieht kawaii aus~“

Ruki seufzt. „Na dann leg mal los.“

Es dauert eine viertel Stunde bis Uruha Rukis Gesicht mit einer Creme bearbeitet hat. Das Wasser ist nun schon sehr nah am oberen Wannenrand. Ruki dreht die Hähne zu.

„Wollen… wollen wir dann ins Wasser oder musst du vorher noch was anderes machen?“, will der Kleine wissen.

„Naja. Wenns dich nich stört, würd ich mir gleich noch die Beine rasieren.“

Also doch. Hatte Ruki sich beim Sport doch nich verguckt.

„Kein Ding. Mach ruhig.“

Uruha packt seinen Rasierer aus und macht Wasser in das Waschbecken. Er zieht einfach seine Hose aus und schwingt ein Bein auf den Rand.

Ruki muss wegsehen, weil er sonst noch knallrot wird. Stattdessen zieht er sich schon mal aus und steigt vorsichtig in das Badewasser.

Es ist sauheiß am Anfang, aber als er ganz sitzt, geht es. Etwas verstohlen beobachtet Ruki dann doch die Rasieraktion. Sieht schon eigenartig aus, aber Uru kann’s machen.

Ruki streicht über seine Arme und macht sich schon mal etwas nass.

Da er noch ein bisschen Zeit hat, bevor Uru ihm den Platz streitig macht, macht er sich kurzerhand lang und seufzt genießend. Bei diesem Laut muss Uruha den Kleinen einfach ansehen. Er grinst.

„Na hoffentlich werde ich solche Laute mal öfter von dir hören~“

Erschrocken sieht Ruki seinen Freund an. „Wa-?“

„Guck nich so“, meint dieser daraufhin. Er macht den Rasierer sauber und scheint fertig zu sein. Doch als er auf einmal seine Boxer runterschiebt, bleibt Ruki der Atem weg. Sofort starrt er geradeaus.

„Was ist? Darf ich mir den Schritt nich rasieren oder was?“, hört er Uruha grinsen.

Ach du Scheiße, denkt Ruki nur. Er schaut vor sich auf das Wasser, wo sein Schritt unter der Schaumdecke verborgen ist. Gut, Japaner sind an sich rar behaart, aber immerhin. Irgendwie denkt er grade daran, dass Uruha ne total feminine Seite hat und Ruki deswegen Seme wird. Er schüttelt den Kopf. Jetzt muss er nicht gleich wieder versaut denken. Obwohl in seinem Kopfkino grad einiges abgeht. Uruha nackt vor ihm. Sahne auf dem blanken Schritt. Ruki schluckt.

„So, schon fertig“, verkündet Uruha.

Ruki dreht seinen Kopf zu ihm. Prima nun zieht er sein Shirt auch aus. Ruki kann diesmal nicht wegsehen. Dieser nackte Körper ist einfach eine Wucht.

Im nächsten Moment kommt der Brünette auch schon auf Ruki zu. Der in der Wanne Sitzende versucht krampfhaft dem Großen in die Augen zu sehen.

Uruha steigt ins Wasser und ignoriert gekonnt die anzüglichen Blicke. Ruki ist rot geworden, was er aber auf die Wärme des Wassers zurückführt.

„So, dann wollen wir mal genießen~“, meint dieser und streckt seine Beine etwas aus. Diese wundervollen Beine, die verboten werden müssten.

Verlegen schaut Ruki auf das Wasser vor sich, das auf einmal in Bewegung gerät. Er schaut auf und hat plötzlich Uruha vor sich. Er weicht aber nicht zurück.

„Weißt du… mir ist aufgefallen, dass ich dir eine wichtige Frage gar nicht gestellt hab“, beginnt Uru.

Ruki schluckt nur und wartet.

„Willst du mit mir gehen?“ Dazu packt er ein strahlendes Lächeln.

„Nani? Na-natürlich!“, platzt Ruki heraus.

„Gut. Dann bist du ab heute mein Koi.“ Uruha beugt sich weiter vor und küsst Ruki liebevoll. Dieser kann nicht anders und legt seine Hände in Uruhas Nacken, um diesen weiter an sich zu drücken. Uru rutscht etwas weg und landet prompt auf Ruki, was den kaum zu stören scheint.

Immer intensiver wird der Kuss. Eine Hand von Uru ruht auf Rukis Wange, die andere ist neben ihm, wo er sich am Wannenboden abstützt.

Spätestens jetzt hat es beide total erwischt.

Dann bewegt sich Uruhas Hand von Rukis Wange aus nach unten über die Brust des Kleineren. Immer weiter wandert sie hinab…

Chapter 9.2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Asmodina
2010-09-17T15:54:06+00:00 17.09.2010 17:54
Ich mag diese FF ebenfalls und hoffe, das es bald weiter geht.
Von:  KimMinseok
2010-08-13T15:48:47+00:00 13.08.2010 17:48
Ruki wurde geukt xD
aw~ ich lieb deine FF *o*
& die Paairings dort drin ...
einfach nur liebe ♥

*Kekse dalass*
lg AoiHolic :3

Von:  Ruki-sama
2010-08-13T07:01:58+00:00 13.08.2010 09:01
hah, erster~ :3
dein ff is sooo toll~ ich liebe dieses pairing ja sowieso *o*
un die sind soo süüüß zusammen, wie schüchtern ruki sein kann~ ^-^
einfach toll, weiter so ♥
(un danke für die ENS *o*)

lg
Ruki-sama ^w^
Von:  KimMinseok
2010-06-11T18:09:26+00:00 11.06.2010 20:09
aw~ es geht weiter Q//////Q

*sich dem Kommischreiber unter mich anschließ*
ohmann Rei ey~ o3o

Von:  Taigana
2010-06-08T20:05:53+00:00 08.06.2010 22:05
Ah Rei hats also geschafft auch ma Seme zu sein xD
Dank Ru^^
und Aoi schien es ja auch gefallen zu haben

freu mich schon supa riesig aufs neue Pitel
und bin gespannt wie es nu weiter geht
auch wegen Rei und Ru ö.ö
aufjedenfall tolle FF und toll geschrieben =3
Von:  Taigana
2010-06-08T20:03:28+00:00 08.06.2010 22:03
Rei knuddelt Ru im schalf x3
und süß wie Uru Ru bei den Proben anstaart und
sich gar nicht die Noten ansieht xD

und Aoi hat wohl auch gemerkt das da was zwischen
Rei und Ru war was jetzt wohl aber auch geklärt ist ö.ö

Von:  Taigana
2010-06-08T20:00:47+00:00 08.06.2010 22:00
Ruha is ja nich böse wegn Rei
wenigstens etwas~

und Ru ruft Rei wieder zum Zocken an xD
dieses ma is ja zum Glück nichts weiter passiert

Mag die FF gern~ <3
Von:  Taigana
2010-06-08T19:57:12+00:00 08.06.2010 21:57
na wie das jetzt aus geht ö.ö
armer Ruha und armer Aoi

bin auf jeden fall gespannt =3
Von:  Taigana
2010-06-08T19:54:08+00:00 08.06.2010 21:54
Ru hat angst vor seinen ersten ma wie süß x3
Ru sagt zwar das er sich in Ruha verliebt hat
aber sieht so aus als ob die gefühle für Rei auch noch da sind
bin gespannt wie das weiter geht
Von:  Taigana
2010-06-08T19:48:10+00:00 08.06.2010 21:48
Süß woe Ru die ganze Zeit Ruha beobachtet
und auch wie er so rot wird als ihn
Ruha n Kuss auf die wange drückt~ <3

und Rei hatte auch gefühle für Ru
wie gemein und sagt nichts >,<


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