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From the bottom of my broken Heart

Du lehrtest mich, was wahre Liebe ist...
von

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Silvester in Miami

Wir haben es mal wieder geschafft, ein neues Kapitel ist online.

Und endlich kommen wir auf den richtigen Weg.

Bin gespannt was ihr hier zu sagt.

Das bisher längste Kapitel, bin ich stolz! ;-)

Aber es wird noch ein viel längeres geben!

Nun mal wieder genug gelabbert!

Viel Spass meine Süssen!!
 

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Silvester in Miami
 

Die letzten drei Tage in New York vergingen viel zu schnell.

Einen Tag nach Weihnachten gingen wir alle zusammen in das Musical 'König der Löwen' am Broadway, das wir von unseren Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten, mit anschließendem Essen in einem edlen Restaurant. Es war ein schöner gemütlicher Abend, ich war froh mal wieder gemeinsam etwas mit meinen Eltern unternehmen zu können. Und dass die Cullens und der Rest dabei waren, machte es nur noch schöner.

Die Freundschaft zwischen Charlie und Carlisle war wieder so, als hätten sie sich nie aus den Augen verloren. Die beiden schworen sich, sich jetzt öfters gegenseitig zu besuchen. Außerdem hatte Carlisle vor, wenn sein Vertrag in vier Jahren auslaufen würde, zurück nach Forks zu ziehen. Wir waren natürlich alle restlos begeistert von dieser Idee.
 

Vorgestern hatten Alice und Rose mich doch tatsächlich dazu überreden können, eine kleine Shoppingtour zu machen. Sie beschlossen kurzerhand einen Mädelstag daraus zu machen, weil die Männer ein Baseballspiel im Fernsehen ansehen wollten. Kurzerhand entschlossen sich auch unsere Mütter dazu, uns zu begleiten.

Zu fünft machten wir also New York unsicher und sechs Stunden und geschätzten hundert Tüten später, schleppten wir uns erschöpft nach Hause, soviel zu einer „kleinen“ Shoppingtour. Mein Vater bekam einen halben Herzinfarkt, als er sah, was Mum alles gekauft hatte. Sie begründete das nur mit „Konkurrenz ausspionieren.“, wir mussten alle mächtig lachen bei diesem Argument.
 

Den letzten Tag verbrachten wir hauptsächlich im Haus der Cullens um zu packen und Zeit miteinander zu verbringen. Rose und ich beschlossen, einige Klamotten hier zu lassen, da sich der Umfang nach dem Shoppen verdoppelt hatte. Außerdem würden wir nach Silvester sowieso kurz hier vorbeikommen, da wir ja die Autos von Emmett und Edward abholen mussten.

Bei letzterem ist es mir tatsächlich gelungen, die letzten Tage einen gewissen Abstand zu gewinnen. Ich bemühte mich, nicht mehr so häufig alleine mit ihm zu sein, geschweige denn seine Nähe aufzusuchen. Was sich allerdings teilweise schwer gestaltete, da in mir alles nach ihm schrie. Aber ich versuchte so gut, wie möglich, dem Verlangen und der Sehnsucht zu widerstehen, auch wenn Edwards Blicke oder sein Lächeln es mir nicht gerade einfach machten. Dennoch schaffte ich es und mein Schutzschild bekam so Zeit, sich zu regenerieren.
 

Heute war der Tag, an dem wir endlich nach Miami flogen. Ich freute mich schon so sehr auf die Wärme. In New York schneite es fast jeden Tag und die Temperatur stieg nie höher als fünf Grad. In Miami herrschte es aber selbst zu dieser Jahreszeit um die 25° und ich konnte es kaum erwarten, dort aus dem Flugzeug zu steigen. Dieser Flug stand aber erst mal bevor und gemeinsam mit unseren Eltern standen wir nun am Flughafen.

„Viel Spaß in Miami und ruiniert das Haus bitte nicht“, tadelte Esme. „Keine Sorge Esme, wir passen schon auf“, sagte Emmett, als er sich von ihr verabschiedete. „Ich will es doch hoffen, immerhin wollen wir dort auch mal wieder Urlaub machen“, kam es jetzt von Carlisle. „Mum, viel Spaß an Silvester. Wir sehen uns in den nächsten Ferien“, umarmte ich meine Mum. „Danke mein Schatz, den haben wir bestimmt.“

Meine Eltern blieben noch bis 1. Januar bei Esme und Carlisle um zusammen mit ihnen Silvester zu feiern.

„Charlie, war schön dich wieder zusehen“, sagte Edward zum Abschied. „Ja, finde ich auch. Pass gut auf meine Bella auf“, zwinkerte er ihm zu. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, den auch Edward sah, doch die beiden lachten nur darüber.

Nachdem sich endlich jeder von jedem verabschiedete hatte, stiegen wir ins Flugzeug. Da wir um die Feiertage keine First Class Plätze mehr bekommen konnten, mussten wir, sehr zum Leidwesen von Alice, Economy fliegen. Mir war das ganze eigentlich ziemlich recht, da wir so nun keine zweier Reihen hatten, sondern dreier. So war ich nicht gezwungen, alleine neben Edward zu sitzen, die Paare hätten sich bestimmt nicht getrennt hingesetzt. Glücklicherweise saß ich nun neben Emmett und Rosalie und freute mich auf die kommenden Tage.
 

Nach drei Stunden Flug erreichten wir endlich Florida und man konnte schon vom Flugzeug aus den Unterschied zu New York erkennen. Es war strahlender Sonnenschein und als wir das Flugzeug verließen, kam uns eine wollige Wärme entgegen. „Tut das gut, endlich Wärme“, jubelte ich, als wir den Terminal verließen. Jasper holte gerade das Auto, das wir per Internet gemietet hatten. Wir hatten uns für einen großen VW-Bus entschieden, da wir dort alle reinpassten und so keine zwei Autos mieten mussten.

„Wann kommen eigentlich Angela und Ben an?“, fragte ich, als wir auf Jasper warteten. Die Beiden hatten beschlossen zusammen mit uns das neue Jahr zu begrüßen. „Oh Gott, das hätte ich fast vergessen. In einer Stunde. Eigentlich brauchen wir gar nicht erst zum Haus fahren“, antwortete Alice. „Alice, bist du krank?“, fragte ich sie leicht amüsiert. „Wieso?“, sah sie mich entsetzt an. „Na, du vergisst doch sonst nie was und planst immer alles perfekt“, neckte ich sie. „Darf mir nicht auch mal ein Fehler unterlaufen?“ antwortete sie leicht zickig. „Kommt, wir schauen wo sie ankommen. Ich freu mich ja so!!“, hüpfte sie auf und ab.

Wir hatten im Oktober zwar ein Baseballspiel von Ben in Boston besucht, aber Angela konnte damals nicht kommen, da sie mit einer Erkältung flach lag. Darum freuten wir uns jetzt umso mehr, Alice natürlich am meisten, da sie sich drei Jahre nicht gesehen hatten.
 

Schnell machten wir aus, an welchem Gate die beiden landen würden und warteten ungeduldig auf die Beiden.

Nach mehr als einer Stunde kamen nun auch die ersten Personen und kurz darauf auch Angela mit Ben. „Aaaaaaaangelaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie Alice durch die Empfangshalle, einige Leute drehten sich dabei zu uns um. Die Beiden rannten aufeinander zu und fielen sich schluchzend in die Arme. „Kommt, gehen wir zu den beiden“, sagte Rose zu mir und zog mich mit sich. Alice und Angela lagen sich immer noch in den Armen, also begrüßten wir erst mal Ben.

Endlich konnten sich auch die beiden von einander trennen und ich nahm Angela in die Arme. „Oh Ang, endlich!“ „Bella, ich freu mich so! Wo sind die Jungs?“ „Die warten draußen auf uns, lasst uns zu ihnen gehen“, erklärte Rose.

Draußen setzte sich die Begrüßungsflut fort und als alle fertig waren und die Koffer eingeladen waren, machten wir uns auf den Weg zum Ferienhaus der Cullens.
 

Nach kurzer Fahrt kamen wir auch schon an und trugen die Koffer nach drinnen. „So Leute, da wären wir. Dann lasst uns mal die Zimmer beziehen“, frohlockte Alice und in mir kam plötzlich ein flaues Gefühl auf. In Gedanken ging ich die Zimmerverteilung durch. Alice und Jasper in ihrem Zimmer, Emmett und Rosalie dürfen Carlisle und Esmes beziehen, Angela und Ben das Gästezimmer und Edward natürlich in seinem.

„Ähm, Alice. Mir ist gerade etwas aufgefallen. Ihr wollt doch bestimmt jeweils mit euren Partnern die Zimmer teilen und wir haben nur vier Zimmer.“ „Ja und Bella?“ „Wo schlafe ich?“, fragte ich sie. „Oh, ach so. Na, ich denke, da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als bei Edward zu schlafen“, sagte sie gelassen und zuckte mit den Schultern. „WAS??“, sagten Edward und ich gleichzeitig entsetzt. „Jetzt stellt euch schon nicht so an. Ihr müsst euch ja nicht gegenseitig um den Hals fallen“, sagte sie wieder im selben Ton und ließ uns beide stehen.

„Bella, ist das in Ordnung für dich? Sonst schlafe ich auf dem Sofa“, richtete sich Edward nun an mich. „Nein nein, das musst du nicht. Wenn, dann schlafe ich auf dem Sofa im Wohnzimmer, es ist schließlich dein Zimmer“, sagte ich schnell. „So ein Unsinn. Ich hab ein kleines Sofa im Zimmer stehen, das man ausziehen kann. Das werd ich nehmen und du das Bett. Komm, ich trage deine Koffer nach oben.“ Mein Herz klopfte, als Edward mir meinen Koffer aus der Hand nahm und diese dabei leicht berührte.

Langsam lief ich ihm hinter her in den ersten Stock, er hielt mir die Türe zu seinem Zimmer auf. „Willkommen in meinem und deinem Reich für die nächsten vier Tage“, grinste er, als ich mich im Zimmer umsah. Ich hatte früher nie wirklich sein Zimmer betrachtet, aber jetzt ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten.

Er ging nicht wie Alices Zimmer zum Strand, hatte aber eine Fensterfront und einen Balkon. Neben der Türe stand ein großes Bücherregal mit einer Stereoanlage, vielen Büchern, und noch mehr CDs und DVDs. An der gegenüberliegenden Wand stand ein Kleiderschrank, daneben die besagte Schlafcouch die Edward vorhin erwähnte. Gegenüber von der Fensterfront stand sein großes Bett mit einem kleinen Nachttisch. Jetzt erst fiel mir gegenüber von dem Bett der große Fernseher auf, der an der Wand hing, darunter war ein kleines Regal mit einer Playstation und DVD-Player.

Das ganze Zimmer war in warmen brauntönen gehalten, es sah alles sehr edel aus, aber trotzdem noch sehr gemütlich.

„WOW, schön hast du es hier“, sagte ich, als ich meine Erkundung abgeschlossen hatte. „Danke, freut mich, dass es dir gefällt. Ich hoffe, du wirst dich wohl fühlen und ich denke, wir werden die nächste Tage schon miteinander auskommen“, grinste er mich an.

Jetzt erst merkte ich, was das bedeutete. Die in den letzten Tagen gewonnene Distanz zu ihm, war dahin. Es war wohl nicht genug, dass ich die letzten fünf Tage schon mit ihm unter einem Dach verbringen musste und vier Nächte neben ihm, nur getrennt durch eine Wand, schlafen musste. Nein, jetzt musste ich vier Tage und Nächte dasselbe Zimmer mit ihm teilen.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, mir wurde schwindlig und ich musste mich setzten. „Bella, alles ok?“, kniete sich Edward vor mir und legte eine Hand an meine Wange.

Sofort schoss mir das Blut ins Gesicht, das Feuer loderte wieder in mir auf. Das ganze war wieder ein herber Schlag gegen meinen bereits geschwächten Schild.

„Ja, alles in Ordnung, mir wurde nur kurz schwindlig“, redete ich mich raus und hoffte, dass er mir meine kleine Lüge glaubte. „Das ist bestimmt der Temperaturunterschied. Ich geh mal nach unten, was zu trinken holen.“ „Nein, schon gut. Ich zieh mir schnell etwas bequemeres an und komme dann nach“, sagte ich und ging zu meinem Koffern. Edward nickte und verließ dann das Zimmer.

Als er verschwunden war, atmete ich erst einmal tief durch.

„Ok Bella, reiß dich zusammen. Du wirst die nächsten vier Tage schon überleben. Du musst dich einfach am Tag so weit entfernt von ihm aufhalten, wie es nur möglich ist. Dann wird es schon klappen“, sagte ich zu mir selbst und schloss die Augen.

„Mit wem redest du Bella?“ Alice stand plötzlich hinter mir und ließ mich zusammen zucken. „Mit niemanden. Und erschrecke mich nie wieder so“, wies ich sie an. „Tut mir Leid, ich dachte, du hörst mich. Zieh dir Badesachen an, wir wollen an den Strand“, sagte sie noch, als sie das Zimmer verließ.
 

Ich kramte nach meinen Bikini und zog mich schnell um, dann lief ich nach unten. „Die sind schon alle am Strand, ich hab nur gewartet, bis du fertig bist“, sagte Edward, als ich mich im Wohnzimmer nach den Anderen umsah. „Oh, ok... danke.“ „Geht es dir besser? Ist dir noch schwindlig?“, fragte Edward und erhob sich von der Couch. „Ja, alles bestens“, antwortete ich lächelnd. Edward erwiderte mein Lächeln, lief zur Verandatür und öffnete diese. „Wollen wir dann?“ Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zum Strand.

Die Jungs tummelten sich schon im Wasser und die Mädels sonnten sich. Ich breitete mein Handtuch neben Angela aus und genoss die Sonne, Edward gesellte sich zu den Jungs.

„Bella, ist es wirklich in Ordnung, wenn du mit Edward in einem Zimmer schläfst?“, fragte mich Rose plötzlich. „Ich kann es ja eh nicht ändern, oder? Wir werden uns schon nicht umbringen“, scherzte ich ohne auszusehen. „Das nicht, aber vielleicht kommt ihr euch endlich näher“, kam es von Alice. „Was soll das denn heißen? Geht da was zwischen den beiden?“, erkundigte sich nun Angela. „Nein Angi, da läuft rein gar nichts. Alice bildet sich wieder mal etwas ein“, knurrte ich. „Ach ja, wenn du meinst. Keine Sorge Ang, in den nächsten Tagen wirst du es mit eigenen Augen sehen und du merken, dass ich recht habe“, kicherte der Giftzwerg. „Gott, das Thema geht mir auf die Nerven, ich geh schwimmen. Wer kommt mit?“, fragte ich und ohne eine Antwort abzuwarten, warf ich mich in die Fluten. Angela und Rose folgten mir, Alice kurz darauf.

Wir tummelten uns eine Weile im angenehm warmem Wasser, ließen uns dann wieder auf den Handtüchern nieder und gönnten unseren Nägeln eine kleine Maniküre, die Jungs spielten inzwischen Baseball.

Mein Blick wanderte immer wieder zu Edward und seinem tollen Körper. Er sah so umwerfend in seinen Badeshorts aus, seine Haare glänzten in der Sonne und sein Körperbau war einfach der Wahnsinn. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Wie soll ich das vier Tage mit ihm in einem Zimmer aushalten, ohne ihn anzufallen? dachte ich zu mir selbst.

„Bella, kann ich mal die Feile haben, an deinem Nagel ist eh nicht mehr viel zum Feilen dran“, unterbrach Angela meine Gedanken. Ich hatte nicht gemerkt, das ich in meinen Gedanken immer noch meine Nägel feilte und diese jetzt kürzer waren, als sie sollten. „Ja klar, ich bin fertig. Ich sonne mich jetzt“, antwortete ich, setzte meine Sonnenbrille auf und ließ mich von den Strahlen verwöhnen.
 

„Mädels, was haltet ihr davon, wenn wir beim Chinesen etwas zum Essen holen?“, unterbrach Ben uns irgendwann beim schön aussehen. „Eine gute Idee, lasst uns ins Haus gehen und bestellen“, antwortete Alice für uns alle. Wir kramten unsere Sachen zusammen und gingen alle gemeinsam zurück zum Haus.

Nach einer halben Stunde kam auch schon das Essen und wir machten uns es im Wohnzimmer gemütlich. „Also, morgen gegen acht kommt das Essen. Aber wir sollten auf jeden Fall noch etwas einkaufen gehen. Immerhin sind wir ja noch drei Tage hier. Wer übernimmt das?“, startete Alice ihre Planungen für den nächsten Tag. „Das übernehmen Jasper und ich“, meldete sich Emmett. „Ok, ich und Angela übernehmen die Deko. Wer kümmert sich um die Musik?“ „Ich und Edward“, sagte Ben. „Ok und was machen ich und Rose?“, fragte ich nun. „Schön aussehen!“, grinste Edward in meine Richtung. Als ich seinem Blick begegnete, schoss mir sofort die Röte ins Gesicht und mein Herz fing an zu rasen. „Das tun sie sowieso, aber wir finden schon noch etwas für euch. Es gibt genug Arbeit morgen“, mischte sich Alice wieder ein. Ich rollte mit den Augen und widmete mich wieder meinem Hühnchen süß-sauer.

Wir redeten noch bis in die Nacht, was morgen organisiert werden musste, wie was aufgebaut wurde, was noch eingekauft werden sollte und und und. Irgendwann waren wir aber von Alices Eifer müde und beschlossen ins Bett zu gehen, immerhin würde der nächste Tag stressig genug werden.

Ich ging nach oben in mein, nein halt Edwards Zimmer und zog mich um, kurz darauf kam auch er. „Edward, ich kann auch...“, setzte ich an, als er die Couch auszog. „Bella, keine Widerrede, du schläfst im Bett“, fiel er mir ins Wort. Ich nickte nur und krabbelte unter die Decke. Das Bett war weich und roch sehr gut. Ich ließ mich in die weichen Kissen fallen und Edward löschte das Licht. „Gute Nacht Bella, schlaf gut“, ertönte in der Dunkelheit noch mal seine samtene Stimme. Gut schlafen? Mit dir in einem Zimmer? Niemals!! dachte ich zu mir selbst. „Du auch Edward“, gab ich nur zurück und legte mich auf die Seite. Die Kissen hatten seinen Geruch, was es mir nicht leichter machte einzuschlafen.

Ich wälzte mich hin und her, seine Anwesenheit raubte mir den Verstand. Wie sollte ich in seiner Gegenwart nur schlafen können, vor allem wenn sein süßer Duft mir zusätzlich in der Nase lag. Ohne das ich es kontrollieren konnte, kamen die Erinnerungen an Weihnachten in mir auf. Wie wir am Klavier saßen... wir beide unter dem Mistelzweig... der Kuss. Allein diese Erinnerung reichte aus, um meine Gefühle wieder Achterbahn fahren zu lassen. Hatte ich es doch die letzten Tage erfolgreich geschafft, dies alles auszublenden und Abstand zu gewinnen, brach nun alles wieder in mir zusammen. Die Sehnsucht nach ihm flammte wieder auf, wie gerne würde ich nun zu ihm hinüber gehen und mich neben ihn legen. Verdammt Bella, reiß dich zusammen! Spinnst du? Als ob er das wollen würde. mahnte ich mich einmal mehr und rollte mich auf die andere Seite. Ich brachte meine Gedanken unter Kontrolle und schloss meine Augen. Es dauerte wohl eine halbe Ewigkeit, aber dann überkam mich doch irgendwann der Schlaf.
 

Die Nacht war, wie ich es erwartete, sehr unruhig und immer wieder wachte ich auf. Mein Blick wanderte dann immer zu Edward, der anders als ich wohl seelenruhig schlief. Irgendwann am Morgen wachte ich wieder einmal auf, bemerkte dann aber, das Edward nicht mehr auf seinem Sofa lag. Wir mussten es also schon Vormittags haben, also kletterte ich aus dem Bett. Alice würde bestimmt schon auf mich warten, um mir irgendwelche Dinge aufzuhalsen.

Müde lief ich die Treppen hinunter und bemerkte schnell das rasche Treiben.

„Ach sieh an, Bella ist auch endlich wach. Los zieh dich um. Du kannst gleich helfen.“ Alice hatte ihren Befehlston aufgelegt. „Dir auch einen guten Morgen Alice, was soll ich machen?“ „Du kannst mit Ben die Bar aufbauen“, sagte sie und deutete auf die Küche. „Alles klar, ich geh erst mal duschen“, murmelte ich und trottete zum Bad.

Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich sofort fitter und half Ben bei der Bar. Emmett und Jasper kamen am Nachmittag vom Einkaufen zurück, sie hatten noch unzähligen Alkohol und Knabberzeug im Gepäck, Angela und Alice verwandelten inzwischen das Wohnzimmer in eine kleine Disco und Rose half, wie ich, hier und dort aus.
 

Gegen sieben war dann alles fertig und wir Mädels gingen uns schick machen. Zu viert hatten wir uns im Bad eingeschlossen, es war ziemlich eng, aber wir hatten mächtig viel Spaß. Alice glättete heute meine Haare und band einen Hauptteil mit einer schönen Spange hinten zusammen. Dazu trug ich ein silber-schwarzes Kleid.

„Also Bella, du siehst hammermäßig aus. Wen willst du denn damit verführen?“, grinste Rose. Ich betrachtete mich gerade im Spiegel und musste sagen, das ich wirklich gut aussah. Ob ich Edward wohl gefalle? Halt Stopp, was denkst du denn da Bella?

„Bella, träumst du schon wieder?“, riss mich Angela aus meinen wirren Gedanken. „Ähm, ja sorry. Was wolltet ihr?“ „Wenn du verführen willst? Aber da drei von vier Männern da draußen vergeben sind, bleibt ja eh nur einer übrig.“ „Oh Alice, kannst du endlich mal damit aufhören? Ich will nichts von Edward!“ 'Wobei ich mir da selbst nicht mehr so sicher bin!' fügte ich in Gedanken zu. „Ja nee, ist klar, Bella.“ Angela jetzt auch noch? „Fängst du jetzt auch noch an Angi?“, sah ich sie entsetzt an. „Tut mir Leid, aber eure Blicke und Gesten sind nicht zu übersehen. Wieso lässt du dich nicht einfach fallen und lässt es passieren?“, sagte sie nun ruhig. „Was soll ich den passieren lassen? Könnt ihr endlich damit aufhören und euch fertig machen?“, sagte ich leicht gereizt. „Also ich bin fertig, sogar mal vor Alice“, kicherte Rose und drehte sich im Kreis. Sie trug ein lilanes Kleid, dazu eine Blume in den Haaren und wieder einmal mörderisch hohe Schuhe.

„So, ich bin auch fertig. Alice, wie siehts mit dir aus?“ Angela sah zauberhaft aus, ein schlichtes Kleid zierte ihren Körper, dazu passender Schmuck und von Rose hatte sie meterhohe High Heels bekommen.

„Ich bin auch soweit, die Kette passt super zu dem Kleid. Und sie ist so süß, ich muss mich nochmal bei Jasper bedanken.“ Er schenkte ihr zu Weihnachten eine Kette mit einem Kristall in Herzform, dazu die passenden Ohrringe. Alice trug ein schwarzes Minikleid und knallpinke Pumps, sie sah total süß aus.

„Na dann los, lasst die Party beginnen.“ rief Alice und schloss das Bad auf.
 

„Da seid ihr ja endlich! Der Catering-Service hat vor einer halben Stunde das Essen gebracht, ich sterbe vor Hunger“, rief uns Emmett entgegen, als wir die Treppe runter kamen. „Kannst du auch mal an was anderes denken als Essen?“, maulte Rose ihn an. „Ja, an dich und wie schön du aussiehst“, versuchte er die Kurve zu bekommen und nachdem ihm Rose mit einem Kuss um den Hals fiel, schien es ihm gelungen zu sein.

Die Jungs waren schlicht mit Jeans und Hemden gekleidet, genau passend für Silvester und warteten in der Küche auf uns. „Ihr seht super aus Mädels. Ihr habt euch mal wieder selbst übertroffen“, lobte Ben unser Aussehen und nahm seine Freundin in den Arm. „Da kann ich ihm nur zustimmen“, stimmte ihn nun Edward zu, nachdem er uns betrachtetet hatte. Sein Blick blieb bei mir hängen, er schenkte mir wieder sein zauberhaftes Lächeln. Nehm mich doch einfach in den Arm, wie die anderen ihre Freundinnen auch! schrie es ihn mir. Moment, wir sind nicht zusammen, hör auf, so etwas zu denken. beschämt sah ich zu Boden und ging in die Küche.

„Warte ich helfe dir, die Folien abzumachen“, kam Alice zu mir. „Sag mal, wer soll das alles essen? Erwartest du noch jemand?“, fragte ich sie, als ich über das Essen sah. Unzählige Teller und Platten standen vor uns. Fertige Schnittchen mit Wurst und Käse, Gurken die ausgehöhlt waren und mit verschiedenen Dingen gefühlt wurden, Scampis auf Spießen, mehrere Platten mit Wurst und Käse, dazu Baguette zum Selbstbelegen, Tomate-Morzarella und Gemüse- und Obstschalen und zwei Käseigel.

„Das kommt schon weg, glaub mir. Immerhin haben wir Emmett und einiges kann man morgen auch noch essen“, erklärte sie schlicht. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und half ihr beim Anrichten.
 

Gemeinsam aßen wir und erzählten uns dabei lustige Geschichten der letzten Jahre. Ben mixte uns leckere Cocktails und nach wenigen Stunden, schlugen die auch schon bei mir an. Ich hatte mich allerdings noch gut unter Kontrolle, nur mein Kichern wurde immer mehr. „Leute, es ist kurz vor zwölf. Bald ist es soweit, ein neues Jahr beginnt“, schrie Rosalie plötzlich, die auch schon ziemlich beschwipst war.

Gemeinsam warteten wir auf den Jahreswechsel und als es soweit war, prosteten wir uns mit Sekt zu. Edward legte Partymusik auf und wir Mädels tanzten ausgelassen im Wohnzimmer.

„Unsere Mädels haben wohl schon ein bisschen zu viel getrunken“, hörte ich Jasper zu Emmett sagen. „Haben wir gar nischt, wir haben nur Spaaaaaß!“, lallte ich die beiden an. „Mädels, ich hab ne Idee. Wie wäre es, wenn wir etwas spielen“, fragte mein Bruder in die Runde. „Oooh, ja, spielen ischt gut. Gehen wir nasch oben mein groscher, starker Teddybär“, säuselte Rosalie ihn an und fummelte an ihm herum. „Oh Baby, wie gerne würde ich das jetzt tun, aber ich glaube, da würden wir uns mächtig Ärger einhandeln.“ „Dasch mein isch aber ausch. Also, was willscht du spielen Emmett?“ Alice war definitiv angetrunken. „Kennt ihr Mäxle?“, sah er uns fragend an, Ben und Angela nickten, Alice ebenfalls. Nur ich und Rose verstanden kein Wort.

„Also, wir brauchen zwei Würfel und einen Becher. Es wird Reih um gewürfelt und dabei muss man sich gegenseitig überbieten. Wenn ich also eine vier und eine fünf würfle, also 54, muss Rose versuchen eine höhere Zahl zu würfeln, beispielsweise eine sechs und eine eins, was dann 61 wäre. Schafft sie es jedoch nicht und würfelt nur, sagen wir mal, eine vier und eine zwei, also 42... muss sie lügen. Wenn Jasper die Lüge durchschaut und die Würfel offen zeigt, muss Rose einen trinken. Lügt Rose aber nicht und Jasper deckt trotzdem auf, muss er einen trinken. Soweit verstanden?“ Wir nickten alle. „Also, dann gibt es doch den Pasch. Einen Pasch hat man, wenn man Würfel mit der gleichen Zahl hat. Ein Pasch ist höher als die 65 und ein Pasch kann nur von einem höhrem Pasch überboten werden. Die 21, bzw Mäxle, ist das Sahnestück des Spiels. Wer eine 21 würfelt, sorgt automatisch dafür, dass derjenigen, der nach ihm kommt, verloren hat, also einen Trinken muss. Fangen wir einfach an, ihr kommt schon rein“, sagte er und holte die Würfel.
 

Wir setzten uns alle an den Tisch, ich zwischen Ben und Edward. Seine Nähe brachte mich wieder durcheinander und das Kribbeln in mir kam wieder auf. Wir starteten das Spiel und die ersten Runden liefen ziemlich gut. Ben gab mir erneut die Würfel und grinste. „63“ Wie sollte ich das nur überbieten? Ich würfelte, spitzelte unter den Becher und sah das Unglück: 43 Was sollte ich nun tun. Ich blickte zu Edward, der grinste mich nur an. „Und?“ „Ähm, 3er Pasch“, sagte ich schnell und gab ihm den Becher. „Das will ich sehen“, sagte er und nahm den Becher ab. „Ah ja, also dann Bella, was willst du trinken?“, grinste er mich an.

Die nächste Runde startete und Ben reichte mir wieder den Becher. „1er Pasch.“ „Oh nein, das glaub ich nicht, egal was ich mache, trinken muss ich wohl sowieso“, stöhnte ich und entschloss mich den Becher zu heben, Ben hatte nicht gelogen. Ich nahm mein Glas und kippte den Likör hinab. Dann fing ich wieder von vorne an. Noch etliche Male musste ich trinken, dazwischen hatte ich immer wieder Pausen.

Jetzt hielt mir Ben wieder die Becher mit der Aussage 61 hin. Ich würfelte, schielte darunter und reichte Edward den Becher. „62“ „Bella, du bist eine miserable Lügnerin“, grinste er und deckte meine 31 auf. Ich konnte Edward bisher kein einziges Mal anlügen, er durchschaute mich sofort. Also kippte ich mir wieder einmal ein Glas hinunter. „Also ich bin dafür, dass wir mal was andres spielen. Bella hat, glaub ich, auch genug“, sagte Angela und hatte damit recht, der Alkohol erreichte inzwischen mein Gehirn, was wiederum bedeutete, das ich viel zu viel redete und kicherte.

„Ok, ich bin für Wahrheit oder Pflicht“, frohlockte Alice und alle waren begeistert, bis auf mir. 'endet nicht gut. dachte ich zu mir selbst uns stöhnte leise auf.
 

Wir setzten uns wieder auf die Couch, das vorherige Spiel verbrachten wir am großen Esstisch. „Wer fängt an?“, fragte Angela und sofort schoss Alice in die Höhe. „Ich! Also... Emmett. Wahrheit oder Pflicht?“ „Pflicht“, grinste er. „Ok... Hmmm, ah ja, ich habs. Gib Jasper einen Kuss“, befahl Alice kichernd und man sah den Beiden Jungs an, dass sie das gar nicht witzig fanden. Dennoch tat Emmett wie geheißen und drückte Jasper einen kurzen Kuss auf den Mund, wir mussten alle lachen. „Ok, dann Angela.“ „Wahrheit“, sagte sie schnell. „Hehe, was war der außergewöhnlichste Ort, an dem du Sex hattest?“, grinste er. „Oh, das war so klar, dass so etwas von dir kommen muss. Aber gut, ich sags dir. In der Umkleidekabine von Bens Mannschaft.“ „Das ist doch nicht außergewöhnlich“, schaltete sich Rose ein. „Während die Mannschaft beim Duschen war“, grinste Angela und wurde Rot. „Angela, du bist ein ganz durchtriebenes Weib“, lachte Alice. „Machen wir weiter. Edward?“ „Wahrheit“, sagte er schlicht, ehe Angi fragen konnte. „Wie viele Freundinnen hattest du bisher und wie ernst waren die Beziehungen?“, fragte sie. Das interessiert mich jetzt aber auch. „Drei und keine war eng genug, das ich sagen könnte, ich hätte mich richtig verliebt. Keine der Beziehungen, wenn man es überhaupt so nennen konnte, dauerte länger als einen Monat“, antwortete er ehrlich und sein Blick huschte kurz zu mir. Was sollte denn das nun? Mein Herz raste. „Dann bin wohl ich dran. Bella, Wahrheit oder Pflicht?“ Was, ich? „Pflicht“, sagte ich schnell ohne ihn anzublicken. „Ok, nimm eine Traube und gib sie Alice, mit dem Mund.“ Das ging ja noch, ich hatte Schlimmeres erwartet. Ich erfüllte meine Pflicht und wand mich dann an Rose.

So ging es Reih um. Emmett musste beichten, an welchem Ort er am liebsten einmal Sex hätte -in einem gläsernen Aufzug-, Alice musste ein Glas 0.3 Wodka auf Ex trinken, Ben musste sich aufführen wie ein Huhn, ich musste mir Sahne auf die Beine sprühen, was Rose ablecken musste - natürlich kam das von Emmett - und einige andere Sachen wurden Preis gegeben.

„Edward, mein Bruder. Wie sieht deine Traumfrau aus?“, fragte Alice ihn. „Ich hab keinen bestimmten Typ, wenn es klick macht, dann ist es eben so“, sagte er schlicht und sein Blick fiel wieder auf mich. Kurz raste mein Herz, dann aber konnte ich mein loses Mundwerk, das durch den Alkohol kaum noch was Vernünftiges sagen konnte, nicht aufhalten und die Worte schossen nur so aus meinem Mund.

„Ach komm schon, Tanya gefällt dir bestimmt. Immerhin hat sie zwei schlagkräftige Argumente.“ „Was soll das heißen, Bella?“ Sein Blick verfinsterte sich. „Na ihre Hupen, die wedelt doch ständig mit ihnen vor dir herum“, kicherte ich und nahm dabei meine Brüste in die Hand, um es ihm zu demonstrieren. „Hmm, vielleicht hast du ja sogar recht. Und sie ist sogar blond“, grinste er mich jetzt an, meine gute Laune verflog mit einem Mal. Meinte er das etwa ernsthaft und spielte die ganze Zeit nur vor, dass er sie nicht leiden konnte. Ich sagte nichts mehr dazu und wendete meinen Blick ab.

Das Spiel ging weiter und Rose war daran, mir eine Frage zu stellen. „Also gut Bella, wie sehr gefällt dir unser Edward?“ Meinte sie etwa diese Frage ernst? Sein Aussehen haut mich um, seine Augen sind der Wahnsinn, sein perfektes Gesicht raubt mir die Sinne, ist das denn nicht offensichtlich? Doch nachdem er mich gerade so gereizt hatte, beschloss ich es ihm gleich zu tun. „Nicht so gut wie Laurent. Aber es kann ja nicht jeder perfekt sein.“ So, das saß. Edwards Mine verfinsterte sich wieder. „Na, da bin ich aber froh. Jetzt kenne ich wenigstens den Grund, warum du mich noch nicht so angefallen hast, wie die anderen“, sagte er mit dunkler Stimme. Ich fuhr vor Schreck zusammen, glaubte er mir etwa? Er musste doch spüren, dass ich genau anders dachte. Ich würde ihn an liebsten sofort anspringen, als ihn mir schreit doch nur nach ihm. „Tja, es ist dir eben nicht jeder so verfallen, wie Tanya, lieber Eddie.“ Gott, war ich schlecht, ich hasste mich. Edward schnaubte und stand dann auf. „Ich hab keinen Bock mehr, gute Nacht“, rief er und stürmte aus dem Wohnzimmer. Der Alkohol in mir trieb mich dazu, böse Sachen zu denken und mein loses Mundwerk sprach diese aus. „Gute Nacht und träum süß... von Tanya, Eddie.“ Im nächsten Moment tat es mir Leid. Am liebsten würde ich ihm hinterher springen und sagen, er sollte von mir träumen. Aber meine Beine waren schwer wie Blei und mein Verstand handelte sowieso gerade anders als er sollte.

Oben hörte ich nur eine Tür knallen, dann sah ich die wütenden Gesichter meiner Freunde.

„Sag mal Isabella, was sollte denn das eben?“, fuhr mich Emmett an. „Was? Wenn er müde ist kann ich doch auch nichts machen“, sagte ich schulterzuckend. Innerlich wusste ich natürlich, dass dies nicht der Grund war, für seinen Abgang, aber in diesem Moment konnte ich einfach nicht anders. Er hatte mich zu sehr gereizt mit seiner Aussage über Tanya.

„Leute, mir ist der Spaß vergangen, ich geh auch ins Bett. Kommst du mit Jasper?“, sagte Alice und warf mir einen bösen Blick zu. Jasper folgte ihr, dann Emmett und Rose, zum Schluss Angela und Ben. Diese wand sich aber noch an mich. „Das war echt scheiße, Bella. Rück das morgen wieder gerade.“ Ich konnte nichts darauf erwidern und wich ihrem Blick aus.
 

Als alle gegangen waren, überkam mich die Wut, Wut auf mich selbst. Ich stand auf und beschloss an die frische Luft zu gehen, vielleicht würde mich das ja wieder klar denken lassen.

Auf der Terrasse bemerkte ich, das es schon dämmerte und es angenehm warm war. Ich legte mich auf einen Liegestuhl und hing meinen Gedanken nach. Was sollte das eben Bella? Du weißt, dass er sie nicht mag, warum sagst du dann so was? Willst du ihn loswerden? Nein, das wollte ich ganz sicher nicht! Ich wusste ja selbst nicht, was in mich gefahren war. Ich sehnte mich doch nach seiner Nähe, er brachte mich um den Verstand. Seine Blicke waren einfach nur atemberaubend und sie brachten mein Herz zum Rasen.

Aber warum ich das gerade getan hatte, war mir ein Rätsel. Ich wollte ihm doch nicht weh tun. Hatte ich das überhaupt? Meine Gedanken kreisten sich nur um Edward und was ich gerade getan hatte. Ich wusste, dass ich das Klarstellen musste. Die frische Luft entspannte mich leicht und der Alkohol machte mich schläfrig.
 

„Bella, Bella, wach auf.“ Irgendwoher kamen leise Stimmen. „Lass mich mal. Steh endlich auf, du verdammte Zicke.“ Mit einem Ruck fuhr ich hoch. „Siehste, so geht das.“ Alice und Jasper standen vor mir, sie mit einem bösen Funkeln in den Augen. „Hast du etwa hier geschlafen?“, fragte er mich. „Ähm, ja, sieht wohl so aus. Wie spät ist es denn?“ Ich griff mir an den Kopf, der unangenehm pochte. „Wir haben drei durch, aber keine Sorge, wir sind auch erst gerade aufgestanden.“ Seine Stimme war wie immer sanft und beruhigend. „Weißt du, was wir uns für Sorgen gemacht haben, als wir dich nirgends im Haus gefunden haben? Was hast du dir dabei gedacht?“, schrie mich Alice nun an. „Au Alice, tut mir Leid, ich bin hier eingeschlafen. Hör auf zu schreien, ich hab Kopfweh.“ „Das ist mir egal. Außerdem bin ich hier die falsche Person, bei der du dich entschuldigen musst!“ Fragend sah ich sie an, doch sie drehte sich nur beleidigt um und ging ins Haus.

„Komm, mach dich erst mal frisch, du siehst miserabel aus“, sagte Jasper und half mir von der Liege hoch. Ich ging durchs Wohnzimmer, überlegte, was Alice mit ihrer Aussage eben meinte und wollte gerade die Treppe zum Bad hochgehen, als Edward mir entgegen kam. Mit einem Mal kam die Erinnerung an heute Nacht, an das, was ich getan hatte, hoch. Die Aussagen über Tanya, dann als ich sagte, Laurent wäre attraktiver als er und dann noch die Sache mit seinem „Spitznamen“. Ich fühlte mich so mies, so elend.

„Edward...“ fing ich an. „Lass gut sein“, sagte er tonlos und ging an mir vorbei, ohne mir auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben. Ich blickte ihm hinterher, es tat weh. Nur wegen meinem dummen Verhalten... wegen dem Alkohol hatte ich so ein loses Mundwerk, aus dem nur Mist raus kam.

Schnell rannte ich in sein Zimmer, kramte etwas zum Anziehen aus meinem Koffer und ging ins Bad.

Ich stellte die Dusche an, stieg darunter und setzte mich unter den Wasserstrahl.

„Was hast du getan Bella? Er wird dir nie verzeihen. Dabei ist er dir doch so wichtig.“

Die Erkenntnis tat so weh, ich hatte es zerstört. Ich hatte es geschafft, dass er mich nicht mehr ansah, mich wohl nie wieder berühren würde und mich somit nicht mehr aus der Fassung bringen würde.

Aber das wollte nicht. Ich wollte, dass er mich ansah, mich berührte, ich wollte seine Nähe. Ich hatte unter dem Wasser zu weinen begonnen, ich fühlte mich so schlecht.
 

Als meine Haut schon runzelig wurde, stellte ich das Wasser ab und zog mich um. Jetzt kamen die Kopfschmerzen wieder, aber ich wusste nicht, ob sie von dem Alkohol waren oder weil ich mich so schlecht fühlte. Langsam ging ich in die Küche, um nach einer Tablette zu suchen. Ich fand eine und löste sie in Wasser auf.

Während ich wartete, kam Angela zu mir in die Küche. „Alles ok?“ „Nein, nicht wirklich“, gab ich von mir. „Bella, was ist heute Nacht in dich gefahren? Was sollte das? Ich kenne diese Tanya zwar nicht, aber nach allem, was ich gehört habe, scheint Edward wohl kein Interesse an ihr zu haben“, fragte sie mich, ich blickte sie an. „Angi, ich weiß es doch auch nicht. Der Alkohol, dann die ausgelassene Stimmung, irgendwas hat mich dazu veranlasst. Du weißt doch, dass ich nur Blödsinn rede, wenn ich Alkohol getrunken habe. Als er mich aber dann mit dem blond gereizt hat, sah ich rot. Jetzt tut es mir doch selbst Leid“, schluchzte ich und Angela nahm mich in die Arme. „Du magst ihn, sogar sehr.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich.“ „Dann rede mit ihm, ich glaube, er wird es verstehen.“ Sie sah mich eindringlich an, ich nickte nur. Dann kam Emmett in den Raum.

„Na Schwesterchen, alles klar?“ „Nicht wirklich, ich hab Kopfweh“, gab ich als Antwort. „Nach allem, was du in dich reingeschüttet hast, wundert mich das nicht. Aber Rose geht’s auch nicht besser, sie liegt noch im Bett“, grinste er. Ich befürchtete schon eine Standpauke von ihm, die aber aus blieb. „Ich leg mich auch nochmal hin, bis später“, sagte ich schnell und lief mit meinem Glas die Treppe nach oben.
 

Ohne Nachzudenken schmiss ich mich auf das Bett und schreckte gleich wieder zusammen. „Edward, ich hatte dich nicht gesehen.“ Besagter saß auf der Couch und klappte ein Buch lautstark zusammen. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, freute er sich mich zu sehen oder würde er mich am liebsten umbringen?

„Schon gut, ich geh nach unten“, sagte er und stand auf. „Nein, warte...“, rief ich ihm hinterher, doch er schloss schon die Türe hinter sich.

Ich presste meinen Kopf in die Kissen und fluchte vor mich hin. Als ich mich beruhigte, trank ich mein Glas aus und ging zum Sofa. Irgendetwas in mir, wollte das ich nachsah, welches Buch Edward las und als ich das Cover erkannte, zuckte ich zusammen. „Sturmhöhe? Wieso liest Edward so etwas?“, fragte ich mich und nahm es mit zum Bett. Ich blätterte es durch und blieb ein einigen meiner Lieblingspassagen hängen.
 

Eine Ewigkeit musste ich wohl einfach so da gelegen haben und in dem Buch versunken sein, dabei nickte ich auch immer wieder ein bisschen ein. Als ich mich umsah, merkte ich, dass es langsam dunkler wurde und beschloss einen Spaziergang zu machen. Die frische Luft würde mir gut tun und ich konnte so allen aus den Weg gehen, auch wenn ich mich nach einem ziemlich sehnte.

Ich schnappte mir eine dünne Weste und Sandalen, dann lief ich nach unten. Emmett und Ben sahen Fern, Alice war mit Angela in der Küche, nur Edward und Rose konnte ich nicht ausfindig machen. „Ich geh spazieren. Bis später“, rief ich in den Raum und trat über die Terrasse ins Freie.

Die Sonne senkte sich langsam und war es immer noch angenehm warm.

Ich schlenderte den Strand entlang, lauschte dem Rauschen des Meeres und irgendwann, kam ich bei den Steinen an, an denen ich mit Edward vor drei Jahren gesessen hatte. Wie ferngesteuert ging ich auf sie zu und ließ mich nieder.

Meine Gedanken drehten sich wieder nur um ihn. Ich überlegte, wie ich es anstellen sollte, mich bei ihm zu entschuldigen. Er fehlte mir, dabei war er die ganze Zeit im gleichen Haus. Und wenn ich ihn nicht sah, schmerzte es. Wenn ich ihn nicht berühren konnte, sehnte ich mich nach ihm. Wieder kamen die Gefühle in mir auf, die ich jahrelang erfolgreich geschützt hatte.
 

Ein Räuspern ließ mich aufschrecken. „Darf ich mich setzten?“ Edward stand vor mir, seine Silhouette in der untergehenden Sonne glich dem Bildnis eines Engels.

„Klar“, beantwortete ich seine Frage und er ließ sich neben mir nieder. Er hatte einen gewissen Abstand zwischen uns gelassen, dennoch war er mir ziemlich nah.

Er war mir wieder nah, aber dennoch war die Nähe nicht das, was ich wollte. Es war zu wenig, ich wollte mehr.

Nach einer Zeit der unangenehmen Stille, fasste ich mir ein Herz und sprach ihn an. „Edward, wegen heute Nacht, es tut mir Leid.“ „Ist schon gut Bella, du brauchst dich nicht entschuldigen.“ Was? Meinte er das Ernst? Immerhin war er vorhin noch stinksauer.

„Nein Edward, ich will aber. Es war nicht richtig von mir. Ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist... oder doch, der Alkohol, unter Alkoholeinfluss kann ich mein Mundwerk nicht kontrollieren. Selbst wenn du diese Kuh leiden solltest, es geht mich nichts an“, setzte ich fort ohne ihn nur einmal anzusehen, dazu schämte ich mich zu sehr. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass mir Tanya gefällt oder dass ich sie leiden kann?“, fragte er mich mit einem Unterton, der mich zu ihm aufsehen ließ. Ich konnte in seinem ernsten Gesicht lesen, das dies nicht der Fall war und er Tanya ganz und gar nicht brauchen konnte.

„Nein, ehrlich gesagt nicht“, antwortete ich. „Gut, sonst hätte ich dich jetzt ins Wasser geworfen“, grinste er mich nun an. Wie sehr ich das vermisst hatte, dabei war es erst wenige Stunden her, als ich es gesehen hatte. „Es tut mir auch Leid... wegen der Sache mit dem Namen, du weißt schon. Kommt nicht mehr vor“, spielte ich nun auf seinen „Kosenamen“ an. „Das will ich hoffen. Sonst muss ich mir wirklich, etwas Schreckliches für dich einfallen lassen. Aber mir tut es auch Leid Bella, ich wollte dich nicht reizen“, entschuldigte sich nun Edward. „Reizen, womit?“ „Na mit Tanya und der Sache mit dem blond. Du weißt schon“, sagte er schlicht und ich sah ihn fragend an. Woher wusste er das er mich damit gereizt hatte? „Ich hab es dir angesehen, dass es dir nicht gefallen hat.“ Konnte er Gedankenlesen? „Weißt du, in Wirklichkeit mag ich keine Blondinen, ich bevorzuge eher Brünett.“ Edward blickte mir tief in die Augen. Mein Herz raste und meine Gefühle machten sich wieder selbstständig. Schnell wendete ich meinen Blick ab.

Wieder herrschte Stille zwischen uns und nun dachte ich an das letzte Mal, als ich hier mit ihm saß. Das war unsere letzter gemeinsamer Abend, danach hatte sich unser Leben drastisch verändert. Er hat mir einfach nur zugehört, mich getröstet. Ich musste schmunzeln.

„Woran denkst du?“, fragte Edward mich plötzlich. „An das letzte Mal als ich hier mit dir gesessen bin“, antwortete ich ehrlich. „Ist eine Weile her und war unter anderen Umständen.“ „Stimmt, damals hatte ich mich auch schlecht gefühlt, obwohl die Gründe verschieden waren“, kamen mir die Worte über die Lippen. „Bella, lass uns die Sache einfach vergessen. Das nächste Mal bekommst du einfach nicht mehr soviel Alkohol.“ Edward nahm meine Hand und sah mich lächelnd an. Ich nickte nur, da sich meine Stimme sich sonst wohin verkrochen hatte.

Ich hörte wieder dem Rauschen des Meeres zu und genoss Edwards Nähe, er hielt immer noch meine Hand ins seiner. „Bella, ich bin froh, dass ihr wieder da seid, also in unserem Leben“, durchbrach seine Stimme plötzlich die Stille. Ich wusste, was er meinte, schließlich war ich mindestens genauso froh. „Ich weiß, was du meinst. Wie das damals auseinander gegangen ist, war nicht schön. Und alles nur wegen mir“, sagte ich leise. „So was darfst du nicht sagen. Alice hatte ihren Teil schon auch dazu beigetragen“, versuchte er mich zu beruhigen. „Nein Edward, sie hatte sich nicht verliebt, sie hat mir keine bösen Dinge an den Kopf geworfen, nein, sie wollte mich nur warnen. Aber ich hatte nicht auf sie gehört und damit alles kaputt gemacht.“ „Bella, so darfst du nicht denken. Ja, du hast dich verliebt, aber niemand konnte doch ahnen, wie das ausgeht. Es hätte ja auch so bleiben können zwischen euch und ihr hättet euch wieder getroffen. Aber ihr zwei wart einfach nur verdammt stur.“ Wie oft hatte ich das die letzten Jahre schon gehört. „Ja, aber, ich... Ging es Alice wirklich so schlecht?“ „Anfangs ja, sie war kaum aus dem Zimmer zu bekommen, nicht einmal mehr Shoppen wollte sie.“ Bei dieser Aussage mussten wir beide Lachen. „Dann wurde es allmählich besser, sie begann wieder zu leben. Als wir aufs Collge gingen, fiel sie kurzzeitig in ein Loch, woraus sie aber schnell wieder herauskam. Naja und Dartmouth änderte dann alles. Nicht nur bei ihr.“ Edward stoppte, strich mir ein Strähne aus dem Gesicht und klemmte sie mir hinters Ohr. Sein Blick ruhte auf mir, seine Nähe war so umwerfend, alles in mir schrie nach ihm. Ich wollte ihn berühren, ich wollte ihm nahe sein, egal was ich mir geschworen hatte. Ich konnte nicht anders und warf mich in seine Arme, Edward schlang seine um mich.

„Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid“, sagte ich leise. „Ich auch Bella, du glaubst gar nicht wie“, er hielt mich einfach nur fest. Ich atmete seinen Geruch tief ein, er vernebelte mir wieder die Sinne. „Edward, warum brach eigentlich der Kontakt zwischen dir und Emmett ab?“, wollte ich wissen, bewegte mich aber keinen Millimeter von ihm weg. „Wir hatten es wirklich versucht in Kontakt zu bleiben. Anfangs klappte das auch ziemlich gut, aber die neue Schule in New Orleans war anders als die in Forks. Ich brauchte eine Weile bis ich Anschluss fand, dann waren da noch die Baseballteams und dann, als es auf den Abschluss zu ging, wurde es noch stressiger. Irgendwann vergaß ich zurückzuschreiben, dann Emmett. Dann wechselten wir aufs College und die Zeit wurde noch knapper. Naja und irgendwann kam dann keine E-Mail mehr und ich schickte auch keine mehr. Es sagt sich immer so leicht, wir bleiben in Kontakt. Aber wenn jeder ein neues Leben beginnt, sieht das ganz anders aus“, erklärte er mir mit ruhiger Stimme und strich mir über den Rücken. Alles in mir kribbelte, es fühlte sich so unglaublich gut an in seinen Armen zu liegen, ich wünschte mir, der Moment würde nie enden.

Edward löste plötzlich die Umarmung, setzte sich dann aber näher zu mir und schloss mich wieder in seine Arme.

Es war bequemer und fühlte sich noch besser an als zuvor. Alles war perfekt in diesem Moment, die Sonne senkte sich langsam gen Horizont und war nur noch halb zu sehen, das Meer rauschte dahin und ich lag in Edwards Armen. Es fühlte sich so richtig an, so wunderbar. Ich schloss meine Augen und genoss einfach nur den Moment, dabei überkam mich wieder die Müdigkeit. Ich gähnte kurz auf, dann spürte ich wie Edwards Arme mich umschlossen und hoch nahmen.

„Was machst du?“ fragte ich, als er mit mir auf dem Arm aufstand. „Ich trage dich nach Hause, du schläfst ja fast schon ein“, lächelte er mich an. „Aber ich kann doch...“ „Ich will dich aber tragen, ich will dich nicht loslassen“, sagte er sanft. Eine Welle des Glückes überkam mich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

Als wäre ich eine Feder, trug er mich bis zum Haus und dort die Treppen nach oben. Komischerweise sind wir niemanden über den Weg gelaufen, worüber ich sehr froh war, sie hätten die Situation bestimmt wieder falsch gedeutet.

In seinem Zimmer legte er mich sanft auf sein Bett und ließ mich los. In mir wehrte sich alles dagegen, er sollte jetzt nicht gehen. „Nein, bleib bei mir“, flüsterte ich und zog ihn wieder zu mir. Edward lächelte und legte sich neben mich. Langsam rutschte ich näher an ihn, er legte einen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich konnte sein Herz schlagen hören, ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus, es fühlte sich so toll an, ihm so nahe zu sein.

„Gute Nacht Bella“, hauchte er mir noch zu und sein Atem kitzelte mich im Nacken. „Gute Nacht Edward.“ gab ich zurück, dann überkam mich der Schlaf.
 

Am nächsten morgen erwachte ich gut ausgeschlafen. Die letzten Tage hatte ich nicht sonderlich gut geschlafen, doch heute fühlte ich mich wie neugeboren.

Mit einem Mal wurde die Zimmertüre aufgerissen. „Bella, Edward aufst.... oh, ähm, ja, ich bin dann mal wieder weg.“ Alice stürmte zur Tür herein und war genauso schnell wieder weg. Ich fragte mich, was mit ihr los war, sie war doch ziemlich sprachlos. Dann dachte ich nicht weiter darüber nach, sondern kuschelte mich wieder in meine Kissen, es war härter wie sonst, aber dennoch ziemlich bequem. Als ich mich umdrehte, sah in die wunderschönen grünen Augen von Edward. Jetzt fiel mir erst auf was mein Kissen war, sein Arm lag unter meinem Nacken, der andere um meine Hüfte.

„Guten Morgen, Schönheit.“ Er grinste mich mit seinem schiefen Lächeln an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, in mir kribbelte alles. Jetzt fiel mir auch wieder ein, warum er hier lag. Wir waren am Strand, er trug mich nach Hause und ich wollte ihn nicht loslassen. Die Erinnerung trieb mir die Röte ins Gesicht.

„Hast du gut geschlafen?“ fragte mich Edward. „Ja, sehr gut sogar“, antwortete ich ihm ehrlich. Nie hatte ich in den letzten Tagen oder Wochen besser geschlafen. Insgeheim wünschte ich mir, er würde jeden Tag neben mir aufwachen. Dieser Wunsch brachte alles in mir zum Beben, ein Stromschlag durchfuhr mich und das Kribbeln wollte gar nicht mehr aufhören.

„Ich glaube wir sollten aufstehen, Alice wird bestimmt jedem gerade erzählen, was sie gesehen hat und dann wird es nicht lange dauern bis die Anderen hier auftauchen“, grinste Edward. Na und? Ist mir doch egal, so lang du hier bist. dachte ich zu mir selbst. „Ich glaube, du hast Recht“, sagte ich dann aber mit leichter Enttäuschung in der Stimme. „Ich würde auch viel lieber hier mit dir liegen bleiben, aber du kennst ja unsere Alice“, flüsterte er mir zu, seine Lippen berührten dabei sanft mein Ohr. Sofort breitete sich wieder das Feuer in mir aus und unbekannte Gefühle durchströmten mich. „Ja, leider. Wollen wir es mal nicht provozieren“, sagte ich leise, sein Mund verzog sich wieder zu meinem Lieblings-Lächeln. Jeder von uns wartete wohl darauf, das der andere den ersten Schritt tun würde, um aufzustehen, aber ich wollte mich einfach nicht von Edward trennen.

Letztendlich machte dann er den ersten Schritt, nahm ein paar frische Klamotten und verschwand im Bad. Ich lag noch eine Weile auf dem Bett, drehte mich auf die Seite auf der Edward lag und sog seinen Duft ein. „Was um alles in der Welt machst du mit mir Edward?“ sagte ich zu mir leise, stand dann auf und zog mich um.
 

Auf dem Weg nach unten lief mir als erstes Rose über den Weg. „Bella, gibt es etwas, was du mir sagen willst?“, grinste sie mich an. „Nein Rose, nicht das ich wüsste“, sagte ich und ließ sie stehen. In der Küche waren alle um den Esstisch verteilt, Angela war am Herd und machte etwas zu essen. „Ah sieh an, Bella ist aufgestanden. Wo hast du Edward gelassen?“ Mein Bruder lachte dreckig. „Ich glaube, er ist duschen, wenn du ihm Gesellschaft leisten willst, bitte“, antwortete ich ihm. Auf einmal tauchte Alice neben mir auf, packte mich am Arm und zerrte mich auf die Terrasse, die Türe schloss sie hinter uns.

„Isabella Marie Swan, hast du mir was zu sagen?“, sagte sie dann streng, die Arme vor der Brust verschränkt und mit dem Fuß tippelnd. „Was willst du hören?“, fragte ich ahnungslos. „Stell dich nicht dumm!“ Langsam wurde Alice wütend. „Alice, es ist nicht so, wie du denkst“ „Was denke ich denn?“ „Alice, es ist nichts passiert“, sagte ich beschwichtigend. „Aha, warum schläfst du dann mit ihm in einem Bett?“ „Wir waren am Strand und da bin ich fast eingeschlafen, dann hat er mich nach Hause gebracht und ist bei mir im Bett eingeschlafen.“ Natürlich entsprach das nicht ganz der Wahrheit, immerhin wollte ich ihn nicht gehen lassen, aber das musste sie ja nicht wissen.

„Und das ist alles?“ Alice konnte es nicht glauben und natürlich hatte sie recht. „Ja, das ist es“, log ich. „Ich glaub dir zwar nicht wirklich, aber ok. Willst du was von ihm?“ Diese Frage kam unerwartet. „Was?“, fragte ich entsetzt. „Ob du dich in ihn verliebt hast, will ich wissen.“ Alice stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah mich erwartend an. „Nein, hab ich nicht. Wir sind einfach nur Freunde“, sagte ich. Das stimmte ja auch, aber nicht ganz. Edward löste ganz andere Gefühle in mir aus und ich wünschte mir, er wäre mehr als ein guter Freund. Aber konnte ich das zu lassen? Konnte ich seine Nähe noch mehr zulassen? Wenn er nicht in meiner Nähe war, hatte ich Sehnsucht nach ihm. Berührt er mich, wollte ich mehr, lächelte er mich an, konnte ich dahin schmelzen. Aber wollte ich, noch mehr?

„Aha, gute Freunde. Das ich nicht lache“, holte mich Alice wieder aus den Gedanken. „Alice, entweder glaubst du es oder nicht. Aber mir wird das jetzt zu blöd. Ich hab Hunger“, ließ ich sie mit offenen Mund stehen und ging wieder in die Küche.
 

Dort war inzwischen auch Edward, der unterhielt sich angeregt mit Jasper. An seinem Ausdruck konnte ich erkennen, das es wohl um dasselbe Thema ging wie bei mir und Alice. Der Rest hatte sich im Wohnzimmer verteilt und lauschte wohl gespannt. Ich ging lächelnd an ihm vorbei und machte mir ein Brot. „Musstest du dich auch rechtfertigen?“, tauchte Edward neben mir auf. „Hmm, leider“, antwortete ich schlicht. Seine Anwesenheit raubte mir schon wieder die Stimme. Ich sah in sein perfektes Gesicht, er hatte sein schiefes Lächeln auf den Lippen. Ich konnte ich wieder nur anstarren, er war einfach so wunderbar.

„Ich störe eure neu gewonnene Zweisamkeit nur ungern. Aber wir müssen aufräumen und packen. In fünf Stunden gehen unsere Flüge.“

Ben stand grinsend hinter uns, Angela im Arm. „Ja, ich ess nur kurz was. Dann mach ich die Küche“, sagte ich schnell und wand meinen Blick wieder von Edward ab. Nach einem kurzen Snack, machte ich mich auch schon daran aufzuräumen, Angela half mir, der Rest war im Haus verteilt.

Nach zwei Stunden Großreinigung packten wir unsere Sachen. Ich versuchte immer wieder unauffällig in Edwards Nähe zu geraten, er tat wohl dasselbe. Er lächelte mir immer wieder zu, scherzte mit mir oder half mir, als ich meinen Koffer nicht zu brachte.

Ich fühlte mich einfach so wohl in seiner Nähe und wollte diese nie wieder missen, dessen war ich mir inzwischen bewusst.

Nachdem wir alle fertig waren, fuhren wir zum Flughafen.Wir brachten unseren Wagen zurück, gaben unsere Koffer auf und aßen noch eine Kleinigkeit.

Als es Zeit wurde, verabschiedete wir uns von Angela und Ben. Angela verbrachte die nächste Woche noch in Forks und flogen deshalb nach Seattle. „Machs gut, pass auf dich auf. Wir sehen uns in den nächsten Ferien in Forks“, verabschiedete ich mich von ihr. „Du auch Bella, und hör auf dein Herz und deine Gefühle, nicht auf deinen Kopf!“, flüsterte sie mir leise zu. „Angela, ich weiß nicht, es ist so viel passiert.“ „Bella, Jacob ist zwei Jahre her und Edward ist anders. Lass es zu,“ mahnte sie mich wieder und drückte mich noch einmal. Ich wusste, was sie meinte und sie hatte Recht. Jacob war tatsächlich lang her und Edward war anders. Sollte ich wirklich einen Versuch wagen und ihm näher kommen.

In meinen Gedanken versunken, bekam ich gar nicht mit, dass Angela und Ben schon in ihrem Gate verschwunden waren. „Also, lasst uns zu unserem Flug gehen. Auf geht’s nach Hause“, trällerte Alice und zog ihren Jasper mit sich.

Gemeinsam gingen wir zu unserem Flugzeug, das uns nach New York brachte und von dort aus ging es wieder nach Dartmouth. Zusammen in Edwards Volvo, alleine, nur wir zwei. Bei diesem Gedanke ging mein Herz wieder schneller und mein Atem stockend. Vier Stunden wäre ich wieder alleine mit ihm, vier Stunden nur in seiner Nähe. Und jetzt fasste ich einen Entschluss, ich wollte die Nähe zu lassen, nicht genug, ich wollte Edward noch näher bei mir haben.

Ich wollte mein Schutzschild endlich fallen lassen, zumindest wollte ich es versuchen. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht, es machte mich fröhlich.

„Bella, warum grinst du so?“, fragte mich mein Bruder. Ich wandte mich zu ihm. „Ich hab mich gerade entschieden... und diese Entscheidung macht mich, denk ich, sehr glücklich“, strahlte ich meinen Bruder an. Im ersten Moment schien Emmett meine Aussagen zu verwirren, doch dann huschte sein Blick kurz zu Edward und wieder zurück zu mir. Dann lächelte er wissend. „Ich dachte, du merkst es nie“, flüsterte er mir zu, drückte mich ein Kuss auf die Haare und lief zu Rose. Mein Blick wanderte zu meinen Freunden, als er erreichte, traf ich auf smaragdgrüne Augen, die mich mit einem Funkeln anschauten. Gleichzeitig umspielte mein Lieblingslächeln Edwards Lippen. Das Kribbeln in mir wurde wieder stärker und nun wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
 

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Bella Silvester: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10750861
 

Rose Silvester: http://www.polyvore.com/rose_silvester_miami/set?id=10751509
 

Angela Silvester: http://www.polyvore.com/angela_silverster_miami/set?id=10751062
 

Alice Silvester: http://www.polyvore.com/alice_silvester_miami/set?id=10751377
 

**************************************************************************
 

Sooooooooo, das wars mal wieder!

Mal wieder schön von Ben und Angela zu hören oder?

Und wie gesagt, es geht langsam in die richtige Richtung.

Und zum Abschluss hab ich noch ne gute Nachricht!!

Das nächste Kap ist schon gebetat!

Das heißt, wenn ihr ganz lieb seid und mir viele Kommis da lasst,

werd ich es wahrscheinlich schon morgen hoch laden! ;-)

Nicht das ich euch unter Druck setzen will! *ggg*

Aber ich freu mich wie immer über eure Kommis, bekomm nicht genug davon!

Also haut in die Tasten!

Wir lesen uns....

Grüssle



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-09-27T21:28:59+00:00 27.09.2011 23:28
OH BELLA also manchmal ist weniger sagen mehr. Wie kann man nur so viel scheiß quatschen. Nur gut das Edward so viel Verständnis hat. Schön das sie es endlich zulassen möchte. Jetz bin ich wirklich süchtig geworden ich sollte langsam im Bett liegen aber ich kann nicht aufhören zu lesen.
*lach*

LG
Von:  sunny3291
2010-04-21T15:49:45+00:00 21.04.2010 17:49
Wunderbar, einfach wunderbar. Aber warum lässt es Bella erst jetzt zu??? Mann, die hätte sich soviel ersparen können.
Aber eins sollten alle sich merken. NIEMALS Bella Alkohol geben. Das kann nicht gut ausgehen.
Mal sehen, wies weiter geht...
sunny
Von: abgemeldet
2009-10-14T22:42:24+00:00 15.10.2009 00:42
Wahnsinn, einfach nur wahnsinn...

Wieder so super geschrieben. Ich liebe diese FF. Und ich liebe deinen Schreibstil. Am besten fand ich wie Bella sich immer selbst korrigiert hat... musste immer schmunzeln...

Es ist wirklich so offensichtlich, dass die Beiden mehr füreinander empfinden.
Und ich hoffe, ich hoffe wirklich sie schafft es und lässt sich fallen.

Bitte, bitte schreib schnell weiter.


Ganz liebe Grüße
Drück dich


Von: abgemeldet
2009-10-14T21:27:33+00:00 14.10.2009 23:27
Und ich dachte schon die beiden bekommen es gar nich mehr auf die Reihe. Bitte bitte bitte schnell weiterschreiben es ließt sich so schön.Glg.
Von:  Ran_Angel
2009-10-14T14:48:54+00:00 14.10.2009 16:48
Suuupeeeer Kapitel!! *___*
Hach, so süß die beiden, wie die sich jetzt näher kommen ^^
Und wie Bella in seinen Armen einschläft... *träum* Einfach klasse geschrieben! Ich liebe deinen Schreibstil, weißt du das? *g*

Bin sehr gespannt wie es nun weiter geht!
Freue mich schon aufs nächste Kapi *-*

Mach weiter so!!
LG

deine Ran_Angel
Von: abgemeldet
2009-10-14T11:59:13+00:00 14.10.2009 13:59
Endlich folgt Bella ihrem Herzen. Bitte lass uns nicht warten und schreib schnell weiter, es ist immer so schön von dir zu lesen <ganzliebkuck>
Von:  DarkEye
2009-10-13T19:36:14+00:00 13.10.2009 21:36
sehr gelungen!
dark
Von:  winkybutterbier
2009-10-13T16:03:48+00:00 13.10.2009 18:03
Tolles Kap!!!!!!!!!!!!!!
Bin gespannt, wie`s weiter geht.
Schreib schnell weiter ja!?!
LG
winkybutterbier
Von:  elificious
2009-10-13T12:42:14+00:00 13.10.2009 14:42
ahhh das war schön endlich lässt sie ihren gefühlen freien lauf :D
boah aber ich hätte wirklich gedacht dass sie sich verplappert aber so ist es besser :D
Von:  Renesmee-Bella
2009-10-13T12:34:12+00:00 13.10.2009 14:34
Wow was für ein super Kapitel, ich hätte nicht gedacht, das die beiden sich in die Haare bekommen, sondern eher das Bella sich durch den Alkohol verplappert, aber ich bin trotzdem froh, das die beiden sich wieder vertragen haben.
Angela hat vollkommen Recht Jacob ist schon lange her und sie sollte auf ihr Herz hören, ich bin schon gespannt wie sie es anstellt.

cu R.-Bella


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