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Der Anfang vom Ende?

- Arbeitstitel -
von

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Vor ihnen befand sich ein überdimensionaler Blechhaufen. Niemand konnte sagen, ob dieser aus Waffen, Raumgleitern oder ähnlichem bestand. Zu sehr war es deformiert. Jedoch war nicht dieser Anblick erschreckend auf die kleine Gruppe. Ohne etwas zu sagen, wies Sincia auf eine Erhöhung auf der ein paar größere Fragmente lagen. Die Form war nicht mehr erkennbar, jedoch die teils noch vorhandenen Farben waren eindeutig. Eine weißes Kreuz auf rotem Grund und ein stark lädiertes Bein ließen erahnen was Steed, Sabers Robotpferd, zugestoßen war. Jedoch saß der Schock noch tiefer, als sie die Überreste des schwarzen Helmes erkannten, auf dessen Stirnseite die Flagge noch leicht erkenntlich war.

Es herrschte absolute Stille, die von Aprils Schluchzen unterbrochen wurde. Sie hatte ihren Kopf an Fireballs Schulter vergraben, der sie sanft an sich drückte. Auch in seinen Augen schimmerten Tränen. Sogar Colt konnte sich dieser nicht verwehren. Fest kniff er seine Augen zusammen, drehte sein Gesicht zur Seite und ballte seine Hand zu einer Faust. Robin klammerte sich an seinen Arm und schüttelte dabei ihren Kopf. Sie konnte nicht glauben, was sie dort sah. Auch ihr liefen Tränen über die Wangen. Aprils Vater senkte betroffen seinen Kopf.

Sincia beobachtete sie, bevor sie sprach.

„Als die ersten Angriffe ausbrachen, ist Saber mit Steed sofort aufgebrochen. Ich habe versucht Yuma zu kontaktieren, jedoch ohne Erfolg. Zudem mussten die Kinder und die anderen in Sicherheit gebracht werden. Aus Vorsicht haben die Anwohner schon vor sehr langer Zeit diese Höhlen gebaut. Sie liegen so tief im inneren des Planeten, dass wir hier geschützt waren. Viele Männer waren draußen und versuchten sich gegen die Übermacht zu verteidigen. Nur die Menschen, die ihr gerade gesehen habt, überlebten. Als die Angriffe aufhörten, wagten wir uns hinaus. Wir fanden viele Tote. Nach Saber suchte ich vergebens. Ich hoffte, dass er euch erreicht hat. Aber am Abend, drei Tage, nachdem die Outriderschiffe verschwunden waren, fanden wir Teile Steeds und seiner Uniform…“

Die Stimme der jungen Frau geriet ins wanken. Tapfer kämpfte sie gegen ihre Tränen, jedoch verlor sie den Kampf und dicke Tränen kullerten über ihre verschmutzten Wangen. Ihre Krücke rutschte fort und Sincia stürzte schluchzend zu Boden. Sofort sahen die anderen Anwesenden auf. Die Erste, die sich aus der Starre löste, war April. Mit zittrigen Beinen ging sie zu der Freundin und kniete sich zu ihr. Vorsichtig schloss sie das Häufchen Elend in die Arme.

„Shttt… Sincia“, sprach sie leise auf sie ein.

„Es tut mir unsagbar leid. Bitte glaube mir, wenn wir hätten eingreifen können, hätten wir es getan.“

„Das bringt ihn auch nicht zurück“, brachte Sincia hervor.
 

Das sie im Moment ungerecht gegenüber den Anderen war, war ihr zwar bewusst, aber sie konnte nicht anders handeln. Viel zu tief saß der Schmerz über den Verlust ihres Ehemannes.
 

April biss sich auf die Lippen, sodass jegliche Farbe aus diesen wich und sah hilfesuchend zu ihren Kollegen.

„Wir verstehen deinen Trauer und deinen Schmerz, Sincia“, sprach nun Fireball.

„und wenn wir könnten, wir würden es ändern…“

„Dann versucht es! Ihr habt euch doch gegenseitig immer geholfen“, fuhr die Dunkelhaarige den Rennfahrer an.

Jedoch bevor dieser etwas erwidern konnte, hatte Commander Eagle dem Heißsporn seine Hand auf die Schulter gelegt und den Kopf geschüttelt.

„Es ist eine Tragödie und wir sollten Sincia die Zeit geben, es ein wenig zu verarbeiten. Es ist für niemanden leicht, einen geliebten Menschen zu verlieren. Wir sollten ihnen gedenken und sie auf ewig in unseren Erinnerungen behalten.“

Der Erste, der auf diese Worte hinnickte, war Colt. Er konnte Sincia sehr gut verstehen und auch was sie fühlte, da er seine Eltern durch die Outrider verloren hatte. Kurz sah er seine Robin an, bevor er zu Sincia trat und sich hinhockte.

„Ich verspreche dir, Kleines, wir werden sie finden und Gnade wird es gewiss nicht geben“, sprach er zu ihr und sah dabei in ihre dunklen Augen.

Sincia spürte deutlich, wie ernst es dem Cowboy mit diesem Versprechen war. So nickte sie leicht. Aufmunternd sah er sie an und erhob sich.

„Wir sollten uns nun etwas umsehen. Vielleicht können wir irgendwo helfen“, schlug er den anderen vor.

„Das ist eine gute Idee, Colt“, erwiderte Fireball.

Auch anderen stimmten zu und ließen Sincia allein zurück. Der Japaner bildete das Schlusslicht. Jedoch bevor er hinaustrat, drehte er sich noch einmal zu ihr um.

„Verzeih mir, was ich gesagt habe. Ich kann dich verstehen.“

„Tut mir leid, dass ich dich so angegangen habe, Fireball. Im Moment weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht. Es sind zwar Wochen verganngen, dennoch kommt es mir erst wie Stunden vor... Ich mache mir Sorgen um Alexander und Catherine. Zugleich aber auch frage ich mich, ob die Outrider zurückkehren werden...“

„Ehrlich gesagt, glaube ich es nicht. Um euren Planeten hat sich etwas wie eine überdimensionale Staubschicht gelegt. Weder Funk noch Abtaster können durchdringen. Daher werden sie annehmen, dass hier niemand mehr ist.“

„Ich verstehe…“, äußerte Sincia und sah zu dem Altar, wo die metallischen Überreste lagen.

Dies veranlasste den Rennfahrer, sie nun allein zu lassen.

Im großen Vorraum warteten die anderen bereits auf ihn.

„Was wollen wir nun tun?“, fragte er in die Runde.

„Wir sollten uns um die Verletzten kümmern“, schlug April vor.

„In Ordnung. Tu dies mit Robin. Matchbox und ich sehen uns draußen noch etwas um“, erwiderte Colt ruhig.
 

Die Andren stimmten ihm zu. Während die Frauen sich um die Verletzten kümmerten, machten Colt und Fire sich mit dem Bronco und dem Red Fury auf Erkundungstour. Jedoch fanden sie nur Tod und Zerstörung. Es war einfach ein Bild des Schreckens, mit dem sie Stunden später zurückkehrten. Nun saßen sie zusammen an einem kleinen Lagerfeuer.
 

„Unser Treibstoff geht zur Neige, genauso wie die Munition“, äußerte Fireball in die Runde.

„Mit den Vorräten sieht es kaum anders aus. Auf Ramrod wie auch hier“, fügte April hinzu.

„Also müssen wir uns etwas einfallen lassen. Alle mitnehmen können wir nicht“, sprach Colt und rieb sich sein Kinn.

„Wie viele bewohnte Planeten befinden sich in diesem System?“, fragte Commander Eagle seine Tochter.

„Nach unseren Karten sind es noch acht, aber was von diesen übrig ist… Das kann keiner sagen, Daddy“, äußerte sie besorgt.

„Ich verstehe. Vielleicht wäre es besser, wenn ihr mit Ramrod aufbrecht und euch dort umseht. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit Proviant und auch Treibstoff zu bekommen oder ihr könnt den Menschen helfen“, schlug er den Anwesenden vor.

„Wir sind gnadenlos überrannt worden von den Outrider. Im Augenblick haben wir keine Chance. Uns bleibt nichts anderes übrig, als Bilanz zu ziehen und zu sehen, wer überlebt hat. Wir müssen den Menschen im Grenzland helfen, so gut wir es können und nur wenn sie uns wieder Vertrauen, können wir zusammen mit ihnen die Outrider bekämpfen.“

„Du hast Recht, Daddy“, stimmte seine Tochter ihm zu.

„Wir dürfen keinen Sand in den Kopf stecken“, versuchte Colt die Anspannung der Gruppe, etwas mit seinem Scherz aufzuheitern.

Sofort zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln auf den Gesichtern der Anwesenden ab, ohne das sie die Situation aus den Augen verloren.

„Wir sollten dann morgen früh aufbrechen“, sprach Fireball.

„Gut, Matchbox. April, du und ich werden es schon schaffen.“

„Aber Colt… Was ist mit Josh und mir? Willst du ihn hier lassen?“, mischte Robin sich sofort ein.

„Im Moment seit ihr hier sicher. Die Chance, dass Outrider hier erneut auftauchen ist geringer, als an anderen Orten. Daher möchte ich euch beide hier wissen“, versuchte der Cowboy sie zu beruhigen.

Die Blondine verstand seine Worte. Auch wenn es ihr nicht gefiel, dass er fort ging, aber sie ließ ihn ziehen. Auch wenn sie somit ihre größte Stütze verlor.

„Wie du meinst. Aber was ist mit Commander Eagle?“

„Ich denke, dass es das Beste ist, wenn er ebenfalls hier bleibt. Im Moment wird dieser Planet etwas wie eine Basis für uns“, erklärte Fireball und alle nickten zustimmend.

Gemeinsam verbrachten sie noch etwas ihre Zeit, bevor sie schlafen gingen.
 

Am nächsten Morgen brachen die Star Sheriffs zeitlich auf. Robin und Josh sahen innen hintern, bis sie sie nicht mehr sehen konnten. Während die Blondine zurück in das Versteck wollte, blieb ihr Bruder stehen. Er hatte am Tage zuvor ein paar Jugendliche in seinem Alter kennengelernt, die Tagsüber zwischen den Trümmern herumstromerten.

„Du Robin? Ich bleibe noch etwas draußen, ja?“, fragte er sie daher.

„Warum, Joshua? Mir ist es nicht lieb, wenn du dich allein hier aufhältst.“

„Ich bin doch nicht allein. Hast du nicht gesehen, dass ein paar Jungs da sind? Uns passiert schon nichts, Robin“, bettelte er seine Schwester an.

Prüfend sah sie ihren kleinen Bruder an. Ihr wurde bewusst, dass er schon lange kein Kind mehr war und sie ihn nicht ewig an sich binden konnte. So verließ ein Seufzen ihre Lippen.

„In Ordnung. Aber laufe bitte nicht so weit fort und bevor es Dunkel wird, bist du bitte zurück.“

Sofort begannen Joshs Augen zu leuchten, er gab seiner Schwester einen Kuss auf die Wange und lief dann zu einer Gruppe von Jugendlichen, die bereits auf ihn warteten.

„Danke, Schwesterherz“ rief er dabei und wank ihr zu.

Sie sah ihm noch kurz hinterher, bevor sie zurückging.
 

Die Gruppe bestand aus vier Jungen und fünf Mädchen im Alter von fünfzehn bis neunzehn. Die Anführerin war die Brünette Henriette, die alle aber nur Henry riefen. Abwartend sah sie den Neuankömmling an.

„Du willst also zu uns gehören“, sprach sie zu ihm.

„Klar. Aber was guckst du so?“, erwiderte Josh.

„Nun, so einfach nehmen wir keinen bei uns auf, Kleiner“, antwortete Henry, die nur ein paar cm länger als Josh war.

„Wie ich gesehen habe, hast du mit diesem Cowboy der Star Sheriffs abgehangen.“

„Klar. Colt ist schließlich mein Schwager.“

„Oho, dein Schwager. Du hältst dich wohl gleich für etwas besseres, was?“, äußerte sie herablassend.

„Nur weil ich mit ihm befreundet bin und meine Schwester ihn geheiratet hat?“, kam die empörte Antwort.

„Beruhig dich, Kleiner. Aber für solche speziellen Fälle haben wir auch eine Aufgabe.“

Henrys Augen funkelten, als sie zu ihren Freunden sah, die leicht nickten.

„Wir sollen dich aufnehmen, also musst du eine Prüfung bestehen.“

„Bitte?“

Josh sah sie mit großen Augen an. Er wusste von Colt, dass man solche Herausforderungen, vor allem wenn sie scheinbar hirnrissig waren, nicht annehmen sollte. Jedoch wollte er dazu gehören und er verdrängte sein Gewissen in die hinterste Ecke.

„Und die wäre?“, fragte er dann nach.

„Komm mit. Ich zeige es dir.“

Gemeinsam verließ die Gruppe die zerstörte Stadt.

„Ich soll eigentlich in der Stadt bleiben“, rief Josh Henry zu.

„Oh, das Baby muss in der Nähe der Mummy bleiben“, zog sie ihn lachend auf.

„Ich bin kein Baby! Und Robin ist nicht meine Mutter!“, äußerte Josh erbost.

„Wo geht es nun hin?“

„Das wirst du schon sehen“, kam es von der Brünetten.
 

Sie liefen fast eine Stunde, bis ein Wald vor ihnen auftauchte. Er wirkte so unwirklich in der zerstörten Umgebung, aber scheinbar hatte er den Angriff der Outrider überstanden. Am Waldrand blieb die Gruppe stehen.

„Da wären wir“, erzählte sie Josh.

„Und was soll ich hier?“

„Dort vorn führt ein Pfad in den Wald hinein. Wenn du diesen entlang gehst, kommst du zu einer Lichtung. Dort wohnt eine Hexe!“

Henrys Augen funkelten belustigt. Unmerklich schluckte er leicht.

„Hexen gibt es nicht.“

„Woher willst du das wissen? Hast du schon mal eine gesehen?“

„Du etwa?“, erwiderte Josh, ohne ihre Fragen zu beantworten.

„Ja sicher. Zudem schleicht sie in der Nacht immer wieder auf den Friedhof, um dort Kräuter und so ein Zeug zu sammeln. Also du gehst zu ihr, aber sie darf dich nicht sehen. Sonst verhext sie dich noch in einen Frosch. Jedenfalls bringst du uns etwas von ihr mit. Aber keine Zweige oder so was.“

Josh hatte ein ungutes Gefühl, aber er wollte nicht als Feigling dastehen. Daher nickte er.

„In Ordnung“, sprach er und drehte sich zu dem schmalen Pfad.

„Du hast zwei Stunden Zeit“, rief Henry ihm hinter, bevor Josh in der Schonung verschwunden war.
 

Von außen wirkte der Wald sehr dunkel, aber Josh musste nicht weit gehen, bis es heller wurde und da die Baumreihen Lücken aufwiesen. Innerlich atmete er durch, als er über dem weichen Boden dem Pfad weiter folgte. Dieser schien mit der Zeit kein Ende zu nehmen.

„Henry hat mich verkohlt“, maulte er vor sich hin, als er auf einmal ein Geräusch vernahm.

Sofort blieb er stehen und lauschte.

Er kannte es.

Da schlug jemand Holz.

„Ist das doch diese Hexe?“, murmelte er leise und ging weiter.

Jedoch wich er dabei vom Pfad ab und schlug sich durchs nahe Unterholz. Dabei näherte er sich der Stelle von dem er das gleichmäßige Geräusch herkam. Hinter einem Gebüsch blieb er stehen und versuchte von dort aus etwas zu erkennen. Vorsichtig bog Josh ein paar Zweige auseinander und spähte zwischen diesen hindurch. Was er jedoch sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren.

Er konnte nicht einfach glauben, was er nun sah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nuko
2009-07-06T18:14:25+00:00 06.07.2009 20:14
hihi, ich weis was Josh sieht XDD
geil umgesetzt das kapitel *o*
freu mich schon auf mehr x3~~
ich fand es toll das Robin Josh immer noch versucht zu behüten ^o^

Von:  Sannyerd
2009-07-05T22:17:57+00:00 06.07.2009 00:17
wieder ein klasse kapi!!!!!
Von:  KathyColin
2009-07-05T20:08:36+00:00 05.07.2009 22:08
Hi.

Was sah er???? ich möchte wissen was er sieht und zwar sofort und gleich *droh mit Zeigefinger* Wie konntest du an der Spannensten Stelle aufhören, dass ist so gemein von dir*grummel* :)
So also wie schon erwähnt, lese ich die Storie als vollkommender Ausenstehender. Ich kenne weder die Serie noch die Charaktere.
Aber dafür muss ich dir eins lassen, obwohl ich die Serie nicht kenne, kann ich mich in die Situation und in einige Charas gut hineinverstzen. Du beschreibst die Charas sehr gut. Man kann anhand ihrer Handlungen erkennen, was sie für einen Charakter haben. Momentan mag ich Colt und den Kommander sehr. Colt weil er so mitfühlend ist und der Kommander ist so eine art Beschützer:) der seine Herde befehligt und in den Griff hält:)
Die Frauen kann ich noch nicht so wirklich einschätzen. Und Firball ist mir auch noch ein Rätsel.
Aber ich frage mich , wer ist dieser Japaner von den du schreibst? Wer von den Charakteren, das verwirrt mich immer!!!
Aber ansonsten richtig gut geschrieben.
Und ich möchte jetztumbedingt wissen, wer diese hexe ist was sie macht und warum ihm, das Blut in den Adern gefriet!!!!

Lg Kathy


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