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Anders, als man denkt

von

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Schulkatastrophe...

Der erste Tag war noch nicht ganz rum und Alles, was Harry davon abhielt, vorzeitig zu flüchten, war Fawkes auf seiner Schulter. Die gesamte Zeit über war er von Blicken durchbohrt worden, nicht, weil er Harry Potter war, sondern Prinz Riddle, Sohn des Dunklen Lords, der selbst hier erschreckend viel Einfluss zu haben schien. Er wurde beobachtet, gemessen, beurteilt.
 

Nicht zu vergessen, Malfoy, der fast die gesamte Zeit neben ihm gewesen war, schon fast krankhaft freundlich und mehr als ein Mal war es wohl Fawkes’ spitzem Schnabel und warnendem Trillern zu verdanken gewesen, dass der Beste seine Finger bei sich selbst ließ. Das war nicht der Draco, den er kannte und er fühlte sich mit jeder Stunde zunehmend unwohl. So, wie bei... Regulus. Er spürte, der Andere hatte was vor. Nicht so schlimm, wie das, was der Mann gemacht hatte, der sein zweiter Vater war, doch trotzdem schien da was zu laufen.
 

Außerdem musste er dringend mit Fawkes reden, warum er sich benahm, als wäre er eifersüchtig. Obwohl – vielleicht sollte er genau das erst mal lassen, er würde sich sicher nur bis auf die Knochen blamieren. Sein Vater hatte gesagt, der Andere war da, um auf ihn zu achten. Das war der Grund für das Verhalten des Phönix und sonst gar nichts. Er sollte wirklich aufhören, sich in was rein zu steigern, das so lächerlich war.
 

Im Moment folgte er Zabini, den er ja auch noch entfernt kannte, hinaus durch den Garten zu einer Koppel. Automatisch zog er den pelzbesetzten Umhang fester um sich, doch das änderte nichts daran, dass er fror, zumindest, bis er etwas Warmes über seine Haut gleiten fühlte. Erleichtert sah er zu Fawkes auf seiner Schulter, lächelte und strich ihm über das Brustgefieder, wurde sofort mit einem leisen Trillern belohnt und der Andere strich mit dem Kopf über seine Wange. Angenehm.
 

Blaise hingegen beobachtete den Sohn ihres Lords, er wusste nicht, was er erwartet hatte, das aber sicher nicht. Der Junge war klein, verschüchtert, spindeldürr und misstrauisch. Nicht groß und stark, wie sein Vater. Natürlich ging eine große Macht von ihm aus, wie nicht anders zu erwarten, aber das gesamte Benehmen des Jungen hatte nichts Prinzenhaftes an sich. Irgendwie... vermutlich war das wirklich dumm, aber irgendwie erinnerte der Junge ihn an Potter. Natürlich, er sah nicht aus, wie der goldene Junge von Gryffindor, er hatte feinere Züge, ganz andere Haare, keine Narbe auf der Stirn (ja, er hatte tatsächlich nach Selbiger gesucht), keine Brille und ganz andere Augen. Und doch... das Verhalten war es, das ihn stutzig machte. Er hatte Potter in Hogwarts beobachtet und Dinge gesehen, die Draco vehement und lautweg geleugnet hatte. Kleinigkeiten, wie die Tatsche, dass Potter immer zusammengezuckt war, wenn der Direktor das Wort an ihn gerichtet hatte, dass er immer wie ein geprügelter Hund zu dem Mann gekrochen war, in dem er angeblich einen Großvater sah, die Tatsache, dass er in Menschenmassen immer durchgetickt war.
 

Und all das traf auch auf den Sohn des Lords zu, mal davon abgesehen, dass beide Jungen seltsamerweise Harry hießen, dieselbe Statur und dieselbe Art hatten, mit Anderen umzugehen und er wusste, Potter hatte Fawkes auch gemocht. Denselben Phönix, der sich auf dessen Schulter breit gemacht hatte und den gesamten Tag über keine zwei Zentimeter von dem Jungen entfernt gewesen war.
 

Er musterte Harry erneut, er hielt einen gewissen Abstand zu dem Jungen, was dem nur recht zu sein schien und auch der Phönix war nicht mehr ganz so angespannt, das Tier hatte vorher nämlich die gesamte Zeit nach Draco gehackt, immer dann, wenn der sich Harry bis auf einen bestimmten Abstand genähert hatte, fast, als wäre er eifersüchtig.
 

Oh, mal davon zu schweigen, dass sein bester Freund in seinen Augen schon wieder was ziemlich Dummes vorhatte. Der Beste wusste echt nicht, was gut für ihn war. Harry sah wirklich nicht so aus, als wolle er Aufmerksamkeit und Draco kam auf die dumme Idee, um ihn werben zu müssen! Richtig werben verstand sich! Mit anschließender Heirat und all den Scherzen. Er ahnte auch, warum. Dray war ambitioniert und würde die Politikklassen schon in diesem statt erst im nächsten Jahr abschließen dürfen, er durfte sogar ein frühzeitiges Studium der Materie beginnen und was würde besser sein für seinen Aufstieg, als der Schwiegersohn des Lords zu werden?
 

Aber sah Draco nicht, dass seine Avancen absolut unwillkommen waren? Merlin, der Junge hier zuckte doch schon zusammen, wenn auch nur die Gefahr bestand, mit Irgendwem zusammen zu stoßen! Und begeistert über Draco war er auch nicht. Er hechelte dem blonden Schönling nicht, wie viele Andere aus der Schule hinterher. Im Gegenteil, Harry schien immer bedacht, einen gesunden Abstand zwischen sich und Andere zu bekommen.
 

Wie gesagt, wenn er es nicht besser wüsste, er hätte geschworen, Riddle war eigentlich Potter. All die kleinen Dinge schienen zu stimmen, abgesehen von der Tatsache, dass Letzterer ja nun schon seit einer ganzen Weile tot war. Er hatte es in den Zeitungen gelesen. Sicher, er hätte seinen Vater auch noch fragen können, aber so dumm, eine Leiche nicht zu sehen, waren nicht mal englische Reporter. Aber gut, er würde weiterhin beobachten, das konnte er am Besten und dann entscheiden, was hier gespielt wurde.
 

„Wir sind da,“ merkte Blaise schließlich an. Sie waren die Letzten, so, wie der das sehen konnte. Es waren nur fünf Leute, die sich für diesen Kurs interessiert hatten und er selbst hatte ihn nur genommen, weil er noch nicht so genau wusste, ob er nun Heiler für Menschen werden sollte, wie sein Vater, oder ob er doch lieber was Anderes machen würde und er hatte noch ein Fach nehmen müssen, dieses hier war ihm leicht und wenig zeitaufwändig vorgekommen. Ein dummer Fehler, er hatte mal wieder vergessen, dass das hier nicht Hogwarts war, aber zumindest wurde es nicht von einem beschränkten Halbriesen unterrichtet, sondern man lernte auch etwas und die Bücher für dieses Fach bissen auch nicht zurück, was ein entscheidender Vorteil war.
 

Harry nickte einfach nur. Er war verwundert, wie klein die Klasse war, stellte es aber nicht in Frage, er hatte schon immer gedacht, dass die großen Klassen von Hogwarts schlicht an mörderische Dummheit grenzten, da ein Lehrer so viele Leute kaum im Auge behalten konnte, ohne, das über kurz oder lang etwas geschehen konnte.
 

Statt dem vertrauten Anblick von Hagrid stand hier außerdem eine Frau. Sie musterte die Anwesenden, nickte ihm kurz zu und hob dann ein kleines Tier hoch. Es war wirklich putzig, klein, mit freundlichem Gesicht und rötlichem Fell. Er kannte etwas, dass ihm sehr ähnlich sah. Ein roter Panda. Zumindest nannten Muggel sie so. Er hatte sie bei seinem Besuch im Zoo in London so fasziniert beobachtet.
 

„Nun? Wer kann mir sagen, was für ein Tier das ist und was seine besonderen Fähigkeiten sind?“, der Blick der Professorin wanderte über die wenigen Schüler, die sie zu unterrichten bereit war. Sie blieb an dem Neuen eine Weile hängen, deutete aber dann auf ein Mädchen weiter vorn. Immerhin war das Wesen Hausaufgabe gewesen, die der Neue kaum hatte lernen können, wenn er erst heut gekommen war.
 

„Ein Undfellpanda,“ erklärte das Mädchen, das fasziniert zu dem Wesen sah, dass sich gegen den eisernen Griff der Lehrerin zu wehren versuchte. „Krallen, Speichel und Fell können verwertet werden, aber wirklich wirkungsvoll sind sie nur, wenn das Tier sie freiwillig gibt und nicht tot ist, das Blut ist daher fast unbezahlbar, gilt aber als potenter Kern in einem Zauberstab mit defensivem Schwerpunkt.“
 

„Sehr gut, Mister Zabini?“
 

Blaise stöhnte. Er hasste das, doch er machte mit, brav wie immer. „Die Viecher sind wahnsinnig schwer zu fangen oder gar zu zähmen. Sie sind unabhängig, lassen sich nichts sagen und sich schon gar nicht erziehen, sie sind entgegen ihres Aussehens, wenn sie es wollen, extrem aggressiv und sie können wegen einer Art Virus in ihren Krallen großen Schaden anrichten, vor Allem, wenn man sich nicht binnen der ersten drei Stunden nach einer Verletzung behandeln lässt.“
 

„Sehr gut, aber das sind keine Viecher,“ gab die Professorin ruhig zurück. „Wie nähert man sich einem solchen Wesen und wie kann man es hochnehmen, ohne sich auf der Krankenstation wiederzufinden?“, sie hielt den Panda nur noch im Nackenfell, denn er mochte sie nicht sonderlich, was sie aber auch verstehen konnte, doch das half ihm nicht wirklich, sie war immun gegen diesen Virus und außerdem schützte ein Zauber ihre Haut davor, verletzt zu werden.
 

Harry wartete nicht auf eine Antwort, er konnte da gar nicht zusehen, zum Entsetzen Aller trat er einfach vor hob eine Hand und machte, was Hagrid ihm gezeigt hatte, er ließ das kleine Wesen schnüffeln und als es zu toben aufhörte, hob er es in den Arm, als wäre es eine gewöhnliche Katze. Er wusste, Fawkes würde schimpfen, da das leichtsinnig war, aber er verstand, warum das kleine Wesen so tobte. Er würde nichts Anderes tun, wenn er so herumgezerrt würde. „Man... lässt es nicht so in der Luft baumeln“, gab er der Professorin daher noch zurück. „Das macht dem Kleinen doch Angst! Und er ist gar nicht aggressiv, er ist ganz lieb!“
 

Tatsächlich saß das Tierchen ruhig auf seinen Armen, es machte nichts Schlimmes, es versuchte nur, seinen Kopf in Harrys Armbeuge zu verstecken. Das kleine Herzchen schlug wie wild, doch weder versuchte das Tier zu flüchten, noch kratzte es. Im Gegenteil die Krallen waren in den kleinen Pfoten verschwunden.
 

Okay, stellte Blaise nach dem ersten Schock fest. Viel mehr potterlike ging eigentlich schon gar nicht mehr. Vielleicht waren diese Beiden seelenverwandt oder so was, denn so eine Dummheit hätte nur der Goldjunge von Gryffindor bringen können, ohne dabei zumindest schwer verletzt zu werden. Die Professorin bekam immer noch keine Luft.
 

„Was... ?! Junger Mann, sind Sie übergeschnappt?!“, fragte die Professorin schließlich nach fast fünf Minuten entsetzt, was das kleine Tier zum Fauchen brachte – in ihre Richtung. Oh, und der Phönix, der zu ihrer Verwunderung auf der Schulter des Neuen saß, trällerte auch ärgerlich in ihre Richtung, vermutlich weil der Junge zusammenzuckte. Dabei hatte er das wirklich verdient! Man konnte doch nicht einfach ein tobendes, gefährliches, magisches Tier hochnehmen!
 

„Er… hatte Angst!“, verteidigte Harry sich, er hatte inzwischen selbst Angst, aber er hatte dem Kleinen doch nur helfen wollen! Unbewusst drückte er das Wesen an sich, als wäre es eine Katze.
 

Tief durchatmen, zwang sie die Professorin, dann blickte sie erneut auf den Neuen. „Dein Name, Junge!“
 

„...“, Junge, die Frau hatte ihn Junge genannt, wie... Onkel Vernon und Tante Petunia. Er begann, stärker zu zittern, bekam kein Wort mehr heraus.
 

Okay, nun wurde es makaber, entschied Blaise nur. Der Jüngere reagierte in jeder Kleinigkeit, wie Potter! „Er heißt Harry Riddle,“ gab er nur zurück. „Und sein Vater wird mit Sicherheit angepisst sein, wenn sein Sohn angegeifert wird, nur, weil er was richtig gemacht hat. Sein Dad ist mit dem Direktor befreundet.“
 

Verdattert musterte die Frau den Jungen erneut, starrte auf den Phönix, der nun definitiv gar nicht mehr freundlich klang und die Flügel ausgebreitet hatte, seinen Gefieder plusterte. Ja, er war sauer. Aber die Drohung in den Worten des anderen Schülers war es, die sie richtig sauer werden ließ. Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und stürmte davon.
 

Harry hörte, wie die Meisten aus der kleinen Gruppe lachten, einige deuteten auch auf ihn, er spürte es, als würden sie ihm den Finger auch noch in die Haut bohren. Er sackte einfach mitten auf dem Schnee zusammen, den kleinen Panda fest im Arm, während er versuchte, tiefer durchzuatmen. Was jetzt? Würde sie Vater holen und er würde sauer sein? Er hatte doch nichts falsch gemacht! Er hatte genau gewusst, was zu Tun war! Hagrid hatte es ihm gezeigt! Und er hatte es gefühlt!
 

„Harry?“, fragte Blaise ruhig, wahrte aber weiterhin seinen Abstand und hielt auch die Anderen fern, die bereits eifrig am Lästern waren und sich schon ausmalten, wie der Junge wohl bestraft werden würde, denn ja, hier gab es in harten Fällen auch noch die Prügelstrafe. Nicht, dass man das je mit dem Sohn des Lords machen würde. Er hatte eher die Vermutung, dass die Professorin im hohen Bogen fliegen würde, denn ganz ehrlich – auch, wenn die Bücher nicht zurück bissen, wirklich kompetent war diese Person ihm nie erschienen, da hatte der Halbriese in Hogwarts mehr Ahnung von dem gehabt, was er tat.
 

Harry reagierte nicht, er starrte weiter einfach nur in die Luft, hielt das Tier, um es zu schützen. Er hatte Hedwig nicht schützen können, er wollte nicht, dass der Kleine hier weiter leiden würde. Die Frau, sie hatte ihm doch so weh getan! Nur das Trillern von Fawkes hielt ihn davon ab, einfach wegzurennen.
 

Na toll! Und was nun? Da saß dieser Trottel mitten in der Kälte auf dem Boden, sagte kein Wort und wiegte sich hin und her! Großartig! Wirklich! Blaise versuchte, seine beginnenden Kopfschmerzen zu verdrängen, doch es war sinnlos. Nun, wenigstens kam in dem Moment schon der Direktor, seinen Druidenstab in der Hand, mit ausdruckslosem Gesicht und dicht gefolgt von der Furie von Professorin, die aussah, als wäre sie bereit, den Jungen zu schlagen, der mehr Angst vor ihr zu haben schien, als der kleine Panda, den er zu schützen versuchte. Und mehr und mehr kam der Junge ihm vor, wie Potter...
 

„Was geht hier vor?“, fragte Karakoff ruhig, er sah den traumatisierten Jungen auf dem Boden, den aufgebrachten Phönix, der Jedem, der Harry zu nahe kam, eine gediegene Stichflamme schickte und den Auslöser des Streites, ein kleiner, magischer Panda, der in dem Moment zu fauchen begann, als die Professorin in sein Sichtfeld rückte.
 

Ruhig wiederholte Blaise das Geschehene, sah immer wieder zu Harry. „Er hat es nicht böse gemeint,“ betonte er dann noch ruhig. „Er wollte dem Panda nur helfen.“
 

Toll, stellte Karakoff fest. In einem Punkt hatte Severus Recht, der Junge konnte Kopfschmerzen verursachen.
 

„Er muss bestraft werden! Vor Allen! Was, wenn sich so was wiederholt! Ich verlange, dass er zehn Schläge auf den nackten Rücken bekommt und... rahhhhhhhh!“
 

Karakoff hob eine Augenbraue. Das da war keine Stichflamme mehr, das war eine Flammensäule und ein sehr, sehr aufgebrachter Phönix, der kurz davor schien, sein Lehrpersonal zu rösten. Er machte den Kindern ein Zeichen, zu verschwinden. Keines von ihnen wollte, das hier war zu gut, um es zu verpassen, doch ein einziger Blick und eine Bewegung mit dem Zauberstab reichten, um sie eines Besseren zu belehren. Selbst der Junge, der bei Harry stand, zog nach einigem Zögern, ab. Er wollte gerade dazu ansetzen, etwas zu sagen, als wie aus dem Nichts Tom auftauchte – mit wutentbranntem Gesicht.
 

„Was ist hier los?!“, donnerte der Lord aufgebracht. Er war mitten in einer Besprechung mit Lucius gewesen, als er gemerkt hatte, wie das allgemeine Unwohlsein seines Sohnes in blanke Panik umgeschlagen war. Erst hatte er sich nichts dabei gedacht, doch es war nicht besser geworden. Hatte er Draco nicht ausdrücklich Order gegeben?! Doch als er sah, was sich abspielte, spitzte sich seine Wut nur noch zu. Er sah die hohen Flammen wie ein Signalfeuer und dahinter seinen Sohn, der sich hin und her wiegte, mitten im Schnee und mit nassem Gesicht.
 

Toll! Wie hatte der denn so schnell erfahren, was hier abging? Nun konnte er wirklich Alles vergessen, er selbst war heute Morgen Zeuge geworden, wie Tom zu seinem Sohn stand. Er wiederholte daher die Geschichte, die er von Blaise erfahren hatte und statt die Klappe zu halten, kreischte diese dumme Frau erneut, dass Torheit nicht vor Strafe schütze und dass Harry in der Halle verprügelt werden solle. Er sah nur noch wie die sonst blutfarbenen Augen des Mannes ein ungesundes hellrot annahmen.
 

„Bitte was, Weib?“, donnerte Tom, packte die Frau am Kragen und warf sie mehrere Meter von sich. „Mein Kind schlagen? Weil es Ihre Fehler sieht? Was kommt als Nächstes? Die Einführung der Todesstrafe von magischen Wesen?! Harry ist ein empathischer Junge, was Tiere angeht! Sie ...!“
 

„Lord!“
 

Tom wandte sich um, sah, dass sein Schreien es schlimmer machte, Harry begann gerade, sich selbst die Arme aufzukratzen, obwohl der kleine Panda ihn daran zu hindern versuchte. Er trat zu Harry, scheuchte Fawkes ungeduldig zur Seite und hob den Kleinen auf seine Arme, hielt ihn fest, ging dann einfach los. Er wusste, Karakoff würde ihm folgen und er war nur sehr bedingt überrascht, als auch der kleine Panda hinter ihnen her trippelte, so lange, bis Fawkes sich erbarmte, das arme Tier mit seinen Krallen hochhob und es so auf dem Luftweg transportierte. Erst im Zimmer seines Gefolgsmannes hielt er inne, setzte Harry auf das Sofa und strich über dessen Haare. „Es ist gut, ich bin da,“ flüsterte er in dessen Ohr, küsste ihn auf die Stirn und er war froh, als Fawkes das Singen anfing.
 

„Ich... ich wollte nur... er hatte solche Angst, ich… ich konnte Hedwig nicht... nicht helfen, ich wollte doch nur...!“, Harry merkte nicht, wie die Tränen wieder rollten, er schlang die Arme um sich selbst. „Sie... sie hat ihm solche Angst gemacht, er... er mochte sie nicht und... sie… sie…!“
 

„Schhh,“ wiederholte Tom nur. „Ich weiß, du hast nichts Böses gewollt, leg dich hin, ich kläre das, Niemand fasst dich an, das habe ich dir doch versprochen und ganz sicher wird Niemand es wagen, dich zu schlagen, nicht, solange ich lebe, oder Fawkes, er hätte die Beste ohnehin fast flambiert. Du bist sicher, das weißt du.“
 

Erst eine bedenklich lange Weile später sackte Harry wieder in sich zusammen, in die Arme seines Vaters und kurze Zeit später ließ er sich ganz auf das Sofa legen, er spürte, wie etwas auf ihm landete, schlang die Arme um das kleine Tier und fühlte, wie Fawkes seinen Kopf beruhigend an seiner Wange rieb, bevor der Phönix wieder zu trillern begann. Während dieses Liedes schlief er schließlich ein.
 

Karakoff hatte all das ruhig von seinem Platz aus beobachtet. Er war wenig begeistert, dass der Mann einfach in seine Quartiere gestürmt war, aber gut, jetzt etwas zu sagen, war vermutlich auch nicht die beste Idee, er hing an seinem Leben, sehr sogar, und ein falsches Wort und das Rösten würde nicht nur der Professorin vorenthalten bleiben, die gerade so großspurig Prügel angedroht hatte. Einem misshandelten, sichtlich nicht gesundem Kind mit Prügeln zu drohen, die Frau hatte wirklich einen Schatten. Es war die Tochter eines ehemaligen Mitarbeiters, nur darum hatte sie einen Job bekommen, aber er wusste, er konnte sie wohl kaum länger halten. Wenn sie auch so gravierende Fehler mit den Tieren machte – es stimmte, in den letzten Jahren waren viele der magischen Wesen auf dem Grundstück der Schule entweder verletzt gewesen oder sogar gestorben und es machten Wesen Probleme, die vorher handzahm gewesen waren. Er glaubte in dem Fall nicht, dass die Schuld bei Harry lag. Der Panda hatte sich sogar irgendwie hier rein geschlichen und lag nun in den Armen des verstörten Jugendlichen.
 

„Nun?“, fragte Tom kühl. „Was gedenkst du zu tun? Soll mein Sohn bestraft werden, weil er aufgrund seiner Herkunft empathisch auf Tiere aller Art einwirken kann und sie ohnehin magisch anzieht?“, er blickte auf Fawkes, der auf der Lehne des Sofas Saß und weiter leise sang, um Harry ruhig zu halten.
 

„Nein, nein. Natürlich nicht,“ gab Karakoff zurück. „Ich werde mit der Frau reden und sie entlassen, das, was sie getan hat, war nicht in Ordnung. Mister Zabini hat gesagt, die Beste habe behauptet, das Tier wäre gemeingefährlich, aber magische Pandas werden meist sehr zahm, wenn man sie nicht bedrängt, ängstigt oder quält.“
 

Tom nickte nur knapp, das war das Mindeste, was er erwartete. Denn er würde die Arbeit haben, Harry morgen Früh davon zu überzeugen, dass ihm nichts geschehen würde, wenn er wieder in die Schule musste, dass die Frau eine traurige Ausnahmeerscheinung war. Er strich gedankenverloren über Harrys in Unordnung geratene Haare, sah gedankenverloren auf den kleinen Panda, der gerade gähnte.
 

„Was meinte der Junge mit Hedwig, der er nicht helfen konnte?“, fragte Karakoff auf ein Mal.
 

„Seine weiße Eule,“ gab Tom, nun wieder mit ausdruckslosem Gesicht zurück. „Als Severus Harry damals im Schrank gefunden hat, hat er ihren Kadaver umklammert, einige von Dumbledores Idioten haben das arme Tier zu Tode gefoltert, ihr sogar bei lebendigem Leib einen Flügel abgeschnitten. Es hat meinen Tränkemeister Einiges gekostet, das tote Tier aus seinen Armen zu pflücken. Bis heute hat er sie nie erwähnt... Den Panda zu sehen, muss etwas ausgelöst haben, er hätte sich sonst nicht eingemischt...“
 

Erneut drängte es Karakoff zu fragen, was für ein Wesen Harry denn nun war, denn eigentlich waren nur Elfen empathisch im Umgang mit Tieren, aber der Junge hatte nun mal keine spitzen Ohren. Nur wusste er, dass er auf Granit beißen würde. Tom würde es nicht sagen, er hatte es auch bisher nicht erzählt. Stattdessen blickte er auf den kleinen, roten Panda, der sich zufrieden putzte, sich dann wieder zurechtruckelte und seinen Kopf auf seine Pfoten legte, doch er blieb wachsam, ließ die Anwesenden nicht aus den Augen. „Ich fürchte, der Panda hat sich einen neuen Herrn gesucht,“ stellte er stattdessen fest. „Er sieht nicht aus, als sei er willens, wieder in irgendeinen Stall zu gehen...“
 

Tom blickte auf seinen Sohn, lächelte etwas. „Und wenn Fawkes noch so eifersüchtig ist, dann hat Harry eben ein neues Haustier. Ich bin froh, dass er ihn behalten will, sonst hätte er ihn nicht so lang umklammert,“ erklärte er nur. „Wenn du nichts dagegen hast. Wenn es ums Geld geht, entschädige ich dich gern...“
 

„Unsinn, solang Harry den Kleinen immer mal wieder im Stall vorbei bringt, für die Zucht, habe ich nichts dagegen, wenn er sich so gut mit Tieren auskennt, bin ich bereit, ihn die Prüfung machen zu lassen, dann kann er sich in den Stunden frei zwischen den Ställen bewegen und nach dem Rechten sehen. Meinst du, er wäre an einer Stelle bei mir interessiert?“
 

Tom lachte leise. „Kann es sein, dass du versuchst, meinen Sohn für dich zu vereinnahmen?“
 

„Er ist gut, ich wäre dumm, wenn ich es nicht zumindest versuche, oder?“
 

„Er hasst Gewalt,“ erklärte Tom leise, strich über Harrys zuckende Hand. „Ich denke, das wäre eine Alternative. Du wirst schon selbst mit ihm darüber reden müssen, wenn er es will, werde ich es ihm nicht verbieten.“
 

„Ich hatte Bedenken, er ist ja auch dein Nachfolger...“
 

„Nein, sein Gefährte, sein künftiger Mann wird mein Nachfolger sein“, erklärte Tom ruhig, blickte kurz auf Fawkes, der seinen Kopf schief legte und hätte er es nicht besser gewusst, Karakoff hätte schwören können, das Tier war kurz davor sich kaputt zu lachen. „Harry kann keine Politik machen, Menschenmassen machen ihm Angst, er will nicht führen. Ich habe ihm versprochen, dass er so was nicht tun muss, aber er ist mein Erstgeborener, jedes weitere Kind, dass ich bekomme, würde nur ein Recht auf eine hohe Stellung haben, das weißt du, du kennst die Gesetze. Ich werde meinen erstgeborenen Sohn nicht übergehen, nur, weil er im Moment traumatisiert ist.“
 

„Ich... habe gehört, Ihr wisst, wer sein Gefährte ist?“, fragte Karakoff neugierig.
 

„Ja,“ gab Tom nur zurück. „Und er ist ein Kämpfer und Politiker. Außerdem glaube ich nicht, dass ich beerbt werden muss, schon gar nicht auf lange Sicht. Ich bin noch ziemlich jung. Ich habe noch einige Jahrhunderte vor mir,“ er grinste etwas, er wusste sehr wohl, er hatte den Anderen nur noch neugieriger gemacht, doch mehr sagte er nicht, es war zu lustig, zu sehen, wie der Beste nun mit Raten beschäftigt war.
 

„Weiß... der Junge es?“, fragte schließlich Karakoff, als er wusste, dass er keine weitere Erklärung mehr bekommen würde, egal, wie sehr er sie auch wollte.
 

„Nein,“ gab Tom zurück. „Er ist so schon an seinen Grenzen und gerade heute hat er wieder bewiesen, wie viele Schwierigkeiten er noch hat. Er wäre mit dem Wissen vollkommen überfordert, er weiß noch nicht mal, dass er so was wie einen Gefährten braucht. Es wird für ihn schwer genug sein, zu akzeptieren, dass ein Geschwisterchen nicht heißt, dass ich ihn weniger liebe und mich nicht mehr um ihn kümmere, oder sonst was. Ein Schritt zurzeit...“
 

„Und... der Gefährte? Ich meine, nicht viele sind willens, so lange zu warten, Ihr wisst, wenn der Junge siebzehn sein wird, hat er ein Recht auf...“
 

„Er wird warten, solang es eben erforderlich ist, oder ich dreh ihm seinen Hals um, das weiß er.“
 

Empört trillerte Fawkes auf. Hals umdrehen? Ihm? Und was sollte das bringen? Er würde verbrennen und dann aus der Asche wiedergeboren werden! Außerdem hatte er oft genug betont, dass er warten würde, bis in die Puppen, er wollte nicht, dass sein Kleiner noch mehr litt. Merlin, er ließ doch sogar zu, dass dieses dreckige Vieh auf seinem Gefährten herumtapste, statt ihn zu grillen! Nun gut, das lag aber auch daran, dass er ganz genau wusste, das da war ein Haustier, keine Konkurrenz.
 

„Der Phönix...“
 

„Weiß nicht, wann er seinen Schnabel zu halten hat,“ sichte Tom vom Tisch. „Aber er ist ein hervorragender Beschützer und glaub mir, hätte er es darauf angelegt, wäre diese dumme Trine schon lange tot. Ich kann aber nicht garantieren, dass er sich auch nur einen einzigen weiteren Tag zurückhalten wird.“
 

Karakoff lachte leise. „Das glaube ich sogar blind,“ gab er zu, immer noch beeindruckt, dass ein so sagenumwobenes Wesen wie ein Phönix so auf einen verstörten Jungen achtete. Vielleicht sollte er heut zur Vorsicht mit allen Lehrern und Professoren noch mal reden und auch mit den Schülern. Irgendeine Ausrede würde ihm dabei schon einfallen.
 

„Ich bringe Harry zurück nach Hause“, erklärte Tom schließlich, er hob seinen Sohn vorsichtig auf seine Arme, mitsamt dem Panda, der das sehr wohl verstanden zu haben schien und sich demonstrativ im Umhang des Jungen festbiss. „Ja, dich auch, du Landplage,“ knurrte der Lord nur. „Du musst ihm nicht seine Sachen kaputt machen und... Mein Bester – was frisst das Vieh?“
 

„Obst und Gemüse.“
 

„Ha, gut zu wissen,“ murmelte Tom, er nickte Fawkes zu, der in einer Flammensäule verschwand, dann verabschiedete er sich von dem Direktor, wohl wissend, dass er ihn morgen wiedersehen würde, allein würde Harry nicht gehen, auch nicht nur mit Fawkes.
 

Er shiftete sich direkt in das Zimmer seines Sohnes, legte ihn vorsichtig auf das Bett und deckte ihn zu. Ein, zwei Stunden Schlaf konnten nicht schaden, dann sollte er sein Vieh selbst versorgen, er war sich ziemlich sicher, dass Fawkes ihm auch helfen würde. Er wollte bleiben, bis der Jüngere wieder wach wurde, doch er war einfach mal eben so aus einer Sitzung verschwunden und hatte Lucius mal wieder allein mit Allem sitzen lassen, also musste er zurück. „Fawkes... verwandle dich.“
 

Der Phönix legte seinen Kopf schief, stieß sich dann aber vom Bett ab, nahm elegant seine menschliche Form an, bevor er sich wieder aufs Bett setzte, dem Panda schenkte er nur einen warnenden Blick, es schien zu reichen, um das Tier in seine Schranken einzuweisen. „Was?“, fragte er dann. Er war immer noch in mörderischer Stimmung. Diese dumme Zicke! Harry so viel Angst zu machen! Er war kurz davor gewesen, sich zu verwandeln und sie mit seinem Schwert in mehrere saubere Stücke zu schlagen...
 

„Ich muss zurück, ich war mitten in einer Sitzung, die wirklich wichtig ist,“ erklärte Tom ruhig. „Bleibst du bei ihm? Ich will nicht, dass er allein aufwacht, aber er kann auch nicht den ganzen Tag schlafen, du musst ihn in zwei Stunden spätestens wecken.“
 

Fawkes blickte auf den Jüngeren, der sich um den Panda zusammen gerollt hatte, den er selbst jetzt noch, im Schlaf, schützen wollte. „Natürlich,“ gab er nur zurück. Was dachte der Andere, dass er gehen würde, wo er Harry doch versprochen hatte, immer da zu sein? Warum sollte er seinen Gefährten wohl allein lassen, wo es Diesem schlecht ging! Er schob gerade die Ärmel des Pullovers zurück, fuhr über die aggressiv roten Kratzer und schloss die Wunden. Er musste mal mit Harry über die ungesunde Tendenz reden, sich selbst Schaden zuzufügen.
 

„Ist gut,“ seufzte Tom. „Ich bin so schnell wieder da, wie ich kann. Hilf Harry mit dem Monster auf seinem Bett, dann ist er sicher zufrieden...“
 


 


 

Noch immer in seinem Schlafanzug saß Harry auf dem Boden, er zupfte gerade eine Weintraube von der Rebe, hielt sie dem kleinen Panda hin, der sich im Nachhinein als weiblich herausgestellt hatte. Die Kleine klatschte zu seinem Vergnügen in ihre Vorderpfoten, bevor sie sich die Frucht schnappte, sie erstaunlich manierlich aufaß und sich dann den letzten Saft von den Pfoten leckte.
 

Eigentlich hätte er in der Schule sein sollen, doch er hatte einen solchen Panikanfall bekommen, dass seine Nase stark zu bluten begonnen hatte und sein Vater hatte nachgegeben. Heute, heute durfte er hier bleiben, aber morgen musste er wieder hin. Der Andere würde ihn auch wieder begleiten und im Rektorenbüro abgeben. Es würde Alles gut werden, das hatte sein Vater ihm versprochen, es warteten keine Prügel oder sonst was auf ihn und diese Frau würde er auch nicht wiedersehen müssen, doch er hatte trotzdem Angst. Das einzige Schöne war gewesen, dass ihm gesagt worden war, dass er den kleinen, noch nicht ganz ausgewachsenen Panda behalten durfte.
 

Fawkes war da, wie immer in den letzten Wochen, er hatte ihm gesagt, was die Kleine zu Essen brauchte, es ihm sogar gebracht und dabei gelächelt. Beruhigend. Harry wusste nicht, warum, aber der Phönix beruhigte ihn, sogar, wenn er als Mensch herumlief. Auch, wenn er dann immer um Einiges schüchterner wurde, weil er nicht verstand, warum der Mann ausgerechnet bei ihm blieb. Sicher, sein Vater hatte es ihm vermutlich befohlen, aber er konnte nicht glauben, dass das der einzige Grund war, da war noch mehr und so was machte ihn immer auch noch nervös.
 

Um sich abzulenken, pflückte Harry die nächste Beere von der Rebe, gab sie seiner Kleinen, die schon ihre Pfoten erwartungsvoll aufhielt und dann wieder zu knabbern begann. „Cara,“ schlug er auf ein Mal vor, woher das Wort gekommen war, wusste er nicht. „Ich nenne dich Cara, gefällt dir der Name?“, fragte er hoffnungsvoll und wurde belohnt, indem die Kleine auf seinen Schoß kletterte, ihm über die Wange leckte und sich selbst an der Rebe bediente, sich eine weitere Beere einverleibte, ihn dabei ansah, als würde sie über das gesamte Gesicht strahlen. Er sah zu Fawkes. „Was... meinst du?“, fragte er schüchtern. Er richtete selten das Wort an Irgendwen, er wollte die meiste Zeit nicht reden. Reden brachte erfahrungsgemäß nur Schwierigkeiten.
 

Fawkes lächelte Harry einfach nur an. Es war das erste Mal, dass der Junge ohne gefragt zu werden mit ihm sprach. Er saß hinter seinem Gefährten, am Fußende von dessen Bett, legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. „Cara bedeutet so etwas wie die Rote, ich würde sagen, dass ist ein sehr passender Name und sie scheint ihn ja auch zu mögen,“ erklärte er, beobachtete, wie die Kleine sich eine weitere Beere selbst abzupfte.
 

Heute Morgen hatten Tom und er fast eine Stunde gebraucht, um Harry zu beruhigen und ihm zu versichern, dass auch kein Schüler es wagen würde, ihn noch ein Mal anzugreifen und selbst wenn sie es täten, würden sie es eben bitter bereuen. Der Jüngere hatte sie Beide angebettelt, nicht zurück zu müssen, doch er konnte und durfte sich nicht von der Welt abkapseln, es war alles Andere als gesund oder gar förderlich. Harry hatte sogar Nasenbluten bekommen. So Heftiges, das sie ihm diesen Tag gegönnt hatten. Sicher auch nicht die beste Entscheidung, aber vielleicht half ein Tag Abstand, vor Allem, wenn diese Unperson erst heut entlassen werden sollte.
 

Harry lächelte einfach nur, strich der Kleinen über den Kopf, hielt ihr weiterhin die Rebe hin, bis sie sich nichts mehr abzupfte, sondern sich mit einem Geräusch, dass irgendwie nach einem zufriedenen Aufseufzen klang, auf den Rücken fallen ließ und sich den Bauch rieb. Ein so menschliches Verhalten, aber vielleicht verhielten sich magische Tiere einfach anders, als normale. „Kann.. ich sie mit in die Schule nahmen,“ fragte er leise. „Sie... will sicher ihre Freunde auch wieder sehen...“
 

„Von Zeit zu Zeit sicher,“ gab Fawkes zurück. „Aber nicht jeden Tag, immer wenn du bei den Tieren sein wirst, sonst denke ich, zieht sie ihr Körbchen, ihren Kletterbaum und ihr Katzenklo vor.“ Er war Harrys einziger ständiger Begleiter! Jawollja! Und den Platz würde er sich sicher nicht von diesem Tierchen streitig machen lassen!
 

Harry nickte einfach, streichelte über das weiche Fell. „Können... können wir zu Remmy gehen?“, fragte er leise. Er wollte dem Anderen seine Kleine zeigen, etwas bei dem Werwolf sein, die einzige Verbindung, die er noch zu Sirius hatte, der einzige Mensch außer ihm, der den Mann wirklich gekannt hatte. Gott, was würde er darum geben, noch ein Mal bei Sirius sein zu können, wenn der Andere ihn noch mal in die Arme schließen würde. Er wünschte sich so sehr, dass Dieser sein Vater sein könnte. Er und Tom.
 

Ja, er liebte Tom, er mochte Remus sehr und er konnte sich nicht vorstellen, was sein würde, wenn er Fawkes längere Zeit nicht sehen würde, aber Keiner von ihnen konnte den Mann ersetzen, der immer für ihn da gewesen war, der ihn in den wenigen Momenten, die sie gehabt hatten, immer im Arm gehalten hatte, der so viel getan hatte, um ihm zu helfen, der ihm Dinge geschenkt hatte, weil er war.
 

Fawkes lächelte. „Das ist eine gute Idee,“ stimmte er einfach zu, froh, dass Harry von sich aus bereit zu sein schien, sein Zimmer zumindest für eine Weile zu verlassen, er wusste aber auch zu gut, dass er irgendwann wieder hierher flüchten würde, selbst wenn Remus da war und sich mit seinem Welpen beschäftigte und er ahnte, woran es lag. Er wünschte sich nichts mehr, als das sein Gefährte mit ihm über seine Probleme reden würde, doch der Junge schien immer noch Angst zu haben, überhaupt ein Gespräch zu beginnen. „Du ziehst dich an, dann machen wir deine Hausaufgaben und lernen etwas für morgen, anschließend bringe ich dich rüber. Ist das ein annehmbarer Vorschlag?“
 

Harry nickte, er setzte Cara sanft auf den Boden, streichelte sie, trat zum Schrank, holte einige Sachen heraus und verschwand dann im Bad. Es würde erst das zweite Mal sein, dass er bei Remus in dessen Haus sein würde, doch er fühlte sich dort jetzt schon wohler als hier. Er wusste, Lucius Malfoy war sein Pate und eigentlich ein freundlicher, geduldiger Mann und das hier war sein Haus, aber Lucius war nicht Sirius und er kam sich hier bestenfalls vor, wie ein Gast.
 

Fawkes blickte Harry hinterher, er spürte die Traurigkeit, die von seinem kleinen Gefährten ausging und er ahnte, um wen es sich handelte. Es war nicht schwer zu erraten, so viele Personen oder Dinge, an die er denken konnte, die ihn so fertig machten, gab es ja nicht. Er runzelte die Stirn, fasste dann einen Entschluss. Harry sollte nicht leiden.
 

Sicher, Sirius Black war durch den Vorhang gefallen, aber vielleicht... Jemand war ihm noch was schuldig, er könnte diese Gefallen, so wie er war, eigentlich einlösen. Auch, wenn es ihn vielleicht noch etwas kosten würde, es sollte ihm die Sache wirklich wert sein. Es ging nicht um Irgendwen, sondern um seinen Gefährten....
 

Wäre das nicht ein tolles Weihnachtsgeschenk? Ein räudiger, nachtschwarzer Grimm mit einer netten, rotgoldenen Schleife? Vielleicht brauchte Harry das, einfach, damit der Mann ihm sagen konnte, dass es nicht Harrys Schuld gewesen war, dass er gefallen war. Er wusste, wie schwer Harry sich überhaupt mit Regulus tat, er konnte dem Mann nicht in die Augen sehen, vor Allem nicht, nachdem der Beste seinen toten Bruder so oft und so nachhaltig beleidigt hatte, den Mann, der für Harry die erste Vaterfigur überhaupt gewesen war, seine erste Erfahrung mit dem Begriff Sicherheit...



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  miau-miau
2009-07-02T08:00:12+00:00 02.07.2009 10:00
Ich freu mich schon auf Harry's Weihnachtsgeschenk! XD
Mit Siri zu sprechen dürfte ihm guttun.
Fawkes wird immer geheimnisvoller. Was der wohl noch so alles auf Lager hat? ^.^

Es gab leider ein paar Stellen, in denen nicht klar war, wer gerade was sagt bzw. denkt.
Ansonsten klasse Schreibstil. Sehr einfühlsam und spannend zugleich.
Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel.

LG Jei
Von:  miaga
2009-06-30T13:16:09+00:00 30.06.2009 15:16
klasse kapis.
Von:  Bessere_Haelfte
2009-06-29T08:51:55+00:00 29.06.2009 10:51
wow das war süß!
armer harry! er zieht den ärger wie immer magisch an!
aber die kleine panda dame ist echt zu süß!
blöde frau! gut dass sie fliegt!
die idee von fawkes ist echt gut!
wer ihm wohl einen gefallen schuldet!??!
fawkes ist voll süß zu harry! naja so langsam taut er ein wenig auf!"

ich freue mcih schon riesig darauf mehr lesen zu können!
*freu*
Von:  kaya17
2009-06-28T19:31:07+00:00 28.06.2009 21:31
Tolles Kapitel^^ ich bin mal gespannt wie es mit der schule weiter geht
und ob Blaise und Harry noch freunde werden oder so^^
Von:  sky74
2009-06-28T18:21:02+00:00 28.06.2009 20:21
Hallo Da-chan,

guter Beobachter, der liebe Zabini... Wer hätte das gedacht?! Eigentlich müsste man denken, dass Harrys Mini-Erzfeind Draco das auch hätte erkennen müssen. Na, dann schauen wir mal, ob Blaise seine Beobachtungen irgendwann kund tut? Wahrscheinlich hätte Tom Blaise an die Seite seines Sohnes stellen sollen, der ist da doch etwas "empfindsamer".

Ach, ich mag Harrys/Ryders sanfte Seite und die Art, wie er sich um Tiere (und Menschen) sorgt. Armer Fawkes, da hat er doch echt einen kleinen Konkurrenten. *kicher*

Hmmmm? *grübel* Sag mal, darf man dem Schluss entnehmen, dass vielleicht Sirius nicht so ganz tot ist und vielleicht wieder auftaucht und Harry/Ryder ihn in die Arme schließen darf? Das wäre zu schön um wahr zu seien... und vielleicht ... also gaaaanz vielleicht wäre da ja noch ein Pairing RemxSiri drin. *lieb guckt hofft und bettelt*... Man wird ja noch trämen dürfen...

Der Teil war wieder mal klasse. Ich liebe Deine Geschichten einfach.

Dann bis zum nächsten Mal.

LG
Bye
Sky
Von:  ai-lila
2009-06-28T14:49:13+00:00 28.06.2009 16:49
Hi~~

Bin erstaunt, wie gut Zabini Harry beobachtet hatte.
Tja~ und man kann nun mal nicht aus der eigenen Haut.
Klar das Zabini den Kleinen durch seine eigene Art erkennt.
Bin auf alle Fälle gespannt, wie es weiter geht.
Das war ein klasse Kapi.
lg deine ai
Von:  sann
2009-06-28T13:01:51+00:00 28.06.2009 15:01
tolles kapi
siri kommt wieder das ist klasse
der panter ist total süß ich hoffe harry bekommt noch mehr tiere
schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2009-06-28T06:57:19+00:00 28.06.2009 08:57
hi

ich hab dir schon lange kein kommie mehr da gelassen
das tut mir leid aber ich hatte kaum zeit zu lesen und dann ging mein animexx nicht wirklich darum bin ich umgestiegen auf fanfiktion

so nun aber zu deiner story ich find sie so toll schon alleine weil es mal was anderes ist als alle anderen storys die man so immer hat
schon alleine der schlag weg den regulus hat ist echt genial
ich hoffe er kriegt das alles wieder einigermassen auf die reihe genauso wie der kleine unglücksvogel

also ich bin ja mal gespannt was noch so alles passiert in der nächsten zeit auch wenn es immmer ein wenig länger dauert bis du ein kapitel hochlädst
schade eigentlich aber wenn es nicht geht dann gehts halt nicht
:)

so und nun schön fleissig tolle sachen einfallen lassen die uns immer wieder aufs neue faszinieren und fesseln werden....

bis zum nächsten kommie
mfg __Kai__
Von:  Caratinu
2009-06-28T05:19:17+00:00 28.06.2009 07:19
super kapitel
Von:  anin
2009-06-27T14:44:49+00:00 27.06.2009 16:44
hey
klasse kapitel
die idee von den grimm mit schleife zu weihnachten ist genial
ich frag mich wie fakwes das anstellen wird
freue mich auf das nächste kapitel
lg anin


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