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Little by little

you gave me everything I wasn't dreaming of
von

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Kapitel 14

Kapitel 14:
 


 

~
 

Heaven's gates won't open up for me

With these broken wings I'm fallin'


 

~
 


 

“Roomservice!“, rief eine weibliche Stimme und Cullen wandte sich um.

“Hat jemand was bestellt?“, fragte er skeptisch und Duke nickte fahrig.

“Ja, ich. Kaffee und Frühstück für Sam und Mokuba!“, murmelte er und drängte sich dann an dem Mann vorbei zur Tür.

Er öffnete sie und nahm der Frau das große Tablett einfach ab.

Die sah zwar verdutzt drein, da es eigentlich üblich war zu servieren, doch Duke schickte sie dankend weg.

Der schwarzhaarige schmiss mit dem Fuß die Tür hinter sich zu und stellte das Tablett ab um sich Kaffee einzuschenken, doch Cullen mischte sich ein und nahm ihm die Tasse wieder ab.

“Nicht, das könnte vergiftet sein!“, murmelte der ältere. Duke sah ihn an als ob er geisteskrank wäre.

“Werden hier jetzt alle paranoid oder was?“, fauchte er angenervt. Cullen ließ sich davon nicht stören und nahm sich das Tablett vor.

Nach drei Handbewegungen zog er einen Umschlag unter dem Brötchenkorb hervor und hielt ihn in die Höhe.

“Ist die Frau auch eine langjährige Angestellte?“, fragte Cullen neutral. Kaiba nickte bloß. Duke hingegen grabschte direkt nach dem Umschlag und riss ihn auf.

“Bist du denn des Wahnsinns, Junge? Du kannst nicht einfach den Umschlag – “

Cullen brach von allein ab als Duke der Inhalt in die Hand rutschte. Duke keuchte.

“D-Das ist…ein Stück von seinem Pulli!“, krächzte er heiser und starrte das vor Blut fast schon triefende Stück Stoff an.

Cullen atmete einmal tief durch und griff dann seinerseits nach dem Umschlag.

“Da ist noch ein Zettel drin!“, murmelte er und zog das ebenfalls blutige Schriftstück heraus.

“Der Zettel muss vom Stoff Blut aufgenommen haben.“, murmelte er dann und entfaltete das Blatt.

Duke starrte immer noch auf den Stoff. Das grün war eigentlich nicht mehr zu erkennen, alles war rot – schwarz und glänzte stumpf.

“Diesmal sind es klare Anweisungen. Sie wollen Mokuba und Sie, Kaiba. Um 12 Uhr Mittags. In der Glasfabrik in Silverlake...verdammt ist das weit.“, fluchte Cullen und sah auf seine Armbanduhr. Seine Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Grinsen.

“Wir können in Aktion treten!“
 

-.-.-.-
 

“Du willst Mokuba wirklich mit darein nehmen? Wie unverantwortlich bist du eigentlich?“, fauchte Duke und versuchte Kaiba mit seinem Blick zu durchbohren, doch der ließ sich in keinster Weise davon beeindrucken, geschweige denn stören.

Mokuba schon.

“Duke, mir wird nichts passieren und wenn ich Joey damit helfen kann, dann werde ich das machen!“, sagte der kleinere bestimmt und atmete einmal tief durch.

Dann mischte sich Cullen ein.

“Seid ihr soweit? Wir sind in 10 Minuten da. Meine Männer haben schon Stellung bezogen. Sobald es zwölf ist steigt ihr beiden aus dem Wagen aus, Brandon wird vorne im Wagen sitzen bleiben und euch ein Zeichen geben. Devlin und Taylor, Sie kommen mit mir mit!“, brummte er und man konnte deutlich den Missmut aus der Stimme des Mannes hören. Er hatte darauf bestanden, dass die beiden mit dem Kumpel des Kleinen im Hotel bleiben würden. Doch der hatte mit einem durchaus geschickten Ablenkungsmanöver dafür sorgen können, dass Duke und Tristan eine Zeit lang unerkannt hatten mit fahren können, so dass es nicht mehr möglich gewesen war um zu kehren um sie wieder raus zu schmeißen.

Mokuba und Tristan nickten.

Duke starrte einfach nur nach vorn und brummte.

Kaiba gab keine Reaktion von sich.

In angespanntem Schweigen verlief die Fahrt weiter.

Kurz vor dem Ziel jedoch warf Tristan eine Frage in die Runde.

“Und was ist, wenn das alles eine Falle ist und Joey in Wirklichkeit in der Glasfabrik in South Gate ist?“, fragte er leise und starrte Cullen an.

Der schüttelte mit dem Kopf.

“Nein, Brandon“, er deutete auf den Mann neben sich, der gleichzeitig das Auto fuhr, “war heute morgen dort. Die Fabrik war sauber.“, brummte der und Tristan nickte.

“Wir sind da.“, murmelte dann Brandon nuschelnd und fuhr auf ein leeres Fabrikgelände.

Überall lagen kaputte Scherben.

Leere Fensterfassungen und Säcke mit weißem Pulver standen kreuz und quer verteilt- Diese leer gefegte Fabrik war nicht nur der Inbegriff von ausgestorben und dreckig sondern auch wieder Mal das Klischee schlecht hin.

Tristan schnaubte.

“Ich hab irgendwie das Gefühl, dass die Typen zu viele Mafia-Filme sehen.“, murrte er und Kaiba lachte höhnisch auf.

“Taylor, hast du es immer noch nicht verstanden? Wir haben es mit der Yakuza zu tun!“, meinte er und verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Tristan brummte.

“Na und? Müssen die sich alle an irgendeinen Kodex halten, oder was? Außerdem würde ich dann eher etwas typisch asiatisches und nicht so typisch Italienisch alla Beton an den Füßen erwarten.“

Kaiba lachte trocken auf.

“Wer sieht hier zu viele Filme?“, fragte er nun deutlich spottend, doch bevor Tristan antworten konnte, mischte Cullen sich ein.

“Könnten die Herren ihre angespannten Nerven nicht ihr verdammtes Mundwerk kontrollieren lassen, sondern einfach die Klappe halten und tun was ich gesagt habe?“, fauchte er leise und öffnete die Tür.

“Devlin, Taylor! Raus aus dem Wagen und mitkommen!“, befahl Cullen scharf und die beiden befolgten die Anweisung. Wenn auch mit knirschenden Zähnen.

Cullen warf die Tür zu und Mokuba hörte wie sich die drei über den Hof entfernten. Sein Blick suchte den seines großen Bruders.

“Wir schaffen das, ne?“, fragte er dann leise und ein kaum sichtbares Lächeln huschte über Setos Lippen.

“Natürlich Mokuba!“, sagte er leise und brachte ihn damit zum lächeln.
 

“Stranson, Bericht!“, forderte Cullen leise, nachdem er mit seinen beiden unfreiwilligen Begleitern in der vorgesehenen Deckung angekommen war.

“Bis jetzt alles ruhig! Die Fabrik ist ausgestorben. Noch nicht einmal Ratten, konnten wir finden. Wir vermuten, dass die Entführer mit irgendeinem Fahrzeug hier hin kommen um dann in den Hollywood Hills zu verschwinden.“, murmelte ihm sein Untergebener zu und Cullen nickte verstehend.

“Wie viel Zeit noch?“, fragte er und starrte auf seine Armbanduhr.

“Noch genau 138 Sekunden, Sir!“ Wieder nickte Cullen und wandte seinen Blick zu den anderen beiden.

“Wenn Ihnen das Leben Ihres Freundes lieb ist, dann bleiben Sie – egal was hier passiert – hier in der Deckung, verstanden?“, fragte Cullen.

Doch bevor einer der beiden etwas sagen konnte quietschten Reifen, augenblicklich stank es nach verbranntem Gummi und plötzlich schoss der Transporter, indem die beiden Kaiba–Brüder noch saßen, vom Hof.

Zurück blieben irritierte und völlig überrumpelte FBI-Agenten und ein noch viel entsetzterer Cullen.

“D-Das…“, versuchte er, doch er brachte den Satz nicht weiter.

“Das war nicht geplant oder?“, fragte Tristan irritiert und löste die eigentlich nötige Reaktion in Cullen aus.

“Verdammt, NEIN WAR ES NICHT!“, schrie er und sprang auf.

Johnson Bericht! Stranson, Funkverbindung aufbauen. Edwards GPS orten, SOFORT!“, bellte Cullen die Befehle über den Hof und plötzlich brach ein heilloses Durcheinander aus.

Duke und Tristan blieben beide in der Deckung hocken und sahen sich nervös an.

“Sir, kein Funk möglich!“, brüllte es irgendwo her.

“Kein GPS-Signal ortbar!“, rief ein anderer und Cullen rastete aus.

Was ist hier los?“, schrie er und seine Männer blieben stehen.

“Sir, allem Anschein nach, wurden die beiden von Brandon entführt. Alle möglichen Ortungssignale wurden ausgeschaltet!“

“Was ist mit den Transmittern in den Westen?“, fauchte Cullen ungehalten.

“Der letzte wurde gerade zerstört!“, sagte einer der Männer und Duke keuchte.

“Cullen, was soll das heißen?“, fragte er heiser.

Der drehte sich um und funkelte Duke grimmig an.

“Dass wir einen Maulwurf im Team hatten und unseren einzigen Trumpf verloren haben!“, sagte er fast schon hasserfüllt.

Tristan schluckte hart.

“Scheiße, was ist denn jetzt mit Joey?“
 

-.-.-.-
 

Wie auf glühenden Kohlen lief Sam im Hotelzimmer hin und her. Es war halb eins und eigentlich wollte Noah sich sofort melden, wenn Joey befreit worden war. Cullen selbst hatte geschätzt, dass es höchstens eine dreiviertel Stunde dauern würde. Gerechnet hatte der FBI–Agent mit 20 Minuten, doch die waren nun schon um. Sam wurde unglaublich nervös.

Als es dann auch noch so plötzlich klopfte, schrak er heftig zusammen und starrte fast schon panisch auf die Holztür

“Who’s there?“, rief er und eine weibliche Stimme antwortete ihm.

“Roomservice! I’ve got a message for Mr. Devlin!“, antwortete sie und Sam stolperte zur Tür. Vor ihm stand eine Hotelangestellte. Er hatte sie schon öfter hier gesehen, weshalb er auch keinen Verdacht schöpfte. Er starrte direkt die Nachricht an.

“Where is Mr. Devlin?“, fragte sie Sam und der schluckte.

“He's in the bathroom, taking a bath. I'll pass it to him?“, schlug er nervös vor. Die Frau blinzelte ihn verdutzt an. Dann nickte sie.

“That’s nice, thank you!“, sagte sie lächelnd und Sam nahm den Kuvert an.

Er verabschiedete sich und warf die Tür zu, dann stolperte er zum Sofa und ließ sich darauf sinken.

Mit fahrigen Fingern öffnete er den Umschlag und ihm fiel ein Brief entgegen.

Er faltete ihn auf und starrte auf die Zeilen.

Eigentlich hatte Sam erwartet japanische Schriftzeichen zu sehen, schließlich waren die anderen beiden Nachrichten in diesen Hieroglyphen verfasst worden, doch diese war in Englisch verfasst und die Worte raubten ihn dem Atem.

“Damn!“, krächzte er und stolperte auf das Telefon zu. Mit zitternden Fingern gab er die Nummer ein, die ihm Duke vor dem allgemeinen Aufbruch zugesteckt hatte.

“Du-Duke? We’ve got a big problem!“, stammelte er in den Hörer.
 

-.-.-.-
 

“Das war also eine Falle, ja?“, fragte Kaiba fast schon in einem Plauderton, während er Mokuba, der sich zitternd an ihn drückte, in einer beruhigenden Geste über den Rücken strich.

Sie beide hatten nur noch den Pulli und ihre Hose an. Den Rest hatte dieser Brandon im Silverlake versenkt.

Brandon selbst lachte nun leise auf und sicherte seine Pistole wieder, mit denen er überhaupt erst erreicht hatte, dass seine beiden Geiseln im Laderaum still hielten. Jetzt, bei voller Fahrt und doppelt gesichertem Verschluss an den Türen, würden sie nicht mehr fliehen können.

“Natürlich war das eine Falle!“, sagte er nun leise und sah durch den Rückspiegel nach hinten.

Die Ladefläche des absolut geschlossenen Transporters war so umgebaut worden dass bis zu acht Polizisten, vollbewaffnet, Platz finden konnten. Von der Fahrerkabine wurde er mit einem metallenen Gitter abgetrennt. Sie konnten also miteinander kommunizieren, doch irgendetwas anstellen, geschweige denn befreien würden sie sich nicht können.

Genau das, was Brandon beabsichtigt hatte.

“Jungs, ich kann euch versichern, dass hier heute nicht euer Leben verlieren werdet!“, sagte er dann und fuhr auf den Highway.

Mokuba regte sich.

“Wirklich?“, fragte er leise und Brandon schmunzelte leicht.

“Ich weiß zwar nicht, was mit morgen ist, aber heute auf keinen Fall!“

Kaiba schnaubte und Mokuba schluchzte auf.

“Welch ein Trost.“, sagte Kaiba höhnisch.

Brandon lugte wieder nach hinten.

“Besser als keiner.“, murmelte er als Antwort und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr.
 

-.-.-.-
 

“Das darf nicht war sein! Verdammt!“, fluchte Duke und versuchte sich zu beruhigen.

Suchend sah er sich um.

Cullen und seine Leute versuchten gerade eine groß angelegte Suchaktion zu starten, doch anscheinend hatten sie dabei irgendwelche Probleme.

“Sam, thank you for calling me!“

Mit diesen Worten wandte er sich erst einmal wieder Sam zu.

“Please stay in the room, I’ll give the mobile to Tristan. Explain him what happened exactly, okay?“, bat er und Sam bejahte.

Er drückte Tristan sein Handy in die Hand und lief zu Cullen.

Der fauchte in sein eigenes Handy.

“Cullen!“, rief Duke und versuchte die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu lenken.

Es kostete ihn mehrere abschätzige Blicke und einen bösen Kommentar bis er das bekam, was er brauchte.

“Sam hat eine Nachricht bekommen. Das alles war eine groß angelegte Falle! Laut dieses Zettels sind sie in South Gate! Wenn dieser Brandon wirklich ein Maulwurf ist, passt das!“, sagte er so beherrscht wie möglich und bewirkte einen erneuten Wutanfall von Cullen.

“Aufbruch!“, schrie er und wieder herrschte Chaos. Offensichtlich hatte die Tatsache, dass einer ihrer Kameraden ein Verräter war, sie sehr erschüttert und so ein stückweit ihre Konzentration verlieren lassen.

Duke seufzte.

Wenn das einen von den dreien das Leben kostet bring ich Cullen eigenhändig um, dachte er sich und sah wieder zu Tristan.
 

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“–müssten gleich hier sein.“

Eine dunkle Stimme drang durch den dichten, schwarzen Nebel zu ihm vor.

“Hat lang genug gedauert.“, murmelte eine andere.

Unwillkürlich wandte Joey seinen Kopf leicht um die Person aus zumachen, doch allein der Ansatz tat so weh, dass er gepeinigt aufstöhnte.

“Ach was, Dornröschen wird pünktlich zum Showdown wach, nein wie süß!“, höhnte die Stimme wieder und Joey erkannte sie als die des kleinen Mannes, der sich Yamamura nannte.

Blinzelnd versuchte er seine Augen zu öffnen.

Bei seinem Rechten funktionierte es relativ gut. Wenngleich das Licht es wieder tränen ließ.

Das linke klebte und machte seine Sicht leicht schummrig.

Mein Blut, schoss es Joey durch den Kopf und er versuchte tief durch zu atmen. Es tat zwar weh, doch er wurde etwas wacher. Dadurch registrierte er aber nur, dass er gefesselt an einem Haken hing, der selbst über einem großen gläsernen Wasserbecken schwebte.

Solch ein Wasserbecken hatte er das letzte Mal bei einer Zauberershow gesehen, wo drei miteinander gefesselte Zauberer sich hatten hineinfallen lassen.

Dummerweise wusste er nicht, wie die drei Männer sich von ihren Fesseln befreit hatten.

Panik stieg in ihm auf.

Ruhig bleiben, Joey! Bleib ruhig, Alter, versuchte er sich selbst gut zu zusprechen. Doch klappen wollte das nicht.

Er hatte Angst. Fürchterliche Angst.

Egal wie klischeebesessen diese Typen alle waren. Er war trotzdem in echter Gefahr und das wurde ihm jetzt erst richtig bewusst.

Alles war echt. Sein Blut, seine Schmerzen und die Gefahr in der er sich befand.

Scheiße, dachte er und kniff die Augen zusammen.

Verzweifelt versuchte er gegen die Panik anzukämpfen in die seine Angst sich immer mehr versuchte zu verwandeln. Doch viel Kraft hatte er dafür auch nicht.

Seine Arme schmerzten fürchterlich und lenkten ihn von seinem Vorhaben zu sehr ab.

Seine Handgelenke waren aufgescheuert, von dem Seil, das um sie gewickelt worden war.

Er konnte sein warmes Blut auch da spüren.

Verwundern tat ihn das nicht. Schließlich hing sein ganzes Gewicht mit dem Seil um seine Handgelenke an dem Haken.

Entfernt konnte er ein Motorengeräusch ausmachen, dass sich nach Lastwagen oder Transportfahrzeug anhörte.

Er öffnete wieder seine Augen.

Vor ihm lief ein schwarz vermummter Mann durch die Halle und öffnete ein Tor.

Herein kam ein schwarzer Transporter.

Unscheinbar, doch Joey spürte, dass er alles andere als so unwichtig war wie er wirkte.

Ein Mann stieg aus und entsicherte seine Waffe. Dann lief er zur Tür des Laderaums.

“Los, raus da!“, befahl eine herrische Stimme und er hörte dumpfes Tapsen.

Seine Augen wurden groß als er Mokuba um die Ecke kommen sah. Seine Augen waren rot, doch sonst konnte Joey aus der Entfernung nicht erkennen wie es Mokuba ging.

“Jo-Joey!“, krächzte der Kurze und Joey wünschte sich, dass Mokuba ihn nicht so hätte sehen müssen.

Dann kam noch jemand um die Ecke und Joey blieb kurzzeitig das Herz stehen.

Lauter Gefühle wirbelten durcheinander und vermischten sich mit dem Schmerz. Er keuchte in seinen Knebel und starrte schwer atmend den jungen Mann an, von dem er geglaubt hatte er wäre vor drei Jahren gestorben.

Er wurde von dessen blauen Augen fixiert.

Joey kniff seine Augen zusammen.

“Der nächste Versuch von Täuschung sollte etwas effektiver und cleverer durchgeführt werden, Kaiba!“, höhnte Yamamura schräg hinter ihm und Joey ahnte, dass die beiden auf einer Art Podest standen.

Und zwar hinter ihm.

In Joey stieg das Gefühl ungebändigter Hilflosigkeit auf. Er realisierte wie ausgeliefert er allem war. Jeder konnte ihn sehen und er selbst konnte sich nicht einmal bewegen. Sein Leben hing von einem kranken Typen ab, der garantiert hinter ihm stand mit einer Fernbedienung in der Hand, die per Knopfdruck den Haken herunterkippen ließ.

Wenn all dass hier wirklich ein Film wäre…er würde lachen. Doch jetzt war ihm alles andere als zum lachen zu Mute.

Denn das hier war echt.

“Ach was rede ich denn da? Eine nächste Chance wird es ja gar nicht geben.“, höhnte Yamamura weiter und Joey riss die Augen wieder auf.

Allerdings folgte auf diesen Schock die alberne Erkenntnis wie naiv er eigentlich war. Er hätte doch damit rechnen müssen, dass wenn Pegasus und Yamamura hatten was sie wollten, sie alle Beweise vernichten würden, sprich ihn und die anderen beiden umbringen. So wie sie es mit Sam auch schon getan hatten.

“Was macht sie da so sicher?“, fragte eine eiskalte Stimme und Joey brauchte ihn nicht an zu sehen um zu wissen, dass es Kaiba war. Und diesmal war es wirklich seine Stimme! Eins zu eins die gleiche.

“Etwa dieses kleine, technische Gerät in ihrer Hand?“. fragte er nun ebenfalls höhnisch.

Joey hätte Kaiba am liebsten geschlagen.

Dieser Arsch spielte in solch einer Situation immer noch?

“Das und“, Yamamura schnippte mit den Fingern und der Fahrer des Transporters hielt Mokuba seine Pistole an den Hals. Joey starrte den Kleinen an. Dem liefen wieder stumme Tränen übers Gesicht, doch einen Laut gab er nicht von sich.

“Das!“, vollendete der Mann hinter Joey seinen eh schon spärlichen Satz.

“Was wollen sie eigentlich? Wofür der ganze Aufwand, wenn sie ihn schon haben?“, fragte Kaiba kalt und nickte abwertend in Joeys Richtung.

“Glaubst du wirklich, wir sind so blöd? Die Kaiba Corporation kann rechtskräftig nur mit der Unterschrift von Wheeler und dir in unseren Besitz übergehen!“

Joey war nicht der einzige dessen Gesicht Unglaube zeichnete. Mokuba sah ebenfalls verwirrt drein und sogar Kaiba selbst schaute für Sekunden irritiert. Dann zeichnete sich ein höhnisches Grinsen auf seinen Lippen ab und er kam näher.

“Ihnen kann man aber auch wirklich nichts vormachen, wo ist der Wisch?“

Entsetzen kroch durch Joeys taube Glieder und er sah Kaiba geschockt an.

Was war denn jetzt mit dem los?

Wenn Kaiba unterschrieb, dann wären sie alle drei tot!

Joey keuchte.

So ein Idiot. Was hat ihm so den Verstand vernebelt?

Er vernahm Schritte hinter sich, die sich entfernten und dann sah er aus seinen Augenwinkeln, wie der Lakai von Yamamura eine Treppe hinunter stieg und dann vollends in Joeys Sichtfeld trat.

Wortlos trat er auf Kaiba zu und reichte ihm das Papier, welches Joey schon unterschrieben hatte.

Er sah wie Kaiba zu griff und Joey schloss die Augen.

Er konnte und wollte nicht sehen, was Kaiba da tat. Er hatte seine Existenz ausgelöscht und verdeckt weiter gelebt. All der Aufwand und jetzt gab er einfach so nach?

JETZT!“, schrie plötzlich jemand. Irritiert riss Joey die Augen wieder auf und plötzlich schossen aus allen Ecken, schwarz vermummte Gestalten. Joey sah wie der Geiselnehmer von Mokuba ihn geschickt und schnell, flach auf den Boden drückte und sich vor ihn stellte. Er sah, wie Kaiba den Lakai angriff, hörte Geschrei und plötzlich löste sich der Druck auf seine Arme.

Er glaubte zu schweben. Spürte wie er frei fiel und kam auf einer Wasseroberfläche auf.

Wasser rauschte um ihn herum und schlug über seinem Kopf zusammen. Alles war kalt und raubte ihm die Luft zum atmen.

Er spürte die Schmerzen.

Fühlte, dass Wasser seinen Knebel durchtränkte und dass er Wasser schluckte.
 

Kapitel 14: Fin


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 15:

“Wir sind gleich da!“, brummte Cullen und bog in eine Seitenstraße ab.
Er war genauso gereizt wie Duke. Tristans Stimmung war zwar nicht wesentlich besser, doch er kam mit der herrschenden Situation etwas besser klar als Duke.
Er konnte seinen Freund neben sich schon fast brodeln hören, vor lauter Wut.
Sie bogen wieder ab, doch diesmal wieder auf ein Firmengelände. Auch hier herrschte Totenstille. Mit zwei Unterschieden. Hier stand zwischen den Säcken und den Fenstern noch Farbeimer rum und je näher der Wagen dem ersten Tor kam, desto feuchter wurde der Boden.
Hier und da konnte man sogar noch blasse, fast getrocknete Reifenspuren sehen.
Dann fuhren sie sogar durch eine Pfütze.
Duke hatte kein gutes Gefühl dabei.
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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Mito
2009-11-02T19:43:01+00:00 02.11.2009 20:43
Wie kannst du da einfach so aufhören??? O.O
Du bist in der Tat lebensmüde. Das mit den Morddrohungen war gar nicht mal so abwegig... Na gut, das war jetzt nen Scherz. Wir wollen ja alle, dass du weiterschreibst ^^.
Das Kappi war wieder richtig gut geschrieben und ich freue mich schon auf Mittwoch.
Von:  CherryKiss
2009-11-02T15:40:24+00:00 02.11.2009 16:40
O.o Ach du liebe Zeit!!! Und da hörst du einfach so auf?
Oh gott...Ich sterbe wenn ich noch bis Mittwoch warten muss *gg*
Aber irgendwie wars ja klar das Kaiba einen Plan B hat...War doch ein Plan B oder? XD
Also ich weiß das das eine Darkfic ist aber du willst doch Joey jetzt nicht ernsthaft ertrinken lassen ohne das er Kaiba vorher eine reingehauen hat oder? ^^ Nein die beiden müssen sich noch aussprechen ^-^
Gott ich warte sehnlichst auf Mittwoch/Donnerstag!
Mach so großartig weiter!
Liebe Grüße
deine Luisa
Von:  kuestenfee1
2009-11-02T12:17:59+00:00 02.11.2009 13:17
Ja was war das denn? `Ne Falle in der Falle? Oder warum hat der Mann, welcher Moki bedroht hat, diesen jetzt zu Boden gedrückt? Oder habe ich d a etwas falsches gelesen?
Ich hoffe nur, dass alles gut geht und auch Joey rechtzeitig aus dem Tank gerettet werden kann.
Moki fühlt sich ja unglaublich schuldig, was er und sein Bruder Joey angetan haben. Aber wie sieht es mit Seto aus? Bereut er es? Und wenn ja, weswegen? Um Joeys willen, oder weil er seine Firma doch nicht so wie gedacht zurückbekommen hat?
Bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und freue mich auf das nächste Kapitel.
Ach ja. Mal sehen, ob Pegasus die Flucht gelingt, oder ob er dingfest gemacht und zu Rechenschaft gezogen werden kann.^^

Liebe Grüße
fee-chan
Von:  MaiRaike
2009-11-02T07:26:05+00:00 02.11.2009 08:26
Los, springt Joey hinterher!!
Wie wäre es mit dir Seto? Dir verdankt er den ganzen Schlamassel ja schlieslich.

Wer waren die schwarz gekleideten Gestalten? Kaibas Privat-Armee??

Ich bin wie immer super gespannt auf das nächste Kapitel.
Von:  breath_less
2009-11-02T02:05:14+00:00 02.11.2009 03:05
man
du machst es echt spannend ;D
ich bin gespannt wie es weiter geht
freum ich aufs nächste
Von:  Yoshy03
2009-11-01T23:37:57+00:00 02.11.2009 00:37
wahhh!!! Du machst es echt dramatisch...erst vera*** ihn Kaiba, dann Zoff mit den FReunden, dann der Noah & Mathwe. Dann wird der arme noch entführt und zum schluss kurz vor der rettung lassen wir ihn ertrinken....also wenn der arme sich davon erholt hat, spend dir ich ihm ein eis^^
lg
kaiba hat immer ein notfallplan oder???
Von:  Rani
2009-11-01T19:47:12+00:00 01.11.2009 20:47
Jetzt wird es echt spannend ich bin so aufgeregt und ich freu mich das es dieses jahr von dir ncoh zuende geschrieben wird ich bin gespannt was noch passiert freu mich schon auf das nächste kap

lg
Von:  Noir10
2009-11-01T19:15:05+00:00 01.11.2009 20:15
na toll fast gerettet und nun am ertrinken gehts noch schlimmer?!
^^-^^



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