Zum Inhalt der Seite

Bikou-no-Jutsu

Die Kunst der Beschattung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Blut

Kapitel 35: Blut
 

Temari verharrte noch einige Sekunden in ihrer Position, aber das Original ließ sich vorerst nicht mehr blicken. Sie dachte an Shikamaru und Kamatari. Vielleicht, wenn nicht sogar höchstwahrscheinlich, brauchten die Zwei ihre Hilfe.

Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie in die Richtung, in der sie bis vor kurzem Kampfgeräusche gehört hatte. Mit etwas Glück würde sie fündig werden …
 

Unschlüssig, wie er weiter verfahren sollte, musterte Shikamaru sein Gegenüber. Er war zwar gefangen in seinem Kagemane, doch der junge Kiri-Nin blieb ruhig und verzog keine Miene. Ganz so, wie es sich für einen professionellen Ninja gehörte.

„Was bringt es dir, mich so festzuhalten?“, unterbrach dieser schließlich die Stille. „Irgendwann geht dein Chakra zuneige und dann ist es aus mit dir.“

Shikamaru antwortete nicht. Das, was der Shinobi sagte, war ihm nicht neu.

„Wenn sie wollten, könnten dich auch jederzeit meine Kameraden platt machen“, setzte er letztendlich noch nach.

Seine Kameraden … Nun wusste Shikamaru immerhin, dass sie es mit mehr als zwei Leuten zu tun haben mussten. Es war keine gute Ausgangslage, zahlenmäßig unterlegen zu sein.

Er verwarf diesen Gedanken wieder. Wenn es ihm gelang, das Kagemane in Kagekubi umzuformen, konnte er die Sache eventuell schnell beenden …
 

Temari begriff rasch die Situation. Ihr Begleiter schien zwar alles unter Kontrolle zu haben, aber ihm etwas unter die Arme zu greifen würde sicher nicht schaden. Also schlich sie sich unbemerkt an ihren gemeinsamen Feind heran.

Shikamaru verspürte Erleichterung, als er sie erblickte. Auch ohne Fächer sollte man sie wohl nicht unterschätzen.

Mit Gesten machte sie nun ihr Vorhaben klar und er verstand sofort. Höchste Konzentration war geboten …
 

„Nervös?“, höhnte sein Gegenüber und lachte.

Shikamaru fragte sich, was dem Shinobi Anlass zu seiner guten Laune gab. Wahrscheinlich nahm er die Situation einfach nicht ernst genug … Aber ihn sollte es nicht stören. Hochmut kam ja bekanntlich vor dem Fall …
 

Er sah, wie Temari ihr Zeichen machte und auf den Ninja losstürmte.

Im allerletzten Moment löste er das Kagemane und seine Partnerin durchtrennte mit einem sorgfältigen Schnitt die Kehle des Mannes. Sein Lachen ging in ein Gurgeln über und erstarb ganz. Diesmal war es kein Doppelgänger gewesen.
 

Angewidert ließ Temari das Messer fallen, das sie benutzt hatte. Dann wischte sie das Blut von ihren Händen im Gras ab. Ein unangenehmes Gefühl stieg in ihr auf. Sie hasste es zu töten. Aber bevor jemand umgebracht wurde, der ihr nahe stand, kam sie demjenigen lieber zuvor …

„Alles okay mit dir?“, fragte Shikamaru, als er bei ihr ankam. „Du siehst so bleich aus.“

„Ja, geht schon.“ Sie richtete sich auf. „Dem Nächsten darfst du dann aber den Hals aufschlitzen.“

Er beschloss, sich zu dem Thema besser auszuschweigen. „Was ist mit dem anderen?“, wollte er stattdessen wissen.

„Keine Ahnung. Er muss sich irgendwann mit einem Mizu-Bunshin ausgetauscht haben.“ Temari atmete aus. „Den hab ich auch erledigt, aber es bringt ja nichts, wenn der Echte noch irgendwo herumschwirrt.“

„Na ja, wir leben noch. Da ist der Rest erstmal egal.“

„Nicht ganz. Kamatari ist immer noch nicht wieder hier.“ Besorgt starrte sie vor sich hin. „Wenn ihm etwas zustoßen würde, könnte ich mir das niemals verzeihen.“

Shikamaru hakte nicht weiter nach. Das Wiesel war wohl mehr für sie als einfach nur ein Kuchiyose-Vertragspartner …

„Dann suchen wir ihn wohl am besten“, meinte er aufmunternd.

Temari lächelte dankbar.
 

Der Mann, der ihnen unbemerkt hinterher gesehen hatte, wendete sich ab. Er nahm das Schwert, das er auf seinem Rücken mit sich führte, um die Leiche seines Kameraden umzudrehen.

Emotionslos blickte er auf ihn hinab. Wie dumm und töricht er gewesen war … Aber das hatte er nun davon. Trotzdem war es eine Verschwendung eines jungen Talentes gewesen. Dies war jedoch das Einzige, das der Kiri-Nin am Tod des Jungen bedauerte. Andere Dinge waren wichtiger. Das Ziel der Mission lag wie ein Silbertablett vor ihm und er musste nur seinen Männern die Anweisung geben, danach zu greifen.
 

Um nicht sofort entdeckt zu werden, bahnten Temari und Shikamaru sich langsam einen Weg durch das dichtere Unterholz. Vorsichtig setzten sie einen Fuß vor den anderen, aber vor allem Temari fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Die Wunde an ihrem Arm schmerzte nach ihrem Kampf mehr als zuvor und auch die Blutung war noch immer nicht gestoppt. Sie fing es mit ihrem Oberteil auf und achtete darauf, dass sie auch ja keine Spuren hinterließ.

Die Kunoichi biss sich auf die Unterlippe und versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Es gelang ihr allerdings nicht, einen leisen Seufzer zu unterdrücken.

Shikamaru drehte sich zu ihr um.

Augenblicklich änderte sie ihre Miene, um sich nichts anmerken zu lassen.

„Was?“, fragte sie leise.

„Blutet es immer noch?“ Seine Frage war mehr eine Feststellung.

Sie winkte ab. „Ach, ist nicht so wichtig. Irgendwann hört es schon wieder auf.“

Ohne etwas zu erwidern, griff er nach ihrem Handgelenk und nahm die Verletzung in Augenschein.

„Sieht aus, als wäre eine Hauptader getroffen worden“, meinte er letztendlich. „Schlecht, dass wir beide vom Heilen überhaupt keine Ahnung haben.“

„Hab ich eben Pech gehabt. Lass uns weitergehen.“ Temari zog ihren Arm zurück, aber er ließ ihn nicht los.

„Genau, und ich lasse dich einfach so verbluten.“ Shikamaru seufzte, bevor er sich ein großzügiges Stück Stoff aus seinem T-Shirt riss. Mit diesem verband er sodann sorgfältig die Wunde.

Temari schaute betreten zu Boden. Wieder einmal kam sie sich schwach vor. „Du bist viel zu gut zu mir“, flüsterte sie schließlich.

„Rede nicht so einen Blödsinn“, entgegnete er. „Ich hab nur einfach keine Lust, in näherer Zukunft deine Reste aufsammeln zu müssen.“

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Dasselbe gilt aber auch für dich.“

„Keine Sorge. Ich hab nicht vor, so schnell den Löffel abzugeben.“
 

Kamatari horchte auf. Auch das Wassergefängnis änderte nichts an seinem guten Gehör und er war sich sicher, dass er von irgendwoher Schritte vernommen hatte. Das Wiesel blickte sich um, konnte aber nichts entdecken, da das Wasser seine Sicht trübte.

Der Shinobi, der ihn mit seinem Jutsu festhielt, hatte dies bemerkt. Mit einem hinterhältigen Grinsen machte er ein paar Handbewegungen und schlenkerte die Kugel und damit Kamatari herum.

„Ersauf doch endlich!“, hörte ihn das Tier anschließend noch sagen, bevor er sich wieder abwendete.
 

„Sieh mal.“ Shikamaru deutete auf etwas vor ihnen.

Temari folgte seiner Aufforderung und ihr Herzschlag schien einen Moment lang auszusetzen. Endlich hatten sie ihn gefunden …

Die beiden bezogen ihre Position im hohen Gras, keine zehn Meter von dem Ninja aus Kirigakure entfernt.

„Wie befreien wir ihn?“, fragte sie im Flüsterton.

Ihr Begleiter runzelte die Stirn. „Lass mich eine Minute nachdenken …“

Shikamaru blickte sich um, um die Lage zu analysieren. Viele Möglichkeiten hatten sie mit den wenigen Waffen definitiv nicht. Wenigstens ein Kibakufuda hätte das Ganze erleichtert, doch so mussten sie sich halt anders behelfen.

„Wie viele Kunai hast du?“, hakte er nach.

„Nur eins“, antwortete sie.

Eins … Mit seinen hatten sie also fünf zusammen. Das waren weniger, als Shikamaru vermutet hatte.

„Leihst du es mir?“, sagte er dann.

Temari zögerte. „Brauchst du es denn unbedingt?“

„Sonst würde ich nicht fragen“, flüsterte er zurück. „Ich weiß, dass du ohne es völlig unbewaffnet bist, aber –“

„Darum geht es mir gar nicht“, fuhr sie ihm ins Wort. „Es ist mehr das Symbolische …“ Sie unterbrach ihren Satz. „Ach, vergiss es.“

Die Kunoichi zog ihre einzige Waffe hervor und reichte sie ihm.

Shikamaru nahm sie entgegen. „Du bekommst es ja wieder“, meinte er daraufhin. Noch einmal schaute er sich um und begann mit der Ausführung seines Plans.
 

„Alles verstanden?“, hinterfragte er letztendlich.

Seine Begleiterin nickte.

Er atmete kurz durch und warf dann gleichzeitig alle Kunai. Innerlich betete er, dass es wie geplant funktionieren würde …
 

Dem Kiri-Nin entgingen die Waffen, die auf ihn zuflogen, nicht. Während er dreien, die direkt auf ihn zugeflogen kamen, gut ausweichen konnte, versenkte sich ein anderes in seinem Fuß. Er fluchte auf, als sich noch eins in seine rechte Wade grub. Wild sah er durch die Gegend und bemerkte einige herannahende Gestalten im Nebel. Kurzerhand löste er das Jutsu, um sich rasch in Sicherheit zu bringen …
 

Kamatari fiel, schlug allerdings nicht auf die Erde auf.

„Alles in Ordnung?“

Er öffnete die Augen und erblickte seine Partnerin. Noch nie zuvor war er so froh gewesen, sie zu sehen.

„Außer, dass ich fast abgesoffen wäre, geht es mir gut.“ Das Wiesel zwinkerte ihr zu. „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du verdammt spät dran bist.“

Temari grinste. „Lieber spät als nie, oder?“

„Unterhaltet euch später weiter!“, rief Shikamaru dazwischen, der den flüchtenden Shinobi inzwischen mit Kagemane dingfest gemacht hatte.

Das Wiesel sprang anschließend aus ihren Armen und Temari richtete sich auf, um Ausschau nach ihrem Kunai zu halten. Da sie es nicht fand, hob sie das Nächstbeste auf. Besser das, als sich gar nicht zur Wehr setzen zu können …

Gerade, als sie Shikamaru zur Seite gehen wollte, hielt ein anderer Ninja sie auf. Es war wieder der grobschlächtige Kerl, mit dem sie sich anfangs herumgeschlagen hatte …
 

Blitzschnell ging er auf sie los und streckte sie mit einem heftigen Faustschlag nieder. Hart prallte sie auf und spuckte Blut, als der Mann sich auf sie warf. Sein Gewicht erdrückte sie fast und nahm ihr die Luft zum Atmen. Nun war sie in exakt der ungünstigen Position, in der sie seinen Mizu-Bunshin gebracht hatte …
 

Kamatari hatte das Geschehen verfolgt und zögerte keine Sekunde, um seiner Partnerin zu helfen. Mit Schwung sprang er dem Shinobi in den Nacken und biss ihm in den Hals.

Dieser versuchte daraufhin vergeblich, sich des Wiesels zu entledigen, gab Temari gleichzeitig aber keine Chance zu entkommen.

Genervt stöhnte der Kiri-Nin auf, bis er schließlich mit der Faust nach hinten ausholte und Kamatari auf den Kopf traf. Dieser jaulte vor Schmerz auf und ließ von dem Mann ab.

Entsetzt beobachtete Temari, wie ihr Kuchiyose-Partner zusammenbrach. Die Stimme ihres Gegners hielt ihr jedoch ihre eigene Situation wieder vor Augen.

„Und nun zu dir, Miststück“, hauchte er ihr bedrohlich ins Ohr. „Du kannst dich glücklich schätzen, dass unser Anführer dich lebend will.“ Er legte eine kurze Pause ein und fuhr fort: „Was aber natürlich nicht heißt, dass ich mich nicht revanchieren darf.“

Mit seiner freien Hand zückte er ein Kunai und hielt es ihr ans Kinn.

Angstschweiß legte sich auf ihre Stirn. Dass sie noch lebte, hatte sie wohl tatsächlich nur einem anderen zu verdanken. Doch was wollte derjenige ausgerechnet mit ihr?

„Tja, was könnte ich hiermit wohl so alles machen?“

Er ritzte ein Stück ihrer Haut auf und Temari spürte, wie ein Rinnsal Blut ihren Hals hinab lief.

Der Shinobi fing etwas davon auf und kostete es genussvoll.

„Weißt du eigentlich, dass ich von so jungem und schmackhaftem Blut nicht genug bekommen kann?“, erzählte er im Plauderton. „Ach, welch eine Vergeudung, dich am Leben zu lassen …“ Er ließ einen bedauerlichen Seufzer verlauten. „Aber genug gequatscht. Rache kann unter Umständen ja auch sehr süß sein.“

Der Mann fuchtelte mit seinem Kunai herum und grinste. Seine Gesichtszüge verzerrten sich und nahmen ihm auch den Rest Menschlichkeit. Sie konnte nichts anderes mehr als Wahnsinn, Hass und Blutdurst in seinem Blick erkennen …

Anschließend warf er seine Waffe kurz hoch, um sie umzufassen. Dann rammte er sie in ihren rechten Oberarm.

Temari stöhnte auf, verkniff sich allerdings jeden anderen Laut.

„Was denn, du schreist nicht?“ Der Ninja hob verblüfft die Augenbrauen. „Na, dann muss ich wohl noch ein wenig nachhelfen.“ Er fasste nach und rührte mit der Klinge regelrecht in ihrer Wunde herum.

Ihr Arm brannte wie Feuer und sie spürte, wie Tränen in ihre Augen stiegen und der Schmerz ihre Sinne vernebelte. Sie wollte dem Shinobi nicht das geben, was er wollte, doch sie hatte nicht die Kraft sich ihm weiter zu widersetzen. Ihr Schrei war kurz und laut, dennoch fühlte sie sich danach seltsam erleichtert.

„Na, es geht doch!“ Der Ninja war sichtlich erfreut. „Mal sehen, was ich als nächstes mit dir mache …“ Er brach in schallendes Gelächter aus.
 

Shikamaru schaute erschrocken hinter sich. Zuerst erblickte er den bewusstlosen Kamatari, dann aber auch die Gestalt des Mannes, der wie ein Irrer lachte.

Temari … Verdammt, er musste irgendetwas tun, um ihr zu helfen …
 

„Wie fühlt es sich an, so schwach und wehrlos zu sein?“, stichelte er. „Ihr Konoha-Ninja habt wirklich gar nichts auf dem Kasten. Ihr schafft es gerade mal, einen lächerlichen Doppelgänger zu schlagen.“

Er stieß ihren Arm an und sie keuchte auf. Stumme Tränen liefen ihre Wangen hinab.

„Tut es sehr weh?“, höhnte er weiter.

Temari unterließ jeglichen Kommentar. Nur zu gerne hätte sie ihn alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geworfen, doch ihres Selbst wegen schwieg sie. Bestimmt würde sie damit alles nur noch schlimmer machen, als es schon war.

Dem Shinobi hingegen schien ihr Verhalten zu missfallen.

„Wenn ich eine Frage stelle, will ich gefälligst auch eine Antwort!“, blaffte er nun.

Die Kunoichi ignorierte ihn. Das letzte Quäntchen Stolz, das ihr noch geblieben war, ließ sie sich von diesem Kerl sicher nicht nehmen. Wozu auch, wenn sie wusste, dass er sie nicht töten durfte?

„Rede!“ Der Mann holte zum Schlag aus, doch dieser sollte sie nicht erreichen.
 

„Was ist das?“, kreischte er, da es ihm nicht gelang, seinen Arm zu bewegen.

Temari blickte nach oben. Eine Schattenhand hatte sich bis zu seiner Faust um ihn geschlungen und eine Zweite bahnte sich derweil einen Weg um seinen Oberkörper zu seinem Hals.
 

Mit aller Kraft versuchte Shikamaru, den Shinobi wegzuziehen. Wenn er ihn schon nicht erwürgen konnte, musste er ihn wenigstens von ihr wegbekommen … Gleichzeitig konnte er bloß hoffen, dass der Typ, den er für diese Aktion freigelassen hatte, nicht auf ihn losging.
 

Temari nutzte die Gunst der Stunde. Wie in Trance kroch sie ein Stück zurück und konnte dem Mann so entkommen. Dann versuchte sie aufzustehen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Ihre Beine waren von dem Gewicht des Ninja taub und brauchten noch eine gewisse Zeit, um sich zu erholen.

Sie spürte, wie ihre rechte Hand sehr warm wurde. Ein Blick dorthin ließ sie stocken. Ihr gesamter Arm war blutüberströmt und durch die Verletzung kam immer wieder neues nach. Wenn sie es nicht schnell etwas dagegen unternahm, bekam sie ein ernsthaftes Problem …
 

Besorgt schaute Shikamaru zu ihr herüber.

„Kannst du wegrennen?“, fragte er, obwohl er die Antwort darauf eigentlich schon kannte.

Sie schüttelte den Kopf. Zu flüchten war zwecklos … Doch selbst wenn sie es gekonnt hätte, wäre es ihr nicht im Traum eingefallen, ihn und Kamatari einfach so zurückzulassen …

Temari umfasste das Kunai in ihrer gesunden Hand fester. Sosehr es ihr auch widerstrebte: Ihr blieb wohl keine andere Möglichkeit als wieder zu töten …

Sie nahm ihre verbliebene Kraft zusammen und warf das Messer zielsicher in Richtung seiner Kehle. Es musste – nein – es würde treffen.
 

Shikamaru blieb diese Aktion nicht verborgen. Wenn er den Shinobi nur noch wenige Augenblicke in genau dieser Position halten könnte, hätten sie ihn erledigt.

Er konzentrierte sich noch weiter, doch plötzlich merkte er etwas an seinem Bein. Bevor er reagieren konnte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte.

Das Kagekubi zog sich sofort zurück und so konnte der Kiri-Nin der Waffe ausweichen.
 

Temari sank hoffnungslos zu Boden. Vorwürfe loderten in ihr auf. Warum hatte sie das Kunai nicht ein paar Sekunden eher geworfen?

Sie sog den frischen Geruch des Grases ein, doch nur einen Moment später hatte er sich mit dem ihres Blutes vermischt. Übelkeit stieg in ihr auf. Es dauerte sicher nicht mehr lange und sie war verblutet. Welch eine Ironie … Zumindest nützte sie so ihren Feinden nichts mehr.

Ein letztes Mal versuchte sie, ihren Blick zu heben. Irgendwo in der Ferne vermutete sie Shikamaru. Zu blöd, dass es ihr nicht einmal vergönnt war, bei ihm zu sterben …

In Gedanken an ihn verlor sie das Bewusstsein.
 

Shikamaru rappelte sich auf und bemerkte Wasser zu seinen Füßen. Ein Suiton-Jutsu hatte ihn also zu Fall gebracht … Er sah sich um, konnte den Anwender aber nirgends entdecken. Dann schaute er zu Temari. Regungslos lag sie da und eine Blutlache breitete sich langsam an ihrer rechten Seite aus.

Den großen Shinobi außer Acht lassend, stürmte er zu ihr. Doch …
 

„Suiton: Daibakufu no Jutsu!“

Noch bevor er sie erreichte, wurde er von einer riesigen Welle zurückgeworfen und schlug unsanft auf der Erde auf.
 

Ein weiterer Ninja beugte sich über Temari.

„Du Trottel!“, fuhr er seinen Kameraden an. „Was hast du mit ihr angestellt?“

Er zuckte mit den Schultern. „Nur Revanche. Mehr nicht.“

„Idiot“, murmelte der andere vor sich hin. „Was war an ›Wir brauchen sie lebend‹ nicht zu verstehen?“

Der Große verdrehte die Augen. „Sie lebt doch noch.“

„Ja, fragt sich bloß, wie lange noch.“ Der Shinobi hob Temari daraufhin auf und lud sie sich über die Schulter. „So ’ne Sauerei.“ Beim Anblick der Blutlache vor ihm rümpfte er angewidert die Nase.

Sein Mitstreiter leckte sich den Mund. „Du weißt gar nicht, wie gut das schmeckt.“

„Das will ich auch gar nicht wissen. Und jetzt halt die Klappe und komm mit!“, befahl er ihm.

„Was ist mit –“

„Vergiss den. Um ihn kümmern sich die anderen.“

Der kräftige Shinobi ließ ein unzufriedenes Grunzen verlauten, folgte dann aber seinem Kameraden und verschwand mit ihm im Nebel.
 

Shikamaru konnte nur hilflos zusehen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich hoffe, ich hab den einen oder anderen nicht zu sehr geschockt, da dieses Kapitel zugegebenermaßen doch relativ brutal geraten ist. Aber in der (Shinobi-) Welt ist eben nicht alles so wunderschön und aus Zucker, wie es von vielen immer dargestellt wird. Und wenn ich mich mal an einer Kampfszene versuche, dann richtig. :D



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Temari_Sabakuno
2010-08-08T16:44:03+00:00 08.08.2010 18:44
Natürlich tut mir Shika auch leid.Wollte ihn nicht vernachlässigen.
Auch nicht vergessen.
Von:  Temari_Sabakuno
2010-08-08T16:42:13+00:00 08.08.2010 18:42
OOOOOOOOOHHHHHHHHHHHHHH Mann.
Das ist ja soetwas von oberübel.
Was wollen die von Temari?Und was für einen Nutzen können die Vollpfosten davon haben?
Ich will es wissen...
Da werd ich mich aber leider wohl bis nächsten Freitag gedulden müssen.
Aber das Kapitel hast du echt gut hingekriegt.Ich geb Quenny aber recht.Echt heftig.
Und ich hoffe mal das du Tema nicht sterben lassen wirst,oder?
Das wär nämlich echt nicht zu ertragen.Mal ganz davon abgesehen das das echt voll fies wäre.
*heul heul*
Ich weiß nicht wer mir mehr leid tut...Temari oder ihr Wiesel...
Mehr Sorgen mache ich mir natürlich um Temari.

Und danke für deinen persönlichen GB-Eintrag.

vlg Temari
Von:  Quiana
2010-08-07T19:50:27+00:00 07.08.2010 21:50
@.@ Eh...
Das war ja irgendwie doch heftig :D

Ein Hallo erstmal.

Danke für dein GB Eintrag, so werde ich jetzt hoffentlich kein weiteres Kapitel mehr verpassen.
Mir ist aufgefallen, dass so gut wie kein Fehler in diesem Kapitel war -ich glaube einen habe ich gesehen, aber was genau es war, wiß ich nicht mehr... Auf jedenfall nichts, was einem ins Auge gesprungen wäre. Ein Grammatikfehler? Ich habe keine Ahnung damit.
Hm, jetzt ist es schon das zweite Kapitel, in dem gekämpft wird, und das nur.
Du hast das Kapitel geschickt geschrieben, finde ich. Man konnte dir folgen und man wusste, was passiert ist/war.
Auch gelöst hast du alles gut.

Und Spannung hast du natürlich auch mit reingebracht. Ich frage mich jetzz, wer diese Kiri-Leute sind, welchen Auftrag sie bekommen haben, was aus Temari und Shikamaru wird...
Uh, das sind Fragen über Fragen.
Jetzt nur noch bis nächsten Freitag warten und wir kommen der Sache ein ganzes Stück näher.

Liebe Grüße
Quenny


Zurück