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Nocturne Whispers - Sidestory

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

Jasper stieg die lange, hölzerne Treppe hinab, welche die Schlafräume der Familie von den restlichen Zimmern im Hause Johnson trennte. Eigentlich wäre der junge Mann viel lieber in seinen vier Wänden und dort auf dem Bett liegen geblieben, aber seine Eltern hatten für den Nachmittag ein Treffen mit Freunden verabredet. Ziel dieses Treffens war es, dass sich die „Kinder einmal näher kennenlernen sollten“, wie Jasper’s Vater zu seiner Frau gesagt hatte. Jasper wusste genau, worauf sein Vater spekulierte, und dieser Umstand passte ihm so gar nicht in den Kram. Vergeblich hatte er versucht sich vor dem anstehenden Treffen zu drücken. Ihm stand nicht der Sinn nach Kuppelei. Sicher, er wollte irgendwann schon heiraten – aber die Betonung lag auf irgendwann.

Bevor er in den heiligen Stand der Ehe trat, wollte der junge Mann noch ein wenig von der Welt sehen, wollte eine Universität besuchen, um einen guten Beruf ergreifen zu können. „Heiraten kann ich doch noch mit 25!“, hatte er auf seinen Vater einzureden versucht und sich dabei auf das Heiratsalter seines Vaters bezogen. „Du hast doch auch nicht gleich geheiratet, als du mit der Schule fertig warst, also warum soll ich es dann tun?!“

Sein Vater hatte die Zeitung aus den Händen gelegt und seinen Sohn missbilligend angesehn. „Junger Mann“, hatte er mit einem Ton zu sprechen begonnen, dass Jasper sich augenblicklich wünschte, ein ebenso lautes Organ zu haben wie sein Vater, „erstens geht es doch lediglich um ein Kennenlernen, nichts weiter! Und zweitens – je eher du heiratest, desto besser stehen die Chancen für dich, eine angemessene Frau zu finden. Sag mir nicht, dass du dich mit dem zufrieden geben möchtest, was übrig bleibt.“

Das hatte Jasper in der Tat nicht vor, aber er konnte nicht verhindern, dass sich ihm der Gedanke aufdrängte, dass seine Mutter wohl ‘übrig geblieben war‘, zumindest schloss er das aus den Worten, die so eben aus dem Mund seines Vaters an sein Ohr gedrungen waren. Ein schräges Grinsen zog über Jasper’s Gesicht, und als sein Vater gerade die Zeitung wieder aufnahm, platzte der Brünette mit einer anderen Ausrede heraus.

„Ich kenn diese Sally aber doch schon, soweit ich mich erinnere, habt ihr mich früher immer gezwungen auf sie aufzupassen, wenn ihr euch mit Nathan und seiner Frau auf die Terasse verzogen habt.“ Jasper zog die Stirn kraus. „Oder irre ich mich?“

Sein Vater lächelte. „Nein, du irrst nicht, aber früher! Da wart ihr doch noch Kinder! Urteile nicht über Sally, nur weil sie mit sieben, acht Jahren ein wenig – nun ja, eigen gewesen ist. Nicht nur du bist älter geworden, Jasper!“ Der Angesprochene seufzte. Ihm wollte beim besten Willen kein weiterer Einwand einfallen, der dazu geführt hätte, dass das Treffen verschoben, wenn nicht sogar abgesagt würde. Da sein Vater nun wieder in die Zeitung vertieft war, hatte sich der Sohn wieder auf sein Zimmer verzogen und sich damit abfinden müssen, in naher Zukunft erneut Bekanntschaft mit Sally machen zu dürfen.
 

Und nun war also der Tag gekommen, an dem sich Jasper, auf Wunsch seiner Mutter fein zurecht gemacht, zur Haustür begab. Als er sie öffnete und in die warme Frühlingsluft trat, stieg ihm der Geruch von frisch gemähtem Gras und warmem Asphalt in die Nase. Jasper verzog das Gesicht. Eindeutig nicht die beste Duftkombination. Angeekelt wandte er sich seinen Eltern zu, die schon einige Schritt vorraus gegangen waren. „Bei dem schönen Wetter werden wir zu Fuß gehen, soweit ist das Anwesen von Nathan und seiner Familie nun auch nicht entfernt!“, hatte sein Vater ihm beim Frühstück verkündet und damit war das Thema dann auch gegessen gewesen.

Obwohl es wirklich nur einige Hundert Meter waren, die sie zu Fuß bewältigen mussten, kam die Strecke dem jungen Mann doch unendlich vor. Er ging gerne zu Fuß, aber der für Jasper’s sensible Nase unerträgliche Geruch von frischem Gras und angewärmtem Asphalt machte ihm zu schaffen. So ging er denn auch recht zügig und hatte seine Eltern nach einer Weile schließlich überholt. Je länger er ging, desto mehr kam in seinem Gedächtis die Erinnerung an die Strecke wieder, die er mit elf, zwölf Jahren öfter zusammen mit seinem Vater gegangen war.

Er kam vor seinen Eltern an dem Anwesen an und um endlich einen besseren Geruch in der Nase zu haben, wartete er nicht, sondern griff gleich zum Klingelknopf und läutete energisch. Sogleich wurde ihm von einem Hausmädchen geöffnet, die eine leichte Verbeugung andeutete und ihn bat, einzutreten. Jasper trat ein und wurde kurz darauf von dem Freund seines Vaters begrüßt.

Stürmisch schüttelte ihm der kleine, dickliche Mann, welcher in New Orleans als ein hervoragender Anwalt bekannt war, die Hand. „Jasper, schön dich wieder einmal hier zu sehen!“, schnarrte er mit einer hellen Stimme und Jasper rang sich ein Grinsen ab. „Ja, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Meine Eltern werden auch gleich hier sein, ich war ein bisschen schneller als sie.“, fügte er hinzu, denn Nathan hatte sich bereits suchend umgesehen. Dann jedoch nickte er und meinte mit einer Handbewegung in Richtung des Hausmädchens, dass Jasper doch seine Jacke ablegen und ihm hinaus in den Garten folgen solle. Jasper legte also ab und trabte dem dicklichen Mann hinterher. Dabei sah er sich verstohlen im Haus um. Im Gegesatz zu seinem Zuhause wirkte hier alles sehr vollgestopft und pompös. Offensichtlich gehörte Nathan noch immer zu den Menschen, die gerne zeigten, was sie hatten. Zu dem Ramsch, den seine Familie früher schon besessen hatte, waren noch einige Scheußlichkeiten hinzugekommen. Aber wenigstens roch es hier angenehmer als auf der Straße.

„Komm bitte hier entlang Jasper!“, rief ihm Nathan zu, denn der junge Mann war vor einem Gemälde an der Wand stehen geblieben, in Gedanken versunken und hatte ganz vergessen, wo er sich befand. Er konnte sich nicht erinnern, dass das Bild schon früher hier gehangen hatte. Es zeigte eine Frau mittleren Alters, in einem weiten, dunkelroten Kleid, welches ihre helle Haut betonte. Sie hatte lange, dunkle braune Haare, die sie aufgesteckt trug. Aus dem kunstvoll angerichteten Haarknäul fielen hier und da lockige Strähnen vorwitzig heraus, aber dies schien die schlichte Schönheit der Frau nur noch mehr hervorzuheben.

Unwillig riss sich Jasper von dem Gemälde los und ging langsam auf Nathan zu, nicht ohne einen Blick über die Schulter auf das Bild zu werfen. Jasper beschloss, bei gegebener Zeit zu fragen, wer die abgebildete Frau war. Im Hintergrund hörte er die Klingel erneut läuten und er war sich sicher, dass dies seine Eltern waren. Seine Ahnung wurde bestätigt, als er die laute Stimme seines Vaters vernahm.
 

Jasper schmunzelte und trat auf die Terasse. Hier roch es noch besser als im Haus selbst. Der Garten beinhaltete eine vielzahl verschiedener Blumen, welche alle ihren betörenden Duft versprühten. Irgendwer – mit großer Wahrscheinlichkeit war es das Hausmädchen gewesen – hatte einen Tisch auf der Terasse liebevoll gedeckt und silberne Platten mit kleinen Kuchen oder Obst bereitgestellt. Während Jasper noch alles auf sich wirken ließ, betraten seine Eltern ebenfalls die Terasse und sein Vater stürzte sich lautstark auf Nathan, um ihn zu begrüßen.

Nachdem auch seine Mutter die kleine, knubbelig Hand Nathan‘s geschüttelt hatte, wandte sich Jasper’s Vater suchend an seinen Gastgeber.

„Nun Nathan, wo ist deine Tochter? Ich hatte erwartet, dass Sally uns ebenfalls empfangen würde.“ Nathan lachte schallend und erklärte, seine Tochter müsse wohl noch in ihrem Zimmer sein, da sie seit den frühen Morgenstunden schon damit beschäftigt sei, sich für das Treffen aufzuhübschen. Jasper kam nicht umhin ein genervtes Seufzen verlauten zu lassen. Aus dem quirligen, vorlauten Mädchen von früher war also so ein Püppchen geworden, dass sich für nichts anderes zu interessieren schien als ihr Äusseres. „Aber sie wird schon noch heute fertig, ja?“, erkundigte er sich leicht spöttisch und zog eine Augenbraue hoch. Dafür erntete er zwar einen besorgte Blick seitens seiner Mutter und einen tadelnden des Vaters, aber die Bemerkung hatte er sich nicht verkneifen können.

Ein unangenehmes Schweigen entstand, und das es schließlich gebrochen wurde war einzig und allein dem Gastgeber der Familie Johnson zu verdanken, der sie bat, doch endlich Platz zu nehmen, denn sonst würden die Kuchen und das Obst verderben. So nahmen sie also Platz und in eben diesem Augenblick tönte eine helle Mädchenstimme aus dem Inneren des Hauses, welche offensichtlich zu dem Hausmädchen sprach, das gerade den Kaffee servieren wollte. „Aber nein Hannah, lassen Sie nur, ich nehme die Kanne einfach mit nach draußen, ich geh doch jetzt eh raus!“ Die leise gemurmelte Antwort des Hausmädchens verstanden sie nicht, und ehe sie etwas sagen konnte, trat die Besitzerin der hellen Stimme auf die Terasse und schenkte den Gästen ihres Vaters ein strahlendes Lächeln.

„Guten Tag zusammen! Verzeihen Sie mir die Unhöflichkeit, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche Kleidung bei diesem Wetter angebracht zu sein schien. Und hier habe ich den Kaffee!“, fügte das Mädchen hinzu und stellte die Kanne auf dem Tisch ab, um dann sofort Mr und Mrs Johnson die Hand zu schütteln. Jasper sah gereizt auf seine Schuhe, hob dann aber den Kopf, als sich ein Schatten auf seinen Schoss legte und ihm eine zierliche Frauenhand hingehalten wurde.

„Hallo Jasper.“

„Hallo.“, brummte Jasper, ergriff die ausgestreckte Hand Sally’s und schüttelte sie leicht. Sie zog ihre Hand zurück und bedachte ihn mit einem nervösen Blick, lächelte dann aber und setzte sich auf den freien Platz neben ihren Vater. Dieser häufte sich grade eine große Portion Schlagsahne auf ein Stück Kuchen. „Also Jasper“, meinte er und verteilte die Sahne großzügig mit der Gabel auf dem Kuchen, „erzähl doch mal ein wenig von dir. Du bist ja schon länger nicht mehr hier gewesen.“ Klang das tadelnd? „ Was treibst du so in deiner freien Zeit?“ Jasper, der gerade seine Tasse mit dem Kaffee angehoben hatte, lies sie wieder auf den Tisch sinken und räusperte sich. „Naja, ich hab die Schule fertig, also werd ich wohl demnächst entweder eine Universität besuchen oder mir einen Beruf suchen.“ Er hob die Tasse wieder an und nahm einen Schluck des heißen Getränks. Der Duft der gerösteten Bohnen stieg ihm in die Nase und betöhrte seine Sinne. Tief atmete er den Geruch des Kaffees ein. „Auf die Universität also? Welche hast du denn im Sinn?“, riss ihn Jonathans Stimme aus seinem Delirium und Jasper wandte seine Aufmerksamkeit notgedrungen wieder seinem Gastgeber zu, dessen Schnurrbart hier und da weiß gefäbt war – der Sahne sei Dank.

„Hm, ich weiß nicht – ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich würde viel lieber den Beruf des Pafümeurs ergreifen.“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Brünetten. Nathan begann zu lachen. „Eine interessante Idee, wie kamst du bloß darauf!“, fragte er und japste nach Luft. Bevor Jasper antworten konnte, kam ihm seine Mutter zuvor. „Oh, mein Sohn hat eine außergewöhnlich gute Nase! Sowas hab ich noch nie erlebt, dass jemand so präzise gewisse Gerüche bestimmen kann!“, erklärte sie und Jasper entging nicht der Stolz, der in ihrer Stimme mitschwang.

Sally, die bisher schweigend ein Stück Kuchen verspeist und sich aufs Zuhören beschränkt hatte, hob den Kopf von ihrem Teller und sah Jasper neugierig an. „Du kannst den Düfte... naja – auseinander nehmen?“ Jasper strich sich verlegen mit den Fingern der rechten Hand durch die Haare. „Naja, wenn du es so formulierst, dann kann ich wohl Düfte auseinander nehmen. Ich würde es aber eher als eine „Zerlegung eines Geruchs in seine Bestandteile“ bezeichnen. Kommt aufs Gleiche hinaus, klingt aber intellektueller.“ Sally verzog das Gesicht. Es war offensichtlich, dass seine Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte und sie sich nun gekränkt fühlte. Misstrauisch zog das Mädchen eine Augenbraue hoch. „Dann zerlege doch bitte einmal meinen Geruch in seine Bestandteile!“ forderte sie ihn auf, seine Ausdrucksweise benutzend. Jasper grinste. Er stand langsam auf und umrundete den Tisch. Vor Sally angekommen, neigte er sich wie bei einer Verbeugung zu dem Mädchen hinab und reckte ihr die Nase entgegen.

Tief atmete er den Geruch ein, der von ihrem jungen Körper ausging. Vor seinem inneren Auge schien er sich in die jeweiligen Düfte auzuspalten. Deutlich sah der junge Mann die einzelnen Bestandteile vor sich. Jasper verharrte eine Sekunde, atmete erneut tief ein und lächelte dann. „Hauptsächlich Magnolie. Mit einem Hauch von Zimt. Deine Haare riechen etwas nach Vanille, deine Haut nach Pfirsich.“

Eine Weile war es still auf der Terasse, bis auf die zwitschernden Vögel hörte man nichts außer das ruhige, gleichmäßige Atmen der fünf Personen, die am Tisch in der Frühlingssonne saßen. Schließlich brach Sally das Schweigen. „Mein Parfüm besteht zu einem Großteil aus Magnolienextrakt. Ich hab mir die Haare gewaschen mit... einem Produkt auf Vanillebasis, und meine Hautcreme besteht aus Fruchtölen, darunter Pfirsich.“

Jasper lachte und ließ sich wieder auf seinen Platz fallen. Nathan betrachtete erst seine Tochter, dann Jasper mit einem erstaunten Ausdruck auf dem Gesicht. „Verblüffend! Die Vanille habe ich ja auch noch gerochen, aber dass du den Zimt unter dem Magnolienduft erkannt hast! Wenn ich nicht eigenhändig dem Pafümeur Sally’s Duftwunsch überbracht hätte, ich würde dich für nicht ganz bei Trost erklären!“ Irritiert rieb er sich mit dem Handrücken über die Stirn.

„Siehst du, Nathan, ich habe es dir ja gesagt!“, triumphierte Mrs Johnson lächelnd und trank einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. Jasper schmunzelte über die Reaktion seiner Mutter, wandte sich dann aber dem Gastgeber zu. „Sir, ich habe da eine Frage bezüglich eines Ihrer Bilder.“ Nathan nickte nur und forderte den jungen Mann auf, seine Frage zu stellen. Jasper setzte gerade zu sprechen an, da fing er einen Blick seines Vaters auf. Offensichtlich dachte dieser, dass sein Sohn erneut eine anzügliche Bemerkung mache würde. Jasper richtete den Blick wieder auf Nathan, sortierte kurz seine Gedanken und hub zu sprechen an. „Ich bin vorhin an einem Gemälde im Salon vorbei gekommen. Es handelt sich um das Bild mit dem hölzernen Rahmen, welches eine Frau in einem dunkelroten Kleid zeigt. Sie hat dunkle, aufgesteckte Haare und sieht noch sehr jung aus. Wer ist diese Frau, wenn mir die Frage gestattet ist?“

Bei seinen Worten hatte sich ein gequälter Ausdruck auf Nathan’s Gesicht gelegt und Sally hatte ihrem Vater einen besorgten Blick zu geworfen. Der kleine, dickliche Mann seufzte und blickte traurig auf seine knubbeligen Finger. „Das Gemälde zeigt meine geliebte Ehefrau. Sie starb an den Folgen einer Lungenentzündung als Sally neun Jahre alt war.“ Er warf einen Seitenblick auf seine Tochter, die mitleidig ihre zarte, schmale Hand auf die knubbelige ihres Vaters gelegt hatte. „Du wirst ihr mit jedem Tag ähnlicher, mein Schatz.“

Jasper kam durch diese Bemerkung nun endlich einmal dazu, Sally näher in Augenschein zu nehmen. Sie hatte mittellange, braune Haare, die ihr in weichen Wellen auf die Schulter fielen und ihr hübsches Gesicht umspielten. Sie hatte das, was man gemeinhin als Rehaugen bezeichnet – Jasper war sich sicher, mit dem richtigen Blick konnte sie einen Mann dazu bewegen, die unmöglichsten Dinge zu tun. Der junge Mann rief sich die Frau auf dem Gemälde ins Gedächtnis zurück und stellte fest, dass Sally ihrer Mutter tatsächlich recht ähnlich sah – die gleichen Augen, die gleiche Lippenform, die gleiche Beschaffenheit der Haare. Sally hatte definitiv die, unaufdringliche schlichte Schönheit ihrer Mutter geerbt. Allein schon, wie sie dort am Tisch saß, in ihrem hellblauen Kleid, das ihr bis zu den Waden reichte und ihre schlanke Figur betonte. Es war ideal für einen Tag wie diesen; wegen der angestiegenen Temperatur nicht zu hochgeschlossen, aber auch nicht offenherzig. Eben so, wie es sich für die Tochter eines renomierten Anwalts gehörte. Jasper schmunzelte und wandte sich dann an Sally. „Wie alt bist du eigentlich?“ Seine Mutter lachte. „Jasper, also wirklich! Du hast wohl vergessen, dass man eine Dame nicht nach ihrem Alter befragt!“ Sally lachte ebenfalls. Ihr Lachen klang angenehm, nicht so schrill wie das der meisten Mädchen, deren Gelächter immer so schrecklich aufgesetzt klang.

„Ich bin 17 Jahre alt. In ein paar Monaten werde ich 18.“, Sally lächelte noch immer und ihre braunen Augen trafen auf Jasper’s Grüne. Der junge Mann hatte das Gefühl, er würde seine Meinung über Sally noch einmal überdenken müssen.
 

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"War ich nicht glückselig? War ich nicht fein stille? Hatte ich nicht gute Ruhe? Und es kommt solche Unruhe!"

(Altes Testament: Hiob, Kapitel 003, Vers 026)



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