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Liebe auf Abwege

Inu & Kago (beendet)
von

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Neubeginn, Vorhersagen gehen doch in Erfüllung

Das ist mein längstes Kapi überhaupt. O.o

Dabei sollte das alles hier eigentlich noch beim Kapi davor mit reinkommen. XD‘

Oh Gott wie lang das geworden wäre…. x__X
 

Naja viel Spaß beim Lesen. XD
 

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Neubeginn, Vorhersagen gehen doch in Erfüllung.
 

Endlich hatten alle den nervigen Schultag hinter sich gebracht und InuYasha packte schnell seine Tasche und wollte schon losgehen, als er von Miroku aufgehalten wurde.

„Willst du etwa schon nach Hause? Ein paar Jungs und ich wollten etwas zocken gehen, willst du mitkommen?“

„Tut mir leid, ein anderes Mal vielleicht. Ich hab heute schon was vor, man sieht sich.“

Der Hanyou hatte richtig Glück. Gerade als er das Klassenzimmer verlassen hatte, konnte er gerade noch sehen wie Kagome die Treppe runtergegangen war und aus seinem Blickfeld verschwand. Um ein Haar hätte er sie verpasst, dabei wollte er doch unbedingt rausfinden was das für ein Café war, in dem sie arbeitete und dazu musste er dem Mädchen unbemerkt folgen. Dank seiner geschärften Sinne war das auch kein Problem, nur einmal hätte er sie beinahe aus den Augen verloren als sie in einen vollen Zug eingestiegen war.

Er musste sich regelrecht rein quetschen, um auch noch mitfahren zu können. Der ganze Schweißgeruch hatte ihn fast wahnsinnig gemacht. Das war der einzige Moment wo er sich wünschte nicht so eine sensible Nase zu haben aber seine Neugier war zu groß also nahm er alles in Kauf. Wenn das Mädchen allerdings nicht so ein Geheimnis daraus gemacht hätte, müsste er jetzt nicht, völlig verrenkt, in einem überfüllten Zug hocken. Nach ein paar Stationen waren sie endlich in Shinjuku angekommen und der Spuck war Gott sei Dank vorbei, sodass der Hanyou wieder frei atmen konnte.

Als er Kagome in der Menschenmenge entdeckte folgte er ihr weiterhin unauffällig bis sie dann endlich ihr Ziel erreichten. Es war ein gemütlich eingerichtetes Café aber was InuYasha die Kinnlade runter klappen ließ waren die süßen Kostüme, die alle Angestellten trugen.

Er zögerte noch reinzugehen und blieb erstmal auf der anderen Straßenseite stehen um den Laden etwas zu beobachten und zu sehen ob Kagome auch so ein Outfit anhatte. Der Hanyou ertappte sich bei dem Gedanken, wie sie wohl darin aussehen würde und tatsächlich, kurze Zeit später kam sie aus der Küche raus und nahm die Bestellung der Kunden entgegen. Bei dem Anblick weiteten sich seine Augen und sein Blick folgte ihr auf Schritt und Tritt.

Als er dann aber sah, dass sie auch männliche Gäste bewirtete brodelte schlagartig die Eifersucht in ihm auf. Es wurde langsam Zeit das Geschäft aus der Nähe zu betrachten und jedem, der sie falsch anguckte, klar zu machen wem sie gehört.

Kurzerhand ging er rein und wurde auch gleich von der schwarzhaarigen begrüßt. Als sie aber erkannte, wer da gerade durch die Tür gekommen war, verlor sie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht, während InuYasha ein spitzbübisches Grinsen hatte. Sie hatte genauso reagiert wie er es gehofft hatte.

„W-W-Was zum-!?“

Das Mädchen wollte ihn beinahe fragen, was er hier zu suchen hatte und woher er überhaupt wusste wo ihre Arbeit war. Allerdings fing sie sich schnell wieder als sie sich der Blicke der anderen Gäste bewusst wurde und entschied sich, ihm später dafür ordentlich zusammen zu stauchen, weil er sie so in Verlegenheit brachte.

„W-Willkommen, mein Herr. Darf ich Ihnen einen Tisch anbieten?“

„Sehr gerne.“

//Na warte das kriegst du noch zurück, freu dich bloß nicht zu früh!//

Kagome bedrohliche Aura ließ InuYasha völlig kalt und freute sich viel zu sehr darüber, dass ihm sein Überraschungsbesuch geglückt war und dass er sie jetzt besser betrachten konnte als von der Straße aus. Als er sich auf einen freien Platz gesetzt hatte, musterte er sie von oben bis unten und fand, dass es wie angegossen saß. Besonders das Häubchen auf ihrem Kopf fand er niedlich. Nur zu gerne hätte er sie noch weiter so betrachtet aber das Mädchen flüsterte ihm leise zu, dass er sie nicht so anstarren sollte, weil es ihr peinlich war. Außerdem wartete sie noch auf seine Bestellung, deswegen überflog er schnelle die Menü-Karte und entschied sich für den Erdbeerbecher. Nach kurzer Zeit brachte Kagome ihm das gewünschte und hoffte, dass er nicht zu lange hier bleiben würde und schnell wieder geht. Doch zu ihrem Leidwesen blieb er ihre ganze Schicht über hier und ließ sie nicht aus den Augen.

Einmal hatte ein Gast angefangen mit ihr zu flirten und InuYasha hatte ihn sofort wütend angefunkelt. Sie selber konnte seinen Blick zwar nicht sehen, weil sie in dem Moment mit dem Rücken zu ihm stand aber seine eifersüchtige Ausstrahlung war deutlich zu spüren. Den ganzen Abend ging das so, ständig hatte sie seinem Blick im Nacken kleben. Manchmal blieb sie schon absichtlich etwas länger in der Küche, um kurz frei aufatmen zu können.

Als sie dann endlich Feierabend hatte, war sie fix und fertig, obwohl es körperlich gar nicht so anstrengend war. Kaum hatte sie sich umgezogen und war aus dem Hinterausgang gekommen, stand die Nervensäge auch schon da. Kagome musste schwer seufzen, sie hatte so gehofft endlich ihre Ruhe zu haben. Zu allem Übel hatte sie nicht mal mehr die Kraft ihn auszuschimpfen geschweige denn ihn irgendwie ab zu schütteln oder los zu werden.

Das war einer von den seltenen Moment, an denen sie den Hanyou am liebsten an die Wand klatschen könnte, weil er ihr so auf den Keks ging.

„Na, endlich Schluss für heute?“

„Ja und zwar Gott sei Dank. Noch eine Stunde länger und ich hätte dich aus den Laden geschmissen.“

„Oooch sei doch nicht so gemein zu mir.“

Dabei setzte der Junge ein gespielt, schmollendes Gesicht auf.

„Hach, dann lass bitte deine Psychoterror sein, das war heute echt anstrengend.“

„Tut mir leid. Beim nächsten Mal gib ich mir mehr Mühe meinen Blick von dir ab zu wenden.“

„Häh?! Was meinst du mit beim nächsten Mal?! Du hast doch wohl nicht vor nochmal her zu kommen?!?“

„Und ob! Den Anblick lass ich mir doch nicht entgehen.“

Wieder entglitt dem Mädchen ein schwerer Seufzer und sie rieb sich erschöpft die Augen. Das konnte ja heiter werden, als ob es nicht schon anstrengend genug wäre Schule und Arbeit unter einen Hut zu kriegen. Sie hatte auch keine Kraft mehr ihn von seinem Vorhaben ab zu bringen und wollte es fürs erste dabei belassen. Morgen war ja auch noch ein Tag, dann war sie auch wieder ausgeruht genug ihm die Stirn zu bieten.

InuYasha entging dabei nicht wie schlaff sie ihre Schultern hängen ließ, während sie schweigend nebeneinander herliefen.

„Gib mir deine Tasche.“

„Eh?“

„Ich trag sie für dich, dann musst du die nicht auch noch schleppen.“

„Danke.“

So nerv tötend er auch manchmal sein konnte, war er doch wiederum lieb genug um das wieder wett zu machen.
 

Der Rest der Woche verlief eher ereignislos. Schule. Arbeiten. Lernen. Zwischendurch kam InuYasha nochmal im Café vorbei und begleitet sie dann abends nach Hause. An den Tagen, an denen sie nicht arbeiteten musste, telefonierten oder schrieben sie meistens stundenlang miteinander, dass sie sich schon öfters zwingen mussten auf zu hören.
 

Am Samstagmorgen stand Kagome vor dem Spiegel und probierte ein paar Outfits an. Nach kurzer Zeit hatte sie dann auch schon eins gefunden, dass aus einem kurzen dunklen Rock, einem grünen, ärmellosen Oberteil und einem weißen Jäckchen bestand. Als i-Tüpfelchen machte sie sich noch zwei Spangen ins Haar und war auch schon so gut wie fertig. Schnell packte sie noch ihr Handy, Portmonee und ihre Eintrittskarte in ihre Tasche, bevor sie los ging um sich mit Sango zu treffen. Circa 15 Minuten früher, als verabredet kam sie beim Tropical Land an und stellte sich neben den Haupteingang. Keine Minute später, hörte sie auch schon jemanden ihren Namen rufen, allerdings war es keine weibliche Stimme gewesen.

Sie drehte sich zu der Person um und sah wie InuYasha auf sie zu kam.

„Das ist ja ein Ding, willst du auch zum Tropical Land?“

„Ja, Sango hat mich dazu eingeladen.“

„Echt? Mich hat Miroku eher dazu gezwungen, weil ich nicht wirklich Lust dazu hatte.“

„Was? Aber du mochtest Vergnügungsparks früher doch so gerne.“

„Naja schon… aber wir werden ja auch älter und reifer.“

Kagome zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Sie konnte es nicht so richtig glauben was sie da hörte.

Allein wenn damals nur das Wort Vergnügungspark gesagt wurde, benahm er sich wie ein aufgekratztes kleines Kind und freute sich einen Kullerkeks. Dass er jetzt ruhig und gelassen, ja fast schon gelangweilt, neben ihr stand, kaufte sie ihm irgendwie nicht ab. Wollte er vielleicht nur auf cool tun, um ihr zu zeigen wie erwachsen er geworden war? Das wäre ziemlich überflüssig, weil sie ihn dafür viel zu gut kannte.

„Verstehe… und ich denke mal, dass dich die neue Achterbahn auch nicht interessiert?“

Seine Ohren zuckten deutlich bei diesen Worten.

„Ich habe gehört, sie soll noch sehr viel schneller sein und noch mehr Kurven und Loopings haben.“

Der Junge wurde sichtlich unruhig und man konnte ihm ansehen, dass er nur darauf brannte rein zu gehen, um sich sofort auf die neue Achterbahn zu stürzen.

„Aber warum erzähl ich dir auch davon? Dich interessiert sowas ja gar nicht mehr.“

„Gngh… Na gut, ich geb es ja zu! Ich liebe Vergnügungsparks, die ganzen Achterbahnen, Gruselhäuser und alles andere!“

Als InuYasha vor Verlegenheit wegguckte musste Kagome siegreich lächeln. Ihre kleine Stichelei hatte ihre Wirkung nicht verfehlt und seinem Ich-bin-schon-so-erwachsen-Spielchen ein Ende gesetzt. Um dem ganzen noch eins drauf zu setzen, tätschelte sie ihm zusätzlich noch den Kopf, worauf sie einen schmollenden Blick von ihm erntete.

„Ach komm schon, jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Du hast ja gleich die Chance dich ordentlich auszutoben.“

„Ja, wenn die anderen endlich mal auftauchen würden. Wo bleiben die denn bloß?“
 

Die Frage stellte sich das Mädchen auch langsam. Es war schon nach 10 Uhr und Sango und Miroku waren immer noch nicht da. Als die schwarzhaarige ihr Handy rausholte, um ihre Freundin anzurufen, bemerkte sie, dass sie eine SMS bekommen hatte.

»Sorry Kago-chan mir ist etwas dazwischen gekommen. Meine Mutter braucht meine Hilfe, amüsier dich ruhig ohne mich. hdl Sango«

Kagome glaubte sich verlesen zu haben. Das war überhaupt nicht Sangos Art und sie hatte das komische Gefühl, dass hier irgendwas faul war.

„Was soll das heißen du kommst nicht!?!“

InuYasha telefonierte gerade mit Miroku und schien alles andere als begeistert zu sein.

„Das hätte dir auch früher einfallen können, dass deine Oma Geburtstag hat! …. Ja ja, aber glaub nicht, dass du so einfach davonkommst. Ich will ein Stück von dem Geburtstagskuchen als Entschädigung. Ok, tschau.“

„Kommt Miroku etwa auch nicht?“

„Ja, sieht so aus.“

Die beiden schauten sich kurz schweigend an und ihnen ging das gleiche durch den Kopf: „Das haben sie mit Absicht gemacht!

InuYasha verschränkte lässig die Arme hinterm Kopf.

„Naja, wenn wir schon mal hier sind, wollen wir dann zusammen reingehen? Wäre doch schade die Eintrittskarten verfallen zu lassen.“

„Da hast du recht. Gehen wir uns amüsieren und erzählen dann den anderen was sie verpasst haben.“

„Worauf du dich verlassen kannst!“
 

Die zwei Jugendlichen gingen durch den Eingang und blieben erstmal eindrucksvoll stehen.

„Wow, es ist schon viel zu lange her, dass ich hier war. Ich hab ganz vergessen wie groß es hier ist.“

„Geht mir genauso. Was wollen wir zuerst machen?“

„Du willst doch bestimmt am liebsten gleich mit der neuen Achterbahn fahren, oder?“

Der Hanyou musste sich, verlegend lächelnd, an der Wange kratzen, weil sie ihn durchschaut hatte.

„Dachte ich mir. Dann holen wir uns am besten eine Karte und schauen wo sie ist.“

Am Info-Stand hatten sie sich dann ihren kleinen Führer geholt und suchten nach der Hauptattraktion. Nachdem sie mussten wo sie lang mussten, machten sich die beiden auf den Weg dorthin und standen vor einer meterlangen Schlange.

„Oha, ich hab mir zwar schon gedacht, dass es voll sein wird aber das es SO voll ist hätte ich nicht gedacht.“

„Ach Menno, bevor wir dran sind dauert das ja Stunden!“

„Also ich hab kein Problem zu warten aber hältst du das aus so lange still zu halten?“

„Ganz sicher nicht! Wegen einmal fahren lohnt sich die Warterei nicht.“

Außerdem wollte er nicht die kostbare Zeit mit ihr mit warten verschwenden.

„Lass uns lieber woanders hingehen. Was haben wir hier in der Nähe denn noch?“

„Mal sehen… Wie wäre es mit dem Teetassen-Karussell?“

„Klar, gehen wir.“
 

Die Wartezeit war dort zum Glück nicht zu lang, sodass sie schnell rankamen. Kaum saßen sie in einer der großen Teetassen drin, fing es auch schon an sich zu drehen. In der Mitte gab es noch ein Rad, mit dem man das Tempo noch nach Belieben erhöhen konnte. Das musste InuYasha natürlich sofort ausprobieren und drehte was das Zeug hielt. Während die beiden drinnen saßen war es noch ganz lustig aber kaum waren sie ausgestiegen taumelten sie rum, als wären sie betrunken. Durch das kurzzeitige Gleichgewichtsproblem lief Kagome gegen den Hanyou und beiden plumpsten auf den Boden. Sie saßen sich gegenüber und schauten sich erstmal kurz perplex an bevor sie laut anfingen zu lachen. Nachdem ihr Gleichgewicht wieder normal war, half InuYasha ihr hoch und sie liefen weiter.

Glücklicherweise gab es noch weitere Achterbahnen als nur die eine, sodass InuYasha nicht darauf verzichten musste. Die erste an der sie vorbeikamen war eine mit Wasser. Als die beiden davor standen, schaute der Hanyou Kagome mit einem viel sagenden Blick an.

„Oooh nein. Denk nicht mal dran!“

„Ach komm schon, dass wird bestimmt lustig.“

„Ja und vor allem wird es nass!“

„Es ist doch warm heute. Das trocknet ganz schnell wieder. Bitte, nur ein Mal.“

Ein kurzer Blick in sein flehendes Gesicht und das Herz des Mädchens wurde weich und stimmte dann doch zu. So schlimm würde es ja wohl hoffentlich auch wieder nicht werden.

Die zwei stellten sich bei der kurzen Warteschlange an und die Schülerin musste schmunzeln, als sie sah wie InuYasha vor Vorfreude ständig guckte wie viele Personen noch vor ihnen waren. Nach kurzer Zeit waren sie dann auch endlich an der Reihe und stiegen in eines der Boote ein, in dem bis zu 5 Personen reinpassten und fuhren dann im normalen Tempo die Wasserbahn entlang. An einigen Stellen ging es leicht bergab, sodass sie an Geschwindigkeit zunahmen oder sausten schnell in eine Links- oder Rechtskurve. Als sie sich langsam dem Ende näherten, sah Kagome schon vor sich, wie es ziemlich weit nach oben ging. Mit Hilfe eines Laufbandes wurden sie Stück für Stück nach hoch gebracht.

„Oh nein…“

„Oh do-hoch. Gleich geht es schnell und steil bergab.“

„Das weiß ich auch selbst! Manno, hätte ich mich doch nur nicht überreden lassen.“

„Dafür ist es jetzt leider zu spät. Wir sind gleich oben und vergiss nicht zu lächeln, wenn das Foto gemacht wird.“

„Häh?! Was für ein Foto?“

Doch eine Antwort darauf bekam sie nicht mehr, weil es im nächsten Moment auch schon mit Vollspeed runter ging. Für Kagomes Geschmack ein bisschen zu weit runter und die drohende Wassermasse, der sie sich näherten, brachte das Mädchen dazu aus vollem Hals zu schreien. Innerhalb von Sekunden gab es einen riesen Platscher zu hören und die zwei Jugendlichen waren durch das aufspritzende Wasser kurz nicht mehr zu sehen. Sie wurden zwar etwas nass aber glücklicherweise war es nichts, was nicht schnell wieder trocknen würde. Wenn noch mehr Personen mit ihm Boot gesessen hätten, hätten sie durch das zusätzliche Gewicht noch sehr viel mehr Wasser hochgespritzt und wären nicht so glimpflich davon gekommen.

„Na, hat das nicht Spaß gemacht? Das nenn ich Adrenalin-Kick pur.“

„Das kannst du laut sagen! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.“

Im gemütlichen Tempo fuhren die beiden dorthin zurück, wo sie auch eingestiegen waren. Kaum waren sie aus dem Boot raus, gingen sie auch gleich zum Shop, um zu sehen was für ein Foto von ihnen gemacht wurde. Als man es auch einen der Monitore sehen konnte, fing der Hanyou erstmal an zu lachen. Er selber sah auf dem Bild heiter und vergnügt aus, als es bergab ging. Also das komplette Gegenteil von Kagome, die eher entsetzt aussah. Die Schülerin hatte während der Abfahrt nicht einmal mitbekommen, dass sie fotografiert wurden und hoffte nur, dass man das Bild ganz schnell wegblenden würde.

„Ich seh ja furchtbar aus!“

„Ich find es klasse. Das nehm ich.“

„Was?! Nein das tust du nicht! Du ziehst mich damit später nur wieder auf!“

Der Hanyou ignorierte ihren Protest einfach und gab bei der Bedienung die Nummer an, die zusammen mit ihrem Foto angezeigt wurde. Egal wie sehr Kagome versuchte ihn davon abzuhalten oder verzweifelt an seinem Arm zog, es war alles vergebens gewesen. Keine Minute später hatte er dieses verflixte Foto in der Hand und musste wieder lachen, als er es sich nochmal genauer ansah, während das Mädchen hingegen eine Schnutte zog.

„Jetzt sei doch nicht eingeschnappt, so schlimm ist es doch gar nicht.“

„Du hast gut reden… Du siehst darauf ja auch nicht wie ein kreischendes Ungetüm aus.“
 

An ihrem Blick und ihrer Stimmenlage erkannte der Hanyou, dass ihr das Foto wirklich unangenehm war und dass es ihr ganz und gar nicht passte, dass er es auch noch gekauft hatte. Kurz schaute er sich um, ob es vielleicht etwas gab, um ihre Laune wieder zu bessern. Dabei fiel ihm das Eiscafé auf das in der Nähe stand.

„Was hälst du davon, wenn ich dir zur Aufmunterung einen Eisbecher spendiere?“

Noch leicht schmollend, schmulte sie mit einem Auge rüber zum Café.

„Darf ich mir aussuchen was ich will?“

„Na klar, von mir aus auch den größten Becher des sie dort haben.“

Sein Plan ging auf und Kagome hatte wieder ein Lächeln auf den Lippen. Sie setzten sich an einen der freien Tische und blätterten durch das Menü. Der Schülerin fiel es schwer sich zwischen zwei Bechern zu entscheiden. Der Kellner und InuYasha schauten sie schon wartend an und hofften nur, dass sie endlich eine Wahl treffen würde.

„Warum nimmst du nicht einfach beide?“

„Weil ich auf meine Linie achten muss und außerdem würde ich gar nicht beide schaffen.“

„Na schön dann mach doch ‘ene-mene-muh‘.“

„Nicht nötig, ich denke, ich nehme den Hawaii-Becher.“
 

Nachdem die Bedienung weggegangen war, um die Bestellung zu holen, unterhielten sich InuYasha und Kagome darüber, was sie als nächstes machen wollten.

„Schau mal, hier gibt es sogar ein Aquarium mit einer Delfin-Show und heute Abend findet noch die Parade statt, das müssen wir uns unbedingt ansehen!“

„Naja die Parade würde ich schon gerne sehen aber müssen wir wirklich ins Aquarium? Das sind doch nur irgendwelche Fische die rumspringen.“

„Also erstens sind Delfine Säugetiere und keine Fische und zweitens bin ich mit dir auch in der Wasserbahn mitgefahren, dann kannst du auch mit mir ins Aquarium gehen.“

„Schon gut, sehen wir uns die Delfin-Show an, wenn du unbedingt willst.“

„Ja das will ich. Es fängt aber erst in einer Stunde an, also können wir es uns hier ja solange gemütlich machen.“

Kurze Zeit später wurden ihnen auch schon ihre Eisbecher gebracht, mit vielen Früchten und Schlagsahne. Genau das richtige für Kagomes Hüften aber da sie heute ja noch viel rumlaufen werden, konnte sie sich ruhig mal eine kleine Kaloriernbombe gönnen. Noch dazu bekam sie es spendiert, da kann man nur schwer nein sagen. Genüsslich ließ sie sich den ersten Happen im Munde zergehen. Bei ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck konnte sich InuYasha ein schmunzeln nicht verkneifen.

„Es scheint dir ja zu schmecken.“

„Und wie! Das ist mit das leckerste Eis, dass ich je gegessen habe.“

„Freut mich zu hören.“

Und ließ sich sein Eis ebenfalls schmecken. Mitten beim Essen war dem Mädchen wieder etwas eingefallen.

„Sag mal, stimmt es, dass ihr in ein paar Wochen ein Basketballspiel habt?“

„Ja das stimmt, es ist aber nur ein Freundschaftsspiel gegen eine andere Schule, um zu sehen ob wir uns verbessert haben und wie unsere Teamfähigkeit ist.“

„Das ist ja toll. Nachdem was ich das letzte Mal gesehen habe, macht ihr sie bestimmt locker fertig.“

„Ach naja aber wir haben noch viel zu lernen.“

Ihr Kompliment schmeichelte ihm und er kratze sich leicht verlegen an einer seiner geröteten Wangen.

„Kein Grund gleich rot zu werden.“

„I-ich wird doch gar nicht rot!“

Um schnell wieder einen kühlen Kopf zu bekommen, schlang er ein paar Löffel von seinem Eis runter und bekam, durch die plötzliche Kälte, prompt Kopfschmerzen.

„Das kommt davon, wenn du so schlingst. So etwas Leckeres muss man langsam genießen.“

Außer einem grummeln seinerseits kam nichts weiter von ihm. Zum Glück waren die Kopfschmerzen nur von kurzer Dauer, sodass er danach lieber ihren Rat befolgte und dieses Mal langsamer aß.

Die beiden Jugendlichen unterhielten sich noch ein wenig, bevor InuYasha dann bezahlte und sie sich gemächlich auf den Weg zum Aquarium machten. Sie waren mit die ersten, die schon dort waren und hatten so die Möglichkeit sich weiter vorne hinzusetzen.

„Lass uns ganz nah rangehen damit wir besser sehen können.“

„Dir ist aber schon klar, dass die bestimmt auch rumspringen und rumspritzen werden?“

„Das macht nichts es ist ja nur Wasser.“

Der Hanyou guckte sie nur wortlos an und verkniff sich lieber sein Kommentar. Hier machte es ihr natürlich wiederum nichts aus nass gemacht zu werden aber bei der Wasserbahn hatte sie sich erst geweigert. Versteh einer die Frauen…

„Meinst du sie werden auch jemanden aus dem Publikum aussuchen?“

„Was weiß ich? Ich guck mir sowas normalerweise nicht an.“

Sein Interesse für die Show zeigte er demonstrativ mit einen gähnen, während Kagome diesmal vor Vorfreude nicht stillsitzen konnte.

„Ich weiß, dass es für dich langweilig ist. Danach können wir gerne wieder etwas machen, dass dir Spaß macht.“

„Schon ok. Vielleicht wird es ja doch ganz lustig.“

„Freut mich, dass du das sagst.“

Und belohnte ihn mit einem süßen Lächeln, dass dem Hanyou gleich das Blut zu Kopf stiegen ließ.

„Äh…ja…“
 

So langsam füllte sich das Aquarium und wurde auch dem entsprechend lauter. Ein paar Kinder drängten sich an die Beckenrandscheibe, die gerade mal hoch genug war, dass sie knapp einen Kopf höher war als die Kinder selbst. Sie lachten und plapperten drauflos und konnten es kaum noch abwarten die ‘großen Fische‘ zu sehen. Bei dem Anblick schaute Kagome die kleinen verträumt an.

„Wäre es nicht schön später auch ein Kind zu haben?“

„Häh?! W-wie kommst du denn plötzlich darauf?“

„Naja, wenn ich die Kinder dort so sehe, könnte ich mir gut vorstellen auch mal eins zu haben. Wenn ich so daran denke, freu ich mich irgendwie schon darauf das Kind zu stillen-“

„-die stinkenden Windeln zu wechseln-“

„-mit ihnen zu spielen-“

„-das Gekreische in der Nacht-“

„- und zu sehen wie es glücklich und gesund aufwächst.“

„Meinst du nicht, dass es noch etwas zu früh ist sich über Kinder Gedanken zu machen, Kagome?“

„Warum nicht? Dann kann man doch viel besser planen, als wenn es dann einfach so irgendwann passiert.

„Wenn du meinst. Ich zerbrech mir darüber jedenfalls noch nicht den Kopf. Schließlich gehen wir ja noch zur Schule.“

„Willst du denn gar keine Kinder haben?“

„Hmmm… ich weiß noch nicht so genau.“

„Stell dir doch nur mal einen kleinen InuYasha vor. Mit großen Kulleraugen, süßen kleinen Hundeöhrchen und der dich dann auch noch fröhlich anlacht. Es wäre bestimmt ein total süßes Baby.“
 

Das Mädchen schien bei diesem Thema richtig aufzublühen und strahlte über das ganze Gesicht. Gedankenverloren schaute der Hanyou sie an und streckte gerade seine Hand nach ihr, um ihr sanft durch das seidig schwarze Haar zu streichen, als plötzlich die Ansage gemacht wurde, dass die Show gleich losgehen würde und er seine Hand schnell wieder zurück zog.

Alle fingen an zu jubeln, als die Trainerin erschien und zwei Delfine in das große Becken gelassen wurden. Begeistert schauten alle zu, wie die Delfine aus dem Wasser sprangen, Saltos oder ihre quietsche Geräusche machten. Nur InuYasha achtete gerade auf etwas ganz anderes. Mit einem Seitenblick schaute er immer wieder zu Kagome rüber und erwischte sich bei der Vorstellung, wie sie ein kleines Baby im Arm hielt und ihm glücklich ansah. Allein der Gedanke ließ sein Herz warm werden. Vielleicht war ein Kind ja doch nicht so schlecht, wenn man mal von der anstrengenden Erziehung absah.

Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als er plötzlich eine Wasserfontäne abbekam. Kagome hatte es noch geschafft rechtzeitig in Deckung zu gehen, sodass sie kaum etwas abbekommen hatte. Der Hanyou hingegen war nasser geworden, als bei der Wasserbahn. Als sie sein Gesicht sah, musste die Schülerin anfangen zu lachen. InuYasha fand es erst gar nicht so lustig aber als er den schnatternden Delfin ansah, der in nass gespritzt hatte, betrachtete er es als kleine Strafe von dem Tier, weil er die Show nicht aufmerksam verfolgt hatte. Einen Moment später hatte Kagome ein Taschentuch aus ihrer Tasche geholt und fing an ihm das Gesicht abzutupfen.

„Der Delfin schien es wohl auf dich abgesehen zu haben.“

„Glaub ich auch. Er war wohl böse, weil ich nicht aufgepasst habe.“

„Dann solltest du das besser jetzt tun bevor er dir noch eine Ladung verpasst.“

„Ja, ich hab nämlich nicht vor nach Hause zu schwimmen.“
 

Nach der kleinen Unterbrechung ging die Show weiter. Die Trainerin gab mit ihrer Pfeife verschiedene Töne an auf das die Delfine unterschiedlich reagierten. Zum Beispiel hatte sie einmal einen großen Reifen in der Hand und gab einen kurzen Pfiff-Laut worauf die Delfine nacheinander durch ihn hindurch sprangen. Zur Belohnung gab es nach jedem Kunststückchen natürlich einen leckeren Fisch.

Nach einiger Zeit endete die Show leider schon wieder. Die Tiere winkten zum Abschied noch mit ihrer Seitenflosse, bevor sie wieder zu ihrem ursprünglichen Schwimmbecken gebracht wurden. Etwas traurig schaute Kagome ihnen nach.

„Schade, ich hätte gerne noch mehr gesehen.“

„Da kann man nichts machen. Irgendwann wird es den Delfinen bestimmt auch zu langweilig.“

„Ja ich weiß…“
 

Es dauerte etwas bis sie aus dem Aquarium wieder raus waren, weil sich zu viele Leute die Show angesehen hatten und die ganze Menschenmasse nicht auf einmal durch die kleinen Türen passten. Kaum hatten die beiden es endlich an die frische Luft geschafft, atmete InuYasha erstmal erleichtert auf.

„Na endlich, ich dachte schon wir kommen gar nicht mehr raus.“

„Tja, das ist der Nachteil, wenn man ganz vorne sitzt. Man ist dadurch auch am weitesten vom Ausgang entfernt.“

„Schwamm drüber, jetzt haben wir es ja geschafft. Und? Wo wollen wir als nächstes hin?“

„Ich weiß nicht. Hast du einen bestimmten Wunsch?“

„Nicht wirklich. Schauen wir einfach auf den Plan, was in der Nähe ist. Hey, wie wäre es mit dem Spielcenter? Hätte nicht gedacht, dass die sowas hier haben.“

Ins Spielcenter? Wollen wir nicht lieber woanders hin?“

„Vorhin hast du noch gesagt, wir machen etwas, dass mir Spaß macht, wenn die Delfin-Show vorbei ist.“

„Stimmt, ok dann gehen wir dorthin aber wehe dich packt wieder dieser Eifer ständig gewinnen zu müssen, dann kommen wir da nämlich gar nicht mehr raus.“

„Ich geb mir Mühe.“
 

Auf dem Weg dorthin sahen sie mehrere kleiner Stände bei denen man entweder Entchen angeln, Dosen werfen, Schießen oder Basketballkörbe werfen konnte und noch viele weitere solcher Stände. Neugierig zupfte Kagome bei InuYasha am Ärmel.

„Sieh mal, wollen wir nachher dort mal vorbeischauen?“

„Meinst du nicht das ist nur Geldverschwendung?“

„Ach? Aber im Spielcenter schmeißt man kein Geld zum Fenster raus, oder was?“

„Äääh… schon aber da macht es mehr Spaß.“

Das Mädchen sparte sich ihren Kommentar und seufzte nur. Dass er auch immer, das letzte Wort haben musste.

„Lassen wir das Thema einfach und gehen zum Center.“

Kaum waren sie dort angekommen, sahen sie überall bunte Lichter, von den vielen verschiedenen Spielautomaten, blinken. Die Jugendlichen wussten gar nicht, wo sie zuerst hingucken sollten und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

„Wow, ich war noch nie in einem Spielcenter. Das ist ja Wahnsinn!“

„Echt, noch nie? Da hast du aber was verpasst. Allerdings solltest du besser aufpassen, die Spiele können ziemlich süchtig machen und dann ist dein Geld ganz schnell alle.“

„Du sprichst da wohl aus Erfahrung.“

Dem Hanyou fiel kein passender Konter ein und versuchte nur seine Verlegenheit mit einem Lächeln zu überspielen, weil sie mit ihrer Äußerung leider auch Recht hatte. Schon so einiges von seinem Taschengeld war bei dem ein oder anderen Automaten draufgegangen und er stand am Ende des Monats dann mit leeren Taschen da. Er hatte damit aber auch nur angefangen, weil es eine gute Ablenkung war und er dann nicht immer an Kagome denken musste.
 

„Ok, wo fangen wir am besten an? Was spielst du denn immer?“

„Also immer spiel ich schon mal gar nicht. Aber wenn, dann spiel ich gerne Autorennen.“

„Dann gehen wir lieber gleich dorthin bevor uns noch jemand zuvor kommt.“

Die beiden hatten tatsächlich Glück und der Spielautomat war gerade frei.

„Du setzt dich links hin und ich rechts.“

„Oh, das kann man auch zu zweit spielen?“

„Klar, auf diese Weise kann man auch gegeneinander fahren. Es ist auch ganz einfach zu bedienen. Einfach Gas geben und lenken und wenn du zu schnell wirst bremst du ab.“

„Ich denke, dass bekomm ich hin.“

„Mach dich auf was gefasst. Ich bin Profi in diesem Spiel.“

„Das werden wir ja noch sehen. Dein Grinsen wird dir gleich vergehen.“

Sie stecken jeweils 100 Yen in ihren Automaten rein und suchten sich ein Fahrzeug und die Rennstrecke aus. Nachdem das Startsignal ertönte und sie grünes Licht hatten, traten die beiden auch schon auf das Gaspedal. Während InuYasha immer haarscharf um die Kurven bretterte, bremste Kagome immer erst etwas ab, bevor sie rumfuhr. Das kam ihr am Ende auch zu Gute. Der Hanyou war einmal so schnell abgebogen, dass sein Auto den Abhang runterflog und damit Game Over war. Außerdem wollte er natürlich auch etwas angeben und war dadurch auch schneller gefahren als normalerweise. Jetzt aber schaute er Fassungslos auf den Monitor, während das Mädchen sicher im Ziel ankam und damit gewann. Freudestrahlend klatschte sie kurz in die Hände und genoss ihren Sieg. InuYasha hingegen war völlig sprachlos, noch nie hatte ihn jemand geschlagen, erst recht kein Mädchen und schon gar nicht beim ersten Mal. Sie muss einfach nur Glück gehabt haben.

„Das war nur die Aufwärmrunde! Das nächste Mal hast du es nicht so einfach.“

„Hm! Du sollst deine Revanche bekommen.“
 

Nach einiger Zeit und drei Spielen später haute der Hanyou seinen Kopf immer wieder auf das Lenkrad. Das durfte doch alles nicht wahr sein, er hatte alle Spiele verloren.

„Lass uns lieber aufhören bevor du noch Kopfschmerzen bekommst.“

„Nein“ Noch eine Runde! Dieses Mal gewinn ich auf jeden Fall!“

„Das hast du die letzten drei Spiele auch schon gesagt.“

An seinen energischen Blick erkannte sie, dass es keinen Sinn hatte mit ihm zu diskutieren. Er hatte es sich mal wieder in den Kopf gesetzt zu gewinnen und würde erst aufhören, wenn er sie wenigstens einmal besiegt hätte. Die Schülerin hatte schon geahnt, dass das passieren würde. So hitzköpfig wie er gerade war würde er immer wieder einen Fehler machen und verlieren. Dadurch würden sie den Rest des Tages in diesen Sitzen hocken. Darauf hatte Kagome natürlich überhaupt keine Lust.

„Na gut aber wirklich nur noch ein Mal und ich würde dir raten zur Abwechslung auch mal die Bremse zu benutzen.“

„Ich bin bisher aber immer so gefahren und das hat prima funktioniert.“

„Ja, das hab ich gesehen.“

„…..Schön, dann probier ich es eben auf deine Art.“

Und es klappte tatsächlich. Nach dem fünften Versuch hatte er endlich gewonnen, wobei das Mädchen absichtlich langsamer gefahren war aber das musste er ja nicht wissen. Er sah einfach zu niedlich aus, wie er sich über seinen Sieg freute.

„Glückwunsch. Wollen wir jetzt was anderes machen?“

„Können wir machen. Ich hab auch langsam keine Lust mehr auf Autorennen.“

Es wäre auch besser für ihn aufzuhören, so lange er noch etwas Würde übrig hatte. Wen r jetzt noch weiter fährt, würde das mit Sicherheit ziemlich peinlich werden.
 

„Hey! Dort gibt es einen Kraftmesser. Du haust einfach so doll du kannst dagegen und das Gerät zeigt dir deine Schlagkraft an.“

„Dann ist das ja genau das richtige für dich.“

Das war die Chance für InuYasha seine klägliche Niederlage von eben wieder wett zu machen. Denn wenn es um Körperkraft ging, war er Kagome ganz klar im Vorteil.

Als das Gerät in Bereitschaft war, ging der Hanyou in einen festen Stand und schlug einmal kräftig zu. Die Lichter fingen an wie verrückt zu blinken und es wurde eine 280 auf dem Monitor angezeigt.

„Sehr gut! Ich hab auch nichts anderes von dir erwartet.“

„Hn! Das war doch gar nichts.“

„Kann man dabei auch was gewinnen?“

„Nein, das Ding ist nur zum Spaß da, um zu wissen ob man Wackelpudding in den Armen hat oder nicht.“

„Bei deinen kräftigen Oberarmen besteht wohl alles nur aus Muskeln, was?“

Dabei fasste sie mit ihrer Hand um seinen Oberarm und ließ durch ihre Nähe sein Herz gleich etwas schneller schlagen.

„D-das sollte man als Mann auch haben damit man sich wehren und… andere verteidigen kann.“

Damit hatte er sich dezenter ausgedrückt, als er eigentlich wollte. Mit diesen Worten meinte er eher, dass er stark genug sein musste, um sich selbst und ganz besonders sie beschützen zu können.

„Du wirst schon wieder rot~. ♪“

„Wa- Blödsinn, das ist nur das Licht hier.“

„Wenn du meinst.“

An ihrem schelmischen Grinsen konnte er genau erkennen, dass sie ihm seine Ausrede nicht glaubte aber zum Glück auch nicht weiter darauf einging.

„Da hinten gibt es Greifarme. Jetzt wo du deine Kraft bewiesen hast, wie wäre es, wenn du mir als nächstes dein Geschick und Feingefühl zeigst?“

„Wenn du das so formulierst klingt das voll kitschig.“

„Was denn? Willst du dich etwas drücken?“

„Ich? Und sich drücken? Sag mir einfach was du haben willst und ich hol es dir raus.“

„Das wollte ich hören. Mal sehen… Hm… Ah, wie wäre es denn dem roten Dango?“

„So weich wie die Dinger sind, wird das ein Klacks.“
 

Da hatte InuYasha aber noch nicht mit dem widerspenstigen Dango gerechnet. Das Plüschtier zu greifen war kein Problem aber das Ding so lange im Greifarm festhalten zu können, bis sie die Lucke erreicht hatten, schon. Weil es so weich war ist es immer wieder rausgerutscht und runtergefallen. Der Hanyou brauchte ein paar Versuche, um den Dango rauszuholen, weil er ihn Stück für Stück zum Ausgang bringen musste. Als er es dann endlich geschafft hatte, überreichte er es Kagome, die das Plüschtier auch gleich in die Arme schloß und knuddelte.

„Danke, ich liebe solche weichen, dehnbaren Sachen. Sie erinnern mich immer an ein Mochi. Außerdem kann man sie so schön knautschen und super zum Stressabbau nehmen, in dem man sie entweder zusammenquetscht oder boxt.“

Für einen Moment war der Hanyou kurz eifersüchtig und hätte am liebsten mit dem Plüsch-Dango getauscht, als sie es umarmte. Aber nach dieser Äußerung von ihr war er doch froh kein Stofftier zu sein.

Die beiden holten dich noch eine Tüte und schlenderten dann weiter durch das Spielcenter. Sie verplemperten noch etwas von ihrem Geld an anderen Spielgeräten bevor sie dann langsam keine Lust mehr hatten und sie ja auch schon lange genug dagewesen waren.

„Ich muss sagen, dass das echt Spaß gemacht hat. Hin und wieder kann man ruhig mal in so ein Center gehen und sich so richtig austoben.“

„Du scheinst wohl auf den Geschmack gekommen zu sein.“

,,Vielleicht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dabei auch besser auf mein Geld aufpasse.“

„Ja ja ich weiß… Wenn mich erstmal der Ehrgeiz packt muss ich es so lange probieren bis ich es geschafft habe.“

„Jetzt lass den Kopf doch nicht so hängen. Das war doch nicht böse gemeint.“

„Schon ok, gehen wir lieber zu den Ständen zurück, zu denen du wolltest.“

„Ach ja, die hatte ich jetzt ganz vergessen.“

„Verflixt, dann hätte ich wohl besser nichts gesagt.“

„Tja das hättest du dir früher überlegen müssen. Jetzt gehen wir da hin.“

„Ich hatte befürchtet, dass du das sagst.“

„Ach komm, du tust ja so, als wäre es dort total schrecklich.“

„Das war doch nur ein Scherz. Ich geh mit dir wohin du willst.“
 

Obwohl InuYasha das eher beiläufig gesagt hatte und es ohne tiefere Bedeutung gemeint war, zierte auch auf Kagomes Wangen ein zartes rosa. Das klang gerade so, als ob er immer an ihrer Seite bleiben würde und sie auf jedem Lebensweg begleiten wollte. Immer zusammen zu bleiben bedeutet auch irgendwann mal zu heiraten. Kaum hatte die schwarzhaarige daran gedacht, stellte sie sich auch schon in einem schneeweißen Hochzeitskleid vor.

Aber ihre Träumerei endete, als der Hanyou mit seiner Hand vor ihrem Gesicht rumwedelte.

„Hallo, noch jemand da?“

„Eh?“

„Du warst gerade gar nicht ansprechbar. Ist alles ok?“

„Ja, mir geht es gut.“

„Bist du sicher? Dein Gesicht ist ganz rot, hast du Fieber?“

Er wollte eigentlich nur testen ob sie eine warme Stirn hatte und kam ihr dadurch automatisch näher. Dadurch spielte Kagomes Fantasie verrück und in ihrem Kopf drehte sich gerade alles nur noch um eine Hochzeit. Für sie war es jetzt eher, als würde InuYasha ihr gleich den Kuss zur Besiegelung der Ehe geben. Allein bei dem Gedanken schoss ihr augenblicklich das Blut in den Kopf. Ihr Herz klopfte wie wild und sie schloss lieber schnell die Augen. Aber das einzige was passierte war, das der Hanyou seine Stirn kurz gegen ihre hielt.

„Sieht nicht so aus als hättest du Fieber. Hm?“

Kagomes Gesichtsausdruck irritierte ihn kurz. Mit knallroten Wangen und zugekniffenen Augen wirkte sie so, als würde sie auf etwas warten. Ihr Verhalten wurde ihm langsam unheimlich und klatschte ihr mit seinen Händen kurz auf die Wangen.

„Hey, reiß dich zusammen.“

„Aua!“

„Du benimmst dich total komisch. Gehen wir lieber los, etwas Bewegung wird dir helfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen.“

Daraufhin ließ er sie verdattert am Ausgang des Spielcenters stehen und ging schon mal vor. Kagome hingegen wusste nicht ganz was eben passiert war. Nach und nach dämmerte ihr, dass ihr Verstand ihr einen Streich gespielt hatte und wurde durch InuYasha schmerzlich in die Realität zurückgeholt. Als ihr das klar wurde musste sie den Impuls unterdrücken sich für ihre Dummheit selber gegen die Stirn zu hauen. ER musste sie ja für völlig bekloppt halten…

„Komm endlich du Trantüte, sonst geh ich ohne dich weiter.“

„Warte, ich komm ja schon.“
 

Sie sprachen nicht weiter darüber und gingen lieber endlich zu den Ständen. Kaum waren sie dort angekommen fingen sie auch gleich an zu diskutieren zu welchen Stand sie zuerst gehen wollten.

„Ich will aber keine Entchen angeln! Das ist doch voll kindisch!“

„Oh entschuldige bitte, dann bin ich dir also zu kindisch?!“

„So war das nicht gemeint.“

„Aber genau das hast du gerade gesagt!“

„Hab ich nicht!“

„Doch hast du!“

„Nein, ich hab gesagt Entchen angeln ist kindisch aber nicht das du es bist!“

„ Wenn ich das aber machen will und du das Spiel kindisch findest, findest du mich anscheinend auch kindisch!“

Die zwei Jugendlichen waren so aufgebracht, dass man schon das Gefühl hatte Funken blitzen zu sehen. Ein paar andere Besucher drehten sich schon nach ihnen um und tuschelten leise miteinander.

„Du legst mir einfach irgendwelche Worte in den Mund, die ich nie gesagt habe!“

„Hmpf! Sag doch was du willst, ich angel jetzt Enten und du kannst von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst!“

„Schön! Ganz wie du willst!“

Wütend stapfte der Hanyou davon und ging zu einem Stand auf der anderen Seite, der ganz in der Nähe von Kagome war. Diese war ebenfalls so aufgebracht, dass ihr bereits die Lust aufs angeln wieder vergangen war. Einfach so weiter zu gehen wollte sie allerdings auch nicht, dass würde ihn nur noch mehr verärgern. Zu ihm hingehen wollte sie aber auch nicht, dazu war sie im Moment noch zu bockig und dickköpfig.

Währenddessen ließ InuYasha seinen Frust beim Basketball spielen aus. Er hatte fünf Bälle zur Verfügung und musste nur dreimal treffen um sich das Modellauto aussuchen zu können, auf das er es abgesehen hatte. Eigentlich wären drei Körbe für ihn ein Klacks gewesen, wenn er mit den Gedanken nicht gerade woanders wäre. Nur einmal traf er, alle anderen gingen daneben, es war zum Haare ausreißen. Der Standbesitzer hatte den Streit der beiden mitbekomme und bekam Mitleid. Als Trostpreis gab er dem Hanyou eine schöne unechte Rose.

„Hier junger Mann, versöhnen Sie sich erstmal mit ihrer Freundin und versuchen es dann nochmal.“

„Ich bin in sowas nicht so gut… Ich sag ja eh nur wieder das falsche zu ihr.“

„Mit: Tut mir leid. oder Lass uns nicht mehr streiten. können Sie nicht viel falsch machen.“

„Na schön ein Versuch kann ja nicht schaden. Danke.“

„Das ist die richtige Einstellung. Viel Glück.“
 

Der Hanyou nahm die Rose entgegen und gesellte sich zu Kagome, die sich etwas abseits von dem Stand hingestellt hatte, um dort auf ihn zu warten. Er stand ihr jetzt zwar genau gegenüber aber außer sich gegenseitig mit einem prüfenden Blick anzusehen taten sie nichts weiter. Beide konnten sich nicht so richtig durchringen den ersten Schritt zu tun. Bis InuYasha diese Stille nicht mehr aushielt und dadurch gleich von einem Fettnäpfchen ins nächste trat.

„Bist du immer noch wütend? Es ist nicht gerade einfach deine Laune zu ertragen, wenn du so böse guckst.“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, bereute er sich auch sofort wieder. Denn die schwarzhaarige schien geradezu zu explodieren.

„Ich glaub ich hör nicht richtig! Was glaubst du wohl wer an meiner schlechten Laune schuld ist?! Das ist doch nicht zu fassen! Mir reicht’s, ich gehe!“

Sie drehte sich gerade zum Gehen um, als InuYasha sie noch am Handgelenk zu fassen bekam.

„Warte! Ich-“

Ein tiefer Seufzer entglitt ihm und er überlegte dieses Mal lieber genau was er sagte. Immerhin wollte er den Tag mit ihr nicht so enden lassen.

„- Es tut mir leid. Ich will mich nicht länger mit dir streiten und ich halte dich auch bestimmt nicht für kindisch.“

Als Versöhnung hielt er ihr die Rose hin, die Kagome nach kurzen zögern entgegen nahm. Stumm betrachtete sie die Blume bevor sich auch in ihr Gesicht Reue wiederspiegelte.

„Mir tut es auch leid. Ich hätte mich deswegen nicht so aufregen dürfe.“

„Dann bist du mir also nicht mehr böse?“

„Nein. Und? Willst du es nicht nochmal versuchen? Das was du da eben veranstaltet hast, sah dir ganz und gar nicht ähnlich.“

„Oh, das hast du gesehen? Nein, das war wirklich mies gewesen. das krieg ich auf jeden Fall besser hin.“

„Und worauf wartest du dann noch?“

Die beiden lächelten sich gegenseitig an und gingen zurück zum Basketball-Stand, wo sie auch schon von dem Besitzer erwartet wurden.

Beim zweiten Versuch schaffte InuYasha locker alle Körbe und bekam das Auto das er wollte.

Der Standbesitzer wünschte den beiden noch viel Spaß, bevor sie zu einigen anderen Ständen gingen.
 

Die zwei vergasen ihren Streit sehr schnell und fingen lieber wieder an sich zu amüsieren. Als nächsten probierten sie es bei der Schießbude. Es war gar nicht mal so leicht die kleinen Ziele zu treffen und Kagome wusste auch nicht so richtige wie sie das Luftschoßgewehr in der Hand halten sollte.

„Warte, ich zeig es dir.“

Der Hanyou stellte sich hinter sie und half ihr dabei eine bessere Position zu finden.

„Stütz dich mit dem linken Arm auf dem Tisch ab, dann hast du mehr halt.

Er war so nah an ihrem Ohr, dass es sie schon kitzelte und sie sich nicht so richtig konzentrieren konnte. Merkwürdigerweise traf sie trotzdem aber das lag bestimmt daran, dass sie einfach nur Glück hatte.

„Nicht schlecht.“

„Danke.“
 

Später beim Dosen werfen stellte sie sich wesentlich geschickter an und machte mit InuYasha eine kleine Wette. Wer am wenigsten Dosen umwirft musste eine Zuckerwatte spendieren. Im Endeffekt hatten sie beide gleichviele umgehauen und einigten sich auf ein Unentschieden. Während sich Kagome darauf eine Zuckerwatte gönnte, holte sich der Hanyou lieber einen Hotdog.

„Also ich könnte sowas nicht essen, dass klebt mir zu sehr an den Fingern.“

„Stimmt, das ist der einzige Nachteil aber sie schmeckt einfach so lecker.“

„Solange sie dir schmeckt ist es ja in Ordnung.“

Nachdem sie mit essen fertig waren musste sich die Schülerin allerdings erst die Hände waschen bevor sie in einen der Souvenir-Shops gehen konnten. Dort gab es allerhand Krimskrams, mit dem Logo vom Tropical Land darauf. InuYasha fielen ein paar Spaßartikel auf, z.B. gab es da eine Brille mit seltsamen Gläsern, dass man die Augen nicht erkennen konnte und noch dazu eine Knollnase und ein Schnurrbart daran befestigt war. Der Hanyou konnte nicht wiederstehen und musste sie unbedingt aufsetzen. Kagome bekam bei dem Anblick schon Bauchschmerzen vor Lachen. Für einen Lacher war die Brille gut genug aber zum Kaufen auf jeden Fall zu teuer, so wie auch alles andere in dem Laden. Nach ein paar Minuten gingen sie auch schon wieder raus. Weil ihr Geld sowieso nicht mehr gereicht hätte, um sich etwas davon leisten zu können. Ein paar Meter vom Shop entfernt kamen sie an einem WC vorbei. Die schwarzhaarige entschuldigte sich kurz bei InuYasha, weil sie die Chance jetzt nutzen musste bevor noch ein Unglück passierte. Während sie schnell auf die Toilette ging, passte der Hanyou auf die Tüten auf. Er hatte noch gar nicht lange gewartet, als er unerwartet von zwei Mädchen angesprochen wurde und sie anfingen mit ihm zu flirten.

„Na, ganz alleine unterwegs?“

„Willst du nicht was mit uns unternehmen?“

„Tut mir leid aber ich warte gerade auf meine Verabredung.“

„Sieht eher so aus, als hätte sie dich versetzt.“

„Mit uns hast du viel mehr Spaß.“

„Danke aber ich verzichte.“

In dem Moment kam Kagome wieder und sah nur wie ihr InuYasha von fremden Mädchen belagert wurde. Sofort spürte sie, wie die Eifersucht an ihr nackte. Mag sein, dass sie kein Paar mehr sind aber diesen zwei Zimtzicken würde sie ihren Hanyou bestimmt nicht überlassen. Fest entschlossen ging das Mädchen zu den dreien hin und schmiegte sich eng an seinem linken Arm an.

„Gibt s ein Problem?“

Dabei lächelte sie zwar aber ihre Augen waren so kalt, dass die zwei Mädchen Gänsehaut bekamen und lieber einen Schritt zurück wichen.

„Wenn es kein Problem gibt, dann entschuldigt uns bitte. Wir haben gerade ein Date.“

Die beiden Unbekannten machten sich lieber schnell vom Acker und spürten noch von weitem den wütend, funkelnden Blick, den Kagome ihnen hinterher warf.

Wie konnten die es nur wagen ihre Verabredung zu unterbrechen?! Dabei war gerade alles wieder so schön gewesen aber jetzt war ihre Stimmung wieder im Keller. Sie drückte InuYasha Arm noch etwas fester und wollte ihm am liebsten gar nicht mehr loslassen, weil sonst vielleicht wieder irgend so eine Schnepfe auf die Idee kommen könnte sich an ihn ranzuschmeißen. Dem Hanyou freute es zwar, dass sie eifersüchtig war aber wenn sie seinen Arm noch weiterhin so doll drückte, hätte er bald kein Blut mehr drin.

„Ähm, Kagome, ich spür meinen Arm nicht mehr.“

„Wie konntest du das zulassen?!“

„Häh?“

„Es war doch offensichtlich was die vorhatten und du redest auch noch mit ihnen!“

„Jetzt mach mal halblang. Es ist ja nicht so, als hätte ich sie darum gebeten mich anzubaggern.“

„Es scheint dir ja zu gefallen von anderen Mädchen angebaggert zu werden!“

„Ja. Und? Warum auch nicht? Heißt ja nicht, dass ich gleich was mit ihnen anfangen will.“
 

Kagome starrte ihn nur wortlos an. Dass er es auch noch so offen zugab, dass es ihm gefiel, verschlug ihr glatt die Sprache.

„Verstehe…“

Ohne weiter was zu sagen ging sie langsam weiter, mit etwas Abstand, gefolgt von InuYasha. Dieser konnte ihre plötzliche Stimmungsschwankung nicht verstehen und wusste auch nicht so ganz wie er mit der jetzigen Situation umgehen sollte. Stumm lief er hinter ihr her, bis sie plötzlich stehen blieb. Die Sache von eben hatte sie innerlich völlig aufgewühlt. Es war schon schlimm genug zu sehen, wie er bei ihrer ersten Begegnung, nach drei Jahren, gerade dabei war eine andere zu küssen. Ihn aber möglicherweise wieder an ein anderes Mädchen verlieren zu können, würde sie nicht nochmal verkraften.

Erst jetzt wurde ihr eigentlich klar, wie dumm sie doch die ganze Zeit war. Schon mehrere Male hatte ihr der Hanyou gezeigt, wie viel sie ihm bedeutete und dennoch ließ sie ihn immer noch zappeln.

Warum? Vielleicht aus Rache dafür, dass er sie damals aus heiterem Himmel einfach verlassen hatte? Oder eher aus Angst wieder verletzt zu werden und ihn nochmal zu verlieren?

Selbst wenn es so wäre, würde es doch viel mehr weh tun, InuYasha von vornherein zu verlieren und nicht erst nachdem sie nochmal viele schöne, gemeinsame Momente erleben konnten.

Als Kagome so darüber nachdachte, bildeten sich allmählich Tränen in ihren Augen. Es war doch so klar, was sie lieber wollte und war nur zu stur gewesen, dass auch zuzugeben. Das Mädchen war an eine Grenze gelangt, an der sie ihre Gefühle einfach nicht länger unterdrücken konnte. Sie drehte sich zu ihm um und schaute ihn mit tränenbenetztem Gesicht an. Der Hanyou war erstmal leicht schockiert über ihren plötzlichen Tränenausbruch und bekam schon ein schlechtes Gewissen, dass er etwas gesagt haben könnte, dass sie gleich zum Weinen brachte. Was sie aber gleich darauf sagte, überraschte ihn noch viel mehr.

„Ich liebe dich. Ich will dich nicht noch einmal verlieren. Du hast mir so gefehlt. Ich hab mich die letzten Jahre so einsam ohne dich gefühlt. Bitte… Geh nicht mehr weg.“

Die Worte sprudelten förmlich aus ihr heraus, genauso wie sie auch nicht aufhören konnte zu weinen. Sie versuchte schon sie wegzuwischen, um nicht zu jämmerlich auszusehen.

Der Hanyou konnte diesen Anblick einfach nicht länger ertragen und nahm sie stürmisch in den Arm, damit kein anderer ihre Tränen sehen konnte.

„Dummerchen… Das ist doch kein Grund gleich zu weinen. Ich geh bestimmt nicht mehr weg. Diesen Fehler mach ich kein zweites Mal.“

Kagome konnte nicht anders, als sich fest an ihn zu klammern und zu schluchzen. Dort wo sie ihr Gesicht angelehnt hatte, wurde sein Oberteil schon ganz nass.

„Wenn du weiter so weinst bin ich am Ende noch klitschnass. Du willst dem Delfin doch wohl keine Konkurrenz machen, oder?“

Durch seinen kleinen Scherz, musste sie zwischen dem weinen kurz lachen und beruhigte sich zugleich auch wieder. Sie wischte sich noch die letzten Tränen weg, bevor sie in sein aufmunterndes Gesicht sah.

„Tut mir leid, du hast heute wirklich schon genug Wasser abbekommen.“

Die Schülerin erwartet gar keine Antwort von ihm, sein sanfter Blick sagte gerade mehr als 1000 Worte. Beide konnten dem Blick des jeweils anderem nicht entgehen und versanken immer mehr darin. Bis sie nur noch Augen für einander hatten und alles andere um sich herum vergaßen.

Er strich mit seiner Hand so vorsichtig über ihre Wange, dass sie denken könnte es wäre nur ein Lufthauch gewesen. Ein Stück kamen sie sich näher und hielten kurz inne, um die Reaktion des Partners zu beobachten, bevor dann endlich ihre Lippen miteinander verschmolzen. Nach ein paar Sekunden verstärkte der Hanyou den Druck ein wenig und legte seine Hand in ihren Nacken. Kagome entglitt ein wohliger Seufzer und befürchtete schon, dass ihre Knie nachgeben würden. Zum Glück hielt InuYasha sie so sicher im Arm, dass sie den Kuss völlig genießen konnte.

Irgendwann musste er aber leider enden, schließlich wollte die beiden auch keinen neuen Rekord im küssen aufstellen.

„Du schmeckst nach Zuckerwatte.“

Die schwarzhaarige wollte gerade etwas darauf erwidern als, die zwei durch das applaudieren und Jubeln der anderen Besucher, von ihrer eigenen kleinen Welt, wieder in die Realität gebracht wurden. Die Jugendlichen standen doch tatsächlich, in inniger Umarmung, mitten auf dem Weg und wurden von allen angestarrt. Schlagartig wurden sie so rot, wie der Ballon, den ein Kind in der Hand hielt und wussten vor Verlegenheit nicht was sie sagen sollten. Hilfesuchend schauten sich InuYasha und Kagome gegenseitig an und mussten bei dem Gesichtsausdruck des jeweils anderen anfangen zu grinsen. Sie fassten sich bei der Hand und verbeugten sich kurz vor der Menge, bevor sie weitergingen und sich dabei ihre Finger ineinander verhakten.
 

„Das war ziemlich peinlich.“

„Allerdings. Ich hatte ganz vergessen, dass hier noch andere Leute sind.“

„Ja ich auch.“

„………..Kann ich dich etwas fragen?“

„Sicher, was möchtest du wissen?“

„Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?“

„Ich…ich weiß auch nicht so genau. Zuerst dachte ich noch, du wärst wütend auf mich. Als ich dich dann mit Kikyo gesehen hatte, war ich sehr verletzt und auch sauer auf dich.“

„Ach ja… diese Sache. Ehrlich gesagt hab ich nur was mit ihr angefangen, weil sie dir so ähnlich war. Allerdings nur optisch, vom Charakter sein ihr völlig unterschiedlich. Übrigens war das eine ziemliche Überraschung, als du plötzlich um die Ecke kamst. Ich hab nicht damit gerechnet, dass du wieder in Tokyo bist.“

„Ich hab auch nicht damit gerechnet, es kam eher unerwartet. Mein Vater ist bei einem Arbeitsunfall gestorben und danach sind wir wieder hierher gezogen.“

„Eh?! Tut mir leid. Das wusste ich nicht.“

„Schon ok. Meinem Vater und ich standen uns nie sehr nahe.“

„Jedenfalls bin ich wirklich froh, dass du wieder hier bist.“

Glücklich über seine Worte lehnte sie sich an seiner Schulter an und schloss kurz die Augen. Auch sie freute sich darüber zurück zu sein. Viel zu sehr hatte sie all ihre Freunde hier vermisst. Aber endlich war diese Zeit vorbei und sie konnte nochmal ganz von vorne anfangen und dieses Mal würde es auf jedem Fall nicht so enden, wie beim letzten Mal. Als sie ihre Augen wieder öffnete, erblickte sie das Riesenrad und hatte sofort das Verlangen damit zu fahren.

„InuYasha? Fährst du mit mir Riesenrad?“

„Hattest du damals nicht Höhenangst?“

„Das geht schon, bei der Wasserbahn hab ich es ja auch überlebt. Außerdem bist du ja bei mir.“
 

Fröhlich zog die schwarzhaarige ihn hinter sich her und freute sich schon auf die schöne Aussicht.

Die beiden stiegen zu zweit in eine Gondel ein und fuhren gemächlich zum höchsten Punkt des Riesenrads. Es war inzwischen viel Zeit vergangen seid die zwei hergekommen waren.

Langsam war die Sonne gerade dabei unterzugehen und tauchte die ganze Stadt in ein Farbenspiel aus orange, gelb und rot. Fasziniert schaute sich Kagome diesen Anblick und strahlte dabei über das ganze Gesicht. InuYasha schaute lieber sie an, als die schöne Aussicht zu genießen. Gerade als sie fast oben ankamen blieb das Riesenrad stehen und die Gondel schaukelte etwas hin und her. Diese Gelegenheit nutzte die Schülerin gleich aus. Ihr war sein Blick nämlich nicht entgangen und als er durch die schwache Erschütterung kurz abgelenkt war, stand sie schnell auf und setzte sich auf seinen Schoß.

„Wa-!?“

„Tut mir leid. Die Gondel hat so geschaukelt, dass ich rein zufällig bei dir gelandet bin.“

„Natürlich das ist gaaaanz ausversehen passiert.“

„Genau, ganz ausversehen.“

„Freches Ding…“
 

Der Sonnenuntergang tauchte die beiden in seine warmen Farben, während Kagome ihre Arme hinter InuYashas Nacken verschränkte und er seine eine Hand auf ihren Oberschenkel und die andere auf ihre Hüfte legte und sie in einen langen Kuss versanken. Erst als sich das Riesenrad wieder in Bewegung setzte lösten sie sich von einander. Ein kurzer Blick und beide wussten, dass das erst der Anfang, ihrer neu entfachten, Liebe war.
 

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Hoffentlich hat euch das Kapi gefallen. ^^

Eigentlich sollten die beiden sich noch die Parade angucken aber ich fand die Stelle gerade so schön, dass ich mich doch entschieden habe das letzte Stück wegzulassen.
 

LG Angel



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-09-04T08:14:32+00:00 04.09.2010 10:14
Wow das Kapi war wirklich toll! Wie kommst du nur immer auf solche Ideen?
Schade, dass es zu ende ist aber ich hoffe, dass du noch mehr so tolle Fanfics schreibst. :-D
Von:  RiN-
2010-08-30T15:53:39+00:00 30.08.2010 17:53
Was für ein schönes Kapitel..
Haha, die Ausrede von Miroku XDD
Das mit der Gondel und dem Geständnis war so wundervoll..♥

Mit dem Kuscheltier auch geil xDD

Von:  EngelKagome
2010-08-29T23:08:19+00:00 30.08.2010 01:08
hi wow das cap war wunderschön, es war sehr lustig auch super Romantisch gerade bei kago s Geständnis, und das ende natürlich. bin sehr gespahnt wie es weiter geht. macht weiter so..
lg: EngelKagome


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