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Watching your Footsteps

Seung-Hyun X Ji-Yong
von

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Strong Baby

Es war schon spät und die Gruppe saß wieder in Decken eingewickelt im Wohnzimmer und ließ sich das Essen schmecken, das Young-Bae für sie gekocht hatte. Er hatte Reis mit Tofu und gebratenem Fisch gemacht. Nebenbei ließen sie mit niedriger Lautstärke irgendein Drama im Fernsehen laufen, das eigentlich keinen so recht interessierte.
 

"Das schmeckt wunderbar, Hyung", lobte Seung-Ri und die anderen stimmten begeistert nickend zu.

Sie gaben, wenn sie alleine aßen, nie viel auf Tischmanieren und so lehnte sich Ji-Yong mit dem Rücken an Seung-Hyun und schaufelte sich das Essen regelrecht in den Mund, wobei der die Hälfte über das Sofa verteilte.
 

"Pass doch ein bisschen besser auf, du isst wie ein Affe!", schalt Seung-Hyun den Jüngeren lachend und langte über seinen Kopf hinweg, um die Reisklümpchen von der Decke aufzulesen. Ji-Yong verdrehte seinen Kopf so, dass er dem Älteren in die Augen sehen konnte und einen Moment grinsten sich beide breit an. Dann piekste er diesen lachend mit den Stäbchen in die Wange und widmete sich wieder seinem Abendessen.

Dabei störte es Ji-Yong nicht im Geringsten, dass der Arm seines Freundes sich um seine Schultern legte. Scheinbar genügte eine einzelne Berührung seiner Hand, um ihn wieder zu Kräften kommen zu lassen. Deshalb genoss er dessen Nähe umso mehr und kostete sie aus, als die Teller leer waren und er sich entspannt zurücklehnen konnte. Wenn es dies war, was ihm erlaubte, jeden Abend zu genießen, wenn er krank war, dann würde er es vielleicht auch überstehen, die nächsten Tage im Apartment zu bleiben. Nur der Gedanke daran, für einige Stunden allein sein zu müssen, bereitete ihm Unbehagen. Seine Hände griffen die Seung-Hyuns und er ließ seine Fingerkuppen verträumt darüber streicheln, während er sie betrachtete.
 

"Ist schon Ok, Seung-Ri und ich räumen ab, ihr könnt euch ruhig fertig machen.", verkündete Young-Bae, als sie sich eine halbe Stunde später dazu entschieden, endlich aufzuräumen. Und ihr Leader, dem bereits die Augen zufielen, war an dieser Entscheidung nicht ganz unbeteiligt. Seung-Ri nickte mit etwas zuviel Eifer und schnappe sich alle Teller, die er greifen konnte, um sie in die Küche zu balancieren. Young-Bae folgte ihm so schnell er konnte.

Kaum dass er endlich mit ihrem Jüngesten allein war, ließ er das Geschirr neben der Spüle stehen und zog ihn in seine Arme. Schnell fanden ihre Lippen zueinander und er versuchte sogleich, seine Zunge in den süßen Mund seines Freundes zu pressen. Sie hatten den ganzen Tag kaum etwas voneinander gehabt, da sie fast die gesamte Zeit mit Dae-Sung verbracht hatten. Aber seitdem er am Morgen diese weichen Lippen kosten durfte, wollte Young-Bae nichts lieber, als wieder über sie herzufallen.

Seung-Ri kicherte sein liebenswertes Kichern und vergrub sofort die Hände in den kurzen Haaren des Älteren.

In ihrem erneuten Spiel nahmen beide keinerlei Notiz davon, dass sich die Küchentür öffnete.

Seung-Hyun hatte Ji-Yong wieder etwas wach gerüttelt und ins Bett geschickt, um im Wohnzimmer Ordnung zu machen. Dabei war ihm aufgefallen, dass ihre Freunde ein Paar Stäbchen vergessen hatten. Er hatte sie eigentlich nur schnell wegbringen wollen, aber mit dem Anblick, welcher sich hinter dem Holz der Tür für ihn bot, hatte er bei Weitem nicht gerechnet.

Seung-Hyun war, als würde alles Blut, das sein Körper nicht zum Erhalt lebenswichtiger Funktionen benötigte, in seinen Kopf steigen. Einen Moment lang war er zu überrascht um sich zu rühren, doch dann schloss er die Tür so vorsichtig er konnte. Mit klopfendem Herzen blieb er im Flur stehen und versuchte nicht über das Gesehene nachzudenken, doch das Bild hatte sich fest in seinen Kopf gebrannt und ließ ihn nicht mehr los. Natürlich hatte er etwas in die Richtung vermutet, nachdem er am Morgen die mehr oder weniger eindeutigen Töne aus dem zweiten Schlafzimmer vernommen hatte und auch die kleinen Blicke, welche sich Young-Bae und Seung-Ri am Tag zugeworfen hatten, waren ihm nicht entgangen. Aber nun den Beweis so eindeutig vor seiner Nase zu sehen - das war etwas ganz anderes.

Und unweigerlich wanderten seine Gedanken wieder zu Ji-Yong und er stellte sich vor, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie beide es gewesen wären, die in der Küche gestanden und sich so leidenschaftlich geküsst hätten.

In derart angenehme Gedanken versunken betrat Seung-Hyun schließlich das gemeinsame Schlafzimmer und bemerkte gar nicht, dass er immer noch das Paar Stäbchen in der Hand hielt.

Ji-Yong lag nun schon umgezogen im Bett und hatte sich in seine Decke eingekuschelt. Er grinste zufrieden, als der Ältere ins Zimmer getapst kam und sich neben ihn auf das Bett setzte.
 

"Du sahst so müde aus. Ich dachte, du würdest sofort einschlafen."

Seung-Hyun lächelte und fuhr seinem Freund durch das weiche Haar. Das war nicht das, was er eigentlich sagen wollte, aber er wusste nicht genau, wie er es anstellen sollte und so begann er mit einer Banalität.

Ji-Yong schüttelte den Kopf.
 

"Ich wollte dir wenistens noch gute Nacht sagen und mich dafür bedanken, dass du dich so gut um mich gekümmert hast. Das hat mir wirklich sehr geholfen."
 

Der Ältere fasste sich ein Herz.
 

"Meinst du... möchtest du, dass ich heute Nacht wieder bei dir schlafe?"

Sein Herz begann erneut schneller zu schlagen. Sehr gerne hätte er die Nacht wieder im Bett seines Freundes verbracht, ihn in den Armen gehalten und ihm Sicherheit geben. Die Nähe spüren, die auch ihm über seine Sorgen hinweghalf.

Ji-Yong schien einen Moment über das Angebot nachzudenken.
 

"Nein", antwortete er jedoch schließlich, "das kann ich nicht von dir verlangen, du hast schon viel zu viel für mich getan. Und mir geht es wirklich schon besser!"

Ein dankbares Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

"In Ordnung."

Seung-Hyun viel es schwer, die Enttäuschung in seiner Stimme zu verbergen, doch er musste die Entscheidung seines Freundes akzeptieren. Er konnte ihm seine Nähe schließlich nicht aufdrängen. Und im Endeffekt war es für Ji-Yong doch nur ein Freundschaftsdienst, den er ihm geleistet hatte, so sehr die Erkenntnis auch schmerzte. Wieder tauchte das Bild von Young-Bae und Seung-Ri vor seinem inneren Auge auf, wie sie sich sanft und doch voller Leidenschaft küssten und es versetzte ihm einen kleinen Stich der Eifersucht.
 

"Wenn du mich brauchst... ich habe einen leichten Schlaf...", schluckte Seung-Hyun seine Enttäuschung hinunter und erhob sich vom Bett seines Freundes.
 

"Ja, das weiß ich", antwortete der Jüngere zwar schläfrig aber noch frech genug. Mit müden Augen beobachtete er, wie sich sein Freund auf sein eigenes Bett setzte und begann, sich umzuziehen. Irgendetwas in seinem Gesichtsausdruck hatte sich verändert, als er sein Angebot abgelehnt hatte. Ji-Yong konnte es nicht als Enttäuschung erkennen, da ihm Seung-Hyuns Hintergedanken nicht bekannt waren. Die Bedrückung jedoch war für ihn sehr wohl auszumachen. Einen Moment lang überlegte er, ob er den Älteren danach fragen sollte, aber er entschied sich dagegen. Der Schlaf legte sich bereits auf ihn und so schob er Seung-Hyuns Gefühlsumschwung den immer noch bestehenden Sorgen in dessen Kopf zu. Wenn er ihm bewies, dass alles wieder in Ordnung war, würden sich auch die dunklen Wolken, die über ihnen zu schweben schienen, bald verzogen haben.

Wenige Sekunden später war Ji-Yong ruhig und selig eingeschlafen.
 


 

Begleitet von einigen Männern in schwarzer Uniform, auf deren Rücken das Wort 'Security' geschrieben stand, gelangten Big Bang in die 'Coex-Mall', eines der größten Einkaufszentren in Seoul, wo ihre Autogrammstunde stattfinden sollte.

Ihr Leader hatte sich nach wenigen Tagen absoluter Ruhe, zu welcher er trotz allem noch immer gezwungen werden musste, wieder vollständig erholt und war wie ausgewechselt. Es lag nicht die geringste Spur von Nervosität in seinen Bewegungen, als sie das Apartment verlassen und sich auf den Weg gemacht hatten. Seung-Hyun achtete zwar darauf, immer in Ji-Yongs Nähe zu bleiben, doch schien es ihm, als ob dies nicht mehr nötig wäre. Ein Umstand, der ihn beinahe etwas traurig stimmte.

Sie betraten die Halle, welche angefüllt war mit schreienden und klatschenden Fans und wie jedes Mal war es ein erhebendes Gefühl. Selbst jetzt noch, wo in ihrer aller Köpfe der Gedanke an die Gefahr verankert war, die hier auf sie lauern konnte.
 

"Annyeonghaseo! Uri neun Big Bang imnida!", rief die Gruppe laut und selbstbewusst. Dann setzten sie sich auf ihre vorgegebenen Plätze, um mit ihrer Arbeit zu beginnen. Es war an ihrem Leader, seine Unterschrift als Erster auf jede Autrogrammkarte zu setzen, da der Stapel bedruckter Karten neben ihm stand. Und er tat es mit einem breiten Lachen, welches er jedem Fan schenkte und auch nicht, ohne sich über das zurückhaltende Gekicher der Mädchen zu amüsieren.

Alles in allem verliefen die Stunden, die Big Bang Autogramme schreibend im Einkaufscenter verbrachten, sehr ruhig. Sie setzten eine Unterschrift nach der anderen auf die Karten, und nahmen freundlich dankend Geschenke entgegen.

Während der automatisierten Bewegung begannen Seung-Hyuns Gedanken ein wenig abzuscheifen und seine Augen wanderten immer wieder kurz zu Ji-Yong, der neben ihm saß.

Sein Lächeln wirkte so echt und derart strahlend, dass Seung-Hyun warm ums Herz wurde. Auch wenn er es gut überspielen konnte, die ständige Sorge um seinen besten Freund hatte auch ihn angestrengt. Dass seine Gefühlte noch immer nicht erwidert wurden und dies wahrscheinlich auch niemals passieren würde, trat vor der Tatsache, dass es Ji-Yong endlich wieder gut zu gehen schien - und dass es zu einem Teil auch sein Verdienst sein durfte - fast vollkommen in den Hintergrund.
 

"Vielen Dank, ich freue mich wirklich sehr!", sagte Ji-Yong gerade und drückte sich grinsend den Plüschhasen gegen die Wange, den er soeben von einem bis über beide Ohren rot angelaufenem Schulmädchen geschenkt bekommen hatte. Er setzte seine Unterschrift neben das Abbild seines Gesichts und malte schwungvoll ein kleines Herz daneben. Kichernd ging das Mädchen einen Platz weiter, während Ji-Yong die Autogrammkarte zu seinem Freund schob. Kurz berührten sich ihre Hände und ein angenehmes Kribbeln breitete sich von der Stelle in Seung-Hyuns ganzem Körper aus.

Er schloss kurz die Augen und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Es waren auch Journalisten anwesend und er wollte morgen nicht in der Zeitung lesen, er würde seine Fans nicht gut behandeln, nur weil er sich leicht ablenken ließ.

Schließlich war der große Stapel Autogrammkarten fast abgearbeitet und die Mall hatte sich beinahe geleert. Hinter den Fünfen türmten sich Berge von Geschenken und ihre Hände schmerzten. Doch auf einmal bemerkte Seung-Hyun, wie sich sein Freund neben ihm verkrampfte.
 

"Hyung... ich...", flüsterte er, "schau doch..."

Der Jüngere hatte es zuerst gar nicht bemerkt. Nachdem er die letzte Karte unterschrieben und sie seinem Freund zugeschoben hatte, waren seine Augen für einige Sekunden an diesem hängen geblieben, bevor sie über den Tisch zurückwanderten. Und nun sah er, was sich unter der Letzten befand.

Ein verschmiert gemaltes Auge glotze ihm von einem weißen Stück Papier entgegen.

Ji-Yong stockte der Atem. Dies traf ihn derart unerwartet, dass er kaum sprechen konnte. Zu seinem Glück hatte er Seung-Hyun bei sich. Der Ältere war nicht weniger geschockt und drehte sich zu allen Seiten um. Vielleicht in der Hoffnung, den Überltäter ausmachen zu können. Aber natürlich war ihm dies nicht möglich. Zu viele Leute befanden sich um sie herum.
 

"Komm, wir müssen gehen.", flüsterte er Ji-Yong eindringlich zu, packte ihn an den Schultern und zog ihn von seinem Stuhl. Dieser nickte nur und riss sich zusammen. Die anderen folgten ihnen automatisch, auch wenn sie nicht genau wussten, was los war. Die Security umringte sie sogleich und fragte, was passiert sei. Ihr Ältester deutete zum Tisch, dann sah er zu, dass sie so schnell wie möglich aus dem Gebäude verschwinden konnten.
 

"Hyung, was war denn los?", fragte Dae-Sung mit beängstigter Miene und wandte sich an Seung-Hyun. Sie saßen bereits alle im Wagen, als der Jüngere es endlich schaffte, ein Wort an ihn zu richten.
 

"Du bist so plötzlich losgerannt..."
 

Der Gefragte setzte an, aber Ji-Yong kam ihm zuvor.
 

"Unter dem Stapel Autogrammkarten hat ein Zettel gelegen. Es war wieder dieses Auge darauf gezeichnet."

Er berichtete sehr gefasst davon, während die Mienen seine Freunde nach dieser Neuigkeit eher befangen wirkten. Seltsamerweise war ihr Leader erstaunlich ruhig. Und auch Ji-Yong selbst hatte geglaubt, er würde einen Rückfall erleiden, einen erneuten Nervenzusammenbruch. Aber nichts geschah. Die anderen waren bei ihm, Seung-Hyun hatte sofort richtig reagiert...er musste vor nichts Angst haben.
 

"Und... dir geht es gut?", hakte Seung-Hyun nach, der fast erstaunt darüber war, wie stark sein bester Freund in dieser unangenehmen Situation blieb.

Dieser nickte und sah dem Älteren fest in die Augen.
 

"Ja, es ist wirklich alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen."
 

Seung-Hyun lächelte erleichtert und ließ sich ein wenig nach hinten in den weichen Autositz fallen.

Es war nur ein Zettel gewesen, kein Angriff. Keine Verletzten. Aber die eindeutige Erinnerung daran, dass sie mit der Sache noch nicht fertig waren. Wer auch immer dahinter steckte, er war dicht hinter ihnen.

Seung-Hyun wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in Ji-Yongs Innerem aussehen musste, wenn er selbst sich davon derartig stark mitnehmen ließ. Dabei war er überhaupt nicht das eigentliche Ziel des Stalkers.

Stalker... das war das erste Mal, dass er diesen Ausdruck bewusst gebrauchte. Er hatte allen auf der Zunge gelegen und er hatte wie eine dunkle Wolke über ihnen gehangen, doch bis jetzt hatte ihn niemand ausgesprochen. Allein aus dem Grund, dass sie noch nie mit einem derartigen Problem konfrontiert waren.

Umso mehr bewunderte er es, dass Ji-Yong scheinbar die Stärke gefunden hatte, die schwierige Situation zu meistern.
 

"Und wie soll es jetzt weitergehen?", frate Seung-Ri schließlich. "Ich meine, es ist doch ziemlich sicher, dass es einer aus dem Staff ist."
 

Young-Bae nickte zustimmend.
 

"Ja, kein anderer hätte den Zettel unter die Autogrammkarten legen können. Wäre es einer der Fans gewesen, wäre uns das sicher aufgefallen. Und wie sollte auch sonst der Blumenstrauß in unsere Garderobe gekommen sein, da hat ja kaum jemand Zutritt..."
 

"Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als noch mehr Security anzufordern. Mit Zetteln kann ich umgehen, aber ich könnte es nicht verkraften, wenn einer von euch wegen mehr verletzt wird! Wir müssen einfach nur sicherstellen, dass er uns nicht zu nahe kommen kann."

Ji-Yong lehnte den Kopf an die Schulter seines besten Freundes und ging die weiteren Möglichkeiten durch.
 

"Eine komplette Überprüfung des Personals wird wohl in so kurzer Zeit kaum möglich sein, aber wir müssen sehr auf Auffälligkeiten achten. Schließlich ist dieser Kerl immer in unserer Nähe."

Er musste die Situation nur mit genügend rationaler Kälte betrachten. Die Alternativen, die ihnen blieben, zu überdenken und auszusprechen, beruhigte ihn ungemein. Und als er die verdutzten aber zustimmenden Reaktionen seiner Freunde sah, fühlte er sich beinahe wieder wie ihr unberechenbarer Leader. Ja, er konnte damit umgehen. Er konnte es in die Hand nehmen und alles wieder unter Kontrolle bringen. So war es ihm ihm möglich, sie zu beschützen.

Young-Bae lächelte leicht und bestaunte es, dass Ji-Yong sich derart gut gefangen hatte. Nach allem, was passiert war, hatte er befürchtet, dass sie diese Seite ihres Leaders nicht so schnell wiedersehen würden. Gut, dass er sich geirrt hatte. Seine Hand tastete nach der Seung-Ris und umschloss sie insgeheim, was dem Jüngeren ebenfalls ein Lächeln entlockte.

Seung-Hyun entging diese Geste nicht, weshalb sein Kopf sich zu Ji-Yong wandte, welcher an ihm lehnte. Er atmete tief ein und aus, um seinen Geruch in sich aufzunehmen, indessen legte sich der Arm des Älteren um den schmalen Rücken.

Leider konnten sie nicht lang in dieser Position verweilen. Der Wagen hielt einige Minuten später vor ihrem Apartment und sie verließen ihn in Eile. Es wäre gefährlich, sich zuviel Zeit zu lassen.

Weiterhin von Sorge erfüllt ergriff Seung-Hyun die Schulter ihres Leaders und achtete darauf, seinen Rücken zu schützen, während sie wieder

einmal auf den Eingang zueilten. Ji-Yong hatte die Augen nur nach vorn gerichtet, auf das Ziel.
 

"Was meint ihr, soll ich uns einen Tee aufsetzen?", erkundigte sich Seung-Hyun, den Arm immernoch um den Freund gelegt, wartete aber nicht auf eine Antwort. Er löste sich von Ji-Yong, streifte die Schuhe von seinen Füßen und verschwand in der Küche, ihren Leader dicht hinter sich wissend. Es war seltsam, aber es kam Seung-Hyun fast so vor, als sei überhaupt nichts passiert, als sei alles so, wie es noch vor einigen Wochen gewesen war. Irgendwie war das Gefühl... unaufhaltsam.

In sich hineinlächelnd füllte er den Wasserkocher auf und stellte ihn auf die Station, wobei er stumm eine kleine Melodie summte.
 

"Merk dir das", witzelte Ji-Yong, der sich mit verschränkten Beinen auf den Küchentisch gesetzt hatte, "das wird unser nächster Megahit!"
 

Seung-Hyun stimmte in das Lachen des Jüngeren mit ein und versetze ihm einen leichten Knuff gegen die Schulter.

Immernoch grinsend kramte er nach dem Tee, fand ihn recht schnell und entpackte zwei Teebeutel.
 

"Wir schaffen das schon, oder?"
 

In diesem Moment ging Seung-Hyun durch den Kopf, dass sein Freund wohl doch nicht wieder ganz der Alte war. Er hatte in den letzten Tagen einiges mitgemacht und schien irgendwie ernster zu sein, nachdenklicher. Wieder überkam ihn das Bedürfnis, Ji-Yong in die Arme zu nehmen und nie wieder loszulassen.

Dem Jüngeren fiel der nachdenkliche Blick auf, den Seung-Hyun ihm zuwarf. Er legte den Kopf leicht schief und grinste seinem Freund zu. Dieses Mal jedoch war es wieder erzwungen und nicht von Herzen. Unglücklicherweise ließ sich eine Veränderung nach derartigen Ereignissen nicht vermeiden und Ji-Yong bemühte sich, auf eine verantwortungsvollere Art damit umzugehen. Trotz dieser vernünftigen Sicht der Dinge hätte er nichts dagegen, wenn der Ältere ihn ein weiteres Mal in die Arme schließen würde. Seung-Hyun war auch bereits einige Schritte auf ihn zugegangen, als wollte er seinem eigenen Verlangen nachkommen, aber sie wurden unterbrochen.

Ein lautes gläsernes Klirren, welches sich mit einem Schrei vereinte, schallte zu ihnen herüber. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke, dann bewegte sie Young-Baes entsetzter Ausruf von Seung-Ris Namen dazu, der Quelle des Lärms entgegen zu stürmen.
 


 

BIG BANG GIBT AUTOGRAMMSTUNDE
 

Nachdem vor knapp einer Woche ein Fanmeeting der berühmten Boyband abgesagt werden musste, ohne dass das Entertainment eine befriedeigende Erklärung dafür geben konnte, wartete Big Bang nun mit einer Autogrammstunde in der Coex-Mall auf.

Die Informationen darüber wurden vor nur wenigen Tagen veröffentlicht und so war der Ansturm auf die wenigen Plätze groß.

Die 50 Fans, die auf der Liste des abgesagten Fanmeetings gestanden hatten, wurden zur Entschädigung eingeladen und als erste zu der Band vorgelassen, weitere 50 Plätze wurden über den Fanclub und eine bekannte Radioshow verlost.

Die Band machte einen guten, fröhlichen Eindruck und so bleibt die Vermutung, dass die Informationen über die Einlieferung des Leaders in ein Krankenhaus tatsächlich nur ein Gerücht gewesen sein könnte, zumal dies weder von Krankenhausangestellten noch vom Entertainment bestätigt wurden.

Die Autogrammstunde nahm einen ungeahnt friedlichen Verlauf. Die ausschliesslich weiblichen Gaeste, welche nun doch noch die Chance bekamen, ihren Stars persoenlich in die Augen zu sehen und ihnen ihre Geschenke zu ueberreichen, zeigten sich aufgeregt aber diszipliniert.

Was jedoch verwunderte, war der ploetzliche Aufbruch Big Bangs, nachdem das letzte Autogramm geschrieben worden war. Anstelle der zuvor immer gegebenen Abschiedsworte brach Unruhe unter der Gruppe und kurze Zeit später auch in der Organisation aus. Wenige Sekunden danach verliessen die fünf Jungs begleitet von ihrer Security eilig das Einkaufszentrum.

Bis jetzt ist nicht geklärt, welche Günde hinter dem uebereilten Aufbruch der Gruppe liegen. YG Entainment enthält sich jeden Kommentars und streitet Gerüchte, welche auf Big Bangs Leader Kwon Ji-Yong alias G-Dragon hinweisen, ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mikomii-chan
2009-12-16T01:25:56+00:00 16.12.2009 02:25
Ich mag die story gibt so wenige Big Bang geschichten ^^
Ich hoffe es wird bald weiter geschrieben <3


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