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Hénka

Veränderungen mit Spaßfaktor
von

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Keine Ausflüchte mehr

„Yoh, ich bin schwanger. Ach ja. Bevor du dich zu früh freust, es ist gar nicht dein Kind, sondern das Baby deines besten Freundes Ren, mit welchem ich total benebelt vom Alkohol geschlafen habe, während du unten mit dem Rest dieses gottverdammten Haufens deinen Geburtstag gefeiert hast.“
 

Ernst blickte sich Anna in ihre eigenen Augen, während sie ihre Worte auf ihr Spiegelbild einwirken ließ.

Sie konnte sich schon jetzt bildlich vorstellen, wie Yoh bei einem solchem Geständnis der Schlag treffen würde. Und selbst wenn Faust ihn wieder von den Toten zurück brächte, würde er nur erneut an Herzversagen sterben.
 

Nicht gerade die Art von Tod, die Anna ihrem braunhaarigen Verlobten wünschte... (nicht, dass sie ihm überhaupt den Tod wünschte.)
 

Frustriert strich sie sich ihre blonden Haare aus der Stirn, nur damit diese ihr sogleich wieder in die Augen fallen konnten.

Es war doch zum Mäuse melken. Das Leben war so verdammt schwer geworden und alles, was Anna sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte, drohte nun wie ein Kartenhaus einfach in sich zusammen zu fallen.
 

Yoh würde ihr niemals vergeben. Eher würde er Hao einen Zungenkuss geben...

Was kein besonders angenehmer Gedanke war, wenn sie ehrlich zu sich selbst war.
 

Leider konnte man so eine Schwangerschaft schlecht verbergen. Obwohl es einen Versuch wert wäre.

Der blonden Itako würden sogar sofort einige Ausreden einfallen, die Yoh und seine Brut Vollidioten auf der Stelle fressen würden.

Allerdings war das auch nicht gerade die feine englische Art.
 

Erneut seufzte Anna tief dem Spiegel entgegen, ehe sie sich abwandte und ohne weitere Gedanken auf ihr Bett fallen ließ.
 


 

Genervt trat Ren Horohoros Reisetasche quer durch den Raum, nur des idiotischen Versuches wegen, all diese verwirrenden Gedanken eine Sekunde aus seinem qualmenden Gehirn zu verbannen. Leider funktionierte es nicht einmal ansatzweise.
 

Ren verzog das Gesicht, als er wieder seine kläglichen Versuche eines Gespräches mit Yoh aufgriff.

Bisher waren seine Einfälle eher lächerlich, bis hin zu größenwahnsinnig gewesen und der junge Mann fragte sich allmählich, wo denn sein hochüberlegendes Denken hin verschwunden war. Dabei war ihm das Denken noch niemals schwer gefallen und aus jeder noch so dummen und verzwickten Situation war er mit einem tollem Gedankenblitz entkommen.

Nur stellte sich in seinem Oberstübchen gerade eine gähnende Leere ein, die wahrscheinlich nicht nur über die Ferien bleiben wollte. Nein, sie wollte allen ernstes Sesshaft werden, wie Ren mit Unmut feststellte. Immerhin wohnte sie bereits dort oben, seit Ren in einem gewissen Bett wach geworden war.
 

Verdammt!!! Er hatte doch gewusst, dass Alkohol einen um den letzten Rest an gesundem Menschenverstand bringen und sämtliche Intelligenz aus einem Körper ziehen konnte!!

Die Frage war nur, wie dieses Teufelszeug es so schnell geschafft hatte, dass Ren nicht mal etwas davon gemerkt hatte?!
 

Von sich selbst genervt schüttelte Ren einmal kräftig den Kopf. Das brachte zwar auch nicht wirklich viel, außer einem ekelhaften trunkenem Gefühl, aber man konnte ja nie wissen, für was soetwas mal nützlich sein konnte.

Nun, in diesem Fall verstärkte es nur die Übelkeit, die sich zusammen mit heftigem Kopfschmerz bei dem Taoerben eingestellt hatte.

Frustriert rieb er sich die Schläfen, griff nach dem letzten bisschen Ehre und Verstand, dass ihm geblieben war und fasste somit den Entschluss, der ihm als Letztes übrig blieb.
 

Entschlossen schritt Ren zur Tür, an dem dreckigen Kleiderhaufen dieses hohlköpfigen Ainus vorbei, direkt zu dem Zimmer, das der Anfang vom Ende gewesen war.
 


 

Es war still, als er diese kleine, fast schon unscheinbare Tür mit den kleinen Windspielen darauf erreicht hatte. Im ganzen Haus hörte man keinen einzigen Mucks (vielleicht hatte dieses ominöse „Mittagessen“ doch noch alle verschlungen?) und auch hinter dieser Tür die vor ihm lag war es vollkommen ruhig.

Kurz mit sich selbst hadernd, klopfte er schließlich an den Rahmen.
 

Ren schloss die Augen, um die Schritte auf der anderen Seite hören zu können, welche sich nach einigen Sekunden bemerkbar gemacht hatten. Dann wurde die Tür aufgeschoben und Anna erschien vor ihm.
 

Sie trug keine Schuhe, ihr typisches schwarzes Lieblingskleid, als Schmuck nur die obligatorischen Perlenketten. Annas blonde Haare waren offen und umrandeten elegant ihre schmalen Schultern. Den Blick, den ihre warmen braunen Augen ausstrahlten war ebenso entschlossen, wie Ren sich im Moment fühlte. Dennoch war ihr Mund zu einer harten, unnachgiebigen Linie geworden und ihre Augenbrauen ernst nach unten verzogen, als habe sie Angst vor dem, was nun kommen würde.
 

Ren spürte, wie er seine linke Hand zur Faust ballte und seine Fingernägel sich in sein Fleisch zu bohren drohten, weil er zu fest zudrückte. Den Druck verminderte er trotzallem nicht.

Denn sonst wäre es wie flüchten gewesen. Flucht vor Anna, der Verantwortung, vor Yoh und vor allem vor sich selbst.
 

Seine Augen fixierten nun die ihren und Stille umgab sie, welche keiner von Beiden so wirklich brechen wollte. Dennoch musste es einer von ihnen aussprechen.
 

„Wir müssen mit Yoh sprechen.“
 

Später wussten weder Ren noch Anna, wer von ihnen diese Worte ausgesprochen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-06-20T11:49:57+00:00 20.06.2010 13:49
Yeah, meine einzige Ren/Anna-Quelle geht weiter! :)

Im Kapitel selbst passiert ja jetzt nicht soo viel. Es ist wohl eher die Überleitung zum nächsten Kapitel, wo's spannend wird. Es aber auch etwas gemein, das Kapitelende, etwas Cliffhanger-mäßig. :D

Ich kann verstehen, dass Ren und Anna sich am liebsten vor dem Gespräch drücken wollen. Wie Yo wohl reagieren wird...? Bestimmt nicht gerade begeistert. (Was mir so ziemlich egal ist bei Yo. ;D)
Oder sie sprechen doch noch nicht mit Yo und kneifen. :D

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
abgemeldet ~


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