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Unify

Wenn Zeiten und Welten aufeinander treffen...
von

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Zuflucht des Phönix

Fallen…

Ich falle…
 

Aus einem Traum…

Zurück nach Hause…

Zurück zu mir selbst…

Ich…

Ich kann deine Stimme hören.
 

Zelda…
 

-

Link…
 

„Link!“
 

Ihre Stimme…

Ein Rütteln an seiner Schulter.

Dann, die Stimme eines Wachen:
 

„Prinzessin, es ist in Ordnung, die Pflegerinnen werden sich um ihn kümmern. Geht nun bitte wieder in eure Gemächer.“

„Nein! Ich gehe nicht weg!“
 

Wieder eine sanfte Berührung:
 

„Link! Link, wach doch auf, bitte!“
 

„Uhh…“
 

Ein kurzes Zwinkern.

Ein verschwommenes Bild vor ihm.

Ein weiteres Zwinkern.

Es ist ein Mädchen über ihn gebeugt.

Er öffnet die Augen.

Und Zelda lächelt:
 

„Nayru sei dank…“
 

„Ze…Zelda?“
 

Link hatte furchtbare Kopfschmerzen… Als er sich aufrichtete, erschrak Zelda:

„Vorsichtig! Vielleicht bist du verletzt!“

„Nein… es geht schon…“

Er drehte den Kopf zu ihr.

Schaute ihr in die Augen.

Tatsächlich Zelda.

Tatsächlich die Prinzessin von Hyrule.

Hyrule…
 

„Was… was ist passiert?...“, fragte Link erschöpft und verwirrt durch alle dies.

Zelda legte ihm die Hand auf:

„Die Wachen haben dich bewusstlos im Fluss treibend gefunden! Ich hatte solche Angst…“

„Im.. Im Fluss…“

Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er in den Fluss geraten war… doch alles, was er abrufen konnte war, wie er auf Epona durch Wälder ritt, die er nicht kannte…

„Hu!“

Link schreckte auf:

„Epona! Was ist mit—„

Zelda beruhigte ihn mit einer sanften Geste:

„Keine Sorge. Sie ist der Tochter des Besitzers der Lon Lon Farm in den Ebenen zugelaufen. Sie hat sie hergebracht und jetzt ist sie in den königlichen Ställe.“

„Achso…Zum Glück…“

Erleichtert atmete Link auf.

Zelda lehnte sich etwas näher an ihn heran:

„Wie bist du in den Fluss geraten?“, fragte sie.

Link schüttelte nur den Kopf:

„Keine Ahnung.“

„Und… wie verlief die Suche?“

„…“

Link schaute zu Boden:

„Nicht sehr gut…“

Niedergeschlagenheit und Enttäuschung dominierten seine Stimme. Zelda tat es leid, gefragt zu haben. Sie nahm ihn an den Händen:

„Ohh… Link…“

„Es hat wohl einfach nicht sein sollen…“, meinte Link „Ich habe alle Wälder rund um Hyrule abgesucht, und dann noch… aber sie war nirgends und keine andere Fee wusste etwas über sie…“

„Irgendwann siehst du sie bestimmt wieder!“, sagte Zelda schnell „Nur Mut!“
 

Nur Mut.

Wie ironisch, dass Zelda IHM das sagen musste. Er betrachtete seine linke Hand. Das Triforce Symbol darauf strahlte so hell wie ein Diamant im Sonnenlicht.
 

„Zelda… Ich…“

Er wusste nicht, was er eigentlich sagen wollte und eine etwas beklemmende Stille kam zustande. Doch Zelda lächelte nur:

„Du darfst dir nicht zu viele Sorgen machen. Ihr geht es gut, ich bin sicher. Und du bist der Held der Zeit! Was für einen Grund sollte sie haben, dich nie wieder besuchen zu wollen?“
 

Konnte Zelda etwa seine Gedanken lesen?
 

„Als deine Fee ist sie doch jetzt sicher im Feenreich auch eine Art Heldin, da hat man eine Menge um die Ohren. Das müsstest du doch am besten wissen!“
 

Link betrachtete Zelda. Ihre fröhliche Ausstrahlung heiterte ihn tatsächlich etwas auf. Zelda strahlte weiter wie die Sonne:
 

„Sie kommt sicher irgendwann wieder zurück!“

„Hehe…“

Endlich lächelte Link:

„Danke Zelda…“

„Gern geschehen!“

Zelda zwinkerte. Dann sprang sie von dem Schemel auf, auf dem sie saß:

„Ich gehe jetzt besser zu Vater und sage ihm, dass du aufgewacht bist! Ruh du dich noch ein wenig aus. Morgen früh können wir sehen, wie es weitergeht!“

Link nickte:

„Ist gut!“

Mit einem letzten Lachen lief Zelda zur Tür hinaus. Noch einmal lugte sie durch den Türspalt:

„Gute Nacht, Link! Hehe…“
 

**
 

„Guten Morgen, LINK!!“

Die Augen erneut geöffnet.

Zelda stand vor seinem Bett, freudestrahlend, wie die Sonne aus dem Fenster hinter ihr.

Morgen. Es war morgen.

„Geht es dir heut morgen besser?“

„Ja, danke der Nachfrage…“

„Dann los!!“

Ehe er sich versah hatte Zelda ihn auch schon an der Hand genommen und aus dem Bett gezogen.

„Wooh! Wohin willst du mit mir?!“

„Na, Frühstücken, Dummerchen!!“, sagte sie „Komm schon!!“
 

Sie war heute so enthusiastisch. So kannte er sie gar nicht.

Mit Link an der Hand, lief Zelda aus dem Zimmer, den Gang hinunter. Hinter sich konnte Link Impas Stimme hören:

„Prinzessin, wie oft denn noch: Ihr sollt nicht im Schloss laufen!!“

„Hehe! Dann fang mich doch!!“

„Uh… Unmöglich…“
 

Zirka einhundert Abbiegungen später (was für ein großes Schloss…) legte Zelda plötzlich eine Vollbremsung hin, die Link fast aus dem Gleichgewicht gebracht hätte.

Sie lief mit ihm in den Raum vor ihnen, in dem sich eine gedeckte Tafel befand…

Und König und Königin Hyrule.

Zelda verbeugte sich schnell und unachtsam:

„Guten Morgen, Mutter und Vater!! Hehe!“

„Zelda!“

„Dein Kleid ist ja ganz verknittert!“; bemerkte die Königin.

Der König stand auf:

„Bist du den schon wieder in den Gängen gelaufen?“

Zelda lächelte nur:

„Ich musste doch schnell sein! Link hat Hunger!“

„Uhm, also eigent—„

Link stoppte, als er einen genaueren Blick auf die Tafel geworfen hatte:

„Wow!“
 

Noch nie in seinem Leben hatte er so viel Essen auf einen Fleck gesehen. So viel… gut aussehendes… Essen…

„OH JA, ich habe einen rießen Hunger!!“, gab er erfreut bekannt.

Der König lachte:

„Nimm so viel du nur willst, das hast du dir redlich verdient, Junge!“

„Ehrlich?!“

Die Königin selbst nickte nun:

„Natürlich.“

„Oh Mann!!“

Link setzte sich schnell zu Tisch und tat sich so viel er konnte auf sein Teller auf. Dann aß er ziemlich schnell und hastig. Oh, war das köstlich…

Wenn das erst das Frühstück war, wie sahen dann erst Mittagessen und Abendessen aus? Oder, wenn wir schon dabei sind, die Festmähler?

Zelda setzte sich neben ihn:

„Schön, dass es dir schmeckt, Link!“

Link grinste nur glückseelig. Es zahlte sich ja aus, die Prinzessin zur Freundin zu haben.
 

„Zelda.“

„Huh?“

Zelda blickte zu ihrem Vater auf:

„Was ist es, Vater?“

„Ich weiß, du bist fröhlich dass es dem jungen Mann hier besser geht, aber könntest du dich vielleicht etwas mehr ziemen?“

„Oh!“

Zelda setzte sich gerade auf, strich ihr Kleid glatt und nahm die Ellenbogen vom Tisch:

„Es tut mir Leid.“

Link beobachtete etwas verwundert…

Ellenbogen vom Tisch und gerade Sitzen? Das war doch nur ein privates Frühstück. Niemand sah zu…

Musste sie das immer so korrekt machen?

Und außerdem, er saß auch völlig schief da, aber ihn ermahnte niemand…

„Link?“, fragte Zelda schließlich.

„Hm?“

„Wenn wir mit dem Essen fertig sind… spielen wir dann vielleicht ein wenig zusammen?“

Link schluckte runter:

„Gerne!“

„Wirklich?!“

Zelda machte einen kleinen Freudenhüpfer.

„Na klar!“

„Zelda! Nicht so ungestüm!“, rief die Stimme der Königin.

„Oh, Entschuldigung.“

Die Prinzessin setzte sich wieder gerade hin, doch man sah deutlich, dass sie dieses ewige ruhig sein bei Tisch nicht sonderlich leiden konnte.

Link hatte direkt Mitleid mit der Prinzessin Hyrules.
 

**
 

„Wow!!“

Link sah sich um.

Das Zimmer, in dem sie sich nun befanden, war geradezu gigantisch und mit dem wunderbarsten Spielzeug, dass ein Kind sich nur vorstellen konnte, gefüllt.

„Ist das alles deins?!“, fragte er Zelda.

Sie lachte:

„Ja, es ist viel, nicht wahr?“

„VIEL?! Damit könnte man sämtliche Kokiri im Wald 3 Jahre lang täglich beschäftigen!!“, meinte er verblüfft.

„Naja… ich spiele ja eigentlich immer allein…“

„Allein?“, wiederholte Link mitleidsvoll.

„Oder mit Impa, aber das macht keinen richtigen Spaß…“

„Nur Impa? Das ist Schade, bei den ganzen tollen Sachen!“, meinte Link.

„Schön, dass es dir gefällt!“, antwortete Zelda „Aber wollen wir nur rumstehen und es anschauen?“

„Uhmm…“

Link wusste nicht, wo er zuerst hätte hingehen sollen… es gab so viel.

„Hi hi! Unschlüssig?“

Jetzt war er sich sicher: Sie KANN Gedanken lesen!

„Komm!“

Zelda griff ihn am Arm und zog ihn in Richtung eines lebensecht groß nachgebauten Holzschiffes, wo sie ihn losließ und allein hineinlief. Knapp 30 Sekunden später kam sie oben, an Deck, wieder heraus. Sie hatte sich in der kurzen Zeit die Haare mit einer Spange hochgesteckt, eine Weste und eine kurze Hose angezogen und sich ein rotes Halstuch umgebunden, außerdem trug sie nun einen Gürtel mit einem Spielzeugsäbel, den sie prompt zog und von oben herab auf Link zeigte:

„ARRR!! Landratte, du wagst es, dich Käptn‘ Zeldas Schiff zu nähern? Wenn du mein Gold willst, dann komm und kämpfe wie ein Mann! HA!“

„Hehe! Na gut!“

Link griff sich ein Spielzeugschwert, schwang sich an dem Schiff hoch und fing an, sich mit Zelda zu duellieren:

„Gebt das Gold zurück, dass ihr den Zora gestohlen habt, ihr furchtbaren Piraten!!“, lachte er amüsiert.

„Nur über meine kalte Leiche!!“, lachte Zelda zurück „Denn du hast keine Chance gegen mich, Zelda, Piratenprinzessin!“

Sie sprang plötzlich hoch und hinter ihn, womit sie Link völlig überraschte.

Wie kam es, dass Zelda so gelenkig war? Und das duellieren eben… so sehr hielt er sich gar nicht zurück! Hatte sie das Kämpfen insgeheim geübt?...

„Na, Angst?“, fragte sie frech.

„Oh Nein! Ha Ha!“

Ein Hieb von oben, gegen ihren Spielzeugsäbel mit seinem Spielzeug Schwert. Hold traf gegen Holz und die beiden lachten fröhlich.

Irgendwann gelang es Link doch, Zelda den Säbel aus der Hand zu schlagen.

Sie lachte laut:

„Hahaha! Oh nein!! Die kleine, grüne Landratte hat mich besiegt! Die Schmach, oh, oh! Hehehehe!“

Zelda sprang von dem Schiff hinunter.

Link folgte.

Sie rannte in eine kleine, asiatisch anmutende Holzhütte…. Und kam wiederum oben heraus. Dieses mal trug sie einen blauen Ganzkörperanzug, und hatte ihr Gesicht verhüllt und rote Kontaktlinsen eingelegt, was Link stark erinnerte an…

„Hey… das ist doch…“

„He He…“

Zelda lachte leise:

„Du glaubst, du kannst es mit der stillen Zelda, der größten Shiekah-Kriegerin, aufnehmen?“

Link ging wieder in Stellung:

„Natürlich! Ich bin schließlich ein Held!“

„Dann sei es so!!“

Sie kam herunter und fing an, zu kicken und schlagen, und das in einer äußert professionellen Manier. Auch wenn das ganze nur ein Spiel war, fühlte sich der kleine Held ganz in seinem Element.
 

Link wusste jetzt, warum sich Zelda als erwachsene für die Tarnung als Shiek entschieden hatte:

Das war sie.

Sie war nicht nur eine kleine, unschuldige Prinzessin. Sie war stark. Sie war eine Kämpferin im Herzen. Auch wenn es unter dem ganzen Schmuck kaum zu erkennen war.

Egal wie charmant und liebreizend sie wirkte, im Herzen war sie eine Kriegerin, eine Ninja, eine Piratin. Das war es wohl, was sie immer sein sollte.

Vielleicht war sie ja sogar neidisch auf ihn. Lebte er vielleicht das Leben, das sie sich wünschte?

Link wurde ein wenig unwohl, als er an diese Möglichkeit dachte…
 

„Hehehehe! Ihr seid zu gut für mich! Ich muss die Königin warnen!“

Zelda „Shiek“ sprang weg und lief hinter eine Wand aus Holz. Als sie wieder hervor kam, trug sie eine schwarze Robe:

„Ich, die verhüllte, mysteriöse Königin, hörte von einem geheimnisvollen Fremden, der nach und nach die gefährlichsten Leute des Landes niederstreckt! Das wärst nicht zufällig du?“

„Doch, Doch, das bin schon ich!“, lachte Link provozierend „Aber was könnte mir eine Königin schon anhaben?“

„Hehe…“

Zelda warf den schwarzen Umhang weg. Sie trug wieder ihr königliches Kleid, doch nicht das Kopftuch, außerdem hatte sie sich mit einem Rapier-Schwert (Holz) bewaffnet:

„Auch Mädchen können stark sein!!“

„Na, dann zeig’s mir!“

Link fing an, mit Zelda zu fechten. Ja, sie war wirklich nicht schlecht.

Es machte unglaublich viel Spaß.

Schließlich schaffte er es auch, Zelda den Rapier wegzustoßen, worauf sie zu Boden fiel und herzlichst lachte:

„HAHAHA! Oh, du bist ein starker Held, meiner wahrlich würdig!“

„Ja, das hör‘ ich öfters!“, sagte er, mit Absicht etwas eingebildet klingend.

„Und ein starker Held verdient von der Prinzessin…“

Sie stand auf und kam etwas näher ran. Sie grinste über’s ganze Gesicht und Link wusste nicht so recht, was er denken sollte…
 

Schließlich küsste sie ihn schnell.
 

„Huh!“

„Hihihi!“

Link lief komplett rot an…

„Hey! Nicht so sprachlos! Jetzt solltest du etwas mit „holder Maid“ oder sowas sagen!“, meinte sie „Oder bin ich dir dafür etwa nicht schön genug? Hm?“

„N-Nein! Du bist sehr schön, Zelda!“, sagte er schnell „Aber… Mich hat noch nie jemand… Ich meine, eine Menge Mädchen haben gesagt, sie würden gerne, aber… keine hat wirklich… ich…“

„Oh!“

Zelda schreckte auf:

„Soll das heißen, ich habe dir gerade deinen ersten Kuss…“

Er nickte nur ohne Worte.

„Oh… Aber… naja…“

Sie schaute etwas verlegen weg:

„Eigentlich… eigentlich war es auch mein erster Kuss.“

„Huh…Zelda?“

Sie schaute wieder auf und lächelte:

„Und weißt du was? Ich bin froh, dass ich ihn dir gegeben habe!“

Link wusste immer noch nicht, was er sagen sollte. Zelda, sie…

Sie sprach weiter:

„Du… Du bist freundlich und stark. Du denkst immer zuerst an die anderen und schaust nie weg, wenn jemand dich braucht. Dein Herz ist so warm und voller Mut. Es ist kein Wunder, dass du die Leute überall berührst. Mich hast du auch berührt! Und… schon seit ich dich zum ersten Mal getroffen habe, zum ersten Mal dein Gesicht gesehen habe und zum ersten Mal den Klang deines Namens gehört habe weiß ich… weiß ich, dass ich dich kenne! Nicht erst seit damals! Ich kenne dich gut, auch wenn ich nicht weiß wieso! Und… du spürst das doch auch, oder?“

Link nickte nur zustimmend. Es war wahr, er wusste schon seit er Zelda zum ersten Mal gesehen hatte, dass sie ihm vertraut war…

Und Zelda lief rot an:

„Ich hab‘ dich sehr gern, Link…“

„Zelda…“

Endlich konnte er wieder Worte fassen:

„Es tut mir Leid, aber… Ich… Ich kann nicht…“

„Nicht hier bleiben?“, fragte sie. Sie schloss die Augen „Das weiß ich. Und das will ich auch nicht.“

Er lauschte ihr verwundert, als sie erklärte:

„Dieses Schloss… egal wie schön es ist, es ist in gewisser Weise ein Gefängnis. Ich bin hier gefangen von meinen Pflichten. Ich… Ich wäre gerne frei zu tun, was ich will, würde mich gerne kleiden wie ich will und reden wie ich will, mich benehmen wie ich will. Aber das kann ich nicht. Ich bin meinem Volk verpflichtet. Ich bin die Prinzessin, aber ich wünsche mir so sehr, es nicht zu sein. Und… Dich hier zu behalten… das wäre, als würde man einen Vogel in einen goldenen Käfig sperren.“

Sie lächelte ihn an:

„Du musst frei sein Link. Denn wenn du nicht frei bist, dann bist du nicht du. Genauso wenig wie ich Zelda wäre, wenn ich nicht hier gefangen wäre. Wenn ich nicht die Prinzessin wäre, dann wäre ich auch nicht Zelda, sondern jemand anderes. Aber du sollst immer Link bleiben. Denn genauso mag ich dich. Auch wenn das heißt, dass wir immer getrennt bleiben…“

Zelda wirkte so bedrückt…

Also nahm Link ihre Hand:

„Hey. Ich komme auch wieder, dich besuchen! So oft wie möglich! Versprochen!“

„Aber… Vater will dich hier behalten!“

„Huh?“

Zelda erzählte schon fast mit Scham:

„Er sagt, jemand müsse mich bewachen, damit mein Triforce Teil nicht in die falschen Hände gerät und das Impa nicht genug sei. Er will, dass du im Schloss bleibst und das machst! Außerdem glaubt er, dass du im Fluss gefunden wurdest würde beweisen, dass es zu riskant wäre, den von den Göttern gewählten Helden ohne Begleitung herumziehen zu lassen. Aber ich will dich nicht einsperren. Und darum darfst du auch nicht zurückkommen. Verstehst du?“

„Der König will mich… hier einsperren?“

„Er würde dich nicht „gefangen nehmen“, aber auf eine Art und Weiße bitten, dass du nicht ablehnen kannst. Solange du außerhalb des Schlosses bleibst, ist alles in Ordnung. Deswegen, bitte…“

Zelda lief zu einem Fenster und öffnete die Läden. Sie schaute ihn recht ernst an:

„Hier ist eine Strickleiter. Die benutze ich öfters, um aus dem Schloss zu kommen. Ich habe Impa angeordnet, Epona nach unten zu bringen.“

„Zelda…“

„Du solltest jetzt gehen, Link.“, sagte sie.

Er versuchte zu lächeln „Danke…“

Link stieg durch das Fenster:

„Wir sehen uns wieder, versprochen!“

„Link…“

Er zwinkerte ihr zu:

„Ich komme irgendwann wieder zurück, König hin oder her! Und dann nehme ich dich zum reiten mit!“

„Hehe…“

Sie versuchte, nicht zu weinen:

„Dann… auf Wiedersehen, Link!“

„Auf Wiedersehen, Zelda…“
 

Er stieg die Strickleiter hinunter und lief zu Epona, mit der er sofort weg ritt…. Weit weg von Schloss Hyrule.
 

**
 

„3 Tage…“

So viel Zeit war seitdem nun schon vergangen… So lange ritt er jetzt schon alleine wieder durch die Wälder.

Zelda hatte recht, er war frei doch… wo gehörte er nun hin?

Zu den Kokiri? Nein, irgendwann würde er viel größer als sie alle sein… ob sie ihn dann noch bei sich haben wollten?

Nach Kakariko? Nein, dort sah man ihn wieder nur als den kleinen Helden… er wollte in den Augen der anderen nicht immer nur das sein.

Zur Lon Lon Farm? Nein, das Farmleben wäre auch nicht für ihn…

Wo gehörte er nun hin?...

Wenn er ein freier Vogel war, wie Zelda sagte… wo war dann sein Nest?

„Oh… huh… Ein Bach?“

Link betrachtete den Lauf des dünnen Rinnsals vor ihm…

Zeit für eine Trinkpause.

Müde stieg er von Epona ab und ging zu dem Gewässer, um zu trinken.

Im Wasser spiegelte sich sein Gesicht wieder.

Sein müdes Gesicht
 

Wie mutlos er doch wirkte…
 

Konnte man sich für ein Triforce-Teil eigentlich disqualifizieren? Wenn ja, dann war er im Moment vielleicht nahe dran, das Triforce des Mutes zu verlieren.
 

Er seufzte und klatschte sich etwas Wasser zur Erfrischung ins Gesicht, als er plötzlich eine Stimme hörte.

Ein Wimmer.

Jemand weinte.

Überrascht drehte sich Link um…

Aus dem Wald kam jemand.

Link war bereit zu Kämpfen, doch so weit sollte es gar nicht kommen: Ein Kind kam plötzlich zwischen den Bäumen auf ihn zu gelaufen und es weinte.
 

„Mama!! Papa!! Hilfe! Ich habe Angst, Ich habe Angst!!“
 

Das Kind bemerkte Link und Epona nicht mal, da es mit geschlossenen Augen rannte, doch es stolperte fast in den Bach, so das Link es auffing:

„AH!“

„Hey! Vorsichtig!“

Am Arm zog er das Kind wieder hoch, so dass es nicht stolperte. Das Kind öffnete kurz die Augen zu und blickte auf zu Link. Link fragte nur:

„Kleiner, bist du in Ordnung? Was ist denn passiert?“

Wieder brach der kleine Junge in einen Tränenschwall aus:

„Mama und Papa sind weg! Alle sind weg! Ich bin ganz allein und verirrt!!“

Es weinte ganz bitterlich, Link konnte es nicht ansehen. Er nahm das Kind schnell in die Arme und versuchte es zu beruhigen:

„Hey, hey, alles wird gut! Nicht weinen, ich helfe dir deine Mama und deinen Papa suchen, OK?“

Doch das Kind weinte nur weiter:

„Nein, sie sind weg, kommen nicht wieder, ich bin ganz allein!! Und ich habe mich verlaufen, ich habe mich für immer verlaufen!! Hilfe!!“

Link versuchte, dass Kind durch sanftes streicheln zu beruhigen:

„Es ist sicher nicht so schlimm! Sie warten sicher schon auf dich! Wo hast du sie den verloren?“

„Ich weiß nicht mehr…“, antwortete der Junge.

Link fuhr fort:

„Uhm… na gut… wo wohnst du?“

„Ich weiß nicht mehr…“

„Wie sehen deine Eltern denn aus?“

„Ich weiß nicht mehr…“

„Und wie heißen sie?“

„…Weiß ich alles nicht mehr…“

Das Kind weinte:

„Ich weiß gar nichts mehr! Ich hab mich verlaufen und bin verloren!! Verlaufen und verloren…“

„Aber wie… huh?“

Plötzlich fiel Link auf, dass die Haut am rechten Arm des Kindes recht ledrig war… schon fast etwas holzig. Und die Augen des Kindes waren blutunterlaufen rot und das Haar schon fast zu Stroh verfilzt.
 

Verlaufen und verloren…
 

„Ach ja… Stimmt ja…“

Link erinnerte sich:

„Dies ist ein verlorener Wald… Kinder die sich hier verirren und nicht von den Kokiri gerettet werden, werden zu Horrorkids und Erwachsene zu Pflanzen. Dieser Wald…“

Er blickte sich um:

„Hier findet niemand Zuflucht… dieser Ort ist verwunschen, weil er vergessen und verloren ist… so hat es uns der Dekubaum immer erzählt…“

Das Kind in seinen Armen weinte inzwischen leise weiter.

Link hatte solches Mitleid.

Er war eigentlich nicht anders als das Kind.

Er wusste nicht, wo er hingehörte, seine Eltern kannte er nicht und über sich selber wusste er bei weitem nicht alles. Doch ihn schützte das Triforce, die Göttin Farore, dieses Kind schützte niemand davor, verloren zu sein. Es würde kein Refugium finden.

Dieser Wald ist vergessen und verloren… darum wird auch jeder, der sich darin verirrt vergessen und verloren…
 

„Aber… was, wenn dieser Ort nicht verloren wäre?“, überlegte Link plötzlich. „Vielleicht ist dieser Wald nur so, weil er auch verirrt ist… wenn jemand diesen Wald „trösten“ und pflegen würde, ihn freiwillig „Zuhause“ nennen würde, ohne vor ihm Angst zu haben… vielleicht wäre er dann nicht mehr „Verloren“ und auch nicht mehr „Verwunschen“…

Würde er dann eine Zuflucht werden…wie der Kokiri Wald für die Kokiri… eine Zuflucht für Leute wie mich oder dieses Kind?“
 

Link beobachtete das Lichtspiel der Sonne durch die Blätter der Bäume… wie schön dieser Wald eigentlich war… Eigentlich hatte er keinen Grund, verloren zu sein…
 

„Das ist es!!“

Das Kind blickte auf zu Link, als dieser es plötzlich hochnahm.

„Woooh!“

„Ich weiß jetzt, was ich tun werde!!“, sagte Link fröhlich „Ich werde hier ein Dorf bauen, wo alle, die sich im Wald verirren Zuflucht finden können! Und mein Triforce wird das Dorf beschützen, solange bis der Fluch von selbst vergeht!! Dann verliert sich niemand mehr hier! Und Leute, die nicht wissen, wo sie hingehören, finden ein Zuhause!! Verstehst du?“

Das Kind schaute Link ein wenig überrascht an:

„Glaubst du--- Glaubst du, dass das wirklich geht? Den Wald zu einem zu machen, der nicht verloren ist?...“

Link grinste nur:

„Sag mal, willst du mir den nicht helfen?“

„Uhh… Ein Dorf zu bauen… ich weiß nicht, ob ich das kann…“

„Na klar kannst du! Zusammen mit mir und allen anderen, die uns helfen wollen!“

Link strahlte nun, ganz ähnlich wie Zelda…

Und auch der kleine Junge konnte sich diesem Strahlen nicht entziehen. Er wurde auf einmal viel fröhlicher:

„Ich… Ich helfe gerne! Dann… Dann habe ich wieder ein Zuhause, oder?“

„Na klar!“, sagte Link. Er streckte dem Kind die Hand aus:

„Ich heiße übrigens Link! Und dein Name ist?...“

Das Kind streckte die Hand hin, aber bei seinem Namen brauchte es einige Zeit:

„I.. Il….

Il…. Ilis!!“

Der kleine Ilis nahm Links Hand:

„Genau! Ilis, so heiße ich!“

Link lachte:

„Freut mich, dich kennen zu lernen, Ilis!! Wollen wir gleich anfangen?“

„Gerne!“, antwortete Ilis enthusiastisch „Aber, wenn wir wirklich ein Dorf bauen… wie nennen wir es dann?“

„Na, wir benennen es nach diesem Teil des Waldes, ganz einfach!“, meinte Link:

„Ordon.“
 


 

Ordon.

Die Zuflucht für alle, die verloren sind.

Das Nest der verlorenen Küken, beschützt unter den goldenen Schwingen eines Phönixes.
 

Ein Phönix, der selbst nur ein Küken ist.
 

Ein Dorf des Ruhe und der Fröhlichkeit.
 

Ein zweites „Kokiri“.
 

Stimmt ja…

Warum…

Warum hatte ich das vergessen?
 

Warum…

Ergibt das keinen Sinn?
 

Zelda, warum?
 

Hey…
 

Hey…
 

----

„Hey, wach auf!! Bitte!! Toki!“
 

---Author's Note---
 

Jup, ein rießiges Flashback.
 

Hehe, Zelda ist ein Tetra/Shiek/TPZelda Cosplay Girl!^^ Ich wollte diese Szene unbedingt schreiben, um OoT Zelda etwas mehr Tiefe als Character zu geben, diese Punkte hier werden außerdem später noch für Tetra wichtig werden.
 

Ich wollte das SOOOO unbedingt schreiben.
 

Bis jetzt fühlte ich mich bei dieser Fanfiction die ganze Zeit über irgendwie immer, als würde ich "Four Swords Minus 2" schreiben. XD Jetzt hatte ich endlich mal ein Kapitel, dass nur einen Link hatte und noch dazu in der OoT Periode. ^^ Eine erfrischende Abwechslung zum exotischen Feeling von Wind Waker und der düsteren Stimmung von Twilight Princess.

Auch wenn in diesem Kapitel besonders der Schluss an Twilight Princess anknüpfen soll. Tja "Ilis" und, besonders "Ordon".

Klingelt's?

Allerdings ergibt dieses Flashback Storywise (noch) keinen Sinn... denkt nur ein wenig hierüber und über meine Timeline-Vorstellungen von vor ein paar Kapiteln nach und ihr versteht warum.

Aber keine Sorge, das wird alles aufgeklärt.
 

Den Vogel "Phönix" habe ich aus dem einfachen Grund gewählt da er:

a) Ein Erlöser ist und damit auf Link als Helden passt

b) Ständig wiedergeboren wird, was hier ebenfalls passt

c) Golden ist, was auf das Triforce passt.



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