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Prolog [Mein Aufsatz]

Ausschnitt aus dem Aufsatz "Familiäre Situationen in Japan; Damals und heute" geschrieben von Naruto Uzumaki.
 

Vorwort: Gut, Sensei Kakashi. Sie haben gewonnen. Ich werde jetzt diesen blöden Aufsatz hinter mich bringen. Ein für alle mal. Aber ich will danach kein Sterbenswort von ihnen über den Inhalt hören und keinen miesen Mitleidsblick sehen, dann kann ich nämlich für nichts garantieren. Ehrlich! Auch wenn Sie mein Lehrer sind, das ist mir dann so was von egal. Und JA! Dieses Vorwort ist bitter nötig. Welcher Idiot hat sich eigentlich dieses scheiß Thema ausgedacht? Verdammt ... Ich mach es nur für die Note.
 

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Meine Eltern starben vor knapp elf Jahren, damals war ich lediglich fünf Jahre alt.

Ich weiß es noch ganz genau: Wie schon so oft vorher besuchten uns die Uchihas. Die Uchihas und meine Eltern besaßen eine gemeinsame Firma. Die Uchiha&Uzumaki GmBH. Wie Sie aber wahrscheinlich selbst ganz genau wissen, Sensei Kakashi. Jeder hier in Konoha weiß es. Sie besprachen dann immer mit meinen Eltern Angelegenheiten, welche ihre gemeinsame Firma betrafen. Doch an diesem Tag waren meine Eltern auf Grund einer Geschäftsreise nicht anwesend gewesen und somit war der Grund ihres Besuches ein anderer.
 

Als ich in ihre traurigen Gesichter sah, dachte ich mir sofort, dass etwas nicht stimmte. Und als Sasuke, der sonst immer so gefühlskalt war, mich dann auch noch umarmte, wusste ich, dass etwas total daneben gelaufen war. Das Komische war, mir flossen die Tränen schon bevor mir Herr Uchiha dann schließlich verkündete, dass meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
 

Die Uchihas nahmen mich bei ihnen auf, da ich sowieso zusammen mit meinem besten Freund Sasuke die gemeinsame Firma meiner Eltern und den Uchihas, einmal übernehmen sollte. Somit konnten sie mich und Sasuke gemeinsam auf das Erbe vorbereiten.

Eigentlich hätte Sasukes älterer Bruder, Itachi, die Firma zusammen mit mir übernehmen müssen, doch der entschied sich schon bald für eine andere Richtung.
  Die Uchihas adoptierten mich also. Sie kümmerten sich um mich, als wäre ich ihr leiblicher Sohn. Trotz ihrer Fürsorge konnte ich sie nie wie meine richtigen Eltern lieben.
 

Schließlich, als ich zwölf und Sasuke dreizehn Jahre alt war, erreichte uns die Nachricht, dass Herr und Frau Uchiha ebenfalls ums Leben gekommen waren. Wieder ein Unfall. Schon wieder mit dem Auto.
 

Itachi übernahm die Firma, aber nur solange, bis Sasuke und ich sie übernehmen konnten. Und er wurde unser Erziehungsberechtigter.
 
 

Seit Sasukes Eltern gestorben waren, wurde Sasuke kalt, richtig kalt. Er ignorierte mich, zeigte keine Gefühle und beleidigte mich nur noch.

Früher fand ich es sehr schade, dass ich auch noch meinen besten Freund verlor.
  Inzwischen bin ich 16, er ist 17 und besucht die Klasse über mir. Weder in der Schule noch zu Hause reden wir miteinander, und wenn, laufen die Gespräche nur auf Streit hinaus.
 

Inzwischen komme ich damit klar ... Obwohl nein, das stimmt nicht. Ich bin sogar sehr froh darüber. Verstehen Sie, wie konnte ich auch bloß mit so einem befreundet sein? Ich hasse ihn, und er hasst mich ...

Ergänzen wir uns nicht super?

Unsere Kriege

Kapitel 1: Unsere Kriege
 

Ein lautes Kawuuum und ein anschließendes leises: „Autsch ...“

Damit fing rückblickend die ganze Geschichte an

Oder vielleicht doch schon am Tag davor? Ich war mir nicht mehr ganz so sicher, denn der gestrige Abend war wirklich hart gewesen. Es war so einer von den Abenden, bei denen man nichtsahnend zu seinem besten Freund ging, um eine Runde zu zocken und sich am nächsten Morgen zwischen viel zu vielen Leuten und noch mehr Bierflaschen, auf dem klebrigen Boden wiederfand. Und als ich dort gelegen hatte, während ich kaum hatte atmen können, da keines der Fenster offen gewesen war, und ich als einziger von den Pennern, welche sich meine Freunde schimpften, auf den Boden gelegen hatte, hatte ich mir gedacht:

Hey Naruto, dein Leben ist ganz schön abgefuckt …

Und zu diesem Zeitpunkt ahnte ich ja nicht mal ansatzweise, wie abgefuckt mein Leben, oder ein Leben überhaupt, sein konnte! Vielleicht nannte man das Ironie des Schicksals. Man dachte daran, wie abgefuckt sein Leben doch war und schwubs , dachte sich das Arschloch namens Schicksals, grinsend: Das nennst du abgefuckt?! Haha, pass mal auf! So oder so ähnlich.

Das Kawumm , womit die Geschichte also vielleicht doch nicht begonnen hatte, war übrigens das Geräusch welches erklang, als mein Kopf Bekanntschaft mit dem Küchentisch machte. Mit voller Wucht, versteht sich. Es war keinesfalls ein angenehmes Geräusch, das konnte ich jedem mit Vergnügen versichern. Es hatte sich so angehört, als wären nun auch die letzten meiner Gehirnzellen elendig krepiert. Wahrscheinlich die letzten, welche ich jemals besessen hatte und die nicht schon gestern im Suff flöten gegangen waren.
 

Aber die brauchte ich im Moment eh nicht, denn ich wollte nichts anderes als schlafen …

Ich war so müde, dass ich nicht mal den Versuch unternahm nach oben in mein Zimmer zu gehen. Warum auch die Mühe machen? Schließlich war der Küchentisch grade so außergewöhnlich gemütlich.

Als uns die Mutter, von meinem besten Freund Kiba, raus gescheucht hatte, mit den Worten, dass wir alle noch minderjährig waren und somit schulpflichtig, hatte ich mich auf dem Weg nach Hause gemacht, wo ich fest stellen musste, dass ich auf keinen Fall schon nüchtern war. Trotzdem hatte ich es geschafft mich zu duschen, die Zähne zu putzen und meine Schuluniform anzuziehen. Nur bis in mein Bett, hatte ich es nicht mehr geschafft. Vielleicht war dies auch besser so, schließlich konnte ich es mir nicht noch mal erlauben die Schule zu schwänzen. Das hatte ich in letzter Zeit viel zu oft getan. Also fand ich mich in der Küche wieder, mit dem Kopf auf dem Tisch und döste vor mich hin, so lange bis es Zeit war sich auf den Weg zu machen. Ich merkte wie meine Gedanken ungewollt abdrifteten und, dass ich bald einschlafen würde, doch Pustekuchen, eine nicht gerade angenehme Stimme hielt mich davon ab …
 

„Verdammt, Uzumaki! Nimm deinen Kopf vom Tisch. Andere wollen davon noch was essen können.“
 

Ich konnte nicht anders und erschrak leicht. Mein produktiver Beitrag dazu war lediglich:
 

„Häh? Wasis?“

Dabei gähnte ich einmal laut und mir wurde bewusst, dass ich doch näher am Einschlafen gewesen war, als es mir vorgekommen war.
 

„Tss … Trottel!“, schleuderte man mir sofort entgegen.

„...Ach, halt die Klappe Uchiha. Du bist'n Idiot!“

Mein Gehirn arbeitete noch nicht wieder auf Hochtouren.

„Aha“, brachte mein Gegenüber nur trocken hervor.
 

Mein Gegenüber:

Sasuke Uchiha. Stadtbekannter Frauenschwarm, mein Stiefbruder und persönlicher Grund meines andauernden Bluthochdrucks.
 

Es war schwer zu beschreiben, was Sasukes Gesicht jedes mal bei mir auslöste, wenn er mir Gegenüber trat. Es war irgendwas zwischen grenzenloser Wut und kompletter Resignation. Schwer nachzuvollziehen? Verständlich, ich wusste es ja selber nicht passend zu beschreiben. Es war ein anderes Gefühl, als bei anderen Menschen. Eine ganz besondere Mischung, mit einer extra Prise Verbissenheit. Nicht nachvollziehbar für eine andere Person dieser Welt. Aber darauf kam es auch nicht an.
 

Sasuke lies keine Gelegenheit aus, um mich auf die Palme zu bringen. Auf der anderen Seite war es im übrigen nicht anders. Aber im Moment war ich einfach zu fertig, um einen unserer Kämpfe auszutragen, deswegen brachte ich nur hervor:
 

„Hau ab Uchiha, nerv mich nicht … “

„Wollte eh grad zur Schule.“

„Da muss ich auch hin“, murmelte ich mehr zu mir, als Erinnerung, dass ich nicht einschlafen durfte, doch Sasuke bezog, fälschlicher Weiße, die Aussage auf sich.

„Glaub bloß nicht, dass ich dich mitnehme“, giftete er mir zu.

Er zeigte mir noch den Vogel, verschwand schließlich aus der Küche und kurze Zeit später knallte die Haustür zu.
 

Ich verdrehte die Augen.

Ich war nichts anderes, als solche Reaktionen von Sasuke gewohnt. Es machte mir nichts aus. Jedenfalls nicht mehr. Klar, früher tat es irgendwo, irgendwie weh, aber diese Zeit hatte ich schon lange hinter mir gelassen. Inzwischen hassten wir uns eben bis aufs Blut und das war zum Alltag geworden.

„Arsch … “, murmelt ich noch und mein Kopf sank erneut auf den Tisch.
 

..

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„Uzumaki Naruto! Schon wieder zu spät!“
 

Verärgert blickte mich mein Klassenlehrer an, als ich leise in die Klasse hinein geschlichen kam. Bedacht nicht aufzufallen, war ich einfach zu meinem Platz getapst, doch Sensei Kakashi hatte dies natürlich mitbekommen, obwohl eines seiner Augen mit einer Augenklappe bedeckt war.

Wieso? Er hatte uns auf diese Frage nie eine Antwort gegeben.

„Entschuldigung … “, murmelte ich und ging zu meinem Platz. Normalerweise ließ ich mir jedes Mal eine große Ausrede einfallen, die zur Belustigung der Klasse führte, doch heute war ich irgendwie nicht sonderlich in der Laune dazu. Mir war noch schlecht vom Alkohol und mein Kopf war kurz davor zu explodieren. Erleichtert rutschte ich auf meinem Stuhl, als der grauhaarige Lehrer nicht weiter auf das wiederholte zu spät kommen einging.

„Wow, Naruto, was ist denn mit dir los? Wo bleibt die Ausrede?“, fragte mich mein bester Freund Kiba. Er saß neben mir und schaute mich ein wenig überrascht an. Er war ein netter Kerl, auch wenn er öfters seine Aus-Ticker hatte und in seinen Hund verliebt war.

Ich ging nicht weiter auf die Frage ein, stattdessen fragte ich:

„Sollen wir heute mal so richtig feiern gehen?“

Ich war mir sicher, dass wenn ich heute nicht mein Konterbier bekam, sterben würde. Kiba runzelte die Stirn.

Richtig feiern? Dann erklär mir mal genau, wo man das in Konoha kann! “

Meine Miene verfinsterte sich leicht. Leider hatte Kiba recht. Konoha war nichts weiter als ein größeres Kaff. Viel zu viele alte Leute und dementsprechend wenig Freizeitangebot für jüngere Leute.

„Egal, ich will feiern!“, nörgelte ich wie ein Kleinkind, „Wenn’s nötig ist, dann lass ich sogar bei mir die Party steigen!“

Und auf einmal erschien ein verdächtiges Glitzern in Kibas Augen, welches mich deutlich schlucken lies.

„Ja! 'Ne Haus-Party! Super Idee!“

Mir wurde schlagartig bewusst, was ich da so leichtsinnig gesagt hatte. Das war ganz und gar nicht gut. Ich kannte Kiba zu gut, der würde jetzt nicht mehr locker lassen.

„W-was?! Nein! Das war nicht ernst gemeint!", versuchte ich mich rauszureden. Kiba verdrehte jedoch nur die Augen und flehte mich an:

"Komm schon!"
 

Scheiße.

Ich seufzte auf. Ich konnte meinem besten Freund schlecht einen Gefallen abschlagen und mit dem Gedanken heute Abend nichts spektakuläres machen zu können, konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden ...

Da gab es jedoch ein gewaltiges Problem, welches den Weg zur perfekten Party versperrte: Sasuke Uchiha.

Itachi war auf Geschäftsreise, der würde davon nichts mitbekommen!

Aber Sasuke?! Der hielt sicherlich nicht viel von einer Hausparty.

„Was sollen wir mit Sasuke machen?", warf ich ein. Kiba überlegte kurz:

„Ach, komm den fragen wir gleich in der Pause, ja?“

Widerwillig brachte ich noch ein "Ok" hervor, bevor es eine weitere Standpauke gab:

 

„Uzumaki! Inuzuka! Wenn ihr nicht sofort ruhig dahinten seid, dann lass ich euch so lange nachsitzen, bis ihr alt und grau seid!“

„Entschuldigung, Sensei!“, kam es von uns beiden wie aus einem Munde.

Augenblicklich war es in der Klasse ruhig.
 

..

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Die Schulglocke klingelte und obwohl Sensei Kakashi so oft beteuerte, dass er und nicht das Klingeln die Stunde beendete, packten alle die Sachen und waren, bevor der grauhaarige Lehrer die Hausaufgaben vorlesen konnte, in die Pause verschwunden. Einschließlich Kiba und mir. Dieses Mal hatte ich jedoch nicht ganz so gerne, wie sonst, den Klassenraum verlassen
 

Mein bester Freund legte seine Hand auf meine Schulter.

„Auf in die Höhle des Löwen?", fragte er amüsiert und registrierte dabei wohl nicht, was für eine Qual das für mich darstellte, Sasuke um einen Gefallen zu bitten. Er konnte es wahrscheinlich kein Stück nachvollziehen, aber wer konnte das schon? Ganz viel Stolz und Hass spielte dabei eine wesentliche Rolle.

"Ich hasse dich dafür, dass du mir das antust", versicherte ich Kiba.

Und das meinte ich verdammt ernst, jedes Gespräch mit Sasuke war für mich ein einziger Horror.
 

Kiba verdrehte die Augen und wir machten uns auf den Weg zum Schulhof. Nach kurzer Suche entdeckten wir, zu meinem Leid, Sasuke und seine zwei besten Freunde. Shikamaru Nara und Neji Hyuuga. Mir kam die ganze Situation ziemlich absurd vor. Ich hatte noch nie ein Wort mit Sasuke in der Schule gewechselt und hatte es auch eigentlich nie vorgehabt. Und trotzdem steuerten wir ihn genau in diesem Moment an. Danke Kiba, bester Freund und egoistisches Arschloch.
 

Als Sasuke bemerkte, dass wir gerade Wegs auf ihn zukamen verfinsterte sich seine Miene sichtlich. Wahrscheinlich versehrte er mich gerade in seinem Kopf mit hunderten von Todesflüchen. Seine besten Freunde folgten Sasukes Blick und schauten, als sie uns bemerkten, auch nicht gerade freundlich rüber. Doch Kiba und ich ließen uns davon nicht beirren. Kiba wahrscheinlich weniger als ich, doch irgendwie hatte der Trotz, durch Sasukes finsteren Blick, Überhand genommen und ich wollte nun auf jeden fall diese Party bei mir steigen lassen. Auch wenn der Grund: „Meinen Willen gegenüber Sasukes durchsetzen“, auf einmal ganz viel an Bedeutung zugenommen hatte.
 

Bevor einer von uns das Wort ergreifen konnte, war Sasuke schneller:

„Was willst du?“

Ich merkte in Sasukes Stimme, dass es ihm überhaupt nicht angenehm war, dass sein Stiefbruder ihn hier mitten in der Schule, vor seinen Freunden, ansprach.

„Keine Angst, ich wollte dich nur was fragen“, entgegnete ich ihm mit einem genauso schroffen Ton. Entschied mich dann aber doch nicht für eine Frage, viel mehr für eine Ansage:„Ich werd heute Abend 'ne Party geben, hast du was dagegen?!“

Sasuke runzelte die Stirn.

„Ey, seh ich so aus, als wenn ich Lust auf ein Haufen Kleinkinder hätte?“, fragte er mit purer Arroganz in der Stimme. Und dafür hasste ich ihn so sehr.

Ein empörtes:„Hey“, gab Kiba noch von sich, ehe ich meiner Wut freien Lauf lies.

„Ohne Scheiß, Uchiha. Ein einziges Mal kannst du mir ja wohl nicht im Weg stehen, oder!? Verdammt, du bist nur ein mickriges Jahr älter als ich! Also blas dich nicht so auf!“, ich war merklich lauter geworden und nun spiegelte sich auch die Wut in Sasukes Blick wieder. Ich merkte, dass das Gespräch wieder in die völlig falsche Richtung laufen würde, doch ehe Sasuke mir antworten konnte, kam Neji ihm zuvor:

„Eine Party wäre doch nicht schlecht, dann laden wir halt noch ein paar unserer Leute ein."

Wahrscheinlich war es Neji nicht ganz bewusst, doch damit hatte er die Situation extrem entschärft. Das war sowohl mir, als auch Sasuke klar. Fast wäre wieder einer unserer Kriege ausgebrochen.
 

Ein paar Sekunden schwebte der Vorschlag in der Luft, ehe Sasuke antwortete:

„Meinetwegen! Solang ihr Kinder nicht in der Überzahl seid!"

Innerlich fing ich an breit zu Grinsen, ich hatte gewonnen. Doch das rieb ich Sasuke nicht unter die Nase, stattdessen antwortete ich:

„Das kann ich dir leider nicht versprechen!“

Als Kiba und ich uns umdrehten spürte ich sofort die Erleichterung, die mir den Rücken runter kroch, ein Grinsen stahl sich auf meinen Lippen und wir rannten zu unseren Freunden, um ihnen von der Party zu erzählen.
 

..

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Das Haus der Uchihas war mehr als überfüllt. Kein Zentimeter konnte man sich frei bewegen. Eher kämpfte man sich durch die Masse. So wie ich in diesem Moment, mit zwei Bieren in den Händen, welche ich in die Luft streckte, damit nicht irgendein Vollidiot dagegen stieß. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, waren lediglich so viele Leute gekommen, weil es sich hierbei um das Haus von Sasuke Uchiha handelte. Die Mädchen wollten sich Sasuke klar machen und die Jungs waren zumindest Neugierig, wie der größte Mädchenschwarm der Schule denn so lebte. Naja, für mich hatte es ebenfalls Vorteile. Und eins davon stach ganz gewaltig heraus:
 

Sakura Haruno.
 

Sakura war ein pink haariges Mädchen, welches mit Sasuke in einer Stufe war.

Um ehrlich zu sein, hatte ich schon lange ein Auge auf sie geworfen und genau jetzt war die beste Gelegenheit um mit ihr zu reden. Dadurch, dass Sasuke an der Party teilnahm, kamen viele ältere Mädels. Jackpot.

„Möchtest du?“, fragte ich mit einem breitem Grinsen und hielt der pink haarigen ein roten Pappbecher mit Bier hin.

„Oh, wie lieb. Danke!“, mit einem freundlichen Lächeln nahm sie das Bier entgegen und nippte an den Becher. Genau in diesem Moment schlug mir jemand von hinten auf die Schulter. Erschrocken drehte ich mich um und entdeckte Shikamaru, den besten Freund von Sasuke. Ein komischer Kauz. Ich mochte ihn nicht.

„Na, Bruder von Sasuke, machst dich an Sakura ran?!“, fragte er und

ich verzog die Nase. Er stank abscheulich nach Alkohol. Und verdammt was wollte er überhaupt von mir? Mir etwa die Tour vermasseln?! Sonst sprach er auch nie mit mir! Er sollte sich mal lieber ganz schnell verpissen.

„Nein, tu ich nicht!“, knurrte ich. Leise kicherte Sakura und senkte dabei belustigt ihren Kopf. Sie war wirklich hübsch.

„Hehe, ach komm! Viele Jungs stehen auf Sakura!“, beteuerte er mir.

Genervt murmelte ich noch "Wichser", ehe Sasuke das Zimmer betrat und damit natürlich die ganze verdammte Aufmerksamkeit der Anwesenden, einschließlich Sakuras, auf sich zog. Mein Glück war perfekt. Erst Shikamaru, nun Sasuke.
 

„Sasuke!“, rief Sakura aufgeregt und harkte sich sofort in den Arm des Uchihas ein. Übertrieben lächelnd sah sie zu Sasuke hoch. Scheiße, das war’s dann wohl für mich. Ich sah meine Chancen davon schwimmen.

Schon wieder hatte Sasuke mir ein Strich durch die Rechnung gemacht und dieses mal nicht mal mit Absicht. Dieser Bastard.
 

„Du hast mir gar nicht erzählt, dass du einen Bruder hast", plapperte Sakura auf einmal drauf los und ich schluckte hart, während ich mir auf einmal wie gelähmt vorkam. Verdammt. Das war keines Wegs ein gutes Thema.

Sasukes kühler Blick traf mich wie ein Schlag und obwohl ich mir nichts anmerken ließ, machte sich deutliche Nervosität in mir breit.

Verdammt, das war echt kein gutes Thema!
 

„Naruto?“, spottete Sasuke, „Der ist nicht wirklich mein Bruder. Unglücklicher Zufall, dass er in die Familie gekommen ist … “

Als er das sagte, schaute er so arrogant wie eh und je.

Mit diesem "Unglücklichen Zufall" meinte der Uchiha den Flugzeugabsturz meiner Eltern. Und wenn ich eins wirklich an Sasuke hasste, wo ich wirklich mal vergaß, dass wir mal beste Freunde gewesen waren, war, wenn Sasuke abfällig über meine leibliche Familie sprach.

„Sag das nicht so ... “, sagte ich leise, dennoch deutlich. Alle anderen begriffen wahrscheinlich die Warnung, welche in den Worten lag. Doch Sasuke schien das kein Deut zu beeindrucken, stattdessen sagte er unbekümmert:

„Wie denn sonst? Ich kann’s auch so sagen: Narutos Eltern sind abgekratzt und deswegen klebt er mir jetzt am Bein.“
 

Die Wut entstand irgendwo im letzten Winkel meines kleinen Zehs und breitete sich mit solch einer Wucht in meinem gesamten Körper aus, dass es ein Wunder war, dass ich nicht sofort auf ihn einprügelte.

Nicht das was er sagte, viel mehr wie er es sagte, auf seine ganz eigene Art, trieb mich zur Weißglut.

Würde er noch ein einziges Wort sagen, dieser Bastard, schwor ich mir, würde ich ihm an die Kehle gehen. Doch bevor das passieren konnte, wurde die Situation durch Kiba gelöst, er packte mich am Arm und zog mich mit einem Ruck aus der Küche. Dies hinderte mich jedoch nicht daran, Sasuke noch einen vernichtenden Blick zu zuwerfen, dieser kommentierte das jedoch nur mit einen provozierenden Lächeln, welches wohl gemerkt, seine Wirkung nicht verfehlte. Bevor ich noch irgendetwas tun konnte, fand ich mich auf dem Flur wieder. Kiba drückte mich nicht gerade sanft gegen die Wand, meine Wut wuchs ins unermessliche.

„Du siehst so aus, als würdest du dem Uchiha gleich eine knallen!“, schrie er gegen die laute Musik direkt in mein Gesicht. Kiba hatte die Situation natürlich sofort durchschaut und versuchte schlimmeres zu verhindern. Der Ausdruck in meinen Augen wurde noch eine Spur dunkler, ehe ich antwortete:

„Hatte ich auch vor!“

Kiba seufzte.

„Ihr beiden werdet euch wohl nie mögen!“

„Ich hab’s ja versucht, wirklich, aber Sasuke lässt keinen mehr an sich ran! Er ist selber schuld, verdammt! Er und seine egoistische Art! Am liebsten würde ich die aus ihm heraus prügeln!“, sprudelte es nur so aus mir heraus.

„Vergiss Sasuke!“, bekam ich als Antwort.

Kibas Griff lockerte sich und er legte einen Arm um meine Schulter, dies beruhigte mich enorm. Kiba war eben mein bester Freund, er wusste, wie er mich wieder auf den Boden bringen konnte. Wir gingen gemeinsam zurück ins Wohnzimmer.

„Lass und jetzt feiern und kein Trübsal blasen!“

Kiba hatte recht ...

Sasuke würde mir nicht meine Party verderben! Auf gar keinen Fall!
 

..

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Die Party war im vollem Gange. Es wurde getanzt, gelacht und getrunken.

Sakura hatte ich leider aus den Augen verloren, doch unerwartet hatte sich was anderes ergeben: Hinata aus meiner eigenen Klasse.

Wahrscheinlich lag es am Alkohol, dass sie nicht mehr so krass schüchtern, wie in der Schule war. Und dies gefiel mir ganz gut. Wie sagte man nochmal? Stille Wasser waren tief. Also unterhielt ich mich eine ganze Weile lang mit ihr.

Mit jedem Wort schwanden ihre Hemmungen, bis ich sie schließlich fragte, als Gaara und Kiba uns alleine ließen:

„Hast du mal Lust mit mir auszugehen?“

Ich grinste sie freundlich an, sofort wurde Hinata rot wie eine Tomate und fiel wieder ein bisschen in ihre alten Gewohnheiten zurück, doch trotzdem antwortete sie.

„Gerne.“

Dies sagte sie so süß, dass ich einfach nicht anders konnte; ich packte sie sanft am Arm und küsste sie. Nach ein paar Sekunden erwiderte sie den Kuss zögernd. Und auf einmal war Sakura gar nicht mehr so toll.
 

..

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Der Alkohol floss nur so in strömen.

Ein Glas nach dem anderen schüttete ich in mich hinein, ohne darauf zu achten, wo die Grenze war. Die Meisten hatten schon viel zu viel getrunken. Doch trotzdem lies keiner locker. Ich ebenfalls nicht. Ich schnappte mir noch ein Becher mit Bier, bevor ich mich auf den Weg zum Klo machte. Ich schwankte krass und musste deswegen leise kichern.Ich kicherte über meine eigene Betrunkenheit. Man, war ich besoffen. Doch das Lachen verging mir schnell, als ich auf einmal mit jemanden zusammenstieß und derjenige sein komplettes Getränk über mein T-Shirt kippte.

„Hey!“, lallte ich verärgert und schaute hoch, genau in das Gesicht meines Stiefbruders.

„Sasuke! Du Idiot! Kannst du nicht aufpassen?“, herrschte ich ihn an. Der zuckte nur betont lässig seine Schultern und legte sein typisches, provokantes Lächeln für mich auf. Hatte er das extra gemacht?

„Tut mir leid!“, brachte er tatsächlich noch spottend hervor. Ja, ganz sicher. Das war Absicht gewesen. Er wollte Krieg? Den konnte er haben. Es juckte mir schon in den Fingern.

"Wichser, als ob", ich spuckte die Worte vor seine Füße aus. Versuchte seine Augen zu fixieren, merkte aber gleichzeitig wieder, wie betrunken ich doch war.

Dieses mal kicherte ich nicht.

Sasuke zuckte gleichgültig mit seinen Schulten.

"Stimmt. Es tut mir nicht leid. Weder, dass ich dir mein Bier über dein T-Shirt geschüttet habe, noch, dass ich dich andauernd provoziere und am wenigsten tut es mir leid-", er blickte mich scharf an,

"Dass deine Eltern abgekratzt sind, obwohl ... doch dadurch hab ich dich ja an der Backe."

Mit einmal war sie wieder da, die ganze Wut. Als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte. Ich hatte genug! Von Sasukes gehässigem Lachen, seiner kühlen verdammten Art und vor allem davon, wie er von meiner Familie sprach! In diesem Moment wusste ich, dass ich aus flippen würde. Wahrscheinlich lag es am Alkohol, denn ehe er sich versah, stürzte ich mich mit Kampfgebrüll auf ihn. Ich sah nur zu deutlich sein erschrockenes Gesicht, als wir gemeinsam zu Boden fielen. Das Gekreische unserer Freunde und auch derer, die ich gar nicht kannte, nahm ich kaum wahr.

Ich schlug mit meinen Fäusten, so gut es der Alkohol zuließ, auf ihn ein, auch vor seinem Gesicht scheute ich mich nicht, ganz im Gegenteil, vielleicht konnte ich ihm ja so sein gehässiges Grinsen raus prügeln!

Ja, das war eine verdammt gute Idee! 

Doch ich vergass, dass ich Sasuke nicht hätte unterschätzen sollte und bevor ich mich versah, packte er mich am T-Shirt und schleuderte mich von sich, hart prallte ich mit meinen Rücken gegen die Flurwand.

Ich gab ein ersticktes Keuchen von mir, ich hatte die volle Breitseite abgekriegt.

Mein Rücken tat höllisch weh und alles drehte sich.

Sasuke war inzwischen aufgestanden, wischte sich das Blut mit seinem Ärmel vom Gesicht und schaute zu mir runter.
 

Dachte er etwa er hätte gewonnen?!

Verdammt, da lag er aber so was von falsch!

Ich stand auf, spürte dabei schmerzhaft meinen Rücken und taumelte auf ihn zu, doch kurz bevor ich ihn erreichte, wurde ich festgehalten. Ohne darauf zu achten, wer mich eigentlich festhielt, versucht ich mich verzweifelt loszureißen, doch ich konnte mich nicht aus dem Griff lösen.

„Verdammt, lasst mich los! Ich mach diesen Scheißkerl fertig! Ich hasse ihn!“, schrie ich, doch der Griff blieb eisern. Sasuke sah mich an, so kühl wie immer.

Frisches Blut rann ihm übers Gesicht. Hätte er nun gegrinst, so wie er es immer tat, wüsste ich nicht, wie ich darauf reagiert hätte.

Wahrscheinlich hätte ich versucht, mich loszureißen und wäre mir das nicht gelungen, wäre ich in Verzweiflung ausgebrochen und hätte geheult, wie ein Mädchen, vor Wut und Verzweiflung.

Hätte ich mich los reißen können, hätte ich ihn grün und blau geschlagen.

Aber zu meiner Verwunderung grinste er eben nicht, stattdessen schaute er mich mit einem Ausdruck im Gesicht an, den ich nicht wirklich beschreiben konnte. Er war zwar so kühl und rau wie immer, trotzdem bemerkte ich da noch etwas anderes, doch was … ?

Ich wurde automatisch ruhiger.

Sakura und noch ein anderes Mädchen stürmten auf Sasuke zu und bombardierten ihn mit Fragen: Ob er okay sei und warum ich, sein dummer Bruder, ausgeflippt war. Sasuke jedoch antwortete nicht, also nahmen sie ihn am Arm und zogen ihn zum Bad um seine Blutung zu stillen.

Nun, als Sasuke aus meinem Blickfeld verschwunden war, war ich vollkommen ruhig.

„Scheiße Alter! Naruto was zum Teufel sollte das?!“, fragte eine vertraute Stimme. Ich blickte zu meiner rechten Seite.

Kiba, der mich wütend an funkelte und so langsam seinen Griff lockerte. Auf der anderen Seite hielt mich Gaara fest.

Ich schenkte ihnen anstatt einer Antwort einen bitterbösen Blick, riss mich los und stapfte durch die Menge nach draußen.

Dort kotzte ich den Rasen voll.

Die Wut meines Stiefbruders

Kapitel 2: Die Wut meines Stiefbruders
 

Es klopfte an meiner Tür, und das schon seit einer gewissen Zeit. Doch wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte sehr schlechte Karten, dass ich die Tür aufmachen würde. Ich befand mich in einer merkwürdigen Trance, bestehend aus Halbschlaf, Restalkohol und Schmerz. Das andauernde Hämmern an der Tür wurde immer mehr synchron mit dem Klopfen in meinem Kopf und der Schmerz in meinem Rücken wurde immer deutlicher, je wacher ich wurde. Die Schmerzen waren über Nacht höllisch gestiegen. Das Klopfen wurde lauter, immer lauter. Ich nahm ein Kissen und presste es auf meinem Kopf, aber das half so gut wie nichts. Ich wollte nicht wach werden …
 

„Naruto, verdammt! MACH DIE SCHEIß TÜR AUF!“
 

Damit wachte ich endgültig auf und der Schmerz im Kopf und im Rücken war auf einmal so präsent, dass ich erstmal scharf die Luft einziehen musste. Was war gestern Abend nochmal passiert?
 

„IDIOT!“

Kam es von der anderen Seite der Tür. Es war eindeutig Sasukes Stimme, in völliger rage versunken.

Sasuke ...

Ach ja, das war gestern Abend passiert.
 

„DOBE!“

Ich ließ ein genervtes Seufzen erklingen, ehe ich mit voller Wucht schrie:

„WAS?!“

Mein Kopf dankte es mir sofort, ich vergrub ihn wieder in mein Kissen und auf einmal klingelte es in meinem Hirn.

Scheiße, das war gar nicht gut!

Mit einem Mal wusste ich sofort, was Sasuke wollte, schnell sprang ich auf, den Kater noch in den Beinen und im Kopf, wurde mir schwarz vor Augen. Ich blieb kurz stehen, mein Rücken durchzog ein krasser Schmerz und ich musste mich an der Wand abstützen.

Kacke, so miserabel hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt. Ich taumelte mehr zu meiner Tür, als dass ich ging. Ich schloss meine Tür auf und dort stand Sasuke; total frisch, so als hätte er heute nicht bis in den Morgen gefeiert. Nur die Wunde an seiner Lippe lieferte ein Indiz. Mit einem mulmigen Gefühl schaute ich Sasuke an, die Gedanken an unserem gestrigen Streit waren heftig.
 

„Uzumaki! Hast du mal auf die Uhr geschaut?! In zwei Stunden wird Itachi wieder kommen! Was glaubst du wird er sagen wenn er diesen Saustall vor findet?“

„Ähm, nichts gutes, das ist schon mal sicher.“

„Richtig du Vollpfosten! Und jetzt fang an sauber zu machen.“
 

Er drehte sich um und ging davon, ich schaute ihm noch finster hinter her, ehe ich wieder in mein Zimmer ging und mir frische Klamotten anzog.

Um ehrlich zu sein erleichterte es mich, dass Sasuke nicht irgendetwas zu gestern gesagt hatte. Warum ich gestern so ausgeflippt war, wusste ich selber nicht mehr, ich mein ich wusste schon noch den Grund, aber hätte ich nicht so viel Alkohol vorher getrunken, hätte ich mich bestimmt beherrschen können.
 

Gähnend, mit bestialischen Kopfschmerzen und Rückenschmerzen stapfte ich nach unten in die Abstellkammer, nahm mir die Sachen die ich zum putzen brauchte und fing an den Saustall entgegen zu wirken. Jedenfalls so gut wie ich konnte …
 

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Um kurz nach drei traf dann Itachi ein. Er rief uns nach unten, begrüßte uns und bat uns, sich doch mal mit ihm zusammen zu setzen, um ihm zu erzählen, wie es uns denn in der letzten Woche, in der er nicht da war, ergangen war. Also saßen wir widerwillig in der einigermassen glänzenden Küche und tranken Tee.

Keiner sagte etwas, schließlich saßen Sauske und ich nicht ganz freiwillig hier, wir hatten keine Lust auch nur ein Wort über unsere Woche zu verlieren, doch Itachi hatte uns in gewisser Weise gezwungen.
 

„Ihr seid ja mal wieder gesprächig“, warf er uns vor. Weder Sasuke, noch ich antworteten. Uns beiden saß der verdammte Kater noch zu sehr im Nacken und bei mir kamen noch die höllischen Rückenschmerzen hinzu.

Itachi seufzte.

„Also, wie lief es die letzte Woche in der Schule?“, versuchte er es.

„Tss. Ganz okay“, antwortete Sasuke und ich hielt weiterhin meine Klappe. Ein paar Sekunden herrschte wieder Schweigen, bis Itachi sich auf einmal ein wenig über den Tisch beugte und seinen Augen verengte.

„Hast du da eine Wunde an der Lippe?“, fragte er Sasuke überrascht.

Ich konnte nicht leugnen, dass ein wenig Panik in mir hoch kroch, doch Sasuke hielt dicht.

„Ja, ist beim Training passiert“, log er.

Sasuke hatte dies auf keinen fall für mich getan, er wusste was los war, wenn Itachi mitbekam, dass wir uns mal wieder gegenseitig das Leben schwer gemacht hatten. Eine ewig lange Standpauke war da vorprogrammiert und darauf hatte keiner von uns beiden Lust. Es war ja eh sinnlos …
 

„So Naruto, komm schon. Jetzt erzähl mal, was bei dir los war.“
 

Itachi blickte lächelnd zu mir rüber, ich lächelte zurück, auch wenn ich angenervt von dieser Situation war. Jedoch lag es nicht an Itachi, viel mehr an meinen Kater, meinen Schmerzen und Sasuke, welchen ich diese zu verdanken hatte.

„Nicht viel“, sagte ich und hoffte, dass Itachi sich damit zu Frieden geben würde.

Skeptisch schaute Itachi mich an und harkte nach:

„Keine Direktorenbesuche?“

„Nee, diese Woche keinen“, gab ich stolz zu.

Er grinste mich an.

„Ich bin stolz auf dich Naruto!“

„Danke!“

Ich grinste zurück.

Itachi fuhr fort:

„Sag mal Naruto, ihr fahrt doch in drei Wochen nach Suna auf Klassenfahrt, oder?“

Verdutzt schaute ich ihn an, wie kam er jetzt auf dieses Thema?

„Ja, klar … Wieso?“

„Ach, ein Kollege von mir hat mir mal einen Tee aus Suna mitgebracht. Der war wirklich sehr, sehr lecker. Und da wollte ich fragen ob du mir vielleicht welchen aus Suna-gakure mitbringen könntest?“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Klar, kein Problem.“

„Toll, denn so einen guten Tee hatte ich noch nie getrunken!“
 

Er stand auf, holte die Teekanne und goss uns allen noch mal nach. Ich schnappte mir direkt meine Tasse und nahm unvorsichtig einen größeren Schlug. Dies stellte sich als großer Fehler heraus, der Tee war immer noch verdammt heiß.

„Scheiße!“, kreischte ich vor Schmerz. Jetzt auch noch mein Mund ...
 

„Du bist so dumm, Uzumaki“, warf Sasuke mir missfallend an den Kopf. Ich wollte kontern, doch Itachi war schneller:
 

„Verdammt, Sasuke! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst Naruto mit seinem Vornamen ansprechen?! Er gehört schließlich zur Familie!“
 

Sasuke setzte ein Grinsen auf, es war nicht sein gehessiges was ich so sehr hasste, es war viel mehr … kalt. Richtig kalt.
 

„Und wie oft habe ich dir schon gesagt das der Idiot NIE zu unserer Familie gehören wird?! Ist doch alles nur wegen dieser scheiß Firma! Wäre sie nicht würde der Uzumaki jetzt in irgendeinem Pflegeheim stecken und uns nicht auf den Sack gehen!“
 

Der Schock, über die Worte seines Bruders war Itachi nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben, doch er schien sich wieder schnell zu fangen und atmete einmal, bedrohlich, tief durch.

„Sasuke...“, zischte er warnend. Doch Sasuke achtete nicht darauf, er war jetzt erst so richtig in Fahrt.

„Was denn?! Es ist doch so, oder?! Er hat sich verdammt noch mal in unsere Familie rein gedrängt!“

„Jetzt reicht's mir aber, Sasuke ! Das ist absoluter Blödsinn!“, schrie Itachi nun beinahe, und ließ dabei seine Hände auf den Tisch knallen. Jegliche Beherrschung war auf beiden Seiten verschwunden und stattdessen lag deutliche Anspannung in der Luft.
 

Normaler Weiße hätte auch ich meinen Senf dazu gegeben, aber irgendwas ließ mich still halten. Ich saß auf meinem Stuhl, und schaute zwischen den beiden hin und her.

Eigentlich hätten Sasukes Worte mich wieder wütend machen müssen, so wie gestern. Aber da war nichts ... nur so ein mulmiges Gefühl. Ich musste an den gestrigen Blick von Sasuke denken, nachdem uns unsere Freunde auseinander gerissen hatten. Dieser Blick, der so gar nicht zu Sasuke gepasst hatte. Und dies hielt mich komischer Weiße ruhig.
 

„Jetzt kann man sowieso nichts mehr dran ändern“, sagte der schwarz haarige noch und verschwand damit aus der Küche. Itachi packte sich am Kopf und ließ einen tiefen Seufzer erklingen, ehe er sich zu mir wandte.

„Entschuldige Sasukes Verhalten, er meint es nicht so. Du weißt wie er ist.“
 

Ja, ich wusste, wie Sasuke war, jedoch wusste ich nicht, ob Itachi die Ironie seiner Worte bewusst war.
 

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Itachi hatte nicht bemerkt, dass wir eine Party veranstaltet hatten. Zum Glück.

Und das obwohl ich im nach hinein noch zwei Bierflaschen im Badezimmer gefunden hatte, diese entsorgte ich jedoch ziemlich schnell gekonnt. Über den Streit zwischen Sasuke und Itachi hatte ich noch lange nachdenken müssen, doch auch jetzt konnte ich nicht sagen, wieso er mich ruhig gelassen hatte. Als ich keine Lust mehr hatte darüber zu grübeln, rief ich Hinata an. Ich fragte sie, ob sie heute Abend Lust hatte mit mir auszugehen. Sie hatte Lust …

Somit war ich auf dem Weg zu den Hyuugas, um Hinata abzuholen.
 

Es war ein sehr großes Anwesen. Ich mein, das der Uchihas war auch schon ziemlich groß, schließlich brachte die Firma viel Geld ein. Aber das der Hyuugas war wirklich riesig.

Ich wusste nicht genau, womit die Hyuugas ihr Geld verdienten, aber verdammt, es funktionierte. Ich schrieb Hinata eine SMS, dass ich nun da war. Sie hatte es so gewollt, ich sollte bloß nicht klingeln. War mir ganz recht so, ich wollte nicht ihrem Vater oder ihrer Mutter beim ersten Date über den Weg laufen. Irgendwann dann ging das große, hölzerne Tor auf und Hinata trat hinaus. Sie trug einen weißen kurzen Faltenrock und dazu ein grünes Top. Ihr Haare waren offen und ein unsicheres Lächeln zierte ihr Gesicht.

Sie sah wirklich wunderschön aus. Ich setzte mein allbekanntes Grinsen auf.

Ich ging zu ihr rüber, umarmte sie kurz und sagte:

„Du siehst echt hübsch aus.“

„D-danke“, brachte sie hervor und wurde leicht rot. Schließlich machten wir uns auf den Weg ins Kino.
 

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Ins Kino zu gehen, war eine schlechte Idee gewesen.

Ich hatte irgendeinen Liebesfilm ausgewählt, der mich eigentlich überhaupt nicht interessierte, aber ich hatte gedacht, dass Mädchen auf so was stehen würden. Und dann ganz einfach, würde ich meinen Arm um sie legen oder unsere Hände würden sich versehentlich berühren und wir würden uns irgendwann dann schließlich küssen.

Mein Plan. So weit so gut.

Wie befürchtet war der Film langweilig.

Aber anstatt meine Gedanken daran zu verschwenden, wie ich denn Hinata näher kommen könnte, dachte ich schon wieder über diesen beschissenen Streit von Sasuke und Itachi nach. Darauf hin verspürte ich gar kein Verlangen mehr, mich an Hinata ran zu machen. Und Hinata würde wahrscheinlich auch nichts bei mir versuchen, dafür war sie definitiv zu schüchtern. Sie warf mir zwar immer verunsicherte Blicke zu, klar, sie erwartete, dass ich etwas machen würde, aber wie gesagt ich war halt überhaupt und gar nicht in der Stimmung dazu. Und dann lief der Abspann. Überrascht schaute ich auf, ich hatte doch tatsächlich den ganzen Film über nachgedacht.
 

„H-hat dir der Film gefallen?“, fragte auf einmal eine leise Stimme neben mir. Ich hatte Hinata komplett vergessen. Das war kein gutes Zeichen und ein wenig unangenehm war es mir auch. Sie dachte jetzt bestimmt ich würde sie unattraktiv finden oder so, da ich gar nichts, auch nichts im geringsten versucht hatte. Und von dem Film hatte ich auch nichts mitbekommen.

„Ja, er war ganz gut“, log ich.
 

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Auf dem Weg nach Hause unterhielten wir uns über alles mögliche, aber hauptsächlich über die Schule und die bevorstehende Klassenfahrt. Ich versuchte mein Desinteresse während des Films mit dem Gespräch wieder wett zu machen. Und tatsächlich war es ganz angenehm sich mit Hinata zu unterhalten. Sie war eine sehr liebe und ehrliche Person. Bei ihr hatte ich das Gefühl, dass ich so sein konnte wie ich wollte. Aber sexuelles Interesse, so musste ich feststellen, herrschte von meiner Seite aus nicht.

Sie war für mich viel mehr der Kumpeltyp. Und das war auch ok.
 

Aber trotzdem war da die ganze Zeit eine Spannung zwischen uns, die voll und ganz von ihr aus ging. Irgendwie konnte ich es auch nachvollziehen, dies hier war ein Date und kein Treffen unter Freunde. Schließlich hatten wir uns auf der Party schon geküsst. Sie hatte ganz andere Erwartungen an dieses Treffen. Aber es bestätigte sich mit diesem „Druck“ immer mehr, ich wollte nichts von Hinata. Ich war lediglich besoffen und geil gewesen. Es hätte jedes Mädchen sein können, mit der ich rumgemacht hätte. Klang scheiße, war aber so.
 

„Sag mal Naruto, ich hab gehört, … als ich weg war, hättest du dich mit deinem Bruder geprügelt, stimmt das?“

Diese Frage kam mehr als überraschend. Wie kam sie den auf einmal auf dieses Thema?!

„Ja, wieso?“,erwiderte ich aus versehen viel zu bissig.

„N-nur so“, stotterte sie darauf hin. Sie hatte den scharfen Ton definitiv mitbekommen, und nun schaute sie leicht verunsichert auf den Boden.

Dabei ließ mich nur der Gedanke daran wütend werden und nicht ihre Frage.

„Eh, sorry. Ist okay wenn du das fragst. Wirklich. Nur Sasuke macht mich halt immer so wütend! Da reicht allein der Gedanke ...“

„Wieso macht er dich so wütend?“

Das war eine verdammt gute Frage.

„Er provoziert mich einfach am laufenden Band. Mit seinem Grinsen, ach, zur Hölle, mit seiner ganzen arroganten Art. Er legt es drauf an, mich zur Weißglut zur treiben. Wahrscheinlich weil er mich so sehr hasst ...“

Es herrschte einen Moment lang Stille, dann riet Hinata mir:

„Vielleicht solltest du nicht darauf eingehen, dann irgendwann wird’s ihm zu langweilig und er lässt es bleiben.“

Ich hatte Mühe ein sarkastisches Lachen zu unterdrücken, Hinata meinte es schließlich nur gut. Jedoch würde es Sasuke nie langweilig werden und ich würde wahrscheinlich niemals nicht auf seine Provokation anspringen …
 

Und dann waren wir auch schon bei Hinata angekommen.

„Na dann, war ein toller Abend“, meinte ich nur und hätte mich am liebsten selber dafür geohrfeigt. Man klang das lahm.

„Stimmt. Er war toll“.

Hinata blieb stehen, lächelte mich leicht verunsichert an und machte keine Anstalten zu gehen. Natürlich, sie erwartete, dass ich sie wenigstens jetzt, zum Abschied, küsste. Ich wollte nichts von ihr, hatte ich den Abend über gemerkt. Aber verdammte scheiße, ich war eben auch nur ein Typ und somit tat ich es doch.

Ich nahm ihren Kopf und küsste sie lange, sie erwiderte den Kuss natürlich allzu gerne.

Als ich sie los ließ, war sie wieder rot. Jedoch brachte sie ein kleines Lächeln zu Stande, ehe sie sich mit einem: „Gute Nacht“, verabschiedete.

Was ich damit angerichtet hatte, war mir zu der Zeit noch nicht bewusst.

Würde sie jetzt denken, dass da etwas zwischen uns lief? - Wahrscheinlich.

Würde sie denken, wir waren nun zusammen?-Vielleicht.

Würde ich sie im Endeffekt mehr verletzten, als wenn ich sie jetzt nicht geküsst hätte?-Ja.
 

Ich war ein Arschloch.
 

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Montags morgens ….

Wahrscheinlich der schlimmste Tag in der Woche und die schlimmste Tageszeit noch dazu. Der Montag war noch nie mein Tag gewesen. Aber von wem war das schon der liebste Tag? Ich kannte niemanden. Wollte auch niemanden kennen, der so eine beschissene Ansicht hatte. Die schlechte Laune war also schon vorprogrammiert, als ich die Schule betrat. Ich hatte das Gefühl, dass ich am Wochenende nicht genug Schlaf bekommen hatte und dementsprechend tapste ich wie ein Zombie in meine Klasse. Dazu kamen noch die beschissenen Rückenschmerzen, die zwar langsam nachließen, aber immer noch zu präsent waren für meinen Geschmack. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden und den Tag hinter mich bringen, doch ich hatte nicht mit meinem besten Freund gerechnet. Kiba kam von der Seite auf mich zu gesprungen, so dass ich fast einen Herzstillstand erlitt und mein Rücken wieder die volle Breitseite an Schmerz abbekam.
 

„Au, Fuck Kiba. Was soll die Scheiße?!“, giftete ich direkt drauf los, „willste mich umbringen?!“

Doch Kiba ging erst gar nicht drauf ein und ignorierte meinen bösen Blick komplett.

„Ein Wunder, dass du so 'ne schlechte Laune hast“, bemerkte er lediglich.

„Ein Wunder?! Alter, weißte wie scheiße weh mein Rücken tut wegen Sasuke?!

Dieser Verdammte-“

„Hör doch mal auf von Sasuke zu reden!“, unterbrach mich Kiba grinsend, „wieso erzählst du mir nicht lieber mal etwas von Hinata?“

So musste es sich anfühlen, wenn man aus allen Wolken fiel.

„Hinata? Wieso?“, fragte ich unsicher und senkte meine Stimme extrem. Woher wusste Kiba von Hinata?! Ich hatte noch kein Wort mit ihm darüber geredet. Und das war definitiv kein gutes Zeichen.
 

„Alter Falter! Warum hast du mir denn nichts gesagt!?“, fragte er und grinste viel zu vielsagend.

Ich schaute, ob irgend jemand in der Klasse das Geschreie von Kiba mitbekommen hatte. Doch keiner beachtete uns. Zum Glück. Es war allgemein viel zu laut. Hinata entdeckte ich auch noch nicht. Also packte ich Kiba am Handgelenk und zog ihn vor die Tür. Der schaute mich nur verwirrt an.
 

„Woher weißt du davon?!“, fragte ich ihn im scharfen Ton und Kiba merkte, dass ich nicht so glücklich darüber war, wie er.

„Naja, ich hab's von Ino“, gab er zögernd zu und ich stöhnte genervt auf.

„Ist klar, von wem sonst“, sagte ich genervt.

Die Alte wusste immer alles besser. Sie war die Tratschqueen von Konoha und leider ganz schön gut mit Hinata befreundet ...

„Und?!“, fragte Kiba nun, „was läuft da jetzt zwischen euch? Ino meinte, ihr wärt so gut wie zusammen.“

„Was?!“, nochmals entgleisten mir alle Gesichtszüge, „diese verdammte Ziege! Wir sind auf keinen Fall so gut wie zusammen!“

„Und wie kommt Ino darauf?!“

„Naja, ich hatte am Wochenende ein Date mit Hinata … und geküsst haben wir uns auch.“

„Ist doch geil, man!“, beteuerte Kiba mir mit einem dicken Grinsen. Ich rollte nur genervt die Augen.

„Ja, aber ich will auf keinen Fall mit ihr zusammen sein. Das war eine einmalige Sache, ok?“

„Jaja, beruhig dich mal, Alter. Musst sie ja nicht heiraten … Sie kommt übrigens grad auf uns zu.“

Mit dem Kopf deutete Kiba grinsend hinter mir und mir wurde auf einmal ziemlich unwohl in meiner Haut.

„Scheiße“, flüsterte ich und drehte mich langsam um. Zwanghaft lächelte ich sie an, da sie ebenfalls lächelnd auf uns zu kam. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich nun auf sie reagieren sollte. Kiba grinste sich einen Ast ab und blieb neben mir stehen, er wollte das Spektakel nur zu gern mitbekommen.

So ein Arsch von bestem Freund!
 

„Hallo, Leute“, begrüßte sie uns leise und umarmte mich zögernd. Sie war leicht rot, als wir uns aus der eher steifen Umarmung lösten.

„Hey, Hinata“, sagte Kiba überschwänglich und ich gab lediglich ein „Hi“ zum Besten.

Zu meinem Glück bog Sensei Kakashi genau in diesem Moment um die Ecke und löste die unangenehme Situation auf.

„Was steht ihr hier auf dem Flur herum? Ab mit euch in die Klasse.“

Nur allzu gern tat ich dies und flüchtete mich in die Klasse. Kiba und ich setzten uns und er zwinkerte mir vielsagend zu. Ich zeigte ihm nur den Mittelfinger und lehnte mich zurück.

Zum Glück war mein Platz nicht in der Nähe oder im Blickfeld von Hinatas Platz, das machte es, wenn auch nur irgendwie, einfacher.
 

Was ich wegen meiner schnellen Flucht in die Klasse nicht bemerkt hatte, war dass Sensei Kakashi einen neuen Schüler mitgebracht hatte. Es kam nicht überraschend, da er uns schon vorgewarnt hatte, aber alle waren davon ausgegangen, dass er erst nach der Klassenfahrt zu uns stoßen würde. Der Junge stand vor der Tafel neben Sensei Kakashi und schien kein Problem damit zu haben, dass die gesamte Klasse ihn wie ein Affen im Käfig anglotzte. Er grinste. War blass und hatte schwarze Haare.

Mein erster Gedanke: Unsympathischer Typ.
 

„Seit doch mal bitte ruhig, Leute!“, herrschte Kakshi und augenblicklich wurde es in der Klasse ruhig. Das kam selten vor, aber jeder interessierte sich für den neuen Schüler, auch wenn das Interesse meistens nicht lange anhielt.

„Wow, das passiert selten“, bemerkte Kakashi in einem kurzen Anflug von Erstaunen, doch er fing sich wieder.

„Wie ihr seht, hab ich euren neuen Mitschüler mitgebracht. Er heißt Sai und ist vor kurzem nach Konoha gezogen. Behandelt ihn gut und seit ihm offen gegenüber.“

Sai grinste immer noch in die Klasse, sagte jedoch selber nichts. Er erinnerte mich an jemanden …

„Sai, setz dich doch vorne neben Gaara.“

Kakashi deutete auf Gaara und Sai begab sich zu seinem Platz, aber vorher lies er nochmal seinen Blick durch die Klasse schweifen und blieb bei mir hängen.

Was mich nicht wunderte, schließlich funkelte ich ihn böse an.

Der Kerl erinnerte mich zu sehr an Sasuke und das gefiel mir gar nicht.

Anstatt meinen Blick erschrocken auszuweichen, setzte er ein noch größeres Grinsen auf seinen Wangen und schaute mich zufrieden an.

Dann begab er sich zu seinem Platz.
 

..

.
 

Mir kam diese Japanischstunde ewig vor.

Daran waren drei Faktoren schuld: Erstens, war da dieses super langweilige Thema, welches sich darum drehte, wie man einen richtigen Aufsatz verfasste. Zweitens, war da die Tatsache, dass Kiba mich die gesamte Stunde mit Hinata aufzog.

Und drittens war da noch der neue Schüler Sai, der immer wieder dämlich grinsend rüber schaute.
 

Als ich zum wiederholten Mal auf die Uhr schaute und merkte, dass wir nur noch fünf Minuten hatten, seufzte ich erleichtert auf.

Der Klassenraum hatte sich die letzten 40 Minuten in eine Art Vorstufenhölle verwandelt.
 

„Bevor ihr gleich direkt aus der Klasse stürmt, wenn es klingelt, verkünde ich noch schnell die Hausaufgabe.“

Die Klasse stöhnte genervt auf.

„Ach, Leute ihr wisst doch, dass ihr ohne nicht davon kommt“, sagte Kakashi amüsiert.

„Hier vorne in der Box“, er deutete auf eine rote, kleine Kiste auf dem Pult, die er zu Beginn der Stunde dort hin gestellt hatte, „Sind 28 verschiedene Themen, jeder wird sich nach der Stunde eins ziehen. Über dieses Thema werdet ihr einen Aufsatz verfassen, welcher einen großen Teil eurer Endnote ausmacht. Den Aufsatz verfasst ihr natürlich nach dem uns bekannten Schema. Auf der Klassenfahrt werde ich die Aufsätze einsammeln und zehn Seiten sollten wohl drin sein. Ich habt also genug Zeit für euer Thema zu recherchieren und es vernünftig aufs Papier zu bringen.“

Noch mehr genervtes Stöhnen und Proteste in der Klasse waren zu hören. Doch Kakashi lies sich davon nicht beirren.

„Ist doch besser, als eine Klausur zu schreiben oder? Also kommt nach vorne und zieht euch einen Zettel, ich notiere mir dann das Thema. Keine Tauscherei!“
 

Die ersten gingen, mit recht wenig Motivation nach vorne und langten in die Box. Man hörte Aufrufe wie:

„Ich hab das Thema Umweltverschmutzung und dessen Folgen. Was'n das für'n Mist?“

„Ich hab das Thema Gesellschaftlicher Wandel in Japan! Klingt Interessant!“
 

Irgendwann war dann schließlich auch ich dran, nachdem Kiba einen Anfall von Missmut bekommen hatte, weil er das Thema „Politik in Japan“ bekommen hatte. Ziemlich unspektakulär griff ich in die Box und zog den ersten Zettel, der mir entgegen kam.

Soziologie Japans.

Fragend blickte ich den Zettel an, auf dem ersten Blick konnte ich mit dem Thema nicht viel anfangen.Doch die zu behandelnden Unterpunkte, die ebenfalls auf dem Zettel gedruckt waren, halfen mir weiter:


"Familiäre Situationen in Japan damals und heute.

Zusammenleben von Menschen.
"

So weit so gut, klang alles ziemlich langweilig, doch der letzte Punkt auf dem Zettel ließ mich unerwartet hart schlucken.


„Eigene familiäre Situation“, ohne es zu bemerken, hatte ich die Worte vor mich hin gemurmelt. Sensei Kakashi sagte irgendetwas zu mir, wahrscheinlich sollte ich ihm den Zettel zeigen, doch ich hatte ihn und alle anderen Stimmen um mich herum schon ausgeblendet.

Eigene familiäre Situation?!

Welche Situation von welcher Familie verdammt?!

Für jeden anderen war dieser Unterpunkt wohl einer der einfachsten auf der Welt, klar ...

Sie schrieben über ihren Vater, ihre Mutter, vielleicht Geschwister und nicht selten hatten sie auch noch einen Hund oder eine Katze.

Und was hatte ich … ?

Meine Mutter und mein Vater waren, als ich elf war, gestorben …

Meine Adoptiveltern starben kurz darauf ebenfalls.

Und nun bestand meine Familie aus Sasuke und Itachi, meine Stiefbrüder, von denen einer mich zu tiefst hasste
 

Urplötzlich legte jemand seine Hand auf meine Schulter, ich zuckte erschrocken zusammen und blickte genau in das Gesicht des Neuen:

Sai.

„Alles okay?“, fragte er. Ich merkte, dass ich wohl nicht ganz bei Sinnen gewesen war. Ich blickte mich ertappt um; Kakashi schaute mich fragend an und die restlichen Schüler, die noch in der Klasse waren guckten ebenfalls verwirrt. Ich war anscheinend zu sehr meinen Gedanken verfallen.

„J-ja, klar", stotterte ich bissig und drückte Kakashi meinen Zettel in die Hand, dann verschwand ich aus der Klasse, ohne jemanden noch eines Blickes zu würdigen. Peinlich …
 

..

.
 

Kiba und ich saßen auf einer Bank, von der man aus den Schulhof gut überblicken konnte. Wir unterhielten uns über belangloses Zeug, und beobachteten dabei unsere Mitschüler. Ich entdeckte gerade Hinata, also auch Kiba mit dem Finger auf sie zeigte.

„Dir ist klar, dass du sie irgendwann zurück weisen musst?“

Ich zuckte lediglich mit den Schultern.

„Ich würd's so schnell wie möglich tun, sonst kommt sie sich verarscht vor“, riet Kiba mir. Mein Beitrag dazu war lediglich:„Hmmm.“
 

Hinata stand mit ein paar Mädchen aus unserer Klasse zusammen. Sie schienen sich alle gut zu amüsieren. Ich fragte mich während dessen, was mit mir los war, dass ich so ein nettes Mädchen hatte verarschen müssen.
 

„Weißt du, was ich an deiner Stelle tun würde?“, fragte Kiba.

„Was?“, presste ich hervor.

„Ich würd's so belassen, also ich mein weiter machen. Hinata ist echt eine hübsche und so. Ist ja nicht schlimm, wenn du mir ihr zusammen kommst, ohne in sie verliebt zu sein. Kann ja noch werden, und wenn's zu scheiße wird, machste einfach Schluss.“

„Du redest von Sex“, deutete ich aus Kibas Worten heraus.

Darauf hin lachte Kiba laut auf.

„So wollte ich es nicht ausdrücken!“

 

Aber ich konnte nicht mehr darauf antworten, geschweige denn darüber nachdenken, denn mir wurde von hinten auf die Schulter geklopft. Als ich mich umdrehte und Shikamaru erblickte, wusste ich nicht wirklich was ich davon halten sollte.

„Hey, kann ich mal kurz mit dir reden, Naruto?“, verwirrt schaute ich zu Kiba, der meinen Blick erwiderte. Diese Situation war mehr als suspekt. Was konnte der beste Freund von Sasuke von mir wollen? Sicher nichts gutes.

„Worum geht’s?“, fragte ich so cool wie möglich, hatte aber Mühe meine Neugier und Skeptik zu verbergen.

„Es geht um Sasuke,“ verriet er mir lediglich.

Ich schnaufte einmal verächtlich, trotzdem stand ich auf.

„Ok“, sagte ich Schultern zuckend, war Kiba noch einen fragenden Blick zu und folgte Shikamaru dann ein Stück weiter weg.

„Was willstn du von mir?“, fragte ich skeptisch, während ich fast vor Neugier platzte.

„Ich will dich um einen Gefallen bitten.“

„Mich?", fragte ich ungläubig.

„Ja, dich“, sagte er genervt, „Sasuke hat ja bald Geburtstag richtig?“

„Ja. In fünf Tagen“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen, was mir selber ein bisschen unangenehm war, schließlich sollte man von einer verhassten Person nicht den Geburtstag kennen.

„Also folgendes: Wir wollen für ihn eine Überraschungsparty schmeißen.“

„So richtig Klischee mäßig wie im Film?“, harkte ich dazwischen.

„Genau. Aber denk bloß nicht Neji oder ich wären daran schuld, das war die Idee von Sakura und Ino.“

Als er das sagte, merkte ich wie wenig Lust er auf diese Aktion hatte und vor allem wie genervt er davon war, dass er mich jetzt auch noch um einen Gefallen bitten musste.

„Und? Was hab ich damit zu tun? Soll ich das Feld räumen oder wie?“

„Ja, so ungefähr ... und noch was.“

Ich schaute ihn verwirrt an.

„Was denn noch?“

Und dann ließ er die Bombe platzen:

„Du musst Sasuke irgendwie aus dem Haus locken, während wir die Party vorbereiten.“


Ich konnte nicht anders und lachte zynisch auf. Das war jawohl der beste Witz den ich seit langem gehört hatte! Ich sollte Sasuke aus dem Haus locken?

Und wie bitte schön? Sollte ich ihm zur Feier des Tages zu einem Eis einladen? Mal abgesehen davon, dass er kein Eis mochte, würde er auf jeden Fall liebend gerne mit mir mitkommen. Auf keinen Fall! Shikamaru wusste doch genau wie wir beide zueinander standen! Also konnte das nur ein schlechter Scherz sein.

Doch nach meinem Lachanfall schaute er mich immer noch ernst an.

„Das meinst du nicht wirklich ernst", beteuerte ich Shikamaru.

„Doch, mein ich.“

Und sein Gesichtsausdruck lies wirklich kein Raum für Zweifel.

„Wie zum Teufel kommst du darauf, dass ich das machen würde?! Ich mein, du weißt, dass Sasuke und ich nicht auch nur eine Minute im selben Raum sein können, bevor wir aufeinander los gehen!“

Shikamaru seufzte. Wieso? Empfand er diese Situation etwas als anstrengend?! Hatte er etwa erwartet ich würde ihm liebend gern entgegen kommen? War sein Gehirn über Nacht flöten gegangen?!

Ich war Derjenige, der was zum Seufzen hatte, schließlich wurde ich hier mit dieser Scheiße konfrontiert.

„Jaja, ich weiß“, wimmelte er meinen kleinen Ausbruch ab, „Es ist nur so, wir anderen müssen eben die Bude vorbereiten. Und wir können nun mal Sakura und Ino nicht alleine lassen.“

„Warum hetzt ihr dann nicht die beiden auf Sasuke?!“

„Mit denen würde er niemals mitgehen, glaub mir.“

„Aber eher mit denen, als mit mir alle mal“, versicherte ich ihm.

Ich wurde langsam bissig. Ich würde das auf keinen Fall machen. Wie kam Shikamaru auch bitte darauf? Ich mein, was würde für mich dabei raus springen? Ein Nachmittag mit meinem Stiefbruder? Wow, danach sehnte ich mich schon so lange.
 

„Komm schon, bitte Naruto. Ich brauch Sakura und Ino zum helfen im Haus, sonst wird das nichts! Du musst ihn nur irgendwie ablenken, du sollst ja nicht mit ihm essen gehen oder so. Hauptsache du hältst ihn zwei Stunden vom Haus weg.“

„Ihr seit mit ihm befreundet! Nicht ich. Also braucht ihr mich nicht in eure Plänen mit einzuspannen.“

Und das sollten eigentlich meine letzten Worte gewesen sein, doch dann lieferte mir Shikamaru mein Verderben.

„Du kriegst auch was dafür.“

Und jetzt wurde ich wieder hellhörig. Jeden würde zumindest die Entschädigung interessieren, es hieß ja nicht gleich, dass ich das Angebot annehmen musste.

„Um was geht’s?“

„Nudelsuppe. Ich geb dir zwei Wochen lang Nudelsuppe aus, so viel du willst.“


Und damit hatte er mich. Jeder Mensch hatte wohl eine Schwachstelle und meine war nun mal Ramen. Ich würde das Zeug sogar inhalieren, wenn es möglich wäre. Im Prinzip war es ja kein schlechtes Angebot; zwei Wochen Nudelsuppe für zwei Stunden Uchiha hüten.

Wie schlimm konnte es schon werden?

Shikamaru bemerkte wohl das Glitzern in meinen Augen.

„Also, bist du dabei?“, fragte er.

Ich ließ noch einmal einen theatralischen Seufzer erklingen, ehe ich ihm antwortete:

„Okay ,ich bin dabei! Aber die Nudelsuppe bekomme ich auch wirklich!"

„Ja, klar. Ich halt mein Wort … Ich sag dir dann am Freitag bescheid, wann es los geht und alles weitere.“

„Okay, dann bedank ich mich jetzt schon für meine Nudelsuppe. Ach, und übrigens ich glaub nicht, dass Sasuke auf Überraschungspartys steht. So gut kenne ich ihn dann doch noch“, warf ich zum Schluss noch mal ein, grinste und tapste davon.

Mein bester Freund, der Idiot

Kapitel 3: Mein bester Freund, der Idiot
 

Mein bester Freund war ein vollkommener Idiot.
 

Als wir beide dreizehn Jahre alt waren, hatte er mich dazu angestiftet, mit ihm, mitten in der Nacht ins Freibad einzubrechen, natürlich wurden wir erwischt und das auch noch von einem alten Pärchen, um die achtzig, welches eigentlich schon zu alt war, um irgendwas hören oder sehen zu können. Ich bekam zwei Wochen lang Hausarrest, dazu noch eine Standpauke von der Polizei und Itachi.
 

Als ich dann vierzehn war, hatte Kiba mit Gaara gewettet, dass er und ich uns trauen würden eine lebende Raupe zu essen. Kiba hatte in letzter Minute einen Rückzieher gemacht, er hatte die Raupe auf den Boden geschmissen, während ich sie mir in den Mund steckte. Ich hab mir die Seele aus dem Leib gekotzt und den versprochenen Wetteinsatz hatte ich trotzdem nie zu Gesicht bekommen. Ich war noch Tage lang später auf Kiba sauer, bis er mich dann auf eine Nudelsuppe einlud. Wieso ließ ich mich immer mit Nudelsuppe bestechen ...?
 

Mit fünfzehn dann, hatte Kiba gesagt, es wäre witzig wenn jemand unsere Direktorin Tsunade auf ihre großen Brüste ansprechen würde. Ich zog es durch und durfte darauf hin eine Woche lang nachsitzen.
 

Ja, Kiba der Idiot stiftete mich immer zu solchen Sachen an und ich hörte immer und immer wieder auf ihn, obwohl seine Ideen immer zum Scheitern verurteilt waren. Genau so wie jetzt. Ich hatte schließlich doch auf ihn gehört und würde mich nun nochmals mit Hinata treffen. Eine leise Vorahnung beschlich mich, dass das auf keinen Fall gut ausgehen würde ...
 

Ich hatte sie nach der Schule angerufen und nochmals um ein Date gebeten, da Kiba mich dazu gedrängt hatte. Im Namen aller Männer, hatte er mit alberner Stimme gesagt, Du kannst keine heiße Schnecke abwimmeln, die total auf dich steht. Als ich dann unter seiner Aufsicht das Telefonat geführt hatte und Hinata darauf bestanden hatte, zu mir zu kommen, war für Kiba alles klar. Es konnte nur eins bedeuten: Hinata wollte Sex.

Ich hatte ihn lediglich ausgelacht und gefragt ob er vergessen hatte, dass es sich hierbei um Hinata handelte.
 

Und trotzdem stand ich jetzt bei meinem Stiefbruder Sasuke im Zimmer und suchte nach Kondomen. Ich selber hatte keine und um jetzt noch welche zu kaufen, war es zu spät. Hinata würde jede Minute vor der Tür stehen.

„Kiba ist ein Idiot. Ich bin ein Idiot“, flüsterte ich leise.

Es war total übertrieben. Hinata wollte bestimmt keinen Sex. Sie war dafür viel zu, na ja ... verklemmt, als dass sie schon beim zweiten Treffen mit mir in die Kiste wollte. Wahrscheinlich wollte kein halbwegs vernünftiges Mädchen das, außer vielleicht die Betthäschen von Sasuke. Und genau aus diesem Grund durchsuchte ich sein Zimmer nach Kondomen.
 

Und Bingo!

In einer Schublade seines Kleiderschranks lagen ein paar. Ich schnappte mir zur Sicherheit gleich zwei und wollte schon das Zimmer verlassen, doch wie gesagt, Kibas Ideen waren einfach immer zum Scheitern verurteilt. Auch wenn ihn dieses Mal vielleicht nur eine Teilschuld traf. Schließlich hatte er mich nicht dazu angestiftet in das Zimmer meines Bruders zu schleichen, trotzdem hatte er mir die Flausen mit Hinata in den Kopf gesetzt.
 

Lange Rede, kurzer Sinn:

Sasuke stand auf einmal viel zu plötzlich im Türrahmen.
 

„Was hast du in meinem Zimmer verloren?“, fragte er kühl und musterte mich skeptisch von oben bis unten an. Noch wirkte er ganz gefasst, ich konnte unbeschadet verschwinden, so hatte ich das Gefühl.

„Ach, nichts, hatte nur geguckt, ob du … Kleber da hast. Meiner ist leer“, log ich ziemlich ungeschickt und wollte mich an ihm vorbei drängeln, doch er hielt mich am Handgelenk fest und wenn ich bemerken darf, nicht gerade sanft. Ich war ein schlechter Lügner. Verdammt. Kleber? Wie kam ich auf diesen Rotz?!

Mit so einer Antwort hätte ich mich auch nicht zufrieden gegeben, wenn er auf einmal in meinem Zimmer gewesen wäre, ich glaubte, ich wäre sofort ausgeflippt. Er dagegen schien noch ziemlich ruhig, aber dies musste nichts heißen. Schließlich glich es einem Sechser im Lotto Sasuke mal mit jeglichen Gefühlsregungen zu erwischen. Brutal war er aber so oder so.
 

„Kleber? Achja … und was hast du dann da in deiner Hand? Sieht jedenfalls nicht nach Kleber aus“, harkte er nach und sah misstrauisch auf meine Rechte, in der ich die Kondome fest umklammert hielt.

Ich merkte, wie mir die Situation immer mehr entglitt und mir die Scham gnadenlos den Rücken hoch kroch. Ging diesem Idioten doch eigentlich einen Scheiß an, wann und mit wem ich Sex hatte. Aber ich hatte es mir selber verbockt.

Ich wollte mich los reißen, doch Sasuke hielt meine Hand fest und versuchte nun mit seiner anderen meine Rechte zu fassen zu kriegen, doch ich fuchtelte mit dieser wild herum.

„Uzumaki, verdammt! Was hast du aus meinem Zimmer geklaut!?“

„Nichts, was du vermissen wirst!“, rief ich nun, da ich erkannte, dass ich aufgeflogen war.

Sasuke kannte keine Gnade und schubste mich auf einmal mit voller Wucht gegen die Wand. Mich durch zog eine grauenhafte Schmerzwelle, als mein Rücken auf prallte. Ich spürte zu deutlich die Nachwirkungen von der Prügelei.

„Au! Fuck!“

Ich presste die Augen vor Schmerz zusammen. Es tat noch mehr weh, als beim ersten Mal. Natürlich war ich dadurch ordentlich abgelenkt, Sasuke bekam meine andere Hand zu packen und hielt auf einmal die Verhütungsmittel in seiner Hand.

Ich vergass den Schmerz in meinem Rücken auf der Stelle, auf einmal war da nur noch Platz für ein verdammt peinliches Gefühl.
 

Sasuke schaute die Kondome so überrascht an, als hätte er gerade eine zweiköpfige Schlange in den Händen, dann schien er sich langsam zu fangen und schließlich grinste er abfällig.

"Wer will den schon mit dir Sex haben?", fragte er skeptisch. Ehe ich empört antworten konnte, schlug er mir die Tür vor der Nase zu. Mit voller Wucht. Ich starrte mit hoch rotem Kopf das dunkle Holz der Tür an. Dieser verdammte Wichser, lies mir nicht mal Zeit um zu antworten.
 

..

.
 

Es war knapp zehn Uhr, als ich runter in die Küche ging um mir etwas zu trinken zu holen. Sasuke saß am Küchentisch und las irgendeine Zeitschrift. Ich ignorierte ihn gekonnt und ging an den Kühlschrank. Doch gerade dieses mal konnte der Idiot seine Fresse nicht halten: „So, so. Du hattest also Sex?“

Ich hatte Probleme damit, meine Wut runter zu schlucken Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ihn das angehen sollte. Er war doch sonst nicht so neugierig, wahrscheinlich handelte es sich dabei wieder nur um reine Provokation.

„Stell dir vor, bist nicht der einzige Uchiha.“
 

Es war gelogen. Wir hatten keinen Sex gehabt. Natürlich. Hinata hatte lediglich mal das Uchihaanwesen sehen wollen, da dieses nicht unbekannt in Konoha war. Sie hatte keinen Sex haben wollen, wir hatten nur miteinander rumgemacht. Alles was weiter ging, hatte sie direkt abgewehrt.

Sasuke lachte nur leise und ich verschwand wieder aus der Küche. Doch, als ich gerade dabei war die Treppe hoch zu gehen, viel mir die Bitte von Shikamaru ein und mich beschlich ein leises Gefühl, dass daran irgendetwas faul war. Shikamaru hätte jeden Fragen können, warum gerade mich? Mich, Naruto, bei dem es zu unwahrscheinlich war, dass ich das hinbekommen würde, ohne das es Tote gab. Ich machte kehrt und ging wieder zurück in die Küche.
 

Ich stellte mich direkt in Sasukes Blickfeld und starrte ihn an.

„Was?“, fragte er sogleich feindselig.

„Du hast doch am Freitag Geburtstag, muss ich mich auf 'ne Party oder so gefasst machen? … Will nur wissen wegen meiner Abendplanung und so.“

Missmutig sah er mich an.

„Selbst wenn's 'ne Party geben würde, wärst du Idiot sowieso nicht eingeladen.“

„Selber Idiot. Wollte ja nur wissen, ob du hier feierst, damit ich nicht auf einmal überrascht bin das Tausende von Leuten hier sind.“

Darauf hin sagte Sasuke nichts mehr und widmete sich wieder seiner Zeitschrift. Damit war das Thema für ihn wohl gegessen. Für mich jedoch keineswegs. Ich bohrte weiter.

„Also feierst du jetzt oder nicht?“

„Nein.“

„Und was machst du stattdessen?“

„Geht dich 'nen Scheiß an.“

„Zicke.“

„Uzumaki, Scheiße, was willst du eigentlich?“

Er sah von seiner Zeitung hoch und schaute mich skeptisch an. Er roch wohl, dass ich auf irgendetwas hinauswollte. Und mich beschlich das Gefühl, dass Sasuke von der Sache mit Shikamaru keinen Schimmer hatte.

„Nichts, wollt nur mal fragen“

„Tss … Ach, meine zwei Kondome will ich übrigens zurück haben.“

„Stimmt. Es könnte ja knapp werden bei der Anzahl Betthäschen die du immer hast", spottete ich verächtlich. Die Kondome würde er nie wieder sehen.

„Hör ich da etwa Neid?“

Schäbig grinste er mir ins Gesicht. Ich glaubte mein Schwein pfeifen zu hören! Ich war auf keinen Fall neidisch …

Okay, zugegeben, ein bisschen schon, … darauf, dass so viele Mädchen auf ihn standen, aber darauf, dass er sich wahrscheinlich schon Tausende von Geschlechtskrankheiten eingefangen hatte … darauf kein Stück.
 

„Nein! Ganz bestimmt nicht!“, log ich, „Ich brauch nicht jeden Tag 'ne Neue! Mir reicht Hinata! Also halt die Fresse.“

Sasuke stieß einen anerkennenden Pfiff aus.

„Hinata Hyuuga?“

„J-ja ,wieso? Kennst du sie?“

„Trottel, sie ist zufällig die Cousine einer meiner besten Freunde. Was er wohl sagen wird, wenn ich ihm erzähle das mein Stiefbruder seine kleine liebe Cousine mal eben so gefickt hat?“

Entsetzt schaute ich ihn an. Ein wenig Panik machte sich in mir breit, als ich an Neji Hyuuga den Verrückten dachte.

„Das würdest du nie tun!“, krächzte ich, „so ein Arschloch bist du nicht geworden.“

Und da war ich mir sogar sicher. Sasuke war keine Petze oder jemand, der sich überhaupt in die Angelegenheiten von anderen einmischte. Da war ich mir sicher.

"Du weiß ja gar nicht, was ich wirklich für ein Arschloch geworden bin", sagte Sasuke und stand plötzlich vom Tisch auf. Er fixierte mich mit seinem Blick und kam direkt auf mich zu. Ich musste unweigerlich schlucken. Was hatte er vor?! Wollte er mir eine runter hauen, um zu beweisen, was für ein Arsch er geworden war? Okay, gut. Ich konnte mich wehren. Ich musste nur schön cool bleiben … und Ende.

Unterbewusst war ich zurück gewichen und fand mich nun mit dem Rücken am Kühlschrank wieder. Ich wurde nervös, Sasuke war nun schon viel zu nah und sein Blick war eiskalt.

Nur eine Handbreite waren unsere Gesichter von einander getrennt, als er anfing zu grinsen. Schamlos. Meine Nervosität war ins unermessliche gestiegen. Er war mir zu nah. Viel zu nah.

Er beugte sich ein wenig zu mir runter, er war eigentlich nur ein wenig größer als ich, doch ich merkte, dass ich nicht mehr gerade stand. Sein heißer Atem streifte mein Gesicht, eine unangenehme Gänsehaut überfiel mich. Er kam noch näher und ich befürchtete schon das Schlimmste, doch es kam ganz anders:

„Wie wärs wenn du mal Platz schaffst?“, raunte er mir ins Ohr, „Ich will an den Kühlschrank.“


Mit einem Schlag wandelte sich meine Nervosität in Schamgefühl um.

Ohne ein Wort rauszukriegen hüpfte ich sofort zu Seite, vom Kühlschrank weg. Mich überfiel die Röte und ich war plötzlich nur noch fähig auf den Boden zu starren.

Sasuke knallte die Kühlschranktür wieder zu, ging zurück zu dem Tisch, setzte sich hin und las seine Zeitung weiter, als wäre nichts geschehen.

Mir wurde peinlich bewusst, was ich da überhaupt gerade gedacht hatte.

Ich hatte doch wirklich diesen einen Gedanken gehabt! War ich blöd! Als ob der Kerl mich küssen würde, das wäre ja abartig. Sasuke hatte das extra gemacht, um mich aus der Reserve zu locken … da war ich mir sicher. Und verdammt, er hatte es so was von geschafft. Wie ein kleines Mädchen, flüchtete ich peinlich berührt, ohne noch etwas zu sagen, aus der Küche.


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Kiba ließ einen großen Seufzer erklingen.

„Also hattet ihr keinen Sex?“, fragte er nochmals nach im Flüsterton, da war uns in der Klasse befangen und Kakashi so eben den Unterricht begonnen hatte.

„Nein, und ich hab auch nicht gedacht, dass es passieren würde“, versicherte ich Kiba. Doch das war gelogen. Ich hatte komischer weiße wirklich irgendwie daran geglaubt, dass es passieren würde. Im Nachhinein fand ich mich deswegen selber ziemlich dumm. Schließlich handelte es sich um Hinata. Das schüchternste Mädchen der Welt.

„Hmm. Also bist du noch immer Jungfrau, ja?“

„Ja, genau wie du, Mann!“, schleuderte ich ihm darauf hin an den Kopf.
 

Eigentlich hatte ich vorgehabt, die ersten Stunden Unterricht einfach zu überschlafen, doch nichts da. Kakashi hatte ein abartiges Fabel für Gruppenarbeiten. Also hatte ich keine andere Wahl, als meinen Hintern hoch zu bekommen.

Als erstes fragte er uns jedoch, wie weit wir schon mit unseren Aufsätzen waren. Die meisten hatten noch nicht angefangen. Ein paar jedoch schon.

Ich gehörte zu der ersten Gruppe.

Ich war nicht der Typ der sofort anfing, ich war schlicht weg zu faul dafür. Doch dieses Mal war es ein bisschen anders, ich scheute mich regelrecht davor anzufangen. Ich wollte nichts über meine Familie schreiben ...

Familie … Verdammt.

Seit wann war das für mich ein Tabuthema?

Erst seit ich darüber einen Aufsatz schreiben musste?

Hatte ich nicht davor offen darüber geredet?

Um ehrlich zu sein, ich wusste es nicht ...

 

„Okay dann tut euch bitte in zweier Gruppen zusammen.“

Kiba und ich musste uns nicht extra absprechen, dass wir zusammen arbeiten würden. Das war seit der ersten gemeinsamen Stunde auf dieser Schule für immer besiegelt worden. Nach wenigen Minuten, hatten sich alle Paare gefunden und warteten nur noch auf die Aufgabenverteilung.

Doch vorher zeigte der Neue auf.


„Ja, Sai?“

„Ich hab keinen Partner.“

„Oh … stimmt ja, durch dich haben wir eine ungerade Anzahl von Schülern. Dann setz dich einfach zu einer anderen Gruppe. Dann arbeitet ihr zu dritt.“
 

Sai schaute sich um, wahrscheinlich wäre es am einfachsten gewesen sich zu der Gruppe zu gesellen, welche sich neben ihm befand. Aber als sein Blick dann schließlich auf Kiba und mich fiel, wusste ich, dass Sai es sich nicht so einfach machen würde. Durch den Gang kam er auf uns zu gelaufen, Kiba fragte mich noch verwirrt: „Wieso zu uns?“

Dann war Sai auch schon da.

„Kann ich mit euch arbeiten?“ fragte er und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Komischer Typ , ich konnte ihn immer noch nichts abgewinnen und Kibas Frage war wirklich berechtigt, wieso zu uns?! Weil Kakashis Blick auf uns ruhte, nickte ich.

 

„Na dann, hätten wir auch das geklärt! Nun zur Aufgabe. Ihr sollt einen Dialog entwickeln und später auch vor der Klasse vorstellen. Das Thema des Dialoges steht euch frei, jedoch soll der eine Gesprächspartner in eurem heutigen Sprachstil reden, der andere in Stil von vor 100 Jahren. Den Unterschied soll man deutlich raus hören können. So. Ihr habt 30 Minuten zeit.“

 

Sai holte sich einen Stuhl und setzte sich zu uns. Kiba ließ seinen Collegeblock laut auf den Tisch aufschlagen und fragte:

„Jemand 'ne Idee?“

„Nope. Keinen blassen Schimmer.“

„Ich auch nicht.“
 

Irgendetwas stimme mit diesem Typen nicht, da war ich mir viel zu sicher und es war nicht nur die Tatsache, dass er Sasuke ähnelte. Klar, das war ein dicker Minuspunkt, aber nicht der eigentliche Grund. Was wollte er von mir und Kiba?!
 

„Wie wär es mit einem Dialog über die Schule, die verschiedenen Probleme die die beiden Schüler haben, der eine in der Neuzeit und der eine in der Vergangenheit“, schlug Sai schließlich vor und Kiba brachte ein Lächeln zu stande.

„Klingt gut.“

 

Wie ich zugeben musste, war die Idee wirklich nicht so schlecht, jedoch war ich wie ein engstirniges Kind. Weil ich Sai nicht mochte, mochte ich auch seine Idee nicht, oder wollte es ihm zumindest nicht zeigen und dass Kiba die Idee gut fand, und es Sai so offen zeigte, fand ich absolut scheiße. Sie fuhren fort, auf einmal mit viel zu viel Begeisterung an der Sache und ich grummelte lediglich vor mir hin:

„Ihr denkt. Ich schreibe.“


Merkte Kiba der Idiot nicht, dass mit Sai etwas nicht stimmte?!

Kiba zeigte mir direkt den Vogel und auf einmal war ich der Blöde.

„Wir sollen die ganze Arbeit machen?! Klar, du wirst gefälligst auch irgendwelche Vorschläge liefern.“

„Aber wenn mir nichts einfällt!“

„Dann streng eben dein Gehirn an!“


Das tat ich dann auch, jedoch dachte ich nicht über das Thema von Kakashi nach, sondern lediglich über Sais mögliche Absichten. Ich war ziemlich angepisst von dieser Situation und bei jeder Gelegenheit machte ich Sai dumm von der Seite an.
In der Klasse kamen wir zum Glück nicht mehr dazu vorzusprechen, es klingelte und ich war froh, dass endlich die Schule zu Ende war.


Das Grab meiner Eltern

NOCH NICHT ÜBERARBEITET
 

Kapitel 4: Das Grab meiner Eltern
 

Genau, wie das letzte mal auch, sprach Shikamaru mich an, als ich gemeinsam mit Kiba in der Pause auf der Bank saß. Dieses Mal jedoch, war ich nur widerwillig mitgegangen. Letztes Mal, hatte Shikamaru ja noch als Flucht vor meiner Freundin gedient, jetzt jedoch würde er mir die Daten für meinen Untergang präsentieren.

Mein Untergang: Sasuke Uchiha volle drei Stunden abzulenken.

Ein Spießrutenlauf.

Das würde es auf alle Fälle werden.
 

„Also“,fing Shikamaru an, er schien auch nicht gerade hoch motiviert an diese Sache ran zu gehen.

„Die Party soll heute um acht Uhr steigen. Das heißt es wäre am besten, wenn du Sasuke so um fünf Uhr aus dem Haus schaffst und nicht vor acht wieder nach Hause lässt.“
 

Ich zuckte nur betont gelassen mit den Schultern und verschränkte meine Arme. War im Inneren jedoch extrem nervös. Auch wenn die Belohnung eine Woche lang Nudelsuppe umsonst war, tat ich das kein Stück gerne. Schließlich hatte ich in den letzten Jahren kein einziges vernünftiges Wort mit Sasuke gewechselt. Wie sollte ich ihn da drei Stunden lang bei Laune halten?
 

„Aber, das mit der Nudelsuppe steht noch, ja?“

Sicherheitshalber harkte ich noch mal nach. Wäre ja auch zu schön um wahr zu sein, wäre dieser Deal auf einmal geplatzt und ich lenkte Sasuke ganz für umsonst ab. Shikamaru zuckte mit den Schultern.

„Klar.“
 

Ich kramte in meiner Hosentasche und überreichte Shikamaru meine Haustürschlüssel.
 

„Wär's das dann?“

„Ja, sicher.“
 

Doch bevor ich gehen konnte, hielt mich Shikamaru noch einmal zurück und blickte mich ein wenig ernster, als sonst an.
 

„Und wenn du es versaust, Naruto, siehst du nichts von der Nudelsuppe.“
 

Ich verdrehte die Augen. Ich hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, dass ich dann noch Ramen bekommen würde. Doch wahrscheinlich sagte er mir dies nur, um noch mal zu betonen, dass ich mich gefälligst anstrengen sollte.

„Ja ja.“
 

Damit schlurfte ich zurück zu Kiba, um mich neben ihm auf die Bank fallen zu lassen und ihm über das Gespräch zwischen Shikamaru und mir zu berichten. Doch jemand hatte schon meinen Platz eingenommen und schien sich gut mit meinem besten Freund zu unterhalten.

Ich rümpfte die Nase.

Sai.

Ich war nicht wirklich darauf versessen, dem Typen zu begegnen. Doch jetzt umzudrehen, käme auch ein wenig schräg. Also ging ich so selbstbewusst, wie eh und je, zu den beiden herüber und stellte mich genau vor sie. Etwas sagen tat ich nicht...

Sie schienen mich beide gleichzeitig zu bemerken. Sie blickten zu mir hoch. Sai grinste ein wenig und Kiba fragte direkt drauf los:
 

„Und?“
 

Ich zuckte mit den Schultern.
 

„Die Party steigt um acht. Komm doch auch und bring'n paar Leute mit.“
 

Ich glaubte, genau das hatte Kiba hören wollen. Sofort grinste er über beide Ohren.

Dann schnellte sein Blick zu Sai.

„Kommst du auch mit?“
 

Ich glaub der Schock schien mir deutlich ins Gesicht geschrieben. Mir fiel meine Kinnlade zu Boden. Wie konnte Kiba direkt vor meiner Nase Sai fragen, ob er kommen wollte?! Obwohl er verdammt noch Mal, wusste, dass ich für Sai nicht viel übrig hatte! Wie kam er da auf die Idee, dass ich ihn in meinem Haus haben wollte?!

Sai dagegen lächelte einfach nur und ignorierte meinen total geschockten Gesichtsausdruck komplett. Er nickte kurz, ehe er antwortete:

„Gerne!“
 

Kibas Grinsen wurde noch größer und ich löste mich aus meiner Starre.
 

„M-moment mal!“ Beide Blicke richteten sich endlich auf mich, „Ich meinte mit ‚paar Leuten’ nicht den!“
 

Energisch zeigte ich auf Sai und funkelte Kiba wütend und auch ein bisschen auf geschmissen an. Kiba verdrehte darauf hin nur die Augen.
 

„Du lädst einfach Leute zu der Party von Sasuke ein, obwohl er das bestimmt nicht will. Also mach ich das auch.“
 

Ein Schulterzucken folgte und ich wurde nur verzweifelter.
 

„Ja! Aber er ist mein Bruder! Also darf ich das!“
 

Protestierte ich mit schriller Stimme und registrierte sofort was ich gesagt hatte. Ich schlug mir meine Hand geschockt vor dem Mund, doch die Wörter waren mir schon entwischt. Ich hätte mir am liebsten den Kopf gegen die Wand gehauen.

Auch Kiba schaute mich nur ungläubig an, ehe er zögernd sagte:
 

„Das war das erste Mal… dass ich gehört habe, dass du Sasuke „Bruder“ genannt hast.“
 

Mein Blick schnellte zwischen Kiba und Sai her, die mich wartend anschauten. Obwohl Sai eigentlich gar nichts verstehen konnte, sah er trotzdem gespannt zu. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Das war mir doch nur so raus gerutscht. Kiba wusste, dass ich Sasuke nicht als Bruder akzeptierte. Also sollte er nicht so gucken, als wäre nun das achte Weltwunder geschehen. Mein Mund schob sich verzweifelt nach oben.
 

„Das war nicht so gemeint!“
 

Brüllte ich nun schon fast. Kibas Blick wurde skeptischer. Aus Verzweiflung hätte ich ihm eine rein schlagen können. Ich wollte mich verteidigen, doch stattdessen schnellte mein Kopf einfach nur nach rechts.
 

„Vergesst es“, zischte ich und stapfte davon.
 

Wahrscheinlich würde dieser Abgang Kiba nur skeptisch lassen und Sai würde nun fragen, was los war. Vielleicht würde ihm Kiba darauf hin alles erzählen...hoffentlich nicht.
 

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Normalerweise ging ich immer zusammen mit Kiba von der Schule nach Hause. Doch Freitags hatte er nachmittags noch einen Sportkurs belegt und somit machte ich mich alleine auf den Weg. Sonst störte es mich immer, doch heute kam mir das recht gelegen. Nach der Aktion von vorhin, hatte ich keine Lust auf meinen besten Freund. Drauf ansprechen würde ich ihn trotzdem noch. Und dann konnte er sich auf sein blaues Wunder gefasst machen.
 

Ich hatte schon den halben Weg hinter mir, als jemand plötzlich meinen Namen rief.

Ich drehte mich um und es war Sai, auf den ich im Moment noch lieber verzichtet hätte.

Trotzdem blieb ich stehen. Rasch holte er mich ein.
 

„Hey, Naruto.“
 

Ich erwiderte nichts, schaute ihn stattdessen wartend an. Nach wenigen Sekunden schien er zu kapieren, dass ich ihn nicht antworten würde und sprach weiter.
 

„Ich wollte dich was fragen.“
 

„Ach ja, was denn?“
 

Bestimmt irgendwas wegen der Party, zu der er eigentlich nicht eingeladen war.

Während wir redeten, liefen wir nebeneinander her.

„Warum du mich anscheinend nicht leiden kannst.“

Also doch nichts wegen der Party. Ich musste zugeben, dass ich schon ein wenig über diese Frage überrascht war. Schließlich traute sich das nicht jeder, einen so offen auf sowas anzusprechen.

Eher war es der Fall, hinterrücks, über jemand anders, dies raus zu finden.

Es leugnen würde ich auf keinen Fall, also antwortete ich ganz ehrlich:
 

„Ähm“, ich zuckte mit den Schultern, „Braucht das denn immer 'nen Grund?“
 

Vielleicht war das nicht ganz so ehrlich.

Eigentlich gab es schon einen Grund: Es war schlicht weg der, dass er mich an Sasuke erinnerte und ich Sasuke nicht leiden konnte. Aber das würde ich ihm nicht unter die Nase reiben. Ging ihn ja auch schließlich einen feuchten Dreck an. Sai zuckte darauf hin auch nur mit den Schultern. Dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht.
 

„Wenn's keinen Grund gibt, dass du mich nicht magst, heißt das ja eigentlich, dass es ziemlich leicht ist, dich umzustimmen, oder?“
 

Eine Augenbraue wanderte, ungläubig, nach oben.

Komischer Kauz. Wer wollte sich denn, bitteschön, mit jemanden anfreunden, der einen nicht leiden konnte?!

Dementsprechend verwirrt, antwortete ich ihm auch:
 

„Ähm, ich-“
 

„Oh. Ich muss hier rechts.“
 

Er wartete nicht mal meine Antwort ab... dann deutete er mit seinem Daumen auf den rechten Weg.
 

„Bis heute Abend, Naruto.“
 

Er lächelte breit und winkte mir noch einmal zu, ehe er sich auf den Weg machte. Ich blieb noch ein wenig stehen und schaute ihm nach, bevor ich weiterging.

Hatte der Idiot “heute Abend” gesagt?!
 


 

Ich fragte mich gerade ernsthaft, ob dieser Versuch überhaupt Hoffnungen hatte oder nicht schon von vorne rein, zum Scheitern verurteilt war. Sasuke würde bestimmt nicht mit mir mitkommen, egal, was ich auch sagen würde. Doch jetzt galt es, keinen Rückzieher mehr zu machen. Ich hatte Shikamaru, leider, nicht mehr abgesagt und die Nudelsuppe war auch nicht so schlecht.
 

Ich saß am Küchentisch und schaute jede Minute hoch zur Uhr, die über der Tür hing. Sasuke würde in genau fünf Minuten zu Hause sein. Mit jeder Minute wurde ich nervöser.
 

Wieso? Keine Ahnung...
 

Angst auf Abweisung, konnte es jawohl nicht sein, oder? Ich mein, dass wurde ich schließlich immer von Sasuke. Daran war ich gewöhnt... Vielleicht, hatte ich viel mehr schiss davor, dass Sasuke mich eben nicht abweisen würde, und wir dann etwas zusammen unternehmen mussten...? Aber, er würde nie, zum Teufel, etwas mit mir unternehmen! Und irgendwie, beruhigte mich, dieser Gedanke ungemein. Ich würde es versuchen, aber Sasuke würde sich auf stur stellen. Und so, konnte ich dann ganz getrost mit den Schultern zucken und zu Shikamaru sagen:
 

“Ich hab doch gesagt, das wird nichts.”
 

Meine Nudelsuppe, konnte ich dann zwar in den Wind schießen, aber das interessierte mich dann doch eher weniger.
 

Ich hörte, wie die Tür aufging und dann wieder, kurz darauf, zu geschlagen wurde. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Dann atmete ich tief ein und wartete bis Sasuke nach knapp einer Minute, in die Küche kam. Er schaute mich nur kurz an, dann ging er zum Kühlschrank. Ich verrenkte einmal mein Gesicht, ehe ich aufstand und dann aus mir heraus presste:
 

“Alles Gute zum Geburtstag, Sasuke.”
 

Ich versuchte es, so nett wie möglich klingen zu lassen, und es gelang mir auch...irgendwie. Sasuke drehte sich um. Eine Augenbraue schob sich in die Höhe. Er musterte mich skeptisch von oben bis unten.
 

“Danke.”
 

Dann wandte er sich wieder dem Kühlschrank zu. Ich biss mir auf die Unterlippe. Wenn mir das bloße Gratulieren schon so schwer fiel, wie sollte ich ihn dann fragen können, ob er was mit mir unternahm?!

Verdammt, ich musste da jetzt irgendwie durch. Was konnte schon Schlimmes passieren?! Mehr als mich anranzen ging nicht, oder? Und das tat er ja wirklich immer.
 

“Sasuke… ähm…”, fing ich sehr klug an. Das Geburtstagskind holte etwas zu Trinken aus dem Kühlschrank, dann schlug er die Kühlschranktür zu. Er drehte sich um und schaute mich wartend an.
 

Aufschieben ging nicht mehr.

Also auf, Augen zu und durch.
 

“Okay, folgendes: Da du gesagt hast, du machst nichts an deinem Geburtstag, dachte ich...na ja, ich...Ähm, ob du Lust hättest...was mit mir zu...unternehmen?”
 

Es war raus.
 

Verdammt, ich hatte ihn gefragt. Die Nervosität wurde noch größer. Jetzt konnte ich es nicht mehr zurück nehmen. Ich schaute Sasuke vorsichtig an. Er sah bestimmt die Nervosität in meinem Gesicht, da war ich mir sicher. Und auch für einen kleinen Moment, war da Verwirrung, im eigentlich immer gefühlskalten Gesicht Sasukes. Dann war da wieder nichts mehr als Gleichgültigkeit.
 

“Was willst du damit bezwecken?”,fragte er skeptisch.

“N-nichts! Ich dacht' nur...wir könnten mal wieder was unternehmen.”
 

Mit jedem einzelnen Wort, wurde ich immer leiser. Sasuke musste denken, ich wäre jetzt total durchgeknallt oder dass ich ihn komplett verarschen wollte. Man war das peinlich. So wie er mich nun ansah, vermutete er wahrscheinlich ich hätte irgendwas genommen. Mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, als Sasuke endlich antwortete:
 

“Ich weiß zwar nicht, was du damit bezwecken willst, aber ich hab, so oder so, keine Zeit.”
 

Er hatte keine Zeit? Und was würde aus der Party, wenn er nicht kommen würde?

Ich mein, nicht als ob mich das für ihn interessieren würde, aber schließlich hatte ich auch was von der Party. Feiern war nie schlecht.
 

“Wieso denn nicht?”
 

Harkte ich nach und Sasukes Miene verfinsterte sich.
 

“Das geht dich nichts an.”
 

Mein Blick wanderte, von Sasuke, hoch zur Uhr. Es war halb fünf. In einer halben Stunde musste ich ihn raus haben. Schön und gut, wenn er von selber ging. Aber er musste auf jeden Fall, um acht wieder zu Hause sein. Sonst war's das mit der Party. Und darauf, dass der werte Herr Uchiha, Punkt acht, wieder hier sein würde, darauf konnte ich mich nicht verlassen. Für Sasuke jedenfalls war das Thema gegessen, er ging aus der Küche.

Doch bevor er aus meinem Blickfeld verschwunden war, rief ich ihm zu:
 

“Gehst du jetzt schon?”
 

Er blickte über die Schultern zu mir und verdrehte die Augen.

“Ja”, antwortete er dann.

Ich sprang mehr oder weniger elegant von meinem Stuhl auf und rannte in den Flur.
 

“Schön. Ich komm mit!”
 

Für diesen Satz, hätte ich mich am liebsten selber umgebracht. Und auch Sasuke schaute mich ziemlich entgeistert an, ehe er sich fing und dann zischte:
 

“Nein, bestimmt nicht.”
 

Er drehte sich um und zog seine Jacke an. Ich ignorierte seine Aussage komplett und schnappte auch meine Jacke. Als er das sah, verdrehte er die Augen.
 

“Was soll das, Naruto?!”

Ich zuckte mit den Schultern.

“Ich hab doch gesagt ich komm mit.”

“Und ich hab gesagt, dass du bestimmt nicht mitkommen wirst! Aber das meine ich nicht, sondern: Warum willst du mitkommen?!”
 

Sasukes Gesichtsausdruck wurde gefährlich sauer, also sagte ich nichts mehr. Nach wenigen Sekunden, als er dann begriffen hatte, dass er keine Antwort bekommen würde, zog er sich seine Schuhe an. Ich schlüpfte ebenso in meine Sneakers. Er bemerkte es, sagte aber nichts mehr. Dann machte er die Haustür auf und ging hinaus. Ich folgte ihm und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen.
 

Er startete einen letzten Versuch:
 

“Verdammt, Dobe! Was soll das?!”

Ich zuckte nur mit den Schultern und Sasuke gab es damit anscheinend auf. Er seufzte einmal genervt, ehe er noch sagte:

“Okay, Naruto. Aber wenn du auch nur einen Ton dazu sagst, wohin wir gehen, dann bringe ich dich um, Holzkopf.”

Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht.

Es war ja doch einfacher gewesen, als ich gedacht hatte.
 

Doch, wo wir gerade hingingen, wusste ich nicht. Sasuke verlor kein Wort mehr darüber und wenn ich ihn fragte, ignorierte er mich einfach. Dann würde ich mich eben überraschen lassen. Ich musste schon zugeben, ich war sehr, sehr gespannt. Ich vermutete als erstes, dass Sasuke ein Date hatte. Jedoch war das vollkommener Unsinn, da er mich sonst nie mit kommen lassen hätte.

Vielleicht, wollte er ja auch einfach nur irgendetwas einkaufen gehen?

Jedoch gingen wir, in entgegen gesetzter Richtung zur Stadt und das ließ mich noch gespannter werden. Ich hatte echt keine Vermutung, wo wir hin gehen könnten.

Einen Freund besuchen? - Nein, bei so etwas hätte Sasuke mich ebenfalls nicht mit kommen lassen.

Ich grübelte noch den ganzen Weg über, doch erst als wir direkt davor standen, dämmerte es mir…

Mein Gesicht streifte ein trauriges Lächeln.
 

Heute war der 23. Juli: Sasukes Geburtstag. Vorgestern war der 21. Juli gewesen. Der Todestag von Sasukes Eltern. Wir standen vor denn Toren eines Friedhofes, welchen ich nur allzu gut kannte.
 

Ich sagte nichts, ich blieb stumm.

Sasuke hätte mich sonst nur angemeckert, er hatte gesagt ich sollte ruhig sein und außerdem, wollte ich auch nichts sagen. Dieser Friedhof, stimmte mich traurig und auf Streit war ich nun wirklich nicht mehr aus. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, betraten wir den Platz. Stumm gingen wir den Weg, durch die gepflegten Gräber. Sasuke vorne her, ich ihm folgend.
 

Eigentlich hätte ich verwirrt sein müssen - denke ich.

Ich meine, Sasuke zeigte nie Gefühle in Gegenwart von mir. Aber dadurch, dass er mich mit auf den Friedhof nahm, wo seine Eltern begraben lagen, öffnete er sich mir ein Stück, er zeigte, dass der Verlust seiner Eltern, ihn noch immer bewegte.

Er öffnete sich mir ein Stück...?

Vielleicht, war das übertrieben...aber es fühlte sich so an. Und ich war froh darüber. Wirklich.
 

Das Grab der Uchihas, befand sich ganz hinten. Wir erreichten es trotzdem schnell und ohne große Umwege. Sasuke kannte den Weg. Wie oft er hier wohl war?

Das Grab von seinen Eltern, sah wirklich schön und vor allen Dingen gepflegt aus. Das hieß, jemand kam regelmäßig um es zu pflegen. Ob Sasuke es pflegte? … Itachi, war jedenfalls viel zu beschäftigt dafür. Jedoch gab es auch Grabpflegehilfen. Mein Blick wandte sich an Sasuke. Er stand nun stumm vor dem Grab und schaute darauf hinab.

Ich setzte mich auf eine alte Bank wenig dahinter und betrachtete die Szene. Ich wollte Sasuke nicht stören. Ich hatte allein schon das Gefühl, dass ich im Moment durch meine bloße Anwesenheit störte. Ich fühlte mich vollkommen fehl am Platz und wünschte mir, doch nicht mitgekommen zu sein.
 

Ein kalter Wind fuhr mir durch die Haare und ich setzte die graue Kapuze meiner Sweatshirtjacke auf. Mir viel auf einmal etwas ein. Und ohne weiter nach zu denken, stand ich auf. Wie in Trance ging ich los und streifte durch die engen Wege, zwischen den Gräbern her. Und obwohl, ich es schon so lange nicht mehr besucht hatte, fand ich das Grab meiner Eltern sofort.
 

Es war weniger gepflegter, als das der Uchihas. Trotzdem sah es noch einigermaßen in Ordnung aus. Ich dachte, dass auch hier jemand vor nicht allzu langer Zeit Hand angelegt hatte.

Aber wer?
 

Ich setzte mich auf den Boden und betrachtete es genau. Jeden Winkel wollte ich mir einprägen. Der schwarze Marmorstein, mit der grauen Inschrift, der kleine Sprung des Grabsteines an der rechten oberen Ecke. Die Pflanzen, die wild wucherten, dessen Namen ich jedoch nicht kannte....und das kleine Gehäuse für eine Kerze.

Ich wünschte, dass ich nun eine hätte.... Jedoch hatte Sasuke auch keine gehabt. Nächstes mal, würde ich eine mitbringen, versprach ich mir. Und das nächste Mal würde nicht wieder drei Jahre auf sich warten lassen.
 

Ich hatte meine Eltern geliebt.

Das wusste ich noch ganz genau, obwohl ich noch so jung war, hatten sie die Welt für mich bedeutet. Und trotzdem schaffte ich es nicht mal, sie an ihrem Grab besuchen zu gehen.

Ich war erbärmlich.
 

“Es tut mir leid, Mum und Dad.”
 

Flüsterte ich mit brüchiger Stimme, jedoch reichte dies, bei Weiten nicht, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Innerlich versprach ich mir, sie nun öfters besuchen zu gehen.
 

Als sie gestorben waren, war eine Welt für mich zusammen gebrochen, dessen Scherben sich noch heute immer und immer wieder in meine Brust bohrten. Die Uchihas hatten den Eindruck gehabt, dass ich schon nach einem halben Jahr drüber hin weg war. Schließlich weinte ich nicht mehr und wenn sie über meine Eltern sprachen, trübte sich nicht mehr mein Blick.

Jedoch war das nur Fassade gewesen, ich hatte jeden Abend in meinem Bett heimlich geheult, und als sie über meine Eltern sprachen, verspürte ich einen Stich in meinem Herz und einen Kloß in meinem Hals.

Mit den Jahren dann, hatte es langsam aufgehört.

Es tat zwar noch immer weh, jedoch hatte ich gelernt damit umzugehen. Ein Grinsen auf den Lippen half schließlich über alles hinweg...und besänftige jeden, der sich Sorgen machte.
 

Das waren meine Gefühle, damals wie heute. Auch wenn es kindisch klang, aber ich wünschte mir meine Eltern, an manchen Tagen so sehr zurück, dass es weh tat und ich weinen könnte.

Doch ich heulte nie, das tat ich nicht mehr...schon seit Jahren.
 

Ich musste unwillkürlich Grinsen, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Wenn ich das alles in meinem Aufsatz schreiben würde...kannte jeder mein wirkliches Gefühlsleben. Doch nie würde ich so offen sein. Außerdem gab es da ja auch noch Sasuke und Itachi, über die ich schreiben würde...
 

Was sollte ich da nur schreiben?
 

Itachi war toll, ganz klar. Er sorgte sich um mich, wie ein großer Bruder.

Sasuke dagegen...war ein Arschloch, aber das war er ja nicht immer gewesen...
 

Ich grübelte noch viel darüber nach, es vergingen 15 Minuten, eine halbe Stunde und schließlich eine drei viertel Stunde. Ich hatte schon längst damit gerechnet, dass Sasuke nach Hause gegangen war. Doch als ich ein Tippen auf der Schulter spürte, überraschte mich Sasuke schon das zweite Mal an diesem Tag. Er hatte auf mich gewartet.

Sasuke schaute weg. Hätte er nun sanft gelächelt oder mir seine Hand helfend entgegen gestreckt, wäre das wohl auch für mich zu viel gewesen.

Auf mein Gesicht stahl sich ein leichtes Lächeln.
 

Sasuke war ein Arschloch. Ganz klar. Jedoch steckte etwas dahinter, was es wert war auf den Grund zu gehen...
 

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“ÜBERRASCHUNG!”
 

Klischee voll und ganz erfüllt, dachte ich mir nur, als Sasuke und ich hinein kamen, Sasuke das Licht anknipste und alle im Wohnzimmer hinter der Couch hervor sprangen.
 

Sie hatten sich echt Mühe gegeben: Im Wohnzimmer war ein großer Banner gespannt, auf dem “18” stand und darunter zierte ein Tisch mit verschiedenen Getränken und Essen, den Raum. Die Möbel waren sorgfältig zur Seite geräumt worden und an der Seite standen, gestapelt, Kisten von Bier.
 

Sasuke schien nicht gerade wirklich erfreut, als ich zu ihm rüber blickte. Ich kicherte, das war mir von Anfang an klar gewesen. Doch anscheinend hatten auch Neji und Shikamaru daran gedacht. Denn die Gruppe bestand, vorerst nur aus denn beiden und Sakura und Ino. Sakura und Ino kamen direkt auf Sasuke zugerannt und ignorierten das angepisste Gesicht Sasukes total.

Sie schmissen sich ihm gleichzeitig um den Hals und gratulierten ihnm aufs wildeste. Als Sasuke sich endlich von den beiden los reißen konnte, kamen Shikamaru und Neji locker rüber.

“Wir wissen ja, dass du nicht so wirklich auf Überraschungen stehst”, fing Shikamaru an, “deswegen haben wir auch nicht direkt, die ganze Meute eingeladen. Auf der Einladung steht, dass die Party um neun Uhr beginnt.”
 

Schlau mitgedacht. Wahrscheinlich, wäre Sasuke noch genervter gewesen, wenn schon so ziemlich alle da gewesen wären. So konnte er sich wenigstens noch auf das Kommende vorbereiten.
 

“Na, wenigstens Etwas“, brummte der Uchiha nun und Sakura und Ino fingen sofort an, auf den Schwarzhaarigen einzureden.
 

Ich kehrte währenddessen der Gruppe den Rücken zu und ging nach oben in mein Zimmer. Ich musste mich ja schließlich auch noch ein wenig fertig machen und mein Zimmer abschließen. Ich wollte nicht, dass jeder Dödel hier rein kam und dann in meinem Bett rum machte.
 

Ich zog mir eine lockere Jeans und ein einfaches dunkel blaues T-shirt an. Dann wollte ich mir meine Haare machen, als ich merkte, dass ich mein Gel noch im Badezimmer hatte, trottete ich dort hin. Doch das Badezimmer war schon belegt. Ich hörte zwei Stimmen. Ich konnte raus hören, dass es sich um Sasuke und Shikamaru handelte, anscheinend schienen sie einen kleinen Streit zu haben. Neugierig, wie ich nun mal war, legte ich einfach prompt mein Ohr an die Tür und lauschte. Wahrscheinlich ging es sowieso nur um die Party, doch ich schien mich zu täuschen.
 

“Verdammt, Shikamaru. Ich hab gedacht, er macht das freiwillig und nicht weil du ihn darum gebeten hast!”

Sasuke schien wirklich aufgeregt zu klingen, so kannte ich das gar nicht von ihm.

Shikamaru klang wie immer genervt.

“Sasuke, das war so zusagen mein Geschenk an dich.”

“Scheiß Geschenk! Da ist diese verfickte Party ja sogar besser.”

“Reg dich ab, Mann. Ist ja schon gut, ich hab's kapiert.”
 

Als ich darauf hin Geräusche im Bad hören konnte, hatte ich gerade noch genug Zeit, um nach hinten zu schnellen, Bevor ein genervter Shikamaru heraus trat, der mich nur einen kurzen Blick würdigte. Sasuke dagegen funkelte mich böse an, als er mich sah. Dann trampelten sie, lautstark, die Treppe hinunter.

Ich schaute den beiden nach und zog meine Augenbrauen zusammen. Aus dem Gespräch wurde ich nicht richtig schlau.

Was hatte Shikamaru Sasuke denn noch geschenkt?

Egal. Ich würde es wahrscheinlich sowieso nie raus kriegen.

Also, machte ich mir gemütlich im Bad meine Haare, kehrte dann in mein Zimmer zurück und zog mir meine Nikes an, als es an meiner Tür klopfte.
 

“Herein!”, rief ich und rechnete, irgendwie, damit, dass es Shikamaru war, der sich bei mir bedanken wollte, und tatsächlich war es der Nara.
 

“Hey, Was gibts?”, fragte ich.

Shikamaru schnappte sich daraufhin, einfach nur meinen Schreibtischstuhl und setzte sich drauf.

Klar, kein Problem. Mit Dreistigkeit kam ich klar.
 

“Wie versprochen bekommst du natürlich deine Nudelsuppe und danke, dass du den Job übernommen hast.”
 

“Kein Problem.”
 

Und dann, bevor ich überhaupt nachdenken konnte und obwohl es mich eigentlich nicht interessierte, fragte ich:
 

“Über was habt ihr da grade im Bad geredet? Du und Sasuke?”
 

Erst schien Shikamaru überrascht, doch dann erinnerte er sich, dass ich der Tür gefährlich nah gewesen war. Er seufzte, dann überlegte er kurz und antwortete schließlich:
 

“Du denkst wahrscheinlich, Sasuke hasst dich, aber das stimmt nicht, er mag dich.”
 

Mein verwirrter Blick, schien für Shikamaru Antwort genug zu sein. Er stand auf und wollte raus gehen, doch bevor er die Tür schloss sagte er noch: “Ich würd sogar noch weiter mit meiner Annahme gehen.”
 

Dann schloss er die Tür und eine verdammte Frage mehr quälte meinen Kopf:

War ich umgeben von lauter Bekloppten...?

Sasukes Geburtstagsparty

NOCH NICHT ÜBERARBEITET
 

Dieses Kapitel widme ich achibi, weil sie mir das 100. Komentar gemacht hat. :P
 

Kapitel 5 Sasuke's Geburtstagsparty


 

Du denkst wahrscheinlich Sasuke hasst dich, aber das stimmt nicht. Er mag dich. Ich würd' sogar noch weiter mit meiner Annahme gehen.

Wie in einer Endlosschleife spielten sich die Worte in meinem Kopf wieder und wieder ab. Als ob jemand auf die „Replay“-Taste gedrückt hätte. Nicht einmal die lauten Leute und die noch lautere Musik übertönten diese zwei Sätze. Ich saß im Flur, auf der Treppe mit einem Bier in der Hand stützte die Arme auf meine Knie ab und setzte ab und zu die Flasche an meinen Mund an. Die Leute, welche teilweise schon ziemlich zu waren, taumelten und drängten sich gut gelaunt durch den Flur. Ich beobachtete sie nur mit einem Auge, denn ich war viel mehr in meinen eigenen Gedanken versunken. Es war zum Kotzen. Ich zerbrach mir nun schon seit einer viel zu langen Zeit den Kopf über die Worte von Shikamaru. Doch ich kam nicht darauf, was er mir damit hatte sagen wollen.
 

Du denkst wahrscheinlich Sasuke hasst dich.
 

Klar, tat ich das. Alle taten das. Schließlich behandelte er mich wie das letzte Stück Dreck.

Wir ignorierten uns so gut wie es ging und wenn nicht liefen unsere Gespräche nur auf Streit hinaus. Kein vernünftiges Wort wechselten wir miteinander. Das konnte doch nur „Hass“ sein. Doch trotzdem...
 

Aber das stimmt nicht.
 

Hätte mir Shikamaru diese Worte noch gestern an den Kopf geknallt, hätte ich ihn ausgelacht. Doch seit heute Nachmittag, als Sasuke und ich auf dem Friedhof waren, hatte sich etwas gegenüber meiner Einstellung zu Sasuke verändert. Auch wenn's nur ein wenig war, aber trotzdem war es schon so viel, dass ich über so einen „Mist“ nachdachte.

Es stimmte nicht?
 

Er mag dich.
 

Und das war wirklich übertrieben! Sasuke und mich mögen?! Ich grinste und nahm einen großen Schluck von meinem Bier. Vielleicht war „hassen“ übertrieben und er konnte mich einfach nicht leiden. Aber mögen?! Nein, das tat er mich auf keinen Fall. Wenn man jemanden mochte, dann ging man nicht so mit der Person um,...oder? Nein. Vielleicht hatte Shikamaru schon was getrunken gehabt. Oder er hatte einfach nur Mist gelabert, um Sasuke eins auszuwischen. Nur Shikamaru war da kein Typ für, das wusste ich einfach, obwohl ich ihn nicht wirklich kannte. Er war zwar faul und von jedem genervt, aber lügen würde er nie verbreiten und betrunken war er auch meiner Meinung nach nicht gewesen. Dann müsste es theoretisch ja doch wahr sein was er gesagt hatte...
 

Ich würd' sogar noch weiter mit meiner Annahme gehen.
 

Und dieser Satz ließ mich wohl am meisten grübeln. Was sollte das heißen?! Er würde noch weiter mit seiner Annahme gehen? Hieß das etwa, dass er mich lieb hatte, mich bewunderte oder sogar liebte?! Pah. Das alles konnte ich zu hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Vor allen Dingen der letzte Gedanke war absoluter Müll. Sasuke liebte mich. Klar, soweit ich wusste war er ja auch so schwul bei den tausend Weibern die er immer hatte. Und selbst wenn, würde er nie mich nehmen. Schließlich hasste er mich ja. Obwohl ich mir da ja dank Shikamarus Worte überhaupt nicht mehr so sicher war.
 

Ich legte mein Kopf in den Nacken und trank den letzten Schluck meines Biers auf Ex. Danach ließ ich einen tiefen Seufzer erklingen und verbietete mir selber noch einen weiteren Gedanken an Shikamaru's Worte zu verschwenden. Und trotzdem kam mir da doch noch ein Gedankenblitz, vermischt mit Wut. Wieso sich darüber den Kopf zerbrechen? Und schon hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich stellte die leere Flasche an die Seite und stand auf.

Ich würde jetzt ganz einfach Shikamaru suchen und nach fragen was er damit meinte. Und ich würde eine Antwort bekommen! Oh ja, ich würde nicht eher ruhig sein, bis er mir sagte was er, verdammt noch mal, damit gemeint hatte.

Ich drängte mir den Weg durch den Flur und gerade als ich das Wohnzimmer erreichte wurde mir von hinten auf die Schulter geschlagen. Ich drehte mich angenervt um und blickte in das Gesicht von Kiba, welcher breit grinste.
 

„Naruto, Alter! Hier ist ja richtig die Sau los und du schaust so als wolltest du wen umbringen!“, er schrie richtig gegen die Musik an und ich hatte echt Mühe die Worte zu verstehen. Aber Kiba hatte recht, hier war wirklich die Sau los und das obwohl es gerade mal halb Elf war. Da sah man mal wieder wie beliebt Sasuke eigentlich war und das obwohl er ein Scheiß auf die Leute gab. Ich wollte gerade etwas dazu sagen, als jemand hinter Kiba hervor trat und meine Laune noch einen gewaltigen Dämpfer bekam.
 

„Hey!“, rief Sai und ich wunderte mich, obwohl er gesagt hatte das er kommen würde. Aber das er es am Ende doch wirklich durchgezogen hatte, überraschte mich schon ein wenig. Nicht jeder besaß so eine Dreistigkeit.
 

„Hey“, sagte ich nur leise, so dass sie meine Worte eigentlich nur durch Lippen lesen erkennen konnten. Sai legte eine Hand auf meine Schulter und beugte sich so zu mir rüber, dass ich ihn besser verstehen konnte.

„Also hat alles geklappt, mit Sasuke, ja?!“
 

Ich spürte seinen heißen Atem mein Ohr streifen und spürte wie seine Hand sich ein wenig in meine Schulter grub. Ich fegte sie beiläufig weg.
 

„Siehst du doch, oder?!“, grummelte ich ihn an. Er sollte mich jetzt nicht unnötig mit Smalltalk aufhalten, ich wollte so schnell wie möglich mit Shikamaru sprechen.

Er lachte kurz auf.
 

„Ja, da hast du recht.“
 

Er nahm Abstand von mir. Ich blickte zu Kiba.
 

„Ich muss noch was erledigen. Wir sehen uns später.“
 

Ich hatte es laut gesagt, war mir aber nicht sicher ob er es verstanden hatte. War mir aber auch egal. Er hatte Sai mitgebracht, weswegen ich ziemlich angepisst war. Aber viel wichtiger noch: Ich wollte Shikamaru finden. Also kehrte ich Sai und Kiba den Rücken zu und bahnte mir unsanft den restlichen Weg ins Wohnzimmer. Hier tanzten alle wild. Ich ließ meinen Blick über die Menge streifen und tatsächlich fand ich Shikamaru direkt. Wie nicht anders zu erwarten stand er am Rande der Tanzfläche zusammen mit Sasuke und drei Mädchen, wovon ich nur eines kannte: Temari. Auch wenn die Tatsache das Sasuke daneben stand meinen Eifer ein wenig dämpfte, pirschte ich über die Tanzfläche zu ihnen herüber. Shikamaru stand mit dem Rücken zu mir. Ich packte ihn grob am Handgelenk. Er drehte sich um. Auch die restlichen Augen richteten sich direkt auf mich, doch ich ignorierte sie. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf Shikamaru, der mich fragend anschaute. Ich blickte ernst zurück.
 

„Ich muss mit dir reden! Komm mit!“
 

Sehr wahrscheinlich hatten die anderen meine Worte nicht verstanden und bekamen nur mit wie ich Shikamaru von der Gruppe weg zog. Ich blickte noch einmal zurück und sah wie Sasuke mich giftig anschaute. Er sollte mich mögen?! Pah. Ich nickte ihn herausfordernd zu, ehe ich Shikamaru weiter mit mir zog, hinaus durch die Terassentür, in den Garten. Dort ließ ich ihn dann los, doch weil die Musik noch immer so laut war wollte ich weiter gehen, aber Shikamaru hielt mich auf.
 

„Ich werde dir nicht sagen was ich damit meinte, Naruto!“
 

Ich blickte ihn nur an, er fuhr fort:
 

„Ich hab dir um ehrlich zu sein schon viel zu viel gesagt. Also halt' ich ab jetzt die Klappe und wenn du es so unbedingt wissen willst, dann frag am besten denjenigen, um den es eigentlich geht.“
 

Ich runzelte die Stirn.
 

„Du meinst...Sasuke?“

„Allerdings.“

„Als ob ich Sasuke fragen würde!“

„Dann lass es eben.“
 

Erwiderte Shikamaru darauf hin genervt und zuckte mit den Schultern. Anscheinend war ihm das alles schon wieder zu anstrengend. Selber schuld, wenn er mir so einen Mist erzählte. Und Sasuke würde ich nie und nimmer fragen. Da kam doch sowieso nichts vernünftiges bei raus. Shikamaru wollte gehen, ich wollte ihn auf halten. Doch auf einmal sah ich wie jemand durch die Terassentür kam. Hinata. Sie lächelte mir zu. Also ließ ich es geschehen, dass Shikamaru verschwand und das Hinata auf mich zu kam. Ich versuchte meine schlechte Lauen, so gut wie es ging, zu unterdrücken. Schließlich konnte sie ja nichts dafür.
 

„Hey“, sie stellte sich vor mich und ich gab ihren einen kurzen Kuss auf den Mundwinkel. Ich lächelte ein wenig.
 

„Was machst du denn hier?“, fragte ich sie.

Anscheinend war das gar keine Geburtstagsparty mehr, sondern eine ganze gewöhnliche. Schließlich kam hier jeder hin, der nicht mal ein Wort jemals mit Sasuke gesprochen hatte.
 

„Tenten hat mich mitgebracht. Ich bleib' aber nicht lange, sie wollte nur mal eben Sasuke gratulieren. Danach wollten wir noch zu mir. Ich wollte dich eigentlich nur mal schnell was fragen.“
 

„Ach ja? Was denn?“
 

Sie schien mit dem Mut zu ringen, bis sie schließlich nach einer Weile fragte:

„Hast du Lust mit mir morgen Eis essen zu gehen?“
 

Und obwohl ich nicht in sie verliebt war, musste ich schon zugeben, dass sie süß war, so wie sie schüchtern nach einem Date fragte und gleichzeitig meldete sich bei mir wieder das schlechte Gewissen. Sie hatte was besseres als mich verdient. Jemanden der sie wirklich liebte und trotzdem lächelte ich ein schiefes Lächeln und zuckte mit den Schultern.
 

„Klar, soll ich dich Nachmittags abholen?“
 

Ihr Lächeln wurde breiter.
 

„Gerne, ich freu' mich.“
 

Durch den Augenwinkel sah ich wie Tenten durch die Terrassentür kam. Nach kurzem Zögern entdeckte sie uns.
 

„Hey, Naruto! Hinata?! Kommst du? Ich komm an Sasuke nicht wirklich dran, der ist nur so von Mädchen umlagert.“
 

„K-klar“, Hinata drehte sich zu mir um und war nun unsicher, wie sie sich von mir verabschieden sollte, doch ich nahm die Entscheidung von ihr ab. Ich umarmte sie kurz. Ich lächelte ihr noch einmal zu. Sie lächelte zurück.
 

„Bis morgen dann, Naruto.“
 

Tenten winkte mir noch zum Abschied zu ehe die beiden in das Haus verschwanden. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und seufzte. Ich hatte noch immer keine Antwort von Shikamaru erhalten. Egal, ich würde zumindest heute kein Gedanke mehr daran verschwenden. Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer und ließ meinen Blick schweifen.

Ich durchquerte die Menge zurück in den Flur und schaute dann wer in der Küche war. Ich zwang mich jetzt selber Spaß zu haben. Ich entdeckte ein paar aus meiner Stufe und lief zu ihnen herüber, um mich mit ihnen zu unterhalten. Das waren: Rock Lee, Gaara und noch ein paar andere.
 

„Yo Leute!“, ich begrüßte alle mit einem kurzen Handschlag.
 

„Hey, Naruto! Klebste' mal nicht mit dem Inuzuka zusammen?!“, fragte mich Rock Lee und alle schauten mich grinsend und wartend an.
 

„Mit Kiba? Pah, der hat doch jetzt seinen Sai.“
 

Ich merkte selber sofort wie Eifersüchtig diese Aussage klang und hätte sie am liebsten sofort wieder zurückgenommen. Doch Rock Lee und die anderen grinsten schon.
 

„Eifersüchtig?“, fragte nun Choji, der am weitesten von mir weg stand und ich ihn deshalb nicht boxen konnte.
 

„Nein! Ganz sicher nicht! Was macht ihr alle überhaupt hier?! Ihr habt nichts mit Sasuke zu tun.“
 

Gaara zuckte mit den Schultern.

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, dass ist inzwischen keinen Geburtstagsfete mehr, sondern 'ne ganz normale Party.“
 

Mein Blick wurde finsterer.

„Doch ich hab's schon bemerkt“, und dachte dabei an eine ganz bestimmte Person.
 

Rock Lee lachte auf einmal laut. Dann stieß er mich mit seinem Ellenbogen in die Seite.
 

„Ich mein: Schließlich hast du ja auch nicht wirklich viel mit Sasuke zu tun.“
 

Zwar war das irgendwie überhaupt nicht witzig gewesen, trotzdem lachten die meisten laut.
 

„Aber im Gegensatz zu euch hab ich schon mal mit ihm gesprochen und falls ihr es noch nicht bemerkt habt: Ich wohne hier!“
 

Doch darauf bekam ich keine Antwort mehr, denn auf einmal schrien alle: „Hey!“, und schauten hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Kiba's Gesicht. Sofort rechnete ich auch damit, dass Sai gleich hinter ihm auftauchen würde, doch Kiba blieb allein. Er begrüßte alle, wie zu vor auch ich, mit einem Handschlag, nur mich ließ er aus. Begrüßt hatten wir uns ja schon, wenn auch nur irgendwie.

Ich rechnete schon mit einem doofen Spruch und prompt kam auch einer von Choji:
 

„Du, Kiba! Wie kannst du Naruto das nur antun?“
 

Kibe runzelte die Stirn und blickte fragend zu mir rüber, ich verdrehte nur als Antwort die Augen. Dann schaute er Choji an und ließ ein: "Was?“, erklingen.

Doch Choji konnte nicht mal mehr antworten, denn da kam auch schon Sai. Meine Laune sank wieder ein wenig und ich verschrenkte die Arme. Na, jetzt würde es abgehen. Die anderen lachten schon.
 

„Haha! Da haben wir ja die Wurzel allen Übels“, rief Rock Lee nur und Sai und Kiba blickten nun fragend in die Runde.
 

„Was bin ich?“, fragte Sai nun und wieder lachten alle. Mir wurde das zu doof.
 

„Na, der Buhmann!“
 

Ein berechtigtes: „Was?“, seitens Sai.

Dann rückte Choji mit der Sprache raus:

„Na, wegen dir ist Naruto ganz eifersüchtig, weil du ihm seinen Kiba weg schnappst.“
 

Alle lachten laut auf. Nur ich hätte mir am liebsten die Hand gegen den Kopf geschlagen. Kiba blickte skeptisch drein und Sai war anscheinend verwirrt. Er schaute Kiba an dann mich und dann brachte er den Lacher des Jahres :
 

„Seid ihr etwa zusammen oder wie?“
 

Alle lachten laut los, einschließlich Kiba. Nur ich nicht. Ich zeigte ihm den Vogel.
 

„Laber keinen! Ich hab 'ne Freundin, falls du es nicht weißt!“
 

„Ich dachte schon!“, meinte Sai nun und schien direkt erleichtert. Hatte er etwa was gegen Schwule? Naja, war ja nicht so als wenn mich das interessieren würde. Aber er hatte bei dieser Aussage schon etwas geschockt gewirkt. Und weil ich nun einfach nur weg wollte, meinte ich:

„Ich hol mir'n Bier.“

Und verschwand Richtung Bierkisten. Auch wenn ich wirklich durst gehabt hätte, war das mehr nur ein Versuch zu flüchten. Ich hatte kein Bock auf Sai, auch keinen Bock auf Kiba, die anderen konnten mich auch mal und Shikamaru erst recht. Und bevor ich mich versah fand ich mich, schon wie am Anfang des Abends, auf der Treppe an einem Bier nippend wieder.
 

* * *
 

Der Vorteil an Sasukes Party war, dass es eben seine Party gewesen war und ich nicht beim Aufräumen hatte helfen müssen. Ich hatte schön in meinem Bett geschlafen, bis ich vom Staubsauger aufgeweckt worden war. Zwar hatte ich darauf gehofft, dass der Lärm bald aufhören würde, doch daraus wurde nichts. Schließlich stand ich auf und tappte verschlafen und angenervt nach unten. Der werte Herr Uchiha war gerade irgendwas im Wohnzimmer am aufräumen, ich ging weiter in die Küche und schnappte mir die Milch aus dem Kühlschrank. Gerade als ich mich an den Tisch setzte, kam Sasuke in die Küche gerannt und schmiss irgendwas in die Mülltonne. Ich musste unweigerlich direkt an das Gespräch zwischen Shikamaru und mir denken...
 

...wenn du es so unbedingt wissen willst, dann frag am besten den worum es eigentlich geht.
 

Ich trank einen großen Schluck von der Milch. Sasuke kramte inzwischen nach irgendwas, in der Schublade, unter dem Waschbecken. Er schien ziemlich angenervt, das konnte man nur mehr als gut, an seinem Gesichtsausdruck erkennen und an seinen gelegentlichen Flüchen. Außerdem suchte er ziemlich wild nach irgendwas. Seine schwarzen Haare hingen ihn ungebändigt ins Gesicht. Er hatte eine dunkelblaue Jeans an und einen grauen Kapuzenpulli, dadurch, dass er sich bückte, konnte ich nur zu deutlich seine blaukarrierte Boxershorts erkennen.
 

„Was suchst du?“, fragte ich und versuchte es so beiläufig wie nur möglich klingen zu lassen. Ich legte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme.

Ich sollte Sasuke fragen, was Shikamaru damit meinte...
 

„Nichts“, antwortete Sasuke patzig und krammte weiter.

„So sieht's auch aus“, ich seufzte und spielte mit der Milchpackung. Sasuke ließ ebenfalls einen tiefen Seufzer entfahren und stand aus der Hocke auf. Er lehnte sich gegen das Spülbecken, verschränkte die Arme und schaute mich, so kühl wie immer, an.
 

„Weißt du wo das Zeug da, zum Saubermachen für den Glastisch ist?“

Ach ja, er suchte also nichts. Doch trotzdem wollte ich es mir gerade nicht mit ihm verderben, schließlich musste ich ihn noch was fragen...

Also hielt ich mich zurück und zuckte nur mit den Schultern.

„Guck doch mal in der Abstellkammer nach.“
 

Sasuke schnellte aus der Küche, doch noch bevor er aus der Tür verschwand hielt ich ihn auf:

„Ey, Sasuke.“
 

Gut, dann würde ich halt ihn fragen, was Shikamaru damit meinte.
 

„He?!“, Sasuke drehte sich um und schaute mich ungeduldig an und ich wusste schon was die Antwort sein würde.
 

„Ach ...vergiss es.“
 

Hinata hatte einen knielangen, dunkel blauen Rock an, dazu ein weißes Top und darüber trug sie eine graue Strickjacke. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf zusammen gebunden. Sie sah hübsch aus, wie ich unweigerlich zu geben musste. Ich dagegen hatte mich nicht wirklich raus geputzt: Meine Haare standen noch wilder wie sonst ab, deswegen hatte ich mir eine graue Mütze aufgesetzt. Trotzdem konnte diese meine Mähne nicht bändigen, denn die Haare standen noch unbeherrscht unter der Mütze ab. Ich hatte ein schwarzen Pulli an und eine Shorts. Außerdem schwarze abgelaufene Nikes.

Hinata lächelte mich leicht an. Ich lächelte zurück.

Dann kam auch schon der Kellner mit unseren Eisbechern: Hinata hatte ein Erdbeereisbecher bestellt, ich nur einen Schokomilchshake. Auf mehr hatte ich im Moment keinen Appetit gehabt. Ich bedankte mich noch schnell beim Kellner, ehe er verschwand und uns mit ein paar weiteren Gästen auf dem Platz sitzen ließ. Tatsächlich war das ganze Lokal voll. Schließlich lag es mitten in der Stadt und es war Sommer. Also war das nicht wirklich wunderlich.
 

„Wie war die Party noch?“, fragte Hinata und blickte mich an.

Ich merkte wie sie gar nicht mehr so schüchtern wie zu beginn war. Sie taute auf. Ich wusste jedoch nicht, ob ich das gut oder eher schlecht finden sollte. Schließlich hieß das, dass sie sich mir gegenüber öffnete. Und schon wieder bekam ich ein schlechtes Gewissen. Es war zum Kotzen. Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen, mit Hinata zu gehen. Kiba's Ideen waren schon immer zum Scheitern verurteilt gewesen, und trotzdem ließ ich mich immer und immer wieder drauf ein.
 

„Ging. Am Ende war es nur noch ein einzig großes Säufnis.“
 

Und das war es wirklich gewesen. Es war verdammt schwer gewesen, die ganzen Besoffenen hinaus zu bekommen. Doch das hatte ich schön Sasuke überlassen, um vier Uhr war ich ins Bett gegangen und um fünf Uhr, wo auch der letzte Lärm verklungen war, war ich endlich eingeschlafen.
 

„Hm“, Hinata nickte mitfühlend, ehe sie irgendwas hinter mir fixieren zu schien.
 

„W-was?“, fragte ich und drehte mich darauf hin um. Ehe ich mich erschrocken wieder Hinata zu wandte und mich duckte.
 

„Verdammt. Was macht Sai denn hier?!“, flüsterte ich, obwohl Sai dies mit Sicherheit nicht hören konnte. Schließlich ging er die Einkaufsstraße auf der gegenüberliegende Seite der Eisdiele entlang.
 

„Ich weiß nicht. Vielleicht wollte er ja was einkaufen...oder so...oh.“

Ich kniff die Augen zusammen. Das „oh“ war auf keinen Fall ein gutes Zeichen.

„Sag bitte nicht, dass er uns entdeckt hat!“

Hinata zuckte leicht mit den Schultern.

„D-doch hat er. Ähm, er kommt auf uns zu.“
 

Und da es ja jetzt sowieso schon egal war, drehte ich mich um und sah wie der Vollidiot grinsend auf uns zu kam. Dann winkte er mir zu. Ich hob nur kurz meinen Arm. Ich drehte mich zu Hinata um und rollte mit den Augen. Sie lächelte nur leicht. War wahrscheinlich verunsichert, weil sie nicht wusste was sie machen sollte.

Sai erreichte unseren Tisch und stämmte seine Hände auf diesen.
 

„Hey, was macht ihr denn hier? “, fragte er und ich fragte mich, warum er mich nicht einfach in Ruhe lassen konnte...

Hinata war zu schüchtern um zu antworten, das merkte ich direkt. Sie brauchte Zeit um bei jemanden auf zu tauen. Und dafür war Sai noch viel zu neu in unserer Klasse. Also übernahm ich das Reden:
 

„Eis essen. Sieht man doch, oder?...Und du?“

„Ach, nichts. Ich bin hier nur zufällig vorbei gekommen.“
 

Klar, nur zufällig. Er war mir gefolgt! Doch diesen Gedanken verwarf ich direkt auch schon wieder. Ich wurde langsam, aber sicher, paranoid...
 

Und dann bekam ich mal wieder die volle Dreistigkeit von Sai zu spüren. Er ging zu dem Tisch neben uns und fragte freundlich nach dem freien Stuhl. Die ältere Frau, die alleine an dem Tisch saß, lächelte und gab den Stuhl frei. Sai schnappte sich den Stuhl und bedankte sich bei der Frau, dann setzte er sich zu uns an den Tisch. Mir klappte nur der Mund auf, ehe ich mich fing und stotterte:
 

„Ähm, Sai?! Wer hat dir erlaubt, sich zu uns zu setzen?!“

Sai lächelte einfach weiter und ließ sich nicht beirren. So langsam, aber sicher, fing ich es an zu hassen, dass man ihn nie aus der Fassung bringen konnte.

Er blickte zu Hinata.

„Du hast doch nichts dagegen, oder?“, fragte er.

„N-nein hab ich nicht“, antwortete sie.
 

Meine Zähne knirschten. Natürlich hatte sie nichts dagegen. Sie war Hinata! Sie war viel zu schüchtern, um ihm die Meinung zu geigen! Ich war es jedoch ganz und gar nicht.

„Ich aber vielleicht, Sai?!“, schnauzte ich direkt.

Sai verdrehte gespielt genervt die Augen.
 

„Ich mach's auch ganz kurz “, meinte er dann, „ich wollte nur mal deine Freundin kennen lernen.“

Er blickte zu Hinata und lächelte sie an. Sie lächelte, so weit es ihre Schüchternheit zu ließ, zurück und ich konnte nicht anders, als ihn einfach nur verständnislos anzuschauen.

„Hinata ist in deiner Klasse, du Pfosten! Du kannst sie genau so gut am Montag in der Schule kennen lernen“, so langsam stieg diese verdammte Wut wieder in mir hoch. Ich wurde einfach nicht aus diesem Kerl und seinen Absichten schlau.

„Jaja“, er streckte mir die Zunge raus, „ich wollte nur sicher gehen, dass ihr beiden zusammen seit und Naruto nicht mit Kiba zusammen ist.“

Wie betäubt starrte ich ihn an. Das hatte er doch gerade nicht wirklich gesagt, oder?!

Und schon wieder klappte mein Mund auf. Hatte der Kerl ernsthaft geglaubt, dass das was die Jungs gestern erzählt hatten stimmte?! Ich bekam nichts raus, so geschockt war ich, dabei ging mir in diesem Moment so viel durch den Kopf.

Und auf einmal, genau jetzt, bekam Hinata ihren Mund einmal in ihrem Leben auf:

„Kiba und Naruto?“, fragte sie und blickte fragend, mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Angst, abwechselnd zu mir und Sai.

Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht, dann blickte ich zu Hinata und fuhr sie grob an. Ich konnte nicht anders, auch wenn es mir im Nachhinein leid tat.

„Nein, du und ich!“, keifte ich. Sie zuckte erschrocken zusammen.

Dann wandte ich mich zu Sai.

„Glaubst du diese Scheiße etwa?! Ich bin auf keinen Fall schwul.“

„Okay, okay. Brauchst ja nicht gleich so auszuticken.“

Er hob abwehrend die Hände.

Ich zwang mich meine zitternde Stimme zu beruhigen.

„Und wieso interessiert dich das überhaupt? Bist du etwa selber schwul oder was?!“, fragte ich ihn angriffslustig.

Sais Lächeln verschwand kurz, nur um darauf hin um so breiter zu werden. Dann zuckte er mit den Schultern und blickte mich ernst, dennoch lächelnd, an.

„Nun ja...Irgendwie schon.“

Was sollte man dazu schon sagen?

Volltreffer...

Meine Geschichte

Info: kursiv-geschriebenes gehört zu Narutos Aufsatz.
 

Kapitel 6 Meine Geschichte
 

Morgen war der Abgabetermin für den Aufsatz, ebenso der Beginn der Klassenfahrt. Sachen hatte ich schon gepackt. Den Aufsatz hatte ich auch fast fertig. Es fehlte mir nur noch der letzte verdammte Unterpunkt.Also saß ich nun an meinem Schreibtisch, auf ein noch leeres Blatt blickend und an meinem Füller kauend. Ich wusste nicht wie lange ich jetzt schon dort saß, aber es war auf jedenfall schon viel zu lange, ohne das ich ein Wort nieder geschrieben hatte. Woran das lag? Schon mal nicht an meiner totalen Einfallslosigkeit. „Meine Familie“ war das verdammte Thema. Welches ich im übrigen noch immer so beschissen wie am ersten Tag fand, wenn nicht sogar noch beschissener. Dazu kam inzwischen sogar noch eine Priese Panik. Ich hatte mich die letzten Tage regelrecht davor gescheut den Aufsatz weiter zu schreiben, doch Morgen war der Abgabetermin, also musste ich jetzt ran. Ob ich wollte oder nicht. Ich war schon immer ein Aufschieber gewesen, unspaßige Dinge erledigte ich in der Regel immer erst im letzten Moment. Ich hatte so lange ein Motivatonsproblem bis es zu einem Zeitproblem wurde...Doch dieses mal war es anders, anstatt die Sache genervt hinter mich zu bringen, sträubte sich jede Faser meines Körpers davor, auch nur ein Wort über meine Familie auf zu schreiben. Aber warum? Ich ging offen damit um. Es war für mich kein Problem über meine Eltern zu sprechen... oder über meine jetzige „Familie“. Doch trotzdem... Ich fuhr mir durch die Haare und schaute auf die Uhr: 19:46 Uhr. Ich musste jetzt anfangen, wenn das Ding einigermaßen anständig aussehen sollte und ich nicht hier bis in die tiefe Nacht reinsitzen wollte. Also entschied ich mich, es einfach schnell hinter mich zu bringen. Also fing ich an zu schreiben. Einfach...schnell hinter sich bringen.
 

Meine Eltern starben vor knapp 11 Jahren, damals war ich 5 Jahre alt.
 

Ich atmete einmal extrem laut auf.

Der erste Satz war damit geschafft und irgendwie hatte ich damit auch gleichzeitig im Stillen und heimlichen festgelegt, dass ich den Aufsatz einfach ganz sachlich und ohne jegliche Details und Gefühle auf schreiben würde. So war es doch gar nicht so schwer. Wieso hatte ich mich nochmal davor geziert?

Vielleicht weil ich jetzt doch, unweigerlich, an diesen einen Tag zurück dachte, den ich stets versucht hatte aus meinem Kopf zu verbannen...
 

Es kam plötzlich. So verdammt plötzlich. Ich erinnerte mich an keinen einzigen Tag, als ich fünf war. Doch dieser Tag hatte sich in mein Gehirn eingebrannt und würde auch wohl nie wieder verschwinden. Nicht daran denken! Einfach weiter schreiben...
 

Ich weiß noch ganz genau, wie so oft kamen die Uchihas zu uns, doch dieses Mal nicht um übers geschäftliche mit meinen Eltern zu reden. Wie so oft vorher schon. Nein, meine Eltern waren diesmal sogar auf Geschäftsreise gewesen.
 

Doch es wollte nicht klappen. Da waren sie; die ganzen Erinnerungen, an diesen einen verfluchten Tag vor fast genau elf Jahren...
 

Es hatte an der Haustür geklingelt. Ich weiß noch, das hatte mich nicht sonderlich interessiert. Ich hatte viel lieber mit meinem neuen Spielzeug gespielt, welches mir Mum und Dad vor ihrer Abreise geschenkt hatten. Sie hatten mir oft etwas geschenkt. Wahrscheinlich um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, da sie so oft unterwegs gewesen waren. Geschäftsreisen und so. Früher hatte es mich immer irgendwie auch ein Stück gefreut, wenn sie weg gefahren waren, wegen den Geschenken die ich dann bekommen hatte.

Doch jetzt wusste ich, dass kein Spielzeug die Nähe meiner Eltern annähernd ersetzen konnte. Und ich fühlte mich extrem blöd, wenn ich daran zurück dachte, dass ich mich damit zu frieden gegeben hatte. Mit lächerlichem Spielzeug, was entweder nach einer Woche schon kaputt war oder mich nicht mehr interessiert hatte.

Mein Kindermädchen war aus der Küche geeilt und hatte die Tür geöffnet. Ich hörte sie bestimmt zehn Minuten lang mit irgendwem reden, doch die genauen Worte verstand ich nicht und mit wem sie da überhaupt redete, konnte ich auch nicht herausfinden. Ich saß nichtsahnend im Wohnzimmer und spielte mit meinem neuen Spielzeug. Dann, schließlich, kam der Besuch herein. Die Uchihas. Im ersten Moment hatte es mich schon ein wenig überrascht, da sie schließlich nie kamen, wenn meine Eltern gerade auf Geschäftsreise gewesen waren. Doch diese Frage wurde zu gleich aus meinem Kopf vertrieben, als mir etwas noch merkwürdigeres auffiel: Mein Kindermädchen hatte verdächtig roten Augen. Fugaku Uchiha's Gesicht wurde von einem grauen Schatten bedeckt, Mikoto Uchiha's Ausdruck war so traurig, wie ich ihn noch nie bei ihr gesehen hatte und schließlich: Sasuke's Gesicht ebenso aufgewühlt.
 

Als ich ihre traurigen Gesichter sah, dachte ich mir sofort das etwas nicht stimmte.
 

Normalerweiße blickten Sasuke und vorallendingen Fugaku Uchiha nie so drein. Sein Gesicht war immer so souverän gewesen, dass ich es früher gruselig gefunden hatte. Und schon allein, dass sie vorbeigekommen waren ließ mich stutzen. Ich bekam ein ganz mulmiges Gefühl. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht...

Mikoto Uchiha war die Erste, die sprach.

“Oh Naruto”, hatte sie gesagt, “du hast ja schönes neues Spielzeug.” Komischerweise war mir mein Spiezeug inzwischen vollkommen egal. Normalerweiße hätte ich ihr stolz darüber Bäche erzählt, doch dieses mal nickte ich einfach nur.

Dann kam sie auf mich zu und umarmte mich, lang und intensiv.

“Es ist wirklich sehr schön”, sagte sie als sie mich schließlich los ließ und sich neben mir auf die Couch setzte, das Spielzeugauto in die Hand nahm und es eingehend betrachtete.

Mein Kindermädchen hatte sich inzwischen auf einen Stuhl vom Esstisch hingesetzt, und blickte nervös um sich, so als wüsste sie nicht wo sie hinschauen sollte. Fugaku Uchiha blieb stehen, unklar, ob er überhaupt hier richtig war und Sasuke...ja, der ließ mich am meisten zweifeln, ob alles in Ordnung war. Er kam auf mich zu und umarmte mich. Das hatte er noch nie gemacht.
 

Und als Sasuke, der sonst immer so gefühlskalt war, mich dann auch noch umarmte, wusste ich das etwas total daneben gelaufen war.
 

Er drückte mich so dicht an sich, als ob er mich festhalten müsste, weil ich sonst umgekippt wäre. Und das war der Moment in dem plötzlich diese schreckliche Panik meine Brust umklammerte. Mein Herz hämmerte stärker als jemals zuvor. Meine Gedanken wanderten. Es war etwas schreckliches passiert, da war ich mir nun zu hundert Prozent sicher. Inzwischen klammerte ich mich richtig an Sasuke und vergrub mein Gesicht tief in seiner Schulter. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir da so saßen, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, jedoch hätte ich am liebesten noch viel länger so verharrt. Denn ich wusste, wenn ich Sasuke los lassen würde, musste ich die Wahrheit erfahren. Ich wusste nicht warum ich so eine Panik hatte, und das verstörte mich zusätzlich.

Und auf einmal spürte ich etwas feuchtes an Sasuke's Schultern.
 

Das komische war, mir flossen die Tränen schon bevor mir Herr Uchiha dann schließlich verkündete, dass meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz um's Leben gekommen waren.
 

Erst kurz darauf, merkte ich, dass es meine eigenen Tränen waren, die ich vernommen hatte und in diesen Moment, der Erkenntnis, fing ich an schrecklich zu schluchzen. Es platzte einfach aus mir heraus. Ich konnte es nicht verhindern. Sasuke drückte mich noch fester an sich.

“W-was ist passiert?”, fragte ich verzweifelt.

Aber im tiefsten Inneren wollte ich es gar nicht wissen. Ich hatte eine so schreckliche Angst davor zu erfahren, was passiert war, dass es schon fast weh tat. Der Kloß in meinem Hals war riesig. Ich löste mich nur widerwillig von Sasuke. Der schaute mich mit feuchten Augen an. Dann blickte er nur noch auf den Boden. An diesem Tag schaute er mir kein einziges Mal mehr ins Gesicht. Mikoto Uchiha legte einen Arm um mich. Das Reden jedoch übernahm schließlich Fugako Uchiha.

“Naruto... Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwierig es ist dir das jetzt sagen zu müssen. Es tut mir unendlich Leid, aber...”, er schien eine Weile zu zögern, ob er es wirklich aussprechen sollte. Doch dann rückte er mit der Sprache raus:

“Deine Eltern; ihr Flugzeug ist abgestürzt.”

Man musste mir nicht noch extra sagen, dass sie tot waren. Das verstand ich auch so. Doch es kam so plötzlich. So verdammt plötzlich. So musste man sich fühlen, wenn man ohne Vorwarnung, ein Messer ins Herz gerammt bekam.
 

* * *
 

Die Uchihas nahmen mich bei ihnen auf, da ich sowieso mit meinem besten Freund Sasuke, die gemeinsame Firma meiner Eltern und den Uchihas, die Uchiha&Uzumaki GmBH einmal übernehmen sollte. Somit konnten sie mich und Sasuke gemeinsam auf das Erbe vorbereiten. Eigentlich hätte Sasukes älterer Bruder, Itachi, die Firma zusammen mit mir übernehmen müssen, doch der entschied sich schon bald für eine andere Richtung.
 

Ich frage mich noch heute manchmal, ob die Uchihas mich auch aufgenommen hätten, wenn mir nicht Teile der Firma gehörten. Nein, ich meinte damit nicht, dass sie es irgendwie darauf abgesehen hätten, meine Anteile zu bekommen. Ich meinte damit viel mehr, ob, wenn sie einfach nur gute Freunde von meinen Eltern gewesen wären, das Aufnehmen von mir, nicht irgendwem anders überlassen hätten. Schließlich hatten sie darauf hin den Vorteil gehabt, dass sie mich gemeinsam mit Sasuke auf das Erbe vorbereiten konnten. Wäre ich nur der Sohn eines Freundes gewesen, hätte es keinen Vorteil gegeben...

Jedoch hatten sie uns nie richtig auf die Firma vorbereiten können. Sie hatten uns schon die Firma gezeigt und Genaueres erklärt, aber klar, für die Details waren wir noch zu jung gewesen...als auch die Uchihas starben.

Wie gesagt; hätte Itachi eigentlich die Firma mit mir zusammen übernehmen müssen, da er ja der ältere Sohn war. Doch Itachi hatte nie Interesse an dem Busniss gezeigt. Er hatte früher immer stolz erzählt, dass er einmal ein erfolgreicher Künstler werden wollte. Klar, hatten seine Eltern diesen Traum für dumm gehalten, doch sie hatten ihn trotzdem ziehen lassen und Sasuke als Nachfolger ernannt.
 

Die Uchihas adoptierten mich also, sie kümmerten sich um mich, als wär' ich ihr leiblicher Sohn.
 

Irgendwann dann, ich glaub es waren nur ein paar Tage seit dem Tod meiner Eltern vergangen, zog ich bei den Uchihas ein. Ich kann mich nicht mehr genau an diesen Tag erinnern. Ich weiß nur, dass sie sich sehr viel Mühe gegeben hatten, alles so vertraut wie es nur geht zu halten. Sie hatten mir ein eigenes Zimmer neu eingerichtet, ein leckeres Essen gekocht und später hatte ich mit Sasuke lange im Garten gespielt. Ebenso, als wäre alles normal, und ich wäre schon immer ein Teil der Familie gewesen. Doch dann, als es Abend wurde und ich mir sicher war, dass mich in diesem großen Haus keiner mehr hörte, saß ich in meinem Zimmer. Und es brach alles über mich herein. Ich schrie mir die Seele aus dem Hals, bis meine Kehle ganz kratzig wurde. Weinte Bäche von Tränen, bis meine Augen so rot, wie ein Eimer Farbe waren. Und hämmerte aus Verzweiflung auf den Boden, bis meine Fäuste bluteten. Früher war ich mir sicher, dass mich keiner gehört hatte. Schließlich war das Anwesen so groß und die Zimmer der anderen waren weit weg von meinem. Doch heute war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Sie hatten die Heulkrämpfe bestimmt mitbekommen, die mich daraufhin abends immer öfter überfielen. Doch nie hatte jemand an meine Tür geklopft und gefragt was los war. Vielleicht hatten sie gedacht, ich bräuchte das und es würde bald aufhören. Tatsächlich hatte ich es nach einigen Monaten sein gelassen. Ich hatte meine ganze Wut aufgebraucht. Stattdessen weinte ich nur noch abends, still und heimlich, in meinem Bett. Die Uchihas hatten dann schließlich den Eindruck gehabt, dass ich nach einem halben Jahr drüber hinweg war. Aber das war ich noch lange nicht gewesen...
 

Trotz ihrer Fürsorge konnte ich sie nie richtig lieben.
 

Sie gaben sich Mühe. Vor allen dingen in den ersten Monaten. Sie sprachen nie während meiner Anwesenheit über meine Eltern. Und wenn dann doch mal der Name meines Papa's oder Name meiner Mama fiel, wechselten sie mit einem besorgten Seitenblick sofort das Thema. Sie behandelten mich sowieso, in jeder Sache, wie ein rohes Ei im Gegensatz zu Sasuke oder Itachi. Hatte Sasuke eine Vase kaputt gemacht, gab es sofort riesen Stress. Hatte ich eine kaputt gemacht, war es einfach nur ein: “Versehen.” “Es konnte ja jedem mal passieren.”

Ich glaube, diese Art hatte mich nach einer Zeit so dermaßen angekotzt, dass ich ihnen zu verstehen gegeben hatte, dass ich vollkommen weg über den Tod meiner Eltern war. Ich hatte immer öfters über sie gesprochen, ganz beiläufig, als wäre alles okay. Tatsächlich hatte es jedoch noch immer geschmerzt. Aber ich wollte doch nur einfach ganz normal behandelt werden. Irgendwann hatte dies dann auch schließlich geklappt. Sie behandelten mich so wie Sasuke. Darüber war ich sehr froh. Der Alltag brach bei den Uchihas ein. Und ich war endlich, wenn auch nur “irgendwie”, ein normales Mitglied der Familie. Trotzdem waren sie nicht meine wirkliche und ich lernte sie nie so zu lieben wie meine richtigen Eltern. Aber inzwischen denke ich, dass dies auch ganz normal ist...schließlich habe ich die tollsten Jahre meines Lebens mit meiner Mum und mit meinem Dad verbracht und niemand könnte sie jemals ersetzen.
 

Dann, als ich 12 und Sasuke 13 Jahre alt waren, erreichte uns die Nachricht, dass Herr- und Frau Uchiha bei einen Autounfall um's Leben gekommen waren.
 

Es war der 22. Juli gewesen, als uns die nächste Schreckensnachricht ereilt hatte.

Ein Tag vor Sasukes Geburtstag. Er wäre am nächsten morgen vierzehn geworden. Ich war noch zwölf und inzwischen darüber hinweg, dass meine Eltern gestorben waren. Jedenfalls so gut wie, drüber hin weg sein, würde ich voll glaub ich niemals. Es war ein sehr warmer Sommertag, aber nicht zu heiß. Perfekt zum Bälle kicken im Garten. Also waren Sasuke und ich schon am Morgen draußen, im Garten und spielten eine Runde Fußball.

Ich war gerade dabei ein Ball durch seine Beine zu kicken, als er mir seinen Ellenbogen in die Magengrube stieß.

Gekrümmt ließ ich das spielen sein.

“Sasuke, du Sack! Das war'n Foul!”

Sasuke grinste nur hämisch.

“Ach hab dich nícht so, du Memme!”

Er nahm den Ball, spielte um mich herum und schoß ein Tor, welches wir mit zwei Steinen makiert hatten.

“20 zu 17”, verkündete er, “damit hab ich wohl gewonnen.”

“Ganz bestimmt nicht!” ,protestierte ich nun und schubste Sasuke, “ Wiederholung! Teme!”

Doch der stieß mich nur zurück.

“Schubs mich nicht Dobe!”

Ich wollte ihn gerade wieder zurück stoßen, als wir beide merkten, dass Itachi aus der Terassentür kam. Langsam und zögerlich, trat er hinaus, so als könnte die Sonne ihn verbrennen. Sein Gesicht war von einem grauen Schleier bedeckt. Ich musste direkt und unweigerlich an den Todestag meiner Eltern zurück denken. Fugaku Uchiha hatte genau so ein Gesicht gemacht. Genau das Gleiche. Mein Herz hämmerte auf einmal so stark, dass ich Angst hatte, das meine Brust gleich zerspringen würde. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, mein Kopf durchflutete die pure Panik.

Nein! Nicht schon wieder! Nicht noch einmal! Bitte nicht! Sasuke ging sofort zu Itachi rüber.

“W-was ist los?”, fragte er. Ich blieb auf der Stelle stehen und wünschte Itachi hätte die nächsten Worte niemals gesagt.

“Sasuke...”, seine Stimme zitterte, “Mum und Dad sind tot.”

Ich konnte Sasuke's Gesicht nicht erkennen, er stand mit dem Rücken zu mir. Irgendwann jedoch krümmte er sich und schluchzte in seine Hände. Itachi stand nur unschlüssig daneben, auch ihm kamen nun endlich die Tränen. Mir kamen die Gedanken, dass ich Sasuke in den Arm nehmen sollte, so wie er mich, als meine Eltern gestorben waren. Doch ich traute mich nicht, kein bisschen. Und dafür hasste ich mich selber ,noch bis heute. Ich stand da, mein ganzer Körper am zittern und verbat mir zu weinen, schließlich waren es nicht meine Eltern gewesen und ich kam mir fehl am Platz vor, würde auch ich nun Tränen vergießen. Ich war hier nicht das eigentliche Opfer. Dennoch spürte ich plötzlich das Gewicht einer schrecklichen Einsamkeit auf mich stürzen. Dann nahm Itachi Sasuke in den Arm und sie weinten gemeinsam. Ich dagegen, stand noch immer an der gleichen Stelle und atmete die warme Sommerluft ein, in meinem Herzen jedoch herrschte tiefster Winter...
 

* * *
 

Itachi übernahm die Firma, aber nur so lange bis Sasuke und ich sie übernehmen könnten. Und er wurde unser Erziehungsberechtigter.
 

Auch wenn ich es ihm noch nie gesagt habe, jedoch bin ich Itachi dafür so unendlich dankbar. Er hat seinen Traum für Sasuke und mich aufgegeben und das obwohl er vorher nicht dafür bereit war, als seine Eltern ihn darum gebeten hatten. Er wollte immer Künstler werden, und reisen, das war sein Traum. Doch als meine und dann auch noch Sasuke's Eltern starben und es keinen Nachfolger für die Firma, ihr Lebenswerk, gab, schließlich waren Sasuke und ich dafür noch zu jung, übernahm Itachi ohne zu zögern denn Posten und unser Erziehungsberechtigter wurde er auch ohne Umschweif. Ich kann mir nicht vorstellen wie schwer es ist, seinen Traum auf geben zu müssen. Schließlich bin ich noch nie in diese Lage geraten. Aber dennoch weiß ich, dass es eine Menge Überwindung kostet. Vielleicht gibt man sogar einen Teil von sicher selber auf.

Itachi hat uns nie Vorwürfe gemacht, er meinte immer lediglich:

“Ach was, es ist kein Problem für mich. Und wenn ihr beiden dann alt genug seit, übernimmt ihr die Firma und ich werde meinen Traum wieder aufnehmen.”

Früher hatte ich ihm geglaubt, doch inzwischen war mir klar, dass das nicht so einfach war.

Er hatte seinen Traum, für Sasuke und mich und auch für seine Eltern, aufgegeben. Wahrscheinlich hatte er das größte Opfer von uns allen gebracht...
 

Seit Sasuke's Eltern gestorben waren, wurde Sasuke kalt, richtig kalt.
 

Als meine Eltern gestorben waren, hatte ich eine unglaubliche Wut und Trauer in mir gespürt, die ich dann jeden Abend freien Lauf gelassen hatte. Das hatte geholfen. Gegenüber anderen, hatte ich jedoch auf heile Welt getan. Und alle, nun ja, jedenfalls die meisten, hatten sich mit einem Grinsen täuschen lassen. So war ich mit dem Tod meiner Eltern umgegangen, doch Sasuke dagegen... Er hatte alles in sich rein gefressen und keinen mehr an sich ran gelassen. Er hatte eine kalte Maske aufgesetzt, die er noch bis heute trug. Er verlor kein Wort mehr über seine Gefühle, war zu jedem eiskalt, selbst zu mir, seinem damals besten Freund und auch gegenüber Itachi ließ er seine Maske nicht fallen. Er ließ keinen mehr an seiner Gefühlswelt teilhaben.
 

Er ignorierte mich, zeigte keine Gefühle, und beleidigte mich nur noch.

Früher fand ich es sehr schade, dass ich auch noch meinen besten Freund verlor.
 

Klar, war es für ein Kind schwierig, erst mal seine Eltern, seine Stiefeltern und schließlich auch noch seinen besten Freund zu verlieren. Doch ich verstand es, wenn auch nur irgendwie, dass Sasuke sich so abschirmte. Also ließ ich ihn gewähren. Ich dachte es würde irgendwann zu Ende gehen... Leider war es bis heute, tatsächlich, nur schlimmer geworden.
 

* * *
 

Ich stand vom Tisch auf. Mein Aufsatz war fertig. Und jetzt wusste ich auch, warum ich mich so davor gescheut hatte. Ich war tatsächlich so emotional aufgewühlt, wie seit langem nicht mehr. Meine Gedanken schwirrten. Mein Kopf drohte zu platzen. Über diese ganze Sache nach zu denken...war anstrengend. Sogar mehr als das. Ich merkte wie meine Kehle ganz trocken war. Ich brauchte etwas zu trinken. Also eilte ich runter, in die Küche und nahm mir eine Wasserflasche. Fast die ganze Flasche leerte ich mit nur einem Zug. Es tat sehr gut, das erfrischend, kühle Nass die Kehle runter laufen zu fühlen.

Danach fühlte ich mich nicht mehr so niedergeschlagen.

Also ging ich wieder nach oben, ich war komplett überanstrengt von dem Aufsatz-schreiben und es war schon kurz nach zehn. Morgen musste ich früher wie sonst rauß, schließlich würde ich auf Klassenfahrt fahren.
 

Als ich mein Zimmer wieder betreten wollte, blieb ich überrascht im Eingang stehen. Da stand eine schwarzhaarige Person rübergebeugt über meinem Schreibtisch. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass es sich bei der Person um Sasuke handelte. Sofort merkte ich, wie ich sauer wurde. Was suchte er in meinem Zimmer?! Doch dann kam mir noch ein Gedanke...Er war über meinen Schreibtisch gebeugt...

Er hatte den Aufsatz gelesen...
 

“Was hast du in meinem Zimmer verloren?!”, fragte ich. Sasuke drehte sich nicht um, er fixierte weiter hin das weiße Blatt. Dann, nach einer Weile, antwortete er, oder er stellte viel mehr eine Gegenfrage:
 

“Was ist das hier?”, fragte er und versuchte das Blatt weiterhin zu ergründen, in dem er es immer wieder überflog. Mich überkam währenddessen die pure Panik. Er hatte den Aufsatz wirklich gelesen. Er hätte ihn aber auf keinen Fall lesen dürfen!
 

“Ich hab dich gefragt, was du in meinem Zimmer machst, verdammt!”

Es sollte viel wütender und ernster klingen. Aber meine Stimme hatte ein ächtzenden Unterton bekommen. Das Sasuke es gelesen hatte, würde ganz sicher Ärger bedeuten. Irgendwie, war es mir ungemein Unangenhem, dass er es gelesen hatte.
 

“Und ich will wissen, was das hier ist!”, rief Sasuke nun eine Spur zu wütend für meinen Geschmack. Er drehte sich nun endlich um und hielt mir das Blatt entgegen. Seine Augen hatten einen merkwürdigen Glanz angenohmen...Nein, er heulte nicht. Er war einfach nur ziemlich aufgebracht. Aber schon das allein war merkwürdig. Normalerweiße war Sasuke kein Typ für irgendwelche Emotionen. Ob gute oder schlechte.

Doch ich wollte mir auf keinen Fall irgendwelche Blöße geben, geschweige denn antworten. Schließlich war dieser Aufsatz nicht an Sasuke gerichtet und er hatte ihn ohne meine Erlaubnis gelesen. Schon allein ganz davon abgesehen, dass er einfach in meinem Zimmer ohne Grund rein maschiert war, also antwortete ich aufgeregt:
 

“Wieso liest du das?! Stand da dein beschissener Name drauf?! Das ist ganz sicher nicht für dich bestimmt!"
 

“Ich will wissen warum du die ganze Geschichte meiner Eltern aufgeschrieben hast!”

Natürlich, nur mal wieder die Geschicht seiner Eltern! Das es hier viel mehr, in den Aufatz, um meine und seine Eltern ging, ließ er außer Acht. Mal wieder ging es nur um ihn... Und überhaupt so viel gab der Aufsatz nun auch wieder nicht Preis. Darauf hatte ich schließlich penibel geachtet. Keine Emotionen, von dem achso-kühlen Sasuke. Ha! Genau! Davor hatte er bestimmt die Panik...dass ihn jemand auf den Grund kam, warum er denn eigentlich so herzenskalt war...
 

“Das geht dich'n Scheiß an!”, zischte ich nun voller Selbstsicherheit, wegen der neugewonnen Erkenntnis.
 

“SAG'S MIR!”

Neugewonnene Selbstsicherheit rutschte direkt wieder in den Keller und grub sich da noch mal zusätzlich ein tiefes Loch. Sasuke hatte mir die Worte wortwörtlich ins Gesicht geschrieen. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, hatte er mir in diesem Moment eine scheiß Angst eingejagt. In Sasuke's Gesicht stand die Wut deutlich geschrieben. Seine Augen funkelten vor Aufregung, seine Zähne hatte er fest aufeinander gepresst. Und allein die Tatsache, dass ich Sauske noch nie so in Ekstase erlebt hatte, steigerte meine Panik nochmal um das Doppelte. Also antwortete ich nun ehrlich.
 

“Ein Aufsatz...” , stammelte ich, “ Es ist ein Aufsatz. Es ist für die Schule....Und kein anderer als Sensei Kakashi wird ihn je zu Gesicht bekommen”, letzte Tatsache fügte ich noch schnell dazu, in der Hoffnung, dass es ihn beruhigen würde. Tatsächlich beruhigte er sich sichtbar, sein Gesicht nahm wieder diesen kalten Gesichtsausdruck an, welchen er immer hatte, dann schaute er kurz zur Seite. Als er sich gänzlich gefangen hatte, sagte er:
 

“Es sollte keiner zu Gesicht bekommen.”

In dieser Sache musste ich Sasuke jedoch leider Recht geben. Auch mir gefiel es nicht, dass mein Lehrer, meine ganze Familiengeschichte kennen würde... welche er jedoch bestimmt schon sowieso kannte...aber nicht aus nähester Quelle.
 

“Eben”, stimmte ich Sauske zu, “du hättest es auch nicht zu Gesicht bekommen sollen! Es geht aber um eine Note, also werde ich den Aufsatz abgeben müssen. Und jetzt hau ab!”
 

Inzwischen bin ich 16 , er ist 17 und besucht die Klasse über mir.
 

“Tss”, ließ Sasuke von sich, er zögerte kurz, schaute nochmal auf den Aufsatz und wollte dann gehen. Doch stattdessen blieb er knapp neben mir stehen und sagte:

“Übrigens: Ich bin letzte Woche 18 geworden!”
 

Ich verdrehte die Augen:

“Interessiert mich'n Dreck”, sagte ich.
 

“Schön! Wenigstens hast du richtig erkannt, dass ich dich hasse!”
 

Ich wollte gerade erwidern, dass ich ihn auch hasste, dass er sich da sicher sein konnte, doch dann fielen mir Shikamaru's Worte ein und ich grinste leicht und ließ nur ein “Pah” erklingen. Sasukes verwirrter Gesichtsausdruck war in diesem Moment für mich goldwert.
 

“Was soll das denn heißen, Uzumaki?!”
 

“Nichts!”, antwortete ich, konnte aber nicht verhindern, dass ich weiterhin grinsen musste.
 

Darauf hin packte er mich an meinem Arm.
 

“Sprich dich aus!”, zischte er. Mein Grinsen erlosch.
 

“Frag doch Shikamaru”, rückte ich nun mit der Sprach raus. Natürlich verstand Sasuke das nicht.
 

“Shikamaru?”, fragte er verwundert.

“Ja”

“Was hat Shikamaru denn jetzt damit zu tun?!”
 

Weder in der Schule, noch zu Hause, reden wir miteinander, und wenn laufen die Gespräche nur auf Streit hinaus.
 

Ich schubste Sasuke von mir weg.

“Sehr viel sogar!” , antwortete ich, “ Verdammt! Alles! Schließlich hat er mir die ganze Scheiße eingeredet.”

Ich war wütend. Wütend auf Shikamaru. Weil er irgendwie alles mit seinen Worten ins Wanken gebracht hatte... mein ganzes beschissenes Bild von Sasuke. Er hatte mit diesen paar Worten, ob ich es wollte oder nicht, meine ganze Geschichte umgeschrieben!

Auch Sasuke wurde nun sauer:

“Welche Scheiße?! Red' Klartext Uzumaki!”
 

Inzwischen komme ich damit klar...
 

Mein Entschluss stand fest: Jetzt oder nie! Ich würde ihn fragen. Hier und jetzt.
 

“Gut! Schlag Shikamaru dafür, aber nicht mich!”, zischte ich ihn noch zu. Dann rückte ich endgültig und undwiderruflich mit der Sprache heraus:

“Hm. Wie waren seine genauen Worte nochmal?”

Ich wusste es ganz genau. Jedes einzelne Wort. Doch mit meinem ironischen Unterton, wollte ich Sasuke ein mal mehr auf die Palme bringen. Als der Plan nicht anschlug, rückte ich schließlich mit der Sprache raus:

“Ach ja” ,sagte ich, so als hätte mich die Erkenntnis auf einmal getroffen.

“Du denkst wahrscheinlich, Sasuke hasst dich. Aber das stimmt nicht. Er mag dich.”

Ich hatte die Worte von ihm, auf's genauste, wiederholt. Ich schaute Sasuke ins Gesicht. Gespannt auf die Reaktion. Ich erwartete, dass er gleich erneut einen Tobsuchtsanfall unterliegen würde, aber nichts dergleichen geschah. Seine Miene war wie immer unergründlich für mich. Doch dann fragte er, und ich hörte, verwundert, wie in seiner Stimme eine leichte Priese Unsicherheit mit schwang:
 

“Das hat er dir gesagt?”
 

Oh, nein, ich bin sogar sehr froh darüber, wie konnte ich auch mit ihm befreundet sein?!
 

“Ja! Und weißt du was er noch gesagt hat?! Dass er noch weiter mit seiner Annahme gehen würde!”
 

Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst was passieren würde, hätte ich spätestens an dieser Stelle meine Klappe gehalten, das Weite gesucht und wäre über den Jordan verschwunden. Aber ich hatte meine Fresse mal wieder nicht schließen können.
 

“Weiter?”, wiederholte Sasuke. Er wirkte auf einmal ganz steif.

“Ja, verdammt! Ich hab keinen blassen Schimmer was er damit meint! Er hat gesagt ich solle dich fragen! Also gut! Dann frag ich jetzt eben dich: Was meint Shikamaru damit?!”
 

Mit jeder Antwort hatte ich gerechnet, aber nicht mit dem was dann passierte. Sasuke beugte sich blitzschnell zu mir rüber. Viel zu schnell. Er überwand den letzten Abstand zwischen uns und presste seine Lippen grob auf die Meine. Er küsste mich... Mitten auf den Mund. Nur kurz. Aber er küsste mich! Verdammt, es war ein verdammter, echter Kuss! Was ich in diesen Moment fühlte, konnte ich gar nicht beschreiben. Es war so, als stände ich neben mir. Als wäre ich nur ein geschockter Zuschauer meiner Selbst gewesen. Ein mehr als geschockter Zuschauer! Dann löste er seine Lippen wieder von meinen. Er beugte sich zurück. Ich schaute ihn mit großen Augen an. Ich konnte gar nicht realisieren was gerade passiert war. Sasuke blickte mich nur an und in seinen Augen konnte auch ich nun deutlich Verunsicherheit erkennen. Ich fasste mir an die Lippen.
 

“D-du hast mich geküsst..”, stotterte ich benohmen und mein Gehirn begann so langsam das Geschehene zu verarbeiten.
 

Ich hasse ihn, und er hasst mich...!
 

“Ja.”
 

Ergänzen wir uns nicht super?

Das Geständnis von Sai

NOCH NICHT ÜBERARBEITET
 

Kapitel 7 Sais Geständnis


 

Ich denke da ganz hoch oben, hatte es jemand gewaltig auf mich abgesehen. Wie anders sonst, konnte ich mir die ganzen Probleme erklären, die gewaltig wie ein Meteor von einem Tag auf den anderen in mein Leben einschlugen? Andere Jugendliche in meinem Alter, hatten Probleme wie; Pickel, Übergewicht oder schlechte Noten. Ich hätte sie am liebsten alle gleichzeitig, wenn ich im Gegenzug dafür nicht gerade in einer Situation stecken müsste, in der mein Stiefbruder mich gestern nicht besonders sanft manövriert hatte. Bestimmt hätten viele Mädchen nur allzu liebend gern mit mir getauscht. Schließlich handelte es sich bei meinem Problem um Sasuke Uchiha. Jedoch war bei mir die Situation um vielfaches verzwickter. Schließlich war es bei mir nicht nur „Sasuke Uchiha“. Bei mir waren folgende Kriterien das Problem: Er war ein Junge. Er war mein Stiefbruder. Und ich war bis gestern immer fest davon ausgegangen, dass er mich hasste. Und trotz all dem, hatte er mich geküsst. So abwegig und absurd wie das auch jetzt in meinen Ohren klang. Es war kein Traum gewesen. Ganz sicher nicht. Dafür war die Situation viel zu real gewesen. Ich hatte seine harten Lippen nur zu deutlich auf meinen gespürt.

Und wenn ich darüber nachdachte, so wie in diesem Moment, stieg mir die Hitze in den Kopf. Es war mir unglaublich unangenehm !
 

Ich verstand nicht, was Sasuke damit hatte bezwecken wollen. Wäre er irgendein Mädchen gewesen, wären mir die Absichten klar gewesen.
 

Aber erstens; war Sasuke ein Junge.

Und nicht schwul!
 

Zweitens; war er mein verdammter Stiefbruder

und drittens; konnte er mich nicht leiden.
 

Er hatte mich auf die Frage, was Shikamaru damit gemeint hatte, als er sagte, das Sasuke mich mehr als nur mögen würde, geküsst. Für einen Teil von mir, war das nur allzu eindeutig. Der andere Teil wehrte sich heftig dagegen, zu glauben, dass Sasuke sich wohl möglich in mich verliebt haben könnte. Das ganze war doch so sureal, dass man die Verarsche bis zum Himmel roch !
 

Ja, genau. Wahrscheinlich war das ganze ein beschissener Scherz von Sasuke und Shikamaru, um mich einmal so richtig aus der Fassung zu bringen. Bestimmt wollten sie mich genau hier haben. Meinen Kopf am zermartern, in der Hoffnung, das ich diesen Irrsinn noch glauben würde und mich damit zum Gespött der ganzen Schule machen würde. Der Junge der glaubte, dass sein Stiefbruder schwul und in ihn verliebt sei...
 

* * *
 

Ich legte meinen Kopf an die kühle Fensterscheibe des Buses. Obwohl es gerade mal acht Uhr morgens war, war es jetzt schon warm. Viel zu warm. Um die Mittagszeit würde es hier drin unerträglich heiß werden. Unsere Fahrt nach Suna-Gakure würde knapp fünf Stunden dauern. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr darauf, doch wenn ich daran dachte, die nächsten fünf Tage zu Hause zu verbringen, war mir die Klassenfahrt tausend Mal lieber. Fünf Tage von den ganzen Wirrwar entfernt. Fünf Tage ohne Probleme. Doch vor allen Dingen: Fünf Tage ohne Sasuke...
 

Nachdem Sasuke mich gestern geküsst hatte, war mein Kopf leer gewesen. Ich hatte nichts tun können. Ich hatte weder fragen können, was das sollte, noch hätte ich ihm eine scheuern können. Ich hatte einfach da gestanden und ihn angeschaut. Hatte versucht zu ergründen, was in diesem Moment in Sasuke vor ging. Doch ich hatte den Grund nicht gefunden, schließlich hatte ich selber noch nicht einmal gewusst, was in mir vorgegangen war. Dann als mein Gehirn so langsam angefangen hatte das Geschehene zu verdauen, war Sasuke aus meinen Zimmer gerannt. Ich war ihm nicht gefolgt. Natürlich nicht. Was hätte ich den sagen sollen? Ich wusste doch selber nicht was los war. Ich war so perplex gewesen. Und inzwischen war ich heil froh darüber, dass Sasuke abgehauen war. Wer weiß, was sonst noch geschehen wäre... Ob wir uns die Köpfe eingeschlagen hätten oder Sasuke mir den Grund für den Kuss genannt hätte? Komischer weiße flößte mir das Zweitere mehr Angst ein. Ich wollte den Grund nicht wissen. Auf keinen Fall. Ich hatte höllische Furcht davor, dass ich damit nicht umgehen konnte.
 

Ich hatte Sasuke danach nicht mehr gesehen. Auch heute morgen nicht mehr. Itachi hatte mich zur Schule gebracht. Für ihn war es selbstverständlich gewesen, dass ich mich hatte nicht von Sasuke verabschieden wollen. Dann hatte er mich raus geschmissen, mir viel Spaß gewünscht und mich nochmal daran erinnert, dass ich ihm diesen einen Tee, denn er letztens in Suna auf Geschäftsreise getrunken hatte mitbringen sollte.
 

Und nun saß ich also im Bus, weiter hinten, und wartete das die Fahrt endlich los ging. Draußen verabschiedeten sich noch alle von ihren Eltern. Ich hatte meine Kopfhörer in den Ohren und die Musik dröhnte mir ins Gehör. Die Ersten kamen nun endlich in den Bus und suchten sich aufgeregt und lachend ihre Plätze.
 

Ich ging fest davon aus, dass ich neben Kiba die Fahrt verbringen würde, aber es kam mal wieder ganz anders. Tenten kam nun gemeinsam mit Hinata in den Bus gestolpert. Beide lachten und wollten sich auf einen der vorderen Plätze hinsetzten, doch dann fiel Tenten's Blick auf mich. Sie stieß Hinata an und nickte in meine Richtung. Sie sagte irgendwas. Hinata wurde rot und schüttelte den Kopf. Prompt darauf schubste Tenten Hinata auch schon durch den Gang zu mir. Dann stand Hinata vor mir und lächelte mir schüchtern entgegen. Ich lächelte zurück und nahm mir die Stöpsel aus den Ohren.
 

„Hi, Hinata“
 

Mit der Begrüßung wollte ich ihr eine Anregung geben zu reden. Sie schien wieder ein wenig mit sich zu ringen, ehe sie sagte:
 

„Hi, Naruto. Du? Ehm...kann ich mich vielleicht neben dich setzen?“
 

Ich hatte nichts dagegen, wenn Hinata sich neben mir setzen würde. Dann würde ich viel Zeit zum nachdenken haben...Moment mal! Wollte ich überhaupt nachdenken? Mir weiter den Kopf über die Sache zwischen mir und Sasuke zerbrechen?

Vielleicht war ein lauter Kiba da doch viel mals besser!
 

„Ehm, also Hinata... Sorry, aber Kiba sitzt schon neben mir. Vielleicht auf der Rückfahrt?“
 

Hinata wollte gerade etwas antworten, doch sie kam nicht dazu, ihr wurde von hinten auf die Schulter geschlagen. Erschrocken drehte sie sich um.
 

„Setz dich ruhig zu Naruto. Is' kein Problem für mich. Dann setz' ich mich eben neben Sai, oder so.“
 

Kiba grinste Hinata an. Sie lächelte zaghaft und schüchtern zurück. Ich hatte nicht mehr als einen angepissten Blick für den Inuzuka übrig. Ich verschrenkte die Arme. Ich hatte neben Kiba sitzen wollen, nicht neben Hinata. Komischer weiße, war nicht die ruhige Hinata der Grund für meine plötzliche Genervtheit, sondern der Name von Sai versetze mich in diese Trotzphase. Er sollte nicht neben Kiba sitzen. Ich wollte neben meinen besten Freund sitzen. Ich fand's sowieso schon gruselig, warum er sich so gut mit Kiba verstand. Da brauchten sie nicht – und auch noch freiwillig – eine fünf Stundenfahrt miteinander verbringen. Und wenn ich daran dachte, dass Sai schwul war, dann wusste ich erst recht nicht, was ich von ihm halten sollte. Wollte er vielleicht was von Kiba? Oder sogar von mir? Wollte er sich deswegen mit mir anfreunden? Einen Sinn ergeben würde es schon...
 

Hatte es eigentlich einen beschissenen Grund warum alle um mich herum auf einmal schwul zu sein schienen ?!
 

Sai stieg in den Bus hinein.
 

„Hey, Sai !“

Kiba winkte ihn zu sich.

„Sitzen wir die Fahrt über nebeneinander?“
 

Sai kam näher, mit einem Fragezeichen auf der Stirn.

„Ich dacht' du und Naruto sitzen nebeneinander?“
 

„Ach“, Kiba stupste Sai mit seinen Ellenbogen in die Seite und grinste ihn verschwörerisch an, „lassen wir die beiden Turteltauben doch lieber nebeneinander sitzen.“
 

Er deutete auf mich und Hinata. Hinata wurde rot.
 

„Wurd' ich überhaupt gefragt?“, platzte es nun pissig aus mir raus und direkt hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit. Es war nicht so, als das ich nicht neben Hinata sitzen wollte. Es war nur so, dass mich keiner gefragt hatte und das ließ mich wie ein trotziges Kind reagieren. Außerdem störte mich- wie immer- Sai.
 

Kiba's Stirn legte sich in Falten.

„Ähm, gibt’s irgend ein Problem zwischen euch, Alter?“
 

Er schaute mich fragend an, dann blickte er zu Hinata und wieder zu mir. Hinata's Gesichtsausdruck wurde ängstlich. Wahrscheinlich fragte sie sich nun, ob ich wirklich etwas gegen sie hatte. Aber das hatte ich nicht! Ich war einfach nur schlecht gelaunt. Ich musste mich beruhigen, schließlich konnte Hinata nichts dafür.
 

„Nein“, ich schüttelte den Kopf.

Und blickte dann zu Hinata. Mein Versuch ein halbwegs glaubhaftes Lächeln zu Stande zu bringen, klappte nicht wirklich, aber der Gedanke zählte doch, oder?

„Ich bin nur ein bisschen schlecht drauf. Nicht viel geschlafen und so. Setz dich ruhig zu mir, Hinata. Macht mir nichts aus.“
 

Macht mir nichts aus.

Na super! So was sagte man auch zu seiner Freundin, wenn sie sich zu einen setzten wollte. Sie hatte bestimmt schon gemerkt, wie „viel“ sie mir eigentlich bedeutete. Wieder meldete sich mein schlechtes Gewissen und meine Laune war nun endgültig in der Depression angekommen und der Aufschwung, das wusste ich, würde noch lange auf sich warten lassen.
 

* * *
 

Das gute an der Klassenfahrt nach Suna war, dass Suna eine große Stadt war. Das hieß: Keine Jugendherbergen irgendwo im Wald, sondern Hotelzimmer mitten in der Stadt.

Klar, es war nicht das beste Hotel, sah jedoch von innen und außen ziemlich akzeptabel aus. Außerdem gab es bestimmt gutes Essen und zweier Zimmer. Nur ein Zimmer für Kiba und mich. Das brauchte ich jetzt einfach.
 

Im Moment saßen wir noch alle in der Lobby und warteten bis Sensei Kakashi eingecheckt hatte. Alle unterhielten sich aufgeregt darüber, wie toll die Klassenfahrt doch werden würde, und das sie sich gleich heute Abend noch ins Nachtleben stürzen würden. Mir war nicht wirklich danach. Ich war noch immer in meiner schlechten-Laune-Phase und konnte feiern nicht wirklich grad gebrauchen. Wenigstens hatte mich Hinata auf der Fahrt nicht wirklich vollgelabert, okay, das hatte ich auch nicht von ihr erwartet. Wir hatten ein wenig Smalltalk geführt, dann hatte ich den Rest der Fahrt über Musik gehört. Sie hatte eine Zeit lang geschlafen. Ich hatte es auch versucht, doch die Gedanken schwirrten nur so in meinem Kopf herum und würden mir so schnell keine Ruhe mehr lassen, das wusste ich, da musste schon ein alles überdeckendes Ereignis geschehen, damit die anderen Sachen im meinem Kopf mir Ruhe ließen.
 

Ich ahnte ja nicht, dass dieses Ereignis wirklich und sehr bald eintreten würde...
 

„So Leute. Folgendes steht an: Es gibt fünf zweier Zimmer und fünf dreier Zimmer. Ich weiß es wird jetzt sicher schwierig mit der Einigung werden. Also wer würde den gern in ein zweier Zimmer?“
 

Meine Hand schnellte direkt in die Höhe. Kiba's Hand ebenfalls und die Hände von zehn weiteren Schülern. Das hieß dann wohl, einer von uns würde kein zweier Zimmer bekommen. Kakashi's Blick wurde leicht genervt. Was erwartete er als Lehrer ? Als ob er damit nicht schon genug Erfahrungen hätte...
 

“Irgendjemand der freiwillig zurück tritt?“
 

Natürlich meldete sich daraufhin keiner. Auch wenn ich hoffte, dass irgendjemand nachgeben würde, damit Kiba und ich Eins der Zweierzimmer bekamen. Doch keiner nahm seine Hand runter.
 

“Wie sollen wir das Problem nun lösen? Hat jemand einen Vorschlag ?“
 

Kakashi's Blick wurde abwartend. Keiner sagte etwas oder nahm seine Hand runter. Was natürlich hieß, dass es auf das eines heraus laufen würde:
 

„Dann müssen wir wohl losen.“
 

Doch bevor Kakashi auch nur dazu kam, in irgendeiner Weiße sein Losverfahren zu erklären, stubste mich Kiba von der Seite an.
 

„Hey, lass uns einfach ein Dreierzimmer nehmen, ja ?“
 

Mein Gesichtausdruck wandelte sich in blankes Entsetzen um.
 

„W-was? Nein!“
 

Ich wollte auf keinen Fall mit irgendeinem Vollidioten mein Zimmer teilen. Doch Kiba ignorierte einfach mein Ablehnen. Er wandte sich von mir ab und wollte aufzeigen. Doch noch bevor, Kakashi dies bemerken konnte riss ich Kiba's Arm wieder nach unten.
 

„Wehe, Kiba“, knurrte ich und setzte einen drohenden Blick auf. Kiba's Arm entspannte sich, was ich so auffasste, dass er es sein lassen würde. Doch falsch gedacht. Sobald ich seinen Arm los gelassen hatte, schnellte er wieder in die Höhe und Kiba rief dabei noch laut:
 

„Sensei Kakashi?! Naruto und ich gehen auch wohl in ein Dreierzimmer.“

Er warf mir einen schelmischen Seitenblick zu, dann sagte er:

„Wir teilen uns einfach eins mit Sai.“
 

An diesem Tag, war ich das erste mal wirklich und wahrhaftig in Mordstimmung gewesen...
 

* * *
 

„Bist du jetzt wütend auf mich?“

Kiba's Stimme holte mich aus meinen tiefen Gedankensumpf heraus.

„Nein.“

Ich hatte meinen Arm auf meine Augen gepresst und lag ausgestreckt auf meinen Einzelbett, Sai und Kiba teilten sich das „Ehebett“. Das war das Mindeste, was Kiba hatte für mich tun können, dass er sich freiwillig für das Doppelbett geopfert hatte, nach dieser Aktion...
 

Ich war erschöpft von der Fahrt, mein Körper war ganz steif vom Sitzen im Bus und eine leichte Busfahrtübelkeit hing noch immer in meinem Hals. Außerdem fühlte ich mich eklig. Unsauber und so.

„Dann bin ich ja beruhigt.“

Kiba klang wirklich erleichtert. Und ich konnte in meinen Gedanken sehen wie er lächelte.

„Ich hasse dich.“

Antwortete ich ehrlich und ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein Seufzen erklang.
 

„Man, Naruto. Reg dich ab. Was hast du eigentlich gegen Sai ?!“

„Sai ist okay. Du bist der den ich nicht leiden kann...“

Was natürlich schamlos gelogen war. Natürlich wusste Kiba dies auch.

„Ja sicher... Mensch, Naruto, Sai ist cool. Wirklich. Rat mal warum ich wollte, dass er mit auf unser Zimmer kommt ?“

„Was weiß ich?!“ antwortete ich patzig. Vielleicht wurde Kiba ja jetzt auch schwul... ?!

Es grauste mir bei diesem Gedanken.

„Damit ihr beiden euch auch endlich mal anfreundet! ... Sai mag dich. Komischer weiße, so beschissen wie du ihn behandelst. Also bitte Naruto. Versuch netter zu Sai zu sein und sich mit ihm anzufreunden. Bitte. Benehm dich, ja?“

Ich ließ nur einen abfälligen Ton erklingen.

„Bist du mein Vater, oder was ?!“

„Nein, aber du benimmst dich im Moment echt wie ein beschissenes Kleinkind!“

„Lass mich doch !“

Ich drehte mich auf meinen Bauch und zeigte Kiba damit meine kalte Schulter. Zwar wurde mir in diesem Moment klar, dass Kiba recht hatte und ich mich wirklich wie ein Kind benahm. Aber auf keinen Fall würde ich das jetzt zugeben, dazu war ich viel zu stolz.

Ich merkte wie mein Bett an meiner rechten Seite runter ging. Anscheinend hatte sich Kiba gesetzt.

„Erzählst du mir denn wenigstens, warum du Sai nicht magst?“

Er erinnerte mich an Sasuke, er war aufdringlich und verdammt nochmal ich war eifersüchtig auf ihn, weil Kiba ihn so zu mögen schien !

„Ich-“

Doch ich kam nicht zum antworten. Die Tür zum Badezimmer wurde aufgestoßen.

„Ihr könnt jetzt. Ich bin jetzt fertig mit duschen.“

Hörte ich Sai's Stimme sagen.

„Geh du ruhig zuerst“, sagte ich zu Kiba und ich merkte wie sich das Gewicht von meinem Bett erhob. Kiba suchte sich kurz seine Sachen zusammen, dann hörte ich das Schloss von der Badezimmertür klicken.

Ich hörte Sai nach irgendwelchen Sachen kramen, was mich aber nicht sonderlich störte, so lang er mich nicht anquatschte. Kurze Zeit später hörte ich die Dusche angehen und kurze Zeit später war ich halb am einschlafen.
 

Ich war in dieser herrlich berauschenden Phase, in der man gerade noch über eine ernste Sache nachgedacht hatte und in der man von mir-nichts-dir-nichts einfach so abdriftete. Man dachte an eine total belanglose Sache. Eine Sache die so unwichtig war, dass man beruhigt einschlafen konnte. Trotzdem blieb man irgendwo zwischen Wach-sein und Einschlafen hängen. Man bekam alles um sich herum mit und dann doch wieder nichts.

Das schlimme an diesen Phasen ist, dass man so schnell wie man auch in sie hinein gleiten kann, wieder heraus gerissen werden kann.

In diesem Fall war Sai der Auslöser.
 

„Naruto.“
 

„Lass mich...“
 

So schnell wie die Entspannung gekommen war, wich sie wieder davon. Und ich fühlte mich noch ekliger und unentspannter als zuvor. Sai hatte mal wieder alles ruiniert.
 

„Weißt du Naruto? Ich find' dich echt komisch.“
 

Ich drehte mich auf den Rücken und stütze mich mit meinen Ellbogen ab, ich hob meinen Kopf und meinen Oberkörper, so dass ich jetzt auf Sai schauen konnte, der frisch geduscht auf der Fensterbank saß.

Da sagte mir Sai; ich sei komisch ?! Wer versuchte sich so unbedingt mit mir anzufreunden, obwohl ich ihn tausendmal zum verstehen gegeben hatte, dass ich ihn zum kotzen fand ?!
 

„Hä?“
 

Warf ich ihm nur halb zweifelnd und halb sauer an den Kopf.

Sai blickte einmal kurz aus den Fenster, dann begann er mit einem:
 

„Nun“, eine kurze Pause entstand, bevor er weiter redetet mit einem typischen Sai Grinsen auf den Lippen, „ du kannst mich nicht leiden. Ich weiß. Ich hab's schon verstanden. Du hast jedoch keinen Grund dazu. Schließlich kennst du mich ja nicht mal richtig. Und dann liefer ich dir einen Grund und“
 

Ich dachte kurz nach, verstand aber nicht was er damit meinte und harkte nach:
 

„Was für einen Grund?“

„Das ich schwul bin.“

„Achso, der Grund...“
 

In irgendwas schien Sai sich auf einmal bestätigt.

„Na, da haben wir es doch!“

Er klang nun vollkommen überzeugt von seiner Theorie, die ich nicht kannte.
 

„Das wäre ein Grund. Weil ich schwul bin. Aber dich interessiert das ja anscheinend kein Stück. Am nächsten Tag, in der Schule, nachdem ich es dir gesagt hatte, hast du mich so behandelt wie immer. Nichts. Keine abwertende Blicke geworfen oder Sprüche gelassen oder sonst was. Du hast es nicht mal irgendjemanden weiter erzählt. Es war so als hätte ich dir erzählt, dass ich Husten habe. Es hat dich kein Stück interessiert, du hast es einfach hingenommen, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.“
 

Ich hörte Sai wirklich aufmerksam zu, aber irgendwie wurde ich aus seinen Worten nicht schlau. Ich wusste nicht, was er damit bezwecken wollte. Auf was er hinaus wollte...

Das ich es selbstverständlich gefunden hatte, dass Sai schwul war, dass stimmte nicht so ganz. Ich fand es schon irgendwie komisch. Aber es war seine Sache und ich würde ihn deswegen nicht blöd anmachen oder es weiter erzählen. Auch wenn ich Sai nicht leiden konnte. Auf so ein Niveau, dass ich das ausnutzen würde, würde ich mich nie herablassen.
 

Sai schien anscheinend fertig mit seiner Geschichte zu sein und wartete auf eine Antwort.

Ich dachte kurz nochmal über das Gesagte nach.
 

„Du...willst also, dass ich einen Grund habe, warum ich dich nicht leiden kann?“
 

Fragte ich und schaute ihn aus einer Mischungs aus Skeptik, Verwirrtheit und Ungläubigkeit an. Sai grinste mal wieder.

„Nein.“
 

Meine Augenbrauen kräuselten sich, für mich ergab dieses Gespräch keinen Sinn. Kein Stück. Kein Bisschen.
 

„Du denkst bestimmt ich wär' in dich verliebt, oder ?“, fragte Sai nun plötzlich,

„Ich mein wieso sonst, sollte ich etwas mit dir zu tun haben wollen?“
 

Ich dachte kurz darüber nach.

Und antwortete dann ehrlich:

„Jaah, das würde jedenfalls den meisten Sinn ergeben.“

Ich hatte wirklich schon darüber nachgedacht, und war zu dem Schluss gekommen, dass das wirklich das Logischste war. Wie von Sai schon gesagt, was sonst hatte er für einen Grund sich mit mir anzufreunden, oder?

Sai grinste schelmisch und schaute kurz auf den Boden, ehe er sagte.

„Es stimmt.“
 

Er schaute zu mir auf. Komischer weiße kratzte es mich in diesem Moment wirklich recht wenig, dass ich von einem Jungen so zusagen ein Liebesgeständnis bekommen hatte. Obwohl ich es komisch finden müsste... Aber irgendwas hielt mich davon ab. Ich glaubte Sai nicht so recht. Irgendwas stimmte da nicht. Er schaute mich verwundert an und als ich nichts antwortete, sagte er grinsend:
 

„Jetzt wäre eigentlich die Stelle an der du kreischend aus dem Zimmer rennen solltest.“

„Jetzt wäre eigentlich die Stelle an der DU kreischend aus dem Zimmer rennen solltest, weil ich dir sonst eins auf die Fresse gebe“, keifte ich nun los, „Wieso weckst du mich für so 'ne vermaledeite Scheiße?!“
 

Damit war für mich das Gespräch beendet.

Ich drehte mich wieder um und presste mein Gesicht in das Kissen. Ich glaubte Sai nicht, kein bisschen. Er war sicherlich nicht in mich verliebt. Auch wenn ich es vorher geglaubt hatte. Nach dem Geständnis hatte sich meine Meinung vollkommen geändert.
 

Ich hörte Sai leise lachen: „Ich sag doch du bist komisch.“

Dann sagte er eine Weile nichts mehr und schließlich, als ich dachte er hätte es aufgegeben mit mir zu kommunizieren, sagte er:

„Naruto? Soll ich dir den wahren Grund sagen, warum ich mich mit dir anfreunden will?“

Also war er doch nicht in mich verliebt. Wusste ich es doch...

Ich antwortete nicht, wollte trotzdem das er weiter sprach. Komische Sache. Eigentlich hätte es mich nicht interessieren sollen.
 

„Wegen Kiba.“
 

Diese beiden Wörter hatten einen Explosionseffekt. Ich riss meine Augen auf. Mein ganzer Körper war auf einmal angespannt, auch wenn ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Das hatte sich schon viel ehrlicher, als das Liebesgeständnis an mich, angehört. Sai wollte also was von meinem besten Freund. Auch wenn ich das schon vorher irgendwie in Betracht gezogen hatte, fand ich es doch jetzt komisch es aus Sai's Mund zu hören.
 

„Kiba ist nicht schwul", presste ich aus zusammengebissenen Zähnen heraus.
 

„Ich weiß“, antwortete Sai und ich hörte nur zu deutlich die Traurigkeit in den Wörtern mit schwingen.
 

Und natürlich war das Timing von Kiba mal wieder perfekt. Er kam gut gelaunt aus dem Badezimmer. Ich erschreckte mich leicht, Sai ebenfalls.

„Man, tat das gut ! Du kannst jetzt Naruto!“
 

Ich stand sofort auf. Ich ließ es mir nicht zweimal sagen. Ich warf Sai noch einen grimmigen Blick zu. Ich suchte meine Sachen zusammen und verschwand direkt ins Badezimmer.
 

Das warme Wasser über meinen Kopf laufen zu lassen tat so unendlich gut, dass ich in der Dusche mindestens zwei Stunden hätte verbringen können. Irgendwie flossen mit dem Wasser auch alle Laster von meinen Schultern mit in den Abfluss. Das Wasser hatte etwas unglaublich entspannendes. Trotzdem schwirrte im Moment doch noch ein Gedanke, klarer als jeder andere, in meinem Kopf.
 

Sai wollte etwas von Kiba. Von meinem besten Freund, der Hetero war. Diese Sache war schon ziemlich schräg und ich dachte auch ein wenig darüber nach, doch trotzdem konnte diese Sache nicht den Hauptgedanken in meinem Kopf verdrängen: Sasuke.
 

Es war so wie, wenn man darüber nachdachte was hinter dem Universum lag. Man kam auf keine Antwort, weil man auf keine Antwort kommen konnte!

Das ganze war einfach nur so unwirklich, dass ich mich schon ernsthaft gefragt hatte, ob das alles nicht nur ein Traum war und sonst nichts weiter.

Aber Träume fühlten sich anders an als das wirkliche Leben. Es war bestimmt kein Traum gewesen. Auch wenn ich es mir wünschte. Ich hatte keine Ahnung wie ich Sasuke nach der Klassenfahrt gegenüber treten sollte. Wahrscheinlich so wie immer. Ignorierend und beleidigend. Aber was wäre wenn Sasuke sich nicht „normal“ gegenüber mir verhalten würde ? Was sollte ich dann tun ?

Doch wie hoch waren die Chancen, dass Sasuke sich anders verhalten würde? „Wahrscheinlich gleich null“, beruhigte ich mich selber. Doch wirklich nützen tat dies auch nicht. Schließlich war ich auch vorher davon ausgegangen, das die Chancen, dass Sasuke mich küssen würde, gleich Null waren. Naja, eigentlich war das so unwirklich, dass ich nie darüber nachgedacht hatte, aber...
 

Eigentlich, hätte ich noch weitere 100 Stunden unter der Dusche verbringen können, doch ich wusste das ich mich beeilen musste. Somit war ich zehn Minuten später schon wieder draußen, bei Sai und Kiba im Zimmer.
 

Keiner sagte etwas.
 

Es war eine angespannte Stille. Die hauptsächlich von mir und Sai ausging. Jedoch schien auch Kiba diese zu spühren. Er sagte ebenfalls nichts. Vielleicht lag das aber auch noch, an dem Streitgespräch was wir vor etwa einer halben Stunde hatten.

Irgendwann jedoch, als es sieben Uhr war, unterbrach der Inuzuka die Stille.
 

„Also; Sollen wir runter zum Abendessen gehen?“
 

Die Frage war an mich und an Sai gerichtet.
 

„Klar“, antwortete ich mit einem Schulterzucken. Tatsächlich hatte ich schon einen riesigen Hunger. Sai bejahte ebenfalls und kurz darauf waren wir auch schon auf dem Weg zum Speisesaal. Im Flur begegneten wir Hinata und ein paar anderen aus unserer Klasse, so dass Sai eine kurze Chance hatte mich unbemerkt von Kiba weg zuziehen.
 

„Du wirst es ihm doch nicht sagen, oder?“, fragte er und ich konnte eine leichte Furcht in Sai's Stimme vernehmen. Eigentlich hätte ich „Klar“, sagen sollen, um Sai ein bisschen zu ärgern. Doch irgendwie war ich grade nicht in der Stimmung dazu, Sai eins auszuwischen, vielleicht weil es dann doch nur mehr Stress mit sich bringen würde. Also antwortete ich ehrlich:

„Nein, das ist deine Sache. Ich misch mich da nicht ein.“

Es war genauso sein Ding, dass er was von Kiba wollte, wie, dass er schwul war. Ich fand es zwar nicht berauschend, trotzdem sagte ich es nicht weiter.
 

Auf Sais Gesicht erschien ein dankbares Lächeln. Mein Gesichtsausdruck wurde eine Spur strenger.

„Außer du nervst mich noch weiter damit!“

Ich hatte meine eigenen „Schwulenprobleme“, wie beschissenen sich das auch anhörte, da brauchte ich nicht noch Sai's an der Backe kleben haben.

Sai grinste.

„Auf keinen Fall. Ich lass dich damit in Ruhe. Ich werd's schon selber irgendwie klären...“

Ich hätte zwar gerne gefragt, wie er es lösen wollte. Doch irgendwie würde ich mich dann doch einmischen. Es interessierte mich trotzdem, schließlich handelte es sich um meinen besten Freund. Jedoch würde ich es bestimmt sowieso irgendwie erfahren, sollte er Kiba eine Liebeserklärung machen, wäre ich der Erste der informiert werden würde- von Kiba versteht sich. Und sollte Sai ganz einfach seine Klappe halten, würd' ich's auch mitbekommen, da Kiba nicht zu mir angerannt kommen würde...
 

Ich wurde noch eine Weile weiter fröhlich angegrinst, bis wir im Speisesaal ankamen.

Sai und ich setzten uns zu Kiba, Gaara, Hinata an den Tisch und kurze Zeit später wurde auch schon munter drauf los diskutiert; darüber, welchen Ansprüchen das Hotel genügte.
 

Im Großen und Ganzen fanden es eigentlich alle auf dem ersten Eindruck ganz gut hier. Mir inklusive. Klar, gab es irgendwelche Nörgler, aber die gaben spätestens nach dem Essen Ruhe, denn dieses war wirklich klasse. Es gab zwar nur Reis mit irgendeiner Soße die Ananasstücke enthielt, aber die war echt saumäßig lecker.
 

Nachdem dann endlich alle fertig gegessen hatten, stand Kakashi auf um etwas anzukündigen. Das konnte er ungestört tun, denn wir hatten den Essenssaal für unsere Klasse allein. Denn eigentlich gab es in diesem Hotel nur Frühstücksbuffet, doch für Klassen wurde eine Ausnahme gemacht und auch Abendessen angeboten.
 

„So Leute. Ich hoffe, es hat euch gut geschmeckt und es gefällt euch hier. Sicherlich sind die Meisten von euch tot müde, deswegen werden wir heute Abend nichts mehr unternehmen. Es ist jedem selbst überlassen, was er noch tut. Geht schlafen, geht mit ein paar Leuten auf's Zimmer quatschen oder erkundigt schon mal ein wenig die Stadt.“
 

Direkt wurde überall los diskutiert, was man am liebsten tun würde.
 

„Aber Leute !“, ergänzte Kakashi nochmal laut, „Um 12 Uhr will ich jeden auf seinem Zimmer haben. Damit das klar ist!“
 

Er guckte erwartungsvoll in unsere Gesichter und nachdem ein paar Leute ein genervtes: „Ja“, „Okay“ oder „Verstanden“, von sich abgegeben hatten, beendete er seinen Vortrag.
 

„Dann wünsche ich euch mal viel Spaß in Suna-Gakure.“
 

„Ich wäre ja aufjedenfall dafür, dass wir mal ein bisschen das Nachtleben hier erkunden.“
 

Quatschte Kiba direkt in die Runde hinein. Keiner antwortete. Wahrscheinlich hatte keiner darauf Lust- so wie ich. Ich war total müde und fertig und wenn ich daran dachte jetzt noch los zu gehen, hätte ich tot umfallen können.
 

Kiba starrte uns mit großen Augen an.
 

„Hallo?! Leute! Wollt ihr direkt am ersten Tag schlapp machen ?“
 

Sai seufzte, lächelte dann aber.

„Ich denke, ich komme wohl mit.“
 

Natürlich. Ich kannte ja jetzt auch den Grund warum. Immer schön einschleimen.

Kiba lächelte kurz freudig, dann wandte er sich an Gaara.
 

„Was ist mit dir ?“

„Keine Lust.“

Normaler weiße hätte Kiba bei jedem anderen versucht ihn zu überreden, doch bei Gaara war das so eine Sache. Gaare konnte man nie umstimmen. Somit ließ Kiba es sein.

Nun blickte er auf mich und Hinata.
 

„Was ist mit euch beiden?“

Natürlich antwortete Hinata nicht als Erste. Sie ließ mir den Vortritt:

„Ich komm' auch nicht mit. Ich bin total platt. Ich will echt nur noch pennen.“

„Man, Naruto du Schlappschwanz!“

„Klappe Kiba. Wenn ich nicht gleich schlafen geh, kipp ich um.“
 

Zum Glück hatte Kiba heute nicht einer seiner „Ich-nörgel-einfach-so-lange-bis-ich-dich-dazu-habe-Tage“, stattdessen schaute er fragend Hinata an, aber auch die verneinte.

Welch ein Wunder...
 

„Na gut. Dann suchen wir uns halt noch'n paar andere zusammen“, sagte Kiba zu Sai und war direkt auf dem Sprung, um andere aus unserer Klasse zu fragen.
 

Tatsächlich gingen später mit Sai und Kiba noch TenTen und Lee mit. Ich dagegen verkroch mich auf unser Hotelzimmer. Ich knippste den Fernseher an, doch nach einer Viertelstunde machte ich ihn wieder aus, weil nichts interessantes lief.
 

Also legte ich mich ins Bett und schaute einfach nur an die Decke. Einschlafen konnte ich am Anfang nicht. Meine Gedanken schwirrten natürlich mal wieder um Sasuke. Vielleicht ergaben Shikamaru's Worte ja jetzt doch einen Sinn ?

Doch das wollte ich natürlich nicht glauben.
 

Nach einer Weile wurden meine Gedanken dann doch immer schläfriger. Irgendwann drifteten sie dann vollkommen ab und ich schlief ein.
 

* * *
 

Die Tür wurde mit voller Wucht aufgeschleudert und knallte brutal gegen die Wand. Doch als das dieser Lärm nicht schon genug wäre, kam jemand mit lauten Schritten in das Zimmer gerannt und schrie:
 

„Naruto!“
 

Ich drehte mich genervt und verschlafen im Bett um. Vielleicht würde derjenige der mich aufgeweckt hatte, ja so denken, das ich am schlafen und nicht ansprechbar war. Doch er ließ nicht locker :
 

„Naruto, wach auf! “
 

„Lass mich...“
 

Nörgelte ich nun verschlafen und merkte, dass es Sai's Stimme war. Was wollte er so spät in der Nacht? Konnte das nicht bis morgen warten?
 

„Verdammt, Naruto ! Kiba liegt im Krankenhaus ! „
 

Ich war sofort hellwach.

Das alles überdeckende Ereigniss war so eben mit voller Wucht eingetroffen.
 

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Der Unfall meines besten Freundes

NOCH NICHT ÜBERARBEITET
 

Kapitel 8 Kibas Unfall
 

Ich glaube gerade durch den Grund, dass ich schon meine Eltern und meine Stiefeltern verloren hatte, saß der Schock tiefer als bei jedem anderen, als Sai mir verkündete, dass Kiba im Krankenhaus lag. Das ganze Zimmer drehte sich und schien nicht halt machen zu wollen. Noch ehe ich fragen konnte, was passiert war, schossen mir in sekundenschnelle tausende Gedanken durch den Kopf :
 

Kiba hatte vielleicht zu viel getrunken.

Kiba hatte vielleicht einen Schwächeanfall gehabt.

Kiba hatte vielleicht einen Autounfall gehabt.

Kiba würde vielleicht sterben...
 

Nicht noch eine mir wichtige Person! Das konnte doch nicht möglich sein...
 

Mein Kopf schien explodieren zu wollen, die Gedanken wollten nicht stoppen und durch das ganze Wirrwarr konnte ich nicht klar denken. Den währenden Schock zu dank, dass ich vielleicht noch eine mir wichtige Person verlieren konnte, sogar DIE wichtigste Person die ich im Moment oder schon seit langem in meinem Leben hatte, bekam ich fürchterliche Kopfschmerzen. Ich steigerte mich in kürzester Sekunde von Null auf Hundert in Panik. Aus dem Bett, unseres Hotelzimmers;... kotzte ich prompt auf den Fußboden.
 

„Oh, Fuck ! Naruto !“, schrie Sai geschockt und rannte direkt zu mir herüber, um mich an den Schultern zu packen und mich gegen die Bettwand zu lehnen.

Anscheinend wusste er nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte, also guckte er mich und meine Kotze abwechselnd, verwirrt und hilflos an. Meine Gedanken dagegen kreisten weiter um Kiba. Mir war ganz egal, dass ich so eben meinen gesamten Mageninhalt auf den Fußboden entleert hatte. Ich wollte nur wissen was passiert war, doch mir war noch immer so schlecht, dass ich wusste, wenn ich jetzt den vielleicht doch schrecklichen Grund für Kiba's Krankenhausaufenthalt erfahren würde, würde ich nochmal kotzen müssen. Auch wenn es nur Galle sein würde...
 

„W-willst du was trinken?“, fragte Sai überfordert. Ich schloss nur meine Augen und verneinte mit langsamen Kopfschütteln.
 

Beruhigen, ich musste mich beruhigen.
 

Ich durfte nicht noch eine mir so wichtige Person verlieren...
 

Beruhigen...
 

Luft holen und langsam bis Zehn zählen...
 

1...2...3...4...5...6...7...8...9...10
 

* * *
 

Nachdem ich mich im Hotel einigermaßen beruhigt hatte, waren Sai und ich schon auf direktem Weg zum Krankenhaus gewesen. Er hatte mir unter schwerem Atem erklärt, was passiert war:
 

Kiba, Sai und die anderen hatten in einer gut besuchten Bar ein wenig getrunken. Als sie an der Theke gewesen waren, hatte ein Kerl Tenten angemacht. Als diese ihn daraufhin abwieß wurde er ziemlich selbstgefällig, verschwand aber.

Dann, als sie sich auf den Weg nach Hause machten, stand der Typ mit drei weiteren Kerlen auf der anderen Straßenseite. Sie waren allesamt größer als die vier und bestimmt ein paar Jahre älter. Als sie Tenten bemerkten riefen sie blöde Sprüche herüber.

Anscheinend waren manche ganz schön einschneidend, denn Kiba ließ dies nicht auf sich sitzen. So wie Kiba eben war- ob nüchtern oder angetrunken- legte er sich mit den Typen an. Sie ließen Kiba ordentlich durch. Lee und Sai griffen zwar ein und Tenten rannte los um Hilfe zu holen. Doch Kiba erwischte es trotzdem übel. Als er bewusstlos auf den Boden aufschlug, hauten die Typen ab. Tenten kam mit dem Besitzer einer Tankstelle zurück, der direkt den Krankenwagen rief. Der Krankenwagen kam und Kiba wurde unter Blaulicht eingeliefert. Die anderen rannten direkt zum Hotel, zum Glück, war es nicht allzu weit entfernt, und sagten Sensei Kakashi bescheid, der inklusive ein paar anderen Leuten, die von den Wirrwarr etwas mit bekommen hatten, sofort mit dem Bus zum Krankenhaus fuhren.
 

Erst während dieses Gespräches fiel mir auch auf, dass Sai ganz dreckig war und ein paar Macken an seinen Armen und eine im Gesicht hatte.
 

„Wie übel hat es Kiba erwischt?“, wollte ich wissen.

„Ich weiß es nicht. Jedoch hatte er überall Blut und nach einem tritt von einem der Mistkerle brach er zusammen, keuchte und wurde dann schließlich bewusstlos.“
 

Die Wut, die ich gegen die Typen, die Kiba durch genommen hatte, hegte war gar nicht auszumalen. „Hass“ war das perfekte Wort um zu beschreiben, was ich für diese vermaledeiten Wichser empfand.
 

Als wir dann endlich nach einem verzweifelt langem Fußweg - in der Eile hatten wir nicht in Betracht gezogen uns ein Taxi zu rufen, oder Bus, oder Bahn zu nehmen- endlich im Krankenhaus ankamen waren Sensei Kakashi, Hinata, Lee, Tenten, Gaara und ein paar andere schon längst da gewesen. Sie saßen auf einer Stuhlreihe im Eingangs- und Wartebereich des Krankenhauses, nichts-sagend und mit resignierten Gesichtern, während Kakashi Abseits stand und mit einem Arzt redete. Der Arzt hatte eine ernste Miene und schien Kakashi gerade Bericht zu erstatten. Kakashi nickte nur verstehend.
 

„Naruto! Sai!“, rief Tenten uns zu, als sie uns im Eingang entdeckte. Sai ging auf unsere Schulkameraden zu, doch ich wollte nicht mit Tenten, weder mit Hinata, noch mit irgendwen anderen, der dort saß, reden. Der einzige, mit dem ich in diesem Moment sprechen wollte, war der Doktor. Also stapfte ich ohne Umschweif direkt zu dem Mann im weißen Kittel herüber.
 

Kakashi bemerkte mich direkt.

„Oh, Naruto.“

„Wie geht es Kiba?!“, fragte ich ganz aufgeregt und außer Atem, denn Sai und ich waren den ganzen Weg bis zum Krankenhaus gerannt.

„Naruto, bitte. Wie du siehst, rede ich gerade mit dem Doktor. Also bitte Gedulde di-“

„Verdammt. Nicht wenn es um meinen besten Freund geht“, sagte ich ganz heiser, denn die Panik schnürte mir die Kehle zu. Konnte er nicht einfach „gut“ oder „schlecht“ sagen?! Die Ungewissheit würde mich sonst umbringen!

„Naruto! Ich verstehe es! Aber warte bei den anderen, während ich mit dem Arzt rede.“

„Sensei Kakashi Bi-“

„Naruto. Warte bei den anderen!“, der strenge Ton und Blick von meinem Lehrer ließ mich verstummen, obwohl ich am liebsten so lange auf ihn eingeredet hätte, bis ich Gewissheit hatte. Daraufhin blickte ich Hilfe suchend zum Doktor, doch der war nicht freundlich und beruhigte mich, sonder guckte nur ganz ernst. Wahrscheinlich hatte er genug Erfahrung mit so einer Situation, so dass er auf am Boden liegende Bekannte oder Verwandte gar nicht mehr einging.
 

Enttäuscht, verzweifelt, am Boden zerstört, .. Es gab gar nicht genug Ausdrücke, um zu beschreiben, wie ich mich in diesem Moment fühlte. Mit brennenden Augen und Wut im Bauch, ging ich zu den anderen herrüber.

„N-Naruto“, hörte ich noch Hinata leise wimmern, ehe ich mit voller Wucht gegen eine Mülltonne trat.

„Verdammter Dreck!“
 

* * *
 


 

Mir kam es vor wie mehrere Stunden; wie lange es wirklich dauerte, bis Kakashi endlich zu uns Schülern rüber kam...ich hatte keine Ahnung. Mein Zeitgefühl war total am Arsch. Ich wusste zwar, dass es nachts sein musste, schließlich waren wir im dunkeln zum Krankenhaus geeilt, aber ich hatte weder als Sai mich geweckt hatte, noch zwischendurch oder jetzt im Krankenhaus nach der Uhrzeit geguckt oder gefragt.

Meine Aufregung und Erleichterung steigerte sich noch mal ins unermäßliche als Kakashi nun rüber kam, um uns zu sagen wie Kiba's Zustand aussah.
 

Kakashi stellte sich vor uns Schüler, verunsichert, das sah ich sofort. Er wollte anfangen zu sprechen, setzte jedoch nur an. Dann kurze Zeit später fing er doch schließlich mit ernster Miene an zu erzählen:
 

„Kiba schwebt nicht in Lebensgefahr. Auf keinen Fall. Jedoch wurde er unter Schmerzmittel und Schlafmittel gesetzte und wird nun eine ganze Weile schlafen. Er hat mehrere Rippen gebrochen und schwere Blutergüsse. Außerdem wahrscheinlich eine leichte Gehirnerschütterung. Macht euch keine Sorgen Kinder, er wird sicher bald aufwachen.“
 

Komischerweiße war mir keine Erleichterung vergönnt, obwohl Kakashi sogar ganz am Anfang betont hatte, dass Kiba nicht in Lebensgefahr schwebte.

Sie hatten ihn Schlaf- und Schmerzmittel gegeben. Ich glaub das machte mir am meisten zu schaffen. Eigentlich war es ganz normal, bestimmt. Doch trotzdem...
 

Keiner sagte etwas zu Kakashi's Worten, jedoch schien auch keiner so recht zufrieden damit zu sein. Ich stand auf.
 

„In welchem Zimmer liegt er?“, fragte ich. Ich wollte mich unbedingt selbst von seinem Zustand überzeugen lassen. Doch Kakashi wehrte ab.
 

„Striktes Besucherverbot für heute, Naruto. Deswegen werden wir jetzt alle ins Hotel zurück kehren und morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“
 

„Ach ja?! Bunter oder was !“, rief ich wütend und fassungslos über Kakashis Leichtfüßigkeit.
 

Kakashi's Worte ließen meine Wut zurückkehren, ich wollte nicht ins Hotel zurück. Auf keinen Fall. Ich wollte bei Kiba bleiben. Zumindest hier im Krankenhaus. Auch wenn ich nicht auf sein Zimmer konnte. Aber so würde ich zumindest Neuigkeiten an erste Stelle erfahren.
 

Auch die anderen schienen nicht davon begeistert und sprachen dagegen. Doch Kakashi ließ sich nicht beirren.
 

„Wir werden auf der Stelle zum Hotel aufbrechen. Das Krankenhaus hat schon genug zu tun, als wenn es sich mit zehn kleinen Zwergen noch rumschlagen müsste!“
 

Schon wieder Kakashi's strenger Ton und diese Miene, doch dieses Mal wollte ich auf keinen Fall nachgeben.
 

„Ich werde nicht ins Hotel gehen. Ich werde hier bleiben, aufjedenfall!“
 

Kakashi schaute mich böse an, doch ich hielt seinem Blick stand.
 

„Ich bin dein Lehrer, Naruto. Und du hast zu tun was ich dir sage. Du behinderst hier nur die Leute bei ihrer Arbeit.“
 

„Ach ja? Indem ich hier nur auf dem Stuhl sitze und Neuigkeiten abwarte?“, fragte ich gereizt. Ich sah keinen Grund indem ich stören würde.
 

Meine Klassenkameraden verfolgten unser Wortgefecht gespannt.
 

„Nein, aber indem du wahrscheinlich bei jedem Arzt aufspringen würdest und nach Kiba's Status fragst.“
 

„Ich-“, doch ich wurde unterbrochen. Sai legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich heran und sprach mir leise, so dass nur ich es verstand ins Ohr:
 

„Verdammt Naruto. Jetzt mach hier keinen Aufstand, meinst du nicht, es ist für unseren Lehrer schon schlimm genug, dass auf seiner Klassenfahrt, unter seiner Aufsicht ein Schüler ins Krankenhaus gerät ? Da braucht er nicht noch einen Schüler alleine im Krankenhaus übernachten lassen.“
 

Ich verstand Sai's Worte schon..., nur ich wollte so unbedingt hier bleiben ! Ich könnte im Hotel sowieso nicht schlafen, das wusste ich.
 

„Bitte Naruto, beruhig dich“, flüsterte Sai mir leise zu und seine Worte schienen mich tatsächlich ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.
 

„Wir sind die ersten morgen, die hier im Krankenhaus bei Kiba sind. Versprochen. Aber jetzt komm bitte mit uns ins Hotel.“
 

Sai hatte es tatsächlich geschafft.
 

Meine Wut klang ab und ich knurrte:

„Okay, gut, wenn's unbedingt sein muss.“
 

„Ja, muss es“, sagt Sai und ließ mich wieder los.
 

Obwohl ich ihn nicht leiden konnnte, obwohl er mich, verdammt nochmal, an Sasuke erinnerte und obwohl ich ihn regelmäßig angiftete, so war er doch im Moment der einzige den ich hatte. Und obwohl ich davon ausgegangen war, dass ich das nie sagen würde, doch im Moment war ich ihm total dankbar dafür.
 

* * *
 

Tatsächlich hatte ich die Nacht kein Auge mehr zugetan, am Anfang hatte ich noch mit Sai geredet. Ich hatte ihm Geschichten über Kiba erzählt. Wie wir uns kennen gelernt hatten, wie wir zusammen Mist verbockt hatten. Wie wir einfach durch dick und dünn gegangen waren. Irgendwann dann hatte Sai gesagt :
 

„Naruto, die Geschichten sind echt klasse, doch du sprichst so, als wenn Kiba gestorben wäre. Mach dir aber keine Sorgen, Kiba ist nicht lebensbedrohlich verletzt. Er wird wieder gesund. Wirklich. Versprochen.“
 

Tatsächlich fiel mir durch Sai's Worte auf, dass ich wirklich davon ausging, dass Kiba nicht mehr gesund werden würde. Warum war ich von vornerein so negativ darauf eingestellt? Er war nicht lebensbedrohlich verletzt! Also wieso?

Wahrscheinlich, weil ich doch schon so viele mir wichtige Menschen verloren hatte...
 

* * *
 

Am Morgen darauf, beim Frühstück wollte ich nur noch eins: So schnell wie möglich Sensei Kakashis Geschwätz, indem er gerade mitten drin war, überstehen und direkt ins Krankenhaus fahren um Kiba zu sehen. Ich denke, so geladen wie jetzt, war ich vorher noch nie gewesen. Am liebsten wäre ich auf der Stelle von meinem Stuhl hoch gesprungen und hätte Kakashi angeschrien, er solle uns jetzt nicht mit dem unnötigen Gerede über unsere Aufsätze aufhalten!
 

Aber Lehrer hatten eben sowas vollkommen drauf, in den unpassensten Momenten ihre Schüler voll und ganz strapazieren und wohl gemerkt, das alles noch total ungewollt.
 

Der Teller, der vor mir stand, war noch sauber. Ich hatte kein bisschen essen können, die Ungewissheit und Sorge über den Zustand meines besten Freundes schnürrte mir die Kehle zu. Ich fühlte mich den ganzen Tag schon einfach nur apathisch. Ich schirmte mich von den anderen ab, während sie aßen und während sie sprachen; wie sie sich Sorgen machten um Kiba. Zwar saß ich noch an einem Tisch mit den anderen und sie versuchten auch auf mich einzugehen, mit mir mitzufühlen, mich zum essen zu animieren, mir Hoffnungen zu machen. Doch nichts von all dem erreichte mich.

Im Moment wollte ich nämlich nur eins: Mich selber von Kiba's Zustand zu überzeugen

und nicht mehr das unerträgliche Gerede von Kakashi zuzuhören.
 

„Heute Vormittag habt ihr frei, ihr könnt die Stadt erkunden, hier bleiben oder sonstiges.

Jedoch bitte ich euch noch nicht zu Kiba ins Krankenhaus zu gehen, das bedeutet nur viel zu viel stress für die Ärzte, außerdem sind Kiba's Eltern angereist und ich denke auch diese wollen keine ganze Schulklasse dort sitzen haben. Lasst sie erstmal mit ihrem Sohn alleine. Um 13 Uhr will ich euch alle wieder hier haben. Und das bedeutet um spätestens 13 Uhr, nicht um zehn nach eins, oder zwei Minuten nach eins! Verstanden?... So, das wärs eigentlich fürs Erste. Ihr könnt jetzt in eure Räume gehen und wenn ihr eure Aufsätze abgegeben habt dürft ihr das Hotel verlassen. Viel Spaß und weitere Informationen über Kiba werde ich euch am Mittagstisch mitteilen.“
 

Das war der verdammte Erlösungssatz, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte! Ich stand direkt auf, der Stuhl wurde ungnädig nach hinten gestoßen und schnellte direkt aus dem Raum herraus. Halb am rennen, lief ich die Treppe nach oben. Der Zimmerschlüssel wurde durch die Eile zu einer Schlange und wollte einfach nicht in das Schlüsselloch passen, doch ich zwang mich, mich ein wenig zu beruhigen und schon war auch dieses Hindernis gemeistert. Ich riss die Tür auf und rannte zu meinem Koffer, krammte dort ungnädig in meinen Sachen und fand schließlich zerknittert meinen Aufsatz, den ich mit so viel Gegenwehr und Abscheu doch noch geschrieben hatte und der mich so viel Mühe und Überwindung gekostet hatte.

Ich verharrte in meiner Position und las mir die ersten Zeilen meines Aufsatzes nochmal durch. Sollte ich diesen Aufsatz wirklich abgeben? Damit würd ich mein ganzes Leben und vorallem meine ganzen Gefühle meinem Lehrer offen legen...

Ich wurde steif und meine Hände verkrampften sich. Ich konnte den Aufsatz auf keinen Fall abgeben. Ich-
 

„N-Naruto?“
 

Ich fuhr fürchterlich hoch und mein Kopf schnellte nach hinten. Dort stand Hinata im Türrahmen, verängstigt über meine Reaktion.
 

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken...“ , entschuldigte sie sich und schaute verschüchtert auf den Boden.
 

Tatsächlich hatte sie mich zu Tode erschreckt. Ich fühlte mich so als hätte sie mich bei etwas verbotenem erwischt. Ich merkte, dass ich den Aufsatz unbewusst mit der Vorderseite auf den Boden gepresst hatte. Wieso brachte mich dieses Thema so aus der Fassung?!
 

„Sch-schon okay“, stammelte ich und versuchte mich von den noch währenden Schock zu beruhigen.
 

„Kakashi hat mich geschickt“, nannte mir Hinata den Grund für ihr kommen.

Mein Gesicht verfinsterte sich. Warum wusste ich was kommen würde?

„Warum?“, fragte ich trotzdessen.
 

„Er weiß, dass du auf keinen Fall nicht ins Krankenhaus fahren wirst. Deswegen möchte er, dass du hier bleibst. Und nach dem Mittagessen darfst du mit ihm und noch ein paar anderen ins Krankenhaus fahren.“
 

„Kakashi glaubt jawohl nicht echt, dass ich hier sitzen bleib, wenn mein bester Freund im Krankenhaus liegt!“
 

Begann ich direkt zu protestieren. Ich stand auf und zerdrückte unbewusst meinen Aufsatz in meiner rechten Hand.
 

„Das ist nicht sein ernst, oder?!“, fragte ich Hinata und funkelte sie dabei böse an. Ich konnte nicht glauben, dass Kakashi mich hier behalten wollte. Verzweiflung überkam mich bei der Vorstellung, noch so lange warten zu müssen und nicht zu wissen was mit Kiba war.
 

Hinata schien unter meinem Blick zu schrumpfen, doch das war mir im Moment so ziemlich scheiß egal. Obwohl sie keine Schuld an Kakashi's Vorschrift hatte, so war sie doch gerade in einer misslichen Lage, denn sie übermittelte mir die Nachricht und bekam, eigentlich unschuldig, meine ganze Wut ab.
 

„D-doch, tut mir leid Naruto, aber Sensei Kakashi hat mich beauftragt, dir das zu sagen.“
 

„Fuck!“, fluchte ich, „ich bleib auf keinen Fall in diesem verdammten Hotel! Keine Minute länger!“
 

Und obwohl ich Hinata angst machte, kam sie auf mich zu. Sie legte zögernt ihre Hand auf meine Schulter.
 

„A-aber Naruto, das ist doch nicht so schlimm.“
 

„Nicht so schlimm?“, zischte ich und schaute sie gereizt an.
 

„Nein, a-also ich mein, d-dass du doch mittags Kiba sehen wirst. Und das ganz sicher...D-du musst Kakashi verstehen, er-“
 

„WIESO VERSTEHT MICH HIER EIGENTLICH KEINER?!“
 

Schrie ich Hinata nun ganz heiser an und schlug ihre Hand von meiner Schulter. Erschrocken wich sie zurück und schaute mich voller Furcht an.
 

„Mein bester Freund liegt im Krankenhaus! Und ich soll im Hotel warten?! Ich darf ihn nicht besuchen kommen?! Ich bin 16, ich darf machen was ich will! Da hat dieser Bastard von Lehrer mir nichts vorzuschreiben! Ich-“
 

„Der >Bastard von Lehrer<, wie du so schön sagst, hat dir sehr wohl was vorzuschreiben.“
 

Ich drehte mich um, in der Tür stand Kakashi. Normalerweiße wäre ich verunsichert oder peinlich berührt gewesen, wenn Kakashi die Beleidigung gehört hatte, doch im Moment war mir das total egal, denn die blanke Wut überwog.

Mit feuerrotem Gesicht starrte ich ihn funkelnd an.
 

„Wie du sicherlich weißt, bin ich nämlich für die gesamte Klassenfahrt dein Erziehungsberechtiger und du hast zu tun was ich sage, sonst kann ich dich problemlos nach Hause schicken...Auf der Stelle.“
 

Ich presste bei den letztzen Satz meine Zähne so fest zusammen, dass es knirschte.

Nach Hause schicken...Kakashi hatte sie jawohl nicht mehr alle. Nie und nimmer könnte ich soweit weg von meinem besten Freund sein, der noch immer verletzt im Krankenhaus lag! Und das wusste er wohl ganz genau, denn damit hatte er mich. Er würde es so oder so raus bekommen, ob ich im Krankenhaus war oder nicht. Innerlich vor Wut kochend blickte ich auf den Boden. Verdammter Kakashi!
 

Ich hörte ein tiefes Seufzen.

„Es tut mir leid Naruto, aber das musst du akzeptieren. Direkt nach dem Mittagessen können wir uns auf den Weg machen und Kiba besuchen. Aber fürs Erste möchte ich dich hier behalten.“

Unglücklicher Weiße, hörte ich wirklich in Kakashi's Stimme, wie leid es ihm tat und es minderte, wenn auch nur ein wenig, meine Wut.
 

„Ich denke, ein bisschen Ablenkung würde aber auch nicht schaden.“

Ich schaute hoch. Da drängelte sich Sai an Kakashi, in der Tür vorbei und lief zu seinem Koffer. Er krammte darin und redete im Plauderton weiter:
 

„Ein paar andere und ich werden gleich in die Stadt gehen. Uns ein bisschen die Stadt ansehen, Souvenirs kaufen un-. Wo ist denn mein Portmonait? Und uns von Kiba's Unfall ein wenig ablenken...Ah! Hier ist es ja!“
 

Sai hatte ein schwarzes Portmonait in der Hand, steckte es in seine Gesäßtasche, kam aus der Hocke und drehte sich nun zu mir, Kakashi und Hinata.
 

„Vielleicht sollte Naruto mitkommen?“, fragte er nun Kakashi. Kakashi verneinte nicht direkt, er schien erstmal zu überlegen.

„Ach, Hinata, wenn du möchtest kannst du natürlich auch mitkommen“, Sai lächelte sie nun an, doch sie schüttelte den Kopf.

„N-nein danke, ich möchte mich ein bisschen ausruhen.“

Sai zuckte mit seinen Schultern.

„Auch okay.“
 

„Ich denke, das ist keine gute Idee Sai“, meldete sich nun Kakashi zu Wort, „ In dem Punkt vertrau ich euch doch zu wenig, als das ihr nicht ins Krankenhaus geht.“
 

Und obwohl ich nicht in die Stadt wollte, so wollte ich doch einfach nur aus diesen stickigen und fast unerträglich gewordenen Hotel flüchten.
 

„Bitte Sensei Kakashi!“, flehte ich ihn nun an, „Vielleicht würde ein wenig Ablenkung mir wirklich nicht schaden und ich verspreche, ich werde in die Stadt gehen und nicht ins Krankenhaus!“
 

Und dies war nicht gelogen, ich hatte angst, dass wenn ich ins Krankenhaus ging, Kakashi es raus bekam und er mich nach Hause schicken würde. So würde ich mich nur noch hilfloser fühlen, als jetzt schon.
 

Kakashi schaute mich skeptisch an, doch dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck.

„Okay...ich denke Ablenkung, würde dir wirklich nicht schaden. Doch Sai ! Ich mache dich dafür verantwortlich, wenn Naruto auch nur ein Schritt ins Krankenhaus setzt!“
 

„Kein Problem“, entgegnete Sai Kakashi mit einem Grinsen.

„Dann wünsch ich euch mal viel spaß“, sagte Kakashi noch, schaute uns mit einem drohenden Blick an und verschwand. Auch Hinata verabschiedete sich unsicher, wahrscheinlich war sie noch geschockt von mir wegen vorhin und verschwand ebenso aus unserem Zimmer.
 

„Danke Sai.“

Ich war ihm wirklich dankbar, ein Lächeln brachte ich trotzdem nicht zu stande, die Sorge um Kiba überwog immer noch.

„Ist selbstverständlich. Sei in einer viertel Stunde fertig, wir treffen uns unten im Speisesaal.“

Mit diesen Worten verschwand auch Sai und ließ mich alleine im Zimmer zurück.
 

Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte auf meine Handyuhr. Noch ein paar Stunden, bis ich Kiba sehen würde. Tatsächlich schien es mir doch angebrachter, sie in der Stadt tot zu schlagen, als hier.
 

Hier würde ich mir doch nur noch mehr den Kopf zerbrechen, als in der Stadt. Ich starrte an die Decke.
 

Wieso? Ich verstand es einfach nicht...Warum mussten gerade mir, so wichtige Menschen, immer und immer wieder entgleiten. Es war ja tatsächlich, fast wie ein Fluch.

Erst meine Eltern, dann meine Stiefeltern und jetzt ... auch noch mein bester Freund.

Ich schüttelte automatisch den Kopf.
 

Kakashi hatte doch gesagt, Kiba ist nicht lebensbedrohlich verletzt!
 

Also warum, hatte ich dann doch so eine scheiß Angst, die mir förmlich die Kehle zu schnürrte? Mein ganzer Körper, von Kopf bis zum Fuß, war wiederlich verkrampft!
 

Ich presste mir meine Hände aufs Gesicht.
 

„Verdammt...“
 

Ich merkte, wie mir meine Stimme selber so fremd wie schon lange nicht mehr vorkam. Zu zittrig, zu zerbrechlich. Meine ganzen Gefühle entglitten mir... und ich konnte es nicht verhindern.
 

Ich blickte wieder auf die Uhr meines Handys. Ich sollte nach unten gehen, die anderen warteten sicher bereits. Also stand ich mühselig und völlig erschöpft und ausgelaugt vom Bett auf, hob meinen zerknitterten Aufsatz auf und als ich das Wort „Familie“ las, viel mir ein, dass ich Itachi ja noch den Tee mitbringen sollte. Dies könnte ich nun in der Stadt erledigen, doch durch das ganze Wirrwarr, welches in meinem Kopf herrschte, wollte mir der Name des Tees einfach nicht einfallen, und ich wusste, dass es keinen Sinn hatte weiter drüber nachzudenken, also lies ich es sein, er würde mir nicht einfallen. Ich nahm mir mein Portmonait aus der Nachttischschublade und den Schlüssel für das Zimmer, dann verließ ich es und schloss hinter mir ab. Anstand rechts den Gang hinunter zum Speisesaal zu laufen, lief ich nach links. Denn dort, hinten am Gang, hing ein Telefon.
 

Mit unglaublich zittrigen Händen wählte ich die Nummer meines Zuhauses.

Den Hörer hielt ich an mein Ohr und ließ das Telefon wählen. Meine Gedanken drifteten ungewollt direkt wieder ab.
 

Tut...Tut...Tut
 

Ich würde es nicht erträgen können, wenn Kiba sterben würde...
 

Tut...Tut...Tut
 

Nicht nochmal, ich würde es nicht nochmal ertragen können...
 

Tut..Tut...Tut
 

...zu sehen wie ein mir wichtiger Mensch stir-
 

„Sasuke Uchiha.“
 

„S-sasuke?“
 

Mit einem Schock wachte ich aus meiner Trance. Wie konnte Sasuke ans Telefon gehen? Er hätte doch um diese Zeit in der Schule sein müssen.
 

„Ja, sagte ich doch. Wer ist da überhaupt?“
 

Sasuke's Stimme hörte sich so kühl an, wie immer.
 

„I-ich bin's Naruto.“
 

Meine Stimme dagegen, hörte sich so gebrochen an, wie noch nie. Ich hätte mir am liebsten selbst die Zunge abgebissen.

Eine Weile erklang nichts auf der anderen Seite, doch dann:

„Naruto? Wieso rufst du an?“, fragte er skeptisch.
 

Er durfte auf keinen Fall hören, dass irgendwas nicht stimmte...Wobei selbst wenn, denke ich, würde er nicht darauf eingehen, schließlich war er noch immer Sasuke. Trotzdem sollte er auf keinen Fall merken, wie verzweifelt ich im Moment war, es wäre mir unheimlich unangenehm gewesen. Deswegen versuchte ich meine Stimme so stark wie möglich klingen zu lassen.
 

„Ich wollte Itachi sprechen. Ist er da? Aber... warum bist du überhaupt zu Hause um die Zeit?“
 

Das ganze Wirrwarr, um den Kuss von Sasuke, kam in meinem Kopf hoch und ungewollt, so hatte ich das Gefühl, wurde ich auch noch tomatenrot.
 

„Ich bin krank, bin zu Hause geblieben...aber nein, Itachi ist grade auf zur Firma.“

„Oh...ehm...Achso...äh...Weißt du denn vielleicht, wie der Tee hieß den er so unbedingt haben wollte, aus Suna?“

„Fragst du mich, Idiot...Ich glaub er schmeckte nach Vanille und Heidelbeere, ansonsten weiß ich es nicht.“

„Hm naja okay, trotzdem danke. Dann noch gute Besserung. Bis in ein paar -", wollte ich mich verabschieden, doch Sasuke unterbrach mich:
 

"Wieso bist du fast am flennen?"
 

Geschockt schluckte ich hart. Er hatte es also doch gehört.
 

„D-du spinnst ! Ich heule nicht!“
 

„Achja? Wahrscheinlich bist du nur erkältet richtig?“

Ich hörte deutlich Wut in der Stimme von Sasuke. Ich schwieg.

„Was ist da hinten los?“

„Geht dich nichts an. Leg auf und geh pennen.“

„Nein.“

„Tschüss.“

„Kannste knicken.“

„Sasuke!“

„Naruto!“
 

Ich merkte zu deutlich die aggressive Spannung zwischen uns, und das sogar nur durch die Leitung. Was jedoch noch merkwürdiger daran war, dass Sasuke doch tatsächlich wissen wollte, was los war! Irgendwas war mit dem Jungen, in letzter Zeit, gewaltig schief gelaufen! Erst küsste er mich und jetzt wollte er auch noch reden! Das konnte er sich sowas von abknicken. Ich fiel nicht auf sein ausgekatertes Spiel rein, auch wenn ich noch nicht genau wusste, welchen raffinierten Plan er eigentlich verfolgte.
 

„Du spinnst doch total in letzter Zeit!“, herrschte ich ihn an.

„...Ey, Naruto ! Ich versuch dir grad zu helfen!“, rief er ins Telefon.

„Das mein ich ja! Wer oder was bist du?! Und was hast du mit dem echten Sasuke angestellt?!“

„Du Hirnverbrannter Idiot...“

„Spinner!“

„Arsch!“

„Bastard!“

„Hurensohn!“

„Fick dich!“
 

Nach meiner letzten Beleidigung, wurde es aufeinmal ruhig, am anderen Ende der Leitung. Und dann sagte Sasuke:
 

„...Na, wenigstens heulst du jetzt nicht mehr.“
 

Das haute mich komplett aus den Schuhen. Ich schluckte und war nicht fähig noch irgendwas zu sagen...statt dessen und ich hätte mich selber dafür massakrieren können...fing ich an laut zu schluchzen.
 

Ich war selber von mir geschockt! Aber mal sowas von. Es kam so plötzlich und es hatte keine beschissenen Anzeichen gegeben. Ich flennte aufeinmal! Ich heulte, verdammt ich heulte echt! Und ich konnte es zum verrecken nochmal, nicht verhindern. Ich spürte wie die heißen Tränen mir übers Gesicht liefen und ungewollt kamen gequälte Laute aus meinem Mund. Ich hätte mir am liebsten meine vermaledeite Zunge abgebissen.

Ich fing doch echt an zu weinen, als ich mit meinem Erzfeind telefonierte.

Scheiße, war ich 'ne Pussy.
 

„Na super. Jetzt heulst du also doch“, stelle Sasuke nüchtern fest.

Ich konnte nichts dazu sagen, meine Gefühle schienen den Kampf gewonnen zu haben und überwältigten mich, ich konnte nur noch heulen und schluchzen. Ich kam mir vor wie ein Kleinkind. Eine Weile sagte Sauske nichts, ich schluchzte nur kläglich vor mir hin.

Natürlich war das mit Kiba ein Schock und brachte mich aus der Fassung, aber ich hatte seit dem Tod meiner Eltern nicht mehr geweint! Ich dachte, ich hätte schon längst alle Tränen vergossen. Nicht mal beim Tod von Sasuke's Eltern waren mir Tränen gekommen.

Und warum jetzt aufeinmal?! Als ich mit Sasuke telefonierte?!
 

„Hau schon raus, Naruto.“
 

Eigentlich hatte ich wirklich nicht vorgehabt dem Idioten was zu erzählen. Aber total anfangen zu heulen und dann auflegen, nein, das kam ja noch verzweifelter rüber, also zwang ich mich meine Stimme zu beruhigen. Es klappte nicht wirklich, die folgenden Worte hatte Sasuke wahrscheinlich entziffern müssen:
 

„K-kiba, er liegt im... Krankenhaus.“
 

„Was ist passiert?“
 

„E-er hatte eine Schlägerei. Ein paar miese Typen sind auf ihn losgegangen. Nun liegt er im Krankenhaus und...ich...ach, er ist zwar nicht lebensbedrohlich verletzt, e-er wurd nun unter Schlafmittel gesetzt...und die Ärzte meinen es ist alles okay und wie gesagt er ist nicht lebensbedrohlich verletzt aber-“
 

„Spinnst du jetzt total, Naruto?“, unterbrach Sasuke aufeinmal und ich hielt erschrocken hinne. Ich wusste nicht, wie ich die Frage deuten sollte. Glaubte er mir etwa nicht, oder was meinte er damit?
 

„DESWEGEN heulst du?! Alter! Er ist nicht lebensbedrohlich verletzt und wird wieder aufwachen. Also gibt’s keinen beschissenenen Grund zu heulen! Na und, dann hat er halt ein blaues Auge ! Deswegen flennen?! Ich hab dich nicht mehr heulen sehen, seit dem Tod deiner Elten! Also stell dich nicht was an und mach ein auf pessimistisch, wenn mit Kiba alles soweit okay ist! So kenn ich dich gar nicht. Wo ist der positiv eingestellte und damit total auf den sackgehende Naruto?! Du kennst doch Kiba, sobald er aufwacht sitzt er da mit 'nem fetten Grinsen und wird nur darüber lachen, dass du dir solche Sorgen gemacht hast, obwohl doch alles klar abläuft! Meine Fresse, Naruto krieg dich wieder ein!“
 

Verblüfft hielt ich den Hörer an mein Ohr. Ich war nicht fähig etwas dazu zu sagen. Jedoch, mein unkontrollierbares schluchzen war verklungen, wie weggeblasen. Ich hörte Sasuke am anderen Ende des Telefons laut schnaufen vor Wut.
 

„Man, bist du schlecht im trösten“, stellte ich fest, bekam darauf hin jedoch keine Antwort und fragte mich, ob dies überhaupt ein Versuch gewesen war mich zu trösten. Ich heulte nicht mehr, das hatte er doch tatsächlich geschafft.
 

„Du, Sasuke. Ich leg auf.“

Sasuke sagte nichts am anderen Ende des Telefons.

„Gute besserung...und... danke.“

Ich beendete, wirklich verblüfft, das Gespräch.

Mir war der Name des Tees wieder eingefallen.

Das Ende meiner Wut

NOCH NICHT ÜBERARBEITET
 

Kapitel 9: Narutos Gefühle
 

Ich hatte tatsächlich das erste mal seit Jahren geweint. Seit so unfassbar vielen Jahren.

Einerseits schockierte es mich immer noch, weil es so plötzlich kam, aber die Erleichterung die mir dadurch vergönnt war, war enorm! Es war so, als wenn ein Staudamm endlich gebrochen war. Nach tausenden von Jahren! Zwar war mir die Tatsache, dass es vor Sasuke passiert war, schon irgendwie peinlich. Aber wegen diesem geilen, erleichterten Gefühl, konnte ich darüber hinwegsehen. Schließlich war ich ihm auch dankbar für das Gespräch. Irgendwie. Und in letzter Zeit schien ja sowieso alles quer zwischen mir und Sasuke zu laufen, da musste mich dies eigentlich auch nicht weiter wundern.
 

Trotz dessen lag Kiba immer noch im Krankenhaus und ich konnte es kaum abwarten endlich zu wissen, wie es Kiba ging. Sai und die anderen hatten mich in die Stadt geschleppt, um uns, und vor allem mich, von Kiba abzulenken. Wir schauten uns ein paar Läden an. Die anderen redeten über dieses und jenes. Ich hielt mich immer noch ein wenig zurück, trotzdem ich konnte mich tatsächlich mal ein paar Minuten am Stück nicht nur auf Kiba konzentrieren-doch musste ich zugeben, dass das Gespräch mit Sasuke den größten Teil dazu beigetragen hatte. Er hatte meine positiven Gedanken zurückgeholt. Ich hatte keine Ahnung wie er meinen Gefühlsstaudamm hatte brechen können, doch ich war wirklich viel optimistischer was Kiba anging.
 

Wir waren also in der Stadt und ich konnte mich tatsächlich etwas von Kiba ablenken, bis Tenten auf einmal auf einen dunkelhaarigen, dünnen Jungen deutete und mit fassungsloser Stimme sagte: „Das ist einer von den Typen!“. Man musste mir nicht noch extra erläutern, welche „Typen“ Tenten meinte. Die Wut stieg direkt ungebändigt in mir hoch und bevor einer von uns überhaupt etwas realisieren konnte, war ich schon am rennen.
 

Am rennen. In Richtung dieses Bastards.
 

Ich hörte noch die überraschten Schreie meiner Freunde und sah wie der Typ sich verwundert in meine Richtung drehte, da hatte er auch schon meine rechte Faust in seinem Gesicht. Total geschockt und benommen sah ich ihn nach hinten taumeln. Er schien zu kippen, doch die Wand hinter ihm gab ihm halt. Er packte sich an die Nase, kontrollierte seine Hand auf Blutspuren, schaute zu mir, mit offenem Mund, hoch und hatte direkt meine andere Faust in seiner Fresse. Dieses mal fing seine Nase wirklich an zu bluten und als sein Kopf auf die Wand hinter ihm prallte, gab mir das häßliche Geräusch die absolute Erfüllung.
 

„Naruto! Verdammte scheiße!“, hörte ich Sai's Stimme dumpf in meinen Schädel hallen und zwei Hände legten sich um meinen Nacken um mich grob nach hinten zu ziehen.
 

„Lass mich los Sai ! Der Hurensohn hat's verdammt nochmal verdient!“, schrie ich und wehrte mich gegen Sai's Griff, mein Blick blieb dabei Stur auf den Typen gerichtet.

Sai's Griff schien sich gezwungener Massen auch ein wenig zu lockern, doch schon waren Tenten und Gaara zur Stelle, so dass ich keine Chance mehr hatte zu entkommen, obwohl ich mich windete und schrie: „Ihr scheiß Idioten, lasst mich los! Ich werd dem Typen seine Fresse einhauen! Er bekommt das, was er verdient hat!“
 

„Naruto!“, schrie Tenten mich an, „Komm wieder runter!!“
 

Der Typ stand noch immer, sichtlich geschockt, an der Wand. Er schien nichtmal zu begreifen, was hier gerade los war, wer wir waren und warum er die Schläge kassiert hatte. Doch eins verstand er anscheinend doch, der Wichser, dass es für ihn günstiger wäre zu verschwinden. Somit taumelte er so schnell wie es unter seinen Schmerzen möglich war die Straße hinunter, als ich dies sah wurde ich nur noch wütender!
 

„Verdammt! Du Feigling!“, schrie ich ihm hinterher, „Wovor hast du Angst?! Stell dich!“
 

Doch er drehte sich nicht mehr um und wurde nur noch schneller, die Griffe der anderen fester.

„Lasst mich los!“, krächzte ich noch einmal und versuchte mich aus den Griffen zu winden, doch sie ließen mich nicht.
 

„Naruto! Scheiße, du bist nicht besser als diese Idioten! Checkst du überhaupt was gerade abging?!“, hörte ich Tenten mit gebrochener Stimme sagen. Der Typ verschwand um eine weit entfernte Ecke, die Griffe lockerten sich und ich konnte mich mit einem Ruck befreien.
 

„Dieser Wichser hat das verdient ! Ich hätte ihn ebenso Krankenhausreif geprügelt, wenn ihr mich nicht fest gehalten hättet!“, rief ich den anderen ganz aufgebracht zu. Meine Hände taten weh von den Schlägen und mein ganzer Körper bebte vor Wut.
 

Ich hätte im Moment am liebsten alles um mich herum nieder getreten. Ich wusste gar nicht wohin mit meiner Wut, zwar hatten die zwei Schläge gut getan, aber es war eindeutig nicht genug gewesen. Verdammt! Der Hurensohn hatte eindeutig mehr verdient!
 

„Tenten hat recht, Naruto. Du bist nicht besser, als diese Idioten“, sagte Sai nun mit seiner gewohnt ruhigen Stimme und am liebsten hätte ich in diesem Moment ihm eine verpasst.
 

„Ich bin was?! Nimm das zurück ! Diese Typen haben mein besten Freund ohne Grund niedergeschlagen und du sagst, ich bin genauso ?! Scheiße, Sai, nimm das direkt zurück!“, schrie ich Sai an, meine restliche Wut richtete sich nun gegen ihn. Wie konnte er es wagen mich mit solch widerlichen Leuten auf ein Podest zu stellen?! Verstand er nicht, dass ich das für Kiba getan hatte, dass das aus purer Freundschaft war? Freunde musste man verteidigen! Er wusste anscheinend nicht wie es sich anfühlte jemanden so zu verabscheuen wie ich es im Moment tat. Er wusste wohl nicht wie es war, wenn Angst, Wut und Hass aufeinander prallten.
 

„Ich nehme gar nichts zurück“, sagte er in dem gleichen Tonfall.
 

Im ersten Moment wollte ich ihm dafür eine reinhauen, doch ich bemerkte, dass ich dann wirklich nicht besser gewesen wäre, als die Typen. Ich beruhigte mich in der Hinsicht damit, dass ich mich nie gut mit Sai verstanden hatte und das die letzten Anzeichen von „Freundschaft“ anscheinend doch nur trug gewesen waren. So schaffte ich es einigermaßen auf den Teppich zu bleiben.
 

Wie gesagt „einigermaßen“.

Ich spuckte ihm vor die Füße.

„Du kannst mich mal.“
 

* * *
 

Ich war wirklich kurz davor gewesen das Krankenhaus zu betreten. Ein verdammter Schritt hatte gefehlt und ich wäre drinnen gewesen. Nicht nur ein „wirklicher“ Schritt, auch nur ein Schritt im übertragenen Sinne hatte gefehlt. Doch ich war umgedreht. Einfach umgedreht. Es überraschte mich selbst noch. Ich war einfach umgedreht und hatte das Weite gesucht, obwohl mein verletzter bester Freund in diesem großen grauen und melancholisch aussehenden Gebäude lag und es ihm wahrscheinlich scheiße bis aufs Blut ging. Ich musste mir eingestehen, dass ich wahrscheinlich nicht umgedreht wäre, sondern direkt rein gelaufen wäre, wenn das Telefonat mit Sasuke nicht gewesen wäre. Das Telefonat hatte meinen Kopf einmal komplett durchgefegt. Meine Gedanken waren wirklich klarer und ich sah ein, dass es Unsinn war, hysterisch und panisch ins Krankenhaus zu rennen, Kakashi und den anderen in den Rücken zufallen, obwohl ich versprochen hatte keinen Schritt dort reinzusetzen. Es war unglaublich, was Sasuke bei mir bewirkt hatte! Die Typen die Kiba verprügelt hatten, hätte ich immer noch gerne die Fresse poliert, aber ich konnte mich doch tatsächlich selbst davon überzeugen, dass Kiba eben nicht lebensbedrohlich verletzt war und das mir meine derzeit wichtigste Person im Leben nicht entgleiten würde. Nicht nochmal.
 

Mit einem Schlag hatte ich einen große Portion Hoffnung dazu gewonnen, und ich hoffte, diese würde sich nicht bald wieder in Luft auflösen.
 

Denn ansonsten... ich wollte es mir gar nicht ausmalen.
 

Statt dessen lief ich also planlos durch die Stadt, auch wenn sie mir total fremd war, ich hatte keine Augen für den neuen Anblick der sich mir bot. Meine Gedanken waren bei ganz anderen Themen, einerseits bei Sasuke's Verhalten, andererseits bei Sai und den anderen, es tat mir leid wie ich mich gegenüber ihnen verhalten hatte, ich hätte sie nicht so anschreien müssen. Schließlich meinten sie es nur gut mit mir. Worüber ich aber natürlich am meisten nachdachte, war Kiba und diese verdammte Turmuhr, die ständig in meinem Blickfeld war und dessen Zeiger einfach nicht die eins erreichen wollte.
 

Also blieb ich noch ein Weilchen, mir kam es vor wie eine Ewigkeit, mit meinen Gedanken alleine, bis ich mich schließlich doch endlich auf den Weg in das Hotel machen konnte.
 

***

Es war 13 Uhr. Punkt 13 Uhr.
 

Alle aus der Klasse hatten sich ausnahmslos pünktlich im Speisesaal des Hotels versammelt und an den freien Tischen verteilt. Die Luft war angespannt, dass merkte jeder Blinde sofort. Ein paar unterhielten sich leise, die meisten schwiegen und wollten nur, dass Kakashi nun auch endlich den Raum betrat, und gute Nachrichten über Kiba hatte. Keiner hatte bis jetzt auch nur das Buffet mit einem Finger berührt, obwohl es mehr als üppig war. Wir hatten alle andere Sorgen.
 

Nervös klopfte ich mit meinen Fingernägeln auf den Tisch. Mir war bewusst, dass die anderen die neben mir saßen davon genervt waren. Doch keiner traute sich etwas zu sagen, entweder aus Mitleid, weil sie davon ausgingen, dass mich, als Kiba's bester Freund der Unfall am meisten getroffen hatte oder weil sie schiss hatten, dass sie die nächsten Opfer eines unkontrollierten Wutanfalls werden würden. Hinata schien noch immer so geschockt von meinem heutigen Wutanfall, so dass sie sich nichtmal getraut hatte sich zu Sai, Gaara, Tenten und mir zu setzen. Doch darüber konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen, es war zu unwichtig im Vergleich mit Kiba's Gesundheitszustand. Ich konnte nicht still sitzen, und meine Gedanken schienen auch nicht stoppen zu wollen.

Wo blieb dieser verdammte Kakashi, wenn man ihn einmal brauchte.

Warum musste er selbst in so einer Situation zu spät kommen?

Wie konnte der Wichser sich das gerade jetzt erlauben.

Wie konnte er uns, nein mir, das antun?!
 

Fünf Minuten vergingen, in denen ich weiterhin den Tisch mit meinen Fingernägeln malträtierte und weiterhin keiner meiner Mitschüler etwas sagte.
 

Ich konnte mich kaum noch auf den Stuhl halten, so geladen war ich. Meine Mitschüler hatten es schon lange aufgegeben mich beruhigen zu wollen. Sai und Tenten schienen immer noch wütend auf mich, wegen dem Vorfall von heute in der Stadt. Nein, geschockt traff es besser. Ja, sie waren eindeutig von mir geschockt. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass ich zu so etwas fähig war...

Und es tat mir auch leid. Nicht für den Typen. Auf keinen fall. Aber irgendwie hatte ich gegenüber den anderen ein schlechtes Gewissen. Aber auch das schien viel zu unwichtig, im Vergleich zu Kiba's Zustand.
 

Drei weitere Minuten vergingen und ich war kurz davor Kakashi mit eigenen Händen aus seinem Zimmer zu ziehen, doch genau in dem Moment, als ich den Entschluss gefasst hatte, betrat Kakashi seelenruhig den Raum.
 

Ich stand wie von der Tarantel gebissen vom Stuhl auf und starrte ihn erwartungsvoll an. Meine Hände hatte ich zu Fäuste geballt und ich merkte wie ich vor Nervosität leicht anfing zu zittern.

Kakashi bemerkte mich direkt und schaute gelassen zurück.

„Ich nehme mal an, du willst nicht erstmal Mittag essen?“, fragte er mich in einem ruhigen Tonfall.

Meine Zähne presste ich hart aufeinander. Würde ich jetzt was essen, würde es direkt wieder hoch kommen. Da war ich mir sicher. Wie mechanisch schaffte ich es grad noch meinen Kopf zu schütteln. Die Augen meiner Mitschüler waren gespannt auf uns gerichtet, auch das letzte Gespräch war nun verstummt. Jeder wartete nur auf Kakashi's Reaktion.
 

Und dann sprach er die erlösenden Worte:
 

„Ok, dann geh“.
 

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ohne einen meiner Mitschüler noch einen weiteren Blick zu würdigen stürmte ich an Kakashi vorbei.
 

* * *
 

Wie in Trance beschritt ich den Weg zum Krankenhaus. Meine Gedanken schwirrten nur so in meinem Kopf. Doch zu meinem verwundern, waren die meisten nicht mehr negativ, sondern positiv. Auf einmal war ich mir sicher, dass die ganze Sache ein gutes Ende nehmen würde. Ja, seit dem Gespräch mit Sasuke, sah ich alles nicht mehr so negativ. Schließlich wusste ich auch, dass Kiba sich nie von etwas runterkriegen ließ! Der Junge war schließlich nicht umsonst mein bester Freund! Diese positiven Gedanken taten wirklich verdammt gut...

Im nach hinein konnte ich gar nicht mehr sagen, wo ich lang gelaufen war und wie lange ich gebraucht hatte. Meine Gedanken schwirrten schließlich nur um Kiba. Als das Krankenhaus endlich in Sichtweite war, legte ich nochmal einen Zahn zu. Diesmal blieb ich nicht vor der Tür stehen, ich zögerte nicht eine Sekunde. Ich wollte nicht noch länger warten, die letzten Meter überwand ich wie von allein.

Vor der Rezeption blieb ich das erste mal, seit ich vom Hotel los gelaufen war, stehen.

Ich wollte fragen welche Zimmernummer Kiba hatte, merkte aber das ich erst mal unweigerlich Luft holen musste. Ich hatte anscheinend wirklich eine gewisse Geschwindigkeit draufgehabt. Die Frau an der Rezeption guckte mich fragend an. Sie zog die linke Augenbraue hoch und wartete, bis ich anfing zu reden. Nach gefühlten Minuten, schaffte ich es endlich die Worte stammelnd herauszubringen:

„K-Kiba Inuzuka!“
 

Sie schaute mich noch drei weitere Sekunden so an und blickte dann mit aller Ruhe auf ihrem Bildschirm, bevor sie dann mit rauchiger Stimme antwortete: „Zimmer 412“.
 

Ohne mich zu bedanken lief ich direkt weiter, orientierte mich kurz und verwarf sofort den Gedanken mit dem Aufzug zu fahren. Ich lief ins Treppenhaus, nahm immer zwei Stufen auf einmal. Die fragenden Blicke der Menschen, welchen ich unterwegs begegnete, nahm ich kaum war. Ich hatte nur Augen für die Zimmernummer 412. Ich erreichte den vierten Stock in kürzester Zeit und betrat den Trakt. Anhand des Lageplans erfuhr ich, dass das Zimmer 412 sich ganz am Ende befand. Ich lief enthusiastisch los, wurde aber von Schritt zu Schritt merklich langsamer. Kein einziger Mensch befand sich auf den Flur. Es herrschte Totenstille. Ich merkte wie meine Beine mit jedem Schritt schwerer wurden und der Mut mich so schnell wieder verließ, wie er gekommen war.
 


 


 

Scheiße.

Und auf einmal war sie wieder da, diese Angst. Diese schreckliche Angst. Die negativen Gedanken hatten mit jedem weiteren Schritt auf diesem Korridor die positiven Gedanken ein bisschen mehr verscheucht. Nein, vernichtet traf es eindeutig besser!
 

Was war, wenn ich das, was mich am Ende des Flurs erwartete nicht verkraften konnte?
 

Kiba war nicht lebensbedrohlich verletzt worden, aber mir war schon so viel Unglück in meinem Leben widerfahren, wieso sollte es dieses mal anders sein?
 

Warum verdammt sollte ich einmal im Leben Glück haben?!

Warum sollte das Leben- so grausam wie es war- Kiba verschonen ?

Warum sollte es das Leben einmal gut mit mir meinen...
 

Jeden Schritt den ich tat nahm ich deutlich war, ich fühlte mich als würde ich den Weg zu meinem Henker beschreiten. Zu meinem eigenen seelischen Tod. Der Korridor kam mir ewig lang, und doch zu kurz vor. Ich schluckte hart.

Es war das vorletzte Zimmer. 412 ich blickte auf die Nummer der Tür. 412. Hier war es.
 

Ich ging nicht rein, ich klopfte nicht, ich blieb einfach vor der Tür stehen. Und versuchte mich zu beruhigen. Vergeblich. Ich wusste nicht wie lang ich vor der Tür stand und diese Zahl las. 412. Gefühlte Ewigkeiten, wahrscheinlich nur wenige Sekunden...
 

Ich traute mich nicht. Verdammt, ich traute mich kein verdammtes Stück, diese Tür zu öffnen.

Ich hatte zu viel Angst, dass ich damit nicht umgehen konnte, was mich hinter dieser Tür erwartete. Wann war das Leben jemals gerecht gewesen? Wieso sollte es, es diesmal sein?

Ich merkte, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete und wie all meine Muskeln verkrampften. Ich presste meine Hände so hart zu Fäusten, dass es weh tat. Und dann auf einmal hörte ich diese Stimme, diese unverkennbare, vertraute, nervige Stimme und ich hätte schwören können, dass in diesem Moment mein Herz einen Satz ausgesetzt hatte.
 

„Naruto!“
 

Wie in Trance nahm in den Blick endlich von der Zahl 412 runter und drehte meinen Kopf in Richtung Korridor. Und da stand er, am Anfang des Flurs. Putzmunter, breit grinsend.
 

Kiba.
 

Ich konnte nicht beschreiben, wie viele Steine mir in diesen Moment vom Herz fielen. Die gesamte Anspannung fiel von meinen Schultern. Es war nicht zu beschreiben. Ich wusste es sofort, ich spürte es; Kiba ging es gut, trotz sichtbaren Verletzungen, ihm ging es verdammt noch mal gut und mein Glück hatte mich das erste mal in meinem Leben nicht im Stich gelassen.

Mit einem Schlag waren die ganzen negativen Gefühle der letzten Stunde wie weggeblasen. Und ich konnte nicht anders, genau wie Kiba's Mund nahm meiner das größte Grinsen, was er jemals geformt hatte, an.
 

Und es überrascht mich selbst, wie locker ich die folgenden Worte über meine Lippen brachte:

„Ich dachte, ich komm dich mal besuchen“.

Kiba lachte kurz, und ich hatte mich noch nie in meinem Leben so sehr über das Lachen einer anderen Person gefreut.

„Ich hoffe, ich habe euch nicht zu viele Sorgen bereitet!“

Ich grinste immer noch.

„War anscheinend die Sorge nicht wert!“
 

Wir gingen aufeinander zu, übten unseren üblichen Handschlag aus und grinsten uns über beide Ohren an. Ich musste nicht extra fragen, wie es Kiba ging. Das hatte ich direkt mit dem ersten Blick erkannt. Und Kiba bemerkte direkt, wie mir die Erleichterung den Rücken runter kroch. Uns beide ging es verdammt nochmal so gut wie noch nie.
 

Da waren wir also; in einer fremden Stadt, in einem fremden Krankenhaus, auf einen fremden Flur.
 

Und es hätte sich nicht vertrauter anfühlen können.
 

Wir redeten eine komplette Stunde über jegliche belanglose Dinge, es war als hätte die Schlägerei nie statt gefunden und es war als wären wir nicht in einem stickigen Zimmer, in einem Krankenhaus in Suna, sondern irgendwo zuhause in Konoha. Irgendwann kamen dann die anderen, um Kiba zu besuchen. Obwohl Kiba mehrere sichtbare Schrammen und blaue Flecken hatte, war die Erleichterung, welche die Gruppe überfiel, als sie Kiba putzmunter einen Apfel essen sahen, in seinem Krankenbett, enorm. Tenten war sogar den Freudentränen nah. Und Sai, ich glaube, der war mindestens genau so erleichtert wie ich. Sein Lächeln als er Kiba sah, sprach Bände. Und ich, ich fühlte mich so erleichtert wie seit Jahren schon nicht mehr. Es war klasse.

Alles war vergessen, der Aufsatz, der Kuss, Hinata, Sasuke... Nichts konnte mehr meine Gedanken trüben.

Unsere Mitschüler überhäuften Kiba mit Fragen, wie es ihm den ginge, ob er noch Schmerzen hatte, wie lange er noch im Krankenhaus bleiben musste. Kiba genoss voll und ganz die Aufmerksamkeit der anderen, natürlich vor allem der Mädchen.

Ich hatte mich etwas zurück gezogen, schließlich hatte ich schon meine Zeit mit Kiba gehabt. Ich war vollkommen zufrieden, mit mir, der Welt und Kiba. Kakashi unterhielt sich noch mit Kiba's Eltern im Flur, danach verabschiedeten wir uns alle von Kiba und fuhren mit dem Bus zurück zum Hotel. Kiba würde nicht am nächsten Tag mit uns nach Konoha zurück fahren. Nach seinen Nachuntersuchungen nahmen seine Eltern ihn wieder mit nach Konoha.
 

* * *

Den restlichen Tag verbrachten wir damit Souvenirs für unsere Verwandten zu kaufen. Ich besorgte den Tee für Itachi, welcher meiner Meinung nach ganz schön komisch roch für diesen enormen Preis. Es passierte nichts besonderes, die Stimmung von uns allen war auf den Höhepunkt, wir unterhielten uns und lachten viel. Als wir wieder zum Hotel kamen und Sai und ich auf unser Zimmer gingen, konnte ich mich nicht länger zurück halten. Als Sai gerade die Tür schloss, rutschten mir die Worte raus:
 

„Tut mir leid wegen der Aktion heute morgen. Ich war ein Arsch, ich weiß.“
 

Zu allererst schaute Sai mich an, als wäre das 7. Weltwunder geschehen. Wahrscheinlich, hätte er nie damit gerechnet, dass ich einsichtig war und mich auch noch entschuldigte. Dann schien er sich zu fassen:
 

„Entschuldigung angenommen“, antwortete er und dabei lächelte er, wie es für ihn eben typisch war und obwohl ich den Jungen immer noch nicht ganz durchschauen konnte, und er mir deswegen immer noch ein bisschen suspekt war, brachte ich auch ein Lächeln zustande
 

Er war definitiv ein guter Kerl.
 

Sai ging duschen und ich fiel wie tot in mein Bett. Mit keinerlei Gedanken schlief ich in kürze wenigster Sekunden, mit einem Lächeln auf den Lippen, ein.
 

* * *
 

„Seid ihr sicher, dass ihr eure Zimmer alle in super Zustand verlassen habt?“, fragte Kakashi skeptisch.

Wie monoton antworteten alle im Chor: „Ja!“
 

Unser gesamtes Gepäck war vor dem Hotel gestapelt und wir alle waren bereit endlich wieder nach Hause zu kommen. Auch wenn die Geschichte mit Kiba doch noch ein gutes Ende genommen hatte, waren wir doch ein bisschen froh Suna hinter uns lassen zu können.
 

„Gut! Der Bus sollte in fünf Minuten da sein“, verkündete Kakashi noch schnell, bevor alle wieder in Plauderei verfielen. Lee begann auf der Stelle auch auf mich einzureden, wie froh er doch wäre, zuhause endlich wieder jeden Tag trainieren zu können. Tenten mischte sich direkt ein, dass Lee es nicht so übertreiben sollte und auf der Stelle befand ich mich zwischen einer Diskussion, welche mich kein Stück interessierte.
 

Ich blickte mich um. Sai unterhielt sich freudig mit Gaara. Obwohl ich während Kiba im Krankenhaus lag nicht wahrgenommen hatte, dass Sai es so nah gegangen war, so merkte ich jetzt umso mehr, dass auch ihm ein riesen Stein vom Herzen gefallen war. Das Sai in Kiba verknallt war, empfand ich immer noch als merkwürdig. Aber wie schon gesagt, es war sein Ding und ich würde Kiba davon nichts verraten.

Ich blickte mich weiter um und als ich Hinata alleine auf eine etwas abseitsstehenden Bank sitzen sah, wurde mir klar, dass noch eine Entschuldigung offen stand. Also ging ich vorsichtig zu ihr rüber: Ich stellte mich vor ihr. Sie blickte direkt fragend hoch.
 

„Darf ich mit setzen?“, fragte ich vorsichtig.
 

Hinate antwortete leise mit einem „Ja“, blickte jedoch direkt wieder nach unten. Ich setzte mich neben sie und versuchte Augenkontakt herzustellen. Als ich merkte, dass ich keinen Erfolg haben würde, fing ich an zu reden:

„Hör zu Hinata, es tut mir wirklich leid, dass ich dich so angeschrien hab. Es war für mich wirklich eine Ausnahmesituation. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte dir keine Angst machen, aber ich wusste selber nicht mit der Situation umzugehen.“
 

Hinata schaute mich weiterhin nicht an. Dann nach ein paar Sekunden der Stille, brachte sie mich zum staunen:
 

„D-du empfindest nichts für mich, oder?“
 

Meine Kinnlade fiel mir fast runter. Ich schluckte einmal. Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht damit in dieser Situation. War es so offensichtlich gewesen? Oder hatte ich Hinata einfach nichts vormachen können? Wahrscheinlich hatte sie mich von Anfang an durchschaut. Ich vergass doch tatsächlich immer wieder, was für ein kluger Kopf hinter ihrer Schüchternheit steckte. Und sie hatte vollkommen ins Schwarze getroffen.

Nein, ich empfand wirklich nichts für sie, außer Freundschaft. Und jetzt schuldete ich ihr nichts außer der Wahrheit, also war ich vollkommen ehrlich, auch wenn mir die nächsten Worte nicht leicht über die Lippen kamen:
 

„Nein, nicht wirklich...“, als ich dies sagte, war ich diesmal der, der den Augenkontakt meidete. Ich fühlte mich wie das größte Arschloch auf Erden.

Und genau jetzt blickte sie auf und schaute mich mit einem leichten Lächeln an, ich merkte das ihre Stimme leicht brüchig war:
 

„Das ist schon okay. Ich hab's mir gedacht“, sagte sie leise.

Am liebsten wäre ich im Boden versunken, so sehr schämte ich mich für mein Verhalten. Und wegen ihrer unglaublichen Gefasstheit, die ich ihr nie zugetraut hätte, brachte ich nur ein

„Es tut mir leid“, hervor.
 

Und die folgenden Worte, die sie hervor brachte, ließen mich nur noch mal ungläubig staunen:

„Das braucht dir nicht leid tun, für seine Gefühle kann man schließlich nichts. Und man sollte nicht dagegen handeln, dass macht einen nur unglücklich.“
 

Sie war unglaublich. Jedes andere Mädchen wäre bei so einem Geständnis ausgerastet, und sie, sie akzeptierte es voll und ganz. Nein, sie verstand mich sogar. Und in diesem Moment wusste ich zu hundertprozentig, dass ich nicht der Richtige für sie gewesen war. Niemals. So ein tolles Mädchen, hatte nur einen Jungen verdient, der ihr die Welt zu Füßen legte und keinen Naruto, der seine Gefühle nicht im geringsten unter Kontrolle hatte, geschweige denn verstand.
 

Mir blieben die Worte im Hals stecken. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war so vollkommen erstaunt über ihr Verhalten, dass ich nichts heraus brachte. Doch sie setzte das Gespräch fort:

„Ich denke das war's dann wohl mit uns“

Ich brachte nur ein leises „Ja“ hervor. Tatsächlich hatte ich in diesem Moment das Gefühl, dass ich der schüchterne von uns beiden war und Hinata das Selbstbewusstsein in Person. Ich konnte nicht anders als sie mit großen Augen anzuschauen.

Sie schenkte mir noch ein warmes Lächeln, stand auf und gesellte sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren zu Tenten und den anderen und auf der Stelle war sie wieder die alte Hinata.
 

Ich blieb noch weiterhin so lange ungläubig auf der Bank sitzen, bis Lee aus der Menge schrie:
 

„Der Bus ist da!“.
 

Ich war also wieder single.
 

* * *
 

Die Rückfahrt zog sich nicht so hin, wie ich gedacht hatte. Ich schlief eine Weile, unterhielt mich mit meinen Mitschülern und telefonierte einmal kurz mit Kiba, der mir ganz aufgeregt von den „geilen“ Krankenschwestern berichtete, die im Krankenhaus rumliefen, und dass die „Arme-Junge-Nummer“ ab jetzt sein Taktik war, um Frauen aufzureißen.
 

Irgendwann dann ungefähr eine Stunde bevor wir Konoha erreichten, kam mir der Gedankenblitz, dass ich noch was zu erledigen hatte. Also stand ich von meinem Platz, in einer der hinteren Reihen auf und lief bis nach vorne, wo Sensei Kakashi gerade ein Buch las.

Ich räusperte mich einmal, er blickte hoch.
 

“Sensei Kakashi?”, fragte ich.

“Was gibt es Naruto?”

“Könnte ich vielleicht meinen Aufsatz zurück haben?”
 

Kakashi's Augenbraue glitt in die Höhe, und er konnte erstmal nichts, als mich fragend anzuschauen. Schließlich hatten wir alle unseren Aufsatz erst gestern, bevor wir in die Stadt gegangen waren abgegeben. Auch wenn ich dabei ein ungutes Gefühl gehabt hatte.

Als Kakashi immer noch nicht antwortete, fügte ich hinzu:
 

“Bitte. Ich wollte da noch eine kleine Änderung vornehmen. Natürlich nur wenn's geht. Es ist mir wichtig. Am Ende der Fahrt haben sie den Aufsatz auch wieder. Versprochen!”
 

Kakashi schaute mich weiterhin mit großen Augen an, wahrscheinlich weil er so etwas nicht von mir gewohnt war. Schließlich gehörte ich zu den Schülern, welche froh waren, wenn sie ihre Aufgaben los waren. Nach wenigen Sekunden, fing er sich dann wieder:
 

„Gut, ok“.
 

Ich machte ihm Platz und er stand auf, um seine Tasche von der Ablage zu kramen, in der sich die Aufsätze befanden. Nach ein paar wenigen Minuten, hatte er endlich meinen Aufsatz gefunden und drückte ihn mir in die Hand. Aber nicht ohne mir nochmal einen skeptischen Blick zuzuwerfen.

Ein leichtes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.
 

„Super! Echt jetzt! In zehn Minuten haben sie ihn wieder!“
 

Ich besorgte mir noch schnell einen Stift von Tenten und begann zu schreiben.
 

* * *
 

Itachi holte mich, samt meinen Gepäck von der Schule ab. Ich freute mich doch tatsächlich, ein bisschen, ihn wieder zu sehen. Verdammt, ich freute mich einfach enorm darüber, wieder in Konoha zu sein, und um niemanden mehr bangen zu müssen. Also lief ich grinsend Itachi's Auto entgegen, dieser lächelte zurück:
 

„Scheint ja gut gewesen zu sein, so wie du grinst.“
 

Ich musste einmal schmunzeln, Sasuke hatte ihm also nichts von dem Telefonat erzählt. Die ganze Rückfahrt verbrachte ich also damit, über die Klassenfahrt zu erzählen, auch von Kiba's Prügelei. Das ich selber jemanden geschlagen hatte, verschwieg ich aber. Inzwischen war mir das selber unangenehm, dass ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Ich hatte mich schlicht und einfach asozial verhalten. Auch wenn mir es für den Typen natürlich noch immer nicht leid tat.

Itachi war über Kiba's Krankenhausbesuch natürlich geschockt, er kannte Kiba schließlich auch ganz gut. Gerade als er fragen wollte, wie lange Kiba noch in Suna bleiben musste, klingelte Itachi's Handy. Über die Lautsprechanlage nahm er ab. Bei dem Anrufer handelte es sich um einen Geschäftspartner.

Ich konnte nicht genau herausfinden, um was es ging. Aber um ehrlich zu sein interessierte es mich auch nicht wirklich. Nach fünf Minuten kamen wir zu Hause an, mit einer Handbewegung machte Itachi mir deutlich, dass ich schonmal vor gehen sollte, ich wusste aus Erfahrung, dass so ein Gespräch länger dauern konnte, und dass Itachi mit größter Konzentration an so etwas heran ging. Also stieg ich aus dem Auto und holte meine Reisetasche aus dem Kofferraum. Als ich vor der Haustür stand, wurde mir bewusst das ich meinen Haustürschlüssel zu Hause gelassen hatte. Doch genau in dem Moment wurde die Haustür von der anderen Seite aufgerissen.
 

Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich die schwarzen Haare,das blasse Gesicht und dessen dunkle Augen zu deutlich vor mir sah:
 

Sasuke!
 

Verdammter Mist! Ein Zusammentreffen mit ihm, hatte ich vor Freude über Kiba schon ganz verdrängt. Als ich ihm ins Gesicht blickte, kamen direkt die Gedanken von dem Kuss wieder hoch. Deutlicher als je in den letzten Tagen zuvor. Und ich war mir sicher, dass ich den Moment rot vor Scham anlief.
 

„Hallo“, brachte ich nur peinlich berührt hinaus, und huschte auf den Boden guckend an ihm vorbei. Sein Gesicht war so gleichgültig wie eh und je gewesen. Ich stellte mein Gepäck hektisch im Hausflur ab, zog so schnell wie möglich meine Schuhe aus und flüchtete mich vor Sasuke's Blick in die Küche, wo ich erst mal einen großen Schluck aus der Wasserflasche trank, um mich zu beruhigen. Mein Herz klopfte wie wild. Ich hatte zwar viel über diesen verflixten Kuss auf der Klassenfahrt nachgedacht, aber jetzt als Sasuke wieder vor mir stand, schlug mir die Realität nochmal voll in die Fresse. Schließlich war es das erste mal, dass ich ihn seit dem Kuss wieder gesehen hatte. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie unangenehm mir diese Situation war. Wie dieser verdammte Idiot mich schon wieder aus der Fassung brachte. Und obwohl dieser Kuss, dass absurdeste war, was mir je passiert war, konnte ich Sasuke nicht mehr dafür hassen, auf Grund des Telefonats mit ihm, welches mir so geholfen hatte, mit meinen Gefühlen klar zu kommen. Ich konnte nur noch rot anlaufen. Wie ein Schulmädchen.

Ich musste mit der ganzen Sache erst mal klar kommen, und das ging am besten, wenn ich Sasuke erst mal aus dem Weg ginge.
 

Doch mein Plan ging genau in dem Moment schief, als Sasuke mir in die Küche folgte.

Er lehnte sich an den Türrahmen und starrte mich an. Ich merkte, wie mich das enorm verunsicherte:

„W-was?“, fragte ich und war mir sicher, dass Sasuke meine Nervosität bemerkt hatte und sicherlich ausnutzen würde. Doch dann fragte er mich etwas, womit ich niemals gerechnet hätte:
 

„Wie geht es Kiba?“
 

Ich brauchte erstmal einige Sekunden um sicher zu stellen, dass ich jetzt nicht völlig am durchdrehen war. Sasuke interessierte sich doch tatsächlich einmal im Leben für eine andere Person, außer für sich. Und das stimme nicht ganz, fiel mir im selben Augenblick ein, am Telefon hatte er schon Interesse an meiner Situation gezeigt. Es war unglaublich, anscheinend schien Sasuke Mitgefühl zu bekommen. Ich konnte nicht anders, und antwortete merklich verdutzt:
 

„Es geht ihm gut“, dabei fixierte ich Sasuke mit einem so perplexen Blick, einfach weil ich nicht anders konnte, da ich so erstaunt über Sasukes Verhalten war. Sasuke schien dadurch selber zu bemerken, wie wenig dieses Verhalten eigentlich zu ihm passte. Ich merkte, wie ihm die Situation immer unangenehmer wurde. Und er sich schließlich mit einem „ok“ umdrehen wollte, um den Raum zu verlassen. Doch ich ließ ihn nicht.
 

„Danke Sasuke.“
 

Es rutschte mir heraus, es rutschte mir einfach so raus. Mein Mund war verflixt nochmal schneller gewesen, als mein Gehirn. Und dieses mal war es für Sasuke Zeit mich ungläubig anzustarren.

Mir kam diese Situation ewig vor; wie wir uns so anstarrten, von unserem eigenen Verhalten verdutzt und auch von dem des anderen. Als wäre das 8. Weltwunder geschehen und wir beide waren die einzigen Zeugen. Wahrscheinlich war es aber auch genau so!
 

Irgendwann dann schien Sasuke sich zu fangen, setzte wieder seinen üblichen Blick auf, und antwortete:
 

„Gern geschehen.“
 

Und ich hätte schwören können, dass Sasuke beim Verlassen des Raums ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug.

Epilog [Ergänzung]

Ausschnitt aus dem Aufsatz "Familiäre Situationen in Japan, damals und heute" geschrieben von Naruto Uzumaki
 

Ergänzung:
 

Auch wenn damals nicht alles glatt gelaufen ist, eher das Gegenteil. So merke ich immer mehr, dass das Leben doch kein Arschloch ist, und dass sich alles zum guten wenden kann. Früher habe ich mir immer die Vergangenheit zurück gewünscht, doch langsam merke ich, dass die Zukunft auch viel Gutes bereit hält. Ich muss ihr nur positiv entgegenblicken. Und ja verdammt, ich weiß wie kitschig sich das jetzt anhört, aber es ist zur Hölle nochmal war.

Und vielleicht kommt dieser plötzliche Meinungswechsel auch nur davon, dass in meinem Leben zum ersten mal alles glatt zu laufen scheint.

Aber meine Fresse, es fühlt sich so gut an!
 

….
 


 

P.S. : Sensei Kakashi, jetzt habe ich wirklich alles gesagt. Tun sie mir bitte den Gefallen und verbrennen Sie den Aufsatz, nachdem Sie ihn gelesen haben. So was kitschiges darf niemals ans Licht kommen!
 

Danke!
 

Naruto Uzumaki
 


 

ENDE
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
ÜBERARBEITET :-) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bedanke mich herzlich bei allen die meine FF gelesen und verfolgt haben! Ein besonders großes Dankeschön geht an alle, welche mir Kommentare hinterlassen haben, was mich um so mehr angespornt hat, diese Story weiter zu schreiben, mal mit mehr, mal mit weniger Spaß!:D Aber meine Fresse, über 250 Kommentare, sind echt eine Leistung! Und knapp 200 Favoriteneinträge ebenso! :3 Danke! Danke! Danke! Insgesamt, kann ich behaupten, dass ich sehr stolz auf diese Story bin. Und wie ihr wahrscheinlich schon vermutet habt, ist das doch kein Ende! Ja, es stehen noch ein paar Fragen offen. Natürlich wird es eine Fortsetzung geben :-) Und ich hoffe auch, dass ihr die fleißig verfolgt.

Ich hab da schon mal den Link vorbereitet.
Fortsetzung:http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/375237/315551/

Nochmal ein großes Dankeschön an euch alle! Und hoffentlich sehen wir uns bei der Fortsetzung! :-)

Cutze
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Kommentare zu dieser Fanfic (268)
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Von:  NaruSasu90
2013-08-14T17:15:35+00:00 14.08.2013 19:15
wahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh ich habe de diese ff gelesen...Und bin begeistert!!!
Endlichmal was richtig anständiges gefunden zu haben!

Super gut geschrieben... alle handlungen plausibel und spannend...

Die Sache mit Kiba, fand ich wirklich klasse!!! Das du nicht vollkommen auf Sasuke und Naruto direkt von Anfang bis Ende fixiert warst...
Wie Naruteagiert hat hat mir gefallen und war auch sehr nachvollziehbar.. das er für aussenstehende doch total überreagiert... aber in seiner Haut total verständlich.

Die Szene mit Sai hat mir auch gut gefallen..l. als er Naruto beruhigt im Krankenhaus..

Ich lese jetzt die fortsetzung 7uuuhhh

Du hast aufjedenfall einen neuen Fan <3
Antwort von:  Cutze
15.08.2013 15:43
Hey! Erst mal Danke für dein Kommentar!!
Freut mich zu hören, dass du so begeistert von meiner FF bist.
Hab ich ja alles richtig gemacht, wenn sie plausibel und spannend ist. :-) Darauf war ich hinaus:D
Jap, so hatte ich es von Anfang an geplant, erste FF mehr auf Naruto und sein gesamtes Umfeld bezogen, deswegen auch "Mittendrin" und jetzt in der Fortsetzung geht es dann mehr um Naruto und Sasuke. ;)

LG!
Von:  Yuma-chan
2013-08-07T19:39:05+00:00 07.08.2013 21:39
Tolle ff! Ich habe immer mit begeisterung dem ende entgegen gefieber und es hat sich gelohnt!:) Aber......kein Pärchen???? T-T das versetzt mir doch einen schlag!:/ naja toll arbeit!;)
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:31
Dankeschön! :) Dafür schreib ich ja die Fortsetzung :)
Von:  Noir10
2013-08-06T15:26:15+00:00 06.08.2013 17:26
ahhh tolle ff sie hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich auf die fortsetzung hihi!!
^^-^^

Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:31
Freut mich zu hören! Dankeschön!:)
Von:  jenny
2013-08-06T14:46:31+00:00 06.08.2013 16:46
toll, das du ne Fortsetzung machst :D weiter so <3
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:31
Danke:)
Von:  Tayuya
2013-08-06T12:41:08+00:00 06.08.2013 14:41
Eine Fortsetzung Yeeeeah ! Ich dachte schon es wäre zu Ende. :)

Liebe Grüsse, Tayuya
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:30
Natürlich nicht ;)
Von:  AyshaMaySezaki
2013-08-06T10:00:00+00:00 06.08.2013 12:00
ich naruto nur zustimmen. so etwas sollte niemald ans liecht kommen, dass er soetwas geschrieben hat ^^
aber man ich freu mich so riesig auf die fortsetzung bin schon gespannt welche meiner ganzen fragen beantwortet wird und wie sich nun alles weiter entwickelt. also wir sehen uns auf jedenfall da wieder ^^
lg
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:30
Super ! Dankeschön:)
Von:  Onlyknow3
2013-08-06T08:59:02+00:00 06.08.2013 10:59
Kurz und Schmerzlos aber schön,ja Naruto hat den Wert des Lebens kennen und schätzen gelernt in dieser Geschichte,doch bleiben noch fragen die hier nicht beantwortet wurden darum freue ich mich auf die Fortsetzung.Mach weiter so,bin gespannt was noch alles kommt.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:30
Dankeschön!:)
Von:  Shanti
2013-08-06T08:22:03+00:00 06.08.2013 10:22
Morgen

Ich finde das es ein gelunger Abschluß für diese ff ist xD


Lg

Shanti
Von:  Shanti
2013-08-06T08:22:03+00:00 06.08.2013 10:22
Morgen

Ich finde das es ein gelunger Abschluß für diese ff ist xD


Lg

Shanti
Antwort von:  Cutze
09.08.2013 19:29
Freut mich zu hören, danke! :)

lg
Von:  brandzess
2013-08-04T20:16:42+00:00 04.08.2013 22:16
Wow, Naruto hat ihm echt eine reingehauen. Hätte ich wirklich nicht von ihm erwartet, aber das war ja auch eine Ausnahmesituation, das macht es zwar nicht besser aberman kann es so besser nachvollziehen.
Ja Sasuke, verändert sich doch so langsam aber sicher^^
LG
Antwort von:  Cutze
05.08.2013 17:29
Danke für den Kommentar! :)


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