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From the bottom of my broken Heart

Du lehrtest mich, was wahre Liebe ist...
von

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Wenn Träume fliegen lernen....

So meine lieben, jetzt kommt der grosse Auftritt von Jacob Black.
 

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Ich musste wohl länger als ich dachte auf meinem Zimmer gewesen sein, denn auf einmal stand Emmett hinter mir. „Bella, alles in Ordnung?? Du bist fast schon eine Stunde in deinem Zimmer. Es gibt bald Essen.“ Jetzt erst bemerkte ich auch die Tränen. Ich sah Emmett an. „Gott, Bella, was ist passiert? Hast du dich mit Alice gestritten?“ Emmett nahm mich in den Arm. „Es gibt keine Alice mehr in meinem Leben“, presste ich unter meinen Tränen hervor. „Was redest du denn da?? 3000 Meilen können euch doch nichts anhaben. Was ist passiert, erzähl mir alles.“ Mein Bruder setzte sich auf mein Bett und hielt meine Hand, während er mich erwartungsvoll ansah. Sollte ich ihm wirklich alles erzählen? Ich entschloss mich dazu, es zu tun. Emmett würde mich bestimmt verstehen, das wusste ich. Ich fing bei unserem Grillnachmittag an, erzählte ihm wie Jacob auf mich wirkte, natürlich nicht das mein Herz stehen blieb, sobald er mich anlächelte und ein paar andere kleine Details, dann vom Baseballspiel und dem Gespräch danach mit Alice, unserem ersten Streit. „Ihr habt euch gestritten, weil Jacob dich zum Wagen getragen habt??? Und weil du dir den Arm gebrochen hast??“ Emmett war vollkommen sprachlos. „Nein, natürlich nicht deshalb. Lass mich weiter erzählen“, erwiderte ich und setzte meine Erzählung fort. Was nach dem zweiten Mal Röntgen war und wie sie darauf reagierte, als ich sagte wir können Silvester nicht kommen und zu guter Letzt von der E-Mail gerade eben. Ich hatte schon wieder zu weinen begonnen, als mein Bruder endlich die Sprache wiederfand. „Du hast dich also wirklich in Jacob verliebt??? Ich weiß nicht wie ich das finden soll, Bella.“ „Ich hab mich nicht in ihn verliebt, verdammt nochmal.“ Wütend befreitet ich mich aus Emmetts Griff und ging zum Fenster und beobachtete die unzähligen Schneeflocken, . „Bella, entschuldige, aber was hast du dann? Du setzt wegen ihm deine Freundschaft zu Alice aufs Spiel.“ Emmett stand vom Bett auf und umarmte mich von hinten. „Es ist doch nicht wegen Jacob. Sie will mich einfach nicht verstehen. Willst du mir jetzt auch die Schuld geben?“ Böse funkelte ich meinen Bruder an. Stand er etwa auf Alices Seite? „Nein, natürlich nicht. Bei euch hat ein Wort das andere ergeben. Ihr seid beide nicht unschuldig! Aber ich bin mir sicher, das sich das wieder einrenkt. In ein paar Tagen oder Wochen sieht das bestimmt wieder ganz anders aus. Aber wenn du willst kann ich auch Edward eine Nachricht schreiben, das er mit seiner Schwester reden soll.“ „Nein, bloß nicht. Entweder wir bekommen das so wieder hin oder gar nicht. Vielleicht hast du Recht und wir brauchen nur ein bisschen Zeit.“ Ich hoffte meinen Bruder damit beruhigen zu können, er sollte sich da nicht einmischen. „Okay, wie du willst, aber jetzt nochmal zu Jacob. Du hast ihn wirklich sehr gern.“ Das war keine Frage, sondern ein Feststellung und ich spürte wie sich meine Wangen leicht erwärmten. „Ich... ich, ich weiß es doch auch nicht, Emmett. Immer, wenn ich ihn sehe hab ich Schmetterlinge im Bauch und sein Lachen treibt mich in den Wahnsinn. Aber ich hab mich ganz sicher nicht in ihn verliebt! Und außerdem ist es doch auch egal... er interessiert sich doch eh nicht für mich. Aber wehe du sagst ihm etwas“, stammelte ich und sah wie mein Bruder mich lächelte. „Noch nicht Schwesterherz, noch hast du dich nicht in ihn verliebt. Ich werde ihm nichts sagen. Aber eins schwöre ich dir, wenn er dir auf irgendeiner Art und Weise weht tun, dann hat er ein Problem!!“

Ich umarmte ihn und dann hörte ich wie unsere Mum nach uns rief. „Emmett, Bella, kommt ihr wieder runter. Das Essen ist fertig.“ „Ja Mum, wir kommen gleich“, erwiderte mein Bruder. „So, du gehst dich jetzt frisch machen und danach essen wir. Und das mit Alice renkt sich schon wieder ein.“ „Danke Emmett, aber sag bitte nichts Mum und Dad davon. Sie sollen sich nicht schon wieder Sorgen um mich machen.“ Mein Bruder nickte und dann gingen wir wieder zurück zu unseren Eltern. Gott sei Dank stellten sie uns keine Fragen und so konnten wir das restliche Weihachten einigermaßen genießen. Es blieb bei mir eben immer noch ein fader Beigeschmack, da ich meine beste Freundin wohl endgültig verloren hatte.
 

Die Tage bis Silvester verstrichen und meine Eltern waren von der Idee bei Billy zu feiern begeistert. Gegen sieben Uhr Abend machten wir uns auf den Weg nach La Push. Wir hatten beschlossen Raclette zu machen und auch die Clearwaters würden noch zu uns stoßen. Um acht waren wir dann alle komplett und das Essen konnte beginnen.

Ich saß neben meinem Bruder, als mich Jacob auf einmal ansprach. „Ist der Platz neben dir noch frei?“Er lächelte mich an und mir versagt wieder einmal die Stimme. Ich nickte ihm zu und sah aus den Augenwinkeln, dass Emmett das sichtlich zu amüsieren schien. Ich achtete nicht weiter auf die beiden und wendete mich meinem Essen zu. Während des Essen landete mein Blick immer wieder bei Jacob und wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte er mir an.
 

Nach dem Essen hatten wir uns alle im Wohnzimmer versammelt und redeten über dieses und jenes. Die Männer unterhielten sich fast ausschließlich über Baseball, während ich mit Rachel und Rebecca uns ein wenig abseits hielten und Leah beobachteten. „Sie ist immer noch scharf auf Jacob. Aber aus irgendeinem Grund scheint er sich nicht für sie zu interessieren“, bemerkte Rachel und lächelte mich an und zwinkerte dabei. „Was?“,entgegnete ich ihr irritiert. „Ach komm Bella, ist es dir noch nicht aufgefallen?? Jacob starrt dich den ganzen Abend schon an. Immer wieder sieht er zu dir her und lächelt dir zu. So blind kannst du doch gar nicht sein.“ Was Rachel da sagte, konnte doch nicht stimmen. Jacob – ich richtete meine Blick auf ihn – dieser Jacob Black sollte sich für mich interessieren? „Das glaube ich nicht... ist bestimmt nur ein Zufall“, schlussfolgerte und löste meinen Blick von ihm. Dabei fiel mir die große Wanduhr im Wohnzimmer auf.

Es war inzwischen schon nach halb zwölf. Ich merkte gar nicht, wie schnell die Zeit vergangen war. „Sollen wir langsam nach draußen gehen??? Bestimmt kann man schon die eine oder andere Rakete am Himmel sehen“, schlug Billy erheitert vor. „Ja, los, wir müssen unser kleines Feuerwerk auch noch aufbauen.“ Emmett hatte ein Strahlen auf dem Gesicht. Kleines Feuerwerk war definitiv unter trieben, er und Jacob hatten bestimmt fünf Packungen Raketen gekauft. Ich machte mir aus dem ganzen Geballer nicht viel, dennoch ging ich mit den anderen hinaus auf die Veranda.

Es hatte die Woche über wieder geschneit und alles um uns herum war weiß. Die Gegend, die von dem Schneemantel umschlossen war, war einfach wunderschön. Aber es war auch bitterkalt und deshalb war ich jetzt richtig froh über meine Entscheidung, einen Hosenanzug angezogen zu haben.

Ich hatte ihn zusammen mit Alice in Miami gekauft. Alice... seit zwei Wochen hatte ich nichts mehr von ihr gehört nach der E-Mail an Weihnachten. Mir tat es weh, keinen Kontakt mit ihr zu haben, dennoch verbot ich mir weiter an sie zu denken.

„Es ist fast zwölf, hast du dir schon etwas für das neue Jahr vorgenommen??“, holte mich Rachel aus meinen Gedanken. „Ähm, nein, bisher nicht. Ich halte auch nichts davon sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Was sollte ich mir auch vornehmen?

„Sooooooooo, es ist fast so weit, kommt, wir zählen runter.“ Meine Mum hatte eindeutig schon zu viel getrunken, sie war richtig aufgedreht. „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, HAPPY NEW YEAR!!“ Im Chor begrüßten wir das neue Jahr. Wir stießen miteinander an, dann umarmte ich meine Mum und meinen Dad.

„Happy New Year, Bella.“ Jacob stand ganz dicht neben mir und flüsterte mir ins Ohr. Mir stockte der Atem und ich war froh, dass es fast dunkel war, denn sofort schoss mir wieder die Röte ins Gesicht. „Ähm, ja, Happy New Year.“ stotterte ich. „Du bist so süß, wenn du verlegen bist.“ Jacob nahm eine Haarsträhne und klemmte sie mir hinters Ohr. Hatte er gerade wirklich gesagt ich wäre süß? Das musste ein Traum sein. „Bekomme ich keine Umarmung von dir?“ Er lächelte mich an und hielt seine Arme auf. Sollte ich ihn wirklich umarmen? Ohne weiter groß nachzudenken, tat ich es einfach so gut es ging, da ich mit meinem Gips immer noch sehr in der Bewegung eingeschränkt war. Es fühlte sich so schön an. Ich in seinen starken Armen. Er roch so angenehm, herb und männlich. Zu schnell ließ er mich wieder los. „Du riechst wirklich gut, Bella.“, wisperte mir zu und setzte wieder dieses Lächeln auf.

„Hey, Schwesterherz, bekomme ich auch mal eine Umarmung?“ Emmett grinste mich an. Ich konnte mir gut ausmalen, was er gerade dachte. „Na, dann wollen wir deinen Bruder mal nicht warten lassen“, sagte Jacob und zwinkerte mir zu. „Happy New Year, Alter!Dass, das neue Jahr genauso weiter geht, wie das Alte aufgehört hat.“ Emmett und Jacob umarmten sich kurz, bevor sich mein Bruder zu mir wandte. „Alles Liebe fürs neue Jahr, Kleines“, sagte Emmett und zog mich in seine Arme. „Fängt ja schon gut für dich an, oder?“ flüsterte er mir zu und ich merkte, wie er versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. „Emmett, das war nichts... nur eine Umarmung“, spielte ich es herunter. Natürlich was es nicht nichts für mich. Die kurze Nähe zu Jacob bedeutete mir sogar mehr als ich es mir erträumt hätte.
 

Nach knapp einer Stunde gingen wir wieder ins Haus. Ich war mehr als froh darüber, da ich inzwischen halb erfroren war. Als ich durch das Wohnzimmer ging, stolperte ich über eine Teppichkante. Ich erwartete schon den Aufprall, als ich mich in zwei Starken Armen wiederfand. „Na, das hatten wir doch schon einmal. Du willst dir doch nicht etwa auch den zweiten Arm brechen.“ Jacob hielt mich in dem Armen und benebelte mich wieder mit diesen Lächeln. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. „So langsam sollte ich einen Lohn dafür verlangen, dich immer wieder aufzufangen.“ Spätestens jetzt musste ich wieder knallrot angelaufen sein. „Tut mir Leid, ich kann leider nichts für meine Tollpatschigkeit“, erklärte ich ihm und wollte mich aus seiner Umarmung befreien, doch er hielt mich immer fester. „Mir macht das nichts aus, ich fange dich immer wieder gerne auf.“ Und wieder dieses umwerfende Lächeln. „Hey Jacob, komm mal in die Küche, ich brauch deine Hilfe.“ Rebecca erlöste mich. „Den Lohn hol ich mir trotzdem noch ab“, grinste Jacob mir noch zu und stupste mir mit dem Finger die Nasenspitze. Mein Herz spielte verrückt und mein Atem kam nur stockend.

„Atmen Bella, atmen. Du wirst ja schon ganz blau.“ Emmett stand grinsend neben mir. „Und willst du mir nochmal sagen, dass er sich nicht für dich interessiert??“ „Ach, er hat mir nur geholfen.“ versuchte ich die Situation zu erklären. „Ja genau. Deshalb war er auch nur wenige Zentimeter von deinem Gesicht entfernt. Bella, er mag dich.“ Was hatte mein Bruder da gerade gesagt? Jacob mag mich. Das konnte ich nicht glauben. Gedankenverloren setzte ich mich auf einen Sessel, der ein wenig abseits der anderen stand und bemerkte nicht, dass Leah sich neben mir aufgebaut hatte, bis ihre Stimme nah an meinem Ohr ertönte. „Lass deine Finger von Jacob. Du kannst ihm sowieso nicht das bieten, was er braucht“, drohte sie mir. Ich wollte gerade etwas erwidern, als Jacob neben ihr auftauchte. „Haben wir hier ein Problem?“ Sie warf noch mal einen Blick und entfernte sich anschließend, ohne ein Wort darauf zu erwidern, von uns.

Jacob lächelte mir zu. „Tut mir Leid, sie ist wohl ein wenig eifersüchtig.“ „Auf was sollte sie denn eifersüchtig sein?“ „Darauf, dass ich dir mehr Beachtung schenke als ihr.“ „Und warum solltest du das tun?“ Flirtete ich hier gerade mit Jacob? „Weil du hier mit Abstand die bezauberndste Frau bist.“ Ich wurde schon wieder rot. „Du übertreibst maßlos“, konnte ich nur erwidern und wendete meinen Blick ab. „Mir gefällt es, wenn du immer so verlegen bist. Die roten Wangen stehen dir.“ Jacob strich mir mit seiner Hand über die Wange, seine Berührung ließ mich erschaudern. Er hatte sich auf die Lehne des Sessels gesetzt und war mir ganz nah. Sein Lächeln raubte mir den Atem. „Ich wollte nochmal auf den Lohn zu sprechen kommen.“ „Was hast du dir den vorgestellt?“ Es war mehr ein Flüstern, was ich über die Lippen brachte. „Ich hätte schon ein Idee... ich weiß nur nicht, ob du damit einverstanden wärst.“ Wieder kam er ein Stück näher. „Du kannst es mir ja verraten... ich sag dir dann was ich davon halte.“ Ich hatte meine Stimme fast schon verloren. „Ich kann es dir auch zeigen, wenn du willst.“ Jacob kam immer näher mit seinem Gesicht. Ich wusste, in was das hier enden würde.

Ich konnte seinen warmen Atem an meiner Haut spüren. Seine Augen, die mich seit der ersten Begegnung in den Bann gezogen haben, wanderten von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder zurück. Ich tat dasselbe. Mein Herz schlug so schnell wie die Flügel eine Kolibris und hämmerte gegen meinen Brustkorb. Unsere Münder kamen sich immer näher, nur noch wenige Millimeter trennten uns voneinander. Automatisch senkten sich meine Augenlider und mein ganzer Körper bebte dem Kuss entgegen. Doch dann ertönte die Stimme meine Vaters und ließ mich Zusammenzucken.

„So Kinder, ich glaube wir fahren jetzt nach Hause. Eurer Mutter geht es nicht mehr ganz so gut.“ Jacob hatte sich wieder aufgesetzt und ich sah zu meiner Mum. Ja, sie sah wirklich nicht mehr gut aus. Aber musste meinem Dad das gerade jetzt auffallen?? Ich seufzte und erhob mich aus dem Sessel, ein Blick auf Leah sagte mir, dass sie das ganze zwischen mir und Jacob mitbekommen hatte und sichtlich froh darüber war, wie es ausging. Ich ignorierte sie einfach und holte meinen Mantel.

Als wir an der Türe standen verabschiedeten wir uns von allen. Rachel flüsterte mir noch was zu: „Das war verdammt knapp vorhin, wirklich Schade. Ich bin mir jetzt aber noch sicherer, dass Jacob wirklich an dir interessiert ist.“ „Ach Quatsch, das...“, setzte ich an, schweifte jedoch ab. Rachel grinste nur verräterisch. Als ich mich von Jacob verabschieden wollte, umarmte mich dieser wieder. „Das von vorhin holen wir nach, versprochen.“ Wiedereinmal versagte mir die Stimme und ich nickte nur. Dann ging ich zu unserem Auto. Emmett hatte inzwischen ein Dauergrinsen aufgesetzt. „Was ist?“, fragte ich leicht gereizt. „Du solltest dich mal sehen. Du strahlst total... damit du kannst sogar der Sonne Konkurrenz machen“, kicherte er. Ich antwortete ihm, indem ich ihn anlächelte, denn er hatte recht.

Als wir zu Hause ankamen, ging ich sofort auf mein Zimmer. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie müde ich war und war schon auf der Fahrt kurz eingenickt. Schnell zog ich mich um und legte mich ins Bett. Als ich meine Augen schloss, hatte ich wieder Jacobs Gesicht vor mir. Wie nah er mir war und seine Berührung. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass das heute wirklich passiert ist und wir uns fast geküsst hätten. Aber eben nur fast, soweit würde es mit Sicherheit nicht mehr kommen. Vielleicht mag er mich aber doch, dachte ich. Mit diesem letzten Gedanken schlief ich ein. Und wieder einmal träumte ich von Jacob.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, zitterte ich vor Kälte. In meinem Zimmer war es aber warm, ich hatte extra noch die Heizung heute Nacht aufgedreht. Im nächsten Moment spürte ich auch das Kratzen in meinem Hals. Ich hatte fürchterliche Halsschmerzen und nun merkte ich auch, dass ich total heiß war. „Mum, Mum, kannst du bitte kommen“, rief ich aus meinem Zimmer, es war aber mehr ein Krächzen. Kurz darauf stand allerdings mein Dad in meinem Zimmer. „Bella, was ist denn los??“ „Mir geht es gar nicht gut, mir ist kalt, aber ich selbst bin total heiß“, krächzte ich. Mein Dad legte mir eine Hand auf die Stirn. „Du glühst ja Bella. Du hast Fieber. Ich hol dir kalte Umschläge und einen Tee.“ „Dad, was ist mit Mum?“, wollte ich wissen, weil immerhin hab ich ja nach ihr gerufen. „Die liegt noch im Bett. Ihrem Magen geht es nicht ganz so gut, sie hat schon lang keinen Alkohol mehr getrunken.“ Mein Dad grinste. Er machte sich doch tatsächlich über meine Mutter lustig.

Nach einer Weile kam mein Dad wieder mit einer Tasse Tee und kalten Umschlägen. Emmett kam kurz darauf auch in mein Zimmer. „Oh mein Gott, siehst du scheiße aus, Schwesterherz.“ Ich wusste, dass es ein Spaß sein sollte, aber mir war Momentan nicht nach Scherzen zumute. „Danke, aber wenigstens sehe ich nur so aus, wenn ich krank bin... ganz anders bei dir“, gab ich bissig zurück. „Tschuldigung, wollte dich nicht kränken. War wohl doch ein bisschen zu kalt heute Nacht. Soll ich Jacob anrufen, dass er dich wärmen kommt?“ Jetzt ging mein Bruder definitiv zu weit. Ich nahm ein Kissen und warf es nach ihm. Er verließ darauf laut lachend mein Zimmer.

Jacob, wieder hatte ich heute Nacht von ihm geträumt. Ich stand auf einem Baseballfeld und er lief auf mich zu, er lächelte mich an. Als er mich erreicht hatte nahm er mich in den Arm. „Du bist so wunderschön, Bella“ ,wisperte er mir zu. Dann strich er mir die Haare aus dem Gesicht und gab mir einen langen, zärtlichen Kuss. Als er sich wieder von mir löste, lächelte er, aber hinter ihm sah ich plötzlich Jessica. Sie grinste mir gehässig zu. Auch Jacob hatte sie bemerkt und winkte ihr zu. Danach wachte ich auf. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich nicht.
 

Ich lag bereits zwei Tage in meinem Bett. Das Fieber war langsam zurück gegangen und auch mein Appetit kam langsam wieder. Trotz allem, war ich fast immer müde und schlief die meiste Zeit. Gerade als ich es mir wieder einigermaßen gemütlich gemacht hatte, kam Emmett in mein Zimmer. „Jacob und Billy kommen gleich zum Spiel. Willst du auch runter kommen? Du wirst dich bestimmt freuen, ihn wiederzusehen.“ „Ich glaube nicht. Ich schlafe bestimmt ein, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat. Außerdem will ich niemand anstecken“, erklärte ich meinem Bruder. Natürlich hätte ich niemand lieber gesehen als Jacob, aber so sollte er mich nicht sehen. „Okay, dann schlaf gut. Ich schau nachher nochmal zu dir hoch.“ Emmett gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann wieder nach unten. Ich griff nach meinem Lieblingsbuch, Sturmhöhe von Emily Bronte, das ich mindestens schon vier Mal gelesen hatte. Dennoch faszinierte es mich immer wieder aufs Neue.

Ich war gerade in mein Buch vertieft, als es an meiner Tür klopfte. „Herein.“ Mit dem, der Tür die kam, hatte ich nicht erwartet. Es war Jacob. Sofort wurde ich nervös. „Hallo, ich habe gehört, du bist krank, ich wollte mal nach dir sehen.“ Er lächelte mir zu und kam an mein Bett. „Hallo Jacob. Lieb von dir, aber ich denke, das ist keine gute Idee. Du könntest dich anstecken.“ Ich legte mein Buch zur Seite und setzte mich auf. „Keine Sorge, so schnell wirft mich nichts um. Du liest Sturmhöhe, gefällt es dir?“ Jacob hielt mein Buch in der Hand, mit der anderen Hand hielt er meine fest und sah mich fragend an. Wieder dieses Kribbeln, wieder dieser Blick. „Ähm ja, es ist mein Lieblingsbuch. Wieso? Kennst du es auch?“ Ich versuchte seinem Blick stand zu halten. „Ich musste es in der Schule lesen und fand es grauenhaft. Wieso Cathriene diesem Hethcliff verfallen war, konnte ich nicht nachvollziehen“, er legte das Buch wieder ab und lächelte mir zu. „Sie hat ihn eben geliebt“, brachte ich nur über die Lippen. „Ja, das wird es wohl gewesen sein. Damit hab ich leider keine Erfahrung, vielleicht versteh ich es deshalb nicht.“ Jacob sah mir eindringlich in die Augen, ich musste meinen Blick von ihm abwenden. „Du wirst schon wieder rot, Bella. Es ist so wunderschön das zu sehen“, er strich mit seinem Daumen über meine Wange, „das sieht man heutzutage nicht oft... andere Frauen kleistern sich tonnenweise mit Make-Up zu, doch du brauchst das nicht. Du raubst mir schon so den Atem.“ lächelte er mich an und ich wusste, dass der Rotton auf meinen Wangen sich um eine Stufe verdunkelt hatte.

Sein Blick fiel auf meinen eingegipsten Arm und Sorge legte sich auf seine Gesichtszüge. „Aber du bist auch umso zerbrechlicher...“ Kurz leuchtete in meinen Gedanken mein Traum vom meinem Kuss mit Jacob auf und etwas zog sich in mir zusammen. Doch ich verdrängte dieses eigenartige Gefühl sofort wieder.

„Nun ja, das liegt wohl in meiner Natur.“ „Wahrscheinlich, darum werde ich in Zukunft einfach ein bisschen besser auf dich aufpassen“, entgegnete er und strich vorsichtig eine lose Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ein Schauer rang meinen Körper

„Wie meinst du das denn?“ fragte ich ihn. „Naja, ich werd von jetzt an soviel Zeit, wie nur möglich, in deiner Nähe verbringen. Vorausgesetzt du möchtest das.“ Wieder dieses Lächeln. „Warum solltest du das tun?“ Was machte Jacob hier mit mir? Und warum wollte er in meiner Nähe sein? „Weil ich dich näher kennen lernen will“, antwortete er. „Wieso?“ Mein Herz klopfte wie wild. „Weil ich dich sehr mag, Isabella Swan.“ Was hatte er gerade gesagt??? Nein, Jacob konnte nicht mich meinen. Wieso sollte er mich mögen? „Bella, alles in Ordnung? Hab ich etwas falsches gesagt?“ Jacob sah mir wieder direkt in die Augen, meine Stimme versagte. „Ich... nein... ich bin nur durcheinander. Tut mir Leid“, brachte ich hervor. Doch Jacob lächelte nur und kam näher. „Macht nichts. Ist vielleicht auch ein bisschen überraschend. Ich lass dich mal wieder allein. Du solltest schlafen und dich ausruhen. Meld dich einfach, wenn du wieder gesund bist“, hauchte mir Jacob in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Stirn, „Ich würde mich sehr darüber freuen. Gute Besserung, Bella.“ Dann richtete er sich auf und ging zur Tür. Dort hielt er noch kurz inne und schenkte mir wieder mein Lieblingslächeln. Dann war er verschwunden. In mir drehte sich alles. Ist das eben wirklich alles passiert? Hatte Jacob gerade gesagt, dass er mich mag, sogar sehr? Hatte er mir tatsächlich einen Kuss gegeben? Mein Herz machte Luftsprünge.

So langsam normalisierte sich mein Herzschlag und auch meine Atmung ging wieder gleichmäßig. Ich kuschelte mich in meine Decke und schloss die Augen. Ich ließ die letzten Minuten noch einmal Revue passieren. Jacob Black mochte mich, ich konnte es nicht glauben. Ich lächelte vor mich hin und dachte noch lange über dieses Gespräch nach. Nach einer Weile musste ich eingeschlafen sein.
 

Ich musste noch weitere drei Tage in meinem Bett bleiben bis ich wieder einigermaßen fit war. Nach einer knappen Woche Bettruhe ging es mir besser, so dass ich meinen Krankenhaustermin nachholen konnte. Ich hätte ihn schon vor vier Tagen gehabt, aber ich fühlte mich nicht dazu im Stande. Nun saß ich Samstagnachmittag mal wieder mit Emmett im Auto Richtung Krankenhaus. Gerade hatte ich ihm davon erzählt, was an dem Abend vor drei Tagen auf meinem Zimmer geschehen war und wartete nun auf seine Reaktion. „Das freut mich für dich Bella, aber ich werde ihn trotzdem im Auge behalten. Ich weiß, dass er in San Francisco viel mit den Frauen gespielt hat und ich will nicht, dass es dir genauso geht.“ „Ich weiß, das hat Rachel mir auch schon erzählt. Deswegen werde ich mich auch nicht bei ihm melden“, seufzte ich. „Das ist okay Wenn er sich wirklich für dich interessiert, muss er sich melden. Aber wenn du willst, können wir nachher noch in La Push vorbeifahren.“ „Nein, ich will nicht nach La Push. Ich will nur schnell zu diesem Termin und wieder in mein Bett“, antwortete ich.

Natürlich hätte ich Jacob gerne gesehen, aber nicht in meinem jetzigen Zustand. Ich wollte erst völlig gesund sein, abgesehen von meinem gebrochenem Arm.
 

Im Krankenhaus wurde ich wieder geröntgt und der Arzt stellte fest, dass der Haarriss im Oberarm verheilt war. Man gipste mir den Unterarm ein, der in den nächsten zwei Wochen ebenfalls verheilen sollte.

Nachdem wir wieder zu Hause waren, fing mein Dad uns an der Türe ab. „Jacob hat angerufen. Ich weiß allerdings nicht, wen von euch beiden er sprechen wollte. Er hat nach euch beiden gefragt. Ach ja, Bella, du sollst bitte deine Mutter in der Boutique anrufen.“ Er reichte mir das Telefon und ging dann wieder ins Wohnzimmer. „Ich ruf Mum an, dann kannst du Jacob anrufen“, schlug ich meinem Bruder vor. „Meinst du wirklich, dass er mit mir sprechen?“, erwiderte er und grinste dabei verräterisch.

Das Gespräch mit meiner Mum war sehr kurz. Sie wollte lediglich wissen, wie der Termin im Krankenhaus verlief und ob es möglich wäre, ihr bei der Inventur nächste Woche zu helfen.

Dann brachte ich Emmett das Telefon und verließ sein Zimmer. Es dauerte allerdings nur zwei Minuten, als er wieder bei mir im Zimmer stand. „Jacob will doch dich sprechen“, grinste er und hielt mir das Telefon hin. Mein Herz schlug sofort schneller.

*Hallo Jacob.*

Gott, das hörte sich total steif an.

*Hallo Bella. Wie geht es dir? *

*Besser, danke. Ich hab noch Halsschmerzen und leichten Schnupfen. Aber sonst geht es schon.*

*Das freut mich zu hören. Dann kannst du doch bestimmt bald wieder aus dem Haus? *

*Ja. Warum fragst du? *

*Hast du Lust am Freitag mit mir was zu unternehmen? *

Fragte Jacob mich gerade nach einem Date?

*Freitag...nächsten Freitag?*

*Ja, genau. Und?*

*Tut mir Leid Jacob, aber ich muss die ganze nächste Woche meiner Mum in der Boutique helfen...*

Verdammt, das nächste mal rief ich erst ihn an und dann meine Mutter.

*Das ist schade. Dann sehen wir nächste Woche Samstag auf der Geburtstagsfeier von Emmett, oder? *

Die hatte ich ja total vergessen! Emmett hatte eine riesige Party geplant.

*Ähm, ja... ich werde ganz bestimmt hier sein.*

*Sehr gut, dann sehen wir uns. Ich denke, es wird langsam Zeit, dass ich mir meinen Lohn abhole... *

*Ähm... o-okay.... *

*Sehr schön, ich freu' mich. Bis nächste Woche Bella. *

*Okay, bis dann. Tschüss Jacob. *
 

Und dann war die Leitung unterbrochen. Ich brauchte eine Weile um wieder regelmäßig zu atmen. Jacob hatte wollte sich mit mir treffen und am Samstag würde er sich seinen Lohn abholen wollen. Allein der Gedanke daran, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut zum Leben erwachen und meine Wangen fingen an wie heiße Kohlen zu glühen. Schade, dass heute nicht schon Samstag war.
 

Natürlich zog sich die Woche wie Kaugummi und endlich war es Freitag. Ich lief gerade mit Angela aus dem Schulgebäude, als sie mich stupste. „Du Bella, ist das nicht dieser Jacob? Was macht der denn hier?“, fragte sie mich und mein Kopf schnellte sofort in die von ihr gezeigten Richtung. Und tatsächlich, dort stand Jacob, lässig an sein Auto gelehnt und lächelte mir zu. Mein Herz begann zu rasen und meine Wangen wurden heiß. „Ja, das ist er. Ich weiß nicht was er hier macht, immerhin fängt das Baseballtraining erst Ende Januar wieder an“, antwortete ich Angela und stolperte über meine Beine. Ich konnte mich noch abfangen ehe etwas schlimmeres passieren konnte. Jacob grinste und winkte mich zu sich. „Was will er denn von dir?“ Angelas Stimme überschlug sich und ich konnte ihre Überraschung darin hören. „Ich weiß es nicht. Aber du musst nicht warten, ich fahre mit Emmett nach Hause, er wird bestimmt gleich kommen.“ Angela nickte und lief dann zu ihrem Auto.

Langsam ging ich auf Jacob zu. „Hallo Bella. Schön dich hier zu treffen“, begrüßte er mich. „Hi, Jacob. Finde ich auch, aber was machst du hier?“ „Ich warte auf Emmett. Wir fahren nach Port Angeles, ein paar Sachen für morgen einkaufen. Da ich heute früher aus hatte, beschloss ich ihn hier abzuholen...“ Jacob stieß sich vom Auto ab und verringerte den Abstand zwischen uns. „Natürlich hatte ich gehofft, auch dich hier zu treffen..“ Sofort fingen meine Wange wieder an zu glühen und ich wandte den Blick von ihm ab. „Du brauchst nicht verlegen zu werden...“, wisperte er mir ins Ohr und strich mit seine Hand über meine Wange. Jacob war mir inzwischen gefährlich nah. Seine Hand wanderte über meine Wange hinunter zu meinem Kinn, den er langsam anhob. Als ich aufsah, blickte ich direkt in seine Augen. Er musterte mich kurz, lächelte und beugte sich langsam zu mir runter. Doch dann, ertönte hinter mir ein Räuspern und brachte Jacob dazu von mir abzulassen. „Hey, ihr zwei. Stör ich gerade?“ Als ich mich umdrehte, blickte mich ein breit grinsender Emmett ein. Ich brachte nur ein Kopfschütteln zustande und formte mit meinen Lippen ein 'Danke', was meinen Bruder zum Lachen brachte. Dieser Ort, vor unserer Schule, war wohl nicht der richtige Platz um das zu tun, was Jacob gerade vorhatte. „Jacob, was machst du hier?“, wandte er sich an Jacob. „Na, dich abholen. Was denkst du denn?“ „Klasse, dann können wir gleich los. Wir müssen Bella noch schnell zu unsrer Mutter fahren.“ Emmett legte mir einen Arm um die Schulter und zog mit zum Auto. „Willst du uns nicht begleiten, Bella?“ Jacobs Blick hatte sich wieder auf mich geheftet. „Ähm, nein. Das geht leider nicht. Die Arbeit ruft.“ erklärte ich ihm. „Lieber heute als morgen, nicht wahr Schwesterherz?“ Emmett grinste. Er freute sich schon tierisch auf die morgige Party. Ich nickte nur und wollte mir nicht ausmalen, was morgen alles passieren könnte. Und ich war froh, dass Rachel und Rebecca auch kommen würden. Emmett erwartete immerhin einige seiner Freunde und ich, als einziges Mädchen dort, wäre schrecklich gewesen. „Also, dann wollen wir mal. Fährst du mir hinterher? Und wir treffen uns vor der Boutique?“ „Geht klar.“, stimmte Jacob ihm zu und wandte sich anschließend an mich. „Bis morgen Bella.“ Jacob lächelte mir zu.

Während der Fahrt sagte keiner von uns beiden ein Wort. Ich war tief in Gedanken und Emmett schien sich dessen bewusst zu sein. „Wir sind da. Du kannst jetzt aussteigen“, ertönte seine Stimme und holte mich aus meinen Gedanken. „Aber pass' auf, es ist ziemlich glatt hier. Ich werde mein Auto hier stehen lassen und es später wieder holen.“ Er lächelte mir zu und ich stieg aus. Emmett hatte nicht übertrieben. Als ich meine Füße auf den Boden setzte, kam ich sofort ins Schlittern. Ich hielt mich instinktiv an der Autotür fest und sah, dass hinter Emmetts Auto Jacob mit seinem stand. „Soll ich dich zur Türe begleiten oder schaffst du das, ohne dir etwas zu brechen.“ Emmett sah mich belustigt an. „Nein, ich werde es schon schaffen“, antwortete ich ihm bissig und machte mich mit langsamen Schritten auf den Weg. Emmett stieg in Jacobs Wagen und sie warteten bis ich sicher an der Türe angekommen war. Ich warf ihnen einen bösen Blick zu. Ich bin doch kein Kind, das man bemuttern musste. Doch sie lachten nur darüber, Jacob ließ den Motor starten und dann verschwanden sie um die Ecke.
 

Am nächsten Tag half ich meinem Bruder bei den Vorbereitungen für die Party. Durch meinen Gips war ich immer noch eingeschränkt, weshalb ich auch meiner Mutter nicht sehr viel in der Küche helfen konnte. Ich konzentrierte mich darauf, im Wohnzimmer Geschirr und Getränke bereit zu stellen, räumte Vasen oder Bilder weg, die nicht in Mitleidenschaft gezogen werden sollten. Man wusste schließlich nie wie sich die jungen Männer verhielten, meinte meine Mutter.

Nachdem alles vorbereitet war, wollte ich gerade in mein Zimmer gehen, als das Telefon klingelte.

*Bella Swan *

*Hallo Bella, hier ist Edward. *

Edward, Edward Cullen? Mein Herz machte einen Sprung, es tat so gut seine Stimme zu hören, aber ich war überrascht, eigentlich sollte er im Flieger nach Seattle sitzen.

*Edward, warum rufst du an? Müsstest du nicht längst im Flieger sitzen? *

*Genau deshalb ruf ich an. Ich hab mir eine Magen-Darm-Grippe eingefangen.*

Erst bemerkte ich, das er sich gar nicht gut anhörte.

*Oh... das... das heißt du kommst gar nicht?*

*Nein, es tut mir so Leid, Bella*

*Mir auch, Edward... Du willst sicher mit Emmett reden, oder?*

*Ja, ist er da?*

*Natürlich, eine Moment... Eine gute Besserung und grüß' deine Eltern und... grüß' alle von mir. *

*Danke Bella, werd' ich machen. *

Dann übergab ich das Telefon an meinen Bruder. Ob Edward wirklich die Grüße ausrichten würde? Ob Alice es überhaupt hören wollte? Schnell schob ich den Gedanken an Alice beiseite und lief in mein Zimmer, um mich zurecht zu machen.

Ich stand vor meinem Kleiderschrank und überlegte was ich anziehen sollte. Mein Blick viel auf ein knielanges, schwarzes Kleid. Es war schulterfrei und zeigte ein wenig Dekolleté. Hmmm, das ist doch etwas zu viel für heute Abend. Ich suchte weiter. Dann entschied ich mich für ein Kleid, das ziemlich hinten im meinem Schrank hing. Es war dunkelgrün, ebenfalls knielang, hatte kurze Ärmel und - ganz wichtig - kein Dekolleté. Es war wieder ein Kleidungsstück, dass Alice einmal gegeben hatte, weil es ihr zu unauffällig war. Sofort überkamen mich die Erinnerungen, dann die Wut. Es war mir egal, ob es von Alice war, sie hatte sich entschlossen, nicht mehr meine Freundin zu sein. Ich verdrängte wieder die Gedanken an Alice, wie ich es auch schon die letzten Wochen tat. Vorsichtig zog ich das Kleid an und betrachtete mich im Spiegel. Hmm, der weiße Gips stört ein wenig, aber das kann ich jetzt nicht ändern Ich steckte mir noch Ohrringe an und legte ein wenig Wimperntusche auf. Dann betrachtete ich mich ein letztes mal im Spiegel, befand mein Erscheinungsbild für ansehnlich und machte mich auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer.
 

Ich musste wohl mehr Zeit als gedacht in meinem Zimmer verbracht haben, denn als ich in das Wohnzimmer kam, waren schon einige von Emmetts Freunden da. Ich begrüßte diejenigen, die ich kannte. Brian war auch da und entschuldigte sich zum hundertsten Mal für den Unfall. Lächelnd winkte ich ab und sagte das es alles in Ordnung wäre und wendete mich dann meiner Mutter zu. „Kann ich dir helfen Mum?“ „Ja, du kannst das Tablett mit den Broten aus der Küche holen“, bat sie mich. Das große Tablett ließ sich mit einem Arm leider nicht so gut tragen, wie ich hoffte. „Warte, ich nehm dir das hier ab.“ Jacob war neben mit aufgetaucht und nahm mir das Tablett ab. Er lächelte mir zu und marschierte damit ins Wohnzimmer. Als ich ihm hinter schaute, kam Rachel in die Küche und umarmte mich. „Hallo Bella. Hier ist ja schon ganz schön was los.“ „Ja, Emmett hat, glaube ich, seinen ganzen Jahrgang eingeladen.“

Gemeinsam gingen wir in das Wohnzimmer und setzten uns zu Rebecca, um ungestört zu reden. Wir redeten über so ziemlich alles, doch dann brachte Rachel das Thema Jacob zur Sprache. „Er mag dich Bella. Jacob hat sich in letzter Zeit verändert.“ „Das glaub ich nicht. Wieso sollte er?“ Ich konnte das nicht glauben, auch wenn er es mir bereits ins Gesicht gesagt hatte. „Jacob ist viel ruhiger geworden und er fragt sehr oft nach dir. Ich glaube, er hat seit Silvester keinem anderen Mädchen mehr hinterher geschaut“, grinste Rachel und blickte zu ihrem Bruder. Ich folgte ihrem Blick und im gleichen Moment sah Jacob zu uns. Unsere Blicke trafen sich und sofort schoss mir das Blut in die Wangen. Er lächelte, ich wendete meinen Blick von ihm ab. „Und du magst ihn auch“, meldete sich Rebecca das erste Mal an diesem Abend zu Wort. Verlegen sah ich zu Boden, mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Natürlich mochte ich ihn, was für eine Frage, seit ich ihn das erste mal gesehen hatte, mochte ich ihn.

Unser Gesprächsthema ging wieder zu etwas anderem über und mittlerweile war das Wohnzimmer ziemlich voll geworden. Emmett und seine Freunde hatten eine Menge Spaß, was sicherlich auch daran lag, das einige wohl schon zu viel von der Bowle getrunken hatten. Dennoch benahm sich jeder.

Es war inzwischen sehr warm geworden und ich beschloss ein wenig auf die Veranda zu gehen, um frische Luft schnappen. Ich lehnte die Türe nur an, genoss die kühle Luft und blickte zum Himmel. Es war eine sternenklare Nacht, der Mond erleuchtete den dunklen Himmelsteppich. Sein Licht brachte auch den Schnee zum Glitzern, der dadurch wie ein Meer von Tausenden Diamanten wirkte. Das Bild war einfach nur umwerfend.

Gerade als ich anfing zu träumen, holte mich eine Stimme in die Realität zurück. „Wunderschön... Aber es ist sehr kalt hier draußen, du willst doch nicht gleich wieder krank werden.“ Jacob legte mir eine Decke über die Schultern und stand dich hinter mir, seine Hände ruhten auf meinen Schultern. Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren. „Ja, es ist wirklich schön. Aber all zu kalt ,finde ich, ist es gar nicht“, erwiderte ich und lief schon wieder rot an. Meine Atmung ging nur noch stockend, Jacob war so nah. Seine Hände wanderten zu meiner Taille und er drehte mich so, dass ich ihn direkt ansehen musste. „Ohne dich, würde das hier alles nur halb so schön aussehen...“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ich wollte meinen Blick senken, doch Jacob legte mir einen Finger unter mein Kinn. „Nicht wegsehen, ich mag deine schokoladenbraunen Augen so sehr. Und wenn sich deine Wangen so schön rot färben.“ Mit seiner anderen Hand, die immer noch auf meiner Taille lag, zog er mich sachte an sich. „Ich hoffe, dass uns heute nicht schon wieder jemand stört. Immerhin wollte ich dir noch zeigen, wie ich mir meinen Lohn für deine Rettungen vorstelle. Außer du hast etwas dagegen?“ Er war meinem Gesicht so nah, das ich wieder seinen Atem spüren konnte. Ich war nur zu einem leichtem Kopfschütteln im Stande. Jacob raubt mir jegliche Sinne. Ich versuchte, nicht zu vergessen, wie man atmete, während er mir mit jeder Sekunde immer näher kam. Ich schloss die Augen und wartete darauf, das mein Wecker klingelte und ich aus diesem Traum erwachte. Doch anstatt eines Klingelns, spürte ich Jacobs Lippen auf meinen. Sie waren weich und schmeckten nach der Ananasbowle, die ich zubereitet hatte. Der Kuss war zärtlich und zurückhaltend, gleichzeitig doch fordernd. Jacob überließ mir die Führung.

Viel zu früh, brach der den Kuss ab. Langsam öffnete ich die Augen und blickte in Jacobs wunderschöne dunklen Augen. Er lächelte mir zu. „So in etwa hatte ich mir das vorgestellt.“ Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, also nickte ich nur. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, ich konzentrierte mich auf das Atmen. Jacob lächelte immer noch. Ein leichter, wohliger Schauer durch fuhr mich, den Jacob wohl falsch verstand. „Es ist wirklich kalt hier draußen, wir sollten wieder rein gehen.“ Wieder nickte ich nur, ich hatte meine Stimme noch nicht wieder gefunden. Jacob nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Meine Herz schien fast zu explodieren. Er öffnete die Verandatür und wir traten in das warme Wohnzimmer. Sofort wurde es leiser im Raum und die meisten von Emmetts Freunden starrten uns an, wie wir da standen, Hand in Hand. Ich versuchte so gut wie möglich, den Blicken auszuweichen, als mein Blick bei Emmett hängen blieb. Grinsend, mit den Armen vor der Brust verschränkt, stand er neben dem Tisch mit den Getränken. Auch wenn ich keine Gedanken lesen konnte, wusste ich, dass er sich für mich freute. Langsam gingen wir auf Emmett zu und auch der Geräuschpegel stieg wieder an.

„Ich schwöre dir, wenn du ihr weh tust, hast du ein ernstes Problem mein Freund.“ Emmett stand wie ein Lehrer mit erhobenen Finger vor uns, was mich schmunzeln ließ. Auch Jacob lachte kurz auf, sagte nichts weiter dazu und drückte kurz meine Hand.
 

Den ganzen Abend über ließ Jacob mich nicht mehr los. Selbst Rachel schaffte es nicht, ihn zu überzeugen mich kurz los zulassen, um mit mir zu reden. Mein Herz raste den ganzen Abend über, aber ich fühlte mich einfach nur wohl in seiner Gegenwart. Immer wieder lächelte er mir zu, nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss in die Haare. Mein ganzer Körper kribbelte danach und ich genoss das wohlig warme Gefühl, das sich in mir jedes mal ausbreitete.

Inzwischen war es weit nach Mitternacht, einige von Emmetts Freunden waren schon gegangen, als Rachel zu ihrem Bruder kam. „Jacob, Rebecca will nach Hause und ich bin auch langsam müde. Lass uns bitte fahren.“ Jacob blickte zu mir und ich meinte zu sehen, wie wenig ihm das gefiel. „Wenn ihr gehen wollt, gehen wir. Ich habe Dad versprochen, dass ich mit euch nach Hause komme.“ Seine Stimme klang ein klein wenig enttäuscht. „Also Alter, ich mach mich dann mal vom Acker. Die Mädels müssen ins Bett. War echt ne geile Party. Wiederholen wir mal wieder, spätestens an meinem Geburtstag.“ Jacob ließ meine Hand los und umarmte Emmett. „Klar, bin dabei!!“, erwiderte Emmett. Ich begleitete Rachel, Rebecca und Jacob noch zur Türe, um sie zu verabschieden. „Schön das ihr da wart, wir sehen uns bestimmt bald wieder“, sagte ich zu Rachel als ich sie umarmte. „Ja das glaube ich auch“, flüsterte sie mir zu und grinste dabei. Dann ging sie nach draußen und Jacob nahm mich wieder in seine Arme. „Schade, ich wäre gern noch geblieben“, säuselte er mir in mein Ohr. „Ich hätte auch nichts dagegen, wenn du bleiben würdest.“ Er war wieder so nahe.. „Sehen wir uns morgen?“ Wieder dieses Lachen. „Ähm, ja, wenn du willst.“ Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Natürlich will ich. Am liebsten würde ich dich 24Stunden am Tag sehen.“ Er strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und neigte sich zu mir hinunter. Ich streckte mich ihm entgegen und unsere Lippen trafen aufeinander. Dieses mal war der Kuss nicht beherrscht und Jacob zog mich näher an sich. Seine Zunge forderte Einlass in meinen Mund und ich ließ es zu. Ich gab mich diesem Kuss ganz und gar hin, vergaß dabei fast das Atmen.

Langsam entzog ich mich Jacobs Lippen und schnappte nach Luft. Der Kuss musste eine Ewigkeit gedauert haben, denn plötzlich hörte ich draußen das Hupen von Rachels Wagen. Jacobs Lippen formten ein Lächeln. „Gute Nacht Bella. Schlaf gut und träum süß. Bis morgen.“ Er gab mir noch einen letzten, flüchtigen Kuss, ehe er aus dem Haus ging. Am Auto drehte er sich noch einmal kurz um und winkte mir zu. Ich winkte ihm zurück, schloss die Haustür und lehnte mich mit dem Rücken gegen sie.

Meine Atmung ging wieder normal, aber mein ganzer Körper kribbelte. Jacobs Lächeln bildete sich vor meinem geistigen Auge und ich musste grinsen. „Mein Gott, dich hat es ja voll erwischt.“ Wieder einmal holte mich Emmett in die Realität zurück. „Ja, ich glaube auch“, konnte ich nur erwidern. „Bella...“, Emmett schaute mich nun ernst und zugleich liebevoll an, „... ich bin immer für dich da, wenn du jemand zum Reden brauchst. Das weißt du, oder? Und wenn dir irgendjemand was tut, dann sagst du mir das bitte. Du kannst mit allem zu mir kommen, egal was es ist...“ Ich lief auf ihn zu und ließ mich von seine Arme fallen. „Okay?“, flüsterte er und drückte mich dabei fest an sich. Ich nickte und konnte es nicht verhindern, dass sich vereinzelte Tränen aus meinen Augenwinkeln stahlen.

„Ich geh jetzt ins Bett... feiert noch schön.“ Ich löste mich langsam von meinem geliebten Bruder und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Schlaf schön, Kleines.“
 

Als ich in meinem Bett lag, wanderten meine Gedanken sofort wieder zu Jacob. Der Abend war einfach nur wunderschön. Ich hätte mir nie träumen lassen, das es soweit kommt. Dass Jacob mich küssen würde, dass er meine Hand halten würde. Aber was hatte das zu bedeuten? War ich mit ihm zusammen oder war es einfach die Bowle, die ihn dazu veranlasste mich so zu behandeln? Ich müsste wohl einfach abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt.

Ich berührte meine Lippen, auf denen Jacobs Lippen lagen und schloss meine Augen. Es dauerte wohl nicht lange und ich war mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen
 

Bellas Silvesteroutfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10580161
 

Bella Geburtstagsoutfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=10580540
 

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Wenn er will, kann er ganz süss sein unser Jacob oder??

Wie hat es euch gefallen???

Lasst mir doch nen Kommi da......
 

Bussi

Nicki



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jennalynn
2011-09-25T11:26:47+00:00 25.09.2011 13:26
WOW tolles Kapitel. Also bis jetzt ist Jacob ja total nett und lieb. Ich find es total Schade das Edward nicht kommen konnte. Aber das war ja klar das immer was schief gehen muss. So ist das Leben es legt eien immer Steine in den Weg.

LG
Von:  sunny3291
2010-04-21T09:33:37+00:00 21.04.2010 11:33
Also eigentlich mag ich Jacob ja sehr, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass er hier nicht ganz soo nett ist. Ich glaub dein Jaco gefällt mir nicht. Nicht böse sein, aber Edward hat mir bisher besser gefallen und ich bin irgendwie hierbei ein Edwar-Fan, obwohl ich eigentlich Team Jacob bin. -.-

Aber ich mag Rachel und Rebecca total gerne. Sie sind einfach genial und super Freundinnen für Bella. Bin schon gespannt, wie es weitergeht, denn die Überschriften der nächsten Kapis sind schon mal sehr spannend.

bis gleich dann
sunny
Von: abgemeldet
2009-08-21T20:33:26+00:00 21.08.2009 22:33
hayyy
super kapitel
da cih erst so späts schreiben konnte
und dir schon gesagt ahbe das ich urlaub habe
naja aber egal
freu mciha uf weitere kapitel
Von: abgemeldet
2009-08-14T15:12:41+00:00 14.08.2009 17:12
ein tolles kapitel ( hab deine ganze ff gelesen un bin begeistert vom inhalt un deinen schreibstil)
ich hab kein gutes gefühl bei jacob obwohl er ziemlich nett zu bella war
bin gespannt wann alice und edward wieder ins spiel kommen

lg
Von:  Ran_Angel
2009-08-13T09:28:41+00:00 13.08.2009 11:28
Super Kapitel!! ^.~
Oh man... bella hat es wirklich ganz schön erwischt... aber ich hab kein gutes Gefühl bei jacob ^^' Der nutzt sie bestimmt nur aus ><
Ich freue mich auch schon wieder auf Alice und besonders auf Edward ^^
Bin mal gespannt was noch so passieren wird...

Mach weiter so!! ^-^

LG
Ran_Angel
Von:  DarkEye
2009-08-12T18:06:22+00:00 12.08.2009 20:06
super cooles kapitel...
:D
aber i freu mich schon wieda auf edward und alice..
dark
Von: abgemeldet
2009-08-12T10:29:40+00:00 12.08.2009 12:29
Ein cooles Kapitel..
Ja du hast recht, Jake kann nett sein, aber wer weiß was dahinter steckt..
Er verletzt sie soch nicht etwa noch??
Dann komme ich aber und trete ihn in den hintern..
Von:  Renesmee-Bella
2009-08-12T10:16:02+00:00 12.08.2009 12:16
Super Kapitel! Und wenn sich da mal nicht Jacob bei Bella mal so richtig eingeschleimt hat und sie ausnutzt.
Aber bin echt schon gespannt wie es weiter geht.

cu SSJBra


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