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Bikou-no-Jutsu

Die Kunst der Beschattung
von

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Ihre größte Sorge

Kapitel 15: Ihre größte Sorge
 

Die Halle war gerammelt voll. Anscheinend wollten viele Leute noch einen Bissen zu sich nehmen, bevor es dann zum Fest ging …

Shikamaru dachte an die Ruhe, die sein würde, wenn das Gästehaus komplett leer war. Wie gerne wäre er nur hier geblieben ... Aber es sollte wohl nicht sein.

Temari schaute über die Köpfe der Menge hinweg und entdeckte ihr Beschattungsopfer. Er ging scheinbar mit seinem Kumpel, den sie neulich am Denkmal gesehen hatte, dorthin. Wahrscheinlich klapperten die beiden alle Bier- und Sakestände ab, um sich die Birne zuzukippen ... Ach egal ... Dann würde der Aufenthalt auf diesem Festival zumindest nicht so lange dauern. Betrunkene Männer führten sicher nichts Böses im Schilde. Jedenfalls nichts, was in Richtung Orochimaru ging. Der konnte solche Typen doch gar nicht gebrauchen …

Sakura indes genoss den einen oder anderen Blick, den man ihr zuwarf. Normalerweise stand sie nicht so gerne im Mittelpunkt, aber heute fühlte es sich wirklich nett an.

Sie wandte sich an ihre Begleiter: „Möchtet ihr noch was essen oder wollen wir gleich los?“

„Nee“, entgegnete Temari demotiviert. „Essen können wir auch da.“

„Ja, lass es uns hinter uns bringen“, pflichtete Shikamaru ihr bei.

„Okay, aber hinterher keine Beschwerden an mich.“ Gut gelaunt stiefelte Sakura los.

„Wie könnten wir nur?“, flüsterte Temari in ironischem Ton Shikamaru zu, bevor sie ihr folgten.
 

In einigem Abstand liefen sie einer Gruppe nach. Zum Glück schien Sakuras Euphorie für den Moment gedämpft zu sein, denn sie schwieg beharrlich. Spätestens in einer halben Stunde war damit sicher wieder Schluss …

Die Sonne stand bereits recht tief über dem Horizont und so hatte der Himmel im Westen schon eine leichte orangerote Farbe angenommen. Bis zum Sonnenuntergang war es trotzdem noch eine ganze Weile hin.

Mit einem Mal fühlte Temari sich unwohl. War es eine gute Idee gewesen, ihren Fächer auf dem Zimmer zu lassen? Andererseits sah es ziemlich bescheuert aus, mit einer so großen Waffe auf ein Festival zu gehen. Außerdem mimte sie momentan ja nur eine Touristin … Trotzdem fühlte sie sich in gewissem Maße nackt und ausgeliefert. Vielleicht sollte sie doch mal wieder an ihrem Tai-Jutsu arbeiten … Sich mit Händen und Füßen zu wehren war allemal besser, als hilflos zu sein und auf sein Ende zu warten … Doch was sollte heute Abend schon großartig passieren? Zudem lief sie bereits seit Tagen ohne ihren Fächer herum und war trotzdem noch quietschlebendig. Warum mussten sie plötzlich solche Zweifel plagen?

„Hey“, sprach sie leise Shikamaru an. „Du weichst heute nicht von meiner Seite, klar?!“

Verwundert blickte er sie an. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Nur so.“

„Ist es wegen deinem Fächer?“

„Ja. Ohne ihn fühl ich mich heute so unsicher.“

„Warum hast du ihn dann nicht mitgenommen?“

„Weil es doof aussieht.“

Shikamaru musste über ihre Wortwahl schmunzeln. Irgendwie war das so untypisch für sie …

„Jedenfalls bin ich auf dich angewiesen, wenn mich ein talentierter Shinobi angreift“, ergänzte sie noch.

„Ich glaub zwar nicht, dass das passieren wird, aber wenn du drauf bestehst, mach ich es natürlich.“ Er zwinkerte ihr zu.

„Gut zu wissen.“ Temari grinste. „Ich sollte in Konoha echt mal einen Tai-Jutsu-Spezialisten aufsuchen.“

„Ja, aber von Rock Lee oder Maito Gai rate ich dir ab. Als Trainer sind die Zwei die Hölle. Und viel zu übermotiviert sind sie noch dazu. Aber warum fragst du nicht sie?“ Er deutete auf Sakura, die ein paar Meter voraus gegangen war. „Sie ist wirklich gut und wird bestimmt auch nicht zu hart mit dir ins Gericht gehen.“ Er verbesserte sich noch rasch: „Zumindest wärst du nach einem Training mit ihr noch am Leben.“

„Ich überleg es mir.“ Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu.

„Das solltest du. Ich hab nämlich keine Lust, demnächst deine Reste vom Boden abzukratzen, nur weil du deinen Fächer nicht dabei hattest“, scherzte er daraufhin.

„Keine Bange, das passiert schon nicht. Jedenfalls nicht mit dir als Beschützer.“ Temari lachte auf.

„Schmeichlerin.“ Shikamaru setzte ein breites Grinsen auf.

„Ich hab halt gute Laune. Das muss ja auch mal sein.“

Vergnügt ging sie ein paar Schritte schneller, nur um sich dann umzudrehen und rückwärts zu laufen. Temari fühlte sich einfach wunderbar, denn ihre Sorgen und das ungute Gefühl waren wie weggefegt.

„So drauf darfst du ruhig öfter sein.“

„Auch das überleg ich mir noch.“ Mit einer flüssigen Drehung begab sie sich wieder an seine Seite.

„Dann denk aber nicht zu lange drüber nach.“

„Mal sehen, was sich da machen lässt.“

Shikamaru war angenehm überrascht. Wenn Temari so blieb, würde der Abend wohl doch nicht so schlimm werden, wie er vermutet hatte. Da war Sakura das größere Problem. Ob sie sich heute zur Abwechslung zu anderen Festen benehmen würde? Na, hoffentlich …
 

Sakura grinste selig vor sich hin. Bisher klappte das alles ja prima … Und das auch noch ganz ohne ihr Zutun. Trotzdem schadete es sicher nicht, wenn sie ihnen einen kleinen Schubser in die richtige Richtung verpassen würde. Schließlich wusste man ja nie so genau …
 

Langsam kamen die Lichter des Dorfes in Sicht. Auch wehten bereits die ersten Töne der Musik herüber.

Es dauerte nicht lange und die Drei erreichten den hiesigen Marktplatz.

„Willkommen auf unserem alljährlichen Sommerfest!“, quatschte sie ein Mann mittleren Alters an. Anschließend drückte er Temari einen gelben Luftballon, auf den ein kleiner blauer Elefant aufgedruckt war, in die Hand.

„Was soll ich denn damit?“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue und wollte ihn schon zurückgeben, doch Shikamaru zog sie weiter.

Temari protestierte nicht. Stattdessen gab sie den Ballon dem ersten Kind, das ihr über den Weg lief. Das kleine Mädchen freute sich darüber riesig und lief hüpfend zu ihren Eltern.

„Und wieder eine gute Tat“, merkte Shikamaru an.

Temari zuckte mit den Schultern. „Ansonsten hätte ich mir eine Nadel besorgt und ihn in die ewigen Luftballon-Jagdgründe geschickt.“

Früher hättest du ihn einem Kind gegeben und anschließend mit einer Nadel reingestochen“, neckte er sie.

„Von wegen!“ Sie piekte ihm kräftig in die Seite. „So gemein wär nicht mal ich gewesen.“

„Sicher?“ Er strich sich einen Moment über die Stelle, in die Temari hineingestochen hatte, nur um festzustellen, dass es gar nicht wehtat. Wenn sie gewollt hätte, würde es jetzt definitiv richtig schmerzen.

„Ganz sicher“, legte sie fest. „Ich bin gar nicht so fies und brutal, wie alle immer denken.“

„Tayuya ist da garantiert anderer Meinung.“

„Das zählt nicht. Sie wollte dich immerhin umbringen. Hätte ich das etwa zulassen sollen?“

„Das ist wirklich ein Argument.“ Shikamaru grinste.

„Allerdings.“ Sie erwiderte sein Grinsen. „Ich warte übrigens noch immer auf eine Revanche.“

„Die kommt schon noch. Ich kann das ja nicht so einfach stehen lassen. Ein Mann beschützt schließlich eine Frau und nicht umgekehrt.“

„War ja klar, dass du das sagst.“ Temari lachte auf. „Aber irgendwann sind wir bestimmt quitt. Wenn du Glück hast, sogar schon heute.“

„Also, während dieses Urlaubs verzichte ich freiwillig darauf. Danach aber gerne.“

Temari musste erneut lachen. Das war echt typisch Shikamaru …
 

„Habt ihr jetzt vielleicht doch Hunger?“, fragte Sakura an, als sie zufällig an einem Restaurant vorbei kamen. „Ich könnte zumindest eine Kleinigkeit vertragen.“

„Und was ist mit dem Typ, dem wir hinterher latschen?“, warf Temari ein.

„Ich glaub, der ist eben auch hier rein gegangen“, argumentierte sie.

„Na, wenn das so ist …“
 

Im Lokal suchten sie sich einen Fensterplatz. Der Kerl saß tatsächlich mit seinem Kumpan in einer Ecke. Beide schlürften Sake.

»Hab ich’s doch gewusst …«, dachte Temari nur bei dem Anblick. Dass dieser Mann heute etwas anstellen würde, darum brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Sorgen, die eigentlich von vornherein gar nicht dagewesen waren …

„Haben Sie sich schon entschieden?“ Die Kellnerin riss sie aus ihren Gedanken.

„Ich nehme die Udon-Suppe“, sagte Sakura. „Und dazu noch einen Kirschtee.“

Temari überflog rasch die Speisekarte. Sie hatte keinen richtigen Hunger. Außerdem gab es zu Sakuras Suppe sicher eine großzügige Beilage. Von der würde sie sich einfach etwas mopsen …

„Für mich ein eiskaltes Mineralwasser“, entschied sie sich.

„Ich nehm dasselbe, nur ohne Eis“, schloss Shikamaru die Bestellung ab.

Die Kellnerin notierte alles und verschwand mit eleganten Schritten zurück in die Küche.

„Ihr könnt euch ruhig den Bauch vollschlagen“, meinte Sakura. „Tsunade-sama bezahlt doch alles.“

„Nee, lass mal. Nicht, dass sie wegen Geldproblemen noch meinen Bruder anpumpt“, äußerte Temari sich dazu. Außerdem hatte sie keine Lust, nachher blöd in der Gegend herumzuliegen, weil ihr von dem vielen Essen schlecht war.

„Und du, Shikamaru?“ Nun blickte Sakura ihn an.

„Wie ich sie kenne, behält sie dann die Kohle von meiner nächsten Mission ein. Nein, danke.“ Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und lehnte sich zurück.

„Meine Güte!“ Sie seufzte. „So schlimm ist sie nun wirklich nicht. Ihr müsst sie ja für die geldgierigste Frau der Welt halten.“

„Manchmal ist es schwierig, diesen Eindruck nicht von ihr zu haben“, merkte Shikamaru an. „Ich weiß nicht mehr, wie oft sie Teile meines Lohns einbehalten hat, nur weil während der Mission ein paar ungeplante Nebenkosten angefallen sind.“

„Kann schon sein. Aber in diesem Fall ist es anders. Ein paar Ryo mehr oder weniger fallen ihr gar nicht auf.“

»Ja, und ich bin der Osterhase«, setzte Shikamaru in Gedanken noch hinzu.

„Temari, jetzt sag doch auch was dazu!“, forderte Sakura sie auf.

„Nö, lass mal.“ Diese schüttelte den Kopf. „Ich halt mich da raus.“

„Och, Mann …“ Sakura atmete laut auf. „Tsunade-sama ist echt nicht so …“

Mehr als ein undefinierbares Lächeln konnte sie Temari allerdings nicht entlocken …
 

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Diesmal hat Tsunade so richtig schön ihr Fett weg bekommen. Eigentlich mag ich sie ja ganz gerne, aber irgendwie musste das mal sein. :D

Und ich muss eine gewisse Entwicklung zwischen Temari und Shikamaru feststellen. Merkwürdig, dass mir das nicht beim Schreiben aufgefallen ist. *lach*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2010-03-13T13:30:31+00:00 13.03.2010 14:30
>„Früher hättest du ihn einem Kind gegeben und anschließend mit einer Nadel reingestochen“, neckte er sie.<

Ich musste soooo lachen als ich das Kommentar gelesen habe! Wie kommst du nur immer auf die Ideen für solche Gesprächsverläufe? Das ist wirklich genial!

Tsunade... diese geldgierige Intrigantin....
NEEEIIIIN SPAß!!! Ich mag sie ja auch! Aber ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sie alles, was die drei jetzt ausgeben, später auf ihre Rechnung setzt!^^
Tsunade ist bestimmt wieder pleite! Ich könnte mir das gut so vorstellen (hab ich mal auf einem fanart gesehen):
Tsunade mit Jiraiya und Ebisu einen Abend vor dem Missionsbeginn:
Ebisu: Tsunade wie willst du das alles finanzieren?
Tsunade: Ich weiß es noch nicht. Ich habe zwar etwas Geld... aber es reicht nnoch nicht ganz.
Jiraiya: Ok. Ich helfe dir.
Tsunad & Ebisu: WAS?
Jiraiya: *smile* Wir spielen drum. Wenn du gewinnst, bekommst du alles.
Tsunade: *misstrauisch guck* Was willst du spielen?
Jiraiya: Strippoker!

Tja... und nun hat Tsunade alles verloren, Ebisu und Jiraiya wissen nun, wie Tsunade drunter aussieht und nun muss sie sich von allen Einnahmen aus den Missionen etwas einbehalten... deswegen ist sie auch immer mies gelaunt, vergibt fast nur schwere (und gut bezahlte) missionen, hasst jiraiya nund Ebisu wird knallrot, sobald er eine nackte frau sieht. Damit ist das Rätsel gelöst. XDDD

Aber ich stimme dir total zu:
Shikamaru und Temari nähern sich bedeutend an! Sie trinken ja schon fast das selbe und das bedeutet schon was! XD
Ich hoffe doch mal, dass das nächste Kapi noch ein bisschen mehr Aufschluss darüber gibt! ^_-

Alles, alles Liebe und go go go! Ich liebe deinen Schreibstil!


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