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Dudley Dursley entdeckt!

Die Fortsetzung zu "Harry Potter empfiehlt!"
von

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Prolog

Yep, es geht weiter...und meine treuen Leser hier auf Animexx dürfen als erstes reinschnuppern. Updates hier werden eher unregelmäßig sein. Af ff.net werde ich ab Anfang August hochladen...in welchem Abstand, dass hängst davon ab, wieviel ich bis dahin "vorgeschrieben" habe. Im Augenblick habe ich über 15000 Wörter, mein Ziel liegt aber bei 50000....also habe ich noch einiges zu tun. Da dies hier sozusagen die "Erstversion" ist, freue ich mich doppelt, wenn jemand einen kritischen Kommentar hinterläßt oder mich auf übersehene Fehler aufmerksam macht. Mein Ziel ist es, dass die Fortsetzung noch besser wird als der erste Teil, und wenn ihr mir dabei helft, dann wird mir das hoffentlich auch gelingen.
 


 


 

PROLOG
 

Tap-tap-tap
 

Seit einer halben Stunde drang das unruhige Geräusch von Fingern, die auf eine Holzplatte klopften, in Petunias Zelle. Anscheinend war ihr heutiger Wächter nicht dafür geschaffen längere Zeit stillzusitzen. Sie trat an die Gittertür und spähte durch die Eisenstangen, doch in beide Richtungen erblickte sie nichts als einen langen Gang mit grauen Steinwänden.
 

Tap-tap-tap
 

Petunia wechselte die Position und ging zu dem Fenster. Oder zu dem, was wie ein Fenster aussah, aber gewiss nicht wirklich eines war. Das regnerische Wetter in England war zwar sprichwörtlich, aber eine Woche unveränderter Dauerregen war dennoch unnatürlich. Ein Blick bestätigte, was sie bereits gewusst hatte. Noch immer konnte sie nichts hinter dem Vorhang von Regen erkennen. Sie zweifelte inzwischen nicht mehr daran, dass, selbst wenn sie es schaffen sollte, den „Fensterrahmen“ aufzustemmen, sie dahinter nichts finden würde als eine nackte Wand. Dennoch waren auch hier Gitterstäbe angebracht. Reine Schikane!
 

Tap-tap-tap
 

Es könnte schlimmer sein. Als diese…Auroren…sie überfallen und verschleppt hatten, hatte sie zunächst geglaubt, dass man sie nach Askaban schaffen würde. Im Vergleich zu den Schrecken, die sie sich ausgemalt hatte, war das hier schon fast erträglich. Fast! Barbarisch wie diese Missgeburten waren, gewährten sie ihr nicht den kleinsten Komfort. Der zinnerne Nachttopf hätte unter ihren hasserfüllten Blicken längst schmelzen müssen. Aber er war so unnatürlich wie alles andere in dieser Welt. Auch wenn sie froh war, dass er sich sofort nach (widerstrebenden) Gebrauch von alleine leerte, eine richtige Toilette wäre ihr lieber gewesen. Abrupt drehte sie dem abstoßenden Ding den Rücken zu und ließ sich in betont damenhafter Pose auf ihrer Schlafpritsche nieder.
 

Tap-tap-tap
 

Sie nahm das (extrem schmale) Kissen in beide Hände um es ein wenig aufzuschütteln. Am schlimmsten war es, dass sie nicht mit dem Grübeln aufhören konnte, dass ihre Gedanken immer und immer wieder zu dem wichtigsten Menschen in ihrer Welt zurückkehrten: Dudley. Wo mochte er jetzt sein? Saß er auch in einer Zelle? Nein, sicher nicht. So grausam konnten sie doch nicht sein, dass sie ihren kleinen Diddyspatz einsperren würden. Er war doch noch ein Kind. Einfach nur ein Kind.
 

Tap-tap-tap
 

Ihr wurde klar, dass sie das Kissen plötzlich eng umschlungen hielt. Hastig legte sie es beiseite. Nein, nicht so, das sah ja ganz unordentlich aus! Und was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich hier hinzusetzen? Sie stand auf und machte sich daran, das Bettzeug wieder zu glätten.
 

Tap-tap-tap
 

Das Schuljahr in Smeltings würde bald vorbei sein. Wo würde er dann hingehen? Wer würde sich um ihn kümmern? Es gab keine Verwandten, die sich um ihn kümmern würden. Dudleys Großeltern waren alle bereits verstorben als er geboren wurde, und Vernons Schwester Marge war vor vier Jahren ums Leben gekommen. Ihr damaliger Chauffeur sollte sie abholen und zu ihnen fahren, doch ein Lastwagen, der auf der Autobahn ins Schleudern geraten war, hatte diese Pläne zunichte gemacht. Das war kein schönes Weihnachten für ihren armen Dudley gewesen.
 

Tap-tap-tap
 

Nein, diese letzten Handbewegungen waren zu heftig gewesen. Sie hatte mehr Falten in die Bettdecke hineingestrichen als geglättet. Mit mehr Sorgfalt wiederholte sie den Prozess. Wo Dudley wohl dieses Weihnachten verbringen würde? Petunia entsann sich noch zu gut, wie sie sich mit Marges Nachlass befasst hatten. Wie sie die Hunde, für die sie schnell einen Käufer finden konnten, veräußert, dieses schmutzige Viech Ripper bei einem unwilligen Oberst Stumpert abgeladen und den Rest ins Tierheim gebracht hatten. Wer würde Dudley haben wollen? Sie hatte keine Freundinnen mehr, selbst der Kontakt zu Yvonne war abgebrochen, weil sie nicht mehr in die Kreise gepasst hatte, in denen Petunia sich bewegte. Und dass von ihren neuen „Freundinnen“ keine sich um das Kind eines nun mittellosen Ehepaares kümmern würde, war Petunia vollkommen klar. Nutzlose Schicksen, alle miteinander. Kaum fähig, sich selbst den Tee einzuschenken. Keine von ihnen hätte ihr Bett so perfekt machen können wie Petunia es soeben vollbracht hatte. Zufrieden richtete sie sich auf und rieb sich den schmerzenden Rücken.
 

Tap-tap-tap
 

Ob sie ihren Sohn ins Waisenhaus bringen würden? Und was dann? Diese Missgeburten hatten ihnen alles genommen. Sie würden sicher kein Schulgeld für Smeltings bezahlen. Dudley würde nicht die Ausbildung erhalten die seinen Talenten entsprach. Er würde sich von der untersten Schicht nach oben arbeiten müssen, wie es sein Vater einst getan hatte. Und wie er es besser weiterhin getan hätte, statt sich von einem glattzüngigen Blender gefährliche Gedanken einreden zu lassen. Ehrliche Arbeit, das war es, was einen voranbrachte. Sorgfältig stellte sie den Holzstuhl im Neunziggradwinkel zu dem Holztisch auf und setzte sich.
 

Tap-tap-tap
 

Sie hatte ihn gewarnt. Sie hatte Vernon gewarnt, dass man seinesgleichen nicht trauen sollte. Dass man sich besser von dieser Welt fernhielt. Aber hatte dieser Idiot auf sie gehört? Nein, wie immer wusste Vernon alles besser. Vor Wut ballt Petunia die Hand zur Fast, entspannte sie aber sofort wieder. Das geziemte sich nicht für eine Dame. Und warum hatte sie den Stuhl in diese Richtung aufgestellt? Sie zeigte der Welt zwar gerne ihre kalte Schulter, aber auf dieses Regenwetter starren wollte sie nun auch nicht.
 

Tap-tap-tap
 

Sie stand auf, drehte den Stuhl um genau hundertachtzig Grad und setzte sich wieder. Ihr Finger strich über die glatte Holzplatte des Tisches und sie prüfte seine Spitze mit geübtem Auge. Sauber! Vollkommen Sauber! Wenn Vernon doch wenigstens in seinen Geschäften genauso sauber gewesen wäre, wenn schon in sonst nichts. Und nun würde sie den Preis für seine Dummheit zahlen müssen, obwohl sie gar nichts falsch gemacht hatte. Sie hatte sich immer nur um ihren Sohn kümmern wollen, so wie es sich für eine Mutter gehört. Sie hatte ihr Haus sauber gehalten, aber Vernon hatte Schmutz hinein getragen.
 

Tap-tap-tap
 

Dudley, ihr Duddilein, ganz auf sich allein gestellt. Praktisch elternlos im zarten Alter von 12 Jahren. Womit hatte er nur so ein schweres Schicksal verdient? Gab es denn wirklich niemanden, der ihr helfen würde?
 

Tap-tap-tap
 

Indem er diesem Wächter die Finger brach?
 


 


 

Anm.: Kleine Randbemerkung zu den Namen: Ich weiß, dass „Tante Marge“ in den deutschen Ausgaben „Tante Magda“ heißt. Aber mal ehrlich: Ich finde das eindeutschen der Namen ziemlich lächerlich. In einigen Fällen (wie Rita Skeeter/Kimmkorn) habe ich den deutschen Namen übernommen, weil ich die Leser nicht zu sehr verwirren wollte, aber bei den meisten Nebencharakteren (wie Professor Kettleburn/Kesselbrand) werde ich die englischen Namen belassen…ich hab mich noch nicht entschieden, ob ich Professor „Grubby-Plank“ „Raue-Pritsche“ nennen werde oder nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Teilchenzoo
2009-09-05T20:38:19+00:00 05.09.2009 22:38
Irgendwie tut mir Petunia Leid. Sie entwickelt da ja eine halbe Zwangsstörung ... krankhafter Ordnungswahn. Weil sie über nichts anderes mehr Kontrolle hat. Weil in ihrem Inneren Chaos herrscht.

Tja, gute Frage, was wird aus Dudley? Ins Tierheim geben wie die Hunde?

Das Kapitel ist sehr eindringlich geschrieben, mir gefällt auch dieses stete Kreisen der Gedanken, das sich durch nichts aufhalten lässt, immer wieder kehrt sie zu dem Punkt zurück. Sher gut geschrieben.

Ein gelungener Auftakt.

Lg neko
Von:  vickysnape
2009-05-28T09:27:17+00:00 28.05.2009 11:27
Hi

Deine Prolog ist interessant, auch sehr typisch für Petunia, dass sie sich nur um Dudley gedanken macht, aber keine an den anderen Jungen verschwendet. Keine reue... ich bin gespannt ob sie weiterhin so kalt bleibt, oder ob sie irgendwann mal einsieht.

Geht es nur in der Fortsetzung um die Dursleys oder auch um Harry?
*Gespannt is*

Ich hoffe es gibt einen Regelmäßigen Rhythmus, da ich sonst zu den typischen Lesern gehören werden, die irgendwann mal in 'jahren' hier alles in einem Rutsch lesen werden... da ich, wenn es unregemäßig ist gestehen muss, dass ich dann ständig alles lesen müsste und das ist mir zu mühseelig.

Liebs Grüßle
Vickysnape


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