Familienzwist
Rose saß gut gelaunt am Frühstückstisch der Gryffindors und aß ihr bunt gemischtes Essen, Spiegelei mit etwas Kürbissuppe darüber und statt Toast aß sie lieber eine längs aufgeschnittene und mit Nutella bestrichene Banane. Ab und zu warf sie ein paar Blicke zu Scorpius, lächelte ihn an, wenn ihre Blicke sich begegneten und aß dann noch etwas zufriedener weiter. Als die Post kam, wartete sie, bis ihr Tagesprophet ankam. Zu ihrer Verwunderung bemerkte sie auch die Eule ihres Vaters. Rose runzelte die Stirn, bis sie plötzlich auf die Bank sprang, die verwirrte Eule aus der Luft riss und mit ihr unter dem Arm aus der Großen Halle in die Eingangshalle rannte.
Das nützte nur nicht, den Heuler hörte man trotzdem.
”Rose Weasley!
Was hat er verdammt noch mal in dein Glas gekippt, dass du mit einem Malfoy ausgehst?!
Bist du denn total wahnsinnig geworden? Du wirst dich noch wundern, wie das enden wird!
Komm du mir nach Hause, Rose und du wirst was erleben, das sag ich dir!”, hörte man die Stimme ihres Vaters durch die gesamte Eingangshalle schreien.
Seufzend ließ sie die Eule wieder frei und setzte sich auf die Treppenstufe.
Damit hätte sie nicht mehr gerechnet, nicht nach knapp einer Woche.
Nun war ihre gute Laune weg und Hunger hatte sie auch keinen mehr.
Nach einigen Augenblicken kam Scorpius zu ihr und setzte sich neben sie.
“Tja, jetzt wissen sie es.”
“Sie wissen nichts, sie kennen nur die Version vom Rest, meine aber nicht. Und solange sie die nicht kennen, wissen sie auch nicht wirklich was.” Rose lehnte sich leicht an ihn, als auch schon ihre Cousins, ihr Bruder und ihre Cousine angelaufen kamen.
“War der von Mum und Dad?”
“Halt die Klappe, Hugo. Irgendwer von euch hat ihnen doch bescheid gesagt.”
“Haben wir gar nicht! Ich zumindest nicht.” Ihr Bruder schüttelte den Kopf.
“Natürlich nicht.”, meinte Scorpius schnippisch, “die sind alleine drauf gekommen.”
“Aber wir waren das echt nicht.”, jammerte Hugo weiter, “Stimmts?”
“Ich hab auch keinem was gesagt!” Lily schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihre Cousine, “Weil dann alle mit dir meckern und das will ich doch nicht!”
“Tja, von mir weiß es auch keiner. Dann kann es nur noch James gewesen sein.”, warf Albus ein.
“Und ich hab auch nichts gesagt.”
“Nein, keiner war es.”, schnaubte Scorp, “Die kommen von selbst auf die Idee idiotische Heuler zu verschicken.”
“Sei nicht so gemein zu Mum und Dad.” Hugo sah ihn böse an, “sie haben doch recht! Du bist böse und Rose nicht und sie wird wegen dir böse!”
“Klar, kleiner. Ich verderbe sie von innen, weißt du?”
“Scorpius, lass gut sein.”, seufzte Rose, “Sie haben einfach keine Ahnung und wenn sie sagen, sie waren es nicht, dann glaube ich ihnen auch. Meine Familie lügt mich nicht an. Stimmts?”
Die vier nickten zustimmend.
“Vielleicht war es auch Neville.”, schlug Lily vor.
“Neville? Also bitte, ihn gehen die Privatsachen seiner Schüler nichts an. Mir ist es auch egal, woher sie es wissen, es nervt einfach nur und … “ Rose seufzte leise, “Es ist einfach peinlich und unnötig.”
“Und behindert. Sie übertreiben und dieser Brief ist idiotisch. Schrecklich idiotisch.
Deine Eltern sollten sich da mal nicht so aufspielen.”
“Hör auf, so über unsere Tante und unseren Onkel zu reden.”, fuhr Albus ihn an, “Sie machen sich nur Sorgen, mehr nicht. Da ist nichts idiotisches dran und gerade du hast kein recht, sie zu beleidigen.”
“Doch da ist einiges idiotisches dran. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen sich Sorgen machen und so einem scheiß wie sie veranstalten.”
“Halts Maul, Scorpius.”, zischte Albus, “Du hast keine Ahnung, also sei einfach still. Du bist ein Malfoy und wir lassen uns nicht mit so was wir dir ein.”
“Nicht? Wunderbar! Dann hau doch endlich ab, Potter. Ich würde mich wahnsinnig freuen.”
Albus drehte sich um, verharrte einen Moment, ehe er sich wieder rum drehte und Scorpius seine Faust ins Gesicht rammte.
Scorpius erschrak im ersten Moment ein wenig und er spürte wie seine Nase brach, dann sprang er wütend auf, packte Albus am Umhang und schlug ihm hart ins Gesicht.
Als dieser zurück stolperte, ließ er ihn los und rammte ihm dann noch ein mal die Faust in den Magen.
“Mach das nicht noch mal…”, knurrte er wütend.
“Jetzt hört auf!” Rose sprang auf und sah beide wütend an, “Ihr seid doch primitiv, alle beide! Es geht hier nicht um euch, es geht um mich, tut mir ja sehr leid, dass ich das so sage!”
“Halt die Klappe, Rose.”, fuhr Albus ihr über den Mund und rappelte sich wieder vernünftig auf, schubste Scorpius dann heftig, sodass dieser taumelte und hinten über die Treppenstufen stolperte.
“Verdammter Mistkerl…”, fluchte Scorpius und rappelte sich rasch wieder auf. Erneut fand seine Fasut den Weg in Albus Gesicht, dann stieß er ihn hart gegen die Wand und schlug ihm hart in den Magen. Gleich gefolgt von einem weiteren Schlag ins Gesicht.
“Scorpius!”, schrie Rose ihn an und schlang von hinten ihre Arme um ihn, in der Hoffnung, ihn so von einem erneuten Schlag abzuhalten.
“Er liegt schon am Boden, jetzt noch drauf zu schlagen wäre feige, lass es sein!”
Scorpius schnaubte wütend, ließ Albus aber in Frieden und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
“Danke.” Rose seufzte leise und drückte ihm einen Kuss in den Nacken, half dann ihrem Cousin auf.
“und jetzt ab mit euch beiden in den Krankenflügel, mal wieder.” Sie nahm Scorpius’ Hand und wartete, bis Hugo, Lily und James Albus stützten, ehe sie los ging.
“Macht so was nie, nie wieder. Ihr seid irgendwann beide noch mal tot. Tragt es lieber beim Quidditch aus.”
“Beim Quidditch? Nein. Ich werde meine eignen Spieler nicht vom Besen werfen, davon hab ich keinen Nutzen.”
“Zu gütig von dir.”, murrte Albus, “Aber ich hätte kein Problem damit, dass du wieder im Krankenflügel landest.”
“Aber ich und jetzt ist auch gut.”, zischte Rose wütend, “ich habe keine Lust auf euer prepubertäres Verhalten, ihr seid alt genug, um euch zu benehmen! Und nur wegen so einem Brief muss es keine Prügel geben.”
“Hör auf sie, Potter. Davon hängt ab ob du die Saison auf dem Feld oder auf der Bank verbringst.”, grinste Scorp ihn selbstgefällig an.
“Willst du mir etwa drohen? Dass ich nicht lache. Ich lass mich von einem Wichser wie dir nicht erpressen.”
“Solltest du aber, denn dein Papi wird dir da nicht weiterhelfen können.”
“Lass meine Eltern daraus, Malfoy. Wenigstens interessieren meine Eltern sich für mich, was man von deinen nicht gerade behaupten kann.”
“Und du weißt das natürlich am besten, nicht wahr? Das hat dir dein Daddy mit seiner Zaubernarbe auf dem Kopf erzählt, als er wohl einen seiner Anfälle hätte.”
Mit einem Mal lag Scorpius auf dem Boden, Albus kniete direkt über ihm und schlug immer und immer wieder auf den Blonden ein, während die anderen verzweifelt versuchten, sie auseinander zu bringen.
Scorpius ignorierte genauso wie Albus jedoch die vergeblichen Versuche der anderen und schlug hart zurück. Es gelang ihm nach ein paar Schlägen sogar so hart zuzuschlagen, dass Albus seitlich zu Boden rutschte und er sich aufrichten konnte.
Blind vor Wut schlug er immer und immer wieder auf den schwarzhaarigen Jungen ein der vor ihm auf dem Boden lag.
Rose Hände streifte er achtlos ab, ihre Worte drangen gar nicht ein mal mehr zu ihm durch.
Ein Schlag folgte dem anderen und Albus schaffte es nicht, sich wehren geschweige denn sich zu schützen, sodass jeder Schlag ungehindert seinen Weg fand.
Nach einiger Zeit und weiteren hilflosen Versuchen die zwei auseinander zu bringen, versuchte Albus auch gar nicht mehr, irgendwie sich selbst zu schützen, er gab auf und ließ auf sich einschlagen, bis er nicht mehr fähig war, sich zu bewegen.
Erst dann ließ Scorpius sich mehr oder weniger freiwillig von ihm wegziehen. Er schien sich aber noch nicht vollkommen beruhigt zu haben, denn er zitterte vor Anspannung ein wenig und sein Atem ging schnell und flach. Wütend sah er zu Albus herunter und ballte die Hände wieder zu Fäusten, blieb jedoch aber wo er war.
Rose legte wieder ihre Arm um ihn, sicher war sicher.
“Hugo, hol die Krankenschwester und zwar schnell.”, wies sie ihren Bruder an, “Lily, James, kümmert euch um euren Bruder. Stabile Seitenlage und all der Kram.”
Die drei nickten und gingen schnell ihren Aufgaben nach, ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, während Rose noch immer ihre Arme um Scorpius gelegt hatte und sachte seinen Nacken küsste.
“Beruhig dich wieder. Das hat alles keinen Sinn.”
Scorpius sagte nichts, löste sich dann aber nach einer Weile von ihr und verschwand raus an die frische Luft.
Sie wusste, dass es sinnlos war, ihm zu folgen, also ging sie mit den anderen in den Krankenflügel und erklärte dort, was genau geschehen war. Das würde saftige Strafarbeiten für die beiden geben.
Scorpius würde sie wahrscheinlich auch so schnell nicht mehr wieder sehen und das alles nur Aufgrund eines bescheuerten Heulers!
Doch er kam wieder. Etwa eine Stunde später, Albus war bereits versorgt und wieder wach. Scorpius ging schnurstracks zur Krankenschwester und ließ sich seine gebrochene Nase wieder ganz zaubern.
“Scorp? Geht’s dir gut?”, wollte Rose besorgt wissen, “Musst du hier bleiben oder kannst du gleich gehen?”
“Ich kann gehen. Es war nur meine Nase gebrochen.”, erklärte er Schulter zuckend, “Wie geht es ihm?”
“Ach, ganz gut. Morgen kann er wieder raus und dann, denke ich, werden einige Strafarbeiten auf euch zu kommen. Dass ihr euch auch immer prügeln müsst, egal mit wem! Nicht mal ich bin so schlimm.” Rose seufzte leise und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
“Immer ist übertrieben…”, murmelte er in den Kuss hinein.
Sie rollte nur mit den Augen und legte ihre Arme um seinen Hals, intensivierte den Kuss ein wenig, ehe sie ihn löste.
“ich bin froh, dass euch nicht noch mehr passiert ist.”
“Hmmm…”, nickte er schwach und küsste ihre Stirn.
“Machen wir heute abend was zusammen? Irgendwas schön entspannendes, damit du dich nicht wieder aufregen musst.”
“Und was genau schwebt dir da vor?”
“Hmm… Vertrauensschülerbad und dann darfst du dich etwas von mir verwöhnen lassen, als Ausgleich dafür, dass mein Cousin versucht hat, dich zu verprügeln.”
“Also ich werde dafür verwöhnt, dass ich deinen Cousin zusammen schlage?”, schmunzelte er und küsste sanft ihren Hals.
“Wenn du es so deuten möchtest… ich deute es lieber als Wiedergutmachung und nicht als Belohnung. Also, nimmst du mein Angebot an?”
“Ja.” Er nickte “Mache ich.” Scorpius drückte sie sachte an sich.
“Dann geh ich gleich hoch, meinen Bikini holen und wir treffen uns in einer Stunde vor der Tür?”
“Okay.”
Scorp nickte knapp und ließ sie dann wieder los. “Bis später dann.”
“Bis später.” Er bekam einen innigen Kuss von ihr, ehe sie zufrieden aus dem Krankenflügel hüpfte.
Rose zog sich ihren schönsten Bikini an, darüber ein hübsches Kleid, ließ dann heißes Badewasser in die Wanne laufen, mit ganz viel Schaum. Außerdem richtete sie noch eine Massageliege her, stellte das Öl bereit und zündete überall im Raum verteilt Teelichte und andere Kerzen jeglicher Größe und Farbe an, ehe sie wieder aus dem Bad trat und vor dem Raum auf Scorpius wartete.
Wie verabredet kam er eine Stunde später pünktlich zum Vertrauensschülerbad und begrüßte sie mit einem schmalen Lächeln.
“Gut siehst du aus.”
“Danke sehr.” Sie strahlte ihn zufrieden an und gab ihm einen sanften Kuss, ehe sie seine hand nahm und ihn in das Bad führte.
“Und hier sieht es auch ganz gut aus.”, lächelte er schwach und schloss die Tür hinter ihnen ab.
“Etwas kitschig für deinen Geschmack, befürchte ich, aber da musst du jetzt durch.” Rose legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn liebevoll.
“Hast du Lust auf eine Massage? Ich kann das zwar nicht so toll wie du, aber ich gebe mir Mühe.”
“Klar, gerne.” Er nickte schwach und zog sich dann bis auf die Shorts aus, ehe er sich auf die Massagematte legte und auf sie wartete.
Rose schlüpfte rasch aus ihrem Kleid und setzte sich dann halb auf ihn.
“Welchen Duft hättest du denn gerne?”
“Das ist mir recht herzlich egal. Such du dir einfach einen aus der dir gefällt.”
“Na gut.” Rose träufelte ihm etwas Blutorange auf den Rücken und begann dann, ihn zu massieren.
Scorpius schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen, während ihre Hände über seinen Rücken glitten, aber es schien ihm gar nicht so leicht zu fallen wie man meinen könnte, was von Rose natürlich nicht unbemerkt blieb.
“Alles okay? Mach ich irgendwas falsch?”
“Nein machst du nicht. Es ist alles in Ordnung.”, lächelte er sanft.
“Hmh.” Rose nickte schwach und küsste seine Wirbelsäule herunter, massierte dann sanft seine Seiten.
