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Wenn die Nacht kommt


Erstellt:
Letzte Änderung: 27.06.2009
abgeschlossen
Deutsch
3732 Wörter, 1 Kapitel
Wenn die Nacht kommt
ist die Geburtstagsfanfiction für meine liebe Gepo und ist eine Anlehnung an Yu-Gi-Oh!, wo ich mir nur ein paar Charas ausgeliehen habe.
Welche dort sind:
Jonouchi Katsuya in der Rolle des Josephe
Ishtar Marik / Yami in den Rollen des Marek und Malike
BAkura in der Rolle des Alphatieres
Ryou / Seto in den Rollen der Rudelbrüder

Ich hoffe, das es euch Spaß macht, diese kleine Fic zu lesen, genauso wie ich hoffe, dass sie Gepo gefällt *sfz*

LG
Hao

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 12.06.2009
U: 27.06.2009
Kommentare (2)
3747 Wörter
abgeschlossen
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ePub Diese Fanfic im ePUB-Format für eBook-Reader
  • Charakter
    Lapislazulin


    Eigen Charakter

    Bild geklaut von Kenshin
  • Charakter
    Ruka


    Eigen Charakter
  • Charakter
    Lord Malike


    YGO Anlehnung

    Yami no Mariku = Lord Malike
  • Charakter
    Lady Misha Revane Lésmeralda


    Eigen Charakter
  • Charakter
    Lord Laztarte


    Eigen Charakter
  • Gräfin Erzsébet Bathory


    Eigen Charakter (Geschichtlich vorhanden)
  • Charakter
    Josephe


    Anlehnung an YGO

    Jonouchi = Josephe (Vampir)
  • Charakter
    Marek: Chemiker


    Anlehnung an YGO

    Marik Ishtar = Marek
  • Charakter
    Ronja


    Eigen Charakter
  • Charakter
    Kane


    Anlehnung an YGO
    Touzoko'Ou = Kane
  • Charakter
    Ryugen


    YGO Anlehnung

    Ryou Bakura = Ryugen
  • Charakter
    Setimba


    YGO Anlehnung

    Seto Kaiba = Setimba
Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  feuerregen
2009-07-01T10:36:17+00:00 01.07.2009 12:36
So, mein kommi wir nciht ganz so lang wie gepos! xD
aber zumindest komme ich endlich mal dazu!

also ich finde die story toll, aber das weißt du ja schon! ^^
ich finde es irre, was du da alles aus langweiligen werwölfen und vampiren gemacht hast.
auch die kombination von tagebuch-stil und roman-stil ist wunderbar, wie ja auch gepo schon gesagt hat, und reißt die handlung irgendwie immer auf positive art und weise auf.
und ich mag das ende! *.*
schreie~~~ *__*

oh gott, ich bin gerade leicht psycho! XD
und ich muss weg! *auf die uhr guck*
O.o
die zeit rast!

HDL! ^^

PS: was konstruktives folgt noch! ^^
Von:  Gepo
2009-06-27T20:47:03+00:00 27.06.2009 22:47
Muhahahahahahahahahahahahahahahahahaha!
Ich liebe die Geschichte ^v^
Auf ins Vergnügen *v*

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Tagebuch: Aina Rexlette

50/05/1398

>What the hell? In welcher Zeitrechnung hat sie bloß gelebt, dass sie den 50.Mai erlebt hat?

Es regnet. Wie soll es auch anders sein? Immer nur Regen, seit so vielen Tagen. Die Regenzeit ist angebrochen und die meisten meiner Art sind ruhelos. Wir können nicht jagen. Schon wieder. Immer und Immer wieder liegen sie meinem Vater im Ohr, dass sie Hunger haben. Alle haben Hunger, nicht nur sie. Können sie nicht mal stillschweigend ihr Schicksal annehmen? Wir alle leiden. Doch niemand weiß was zu tun ist. Viele haben Angst davor zu sterben. Fast schon wie diese Wölfe im Kellergewölbe. Aufgescheucht und nicht ruhig zu kriegen. Der Tod macht ihnen Angst. Lächerlich. Dabei sollten sie eher das Leben fürchten. Das, was sie hier führen.

>Sie hat was Arrogantes, Verachtendes an sich. Sie fühlt sich besser als andere. Oder um es positiv zu formulieren, sie ist sehr stolz XD

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Schritte hallten durch den großen, dunklen Korridor. Energische, schnelle Schritte. Es war doch echt zum Haare ausreißen! Der Wolf wollte ihn heute Abend sehen. Der spinnt doch. Als habe er nicht genug zu tun als mit einem wild gewordenem Tier zu spielen. Das wäre ja noch schöner. War er seit neuestem Babysitter für dieses Pelzvieh?

>spinnte und hatte, sonst machst du hier Zeitsprünge ^.^ Sollten dies direkte Gedanken sein, so kennzeichne sie am besten als solche.

„Lapislazulin!“


Was? Kannst du mich nicht in Frieden lassen und jemand anderen mit deinen scheiß, kryptischen Worten nerven?


Seine Beine blieben stehen. Urplötzlich fühlte er sich schwer wie Blei. Wie immer. Langsamer als es sonst seine Natur war, drehte er sich um. Wollte aber nicht. Er wollte nicht mit der Vampirlady sprechen. Sie war ihm nur ein Rätsel. Und er konnte sie nicht ausstehen. Mit einigen eigenen Maßregelungen brachte er sich dazu ihr zu antworten, ohne sie anzuschreien.


„My Lady?“, fragte Lapislazulin ausgesucht höflich.


Geh fort.


„Wie kann meine Wenigkeit Euch zu Diensten sein?“


Ich hoffe gar nicht.


Die füllige, junge Frau blicke mit ihren kalten violetten Augen zu dem jungen Mann mit den ebenfalls violetten Augen auf. Sie war kleiner als er und sie hasste es. Das wusste er von der Gespielin der Lady. Jedoch brannte es auch in ihren Augen, selbst jetzt. Man musste nur genau hinsehen.


Lapislazulin war froh, dass sie ihn nicht hasste, das hätte sehr hässlich werden können. Man konnte nicht sagen, zu was diese Person fähig war und er war sich sicher, dass ein Vater es auch nicht genau wusste.


„Die Tage des Mondkindes sind gezählt.“

>Und hier habe ich mich später gewundert - das Mondkind? Hier hatte ich angenommen, du spielst auf Ruka an. Warum ist Lapislazulin ein Mondkind? Eher ein Nachtgeist, oder?

Kurz blinzelte Lapislazulin. Was sagte sie da? Warum kann sie nicht wie jeder andere, das sagen, was sie sagen will? Kann doch nicht so schwer sein. Sein Vater schaffte es doch auch!


„My Lady?“


Diese kryptischen Ansagen kannte er ja schon von der Frau an der Seite seines Vaters. Es war ihm schleierhaft, wie sein Vater es mit ihr aushielt. Lapislazulin würde es nicht können. Er musste sich ja jetzt schon vorsehen.


„Der Vogel ist ins Netz gegangen, mein Lieber. Die Katze wird sich nicht lange bitten lassen, ihm das Gefieder zu stutzen.“

>Es klingt, als sei der Mord an Lapislazulin schon lange geplant...

Und ich flieg durch den tödlichen Regen dort draußen.


„Ich danke Euch, My Lady. Meine Wenigkeit sei nun gewarnt.“


Als ob!


Innerlich verdrehte er seine Augen. Warum musste er nur so geschwollen reden?


Lass es doch einfach!


Er hasste es; nur weil die Frau an der Seite seines Vater älter war als all die hier anwesenden Kinder und Lady Misha Revane, Edeldame am Hof des toten Königs und ehemalige mächtigste Frau in ihrem Land, sich nicht an die heutige Zeit anpassen konnte -Halt, nein- wollte, musste er, genau wie jeder andere seiner Geschwister mit ihr so sprechen.


Scheiß Etikette.


Nicht jeder was aus dieser Zeit und Lapislazulin bereute dies auch nicht. Er hasste es. Genauso wie seinen räudigen, aufsässigen Köter. Warum musste er gerade an seinen Bruder Josephe denken, wenn er eigentlich an ein Tier dachte? Wahrscheinlich, weil sie sich Ähnlich waren. Fast schon zu sehr.

> Nicht jeder was aus dieser Zeit? war vielleicht?

„Lady Misha! Eine Einladung von Gräfin Erzsébet Báthory für Euch und Lord Malike ist soeben eingetroffen.“


Danke. Allen Geistern des Jenseits sei Dank.


Lapislazulin sah die Gespielin der Lady auf sie zueilen. Schwarze lange Haare flogen in der Luft. Eile. Freundlich dreinblickende violette Augen. Wangen, die einmal rosig waren. Kein Mädchen und keine Frau. Eingefroren in ihrer Entwicklung. Der Zeit.


„Reiche mir das Pergament“, nicht freundlich, aber auch nicht böse erklang die Stimme der Vampirlady und riss schon fast die Einladung aus der Hand ihrer Gespielin. Kurz verengten sich ihre Augen und dann schüttelte sie den Kopf. Das braune Haar blieb wo es war.


„Ein Bankett in den altehrwürdigen Hallen Ihrer Majestät der Gräfin. Welch Überraschung. Aber mein Lord wird wohl nicht teilnehmen können. Wir werden Lord Laztarte einladen, Uns zum Bankett zu geleiten. Und nun husch, es gibt Vögelchen, die haben viel zu tun.“


Sie wandte sich ab, strich sich durch ihre braunen Haare und sah noch mal zu dem größeren Vampir ihr gegenüber. Lapislazulin konnte nicht sagen, was die Edeldame gerade dachte, und er wollte es auch nicht wirklich wissen.


„Lapislazulin“, richtete Lady Misha erneut das Wort an ihn.


Lass mich in Ruhe! Ich schlitze dich auf. Weide dich aus.


„Die Vogelmutter sorgt sich um ihr flatterhaftes Junges.“

>Gleiche Augenfarbe, Vogelmutter, Vater hat er... geheime Affäre, untergeschobenes Kind?

Kann mir doch egal sein. Ich hab keine Zeit um mich auch noch um ihn zu kümmern. Warum will jeder etwas von mir!?


Sie drehte sich herum, das Kleid wehte und ihr Haar blieb still.


„Armes Vögelchen“


und entschwand mit ihrer Gespielin aus dem Korridor.

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Tagebuch: Aina Rexlette

01/06/1398


Ich höre sie. Knurren. Bis in mein Zimmer. Es klingt wie Geschrei in meinen Ohren. Warum können sie nicht einfach ihr Leid still ertragen. Genauso wie wir es tun? Sie sind wie Schoßhunde, die um etwas heulen, dass sie nicht bekommen. Wie armselig. Aber sind wir nicht genauso? Seit einer Woche haben wir kein Blut bekommen. Ich merke wie die meisten meiner Familie schwächer werden. Unser Vater tut immer noch nichts. Das ist doch wahnsinnig. Wir werden alle verschwinden.

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Lapislazulins Weg führte ihn durch die Eingangshalle an dem geöffneten Eingangsportal und der gegenüber liegenden geschlossen Tür vorbei, die große Treppe hinauf, wieder einen Korridor entlang bis an seine Zimmertür auf der linken Seite, die er kraftvoll aufstieß. Er war nicht allein, das wusste er schon bevor er sein Zimmer betreten hatte. Er hatte ihn gehört. Gerochen. Gespürt. Sein Körper hatte auf den Fremden reagiert.


„Du bist spät“, kam es dunkel aus einer Ecke seines Zimmers, in welcher sein Sessel stand.


„Ich erscheine immer, wenn ich es für angemessen halte. Das solltest du wissen“, zischte er einfach kalt zurück.


Geh doch einfach wieder!

> Du bist zu ihm gekommen, nicht er zu dir -.-

Der Mann, zu welchem die Stimme gehört hatte, erhob sich aus Lapislazulins Sessel und schlenderte auf ihn zu. Langsam, nicht zu schnell. Berechnend. Lauernd.


„Du hast mich vermisst, Vögelchen“

>What the hell? ô.o Fledermäuse sind keine Vögel, sie zählen zur Familie der Ratten!

Es war keine Frage. Zu viel Sicherheit. Er wusste es. Zu viel.


„Ruka...“


Die Stimme war nicht kraftvoll genug. Eben Genannter grinste und legte seine Arme um den kalten Körper seines Spielzeugs.


„Ich hasse dich“


„Das sagst du seit Jahren und dennoch weiß ich, dass es anders ist. Also leugne es nicht mehr“


Ruka hatte genug von dem Spiel, dass der Vampir mit ihm trieb. Hart drückte er ihn von hinten an seine Brust, umarmte ihn brutal. Rukas Nase fuhr an Lapislazulins Hals und seinen Haaren vorbei.


Lass das!


„Du riechst so lecker“, murmelte er mit einem tiefen Grollen in seiner Stimme. Rauchig. Verlangend.


„Ha! Das sagst du nur, weil ihr genauso gerne Xocolatl schmeckt wie wir, nur dass ihr dazu noch etwas anders fresst! Sagtest du nicht mal, ich würde ekelhaft stinken? Wie kann ich dann jetzt gut riechen. Du bist ein Widerspruch in dir selber, Ruka.“

>Hier ist der Absatz, wo man merkt, dass er vor dem Absatz vorher geschrieben wurde. Der Stil ist plötzlich ganz anders.

Lapislazulin war gereizt. Das Tier konnte sich nicht entscheiden, was es wollte.


„Soll das etwa eine Anspielung sein, mein kleiner Spitzzahn? Ich kann noch viel mehr, als nur Aschanti essen, zum Beispiel unanständige Sachen mit dir machen.“

>mehr als nur Aschanti essen - zum

Er grinste böse und leckte an dem harten Ohr des Vampirs. Seine Finger suchten sich ihren Weg unter die leichte Bekleidung, die Lapislazulin trug. Die Haut war kalt und kribbelte an seinen Fingerspitzen, doch für Lapislazulin waren die Finger wärmer als jede Sommernacht.


Oh du seltene Sommernacht.


Wohlige Schauer jagten über seinen toten Körper. Doch blieb dieser reglos. Er konnte nicht darauf reagieren.


„Ah..~ Ruka, lass das bitte...“


Seine Bitte war mehr als lächerlich. Und das wussten beide Wesen schon, noch bevor der Vampir es aussprach.


„Mein Herz, dir gefällt, was ich mit dir mache, ich weiß es ganz genau!“


Wenn ich ein Herz hätte.

>Genau genommen hast du eins, es schlägt nur nicht ô.o

Zitternd pumpte Lapislazulin Luft in seine erstarrten Lungen und drehte den Kopf so, dass er Ruka ansehen konnte. So unschuldig die kurzen blonden Locken auch wirkten, so gar nicht unschuldig war sein pelziger Freund.


„Du redest wirr.“


Mit diesem Kommentar legte er seine Arme um den Nacken des Größeren und zog ihn zu sich herunter. Ihre Lippen trafen sich spielend zu einem Kuss. Er hielt nicht lange, denn Ruka hielt nicht viel von Zärtlichkeiten. Er war ein Wolf durch und durch. Zumal ihm bewusst war, dass er seinem Geliebten keinen physischen Schmerz zufügen konnte. Nie.


Ruka riss dem Toten praktisch seine Kleider vom Leib und bugsierte ihn ungeduldig auf das große Bett. Lapislazulin schnappte -eher weniger erschrocken über Rukas Aktion, dafür aber umso mehr über die Plötzlichkeit- nach Luft. Bevor er fragen konnte, was der Andere im Sinn hatte, sah er zu wie der Wolf in seinem Nachtschrank wühlte und Lederbänder herauszog, die er sonst immer in seinen langen, grünen Haaren trug.

Blonde Locken, die lange, grüne Haare sind?

„Was...?“


Doch das Wölfchen im Schafpelz antwortete ihm nicht und schlang das Band um seine Handgelenke, band es zusammen und verband es dann mit dem zweiten Lederband, um es am Bettpfosten festzumachen. Die Arme in der Höhe, sein Körper auf der Matratze. Wehrlos. Nicht, wenn er es nicht wollte.


„Hab dich gefangen“, schnurrte Ruka dunkel über des Dunkelgrünhaarigen Ohr und leckte es ab.

> Ach so, es ging um Lapislazulins Haare!

>Poch<

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Rukas Tagebuch

39/03/1999

> Noch so ein cooles Wesen, dass den 39. März erlebt O.O

Endlich habe ich Zeit aufzuschreiben, was sich die letzte Zeit ergeben hat. Diese verdammte Konferenz die Kane abhalten musste, hat mich so geschlaucht, dass ich kaum Zeit für mein Vögelchen hatte. Eigentlich schade, denn ich vermisse es, wenn es nicht bei mir ist. Aber der Käfig ist stabil. Und es kann zum Glück nicht ausbrechen.

Manchmal glaube ich, dass Setimba Recht hat. Er sieht seine Fledermaus fast täglich. Ich weiß nicht, wie die beiden das schaffen, aber sie können es auch so vor den Älteren verstecken. Nicht nur vor Kane, sondern auch vor dem Vampirvater. Der ist ja auch so eine Sache für sich. Ich weiß ja nicht viel von ihm, Vögelchen singt so wenig über ihn, aber das, was Kane mir einmal im Vertrauen sagte, hörte sich seltsam an. Damals, als der Chemiker uns Theobroma und Aschanti brachte, war er wohl genauso ahnungslos wie Kane selber. Zwei Clanführer, ein verrückter Chemiker und die Wunderheilung. Das könnte der Titel eines Buches werden. Warum werde ich kein Schriftsteller?

Ach ja, weil es keiner lesen würde.

>Ich schon ^v^

Ich vermisse die Menschen, die mal in unserem Land gelebt haben, aber durch den sauren Regen, der draußen vor den Mauern tobt ist niemand sicher. Nur die Vögel im Schloss und wir in den Höhlen unter dem Schloss. Leider lassen sie uns nicht mehr hinauf. Aber wer kann es ihnen verdenken? Ich sicherlich nicht.

>Wow O.O Er erinnert sich noch an die Zeit, in der es Menschen gab? Wie alt ist der?

Ich kann mich noch genau dran erinnern, als wir die Treppen hinauf gestürmt waren, um den Chemiker zu suchen. Viele haben wir gerissen.

> Sehr alt!

Unschuldige in meinen Augen. Doch meine Meinung hatte nicht gezählt. Ich war jung und so unwissend. Nicht berechtigt, meine Meinung zu sagen. Der Chemiker war in einem der Türme gewesen. Putzmunter. Ich sah mit an, wie Kane den Chemiker riss. Das lange, volle, weiße Haar flog durch die Luft, als sich Kane auf ihn stürzte. Ich habe weggesehen. Ich wollte nicht sehen, was mit den Vampiren geschah, wenn sie endgültig starben. Noch heute kann ich seine Schreie in meinem Kopf hören. Wenn ich jetzt noch sein Gesicht gesehen hätte...

Nur wenn ich bei meinem Vögelchen bin, kann ich sie verdrängen.

Ich weiß gar nicht, ob ich gleich ungesehen zu ihm hoch kann. Da muss ich erst noch mal Setimba um Rat fragen. Er hatte vor vielen Jahren den geheimen Gang, der nach oben führt, entdeckt. Er endete hinter einem Gemälde von einer hübschen, jungen Frau. Ich meine, dort gelesen zu haben, dass es Lady Rexlette war –die Eigentümerin des Schlosses-, aber genau weiß ich es nicht. Ist ja nicht so, dass ich es mir immer ansehe. Als ob ich Zeit dafür hätte. Ich gehe dort hin um das Vögelchen zu schänden und nicht um mir alte Gemälde anzusehen. Zumal ich immer erwischt werden könnte. Dieser Gang ist zwar kürzer als wenn ich durch die Tür gehen würde, aber nicht so offensichtlich. Aber es können immer wieder welche vom Vampirclan durch den Korridor gehen. Echt doof. Warum gibt es auch keinen Geheimgang, der genau in Zimmer meiner Vögelchens endet? Das wäre perfekt. Aber leider nicht machbar. Soweit ich weiß, führt nur noch ein Geheimgang in das Zimmer der ehemaligen Besitzerin des Schlosses. Ich weiß gar nicht, wer dieses Zimmer bewohnt, aber es ist mir auch egal. Soviel muss ich nicht über die da oben wissen. Nachher erfährt Kane, was hier vor sich geht. Und dann wird es hier unten sehr hässlich. Nicht umsonst hat er uns den Umgang mit ihnen verboten. Wir hassen sie. Und sie hassen uns.

Sicher!

Setimba ist sich sicher, dass seine blonde Fledermaus ihn nie verraten würde und auch immer bei ihm bliebe. Treue Seele, hatte er mal gesagt. Aber er hatte doch gar keine Seele, oder? Können Tote eine Seele haben, Gefühle? Ich glaube, eher weniger.

Ich bin mir ja nicht mal der Gefühle meines Vögelchens sicher, aber eines weiß ich genau. Ich werde ihn nie wieder gehen lassen.

**********************************************************************


„Ah.! R-U-K-A!!“


Lapislazulins Schrei erklang durch sein Zimmer und füllte nicht nur dieses aus, sondern auch die Gedanken des Wolfes. Seine Körperwärme hatte sich um ein Vielfaches gesteigert. Genauso wie seine Geschwindigkeit. Fast schon unmenschlich.

>Das muss echt ein Erlebnis sein Ô.o

Der Vampir hatte das Gefühl, als würde die Leidenschaft seinen Körper in Flammen setzen. Er brannte, so fühlte es sich an. Dabei ging das nicht. Nicht mit seinem Körper.

Na ja, wenn du selbst eine Temperatur von fröhlichen dreizehn Grad hast und das Wesen in dir drin ungefähr zweiundvierzig, kommt das "Verbrennen" schon sehr nah.

>Poch<


Lapislazulin bäumte sich erschrocken unter Ruka auf und schrie. Er konnte es spüren. Ruka gab ihm alles und nichts, so wie auch er ihm alles und nichts gab. Denn er hatte einfach nichts, was er Ruka hätte geben können, außer sein Leben. Nicht mal Liebe oder etwas Ähnliches konnte er ihm geben. Lapislazulin war reich und doch arm.


>Poch<

>Das keiner von beiden das mitbekommt...

Mit jedem Stoß wurde ihm wärmer, heiß, er bäumte sich immer wieder gegen Ruka auf. Er wollte es spüren. Spüren, wie sehr Ruka ihn brauchte. Schon oft hatten sie versucht, Abstand zu halten, doch nie hatte es geklappt. Sie brauchten einander, obwohl sie kaum miteinander konnten.


Nie würde Lapislazulin zugeben, dass er nicht mehr ohne Ruka sein konnte. Über all die Jahre, in denen er Ruka nun kannte, gegen ihn gekämpft hatte, ihn angegriffen oder sich selber verteidigt. Sie Wortgefechte ausgetragen hatten, oder sich gar den Freuden der Lust hingegeben hatten. Nie hatte er den Wolf missen wollen. Er gehörte einfach zu ihm. So wie Xocolatl zu seinem Clan gehörte.


„So heiß...“


Ruka murmelte in sein Ohr. Lapislazulin hatte nicht mitbekommen, wie sich der Blonde zu ihm herunter gebeugt hatte.

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Tagebuch: Aina Rexlette

02/06/1398


Der Giftmischer ist da. Immerzu ist er in seinem Turm und brütet über Dinge die keiner versteht. Er hat die verschlossene Tür zum Keller geöffnet und uns somit den Wölfen ausgesetzt. Aber sie kommen nicht herauf. Er hat ihnen, genauso wie uns eine Lösung versprochen. Wie kann er nur? Aber Vater sagte, dass es besser so wäre, sonst würden die Biester auf die Idee kommen uns zu reißen.

>Nur warum hat er die Tür geöffnet?

***********************************************************************

Als er erwachte war er allein in seinem Zimmer. Wie immer. Ruka wusste, dass er nicht in seinem Zimmer gesehen werden durfte. Niemand wusste, welche Art der Beziehung sie pflegten, nicht mal, dass sie mit einander verkehrten! Sein Vater würde schäumen vor Wut. Zwar nicht wie ein Mensch, aber ungehalten würde er schon werden.

Als Lapislazulin daran dachte, schlug sein Herz schneller und er spürte Hitze in seinen Wangen.

Was?

Sein Herz schlug schneller?

Blut in seinen Wangen?


>Poch<


Fast schon panisch -schnell- griff sich der junge Mann -mit der porzellan-weißen Haut und den violetten Augen- an seine Brust und spürte es.


>Poch<


Tatsache.


>Poch<


Etwas bewegte sich in seiner Brust. Schlagend. Verhöhnend. Er kannte diese Empfindung.


>Poch<

>Poch<


„Das kann doch nicht...!“


Entsetzlich.


>Poch<


Erschrocken sprang er aus seinen Himmelbett und stöhnte vor Schmerz auf. Noch nie hatte ihn irgendetwas geschmerzt, wenn er mit Ruka zusammen war. Nicht mal dessen Bisse verursachten irgendeinen körperlichen Schmerz, noch Flecken. Er war unverwundbar. Praktisch unverletzbar und nun hatte er Schmerzen.

>Ich frage mich, wo überall...

>Poch<


Das war doch unmöglich. Es ging einfach nicht.


>Poch<

>Poch<


Genauso wie es unmöglich war, dass es Vampire gibt, wisperte eine kleine Stimme in seinem Kopf.


Der junge Mann war auf sein Bett zurück gefallen und atmete schwer. Normalerweise brauchte er es nicht, denn er benötigte keine Luft mehr zum existieren. Doch es war reine Angewohnheit, die er auch in all den Jahren nicht ablegen konnte.

>Wenn er einen Vampirvater hat, suggeriert mir das, dass er geboren wurde - in dem Fall hätte er nie geatmet ô.o Was genau stellt eigentlich Sauerstoff her, wenn es auf der Welt nur sauren Regen gibt?

Nichts desto trotz musste er aufstehen, um sich zu vergewissern, dass er alles nur träumte.


Vampire träumen nicht, wieder die kleine Stimme in seinem Kopf.


Der Boden unter ihm bewegte sich, oder lag es daran, dass sein Körper bebte? Noch nie hatte Lapislazulin erlebt, dass er zitterte. Vor vielen Jahrzehnten, als er noch ein armseliger Mensch gewesen war, da hatte er gezittert. Aber als Vampir nie. Es schien ihm so, als ob Vampire nie menschliche Regungen zeigten, die Schwäche bedeuteten.

>Ah, doch mal Mensch gewesen...

Langsam schien es ihm nicht mehr nur so. Es war so. Vampire zitterten nicht. Aber er schon. Was ging hier vor sich?


Letztendlich hatte der Violettäugige es geschafft, sich zu seinem Spiegelschrank zu begeben und starrte hinein.

Hinfort war seine unnatürliche Blässe.

Hinfort waren seine charakteristischen violetten Augen.

Ersetzt durch strahlend Blaue.

Er hatte einen Herzschlag.

Das konnte nur bedeuten, dass er wieder ein Mensch war.

>Und all das hat Ruka nicht bemerkt? >.>

Das war absurd.


Absurd ist, dass deine Liebe zu Ruka dies ermöglichte. Was?!


>Poch<

>Poch<

>Poch<

********************************************************************

Tagebuch: Aina Rexlette

40/06/1398

>Ich liebe deine Daten, die sind voll krass XD

Ich hasse es! Es wirkt. Aber ich vermisse das herrliche Gefühl von Flüssigkeit in meinem Mund! Es soll keine dauerhafte Lösung sein, aber ich habe das Gefühl, dass wir uns daran gewöhnen müssen. Ich habe dieses Zeug überlebt. Doch die älteren in meiner Familie nicht, viele meiner Brüder sind nur noch ein Häufchen Staub. Die Jüngeren vegetieren noch. Vater geht es gut, dem Chemiker auch. Von unten höre ich nichts...

**********************************************************************

Vollkommen fertig mit seiner Welt ließ er sich in seinen Sessel fallen und schloss die Augen. Lapislazulin musste herausfinden was bei dem vorangegangenen Téte-á-Téte mit ihm geschehen war. Sein Weltbild hatte sich dadurch insgesamt verschoben. Wie konnte einem von seiner Gattung so etwas passieren? Und dann gleich ihm selber! Langsam ließ er seinen Kopf auf seinen auf die Sessellehne aufgestützten Arm nieder sinken. Was sollte er jetzt machen?


Am ratsamsten war es wohl seinen Vater zu konsultieren. Was würde er sagen? Noch nie war es geschehen, dass ein Vampir, egal aus welchem Clan oder Rasse, einen Herzschlag aufwies. Es war so surreal - genauso wie, dass Vampire kein Blut brauchten.

>Ich für meinen Teil wäre schnurstracks zu Ruka gelaufen und hätte mich dort in sein Zimmer eingesperrt - auf immer und ewig.

Es klopfte an der Tür und der Violettäugige zuckte zusammen. Sein Herz begann kräftig und schnell in ihm zu schlagen. Was sollte er denn jetzt machen? Jeder aus seinem Clan, seine Familie würde sein Herz hören und glauben er wäre ein Mensch. Ein Glück war aber nur, dass es in ihrem Schloss oder Ländereien keine Menschen mehr gab. Seit Jahrhunderten schon nicht mehr.


Sie waren ab vom Blut. So lange schon.

>Schützt dich nicht. Das sind blutgierige Monster, verdammt!

Es klopfte erneut, stärker und energischer, und diesmal öffnete der klopfende Vampir auch seine Zimmertür. Hart schluckte Lapislazulin und blickte zu seinem Gast. Blondes, wallendes Haar, porzellan-weiße Haut und violette Augen. Hervorgehoben durch den schwarzen, altertümlichen Smoking.


„Was führt Euch in meine bescheidenen Räumlichkeiten, ehrenwerter Vater?“


Der junge Mann erhob sich nicht, obwohl er es sonst auch immer tat. Er mochte seinen Vater und das zeigte er des Öfteren in Gesten. Heute nicht. Der hochgewachsene Mann mit wallendem blonden Haar und violetten Augen schloss die Zimmertür und blieb vor ihr stehen.


„Lapislazulin...“


>Poch<


Ein Schritt auf den Dunkelgrünhaarigen zu. Dieser versteifte sich in der Hoffnung, dass sein Vater nichts merkte. Jedoch waren seine Hoffnungen umsonst.


>Poch<

>Poch<


„Mein Sohn, erkläre mir, was hier vor sich geht!“

*********************************************************************

Tagebuch: Aina Rexlette

15/07/1398


Sie kommen.

Sie werden das ganze Schloss niederreißen.

Uns meucheln! Was soll ich nur tun?

Kann ich überhaupt etwas tun... ich...

>Interessant, ich dachte, in Tagebüchern schreibt man seine Sätze aus o.o Aber es macht die Situation gut klar XD Man kriegt Input für sie.

*********************************************************************

“Ich kann es Euch nicht sagen, ehrenwerter Vater.“


>Poch<


„Du musst dich entscheiden, mein Sohn.“


>Poch<


„Gibt es keine andere Möglichkeit?“


>Poch<


„Nein“


>Poch<


Wütend stand Lapislazulin auf und ging hastig hin und her. Der Schein der Kerzen flackerte. Das durfte doch nicht wahr sein. Er musste sich, zwischen seinem Vater und Ruka entscheiden. Entweder, er blieb ein Mensch. Oder er würde sich für Ruka entscheiden und sich von ihm beißen lassen. Oder sein Vater würde ihn erneut beißen müssen. Niemand würde etwas merken. Zwickmühle. Teufelskreis. Jetzt war Lapislazulin sich sicher, Gott war tot.


>Poch<

>Poch<


Sicherlich war die letzte Option die bessere, denn er glaubte nicht, dass Ruka ihn zu einem Tier machen wollte. Aber wollte er selber denn ein Tier werden?


Nein.


Fahrig fuhr sich der Mensch durch seine langen Haare. Er wollte nicht im Dreck leben. Im Dunkeln der Nacht. Er wollte bei seiner Familie sein, als das, was er schon so lange gewesen war. Ein Vampir. Der Wölfe hasste. Hassen sollte.


Aber dennoch Ruka nahe sein.


>Poch<

>Poch<


„Ich würde Euch darum bitten, ehrenwerter Herr Vater.“


>Poch<


Seine Stimme kam ihm nur leise über die Lippen, weil er nicht wusste, ob er wirklich das Richtige tat. Zweifel. Sicher, er wollte Ruka, aber auch seine Familie. Er wusste auch nicht, wie Ruka auf ihn als Mensch reagieren würde. Würde er ausrasten? Würde er sich Vorwürfe machen, ihn verletzt zu haben? Vielleicht war es doch besser so.

>Hätte nach all den Jahren nicht ein Funken Vertrauen zwischen euch sein können? Nur ein Funken, er hätte dich gerettet...

>Poch<


Hart schluckte er. Sein Herz pochte stark in seiner Brust.

Ein Gefühl, dass er nicht vermissen würde.

Es nervte ihn.


>Poch<


Der hochgewachsene Clanführer kam auf ihn zu, strich ihm sanft übers Haar und lächelte.


>Poch<


„Mein Sohn. Mein über alles geliebter Sohn.“


>Poch<

>Poch<

>Poch<


Und so durchbrachen die Schreie einer einsamen Seele die tiefe Stille des alten Gemäuers und dauerten noch lange an.


>Poch<

>Po..<


Nie endende Stille.

>Ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass er das hier nicht überlebt.

*********************************************************************

Tagebuch: Aina Rexlette

50/07/1398

>Wie immer: Erstklassiges Datum!

Ich... lebe...

Mehr oder weniger.

Ich brauche Stunden um alle Wörter zu schreiben.

Aber ich habe es überlebt.

Nur wenige haben den Angriff der wilden Tiere überlebt.

Josephe

Laztarte

Marek

>What the hell? Ô.o Sie haben den Chemiker doch gerissen! Und in der Charabeschreibung ist Marek Chemiker.

Ronja

Malike

Und diese Schlampe Misha Revane.

Das Orakel.

>Das ist sehr, sehr stylisches Ende! Gefällt mir sehr!
Besonders dieses Abwechseln von zwei Stilen, Tagebuch und Handlung, das war faszinierend und spannend. Ein sehr gelungenes Werk!

Vielen, vielen Dank ^v^

*knuddel* Gepo