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Anders, als man denkt

von

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Weihnachten

Tom seufzte leise, er beobachtete seinen Sohn, der sich langsam den dicken Rollkragenpullover überzog. Der Jüngere hatte fast die gesamte Zeit über geschlafen, auch gestern, doch er war immer noch nicht wieder ganz fit. Er hatte eine weitere Dosis von dem Trank gebraucht, die meiste Zeit hatte er sich auch bemüht, Niemanden anzusehen, ja nicht aufzufallen.
 

Sie hatten ihn nicht allein lassen können, er hatte auch die gesamte Zeit Alpträume gehabt, aber wie immer nichts über sie gesagt. Wenn man ihn darauf angesprochen hatte, war er nur jedes Mal in Tränen ausgebrochen.
 

Doch dann lächelte er. Oh, er war sich sicher, heute würde sich Alles ändern. Sie hatten nachgegeben, normalerweise gab es erst am nächsten Tag, am ersten Feiertag Geschenke, doch in dem Fall würde Harry eines davon sozusagen heute schon bekommen. Darum scheuchte er den Kleinen auch gerade aus seinem Bett, nun, auch, wegen des Familienweihnachtsessens. Aber das würde es erst in drei Stunden geben. Aber Harry wollte sicher etwas Zeit.
 

Langsam sah Harry auf. Ihm war kalt, er wollte nur zurück in sein Bett und nach dem Schmerztrank fühlte sein Kopf sich zu leicht an. Doch sein Vater bestand darauf. Es wunderte ihn eh, dass er immer noch keinen Ärger bekommen hatte und der Andere hatte ihn die gesamte Zeit über nicht allein gelassen. Er war nicht allein gewesen. Auch, wenn er meist so getan hatte, wie er hatte nicht so viel geschlafen und er war nie allein gewesen, entweder sein Vater oder Fawkes, einer von Beiden war immer da gewesen. Was er gleich noch weniger verstand. „Ich.. bin fertig,“ murmelte er schließlich.
 

„Dann gehen wir,“ lächelte Tom aufmunternd. Er nahm Harrys Hand, ging ruhig mit ihm die Wege entlang, bis hin zu dem kleinen Salon, in dem der Weihnachtsbaum stand. Groß und geschmückt mit Flitter, kleinen Holzfiguren und goldenen Tütchen, die mit Süßigkeiten gefüllt waren. Kandierte Rosenblätter, Schokolade, andere Dinge. Er wusste, Harry mochte Süßes und Severus war auf diese Idee gekommen, Fawkes hatte sie dann umgesetzt. Er hatte auch rote Kerzen aufgesteckt, sie Alle waren angezündet, er stand neben dem Baum, grinste über das gesamte Gesicht. Doch schließlich trat er zu dem Jüngeren, schloss seinen Gefährten in die Arme: „Frohe Weihnachten,“ lächelte er, strich über Harrys Wangen. Er hatte immer noch leichtes Fieber, aber er wusste, ab heute würde es besser werden und das allein war für ihn besser, als jedes Geschenk sein konnte. Er brachte seinen Gefährten dazu, sich auf eines der Sitzkissen zu setzen, gab ihm dann eine der Tüten in die Hand. „Kuck doch nicht, als wäre das hier eine Beerdigung..“
 

Harry sah auf die Tüte, rang sich ein kleines Lächeln ab, blickte auf den Inhalt. Er wusste nicht, ob er was nehmen wollte oder nicht.
 

Leise trat Sirius in den Raum ein, hinter ihm Charlie, sie waren erst vor einigen Minuten rüber gekommen, zusammen mit Remus, waren in zwei weiteren Gästezimmern untergekommen. Sie standen am Eingang, beobachteten den Jungen, der da saß.
 

Harry wirkte so verloren, wie er da saß, vor dem Baum, in seiner Hand ein kleines Goldtütchen, das er musterte, ohne rein zu greifen oder sonst was. Kurz ballte Sirius die Faust vor Wut, er war gestern schon mal hier gewesen, im Kerker, Leute foltern. Doch gerade jetzt hatte er das dringende Bedürfnis, genau das wieder zu tun. Doch dann riss er sich zusammen, grinste. „Mann, erschlagt einen doch mit dieser Weihnachtsstimmung! Welpe! Du sitzt da, als wäre in der Tüte was richtig Widerliches – Bertie Botts Bohnen mit Popelgeschmack oder so was!“
 

Was? Diese Stimme! Tief, ruhig, immer irgendwie lustig... das konnte nicht sein! Das war nicht möglich! Er packte die Tüte etwas fester, bis man sie ihm aus der Hand nahm und Fawkes seinen Kopf etwas herum drehte. Er musste halluzinieren, das konnte nicht sein! Siri, er war tot! Das hier war nicht Regulus, der Mann war größer, etwas breiter, mit längeren Haaren. „Nein...,“ flüsterte er tonlos.
 

„Harry, er ist da,“ sprach Fawkes leise. „Das ist mein Weihnachtsgeschenk für dich, ich habe ihn zurückgeholt, er ist echt, es ist dein Sirius. Na los, geh schon, das ist es doch, was du immer wolltest...“
 

„Siri,“ rief Harry, er wusste nicht, wie er wieder auf die Beine gekommen war, rannte einfach durch den Raum, warf sich in die Arme des Anderen, der ihn tatsächlich auffing. So vertraut, das Gefühl, an den Älteren gezogen zu werden. Das Gefühl, absolut sicher zu sein, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Die Arme, sie waren warm und er konnte das Herz schlagen hören, unter dem einfachen, weißen Hemd.
 

„Jap,“ lächelte der Andere, er trat zurück zu dem Baum, Harry trug er einfach, setzte sich dann auf eines der Kissen, zog den Kleinen auf seinen Schoß. „Ich bin wieder daaaa! Nicht mal der Tod kommt mit einem Herumtreiber klar, ich wette, er war heilfroh, als er eine Möglichkeit hatte, mich wieder los zu werden,“ lächelte er. „Und jetzt bin ich hier, hab Moony etwas in den Wahnsinn getrieben, einige Leute vermöbelt und bin sofort zu dir gerannt – nur – gegen die Schleife hab ich mich dann doch gewehrt.“
 

„Siri,“ flüsterte Harry nur, er schlang seine Arme um den Hals des Älteren, klammerte sich an ihn und begann zu weinen. Er konnte es nicht glauben! Sirius, er war da, er war wirklich da! Er hatte sich nicht aufgelöst, er hielt ihn, er schien nicht mal sauer zu sein! Er war wie immer! Lustig, kaum ernst, sicher. So anders, als sein Bruder, der ihn ja eigentlich auf die Welt gebracht hatte. Er vergrub seinen Kopf an der Schulter des Älteren, es roch sogar nach Sirius. Er konnte nur er sein. Kein Klon, kein Trank.
 

Fawkes lächelte, als er das beobachtete, die beiden Leute, die sich umklammerten, er konnte fühlen, wie etwas von Harry abfiel, wie ein Gewicht, dass ihn all die Zeit schrecklich belastet hatte und er wusste, das war es wert gewesen. Er setzte sich auf einen der Sessel, tauschte einen Blick mit Tom, der das Ganze von dem anderen Sessel aus beobachtet hatte und zufrieden aussah.
 

„Ja, ich. Nur das Original, Kleiner,“ bestätigte Sirius. „Und du... siehst schauerlich aus,“ stellte er fest, strich leicht über Harrys Haare. „Na ja, wenigstens hast du endlich ein Bisschen mehr Gewicht auf den Rippen. Bist immer noch zu leicht, aber he – wenigstens hab ich keine Angst mehr, dass du nachts im Schlaf verhungerst.“
 

Harry lächelte, trotz der Tränen. „Sie... sagen, drei Mahlzeiten am Tag, mindestens,“ flüsterte er.
 

„Gut so,“ gab Sirius nur zurück, hob Harrys Gesicht an und studierte ihn, wischte die Tränenspuren ab. Die dunklen Augen waren ungewohnt, doch er fand, das Aussehen passte nun viel besser zu dem Charakter seines Kleinen. Seines Neffen, wie er sich in Erinnerung rief. Dem Sohn von seinem vollkommen durchgetickten, nicht zurechnungsfähigen Bruder. Aber zum Glück hatte der Kleine nur das Aussehen der Blacks geerbt, nicht den allgemeinen Wahnsinn.
 

Regulus dachte vermutlich immer noch, dass ein Geist ihn gestern durchgeohrfeigt hatte, er hatte immer wieder gekreischt, dass er nicht mehr leben würde, dass er verreckt sei, weil er so dumm gewesen war. Regulus hatte ihn nie gemocht, warum auch immer, aber es war immerhin trotzdem sein Bruder, wobei er das inzwischen mehr als schade fand. Regulus war schlicht bekloppt. Aber das spielte keine Rolle mehr. Seit gestern war Regulus für ihn keine Familie mehr, Punkt.
 

Er hielt seinen Kleinen eine ganze Weile einfach nur fest, sah zu, wie einer nach dem Anderen den Raum verließ, zuletzt auch der verdammte Phönix, der Charlie mitgenommen hatte. Nett. Er sah zu Harry, der sich an ihn kuschelte, ihn festhielt, mit einer Kraft, die er dem ausgemergelten Körper kaum zugetraut hätte. „Harry, ich bin da,“ bestätigte er leise, hob den Kopf des Jüngeren an. „Was ist los? Du siehst schrecklich aus.“
 

„Ich... du... du bist nicht böse?“, fragte Harry mit zitternder Lippe.
 

„Böse?“, fragte Sirius verwirrt. „Warum sollte ich böse sein?“, fragte er nicht ganz verstehend, was das nun schon wieder sollte.
 

„Wegen... du bist gestorben, weil...“
 

„Oh, Harry. Hast du dir das allen ernstes die ganze Zeit eingeredet?“, fragte Sirius leise. „Das ist so großer Unsinn! Du konntest doch nichts dafür, du warst nicht Schuld, du bist ins Ministerium gelockt worden, so, wie ich auch. Es ging von Anfang an darum, zumindest einen von uns zu töten, vorzugsweise mich. Und hab ich dir nicht damals Weihnachten versprochen, dass du mich so schnell nicht los wirst? Ich hab den Tod so lang gepiesackt bis er mich hat gehen lassen:“
 

Eine weitere Träne rann aus Harrys Augen, sein Griff verstärkte sich etwas.
 

„Hast du immer noch Alpträume?“, fragte Sirius leise.
 

„Manchmal,“ flüsterte Harry. „Ich... immer wieder, ich.. ich hab dich fallen sehen, immer wieder, aber... seit ich hier bin... ist... ist es nicht mehr so schlimm, wenn... Fawkes singt, ist.. es besser. Oder... wenn... Vater bei... mir schläft, ich... ich hab dich so vermisst, ich... ich konnte es ihnen nicht erzählen!“
 

„Warum nicht?“, fragte Sirius leise weiter, strich Harry ermutigend über den Arm. Er zwang den Kleinen nicht, ihn in dem Moment anzusehen, er ließ diesen sein Gesicht verstecken, er kannte seinen Jungen, er wusste, wie schwer ihm schon all das hier fiel. „Sie scheinen doch ganz in Ordnung zu sein, sogar dieser eingebildete Phönix.“
 

„Ich... ich konnte doch nicht!“
 

„Warum?“, bohrte Sirius weiter. Ihm war klar, dass Niemand außer ihm etwas aus dem Jungen heraus bekommen würde. Sein Kleiner hatte extreme Probleme, Irgendwem zu trauen, auch Remus, obwohl er den Werwolf wirklich mochte.
 

„Jeder... Jeder, dem ich was erzählt habe.. Jeder, der... der versucht hat, mir zu helfen, sie... sind Alle gestorben... jedes Mal, Cedric, du... die Lehrerin in... der Grundschule.“
 

„Das passiert nicht mehr,“ versprach Sirius. „Du bist in Sicherheit, weit, weit weg von England, Niemand glaubt auch nur, dass du lebst. Charlie, er hatte einen Verdacht, aber er konnte es nicht. Du kannst darüber reden, mit Jedem Niemand wird deswegen sterben und nur, um es noch mal gesagt zu haben – meine Wenigkeit ist auch wieder hier.“
 

Automatisch sah Harry kurz auf, dann kuschelte er sich wieder an den Anderen. „Ich... es... bleibst du?“, fragte er mit leisem Stimmchen.
 

„Ich bleibe,“ versprach Sirius, ohne zu zögern. „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass dein Vater, Merlin, ich kann immer noch nicht glauben, dass er der sooo böse Lord sein soll, ein Haus hier ganz in der Nähe gekauft hat, als eine Art neuen Familienstammsitz. Aber verrat nicht, dass ich es dir gesteckt habe. Es ist sein Weihnachtsgeschenk an die gesamte Familie. Früher war es eine Villa in England, aber er meinte, dass es ja hier auch ganz bequem ist. Einige seiner Leute haben Wochen damit verbracht, Alles zu schrumpfen und hier in ein neues Haus zu bringen. Damit ihr nicht mehr bei den Malfoys wohnt. Und das Beste – Charlie und ich ziehen mit ein!“
 

Harry lächelte, vielleicht das erste Mal seit Sirius’ Tod ehrlich. „Das… das ist toll“, flüsterte er. „Ich... hab dich so vermisst...“
 

„Ich weiß, Welpe, ich weiß“, gab Sirius leise zurück. „Aber jetzt bin ich wieder da und ich habe keinerlei Intentionen, wieder zu verschwinden, zu sterben oder sonst was. Ich bin hier, um dir zu helfen und ich achte darauf, dass Niemand mehr stirbt, den du liebst.“ Er drückte den schmalen Körper näher an sich, danach hielt er Harry einfach nur noch.
 

„Siri...“
 

„Hm?“, fragte der Ältere leise, froh, dass der Kleine endlich von sich aus zu sprechen begann, etwas, das er offensichtlich all die Monate nicht getan hatte, auch, wenn man es versucht hatte. Aber Harry hatte schon immer die Angewohnheit gehabt, vollkommen dicht zu machen, je mehr man ihn bedrängt hatte.
 

„Wie ist es, wenn man verliebt ist...?“
 

„Harry!“, Sirius lachte, drückte den Jüngeren enger an sich. „Ist da was, das du mir sagen willst?“
 

„Ich… ich weiß es nicht, ich...Kannst du es mir nicht sagen?“
 

„Hmmm, das ist ziemlich unterschiedlich, etwas Anders für Jeden. Bei mir... ich habe oft an diese Person gedacht, wenn ich in seiner Nähe bin, geht es mir gut, er bringt mich dazu, die verrücktesten Sachen zu tun, oder eben nicht zu tun, Snivvi zu ärgern, zum Beispiel. Ihn zu küssen – nun, sagen wir, es kann einen von den Beinen werfen.“ Er grinste. „Und… das hat nicht zufällig was mit Jemandem zu tun, der eine krankhafte Neigung zu Rot und Gold hat, oder?“, fragte er.
 

Harry spürte, wie er feuerrot wurde, er starrte auf seine Finger, nickte aber dann: „Wer?“ fragte er, wie um abzulenken: „Wen liebst du? Du hast es mir nie erzählt...“
 

„Dazu hatte ich ja leider nie Zeit,“ seufzte Siris, lächelte aber dann: „Charlie. Und bevor du fragst, ja, wir sind zusammen, ja er ist hier und es tut ihm Leid, dass er so gemein war. Sieht so aus, als haben ihn die letzten Monate auch etwas... mitgenommen.“
 

Harry lächelte. „Ich... bin froh, dass du nicht mehr... allein bist,“ flüsterte er. Das war es, was er immer am meisten gehasst hatte, den Gedanken daran, dass Siri Niemanden hatte, allein auf der Flucht war.
 

Sirius lächelte etwas, spielte mit den schwarzen Strähnen seines Neffen. „Ich war nicht allein,“ erinnerte er ihn sanft. „Ich hatte auch immer dich.“ Er küsste Harry auf die Stirn. „Aber du lenkst ab – liebst du diesen Federtrottel?“
 

„Er... ist kein Trottel!“, verteidigte Harry ihn automatisch. „Er... er ist immer da,“ fügte er leise an. „Immer... wenn es mir besonders schlecht gegangen ist. Und.. woher wusstest du, dass er...?“
 

„Oh, Harry, ich bin alt, ich kann Menschen eigentlich auch ganz gut einschätzen und weißt du, da gab es einige Sachen, die mir aufgefallen sind. Zum Beispiel, dass er es war, der mich zurück geholt hat – für dich. Und, dass er eben hinter dir stand und als Letzter raus gegangen ist, er liebt dich, Welpe.“
 

„Was...? Wieso sagst du so was?“, fragte Harry zitternd. Nein! Das konnte nicht sein! Wie konnte ein Mann wie Fawkes ihn, gerade ihn lieben?! Das war nicht möglich! Er war sich doch seiner eigenen Gefühle nicht sicher und er hatte so viel Angst, was dabei kaputt gehen konnte! Ginny hatte auch immer gedacht, ihn zu lieben! Es war nie gut gegangen!
 

„Wie er dich ansieht,“ erklärte Sirius leise, überrascht, dass Fawkes tatsächlich so eine Geduld zu haben schien. „Als wärest du der Mittelpunkt seiner Welt. Er ist hier, bei dir, er arbeitet kaum noch für deinen Vater, er ist nicht in England, er ist hier. Er hat mich zurück geholt, damit Jemand, dem du vertraust, endlich für dich da ist, auch, um einfach nur mit dir zu reden. Das macht man nicht, wenn man Jemanden nicht sehr, sehr liebt, Welpe.“
 

„Aber... er hat nie was gesagt..“
 

„Wie hättest du wohl auf so was reagiert?“, fragte Sirius. „Vielleicht wärest du sogar weggerannt. Meinst du, das wollte er riskieren? Ich denke nicht. Er wollte dir Zeit geben.“ Er strich dem Jüngeren weiter durch die Haare. „Rede einfach mit ihm, wenn du dich bereit dazu fühlst, er wird dir so viel Zeit geben, wie du brauchst. Er will für dich da sein, das scheint ihm das Wichtigste zu sein.“
 

Harry sackte wieder gegen die Brust des Anderen. „Warum...? Warum sollte er mich lieben? Ich... ich bringe nur... Ärger...“
 

„Das ist ganz, ganz großer Unsinn und ich denke, das ist dir sogar irgendwo hier drin,“ er deutete auf Harrys Stirn. „Klar. Warum sollte er dich nicht lieben? Du bist großartig, Kleiner. Du bist hübsch, du bist sanft, du bist ehrlich, du bist ruhig. Du bist Alles, was man sich wünschen kann. Du solltest wirklich nicht immer so schlecht von dir selbst denken.“
 

Harry antwortete nicht, er lauschte nur dem Herzschlag des Anderen, er war so beruhigend, so stark...
 

Sirius hielt seinen Kleinen, kraulte ihn etwas im Nacken, er lächelte, sah auf Harry herab und er wusste, allein sein Auftauchen musste ihm geholfen haben, mehr, als der Jüngere es erkennen konnte, zumindest im Moment. Er würde seinem Jungen schon helfen, wieder Fuß zu fassen. Er war nicht sein dummer Bruder, der darauf aus zu sein schien, Alles kaputt zu machen! Für ihn gab es nichts Wichtigeres, als Harry und Charlie. Er hatte sich sogar schon einen Job beschafft, in Durmstrang, als Lehrer für Animagie.
 

„Hmrhrm.“
 

Beide, Harry und Sirius, sahen auf und zumindest Harrys Gesicht nahm einen leichten Rotstich an. Da standen Fawkes und Charlie.
 

„Was gibt es?“, fragte Sirius, lächelte seinem Geliebten zu, dem man nun doch sein schlechtes Gewissen etwas anmerkte.
 

„Nun, ihr hockt hier seit fast drei Stunden. Und das Essen ist gleich fertig. Wir sollen euch einsammeln,“ erklärte Fawkes, er lächelte Harry zu. „Ich sehe, dein Geschenk hat deinen Geschmack getroffen?“
 

Harry sah auf, er lächelte glücklich, stand schließlich auf, ging zu dem Anderen und umarmte ihn einfach. „Danke, das... war das tollste... Geschenk überhaupt...“
 

Überrascht blickte Fawkes auf den Jüngeren, der seine Taille umschlungen hatte. Das war das erste Mal, dass Harry so, wenn er seinen menschlichen Körper hatte, Nähe suchte, vor Allem, bei ihm. Und nicht mal auf seinen Vater ging er so zu. Und er wusste, vor Allem, als Charlie und Black das grinsen anfingen, dass er selbst so dumm und glücklich grinsen musste, dass seine Reputation gerade dabei war, sich zu verabschieden. Nur zu gern erwiderte er die Umarmung für die allein sich in seinen Augen alles gelohnt hatte, strich durch Harrys Haare. „Immer wieder gern,“ gab er zurück. „Schön, dich endlich wieder mal lächeln zu sehen... Das solltest du wirklich öfter tun.“
 

Das brachte Harry dazu, noch röter zu werden und er musste sagen, als die Arme des Anderen sich um ihn schlossen, ganz ohne, dass er Panik hatte und Fawkes es tat, um ihn daran zu hindern, sich selbst was zu tun, fühlte sich wirklich gut an. Doch dann trat er doch etwas zurück, sah zu Sirius, der gerade Charlie küsste. Sein Onkel sah wirklich glücklich aus. Er warf einen weiteren, unauffälligen Blick zu Fawkes, dann lief er los.
 

Charlie lachte leise, als Fawkes mit Harry schon halb aus dem Zimmer war. „Die Beiden sind ja so süß,“ flüsterte er. „Sieh sie dir nur mal an....“
 

„Ich sehe es“, grinste Sirius nur. „Und ich habe vor, Harry etwas aus sich raus zu locken.“
 

„Er sieht jetzt schon besser aus, als ich ihn je gesehen habe.“
 

„Er hat einfach nur Jemanden gebraucht, der ihm seinen hübschen, sturen, kleinen Kopf zurechtrückt,“ erklärte Sirius. „Er hat sich so viel Dummes eingeredet...“
 

„Dafür hat er ja jetzt dich,“ meinte Charlie nur, bevor sie den kleinen Salon betraten und sich setzten, Sirius neben Harry, auf dessen anderer Seite schon Fawkes Platz genommen hatte und Charlie neben seinem Geliebten.
 

Tom war überrascht, als Harry ihm gegenüber Platz nahm. So hatte er seinen Sohn noch nie gesehen. Seine Augen strahlten, er lächelte etwas und obwohl es ihm eben noch nicht wirklich gut gegangen war, sah er nun aus, als wäre er gesund. Er hatte ja gewusst, Black konnte etwas tun, aber mit so einer Wirkung hatte er wirklich nicht gerechnet.
 

Der Rest des Abends ging schnell vorbei. Fischstäbchen, Kartoffeln Heringssalat und andere Dinge, Harry aber schien vor Allem die Fischstäbchen toll zu finden. Die Hauselfen hatten wirklich einen Narren an dem Jungen gefressen, dass sie so was auftischten.
 

Nach dem Essen waren sie wieder in den Raum mit dem Weihnachtsbaum gegangen, er hatte Harry erneut eine der kleinen Tüten gegeben, die der dieses Mal auch wirklich genommen hatte und den Inhalt auch gegessen hatte. Auf Sirius’ Schoß, verstand sich. Doch Black hatte nicht so ausgesehen, als habe er was dagegen, im Gegenteil, der Beste hatte selbst mehrere dieser Tüten geleert, Harry immer weiter Süßigkeiten zugesteckt und hatte ihn gehalten, bis Harry in seinem Schoß eingeschlafen war.
 

Sie hatten Alle noch etwas geredet und Tom hatte Sirius verboten, Regulus weiter körperlich zu schaden, oder auf irgendeine andere Weise, er würde sich schon um seinen Mann kümmern, immerhin konnte der nicht wirklich was für sein Verhalten, er sei eben krank und sie hätten es leider zu spät gemerkt.
 

Sirius hatte kein Wort gesagt, nur Harry fester an sich gedrückt, doch dann war der Jüngere unruhig geworden, als würde er spüren, was los war, weswegen Fawkes aufgestanden war. Er hatte keine Lust, Regulus Black zu verteidigen, den er am liebsten selbst grillen wollte. Stattdessen ging er vor Sirius in die Knie, hob Harry vorsichtig auf seine Arme und brachte ihn in sein Zimmer zurück, wo er in Ruhe schlafen konnte.
 

Fawkes hatte sich auf das Bett gesetzt, Harry gestreichelt. Es war auch für ihn einer der schönsten Tage gewesen. Harry hatte ihn von sich aus umarmt und nicht nur eine kurze Berührung. Als wäre er auf ein Mal aufgetaut und endlich bereit, sein Leben wieder zu leben, es selbst in die Hand zu nehmen. Er konnte sich nur immer wieder auf die Schultern klopfen für diese Idee. Er lächelte leicht, begann, etwas zu summen, bevor er seinen Körper wechselte, sich unter Harrys Arme arbeitete, seinen Kopf auf die Brust des Jüngeren legte und zufrieden einschlief.
 


 


 

Wütend warf Albus einen Becher Met an die Wand seines Büros. Er fühlte sich wie ein Tiger im Käfig, immer weiter wurde er umrundet, immer enger rutschten die Wände um ihn zusammen. Er hatte Angst, dass er aufgegriffen werden könnte, sollte er die Schule verlassen. Vor Allem nun, wo raus gekommen war, dass Black nicht nur nicht schuldig war, sondern, dass er es gewesen war, der Alles getan hatte, um ihn erst in Azkaban zu halten, dann ihn umzubringen.
 

Aus irgendeinem Grund wurde Alles um ihn herum immer brüchiger, es gab Momente, in denen hatte er praktisch gar keinen Einfluss mehr auf Irgendwen! Wie war das nur möglich?! All die gespannten Netze, all diese Mühe, die jahrelangen Vorbereitungen, Alles für die Katz, dank dieses dummen arroganten Bengels, der es gewagt hatte, zum falschen Zeitpunkt vor die Hunde zu gehen!
 

Aber das würde er sich nicht gefallen lassen! Er würde zurückholen, was ihm gehörte, er würde seinen Einfluss wieder stark machen! Niemand, absolut Niemand wagte es, ihm ungestraft so seine Feiertage zu versauen! Oh, er würde wifeder aufsteigen und absolut Jeder, der gegen ihn gearbeitet hatte, würde einen schrecklichen Tod sterben, und wenn er jeden Mann und jede Frau und jedes Kind in diesem Land umbringen musste!
 

Wütend lief er in seinem Büro auf und ab, immer wieder spürte er, wie die Schilde flackerten, überlastet, weil er die gesamte Macht des magischen Gebäudes in seine Zaubernetze gesteckt hatte, die doch Stück für Stück zu zerbrechen schienen, doch er versuchte es weiter, zu viele Jahre, zu viel Arbeit steckten in dem, was er gemacht hatte, inklusive der Tatsache, dass er Riddle kaputt gemacht hatte.
 

Er würde nicht gehen und wenn er ging, würde er Alles um sich herum mitnehmen.
 

Schlimm war, dass fast die ganze Schule leer war. Kaum noch Jemand schickte seine Kinder zu ihm, dabei war er ein Held! Ein Träger des Merlinordens erster Klasse! Die Eltern und Kinder sollten den Boden küssen, auf dem er wandelte?! Aber auch die würde er zur Rechenschaft ziehen! Wäre ja noch schöner! Und diese Kinder, die jetzt wie Feiglinge weggerannt waren, würden es sein, die er zu seinen persönlichen Sklaven machen würde! Er würde sie zu Ritualen verwenden, die ihn wieder jünger machen würden, damit er von seinem Erflog auch noch was haben konnte! Und mit den Weasleys, die Alle vor einer Woche verschwunden waren und die nicht wieder kommen würden, würde er beginnen! Diese kleinen, dreckigen Verräter…
 


 


 

„Siri!“, rief Harry, als er am nächsten Morgen aufwachte, er weckte Fawkes, der zu seiner Überraschung mit ihm im Bett geschlafen hatte, als Phönix. Der sich nun übrigens schüttelte, ihn sehr, sehr seltsam musterte, seine Federn richtete und sich dann verwandelte.
 

„Fawkes, wenn es Recht ist,“ murrte er, rieb sich seine Augen. „Warum bist du schon wach?“, verlangte er zu wissen. „Es ist gerade mal sieben Uhr und...“
 

„Lebt er? Lebt er wirklich wieder?!“, rief Harry aufgeregt. „Hab ich das nicht geträumt?!“ Dass da gerade sein Schwarm in seinem Bett saß, kam ihm dabei gar nicht.
 

„Wenn du deinen Onkel meinst, der ist im Zimmer gegenüber, aber ich würde da nicht rein platzen, er ist nicht allein und den Geräuschen nach, die ich letzte Nacht gehört habe, dürftest du nicht begeistert sein, wie du sie findest.“
 

Harry lachte, er klatschte, umarmte den Anderen erneut. „Er ist wirklich wieder da! Er ist da, er ist nicht tot!“
 

„Nein, er ist nicht tot“, gab Fawkes zurück und er grinste nur noch breiter. Er strich über Harrys Rücken. „Ich freue mich, dass du endlich mal etwas aus dir raus kommst...“ er wuschelte durch Harrys Haare. „Wie fühlst du dich heute? Gut genug, um dich anzuziehen und mit mir runter zu kommen? Zumindest hast du kein Fieber mehr.“
 

Harry grinste und nickte, hastig hüpfte er aus dem Bett, rannte ins Bad und zog sich an, irgendeine nette Hauselfe hatte ihm sogar schon Sachen hingelegt, eine einfache, schwarze Hose und einen dunkelroten Pullover. Als er wieder raus kam, strahlte er Fawkes an. „Los! Komm schon, es ist Weihnachten, Siri ist sicher auch gleich wach und dann...!“
 

„Schon gut, schon gut,“ lachte Fawkes, er stand auf, nutzte einen Zauber, um eine Kleidung in einen einwandfreien Zustand zu versetzen und folgte dem Jüngeren, der mehrfach gegen die Tür seines Onkels hämmerte, was von Weihnachten rief und dann in den Salon mit dem Baum sprintete, nur milde überrascht, da schon seinen Vater zu sehen. Er wusste nicht, woher es kam, doch er fühlte sich so gut, als wäre er wirklich frei. Ohne nachzudenken, umarmte er den Anderen, setzte sich dann neben ihn.
 

Überrascht hob Tom eine Augenbraue, während er die Umarmung erwiderte. Er tauschte einen Blick mit Fawkes, der grinste, wie Jemand, dem gerade ein besonders guter Streich gelungen war, was ihm sagte, dass er wohl nicht der Erste war, der auf diese Weise begrüßt worden war. „Dir auch einen wunderschönen Morgen, Sohn,“ gab er zurück, küsste Harry kurz auf die Stirn und lehnte sich zurück. Es vergingen keine zehn Minuten, bevor die Tür erneut auf ging und Black eintrat, seine langen Haare hatten die Bürste bestenfalls aus einer sicheren Entfernung gesehen und seine Klamotten sahen aus, als habe er in ihnen geschlafen. „Ich sehe, das war wohl ein... interessanter Abend...“
 

Sirius lachte leise und umarmte Harry, der auf ihn zugestürmt war. „Eher eine sehr interessante Art, geweckt zu werden;“ gab er zurück. Er war sich ziemlich sicher, dass er nicht viel mehr als drei, vier Stunden geschlafen hatte. Ja, er war... gut beschäftigt gewesen, auch, nachdem man Harry in dessen Raum zurück gebracht hatte. Er grinste Charlie an, der neben ihm stand. „Oder was meinst du?“
 

Der Rotschopf grinste, er sah Harry an, strich über dessen Kopf. Kurz richteten sich die ungewohnt dunklen Augen auf ihn, dann lächelte er, kuschelte sich wieder an seinen Onkel. „Ich kam wir vor, wie zu Hause,“ stimmte er zu. „Nur, dass Ron und der Rest der wilden Horde nicht an der Tür aufgehört haben.“
 

Tom grinste einfach nur, bevor auch er sich erhob. Er hatte Regulus schon in sein eigenes Haus rüber gebracht. Es war nicht ganz so riesig, wie die Anwesen der Malfoys, aber das sollte es auch gar nicht sein. Er würde irgendwann zurück nach England gehen, daher würde das hier nur eine Art Zweithaus sein, aber er war sich ziemlich sicher, dass Harry es vorziehen würde, hier zu bleiben. Und für seinen Sohn würde das Haus perfekt sein. Mittelgroß, mit weitläufigem Park. Vorerst würden sie Alle dort wohnen, aber es war vor Allem für ihn gedacht. Nun, und für dessen Gefährten. Er fürchtete, dass England für Harry zu viele schlechte Erinnerungen hielt, vielleicht war es besser, wenn der Junge eine Weile lang einfach hier bleiben konnte. „So, und nun, wo wir dabei sind, Harry, der Rest – kommt mit. Weihnachtsessen gibt es woanders.“
 

Überrascht sah Harry auf, das Haus? Das, was Fawkes erwähnt hatte?! Raus aus Malfoy Manor? Keine Gefahr mehr, dass Draco ihn die gesamte Zeit hinter ihm her rannte und versuchte, ihn zu betatschen! „Wohin?“, fragte er.
 

Tom grinste nur, hielt dem Jüngeren die Winterrobe hin und zauberte die Stiefel her. „Das siehst du – gleich nach unserem kleinen Spaziergang. Und da gibt es dann die Geschenke,“ fügte er grinsend an.
 

„Aber... meine Sachen!“
 

„Die Hauselfen sind schon... fertig“, grinste er, als er auf die Uhr blickte. „Komm schon, Kleiner!“, er nahm Harrys Hand, dann verließ er das Haus, begleitet von dem Andere, die sich ebenfalls Umhänge und Schuhe bringen ließen.
 

Aufgeregt lief Harry neben seinem Vater her, als sie den verschneiten Weg entlang weg von dem großen Anwesen liefen, bis sie, nicht zu weit entfernt, zu einem anderen kamen. Es war kleiner, das sah man sofort. Es sah nicht aus, als könne man Durmstrang und Hogwarts dort unterbringen, es glich eher einem Südstaatenlandhaus der Oberklasse, auch von Baustil her. Ein mit unterschiedlich großen, flachen Steinplatten ausgelegter Weg, der frisch geräumt war, führte zur Haustüre. Sonst war die schneeweiße Decke über dem Grundstück unangetastet. Es musste herrlich aussehen im Sommer.
 

Kaum standen sie vor der hohen Haustür, ging Diese auch schon auf und eine ganze kleine Armee von Hauselfen hüpfte aufgeregt auf und ab. „Masters hier, Masters hier! Masters...!“
 

Erst, als Tom seine Hand hob, kehrte Ruhe ein: „Das Festessen?“
 

„Zu Mittag pünktlich fertig ist!“, piepste eines der Stimmchen. „Weihnachtsbaum und Zimmer gerichtet sind! Und für jungen Master...!“ eine der Elfen trat vor, in ihren Armen Cara, die wenig begeistert zu sein schien, so herumgetragen zu werden und die sich erst beruhigte, als Harry sie auf den Arm nahm.
 

Er sah sich in der Halle um, sie war groß und freundlich und an beiden Seiten führten Wendeltreppen zu einem Flur mit einer Tür, die wohl zu den Zimmern führte. Die Halle an sich war schon toll geschmückt, herrlich warm, mit einem riesigen Baum, voller Schmuck und Süßigkeiten. „Wow!“
 

Tom lächelte, er strich über Harrys Haare. „Unser eigenes Haus,“ erklärte er, führte Alle dann über eine der Treppen nach Oben in den ersten Stock, von da aus über eine weitere Treppe zum Familienflügel, wo er einige Türen öffnete. „Sirius und Charlie,“ wies er den Beiden eine Tür. „Für Lupin, wenn er hier schläft,“ eine weitere öffnete sich. Da... ist Regulus,“ seufzte Tom, deutete auf die, die sich nicht öffnete, doch dann lächelte er und deutete auf die Tür gegenüber: „Da wird dein Bruder schlafen, da bin ich und neben meinem Zimmer bist du,“ er strich durch Harrys Haare. „Und den Rest des Hauses kannst du selbst erforschen, ich habe auch einen großen Teil meiner Bücherei hierher bringen lassen und es gibt große Gärten.“
 

„Wow!“
 

„Es freut mich, dass es dir gefällt,“ lächelte Tom. „Denn das ist jetzt dein Zuhause. Du kannst rein und raus, apparieren, gehen oder sonst was. Und hier ist auch ein Schlüssel.“ Er gab Harry einen Schlüssel, der an einem Anhänger hing, an dem ein Stofftier baumelte – zu Aller Belustigung ein Miniebenbild der kleinen Pandadame, sie sofort begann, damit zu spielen. Zumindest so lang, bis ihr Herrchen den Schlüssel, sehr zu ihrem Missfallen, wegsteckte.
 

„Wo... wo ist Fawkes Zimmer?“, fragte Harry leise. „Er...“
 

„Er seht auf Gardinenstangen, vor Allem auf die in deinem Zimmer,“ grinste Tom nur. „Er wollte kein eigenes, ich habe ihn gefragt, das Einzige, auf das er gestanden hat, ist genug Platz im Kleiderschrank, also hast du ein Ankleidezimmer.“
 

Batsch. Alle beobachtete, wie Harrys Gesicht einen roten Farbschimmer bekam, doch Niemand hörte ihn darüber klagen, dass er sein Zimmer teilen sollte. Sehr auffällig, grinste Tom in sich hinein, doch er freute sich, dass Harry sich jetzt endlich traute, etwas aus sich heraus zu gehen.
 

Fawkes knurrte den Anderen nur an, schubste Harry in ihr Zimmer, grinste dann: „Wir sind in ein paar Minuten im Weihnachtszimmer,“ erklärte er. „Du kannst ja die Gäste begrüßen, ich bin mir sicher, Draco Malfoy wird einer der Ersten sein,“ fügte er zynisch an, dann ließ er die Tür zufallen.

Sirius lachte offen heraus. „Merlin, kann es sein, dass der Beste meinem Kleinen hoffnungslos verfallen ist?“
 

„Ja, er ist meinem Sohn verfallen,“ gab Tom ruhig zurück, doch auch um seinen Mund bildeten sich amüsierte Lachfältchen. Er blickte auf die Tür, lächelte aber dann. „Und ich denke, er ist so ziemlich der Einzige, dem ich wirklich mit diesem Kind vertrauen kann.“ Er war nicht dumm, er wusste, Fawkes musste alt sein, sehr alt. Ja, er kam oft sehr arrogant rüber, aber meist stellte sich dann doch raus, dass er Recht gehabt hatte, mit egal, um was es gegangen war. Erfahrung, wie er annahm. Das Benehmen des Phönix stellte sich am Ende oft als das Richtige heraus, auch, wenn es ihm und allen Anderen dumm vorkam. Fawkes hatte ihnen viel voraus, er war stark, auch, wenn er das kaum zeigte, er war klug. Gut, er war auch eitel, aber verdammt, wenn er keinen Gefährten hätte, er würde den Anderen auch nicht von der Bettkante stoßen! Nicht zu vergessen, Fawkes war ein Krieger, er konnte Harry schützen, er konnte dafür sorgen, dass der Andere nicht mehr kämpfen musste und das war das Wichtigste.
 

„Wieso?“, fragte Sirius. „Ich weiß nicht, ob ich ihm wirklich so traue.“
 

Tom verdrehte die Augen. „Ich kenne ihn seit fast einem Jahrhundert, weder ist er gealtert, noch sonst was. Er ist stark und ich kenne Niemanden, der ihn je besiegt hätte. Er mag sehr eifersüchtig sein, aber er ist auch beschützend und er richtet seine Aggressionen nicht gegen den Jungen, sondern gegen den, der ihn betatscht hat.“
 

Sirius blickte auf die Tür. „Wir werden sehen,“ gab er knapp zurück. „Wir treffen uns dann beim Baum?“
 

Tom nickte, er wartete, bis die Anderen weg waren, sah dann zu der Tür, hinter der sich Regulus verbarg. Er atmete ein Mal tief durch, dann trat er ein, wohl wissend, dass das noch böse werden konnte. Der Andere weigerte sich, auch nur an die Realität zu denken, er behauptete steif und fest, dass es sechzehn Jahre in der Vergangenheit war. Er wusste nicht, was er noch machen sollte...
 

Fawkes dagegen grinste, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Das Zimmer war größer, als Harrys Altes, aber es war ja auch für zwei Leute konzipiert, mit einem breiteren Bett. Große, bogenförmige Fenster gaben den Blick in den hinteren Garten frei, sie waren aufgepolstert, damit man sich darauf setzen konnte. Tom hatte nicht vergessen, wie gern und oft sein Sohn dort saß. Die Farben waren warm und erdig gehalten, beruhigend.
 

„Na? Wie gefällt es dir?“, fragte er. „Dein eigenes Zimmer?“, er deutete auf eine der Türen, öffnete sie und gab so den Blick auf ein riesiges Bad mit allem Luxus, Wanne mit Whirlfunktion, große Dusche, zwei Spülsteine, ein Klo, Alles auch noch schön dekoriert. Das andere Zimmer war ein Ankleideraum, rundum mit Schränken ausgestattet, in der Mitte ein hoher Spiegel.
 

„Es ist... toll,“ gab Harry leise zurück, immer noch vollkommen verdattert, dass Fawkes bei ihm bleiben wollte. Das verstand er nicht, ja, Sirius hatte gesagt, der Andere liebe ihn und irgendwie machte es ja sogar Sinn, aber er konnte es nicht begreifen. An ihm war Nichts schön. Er war zu dürr, zu klein, zu knochig und eh vollkommen gestört. Er trat zu dem Fenster, setzte sich auf die breite, gepolsterte Bank. „Es ist... nicht mehr bei Lucius,“ fügte er an. Das war es, was ihm am Wichtigsten war. Es war etwas Eigenes.
 

Fawkes lachte leise und ließ sich auf den Sessel der Sitzecke nieder. „Ja, das ist ein Vorteil,“ stimmte er zu. „Hier wird sicher nicht so viel los sein.“
 

„Und es ist kleiner,“ fügte Harry an. „Es ist… gemütlicher.“
 

„Auch. Komm,“ meinte er dann leise, streckte seinem Gefährten die Hand hin. „Gehen wir ins Weihnachtszimmer, dann gibt es Geschenke und außerdem ist dann das große Essen – wo dummerweise Alle kommen werden, auch die Todesser aus dem inneren Kreis.“
 

„Und... Remmy?“
 

„Ich glaube, er ist schon da“, grinste Fawkes nur, führte Harry durch die noch unbekannten Gänge, bis hin in einen kleinen Salon, der mit Kissen ausgelegt war und in dessen Mitte ein weiterer Baum stand. Geschmückt und unter ihm all die Geschenke. Er setzte sich, zog Harry zu sich. „Aber sie kommen erst in zwei Stunden oder so...“
 

So fand auch Sirius die Beiden kurz danach, er lächelte, als er das sah, Harry, zwischen Fawkes Beinen, an ihn gelehnt, die Augen auf den Baum gerichtet, in seiner Hand eine rotweiße Zuckerstange. „Na, ihr Beiden?“, fragte er grinsend.
 

Harry wurde, nur zur Vorbeugung, rot, lächelte aber. „Und? Gefallen euch eure Zimmer auch?“
 

„Allerdings,“ grinste Sirius, er setzte sich, lehnte sich an die Wand und beobachtete, wie auch sein Lover sich setzte. Es dauerte nicht lange, bis auch Tom in Begleitung von Remus eintrat, er grinste etwas.
 

„Welpe!“, lächelte Remus, er war überrascht, den Jüngeren so zu sehen. Er sah viel besser aus und er saß bei einem Anderen, als Tom, ohne nach einem Fluchtweg zu suchen. Er war auch erstaunt, als der Kleine sich in Ruhe umarmen ließ.
 

Für Harry war es wir ein Traum. Familie. Das, was er sich als kleines Kind so oft gewünscht hatte. Er war nicht zum Zusehen verdammt, er saß mit am Baum, vor ihm stapelten sich Geschenke, es war warm und er bekam auch Süßigkeiten, so viel er wollte. Und zu seiner Überraschung bekam er noch andere Geschenke, was er nicht erwartet hatte. Neue Kleidung von Tom, Bücher über Pflege magischer Geschöpfe von Remus, zwei Romane von Charlie, ein tolles Spiel aus Japan, das sich Go nannte, von Sirius, der mal wieder was Tolles gefunden hatte und... eine wunderschöne Kette von Fawkes, die der ihm auch um den Hals gelegt hatte. Silbern, mit dünner Kette, an der ein Anhänger von Form eines Baumes hing. Eine Irminsuleiche, wie der Ältere erklärt hatte, ein Symbol für Leben.
 

„Kommt,“ merkte Tom schließlich an. „Die Anderen kommen sicher gleich zum Essen, wie müssen sie ja begrüßen.“ Er erhob sich, lief zuerst heraus, dicht gefolgt von Remus und Charlie, die auf ein Mal grinsten und auch Sirius blieb auf ein Mal vor der Tür stehen. Fawkes hatte das nicht bemerkt, er hatte sich nur auf den Jüngeren konzentriert, der so glücklich in seinen Armen gesessen hatte. Ein Fehler, wie er feststellte, denn auf ein Mal riefen Alle auf ein Mal: „Mistelzweige!“
 

Verwirrt sah Harry auf – und bemerkte die Zweige mit ihren so einprägsam geformten Blättern über dem Türrahmen, die er gar nicht bemerkt hatte. Langsam sah er zu Fawkes, der auf ein Mal grinste, er spürte, wie der Finger des Anderen sich unter sein Kinn legte, sah, wie dessen Lippen immer näher kamen. Und dann berührten sie sich. Kurz spielte Harry Fluchtpläne in seinem Kopf ab, doch er war zu neugierig. Er wurde nicht enttäuscht. Dieser Kuss war nicht nass, wie der mit Cho, wo es ihn im Nachhinein geekelt hatte, wie bei Ginny, wo es ihn geschüttelt hatte. Weswegen er von Küssen ja nicht so viel hielt. Aber bei Fawkes... es war. Als habe er in eine defekte Steckdose gegriffen. Funken schienen durch seinen gesamten Körper zu schießen und er war sich sicher, hätte der Andere in dem Moment nicht seine Arme um ihn gelegt, er wäre einfach umgeknickt.
 

Fawkes grinste schon wölfisch, als er erkannte, was für eine Gelegenheit sich ihm da bot. Er blickte auf Harry, hob dessen Kopf und küsste ihn. Merlin, war sein Gefährte lecker! Und nur nach wenigen Sekunden schien er aufzutauen. Er wusste, das war weit mehr, als der geforderte Kuss unter dem Mistelzweig, doch erst, als dem Jüngeren die Luft ausging, trennte er sich von Diesem. Er lächelte, strich über dessen Wange.
 

„Hrhrm,“ meldete Tom sich nur. „Wir sollten los,“ er grinste, als er sah, wie rot sein Sohn geworden war. Zu süß aber auch.
 

Fawkes nahm einfach nur Harrys Hand, brachte ihn nach Unten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  toya-chan
2009-07-22T15:52:04+00:00 22.07.2009 17:52
omg
>o<
wie süß is das denn?!
ich bin total begeistert von den kapitel.
sirius is wieder da und harry is glücklich :)
bin ja nur noch immer gespannt was wohl mit regelus passiert, wird er wieder einen bezug zur realität bekommen?
oder is er hoffnungslos verloren?
ich hoffe iwie nich, weil tom würde mir da dann leid tun.
tolle geschenke hat harry da bekommen ^^
wie das weihnachtsessen wohl so wird? wird draco ärger machen?
wo sind denn die weasley´s hin?
und was mich noch interessiert,
kommt remus eigentlich auch mit jemanden zusammen?
ich hoffe doch,
wäre ja gemein wenn er allein bleiben müsste.
freu mich schon auf das nächste kapitel!
lg
toja-chan ;)
Von:  ai-lila
2009-07-22T15:15:42+00:00 22.07.2009 17:15
Hi~~

Menno~ hätte gerne Sirius gerne mal mit ner roten Schleife gesehen.
Aber Harry hat sich auch so gefreut. ^^
Draco wird sich sicher ärgern, das Harry nun nicht mehr bei ihm und seinen Eltern wohnt. Hoffe er baut keinen Mist. o.O

Das war ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  KisaSoma
2009-07-22T10:37:00+00:00 22.07.2009 12:37
das geschenke immer die schleifen verweigern (in dem fall rot-gold :-) )

wie niedlich siri is da, harry ist außer sich vor freude. selbst flattervieh und tommy werden umarmt!!! (nich ernst nehmen @:-) )

der kuss ist je extrem süß gemacht. mistelzweige passt.

charlie wohnt bei tommy, was ist mit meinen lieblingstwins und den anderen wieseln.

ich hatte mich schon so auf gegrillten draco gefreut, ob das gut schmeckt. (nach dem motto: dray vernaschen :-))) ), das halt das nächste mal.

liebe dich und deine geschichten. Tschau

die Kisa-chan
Von:  sky74
2009-07-21T16:53:52+00:00 21.07.2009 18:53
Hallo Da-chan,

das war super, noch besser, als ich mir erhofft hatte. Ich bin so froh, dass Siri wieder da ist und Harry war so glücklich.

Ein Kuss, ein Kuss... *strahl* Yeah, wir kommen der Sache schon näher.

Jetzt warte ich natürlich mit Spannung auf Dracos Abfuhr. *frech grinst*

LG und bis bald

Sky

P.S.: Du Arme, ich wünsche Dir gute und ganz schnelle Besserung. Und danke, dass Du trotzdem das so heiß ersehnte Pitel on gestellt hast. :-)
Von:  dragoni
2009-07-21T11:55:31+00:00 21.07.2009 13:55
Sehr schönes Kapitel ^^
Klasse das es mit Harry langsam berg auf geht....
Es scheint spannent zu bleiben,mach weiter so
Freu mich auf das nächste Kapitel.
LG
Dragoni
Von:  kaya17
2009-07-19T15:53:07+00:00 19.07.2009 17:53
Klasse Kapitel^^
ich freu mich so das es harry wieder besser geht
(:
Von:  Bessere_Haelfte
2009-07-19T11:39:29+00:00 19.07.2009 13:39
das war echt klasse. *Freu*
freu mich schon auf mehr.
ich find toll, dass siri harry so helfen konnte.
das ist super.
und vorallem ist es ein tolles weihnachtsfest! mit der familie und freunden. toll, einfach toll.
und siri hat es regulus auch gegeben. kann man verstehen.
harry wohnt in seinem neuen zuhause und er mag es wirklich sehr.also noch besser.
der kuss von harry und fawkes war super. die beiden sind aber auch zu süß.
bin ja mal gespannt was beim festessen so alles passiert.
ich frag mich wo die weasleys hin sind!?!
mach weiter so... freu mich schon auf die weiteren kapis.
lieb grüße
bessere_haelfte
Von:  sann
2009-07-19T11:20:45+00:00 19.07.2009 13:20
tolles kapi
das war so süß!!!
ich bin so froh das siri wieder da ist
schreib schnell weiter
Von:  Morraine
2009-07-19T10:33:59+00:00 19.07.2009 12:33
Awww, ein sehr schönes Kapitel! Die Szene mit Sirius war wirklich rührend, das hast du sehr gut rübergebracht. Jetzt bin ich aber auch wirklich die Konfrontation zwischen Draco und Fawkes gespannt, denn die bahnt sich ja nun schon allmählich an. Irgendwann muss es Draco ja zu bunt treiben, und das wird sicher nicht nett für ihn XD

So, und jetzt freue ich mich schon aufs nächste Kapitel!

Lg,
Morraine
Von:  sweetkiss12
2009-07-19T09:28:35+00:00 19.07.2009 11:28
super kapitel endlich geht es
bergauf mit harry bin ja schon gespannt
was draco nun machen wird


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