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Ein Teenager auf Abwegen

Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?
von

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Neue Schule, neue Abenteuer

Alle in der Geschichte vorkommenden Yu-Gi-Oh Gx Charakter gehören nicht mir, nur die eingebaute Figur ist von mir selbst erfunden.(Den Namen verrate ich noch nicht gleich, erst etwas später in der Geschichte)
 

1.Kapitel: Neue Schule, neue Abenteuer
 

Es war ein wunderbarer Tag und die Sonne strahlte hell und klar auf das offene Meer, auf dem nur ein einsames Passagierschiff seinem Ziel entgegen fuhr. Auf dem Schiff waren nur sehr wenige Passagiere, dass lag daran, dass es kein Kreuzfahrtschiff war. Nein, es war ein Schiff der Nordakademie und auf ihm hielten sich nur 3 Personen auf. Diese 3 Personen waren zum einen der Kapitän, der Skipper und ein junger Teenager, so um die 15 Jahre alt. Dieser Teenager hatte blutrotes Haar, welches er in einem Mittelscheitel zu tragen pflegte, von der Sonne gebräunte Haut und eine Nase, die sein Anblick perfekt machte. Zwischen seinen roten Haaren blitzen zwei gelbe Augen hervor, die ihm den leichten Antlitz eines Falken gaben. Um seinen Mundbereich zog sich ein kleines Lächeln. Um seine Augen vor dem starken Sonnenlicht zu schützen, trug er eine schwarze Sonnenbrille. Er trug ein weißes T-shirt und dazu passend eine dunkelblaue Jeans. Um der Jeans besseren Halt zu geben hatte er einen Gürtel an ihr befestigt. An dem Gürtel war eine kleine Tasche angebracht, in dem sich sein Deck befand.

Plötzlich kam ein Ruf vom Kapitän des Schiffes an sein Ohr: “Land in Sicht!“ Der Junge schrak aus seinen Tagträumereien und schaute aufs offene Meer hinaus und musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass das Schiff schon ziemlich na an eine Insel gefahren war. Man konnte zwar noch nichts genaues von der Insel erkennen, aber ein weit ausschweifendes Licht verriet ihm, dass sich an der Insel auch noch ein Leuchtturm befinden musste. Auch bald kam der Hafen in Sicht, an dem sich auch schon eine kleine Gruppe von Leuten befand. Das Schiff fuhr in den Hafen ein und wurde von zwei Männern in grünen Uniformen am Hafenrand befestigt. Eine kleine Hängebrücke wurde am Bootsrand befestigt und der einzigste Passagier, der junge Teenager, ging von Bord. „Willkommen an der Duellakademie. Mein Name ist Rektor Shappard und das hier neben mir ist mein Stellvertreter und Leiter des Hauses Obelisk Blue, zu dem du ab jetzt gehörst. Deine neue Schuluniform und alle Materialien wirst du in deinem neuen Zimmer finden.“ Sagte Shappard und zeigte mit seiner Hand auf einen großen, wie er auf den zweiten Blick zu erkennbaren Mann mit langen, mondähnlichen Ohrringen und dick aufgetragenen Lippenstift. „Das hier ist dein neuer Vertrauenslehrer, Professor Crowler, du kannst dich immer mit Problemen an ihn wenden. “Sagte Shappard. Direktor Shappard hollte eine Akte hervor und öffnete sie. „So, wollen wir doch mal sehen, wie du heißt. Also, mmh, ah ja,deine Name ist also Alexander Rhiemer, du kommst aus Berlin, Deutschland, und warst davor auf der Nordakademie. Aber warum wolltest du wechseln, hat es dir dort nicht mehr gefallen?“ Shappard sah Alexander(den Teenager)fragend an. Alexander wollte gerade antworten ,als hinter ihnen ein Ruf zu hören war und eine kleine Gruppe von Teenagern in Alexanders Alter zum Vorschein kamen. „Was macht ihr denn hier, ihr solltet doch im Unterricht sein!“ keifte Crowler die Schüler an. „Nur die Ruhe, Doktorchen, wir wollen doch nur den neuen Schüler willkommen heißen. “Erwiderte ein braunhaariger Junge in der Mitte lässig und setzte ein freches Grinsen auf. „Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Jaden Yuki, zukünftiger König der Spiele und Mitglied der Hauses Slifer Red, deshalb auch die rote Jacke. Zu meiner linken siehst du Jesse Andersen, einer meiner besten Freunde und stärksten Gegner. “Stellte Jaden vor doch Jesse unterbrach ihn: “Ach komm, Jaden, wir sind gleichgut und spielen hier nicht um die Meisterschaft.“ „Das stimmt, Jesse. Der kleine in der gelben Jacke ist Syrus Trusdale, die Dame neben ihn ist Alexis Rhodes und gleich neben Alexis ist ihr großer Bruder Aticus Rhodes. Zu meiner rechten siehst du den immer gut gelaunten Chazz Princden und unser Formelgenie Bastion Misawa.“ Stellte Jaden zuende alle restlichen Personen vor. „So und wer bist du?“ fragte Syrus schüchtern. "Ich bin Alex. Alexander Rhiemer um genau zu sein." Antwortete Alexander und musste erstmal schlucken. Dass er empfangen wurde, damit hatte er gerechnet, aber nicht mit einem so herzlichen Empfang. Er war froh darüber, denn er war hier solange willkommen bis seine neuen Mitschüler sein kleines Geheimnis herausfanden und dass, wollte er solange es ging, verbergen. Denn wegen diesem Geheimnis war er von der Nordakademie zur Duellakademie gewechselt. Aber solange er aufpasste, konnte nichts geschehen und bei diesen Gedanken, musste er unvermeidlich lächeln. „Ich danke euch für den netten Empfang. Könntet ihr mir zeigen, wo meine Unterkunft ist. Der Direktor meinte, dass ich ein Obelisk Blue Schüler wäre, was auch immer das bedeutet. “Sagte Alex an die Gruppe gewand und machte eine ratlose Miene. „Keine Sorge, volksfürsorge, unser Name ist unser Auftrag!“ scherzte Aticus, wofür er von Alexis einen Stoß in die Rippen erhielt. „Macht dir keine Gedanken über das seltsame Verhalten meines Bruders, der ist noch zu viel merkwürdigeren Scherzen aufgelegt. Ich werde dir zeigen, wo das Wohnhaus von den Obelisk Blue Schülern ist. Folge mir einfach!“ sagte Alexis und drehte sich um und machte Anstalten, zu gehen. Alexander folgte ihr und verabschiedete sich von dem Rest der Gruppe. So ging Alexis mit Alexander den Weg zum Gebeude der Obelisk Blue Schüler und erklärte ihm dazu noch, was es mit den drei Unterkünften auf sich hatte. Als sie das Obelisk Blue Gebeude erreicht hatten, verabschiedete sich Alexis von Alexander und ging zu den nicht weit entfernten Mädchengebeude von Obelisk Blue. So betrat Alexander allein das Obelisk Blue Gebeude der Jungen. Als er in die riesige Eingangshalle trat, klappte ihn die Kinnlage runter. Die Eingangshalle war riesig mit mehreren Kronleuchtern, Wandmalereien, roten Teppich und vergoldeten Geländern an der mit ebenfalls roten Teppich belegten Treppe, die in die höheren Stockwerke führte. Plötzlich öffnete sich hinter Alexander die große Tür, durch die er vor ein paar Minuten gekommen war und Aticus Rhodes kam herein. „Tja,das ist`ne recht bescheidene Hütte. Ich zeig dir jetzt mal, wo dein Zimmer ist.“ Sagte Aticus zu Alexander und ging geschwind die Treppe in den ersten Stock hoch. Alexander kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn auch der Gang, der nach der Treppe folgte war mit roten Teppich ausgelegt und an den Wänden waren schöne Malereien von Engeln und hier und da war auch der Namensgeber der Unterkunft zu sehen. Am Ende des Ganges hielt Aticus vor einer Tür aus Eichenholz an. An der Tür war ein goldenes Namensschild mit dem Namen „Alexander Rhiemer“ angebracht. „Aha, da hat mal Crowler schon dein Namensschild angebracht. Das ist dann dein Zimmer dann übrigens.“ Mit diesen Worten und einem Grinsen ging Aticus von dannen und ließ Alexander alleine im Gang zurück. So ging Alexander alleine in sein Zimmer und musste feststellen, dass er jeden Luxus in seinem Zimmer hatte, den er sich hätte wünschen können. An einem Schreibtisch aus Eichenholz war ein Computer mit einem riesigen Flachbildschirm aufgestellt und über dem Schreibtisch hing eine riesige Lampe, die aussah, als würde sie aus tausenden von Kristallen bestehen. Im Zimmer war eine riesige, orangefabene Couch und dazu ein passender orange farbiger Sessel. Die Couch war Richtung Terassentür ausgerichtet, sodass man immer einen guten Ausblick auf das Gelände draußen haben konnte. Neben dem Fenster war ein riesiger Flachbildschrimfernseher aufgestellt. All die war zwar sehr schön, aber Alexander war aufgrund der Vorkomnisse des Tages sehr erschöpft und hatte jetzt nur noch das Bedürfnis nach einer heißen Dusche und danach auf sein Bett. So sah sich Alexander um und entdeckte eine weitere Tür. Er ging auf die Tür zu und öffnete sie. Zum Hervorschein kam ein Bad ganz in weißen Marmor. Die Duschkabine war riesig, nach Alexanders Einschätzung könnten bequem zwei Menschen darin duschen. So machte er sich fertig für die Dusche und stellte die richtige Temperatur ein.

Nachdem er fertig geduscht hatte trocknete er sich ab und schlüpfte in seinen Schlafanzug. Er ging in sein riesiges Himmelbett und der letzte Gedanke, der ihm kam, war, dass er solch eine wunderbare Umgebung nicht durch eine falsche Äußerung oder falsche Handlung gefährden wollte, denn er wollte nicht, dass dies hier alles nur wegen seines Geheimnisses ihm wieder verwehrt werden würde.

Ende des 1. Kapitels
 

So,ich hoffe,euch hat das erste Kapitel gefallen und es werden bald noch weiter folgen! ^__^

Die Gefahren der Freundschaft

Am nächsten Morgen, 5.00 Uhr morgens um genau zu sein, klingelte der Wecker und riss Alexander gnadenlos aus dem Schlaf. Alexander gähnte und streckte seine noch steifen Glieder(Arme&Beine) und stieg aus seinen Bett und ging ins Badezimmer. Dort angekommen stellte er sich unter die Dusche und wusch sich den Schlaf aus den Augen. Als er sich danach fertig gewaschen und angezogen hatte, war es bereits 6.00 Uhr morgens und Alexander ging zum Telefon, dass neben der Couch stand und bestellte sich erstmal ein gesundes Frühstück mit Müsli und frischen Obst.

Eine Viertelstunde später war er mit dem Frühstück fertig und packte seine Schultasche für seinen ersten Schultag. Viel zu aufgeregt, als dass er noch in seinem Zimmer bleiben konnte, ging er schon jetzt in den Gang, den er am Tag zuvor entlanggegangen war und stieß am Ende des Ganges mit Aticus zusammen, der noch immer in seinem Schlafanzug steckte. „Morgen Alex, haste gut geschlafen? Ich auf jeden Fall wie ein Murmeltier.“ Sagte Aticus und strahlte Alex an. „Mmh ja, ich hab sehr gut geschlafen.“ Antwortet Alexander und schwieg, denn ihm fiel Aticus Namen nicht ein. „Ach übrigens, falls es dir entfallen ist, mein Name ist Aticus Rhodes, der ältere Bruder von Alexis Rhodes. Du scheinst ihr zu gefallen, denn sonst hätte sie dir nicht den Weg zu den Schlafsälen der Obelisk Schüler gezeigt. Ich werde dafür sorgen, dass schon bald die Hochzeitsglocken für dich und Alexis leuten. Ach, das wird eine Traumhochzeit. Alles in weiß und Syrus kann als „Blumenmädchen“ vor euch den Weg der Liebe mit Rosen bestreuen.“ Säuselte Aticus. Bei diesen Gedanken wurde Alexander fast schlecht. Alexis war zwar ein nettes Mädchen, aber wo man jemanden nicht kennt, denn kann man doch nicht heiraten.

Ohne ein weiteres Wort zu Aticus rannte Alex aus der Unterkunft und zur Schule. Dort angekommen sah er auch schon einige Schüler, die ihn gestern bereits begrüß hatten. Alex wollte gerade auf diese Schüler zugehen, als sich eine große, mit langen roten Fingernägeln bestückte Hand auf seiner Schulter wie ein Schreibstock festschraubte. Alexander schaute zum Besitzer der Hand hoch und erblickte Professor Crowler.

“Das bist du ja, Alexander, ich habe dich bereits überall gesucht. Komm mit, ich zeige dir deine neue Klasse.“ Sagte Crowler und ging Richtung Schulgebäude.

Im Gebäude angekommen stiegen sie unzählige Treppen hoch bis sie im obersten Stockwerk angekommen waren. „Hier ist dein Klassenzimmer und hier dein Stundenplan!“ trällerte Crowler und reichte ihm einen nagelneuen Stundenplan. Alexander schielte auf den Stundenplan und sah, dass er jetzt eine Doppelstunde Duellgeschichte hatte. „Danke!“ sagte Alexander nur und ging durch die große Stahltür, die in den Klassenraum führte. Der Klassenraum war bereits rapelvoll mit Schülern und es waren nicht mehr viele Plätze frei.

“Hey, Alex, hier her! Hier ist noch ein Platz frei!“ rief Jaden, der am anderen Ende des Klassenraums saß und auf einen freien Platz nur eine Stufe unter ihm deutete.(Anm.d.A.:Das Klassenzimmer ist Stufen aufgebaut, genauso wie in der Serie) Alexander ging zu dem freien Platz und setzte sich und drehte sich zu Jaden um. „Morgen Jaden, wie geht’s dir und warte mal, bist du nicht Jesse Andersen, der beste Freund von Jaden?“ fragte Alexander und versuchte sich angestrengt an die Namen der anderen Personen zu erinnern, die noch in der Gruppe von gestern war. „Mir geht’s gut, und jep, das ist Jesse.“ Antwortete Jaden und verwies mit der Hand auf den Jungen neben ihm. „Aber wart nur, es dauert keine 10 Minuten nachdem der Unterricht begonnen hat und Jaden ist im Land der Träume!“ scherzte Jesse und erntete dafür von Jaden einen Knuff in der Rippen. Noch bevor Jesse sich dafür rächen konnte, öffnete sich die Stahltür und ein kleiner Mann mit blauer Robe kam herein.

“Guten Morgen, ich bin Professor Bonaparte, euer neuer Lehrer für Duellgeschichte. Ich werde euch beibringen, was es heißt sich mit der Vergangenheit des Duells auseinanderzusetzen und ihr werdet lernen, wie ihr…..!“ und so ging Bonapartes Sermon eine ganze Stunde weiter und Jesses Voraussage, dass Jaden kurz nach Unterrichtsbeginn einschlafen wurde und es stimmte auch, denn Alexander hörte jetzt auch Jadens leises Schnachen.

“Professor, könnte ich mal kurz auf die Toilette?“ fragte Jesse und unterbrach Bonapartes Sermon. „Mmh,ja, Anders, sie können gehen.“ Antwortete Bonaparte und setzte mit seinem Sermon fort. Jesse stand auf und machte Anstalten, zur Stahltür zu gehen, die sich am oberen Ende des Klassenzimmers befand. Das Knarzen der Tür war zu hören, als sie geöffnet wurde und auch wie sie ins Schloss fiel, war nicht zu überhören. Kurz nachdem die Tür zugefallen war schrak Jaden aus seinen Schlaf und lehnte sich nach hinten, denn damit, was jetzt gerade geschah hatte er nicht gerechnet.

Alexander hörte interessiert Bonapartes Vortrag über Pharao Atemus Veruche, das Spiel der Schatten zu verbieten, als er durch ein schweres Atmen und leises stöhnen vom Vortrag abgelenkt wurde. Alexander drehte sich um und erblickte Jaden, wie dieser nach hinten gelehnt auf seinen Stuhl saß und offenbar mit sich rang. Es war offensichtlich, dass Jaden verschwitzt war und seine Hände lagen nicht wie es üblich gewesen wäre auf seinem Pult.

“Jaden wird doch nicht…! Nein, dass würde er doch mit Sicherheit nicht im Klassenzimmer, mitten in einer Unterrichtsstunde machen. Das wäre zu abwegig!“ dachte sich Alexander und drehte sich um. Wenn Alexander allerdings nur einen Augenblick später sich umgedreht hätte, dann hätte er bemerkt, dass Jesse, der dafür gesorgt hatte, dass man wieder das Auf- und zugehen der Stahltür hörte, unter dem Pult hervorgekrochen kam und sich auf seinen Platz setzte.

Nach dem Unterricht hatten sie eine Freistunde und dass hieß, dass sich Alexander mit Jaden und Jesse in die Cafeteria setzen und etwas essen konnten.

Als Alexander sich mit einen Essenstablet zu seinen neuen Freunden Jaden und Jesse setzte, bemerkte er, dass sich die beiden nicht geholt hatten.

“Wollt ihr nicht essen?“ fragte er die beiden und Jesse antwortete darauf:“ Ne, ne, ich habe bereits was im Unterricht gegessen und Jaden hat momentan keinen Hunger. So machte sich Alexander über sein Essen her und lauschte der Unterhaltung von Jaden und Jesse. Nach kurzer Zeit kamen auch noch die anderen( Alexis, Aticus, Chazz und Syrus) an ihren Tisch und setzen sich.

“Sagt mal, wollt ihr nicht auch nachher in die Slifer Bude kommen und dort abhängen.?“ Fragte Jaden, was von den anderen mit großer Freude bejaht wurde. Auch Alexander stimmte zu und so war es abgemacht, dass sie sich nach dem Unterricht alle bei der Slifer Red Unterkunft treffen wollten.

Nach dem Unterricht…

Alle aus der Gruppe waren gekommen, auch Alexander war da. So redeten, lachten und spielten Karten bist die Sonne unterging. Als es dunkel wurde verabschiedeten sich alle von einander und machten sich auf den Weg in ihre Unterkünfte. Alexander wollte auch gerade sich auf den Weg zu seinen Schlafsaal machen, als er merkte, dass er noch mal austreten musste und ging so in die Toilette der Sliferunterkunft. Die Toilette der Sliferunterkunft war nicht so luxeriös wie die bei den Obelisk Blue Schülern, aber es reicht vollkommen. Alexander ging in eine Kabine und verrichtete sein Geschäft. Plötzlich öffnete sich die Tür zum Toilettenraum und zwei Menschen traten ein. Alexander spitze die Ohren, denn es konnte ja sein, dass es jemand war, denn er kannte.

“Endlich alleine,wird auch Zeit!“ sagte eine Stimme und Alexander erkannte, dass es die Stimme von Jaden war. „Jo, aber was meinst du, hat Alexander was vorhin im Unterricht gemerkt? Er hat so merkwürdig geguckt, als er am Ende des Unterrichts aus den Klassenraum gegangen ist.“fragte eine zweite Stimme Jaden und es war unüberhörbar, dass es Jesses Stimme war. „Ach ich glaube nicht, dass er etwas bemerkt hat. Du hattest ja Vorkehrungen getroffen, dass unsere kleine „Aktion“ nicht auffliegt.“ Antwortete Jadens Stimme und es war ein Lachen zu hören.

Alexander, jetzt neugierig geworden, lugte durch eins der kleinen Löcher der Toilettenkabine und sah jetzt Jaden und Jesse, die sich gegenseitig knufften. Alexander beobachtete dieses Schauspiel noch eine weile und wollte gerade wieder von Guckloch weggehen, als er sah, wie sich Jaden und Jesse umarmten. „Bis hier und jetzt noch ganz gut, sie sind nur gute Freunde, nichts mehr!“ dachte sich Alexander. Doch einen Augenblick später war es nicht mehr bei einer Umarmung zwischen Jaden und Jesse, sondern die beiden waren in einen innigen Kuss vertieft. Als Alexander das sah, klappte ihm die Kinnlade runter, denn damit hatte er nicht gerechnet. Er beobachtete diese zwei Turteltauben noch immer durch sein kleines Spähloch, als Jesse schon weiter ging. Jesse schob seine Hand unter Jadens T-shirt und streichelte ihn dort und reizte ihn offenbar auch, denn Jaden find an leise zu stöhnen. Doch plötzlich schob Jaden Jesses Hand weg. Ist es dafür nicht etwas früh, wir wollen doch nicht überstürzen.“ Flüsterte Jaden leise und wurde knallrot. „ Alles was du willst, Chibi!“ antwortete Jesse und küsste Jaden auf den Mund.

Als Alexander dass sah, wurde er blass. „Wir sollten wieder nach oben gehen, bevor jemand verdacht schöpft.“ Sagte Jaden und öffnete die Tür. Jesse bewegte sich offensichtlich ohne Kommentar und verließ auch die Toilette. Als Alexander die Tür zugehen hörte, musste er sich erstmal sammeln.

“Jesse und Jaden sind ein Paar, wer hätte das gedacht.“ Dachte Alexander und verließ nach ein paar Minuten die TRoilette und machte sich auf den Weg zu seinen Schlafsaal.
 

ENDE 2. Kapitel

ich hoffe, es hat euch gefallen!

Beliebt, verrucht, vernascht

Beliebt, verrucht, vernascht

In seinem Zimmer angekommen ließ sich Alexander auf sein Himmelbett fallen und legte den Kopf auf die Knie. „Jaden und Jesse sind ein Paar, ich fass` es nicht. Was wäre, wenn die beiden sich noch nicht geoutet haben und es noch niemand außer mir weiß?! Was ist, wenn die Beiden sich immer heimlich getroffen haben und ihre Gefühle aus Angst vor Ablehnung vor den Anderen verheimlicht haben?“ diese Gedanken schossen Alexander immer und immer wieder durch den Kopf, bis ihn endlich der Schlaf übermannte und ihn ins Land der Träume hinfort trug.

Am nächsten Morgen konnte Alexander ausschlafen, denn der Unterricht sollte erst um 11.00 Uhr beginnen. Als der Wecker um 9.00 Uhr anfing zu klingeln, stand Alexander auf und ging ins Badezimmer um zu duschen.

Nachdem er geduscht hatte zog er sich an, nahm seine Schulsachen und verließ die Obelisk Blue Unterkunft Richtung Slifer Red Wohnhaus.

Dort angekommen sah er Jaden, der gerade aus den Duschräumen kam und die Treppe hochging, die zu seinem Zimmer führte. „Hey, Jaden, wie geht’s denn so? Wie kommt es, du bist schon wach, sonst hat jeder doch Probleme, dich aus dem Bett zu kriegen!? Fragte Alexander lachend und erreichte nun auch Jaden, der ihm grinsend antwortete: “Heute hab ich es ja mal pünktlich aus dem Bett geschafft. Ich hatte aber auch Hilfestellung!“

Und genau zu diesen Zeitpunkt kam Jesse vollkommen angezogen aus Jadens Zimmer. Jesse blickte sich um und erblickte Alexander und Jaden. „Guten Morgen ihr zwei!“ rief er zu Alexander und Jaden hinunter. „Was machst du denn hier schon so früh, Jesse?“ fragte Alexander an Jesse gewand und dieser antwortete sichtlich etwas nervös.“Ich hab bei Jaden gepennt und was machst du hier, Alex?“ „Ich bin hier um etwas mit euch zu besprechen! Mit euch beiden, um genau zu sein!“ antwortete Alexander ließ ließ an seinem Ton deutlich werden, dass dieses Gespräch keinen Aufschub duldete. Jaden und Jesse warfen sich nervöse Blicke zu und stimmten Alexander zu. „Dann folge mir bitte!“ sagte Jaden an Alex gewand und er, Alex und Jesse gingen gemeinsam in Jadens Zimmer. Dort angekommen setzten sich Jaden und Jesse beide auf Jadens Bett und Alexander setzte sich auf den Stuhl, der am Schreibtisch stand. „Also, was willst du mit uns besprechen?“ fragte Jaden gerade heraus an Alexander gewand. „Ich soll gleich mit dem Thema herausrücken? Wie ihr wollt. Als ich gestern am späten Abend noch einmal auf die Toilette hier musste ist mir etwas sehr merkwürdiges passiert. Könnt ihr euch vorstellen was?“ fragte Alex an Jaden und Jesse gewand.

„ Du bis kopfüber ins Klo gefallen!“ scherzte Jaden und gluckste über seinen eigenen Witz. „Nein, das war es nicht. Ich habe Stimmen gehört und zwar EURE. Ich war neugierig und schaute durch eins der kleinen Löcher in der Toilettentür und was meint ihr, wenn ich da sah?“ fragte Alexander wieder Jaden und Jesse. Beide waren in der Zwischenzeit, während Alexander geredet hatte immer blasser geworden und Jaden hatte jetzt gar keine Farbe mehr im Gesicht. „Du hast es gesehen?“ hauchte Jesse und war jetzt vollkommen geplättet. „Ja, ich habe gesehen, was ihr da gemacht habt und seit unbesorgt, ich werde diese Sache für mich behalten. Es wird keiner von mir erfahren. Denn meiner Meinung nach ist „so etwas“ nichts schlimmes, sondern mit einer der normalsten Dinge der Welt. Es ist doch etwas ganz normales, sich in unseren Alter zu verlieben und ich habe mal in einem Buch gelesen, dass man noch nicht einmal selbst entscheiden kann, in wen man sich verliebt, das kommt, so glaube ich stand es auch im Buch, auf die Gene der Person an.“ So endete Alexander seine kleine Rede und bemerkte erst jetzt, wie dankbar und verwundert Jaden und Jesse ihn ansahen.

Einen Augenblick der Stille herrschte und plötzlich fielen Jaden und Jesse beide Alexander um den Hals. „Danke, danke, das werden wir dir niemals vergessen, Alex!“ riefen Jaden und Jesse wie aus einem Munde und drückten Alexander so stark, dass dieser einem Erstickungstod nahe war. Als die beiden von Alex abgelassen hatten und dieser sich wieder etwas Luft einverleiben konnte nahmen Jaden und Jesse Alexander sogleich an beiden Armen und zogen ihn aus der Slifer Red Unterkunft.

Diese Schleiftour ging bis auf den halben Weg zum Schulgebäude. Plötzlich blieben sie stehen und drehten sich grinsend zu Alexander um. „So, wir wollen uns ja auch erkenntlich zeigen für deinen kleinen Freundschaftsdienst und aus dir einen richtigen Mädchenschwarm machen! Flötete Jesse und Alexander schwante schon übles. „Halt mal kurz still!“ ermannte Jaden Alexander und ehe er es sich versah, war Alexander nur noch in Boxershorts an einen Baum gefesselt. „Hey, was soll der Sch…?“ protestierte Alexander, doch er wurde von Jesse nur mit einem leisen „Schhhhhhhhhhh!“ unterbrochen. Jaden und Jesse besahen sich Alexanders Kleidung an und danach Alexander selbst.

„Mann oh Mann, wo hast du nur diesen Body her? War in der Mukkibude ein Sommerschlussverkauf mit dem Angebot „Wenn Sie für einen Muskel zahlen erhalten Sie einen komplett durchtrainierten Körper“ oder warum biste so durchtrainiert?“ fragte Jaden und schielte auf Alexanders durchtrainierten Oberkörper. „ Nur weil du so viel futterst und dich kaum bewegst ,Jaden, hast du nicht auch so einen Körper wie unser guter Alex!“ gab Jesse seine Antwort zum Besten und fing sich dafür einen bösen Blick von Jaden ein.

“Ich bin noch im Wachstum und brauche wichtige Nährstoffe, die ich mir über das Essen hole!“ konterte Jaden und wirkte sichtlich zufrieden mit seiner Antwort.

Jesse machte darauf nur eine ungläubige Miene und besah sich Alexanders Kleidung noch mal an.

“Wenn ich hier es kürze und da abtrenne… mmh, ja, so sollte es gehen! murmelte Jesse. Mit diesen Worten drehte sich Jesse zu Alexander um und zeigte ihm die neue Schuluniform. Die neue Version hatte keine Ärmel und oben eine v- förmige Öffnung, die Alexanders Hals gut betonen sollte. Die Länge de Uniform war ebenfalls verkürzt worden und reichte Alexander jetzt nur noch bis etwas über den Hintern. Als Alexander dies sah war er wenig begeistert und dies war wohl auch in seinem Gesicht abzulesen, denn Jesse fragte ihn. „Gefällt dir deine neue Schuluniform nicht, Alex?“

Mir würde sich gefallen, WENN IHR MICH ENDLICH VON DIESEN VERDAMMTEN BAUM LOSMACHEN WÜRDET!!!“ sagte Alexander und die letzten Worte waren nur noch eine reine Schimpftirade.

Jaden eilte auf Alexander zu und befreite ihn von seinen Fesseln. Jesse ging jetzt auf den befreiten Alex zu und reichte ihn die Uniform, die Alex auch sofort anzog.

„Hot, flot!“ flötete Jaden und besah sich Alexander genau an. „Jetzt betont die Kleidung auch deinen Körper! Nun können die Mädels kommen, sie werden dir scharenweise zu Füssen liegen! Stellte Jesse fest und nahm wieder seine Schultasche, die er hatte fallen lassen. Somit machten sich alle drei auf den Weg wieder zur Schule.

In der Schule angekommen rannten sie die Treppen hoch zum Klassenraum und stürmten hinein. „Entschuldigen Sie, Profes---?!

Alle drei japsten vor Anstrengung und sahen zum Lehrerpult hinüber. Doch der Lehrerpult war leer. Kein Bonaparte oder Crowler die sie hätten nachsitzen lassen können wegen ihres verspätens stattdessen herrschte ein reges Treiben in der Klasse. „Ihr habt Glück, Bonaparte und Crowler sind krank, es heißt, sie haben sich in der Nacht etwas verrengt.“ rief Syrus von der zweiten Reihe hinunter zu Alex, Jaden und Jesse. Die drei Zuspätkommer setzten sich auf ihre Plätze und begannen ein munteres Gespräch zu führen.

Nach dem Unterricht…

„Siehst du sie? Ja, genau die mit den blonden Haaren.“

Alexander, Jaden und Jesse waren nach dem Unterricht noch etwas in der Nähe des Schulgebäudes geblieben und hatten die Heerscharen von von Schülerinnen beobachtet um eine herauszupicken, die genau Alexanders Kragenweite war. Das Alexander das eigentlich gar nicht wollte hatten die beiden anderen einfach mal überhört, denn sie waren mit Eifer dabei für ihren Freund eine passende Freundin zu finden, damit, wie es Jaden und Jesse ausdrücken würden „es auch mal eine kleine Abwechslung für den unteren Körperteil gibt“ und danach hatten die beiden auch ihre Kriterien erstellt. Ideal wäre natürlich Alexis Rhodes gewesen, aber da sie sich vor einer Woche( nur ein paar Tage bevor Alex an die DA gekommen ist) als lesbisch geoutet hat, kommt sie für Alexander nicht mehr in Frage. Dagegen hatten Jaden und Jesse eine klassische Blondine ausfindig gemacht. Die Kriterien der Beiden waren denkbar einfach: blond, nicht allzu helle und vollbusig, am besten noch doppel D. Nach diesen Kriterien hatten die Beiden schon mehrere potenzielle Kandidatinnen für Alexander herausgesucht.

Nun war Alexander dran. Er ging auf die ausgesuchte Dame zu und sprach sie an: „Hallo Süße, wie geht’s? Ich bin Alex und wer bist du?“

Alex legte seinen ganzen Charme und offenbar klappte es, denn sie wurde rot und antwortete: „Hi, ich bin Celine. Mir geht’s gut! Was willst du?“

“Ich will dich!“ antwortete Alex, legte seine rechte Hand auf den Hintern der Blonden und mit der linken Hand in ihren Nacken.

“Ohh, du riechst so süß wie Honig und vielleicht können wir uns ja woanders unterhalten, wo wir ungestört und unbeobachtet sind?“ flüsterte Alexander der Blonden ins Ohr, die darauf kicherte und nickte. Alexander zog das blonde Mädchen mit und ließ Jaden und Jesse alleine zurück.

In seinem Zimmer angekommen…

„Jetzt sind wir alleine!“ sagte Alexander und streifte der Blonden eine Strähne aus dem Gesicht. „Jetzt können wir uns richtig unterhalten!“ flüsterte Alexander der Blonden ins Ohr und küsste sie in den Nacken. Alexander hatte schon längst bemerkt, dass Jaden und Jesse durch einen Spalt im Fenster das gesamte Szenario verfolgten.

Das blonde Mädchen stöhnte in den Kuss hinein, denn Alex hatte seine Hand auf ihren Hinter gelegt und massierte diesen. Alexanders Hand wanderte von ihren Po unter ihre Uniform und öffnete den Verschluss ihres BH`s. „Du geht’s ja ran, dass gefällt mir!“ schnurrte sie.

„Wenn dir das schon gefällt, dann warte was jetzt kommt!“ flüsterte Alex und trug die Blondine zu seinem Bett. Dort angekommen legte er sie auf das Laken und begann sie weiter zu entkleiden. Als sie vollkommen entkleidet war begann er sie mit Küssen zu bedecken und die empfindlichen Stellen an ihren Körper zu reizen. Sie stöhnte ungehalten und flehte Alexander an, es endlich zu beenden. Als Alex aufhörte setzte sich auf und übernahm den aktiven Part.

Sie begann Alexanders Jacke abzustreifen und auch sein Hemd folgte sofort. Die Blondine sah ehrfürchtig auf den freigewordenen muskulösen Oberkörper und öffnete auch gleich dazu die Hose. Was sie vorhatte war klar, aber sie setzte es nicht sofort in die Tat um. Dies war Alexanders Chance, wieder die Oberhand zu übernehmen und er setzte sich zu der Blonden aufs Bett und küsste sie. Seine Hand fuhr ihren Busen entlang, was ihr wiederum ein Keuchen entlockte. Er sah sie an und sie verstand sofort. Sie ging vor ihm auf die Knie und legte ihre Hand auf seine Unterhose. Alexander war zwar vollkommen geband von dem Verlangen nach Erlösung seines Triebes, doch er schaffte es noch einen Blick zu dem Fenster zu werfen, wo er noch vor ein paar Minuten Jaden und Jesse gesehen hatte, doch die Beiden waren verschwunden.

Alexander ließ von der Blonden ab und ging zum Fenster und öffnete es. Er sah hinaus und konnte niemanden erblicken. Jetzt war es nicht mehr nötig so zu tun, als ob er die Weiber reihenweise flachlegen würde. Er ging zu der Blondine, nahm ihre Sachen von Boden, packte sie am Arm und schmiss sie ohne viel federlesen aus seinem Zimmer. Die ganze Aktion hatte ihn schon die ganze Zeit angewidert und dazu dieses billige Etwas von einem Mädchen. Als wenn er jemals mit so etwas sein erstes Mal verbringen könnte.
 

Das war das dritte Kapitel!

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich freue mich immer auf konstruktive Kritik!

Ein gefährlicher Trank

Fragt mich nicht, warum die freischalter dieses Kapitel unter aduld gesetzt haben,da passiert doch nichts schliimes drin! ^_^ Die schlimmen Dinge kommen alle erst in den späteren Kapiteln! Also freut euch schon mal darauf!
 


 


 

Ein gefährlicher Trank
 


 

Alexander zitterte am ganzen Körper. Er saß auf seinem Bett und schluchzte vor sich hin. „Warum? Warum musste es immer so kommen? Morgen wird es jeder in der Schule wissen. Jeder wird wissen, dass er die Blondine aus seinem Zimmer geschmissen hat und warum.“ Dies waren Alexanders Gedankengänge und sie wären noch viel weiter gegangen, wenn er nicht so müde gewesen wäre, denn die gesamte Aktion hatte ihn sehr viel Kraft gekostet. Er sank auf sein Bett und schlief sofort, nur mit einer Unterhose am Leib, ein.

Am nächsten Morgen…….

„Aufstehen, du hast verpennt!“ rief jemand in Alexanders Ohr. Der soeben Angesprochene öffnete die Augen, regte sich und fiel erstmal, verpennt wie er war, mit voller Wucht aus seinem Bett. „Autsch, ahh, verdammt!“ fluchte Alexander und rannte noch immer total verschlafen ins Badezimmer um sich zu waschen und anzuziehen.

Nachdem Alexander seine Morgenhygiene erledigt und sich angezogen hatte schoss er aus dem Badezimmer und wollte gerade seine Schultasche greifen, als er bemerkte, dass seine Schultasche nicht auf ihren üblich Platz war.

“Sucht du etwa die hier?“ fragte eine Stimme hinter Alexander. Alexander, total erschrocken über das plötzliche Erscheinen dieser Stimme, wirbelte herum und erblickte Jesse und Jaden, die lässig, in einer innigen Umarmung vertieft, an der Wand lehnten und Alexanders Schultasche in die Höhe hielten. „Ja, gibt sie her, ich bin mit Sicherheit schon viel zu spät dran!“ murrte Alexander und griff nach seiner Schultasche. Jesse lies die Schultasche aus Alexanders Reichweite schnellen und erwiderte:

"Das du heute verpennt hast, das verzeihen wir dir. Nach einer solch anstrengenden Aktion gestern hast du natürlich das Recht, auszuschlafen. Du hast Glück, da Crowler und Bonaparte immer noch krank sind, haben wir heute schulfrei bekommen. Wir gehen jetzt mal runter zum Strand, wenn du willst kannst du ja auch mitkommen.“ Mit diesen Worten ging Jesse von Jaden gefolgt aus dem Zimmer und ließen Alexander alleine. Alexander ärgerte sich noch ein wenig darüber, dass die Beiden ihn aufgeweckt hatten, obwohl die eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, aber er beschloss, dass er auch runter zum Strand gehen würde, denn sonst würden Jaden und Jesse nur wieder irgendwelche Weibergeschichten um Alexander herum erfinden. So packte Alexander seine Badesachen zusammen und machte sich auf den Weg hinunter zum Strand.

Am Stand angekommen…..

„Cool, du bist auch gekommen, Alex. Wo haste denn deine Freundin gelassen?“ fragte Jaden frei heraus. Alexander hatte mit solch einer Frage gerechnet und hatte sich dafür auch eine passende Antwort herausgesucht.

„Sie ist noch sehr müde und muss ich erholen. Ich habe sie in ihr Zimmer gebracht, damit es kein unnötiges Getratsche gibt.“ Gab Alexander seine Antwort kund. Jaden und Jesse setzten nur ein dreckiges Grinsen auf und fingen an, ihre Klamotten auszuziehen. Damit hatte Alexander nicht gerechnet und einen Augenblick später standen beide vor einander und begutachteten sich. Sie sagten nichts, aber Alexander konnte sehen, dass der jeweils andere sehr anziehend auf den anderen sein musste.

“Zieht euch doch was, was ist, wenn euch hier jemand so sieht. Man wird genau das von euch denken, was ihr geheim halten wollt.“ Zischte Alexander den Beiden zu. „Spielverderber!“ kam es im Chor von Beiden. Alexander dagegen ging zu einem nahe gelegenem Baum und zog sich dort um.

Er hatte sich eine schwarze Badenhose angezogen, auf der in roten Buchstaben die Wörter „Bad Boy“ standen.

Als Alexander hinter dem Baum hervorkam, waren Jesse und Jaden dabei sich gegenseitig mit Sonnencreme einzucremen. Als Alexander an Jesse vorbeikam, zischte er ihm ins Ohr: „Du hast Jadens Brustkorb vergessen!“

Alexander wollte nur Jesses Reaktion testen und er wurde nicht enttäuscht. Jesse nahm sich noch einmal die Sonnencreme und ließ etwas vom Inhalt auf seine Hand laufen und cremte Jadens Brustkorb ein und ließ es sich nicht nehmen, dabei Jadens Brustwarzen zu reizen . Jaden, total überrumpelt von der Aktion, fing an zu lachen und sich nach vorne zu beugen. Dadurch geriet Jadens Hintern an Jesses Badehose und sorgte wiederum dafür, dass sicj Jesse auf die Zunge biss, um kein Geräusch von sich zu geben.

Alexander, der mit dieser Aktion gerechnet hatte, lief ins Meer und ließ sich im Wasser treiben. Das Wasser kühlte seine erhitzte Haut und ließ sie im Glanz des Lichtes schimmern. Alexander drehte ein paar Runden und schwamm in Richtung Strand zurück. Plötzlich zog eine Hand ihn unter Wasser und Alexander versuchte sich gegen diese Hand zu wehren, doch es half nicht. Unterwasser wurde sein Kopf von zwei weiteren Händen ergriffen und nach rechts gedreht. Was er da sah, ließ ihn schmunzeln. Jaden und Jesse hatten in runtergezogen, um ihn zu zeigen, „wie lieb“ sich hatten. Beide lehnten an einem Felsen, der auf dem Meeresboden eingelassen war und küsten sich.

Beide hatten die Arme um den jeweils anderen geschlungen . Jaden lehnte gegen den Felsen und es war offensichtlich, das Jesse den aktiven Part übernahm. Alexander wollte die beiden nicht unnötiger Weise weiter beobachten, denn er fühlte sich dadurch wie ein perverser Spanner, der Liebespärchen beim Knutschen beobachtet. Alex wollte gerade wieder nach oben an die Meeresoberfläche schwimmen, als sich Jesses Hand um sein Fußgelenk schloss und ihn zurückzog.

Als Alexander in Jesses Gesicht sah, hatte dieser ein dreckiges Grinsen aufgesetzt und machte eine eindeutige Bewegung mit beiden Händen und zeigte damit auf seinen eigenen Brustkorb und formte sie wie zwei Luftballons und danch zeigte er auf Alexander und deutete übertiebenermaßen einen Kuss an und jetzt verstand Alexander.Er sollte wohl auch das Mädchen küssen, dass jaden und Jesse noch immer für seine Freundin hielten. Alexander war klar, was Jesse meinte und griff an seine Kehle, um den beiden Anderen zu zeigen, dass ihm die Luft knapp wurde.

Wieder an der Wasseroberfläche angekommen schwamm er so schnell wie es ihm möglich war zum Strand zurück. Dass er Jaden und Jesse beim Knutschen „erwischt“ hatte, das war nicht das Schlimme, sondern das Jesse in dazu angeraten hatte, das Gleiche mit diesem Mädchen zu tun. Alexander ging zu seiner Badetasche, holte ein Badehandtuch heraus und trocknete sich ab. Als Alexander sein Badehandtuch zurück in die Badetasche tun wollte, fiel ihm eine Tube mit Creme auf, die er selbst nicht in die Tasche getan hatte. An der Tube war ein kleiner Zettel angeklebt. Alex besah sich den Zettel genauer an und erkannte, dass Jesse die Worte „Falls du nachher in der richtigen Stimmung bist“ draufgeschrieben hatte . Alex verkniff sich ein Lächeln, nahm den Zettel von der Tube und schrieb die Worte drauf: “Danke, ich habe noch etwas zu erledigen, aber ich werde deinen Vorschlag beherzigen.“

Darauf hin packte er seine Sachen und ging zu seiner Unterkunft zurück.

In der Unterkunft…….

„Warum hast du nicht deine Uniform an? Du bist doch fast nackt!“ blaffte ihn Crowler an und wirkte sichtlich irritiert.

Alexander biss sich auf die Zunge, denn er hätte Crowler sonst ein „ Na undist doch egal!" entgegen geschleudert, doch stattdessen ging er schnurstracks in sein Zimmer und verschloss die Tür.

Im Zimmer ging Alexander zum Bücherregal, das über seinem Schreibtisch angebracht war und suchte nach einem Buch, dass er selbst mitgebracht hatte.

Nach ein paar Minuten fand er es und schlug es auf. Es war ein Buch über die Biologie der Pflanzen und es war ein von Alexanders Lieblingsbüchern, denn Alex hatte schon als kleines Kind ein großes Interesse an Flora und Fauna gezeigt und das war jetzt auch noch so.

Er schlug das Kapitel über die Verarbeitung der Pflanzen auf und fand auch gleich, was er gesucht hatte. Eine Mischung aus pflanzlichen Stoffen, die ihm halfen besser einzuschlafen, ohne dass er sich lange im Bett herumwälzen musste. Alexander besah sich die Zutatenlisten und nach der brauchte er ein paar frische Schilischotten, Myrrhe und einen Tropfen Körperflüßigkeit von der Person, die den Trank zu sich nehmen soll.

Alexander besah sich noch einmal die Zutatenliste an. Fast alle Zutaten konnte er aus der Schulküche mitgehen lassen und so faste er den Plan, diese Dinge sofort zu „erwerben“.

Alexander legte das Buch auf den Schreibtisch, zog sich an und machte sich auf den Weg zur Küche, die sich im Erdgeschoss der Unterkunft befand.

Er achtete sehr sorgfältig darauf, dass er keine Geräusche machte, als er in die menschenleere Küche eintrat.

Die Schillischoten fand er sehr schnell und auch die Myrrhe war schnell im Gewürzschrank ausfindig gemacht.

„Ein Glück, dass die Köche an jeden Schrank kleine Listen angepinnt hatten, auf denen der jeweilige Inhalt des Schrankes draufstand.

Mit seinen neu „erworbenen“ Sachen stahl sich Alexander in sein Zimmer. Dort angekommen schlug er wieder das Buch auf und lass sich die Herstellungsanleitung durch. Er holte Mörser und Schale heraus und zerkleinerte die Myrrhe bis sie nur noch feiner Stab war. Nun war ein Tropfen Körperflüßigkeit dran. Alexander sammelte seine Spucke und ließ sie aus dem Mund in die Schussel fallen.

Es war zwar mehr als bemöntigt gewesen,aber dass war ihm egal.

Alexander ärgerte sich über seine Ungeschicklichkeit, aber es war jetzt nicht mehr zu ändern. Er holte einen Spachtel aus der Schublade und vermische den Myrrhestaub mit seinem Speichel. Alexander nahm sich das Buch zur Hand, um zu sehen, was er mit den Schilischoten machen sollte und fand heraus, dass er das Myrrhe-Spuckegemisch in die ausgehülsten Schillischoten tun sollte und diese dann ohne sie zu zerbeißen runterschlucken musste.

Wie in der Anweisung beschrieben mache Alexander das Gemisch in die Schilischoten, doch bevor er sie in den Mund nahm, packte er die jetzt gefüllten Schillischoten auf einen kleinen Teller. Er nahm den Teller und stellte ihn auf seinen Nachttisch. Bevor seinen Aktion losgehen sollte, musste er noch alle Blickwinkel in sein Zimmer versperren. Also klebte er das Schlüsselloch mit Klebeband zu und zog die Vorhänge sorgfältig vors Fenster.

Nachdem er jede Einsichtmöglichkeit in sein Zimmer beseitigt hatte, ging er zu seinem Bett und zog sich für die Nacht seinen Schlafanzug an. Er nahm eine der Schilischoten in den Mund und schluckte sie, ohne darauf herum zu kauen, herunter. Nach 5 Minuten war noch keine Wirkung zu erkennen und Alexander schluckte die restlichen 9 Schilischoten nach einander herunter.

Die Wirkung setzte sofort ein. Alexander wurde auf einmal von innen heraus verdammt heiß und auf seinem Körper brach der Schweiß aus. Hitzewellen übermannten seinen Körper und kurz danach kam auch der gewünschte Effekt. Alex spürte plötzlich eine gewaltige Müdigkeit über sich herein zu kommen.

Er stöhnte und krümte sich auf seinem Bett.

"Ob das wirklich eine so gute Idee war?" dachte sich Alexander.

Dieses ermüdende Gefühl war wahrlich unbeschreiblich. Es hatte natürlich auch ein paar Nebenwirkungen. Er schlug die Beine übereinander und plötzlich verkrampften sich seine Muskeln an. Er zuckte und fiel erschöpft in seine Kissen.

Völlig erschöpft von seinem Treiben schlief Alexander ein, ohne seinen „Unrat“ zu beseitigen.
 

Das war das vierte Kapitel, ich hoffe, es hat euch wieder gefallen und für konstruktive Kritik bin ich immer offen!
 

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Mach mir den Bruce

Ich hoffe,euch gefällt das neue Kapitel und ihr lasst mir ein paar Anregungen da!

MfG

Der Autor

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5.Kapitel Mach mir den Bruce
 

BUMM, BUMM!

Alexander schreckte aus dem Schlaf und streckte seine steifen Glieder. Er versuchte aus dem Bett aufzustehen, doch ein schrecklicher Muskelkater ließ ihn wieder in sein Bett zurück sinken. Alexander sah an sich herunter und erkannte die Sauerei, die er selbst angestellt hatte. Die gesamte Bettwäsche klebte und war klatschnass. Plötzlich durchdrang an Ruf die Stille in Alexanders Zimmer.

“Mensch Alexander, steh endlich auf du Schlafmütze! Es ist bereits Mittag und selbst Jaden ist schon wach!“

Alexander zwang seine Beine ihm zu gehorchen, suchte in seinem Zimmer nach einer Boxershorts und zog sie an. Danach ging er zur Tür und öffnete sie. Vor ihm standen Jesse und Jaden, beide gut gelaunt und strahlten Alexander an. „Mensch, du hast ja einen tieferen Schlaf als Jaden und das soll schon was heißen! Können wir reinkommen, ich will die etwas zeigen!“ fragte Jesse und war schon halb durch die Tür gegangen, als er von Alexander wieder nach draußen geschoben wurde.

„Momentan geht’s nicht, mein Zimmer ist nicht aufgeräumt und ich muss noch eine dünnere Bettwäsche holen, denn die andere ist total durchgeschwitzt!“ entgegnete Alexander und sah, dass Jesse und Jaden schon wieder ihr „Was-hast-du-schon-wieder-schmutziges-gemacht?“ Grinsen aufgesetzt hatten und entgegnete nur:“ Nicht das, was ihr denkt!“

“Ja ne, ist klar! Hier, das ist für dich, wir sollen es dir von Aticus geben!“ riefen Jesse und Jaden im Chor, gaben Alexander eine Einladungskarte und gingen von dannen.

Alexander schloss die Tür und besah sich die Karte an. Es war eine Einladungskarte für Aticus 17. Geburtstag. Alexander schloss die Tür und besah sich die Karte an. Auf der Karte waren Ort und Datum der Party geschrieben und dazu das Thema der Party. Als Alexander sich die Daten durchgelesen hatte musste er schmunzeln, denn als Party-Thema war „Japans next Topmodel“.

Wie Aticus auf die Schnapsidee gekommen ist, seine Party unter diesem Thema zu schmeißen war Alexander schleierhaft, aber er hatte am kommenden Wochenende nichts vor und so zog er sich an und ging aus seinem Zimmer, um ein Geschenk zu besorgen.

Am Wochenende……..

Alexander zog eins seiner besten Hemden an und dazu eine schwarze, enge Jeans. Er nahm das Geschenk für Aticus(eine DVD mit Aticus Lieblingsserie)

Und ging in die Eingangshalle des Obelisk Blue Jungen Hauses. In der riesigen Hallen war ein riesiger Laufsteg aufgestellt. Auf diesen stand Aticus, in einem blauen Anzug, der so aussah, als ob dieser aus dem letzten Jahrhundert stammen würde.

Am Rand des Laufstegs standen bereits die anderen aus Alexanders Freundeskreis und Alex ging auf diese zu. Keiner von den anderen(Jesse, Jaden, Alexis, Bastion, Chazz und Syrus) hatte seine Schuluniform angezogen. Jeder war in seinen besten Sachen gekommen und hatten Geschenke dabei. Plötzlich drang eine Stimme durch die Halle und alle schraken zusammen.

„UUUUUUUpppppss, entschuldigt bitte! Seit herzlich willkommen zu meiner Party und zur ersten Folge von Japans next Topmodel!“ dröhnte Aticus ins Mikrophon. „Wir werden heute den ganzen Tag über die Topanwärter zum Titel suchen und hier sind unsere Teilnehmer: Jesse, Jaden, Chazz, meine liebe Schwester Alexis, Bastion, Syrus uuuuuuuuuuuuunnnnnnddddddd Alexander. Und hier sind die Klamotten, die unsere Teilnehmer vorführen werden. Aticus hob die Hand und sofort wurden verschiedene Kleidungsstücke von zwei Assistentinnen auf den Laufsteg geschoben. „Und nun bitte ich die Teilnehmer hinter die Bühne, damit sie sich umziehen können.“ Sagte Aticus und setzte ein hinterlistiges Grinsen auf.

Alexander ging mit den anderen hinter die Bühne und dort erhielten sie auch ihre Kleidungsstücke. Als Alexander sich sein Kleidungsstück ansah, stellte er reumütig fest, dass es eine rote, knappe Badeshorts war. Alexander sah sich um und sah, dass Aticus mehrere Unkleidekabinen aufgestellt hatte und Alexander ging in eine von denen und zog sich um. Als er sich fertig umgezogen hatte ging er wieder zu den anderen und erkannte, dass ihre Kleidungsstücke ähnlich wie die von Aticus aus dem letzten Jahrhunderten zu stammen schienen und war froh, dass er „nur“ eine Badeshorts anzogen musste. Die Badeshorts sah zwar ebenfalls so aus, als ob sie bereits zu den Zeiten von Napoleon getragen worden wäre, doch das war Alex egal.

Schon wieder ertönte Aticus Stimme, doch jetzt war ein Kreischen von hunderten von Zuschauern zu hören. Alexander und die anderen wurden langsam nervös, als plötzlich Aticus durch den Vorhang lugte. „Seit ihr bereit? Jaden, du fängst an und danach folgt Jesse!“ sagte Aticus und verschwand wieder. Kurz darauf hörte Alexander, wie Aticus Jaden auf die Bühne rief und Jaden ging hibbelig wie er war auf die Bühne und posierte. Nach einigen Minuten kam Jaden wieder zu den anderen im Bachstage Bereich und sein Kopf strahlte wie ein 180 Watt Strahler. Kurz nachdem Alexander und die anderen Jaden gelöchert hatten, wie es denn gewesen war, war schon Aticus zu hören, der jetzt Jesse auf die Bühne zitierte. Jesse ging ganz relaxt durch den Vorhang und posierte ebenfalls wie Jaden vor ihm. Als Jesse wieder zurück war hatten Alex und die restlichen Teilnehmer keine Zeit um Jesse zu befragen, Jetzt war Syrus dran und als dieser niedergeschlagen wieder reinkam wurde auch gleich Chazz und kurz nach ihm Alexis rausgerufen.

Jetzt war nur noch Alexander übrig und er wartete geduldig alleine hinter dem Vorhang, denn Jaden und Jesse hatten sich bereits verdrückt, weil sie einer wichtigen Tätigkeit nachgehen mussten und die anderen hatten sich bereits wieder umgezogen und unter die Zuschauer gemischt. Nun ertönte Aticus Stimme und rief Alexander auf den Laufsteg.

Alexander ging durch den Vorhang auf die Bühne. Die Menge hielt auf einmal den Atem an und einen Moment später war ein Kreischkonzert der weiblichen Zuschauer zu hören, das so laut war, dass die Fenster klirrten. Alexander ging den Laufsteg entlang und versuchte dabei so verführerisch wie möglich auszusehen und es gelang ihm auch, denn die Schülerinnen in der ersten Reihe fielen reihenweise in Ohnmacht. Alexander sah nur noch etwas rosanes aus dem Augenwinkel, dass ihn eine Sekunde später um die Schultern hing. Er ließ sich davon nicht beirren und lief weiter bis zum Ende des Laufstegs. Dort angekommen blieb er stehen und versuchte seine verführerichsten Posen und er hatte damit voll ins Schwarze getroffen, denn jetzt heizte sich die Stimmung im Publikum weiter auf und die weiblichen Zuschauer versuchten sogar bereits zum Laufsteg durchzukommen, doch wurden sie von den Wachmännern, die immer am Rand des Laufstegs standen, aufgehalten.

Alexander ging den Laufsteg zurück und durch den Vorhang. Dort erwartete ihn bereits Jaden und Jesse, die ihn bereits freudig, auch wenn sie etwas aus der Puste waren. Noch bevor die beiden etwas sagen konnten ertönte Aticus`Stimme und er verkündete nun, dass alle Teilnehmer auf die Bühne kommen sollten.

Alexander ging mit Jaden und Jesse und den anderen auf die Bühne. „Nun, wir haben jetzt alle Teilnehmer gesehen. Jetzt ist die Zeit gekommen Japans next Topmodel zu küren. Ich bitte um eindeutige Handzeichen, wenn ich den Namen des Teilnehmers vorlese. Der Teilnehmer, der die meisten Stimmen hat, gewinnt!“ sprach Aticus und wirkte dabei wie ein hibbeliges Kleinkind. Aticus nannte jeden Namen und anscheinen hatte jeder Kandidat ein paar Zuschauer für sich gewonnen, denn es waren bei jeden genannten Namen Jubelrufe zu hören. Als letztes war Alexander dran und als Aticus Alexanders Namen nannte war eine Jubelwelle in der gesammten Halle zu hören und Aticus erklärte Alexander zum Sieger und zu Japans next Topmodel. Alexander ging nach vorne zu Aticus und erhielt einen kleinen, vergoldeten Pokal und verneigte sich einmal vor dem Publikum. „Damit ist die Veranstaltung beendet!“ sprach Aticus durch das Mikrophon.

Alexander ging mit seinem Pokal in die Umkleidekabine und zog sich wieder seine Kleidung an und ging dann zu Aticus, der jetzt bei Jaden, Jesse und den anderen stand. Jetzt war es Zeit, dass Aticus seine Geschenke bekam und er war fast erschlagen worden von den Geschenken. „Danke, Freunde, für die vielen Geschenke, ich habe noch eine kleine VIP Party für uns organisiert, um meinen Geburtstag und den großen Sieger zu feiern.

Alexander ging mit den anderen in Aticus Zimmer und feierten dort bis nach Mitternacht, bis Crowler die Party wutentbrannt auflöste, denn seiner Meinung nach kann ja niemand bei solch einem Höllenlärm in Ruhe schlafen.

Alexander verabschiedete sich von den anderen und ging in sein Zimmer und sofort in sein Bett, denn er war hundemüde.
 

So, jetzt ist auch das 5. Kapitel fertig. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bitte (wie immer) um konstruktive Kritik1 

Sportliche Aktivitäten

6. Kapitel Sportliche Aktivitäten

Der nächste Tag war ein Samstag und Alexander konnte ausschlafen. Er öffnete die Augen und sah sich total verschlafen in dem Zimmer um, in dem er sich befand. Nach kurzer Zeit erkannte Alexander, dass er sich auf der Couch in Aticus Zimmer befand. Anscheinend war die Party doch noch etwas länger gegangen als eigentlich gedacht, doch war er doch der Erste gewesen, der sich in seinem Zimmer zurück gezogen hatte. Wie kam er denn dann ihr in Aticus Zimmer und dazu noch auf Aticus Couch?

Am Boden ertönte ein markerschütternder Schnarcher und Alexander sah nach dem Übeltäter, der die morgendliche Ruhe störte und erblickte Jaden, der in Jesses Armen lag und friedlich schlief.

Alex sah sich um und erblickte Aticus, der quer auf dem Boden lag, Alexis, Syrus, Chazz und Bastion, die alle noch friedlich schliefen. Er stand von der Couch auf und ging zu Jaden und Jesse und versuchte Jaden zu wecken, was ihm natürlich nicht gelang. Durch die versuchte Aufweckaktion war Jesse aufgeschreckt und gähnte erstmal herzhaft. „Pssssss, steh auf und leg dich woanders hin, sonst könnte euer zusammen liegen falsch gedeutet werden! Sagte Alexander im Flüsterton zu Jesse und dieser verstand sofort, was Alex meinte und ging zum Fenster und lehnte sich gegen den Rahmen und schlief sofort wieder ein. Alexander grübelte noch einmal richtig darüber nach, wie er von seinem Bett in Aticus Zimmer gelangt war, aber ihm fiel partout nichts ein.

So drehte er sich um und ging aus Aticus Zimmer. Im Gang, der alle Zimmer verband, traf Alex eine Reinigungsfrau, die ihm anlächelte und fragte:“ Na, hast du gut geschlafen? Du musst doch hundemüde nach deiner nächtlichen Wanderung sein!“

Alexander sah die Frau verwirrt an und entgegnete:“ Nächtliche Wanderung? Was meinen Sie damit?“

Die Frau setzte noch ein breiteres Grinsen auf und erinnerte Alexander jetzt mehr und mehr an Jaden und Jesse, wenn diese wieder eine Schweinerei ausheckten, doch bevor Alexander noch ein paar Fragen stellen konnte kam ihm die Frau zuvor. „Du bist im Schlaf hier durch das gesamte Haus gegangen. Du hast dich von niemanden aufhalten lassen und hast dich dann zum Schluss in Mr Rhodes Zimmer begeben.“ sagte die Frau und jetzt war Alex alles klar.

Er bedankte sich bei der Frau und ging zurück in sein Zimmer, wo er sich erstmal wusch und anzog.

Am Frühstückstisch…………

„Morgen!“ begrüßte Alexander Jaden und Jesse, die vollkommen angezogen im Frühstücksraum der Slifer Reds traten.

„Danke, Alex, dass du mich vorhin geweckt hast und uns somit eine peinliche Situation erspart hast! Ich werde mich bei Gelegenheit bei dir erkenntlich zeigen!“ sagte Jesse an Alexander gewand. Alex konnte sich schon vorstellen, wie Jesse sich erkenntlich zeigen wollte, doch momentan konnte er nichts sagen, da sein Mund mit Reis voll war.

Jaden nutzte diese Gelegenheit, um das Wort zu ergreifen. „Hast du schon gehört, in drei Tagen soll es hier eine Sportveranstaltung geben und die soll 14 Tage lang dauern. Alexander schluckte den Reis herunter und fragte:“ Welche Sportarten werden denn angeboten?“

Gleich nachdem Alexander den Mund wieder geschlossen hatte sprang Jesse auf und ging auf ein großes Plakat zu, dass an einer Säule mitten im Raum angebracht war. Alexander folgt ihm zu dem Plakat und las sich den Text durch. Dem Text zufolge wurden die Sportarten Karate, Judo, Fußball, Basketball, Eishockey, tanzen, Ballet, Geräteturnen, Handball und Kapoera angeboten und diese Sportangebote sollten ganze 2 Wochen andauern. Der Unterricht würde in dieser Zeit ausfallen.

Jaden, der gerade vom Frühstückstisch zu Alexander und Jesse getreten war bekam nachdem er das Plakat durchgelesen hatte ganz glänzende Augen und ihm lief ein leichter Speichelfaden aus dem Mund herunter. Was das für Jaden bedeutete war Alexander und Jesse sofort klar: Kein langweiliger Unterricht, indem er schlief, kein Crowler der ihm nachsitzen aufbrummen konnte und etwas sportliches, dass ihnen allen half, aus dem langweiligen Schulalltag heraus zu kommen.

Als Jesse es endlich geschafft hatte Jaden aus dem Land der Träume in die Realität zu holen fragte der gerade wieder erwachte Jaden an Alexander und Jesse gewand: „Was wollen wir denn machen? Ich bin für alles offen!“

„Mhhh, keine Ahnung, hast du `ne Idee, Alex?“ gab Jesse Jadens Frage an Alex weiter und dieser antwortete mit einem verschmitzten Grinsen: „Wie wäre es mit Judo? Jaden würde aus seiner Müdigkeit herauskommen, du würdest etwas an Ausdauer gewinnen und ich könnte mal wieder etwas für meine Figur tun, ich habe in der letzten Zeit nichts mehr dafür getan.“

„Also das mit Jaden würde ich dir ohne zu meckern zustimmen und mit meiner Ausdauer dürftest du dich gar nicht auskennen, denn schließlich hat ja nur Jaden…. naja und was dich betrifft, so hast du es gar nicht nötig. Aber ich stimme dir zu, ich würde auch mal gerne Judo ausprobieren.“ antwortete Jesse gespielt aufgebracht. Alexander antwortete darauf: „Ach Jaden ist nur in den letzten Tagen zu mir gekommen und hat sich beklagt, dass du zu früh, na ja, du weißt schon!“

Jesses Kinnlage fiel herunter und er drehte sich zu Jaden um und machte ihn deshalb zu Schnecke. Nachdem Jesse sich mit Jaden gefetzt und dann wieder ausgesöhnt hatte stimmte auch Jaden dem Vorschlag zu und so war es abgemacht, dass alle drei sich für den Judokurs anmeldeten.

Ein paar Tage später zum Beginn der Sportveranstaltung…………….

Alex, Jaden und Jesse hatten sich bereits in ihren Sportsachen in der Turnhalle versammelt und neben ihnen hatten sich nur noch ein paar Erstklässler(Anmerkung des Autors: Alex, Jaden und Jesse sind in der dritten Klasse) für diesen Kurs angemeldet. Der Trainer, der diesen Kurs anleitete, war wie Alexander wusste, der Trainer des deutschen Jugendweltmeisters in Judo und Alexander hatte vor Kursbeginn seinen Trainer gebeten niemanden von seinem Weltmeisterschaftstitel zu erzählen, denn er wollte nicht, dass ihn die anderen Kursteilnehmer mieden, nur weil Alexander ein Profi war.

Der Trainer kam herein und die Kursteilnehmer begrüßten ihn. Das Training begann mit einer Aufwärmung und setzte dann mit ein paar leichten Übungen fort.

Der Trainer beendete die Übungen und paarte die Teilnehmer alle und Alexander erhielt einen besonders kleinen Erstklässler, der ehrfürchtig zu ihm aufsah. Alexander schenkte ihm ein Lächeln, das dem Erstklässler beruhigen sollte. Ein Pfiff ertönte und der kleine Übungskampf begann. Der Kleine griff mit den wenigen Techniken Alexander an, die er kannte. Alexander wich dem Kleinen ohne viel Mühe aus und ging in einen Konterangriff über. Er ließ sein Bein hinter das rechte Bein des Erstklässlers, riss ihn von seinem Standbein und zog ihm mit seinem Bein, das er hinter dem Bein des Kleinen gesetzt hatte mit einer flüssigen Bewegung weg und der Erstklässler fiel mit einem lauten „Rumps“ zu Boden .

Noch bevor der Erstklässler reagieren konnte ging Alexander in die Hocke, schnappte sich den Arm der Jungen und ließ sich auf den Hintern fallen. Mit einem Bein fuhr er unter den Hals des Jungen und mit dem anderen Bein über den Hals des Erstklässlers und klemmte so die Beweglichkeit seines Oberskörpers ab. Der Kleine wand und versuchte sich aus Alexanders Beinklammer zu befreien, aber das Alex auch noch den Arm des Erstklässlers unter seiner Kontrolle hatte, hatte der Kleine keine Chance sich zu befreien.

“Ich gebe auf!“ keuchte der Kleine mit letzter Kraft und beendete seine Anstrengungen, sich aus Alexanders Klammer zu befreien. Alex löste seine Beinklammer und der Kleine holte erst mal tief Luft, denn seine Versuche, sich aus Alexanders Klammerangriff zu befreien, müssen sehr anstrengend für ihn gewesen sein.

Alexander sah sich um und besah sich die anderen „Übungskämpfe“ von seinen Freunden an. Jaden und sein Gegner lagen beide am Boden und der Erstklässler krümmte sich vor lachen, da er von Jaden ganz schön heftig durchgekitzelt wurde. Bei Jesse sah es etwas anders aus. Er und sein Gegner umkreisten sich und jeder Angriff wurde von dem jeweils anderen abgeblockt. Jesses Gegner griff an und Jesse konterte dessen Angriff indem er den Arm des Erstklässlers ergriff, dem Erstklässler den Rücken zu wand und ihn mit Schwung über den Rücken auf die Matte warf. Er Kleine war derartig über diese Aktion überrascht, dass er nicht mehr tun konnte und auf der Matte liegen blieb.

Ein Pfiff ertönte und alle sahen zum Trainer, der die Übungskämpfe beendete und alle in die Umkleidekabinen schickte. Da die Erstklässler eine andere Umkleidekabine als Alexander, Jaden und Jesse hatte ginge sie auch folgendlich in einen anderen Raum. Alexander, Jaden und Jesse verabschiedeten sich von ihrem Trainer und gingen in ihre Umkleidekabinen.

In den Umkleidekabinen…….

„Gute Konteraktion, Jesse, ich bin beeindruckt.“ Sagte Jaden zu Jesse und grinste ihn an. „Danke, aber du hast die ganze Übung nicht ernst genommen, so wie du dich auf deinen Gegner gestürzt hast. Ich fand, so viel wie ich von Alexander Kampf mitbekommen habe, dass er schon sehr gut ist, obwohl es gerade mal die erste Stunde für uns war! Lass uns jetzt erst mal duschen, damit ich mich wieder sauber fühle.“ entgegnete Jesse und schielte Alexander schief nach dem Motto an : “Du hast doch irgendwie heimlich geübt!“

Alexander schüttelte den Kopf und ging mit Jesse und Jaden in den Duschraum. Er stellte sich unter eine Dusche und ließ das warme Wasser über seinen Körper rieseln. Dass er hier mit Jaden und Jesse zusammen war, und dazu dass alle drei nackt waren, störte ihn nicht, denn er redete sich ein, dass sie alle drei Jungs waren und weder Jaden und Jesse auf ihn, Alexander, standen. Kurz nachdem sich Alexander die Haare gewaschen hatte und seinen Körper eingekremt hatte, hörte er ein Stöhnen hinter ihm. Alexander drehte sich um und sah Jaden und Jesse, wie sich beide küssten. Alex dachte sich nichts dabei, doch er war froh, dass die beiden es nicht miteinander trieben, wie die Tiere. Er drehte sich wieder um und wollte gerade den Schaum von seinem Körper spülen, als sich plötzlich hinter ihm Jesse zu Wort meldete und verführerisch fragte: „Darf ich michjetzt für heute morgen revanchieren? Ich verspreche auch, du wirst es nicht bereuen!“

Jesse war hinter Alexander geschlichen und seine Hand schlich sich in Alexanders untere Körperregion. Alexander, total irritiert davon stieß Jesses Hand weg und stürzte aus den Duschraum. Er zog so schnell er konnte seine Sachen an und rannte zu den Obelisk Blue Jungen Unterkunft. Jesse und Jaden sahen sich nur irritiert an und sie konnten nicht wissen, dass Alexander auf seinem Weg in seine Unterkunft einen Strom an Tränen vergoss, die sich leise über seine Wangen schlichen.
 

Das war das 6. Kapitel und so langsam komm ich in Fahrt, wen es um Alexander geht! °_^
 

Alexander: „Warum; warum lässt du mich so leiden? Hab ich dir etwas getan?

Autor: „Nö, du musst nur herhalten, weil mir niemand anders eingefallen ist!

Alexander:“ Du A…………!“

Autor unterbricht: Na, na , na, wenn du weiter solche Schimpfwörter benutzt, dann wird dieses Kapitel nicht veröffentlicht!“

Alexander: „Na und? Du lässt doch immer nur Jaden und Jesse den Spaß haben, mir gönnst du nix! Und außerdem, do wie die Geschichte sich ereignet, müssen doch die Leser denke, dass du homosexuell bist!“

Autor:“ Ich gönne dir wirklich viel und vielleicht kommst du ja im nächsten Kapitel zu etwas und zum Zweiten bin ich nicht homosexuell, ich möchte nur, dass sich auch jüngere Menschen damit auseinander setzen und erkennen, dass homosexuell zu sein nix schlimmes ist, sondern etwas vollkommen normales, deshalb auch das mit Jaden und Jesse!“

Alexander *verdreht die Augen und geht*

Schwarzer Engel, schwarze Gefühle (Teil 1)

7. Kapitel Schwarzer Engel,

schwarze Gefühle
 

In seinem Zimmer angekommen ließ sich Alex auf sein Bett fallen und seinen Gefühlen freien lauf. Er heulte sich die Seele aus dem Leib. Es war ein lautes, hysterisches Weinen, sondern ein stummes, verzweifeltes Weinen, was still und leise in seinem Zimmer zu hören war. Seine Tränen versiegten ihm erst, als Alexander erschöpft einschlief.

Mitten in der Nacht……………..

„Alexander! Alexander! Komm zu mir! Ich kann dir helfen! Bei mir bist du vor allen sicher!“

Alexander schreckte aus dem Schlaf und lauschte der Stimme. Es war ein Flüstern, getragen vom Wind, der durch das offene Zimmerfenster in Alexanders Zimmer gelang und ihn zurief. Alexander lauschte der geisterhaften Stimme und stand aus dem Bett auf.

“Komm zu mir! Ich helfe dir! Bei mir bist du vor allem Bösen sicher!“ ertönte wieder die rätselhafte, körperlose Stimme. Alexanders Neugier war geweckt und so folgte er ihr aus dem Wohnheim in der angrenzenden Wald zu einem alten, verwitterten Haus. Das Haus war mit Efeu überwachsen und an manchen Stellen blätterte bereits die Farbe ab. „“Ja, komm zu mir! Ich helfe dir mit deinen Problemen! Du wirst das bekommen, was du dir am meisten wünschst!“ flüsterte die geisterhafte Stimme Alexander ins Ohr.

Angespornt durch diese Worte beschleunigte Alexander seine Schritte, sprang über die Absperrung, die Eindringlinge vom Haus fernhalten sollte, und betrat das alte Haus. Im Inneren des Hauses war es sehr staubig und dunkel. Er ging ein paar Schritte in die Dunkelheit und plötzlich leuchtete der Kronleuchter über Alexanders Kopf und tauchte die gesamte Eingangshalle in helles Licht. Wenn Alexander nicht gerade eben das Obelisk Blue Gebäude verlassen hätte, wäre er auf den Gedanken gekommen, dass er in einer älteren Version seiner Unterkunft gelandet wäre. Absolut alles war gleich, bloß mit dem Unterschied, dass alles so um die 50 Jahre älter wirkte. Alexander lauschte in die Stille und plötzlich hörte er sie wieder, die geisterhafte Stimme, die ihm zurief:“ Komm, komm zu mir! Du bist ganz nah! Komm, die Treppe hinauf und den Gang entlang!“

Alexander folgte der Stimme und erkannte, dass diese rätselhafte Stimme aus einem Zimmer am Ende des Ganges kam. Um genauer zu sein, der Gang glich genau dem Gang, in dem auch Alexanders Zimmer in aktuellen Obelisk Blue Haus und die ebenbesagte Stimme kam aus dem Zimmer, das am Ende des Ganges lag, genau wie Alexanders Zimmer.

Alexander öffnete die knarrende Tür und betrat das staubige Zimmer. Es sah fast genauso aus, wie sein eigenes Zimmer, bloß hatte es keine elektronischen Geräte enthalten und die wenigen Möbel, die noch im Zimmer standen, waren entweder kaputt und stark verschmutzt.

“Ja, komm herein. Hier auf dem Tisch steht, was du begehrst!“ flüsterte die Stimme und Alexander ging auf den Tisch zu, der neben dem kaputten Bett stand. Auf dem Tisch war eine alte Holzdose. Alexander nahm die Dose und öffnete sie. Darin war ein kleiner, goldener Reifen enthalten, in dem noch ein goldenes Horusauge eingearbeitet war.

„Ja, dass ist es! Das ist der Gegenstand, den du begehrt hast!“ flüsterte die Stimme Alexander ins Ohr.

“Ich habe niemals einen goldenen, alten Reifen begehrt!“ sagte Alexander in die Stille.

„Lege den Reifen einfach um deinen Oberarm, dann hast du die Fähigkeit, dir alles zu nehmen, was du dir wünschst!“ raunte die Stimme und Alexander krempelte seinen Ärmel hoch und legte sich den kleinen Reifen um den muskulösen Oberarm. Kaum hatte er sich den Reifen umgelegt, da erfasste ihn eine Macht, die er bisher noch die gespürt hatte. Alexander fühlte sich, als ob ihn niemand mehr besiegen, niemand mehr auf ihn und seinen Gefühlen herumtrampeln konnte. Alexander sah an sich herunter und sah, dass sich seine Kleidung verändert hatte. Er trug jetzt ein schwarzes, ärmelloses Hemd und dazu eine schwarze Hose, die ein eingesticktes Muster hatte. Auf der Rückseite seines Hemdes war ein Muster aufgestickt, dass aussah wie zwei Engelsflügel. Er sah in den alten Spiegel, der an der Wand hing und besah sich sein Spiegelbild an. Seine Augen hatten sich von gelb in eine tiefes schwarz umgewandelt und auch seine neue Kleidung gefiel Alexander sehr gut.

„Nimm jetzt die Dose und hole das heraus, was übrig ist!“ flüsterte die Stimme und Alexander besah sich noch einmal die Dose an und erkannte, dass diese noch etwas enthielt. In der Dose war noch ein Deck. Alexander besah sich das Deck genauer an und erkannte, dass sich alle Karten um gefallene Engel drehten.

“Schau dir die erste Karte in deinem neuen Deck an! Du wirst sie als Meilenstein deiner neuen Kariere betrachten!“ hauchte die Stimme in Alexanders Ohr.

Er nahm sich die erste Karte von Deck herunter und betrachtete sie. Es war die Karte „Engelsrevolution“.

„Jetzt spiele die Karte und du wirst der mächtigste Duellant sein, den es je gegeben hat. Auf dem Tisch ist eine Dueldisk, sie wird dir gefallen!“ Sagte die Stimme.

Alexander wollte schon gehorchen, als sich ihn ihm Widerstand regte. „Moment mal! Ich will doch gar nicht der beste Duellant auf der Welt werden. Ich will doch nur, dass man mich so akzeptiert, wie ich bin!! dachte sich Alexander und wollte die Karte schon wieder zurück ins deck legen, als sich die geisterhafte Stimme wieder zu Wort meldete:“ Du willst Anerkennung, Verständnis und Achtung vor deiner Person und deinen Gefühlen, ich verstehe das und ich kann dir helfen, all diese Dinge zu bekommen. Lege dir einfach die Dueldisk an und lege die Karte auf die Disk, dann wird alles, was du dir wünschst Wirklichkeit.“

Nun waren auch die restlichen Hemmungen von Alexander aus dem Weg geräumt und er war nur noch von einem Wunsch erfüllt: Anerkennung seiner Person.

So nahm er sich die Dueldisk, die aussah wie zwei schwarze Engelsflügel, schnallte sie sich um den rechten Arm und legte die Zauberkarte „Engelsrevolution“ in die Zauber- und Fallenkartenzone. Plötzlich ging von der Dueldisk eine unheimliche, dunkle Energie aus und erfühlte Alexander vollkommen damit. Durch diese dunkle Energie verstärkten sich Alexanders Gefühle und auch die negativen Gefühle, die sich Alexander niemals eingestehen hatten wollen, auch diese Gefühle waren verstärkt worden. Diese negativen Gefühle waren Wut, Hass und Zorn auf diejenigen, die immer auf ihm herumgetrampelt waren.

„Jetzt bist du bereit! Bereit dich denjenigen zu stellen, die dich immer ausgenutzt haben. Aber vorher solltest du deine neuen Fähigkeiten an anderen Duellanten testen.“ Raunte die Stimme Alexander ins Ohr.

Er verließ das alte Haus und betrat den Wald, in dem noch einige Schüler ein Picknick machten. Alexander trat auf die Schüler zu, die darauf auf ihn aufmerksam wurden und ihn fragten: „Was ist? Was willst du?“

Alexander lächelte. Es war ein kaltes Lächeln, dass den Schülern Angst ein flößte und er genoss ihre Furcht regelrecht.

“ Duelliert euch mit mir!“ antwortete er auf die Frage und machte seine Dueldisk bereit.

“Lasst mich das machen! Ich werde dem Angeber schon zeigen, dass man so nicht mit einer Dame zu sprechen hat. Sagte ein Mädchen und Alexander erkannte, dass es sich bei dem Mädchen um die Blondine handelt, die er vor ein paar Monaten noch hatte verführen sollen.

„Dann los!“ sagte Alexander und zog seine Karten.

Nach dem Duell…………………

„Du hast verloren, wie ich es erwartet hatte!“ sagte Alexander mit dunkler, triumphierender Stimme.

“Aber warum….?“

Alexander wollte sich gerade umdrehen, als sich wieder die geisterhafte Stimmer zu Wort meldete: „Sehr gut! Jetzt setze den Millenniumsreifen ein und verbanne ihre Seele in das Reich der Schatten, denn dadurch wirst du noch mächtiger.

Alexander tastete im Geiste nach der Quelle der Macht und fand sie auch sehr schnell. Sofort leuchtete der Armreif hell auf und die Blondine fiel reglos zu Boden. Die anderen Schüler rannten zu der am Boden liegenden Blondine und schüttelten sie. Doch nichts half. Da rief einer der Schüler in Alexanders Richtung: „ Was hast du mit ihr gemacht?“

Das gleich, was ich auch mit euch machen werden, wenn ihr nicht das tut, was ich euch sage! Sagt Jaden und Jesse, sie sollen zur verlassenen Unterkunft kommen.

Mit diesen Worten drehte sich Alexander um und ging zurück in die verlassene Unterkunft. Er trat in die alte Diele und ging in das Zimmer, indem er auch sein neues Deck und seine Dueldisk gefunden hatte. Dort angekommen veränderte er das Zimmer mit Hilfe des Millenniumsreifens so, dass es einer dunklen Arena ähnelte. Er setzte sich auf den Thron, der auf einer Erhöhung im Raum stand und wartete. Er wartete auf Jaden und Jesse, denn er wusste, dass sie kommen würden und auch, dass er sich die beiden vorknöpfen würde.
 

Ende des ersten Teils! Der zweite Teil folgt noch! ^_^

Schwarzer Engel, schwarze Gefühle (Teil 2)

Schwarzer Engel,

schwarze Gefühle

(Teil 2)

„Jaden, Jesse, HILFE!“

Ein Junge, um die 14 Jahre alt kam in die Slifer Red Unterkunft gestürzt und schnappte erstmal nach Luft, nachdem er kurz vor Jesse zum Stehen gekommen war. „Janz ´uhig, ´Leiner! Hol erstmal `Uft! schmatze Jaden mit vollem Mund und ihm krümelte etwas Reis aus dem Mund.

“Jaden, überlass das Sprechen jetzt mal mir! Also Kleiner, was ist denn los?“ fragte Jesse den Teenager, der sich schon am Stuhl festhalten musste, um nicht zusammen zu brechen. Jesse packte ihm unter den Oberarm und hievte ihn auf einen nahegelegenen Stuhl.

“ Danke! Ich war vorhin mit meinen Freunden im Wald. Wir haben ge- ge- gepicknickt und plötzlich kam ein Junge zu uns. Er hat sich mit einer Freundin von mir duelliert und der Junge hat ge- ge- gewonnen. Aber danach war etwas Schreckliches. Der Junge hat meine Freundin verschwinden lassen. An seinem Arm hatte er einen goldenen Armreif und der hat ge- ge- geglüht, als meine Freundin verschwand. Der Junge hatte schwarze Kleidung an und rote Haare. Ich konnte nur entkommen, weil er mir sagte, dass ich euch sagen soll, dass ihr zur verlassenen Unterkunft kommen sollt.“ Der Junge schüttelte sich vor unterdrückten schluchzen.

„Mach dir keine Sorgen, wir werden deine Freundin wieder holen. Komm Jaden, wir gehen!“ sagte Jesse und verließ mit Jaden die Slifer Red Unterkunft.

Sie gingen in Richtung Wald und liefen solange in den Wald, bis sie sicher waren, dass ihnen niemand mehr lauschen konnte. Plötzlich blieb Jesse stehen und drehte sich zu Jaden um. „Sag mal, kommt die die ganze Geschichte nicht auch merkwürdig vor? Erst verschwindet Alexander spurlos, dann noch dieses Mädchen und dazu kann man der Aussage des Jungen entnehmen, dass der Junge, der sich mit dem Mädchen duelliert hatte auch rote Haare hatte, genau wie jemand, den wir sehr gut kennen! “ sagte Jesse und zählte die fakten auf.

„Du hast recht,Jesse, aber wer ist der junge mit den roten Haaren und der Junge hatte noch etwas von einen goldenen, glühenden Armreifen, könnte es sich dabei um einen Millenniumsgegenstand handeln?“ fragte Jaden und wirkte noch unruhiger als sonst.

„ich weiß es nicht, aber hoffen wir, dass es sich dabei nicht um einen solchen Gegenstand handelt!“ sagte Jesse und ging weiter in Richtung zur verlassenen Unterkunft.

Nach ein paar Minuten stillen gehen kamen die Beiden an der verlassenen Unterkunft an. Wie schon vor ihnen Alexander setzten sich auch Jesse und Jaden über das „betreten verboten Schild“ hinweg und betraten das alte Haus.

Im Haus war es staubig und dunkel, doch als Jaden und Jesse in die Eingangshalle traten erstrahlte der der Kronleuchter und alle Kerzenständer in der Halle.

„Anscheinend werden wir schon erwartet! Schau, dort müssen wir lang!“ sagte Jesse und deutete auf einen beleuchteten Gang, der in den ersten Stock führte.

Jaden und Jesse betraten den Gang und gingen bis zum Ende des Ganges, denn dort war eine Tür offen und Jaden und Jesse betraten das Zimmer.

Doch es war kein Zimmer mehr, sondern eher eine riesige Halle. Die Halle war erfüllt mit Dunkelheit und Stille und als Jaden und Jesse etwas weiter in die Halle traten ertönte plötzlich ein hohes, kaltes Lachen. Dieses schreckliche Lachen war ohne jede Freunde, ohne jegliche Emotionen und ging bei den beiden Jungs in Mark und Bein.

„Es wird auch langsam Zeit, dass ihr da seid!“ sagte eine kalte Stimme und als diese Stimme ertönte blickten Jaden und Jesse auf, denn die Stimme kam von einer Ecke der Halle und als sich Jaden und Jesse der Stimme näherten, trat der Besitzer der Stimme einen Schritt vor und plötzlich schwand die Dunkelheit und der Besitzer des kalten Lachens kam zum Vorscheinen.

„ALEXANDER, du?!“ schrien Jaden und Jesse gleichzeitig. Sie beiden waren schockiert, denn sie hatten beide geglaubt, dass Alexander ebenfalls verschwunden war, genau wie das Mädchen.

„So sieht man sich wieder, ihr zwei! Vielleicht sucht ihr ja die hier!“ sagte Alexander, machte einen lässigen Schlenker mit der Hand und wie aus dem Nichts erschien das blonde Mädchen. „Was hast du mit ihr gemacht?“ schrie Jaden Alexander an. „Duellier dich doch mit ihr, dann erfährst du es!“ sagte Alexander und kaum war die letzte Silbe verklungen, machte auch schon das Mädchen bereit sich gegen Jaden zu duellieren. Auch Jaden machte sich bereit für das Duell. Es war offensichtlich, dass die Blondine von irgendjemanden oder irgendwas gesteuert wurde und so machte sich Jaden auf alles gefasst, sogar auf ein Spiel der Schatten.

„Und los geht’s!“ rief Jaden und begann das Duell. Es war ein ausgeglichenes Duell und lange war nicht klar, wer das Duell gewinnen würde, doch zum Schluss konnte Jaden das Duell mit der Karte „Glänzender Flügelmann“ gewinnen und das Mädchen aus Alexanders Herrschaft befreien. Kaum war das Duell beendet, sackte das Mädchen bewusstlos zu Boden und Jesse nahm es und legte es auf seine Seite, so dass Alexander nicht mehr an sie herankam. „So und jetzt bist du dran!“ rief Jesse und es war ihm anzusehen, dass er zornig war.

Alexander stand von seinem Thron auf und machte sich bereit für das Duell.

Ich beginne!“ rief Alexander und zog seine Karten.

„Ich spiele die Feldzauberkarte „ Gefallenes Engelsparadies Sarcadon“ rief Alexander und schob die Karte in seine Duelldisk. Das Duellfeld nahm jetzt das Aussehen einer zerklüfteten, trostlosen Landschaft an.

“Jetzt spiele ich den „ Gefallenen Engel Squir“ im Angriffsmodus (ATK 1500/DEF 1900) und ich lege dazu eine Karte verdeckt! Du bist jetzt dran!“ sagte Alexander und beendete seinen Zug.

“Na dann, ich bin dran! Sag mal Alex, warum drehst du jetzt so am Rad? Wir, geschweige denn dieses Mädchen, haben dir irgendwas getan!“ sagte Jesse.

“Nichts getan? NICHTS GETAN? Schrie Alexander. „Ihr seit ständig auf meinen Gefühlen herumgetrampelt, ihr habt es nie bemerkt und als du mir im Duschraum zu nahe gekommen bist, hast du damit bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht und dafür wirst du jetzt bezahlen!“ sagte Alexander wutentbrannt. Jesse zog seine Karten und sagte darauf :

“Ich wollte nie auf deinen Gefühlen herumtrampeln und falls ich irgendwie deine Gefühle verletzt habe, kann ich nur sagen sorry! Ich spiele Kristallungeheuer Bernsteinmammut im Angriffsmodus und die Zauberkarte Kristallbaum. Du bist dran!“

“Ha, du sagst, dass du nicht auf meinen Gefühlen herumtrampeln wolltest, warum hast du dann mit Jaden versucht, mich mit dieser Blondine zu verkuppeln? Gleich nachdem ihr von meinen Zimmerfenster weg ward, hatte ich dieses Mädchen aus meinem Zimmer geschmissen. Ich wollte mich niemals mit einer solchen Person verkuppeln lassen und nun spiele die Zauberkarte Engelrevolution. Durch diese Karte kann ich 3 gefallene Engelskarten aus meinem Deck auf den Friedhof legen. Nun kann ich die Zauberkarte „Schwarze Engelszeremonie“ spielen.Durch diese Karte wird der Spieler, der diese Karte aktiviert, selbst zu einem gefallenen Engel. Die Angriffs- und Verteidigungspunkte werden zu je einer Hälfte der Lebenspunkte des Spielers gebildet und da ich im Besitz von 4000 Lebenspunkten bin heißt dass 2000 ATK und 2000 DEF. Ach ja, noch was, denn solange das Ergebnis von „Schwarze Engelszeremonie“ auf den Feld ist, erhält der kontrollierende Spieler 1000 Lebenspunkte pro Zug."

Sobald Alexander diese Karte gespielt hatte krümmte er sich und ging in die Knie. Nach ein paar Sekunden kamen zwei schwarze Flügel aus Alexanders Rücken.

“Jetzt bin ich bereit und immer noch am Zug! Ich spiele jetzt gefallener Helfersengel Zhar im Verteidigungsmodus.

Du bist dran!“ sagte Alexander und beendete seinen Zug.

„Wir beide wollten wirklich nicht auf deinen Gefühlen herumtrampeln, aber wenn du weiter machst, dann muss ich ernst machen! Rief Jesse und setzte ein Monster und eine weiter Zauberkarte. So ging es immer weiter, bis es Jesse endlich gelang Alexander zu überwältigen und zu besiegen. Aus Alexanders Körper trat ein dunkler Schatten heraus und er verlor das Bewusstsein. Auch Jesse sackte zu Boden und Jaden rannte als erstes zu Jesse und danach zu Alexander. Als Jaden bei beiden den Gesundheitszustand festgestellt hatte nahm er sein Handy und rief in der Schule an, damit jemand kam um ihn zu helfen Jesse, Alexander und das Mädchen ins Krankenzimmer zu bringen.

In der Schule angekommen erklärte er Direktor Shappard, was passiert war und er erklärte ihm auch, dass Alexander nicht für seine taten verantwortlich war, denn er wurde von einem bösen Geist gesteuert. In der Zwischenzeit wurden Jesse, Alexander und das Mädchen in das Krankenzimmer gebracht, wo sich die Krankenschwester um sie kümmerten.
 

Das war das 8. Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn das Duell etwas kurz war, aber es wäre eindeutig zu lang geworden, wenn ich es ausführlich gemacht hätte.Bitte schreibt hier mal Kommentare,damit ich weiß,dass diese Geschichte hier auch gelesen wird!

Ein dunkles Geheimnis

Ein dunkles Geheimnis

Tränen rannten leise über seine Wangen und sie wollten nicht aufhören zu fließen. Was er da seinen Freunden angetan hatte war unverzeihlich und das wusste Alexander auch. Er hatte sie in höchste Gefahr gebracht und wegen ihm hätten beide fast ihre Seele verloren. Nur weil sie so gut waren und ihre Duelle gewonnen hatten, wurden ihre Seelen nicht versiegelt. Auch wenn er von jemanden dazu angestiftet wurde ist dies keine Entschuldigung für seine Taten und das war Alexander auch klar.

Am besten war es, wenn er die Duellakademie verlassen und wieder nach Hause gehen würde, auch wenn er sich dort wieder mit seinen Eltern herumschlagen müsste. So fasste er diesen Entschluss und schlüpfte aus dem Krankenbett, doch plötzlich zog jemand den Vorhang, der vor dem Bett aufgestellt worden war, weg und Alexander erkannte, dass es sich bei der Person um Jesse.

“Hey, hey, wo wollen wir denn hin?“ fragte Jesse und setzte ein heimtückisches Grinsen auf.

“Ich gehe! Es ist besser so und ich bringe euch nicht noch einmal in Gefahr. Ich verlasse die Duellakademie und gehe wieder nach Hause!“ sagte Alexander und begann seine Kleidung anzuziehen.

„Das wirst du nicht!“ sagte Jesse und in seine Stimme schwang etwas dunkles, gar Bedrohliches mit.

Noch bevor sich Alexander rühren konnte hatte sich Jesse mit seinem ganzen Gewicht auf Alexander gebeugt und ihn wieder ins Bett zurück verfrachtet. Alexander wehrte sich gegen Jesse, doch es half nichts. Alexander kam gegen diese übermenschliche Kraft die von Jesse ausging einfach nicht an. Er hatte nie gedacht, dass Jesse so kräftig war. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er Jesse Hand an seinem Kinn bemerkte. Er versuchte den Kopf weg zu drehen, doch Jesse hielt sein Kinn fest und zwang Alexander ihn in die Augen zu sehen.

„Warum wehrst du dich so gegen mich? Ich will doch nur dein Bestes! Lass es doch einmal zu und genieße es! Wenn du still hältst wird es auch nicht weh tun, ich verspreche es!“ sagte Jesse und ließ ein boshaftes Lachen hören.

Jesse ging mit seiner Hand unter Alexanders T-Shirt und streichelte über seine muskulöse Brust. Er schob Alexander T-Shirt hoch und als er gerade über dessen Brustkorb mit der Zunge streichen wollte, machte Alexander einen Ruck weg von Jesse.

“Ach so, du magst es nicht, wenn man dir über den Brustkorb fährt, dass hättest du doch gleich sagen können, dann suche ich mir eben einen anderen Spielplatz!“ flüsterte Jesse in Alexanders rechtes Ohr und jetzt konnte Alexander Jesse auch in die Augen sehen. Jesses Augen waren nicht mehr türkis, sondern leuchtend orange. Jesse widmete sich jetzt einem anderen Spielplatz und nestelte gerade an Alexanders Hose herum, als diesem ein Flasche auf dem Nachttisch ins Auge fiel. Alexander griff nach der Flasche und haute diese mit voller Wucht auf Jesses Hinterkopf. Die Flasche zerbarst in tauschend kleine Scherben und Jesse sackte bewusstlos zu Boden. Alexander nutzte seine Chance und schnappte sich ein kleine Dose mit Schlaftabletten und ein kleines Skalpell, dass die Krankenschwester auf dem Nachttisch hatte liegen lassen. Alexander rannte mit seinen neu erworbenen Sachen aus dem Krankenzimmer und aus dem Schulgebäude. Er rannte so weit in den Wald hinein, bis er zu einem See kam und dort rastete. Er ließ sich die vergangen Minuten noch einmal durch den Kopf gehen und umso länger er nachdachte, umso verzweifelter wurde er.

„ Jesse hatte es auf ihn abgesehen, er wollte mit ihm………, und dass auch noch gegen meinen Willen! Hat es denn überhaupt noch einen Sinn weiter zu leben? Warum beende ich es nicht hier und jetzt?!“

Dieser Gedanke kam Alexander und er nahm die Dose mit dem Schlafmittel und nahm alle Tabletten in den Mund und schluckte sie herunter. Danach ging er zum Wasser und immer weiter, bis er hüfthoch im Wasser stand. Er zog das Skalpell aus seiner Hosentasche und setzte es an seinen rechten Handrücken. Nur ein wenig Druck und das scharfe Skalpell durchbohrte Alexanders Haut. Ob es schmerzte oder nicht konnte Alexander nicht sagen, denn seine Sinne wurden langsam trübe vor Müdigkeit. Das Blut sickerte aus Alexanders Körper und jetzt sank er völlig ins Wasser und wurde durch das Gewicht seiner Kleidung nach unten gezogen. Alexanders Lungen füllten sich mit Wasser und ließen für Luft keinen Platz. Doch davon bekam Alexander nichts mit, denn das Schlafmittel hatte ihn in einen tiefen Schlaf fallen lassen. Alexander sank immer tiefer und es war nun alle Hoffnung auf Rettung verflogen, denn schon Alexander hatte längst keine Hoffnung mehr.
 

Grelles Licht…..

Furchtbar grelles Licht………

War dies der Himmel?

So langsam nahm Alexander Geräusche und verschieden farbige Lichter war. Nach ein paar Minuten erkannte er Stimmen, vermochte diese allerdings noch nicht zuzuordnen. Er war noch zu schwach, als dass er sich anstrengen könnte die Stimmen ihren Besitzer zuzuordnen und so schlief er wieder ein und erholte sich von seiner Tat.

Ein paar Tage später…….

„Hättest du das von ihm gedacht?“ fragte Jesse an Jaden gewand.

“Nein, du etwa?“ antwortete Jaden.

“Ich auch nicht, aber kann es vielleicht wegen dem sein, was ich unter dem Einfluss der Schattenkreatur mit Alex angestellt habe? fragte Jesse und setzte eine besorgte Miene auf.

„Wir sollten warten, bis Alexander aufgewacht ist. Vielleicht hat er ja ne` plausible Erklärung für das alles!“ sagte Jaden und wandte sich wieder seinem Sandwich zu.

Alexander war in der Zwischenzeit aufgewacht, doch er ließ die Augen noch geschlossen, damit niemand bemerken konnte, dass er wach war. Er lauschte noch ein wenig Jesses und Jadens Gespräch und beschloss dann seine Augen zu öffnen. Was er als erstes zu sehen bekam waren Jesse und Jaden, die auf zwei Stühlen an Alexanders Krankenbett standen Sie sahen zu Alexander herunter und bemerkten jetzt, dass er wach war.

„Hi, wird ja auch Zeit, dass du wach wirst! Sag mal, was war denn in den letzten Tagen mit dir los? fragte Jaden und wirkte sichtlich interessiert.

Alexander wollte sich gerade aufsetzen, als ihn ein heftiger Schmerz durchfuhr.

“Langsam Alter, du bist noch nicht vollkommen auf dem Damm!“ sagte Jesse und legte eine Hand auf Alexanders Brustkorb und ließ diesen wieder auf die weiche Bettdecke sinken.

„Ich weiß nicht, ich hab in meinem Zimmer so ein Flüstern gehört und ich bin dem Flüstern bis zur alten Unterkunft gefolgt. Dort angekommen habe ich dieses Deck und diese schwarze Duelldisk gefunden. Als ich dann noch diese Karte gespielt hatte, habe ich eine Macht gespürt, die ich bis davor noch nicht kannte. Alle meine negativen Gefühle wurden um das Tausendfache verstärkt und haben sich dann gegen euch gerichtet. In der letzten Zeit musste ich immer aus den verschiedensten, für mich gefährlichen Situationen flüchten. Als du, Jesse, mir im Duschraum so nahe gekommen bist oder als du und Jaden es damals im Meer unter Wasser getrieben habt und mir mit Gesten angeraten habt, dass ich mich daran aufgeilen soll bin ich nur so schnell es ging geflüchtet, denn sonst hätte mich mein eigener Körper verraten. Ich möchte nicht, dass es wieder so abläuft wie in der Nordakademie, deshalb habe ich niemanden hier etwas gesagt. Ich hatte Angst! Wahnsinnige Angst davor, dass ich wieder ausgeschlossen, wieder verspottet werde, nur weil…..!“ Alexanders Redeschwall wurde durch einen markerschütternden Schluchzer unterbrochen.

„Aber wenn du schon damals, als du Jaden und mir beim Rummachen beobachtet hast, davor geflohen bist, damit wir nicht die Reaktion deines Körpers sehen, dann muss es dir ja gefallen haben.“ sagte Jesse und setzte ein gönnerhaftes Lächeln auf.

Alexander sah Jesse und nur an und sagte nichts dazu.

“Als du damals dieses Mädchen mit in dein Zimmer genommen hast, warum hast du sie denn rausgeschmissen, nachdem wir, dass heißt Jaden und ich, von deinem Fenster weggegangen sind?“ fragte Jesse und ihm wollte partout keine Antwort einfallen.

„Ich habe das mit dem Mädchen doch nur gemacht, damit ihr endlich ruhig seid und ich habe das Mädchen aus meinem Zimmer rausgeschmissen, weil ich mit einer solchen billigen Person niemals mein erstes Mal verbringen wollte. Und außerdem…………“ sagte Alexander und ihm blieb der letzte Teil des Satzes im Hals stecken.

„Und was außerdem? Sag schon, was ist mit dir los Alex? Wir machen uns langsam ernsthaft Sorgen um dich!“ sagte Jaden und sah Alexander jetzt ernst an.

Alexander schluckte und sah Jaden und Jesse an.

“Gut, ihr wollt wissen was mit mir los ist, dann komm mal her Jesse, ich zeige dir, was mit mir los ist.“ flüsterte Alexander und sah Jesse tief in die Augen.

Jesse tauschte mit Jaden einen Blick und bewegte sich dann in Alexanders Richtung.

Alexander griff mit einer schnellen Bewegung nach Jesses Kragen und zog ihn zu sich herunter und legte in einer weiteren flüssigen Bewegung seine Lippen auf die von Jesse. Jesse riss die Augen auf und Jadens Mundklappe fiel herunter. Nach ein paar Sekunden erwiderte Jesse Alexanders Kuss und verlangte sogar noch mehr. Alexander, total überrascht davon, legte seine ganze Leidenschaft in den Kuss und wollte sogar seine Zunge in Jesses Mundraum schieben, doch Jesse gewährte ihn keinen Einlass.

Alexander unterbrach den Kuss und sah Jesse verwundert an.

“ Jetzt weiß ich, was mit dir los ist. Ich freue mich, dass du dich gegenüber Jaden und mir geöffnet hast und ich verstehe jetzt auch langsam, warum du so lange dieses Geheimnis verborgen hast. Jaden und ich werden dein Geheimnis bewahren!“ versprach Jesse und auch Jaden nickte zustimmend.

Alexander war total überwältigt von diesen Ablauf der Ereignisse und zog Jaden und Jesse in eine knochenbrechende Umarmung.

“Au, lass los, ich will noch was von meinen Knochen übrig haben. Ich will mich ja noch was mit Jesse vergnügen!“ meckerte Jaden gespielt böse.

„Nun, lassen wir dich erst mal in Ruhe. Dann kannst du dich erholen und wenn du wieder fit bist kann ich mich ja auch revanchieren, natürlich nur wenn du erlaubst.“ flüsterte Jesse und ließ seine rechte Hand auf Alexanders unteren Körperregion ruhen.

Jaden grinste nur und zwinkerte Alexander zu, denn er wusste genau, wie gut Jesse war, wenn es darum ging sich zu revanchieren.

„Du darfst!“ sagte Alexander und grinste.

Damit standen Jaden und Jesse auf, wünschten ihm noch eine angenehme Zeit im Krankenzimmer und verließen das Krankenzimmer.

Alexander war ein Stein vom Herzen gefallen. Nichts konnte ihn jetzt noch ängstigen, nicht jetzt mehr, wo seine beiden besten Freunde sein dunkelstes Geheimnis wussten. Nichts konnte ihm mehr ängstigen, noch nicht einmal mehr seine eigenen Eltern…………..
 

So, ein weiteres Kapitel ist fertig! Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich kriege viele Kommis mit Tipps, Tricks und Kritik, damit die folgenden kapitel noch besser werden. Auch wenn jetzt Alexanders Geheimnis gelüftet ist, die Geschichte ist noch lange noch fertig! Also, viel Spaß beim Lesen der nachfolgenden Kapitel! ^_^

Elternabend

10. Kapitel Elternabend

Alexander konnte ein paar Tage nach dem Gespräch mit Jaden und Jesse das Krankenzimmer verlassen. Er machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft und als er im Gang ankam, der zu seinem Zimmer führte, musste er plötzlich inne halten, denn der Gang war nicht wie üblich durch die Deckenlampen beleuchtet. Alexander tastete sich an der Wand entlang und musste kurz verschnaufen, denn er hatte noch immer nicht seine gesamten Kraftreserven aufgefüllt. Er verschnaufte ein paar Minuten und setzte dann seinen Weg durch den stockdunklen Gang fort. Als er an der Tür angekommen war, die zu seinem Zimmer führt, hielt er wiederum inne und besah sich die Türe noch einmal. Die Tür war nicht verschlossen und einen kleinen Spalt geöffnet. Er stieß die Tür auf und was er dann sah, zauberte ein Lächeln auf sein gebräuntes Gesicht.

Alexanders Zimmer war geschmückt worden. Überall hingen bunte Girlanden und Papierschlangen.

Plötzlich sprangen aus allen Ecken des Zimmers Leute herbei.

“Überraschung!“ riefen sie und als Alexander sich genauer umsah, erkannte er seine Freunde und auch Jaden und Jesse unter ihnen.

Sie hatten es doch wirklich geschafft sich in Alexanders Zimmer zu schleichen und eine kleine Party auszurichten. Alexander wurde ins Zimmer reingezogen und mit einem Becher der selbstgemachten Bowle bedient.

Die Party dauerte bis tief in die Nacht und als alle außer Jesse und Jaden gegangen waren, platze es aus Jaden heraus.

“Kann es sein, dass du etwas für Jesse empfindest, Alex? Warum hast du ausgerechnet ihn im Krankenzimmer geküsst? Das mit dem „revanchieren“, kann es sein, dass du dir davon mehr erhoffst als nur ein kleines Blaskonzert? Willst du mir vielleicht Jesse streitig mach------?“

Der letzte Teil des Satzes ging in einem schmerzerfüllten Keuchen unter, denn Jesse war Jaden während dessen Gefühlsausbruch immer näher gekommen und hatte ihm im Endeffekt das Knie in den Schritt gerammt.

Jaden krümmte sich jetzt vor Schmerzen und Jesse wandte sich an Alexander.

“Hör nicht auf ihn, er dreht manchmal etwas an der Uhr, wenn er nicht seine stündliche Dosis von meinen Liebeleien bekommt. Aber Jaden hat Recht, wie soll ich mich denn jetzt bei dir revanchieren, klar ist, dass es was mit unseren Neigungen zu tun hat und so werde ich es auch bei dir handhaben! “ sagte Jesse und setzte ein schmutziges Grinsen auf.

Alexander überlegte und ihm fielen wieder Jadens Worte ein, so ging er vor Jaden in die Knie und sprach ihn an.

“Jaden, ich hege für Jesse nur freundschaftliche Gefühle und ich habe ihn nur geküsst, weil ich es einfach nicht in Worte fassen konnte. Du kannst aufatmen, ich will dir Jesse niemals streitig machen und das mit dem revanchieren kann sich Jesse selbst überlegen, ich lasse ihm da freie Hand.“ Sagte Alexander und grinste Jaden an.

„Na- na gut…… aber ich will dabei sein, wenn sich Jesse bei dir revanchiert. Ich will es mit eigenen Augen sehen!“ keuchte Jaden und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, was ihm allerdings nicht ganz gelang.

Alexander setzte jetzt ebenfalls ein dreckiges Grinsen auf und erwiderte darauf nur: „Ich wusste gar nicht, dass du so versaut bist, Jaden, aber wenn das dein Wunsch ist, lässt es sich mit Sicherheit einrichten!“

Jesse gluckste nur und Jaden wirkte etwas erleichtert, auch wenn er immer noch vor Schmerzen eine gebückte Haltung eingenommen hatte.

Danach verließen Jaden und Jesse Alexanders Zimmer und machten sich auf den Rückweg in jeweils ihr Zimmer. Alexander ging zur Tür und schloss hinter den Beiden ab. Nun war alles geklärt und er konnte endlich ins Bett gehen. Er entkleidete sich und zog sich einen Schlafanzug an. Dann ging er ins Bett und schlief nach nur ein paar Minuten ein.

Am nächsten Morgen……………….

Alexander wachte ungewöhnlich früh auf und bemerkte, dass er im Bett nicht alleine war. Er drehte sich um und sah einen türkisen Haarbüschel. Einen Augenblick später sah er einen anderen Haarbüschel, diesmal einen braunen, der sich an den türkisen Haarbüschel anschmiegte. Die dazugehörigen Körper waren schnell gefunden, da diese gleich neben Alexander in einer innigen Umarmung umschlungen waren.

Jaden und Jesse hatten es doch tatsächlich geschafft in sein Zimmer zu gelangen. Aber was sich jetzt neben Alexander bot war einfach unbeschreiblich.

Jaden und Jesse waren nur mit ihren Schlafanzügen bekleidet, besser gesagt hatte Jaden sein Oberteil bereits abgelegt und er wurde kräftig von Jesse durchgekitzelt.

„Aufhören, aufhören, ich ergebe mich!“ keuchte Jaden, erschöpft vom vielen Lachen.

„Na, wer ist hier der King?“ fragte Jesse und fing wieder an Jaden auszukitzeln.

„D- Du!“ keuchte Jaden und schnappte bereits nach Luft.

Jesse grinste und wollte gerade etwas sagen, als nun Alexander das Wort ergriff.

„Sagt mal, habt ihr es jetzt bald und wie in Teufels Namen kommt ihr in mein Bett?“

“Ah, wird ja auch mal Zeit, dass du aufwachst, sonst hätten wir zu drastischeren Mitteln greifen müssen, nicht wahr Jaden?!“ sagte Jesse und setzte ein schmutziges Grinsen auf.

Der Angesprochene lächelte nur matt und schwieg.

“Wir wollten dich wecken, weil wir beide, dass heißt Jaden und ich, dich abholen wollten, damit du unsere Eltern kennen lernst!“

“Eure Eltern kennen lernen? Warum sind denn eure Eltern da? Habt ihr denn schon wieder irgendwelche Scheiße gebaut?“ sagte Alexander und zog eine Augenbraue hoch.

“Mensch, na weil heute Elternabend ist und unsere Eltern kommen hier her um zu sehen, wie und wo wir hier leben und lernen. Ich weiß, dass Jadens Mutter herkommt und auch meine Eltern werden kommen. Kommt auch jemand von deiner Familie?“ fragte Jesse und legte den Kopf schief.

Alexanders gute Laune war mit einmal verflogen. Er hatte zwar in einem Brief, den er mal an seine Familie geschrieben hatte den Elterntag erwähnt. Allerdings hatte er nie geglaubt und tat es jetzt auch nicht, dass jemand aus seiner Familie kommen würde.

Alexander sah Jaden und Jesse an und schüttelte den Kopf.

„Warum nicht?!“ kam es nun von Jaden, der sich von Jesses Kitzelattacke erholt hatte.

„Na weil, weil,……!“ stotterte Alexander und er wurde von Jesse unterbrochen.

„Kann es sein, dass deine Eltern nicht kommen, weil sie wissen, dass du auf Jungs stehst?“

Alexander nickte und blieb stumm.

„Deine Eltern sind starrsinnig. Sie sollten stolz darauf sein, dass sie einen so guten Sohn wie dich haben, Alex, denn du vereinst die besten Eigenschaften, die ein Sohn nur haben kann, also lass dich davon nicht unterkriegen!“ sagte Jaden und Jesse sah in ganz verblüfft an.

Alexander lächelte und erwiderte darauf:

“Vielleicht hast du Recht, Jaden, aber als meine Eltern damals herausgefunden haben, dass ich nach ihren Vorstellungen nicht normal bin, sind sie total ausgerastet. Meine Mutter ist in Tränen ausgebrochen und hat sich Vorwürfe gemacht, was sie in der Erziehung nur falsch gemacht hatte und mein Vater hat sämtliche Internate, die es im Ausland gab herausgesucht und mich so in die Nordakademie gesteckt. Mein Vater hat mich stundenlang angeschrien und mir jedes Schimpfwort an den Kopf geworfen, das ihm eingefallen ist und zuletzt hat er gemeint, dass ich eine Schande für die Familie sei und er nichts mehr mit mir zu tun haben würde. Ihr müsst wissen, dass mein Vater ein berühmter Anwalt in Deutschland ist und meine Mutter eine berühmte Fernsehköchin und da passt ein homosexueller Sohn natürlich nicht in diese heile Familienwelt. Bevor mein Vater von meiner Andersartigkeit erfahren hatte, hatte er bereits eine Verlobungsfeier mit der Tochter eines anderen berühmten Anwalts eingefädelt und mit meinem Outing habe ich die Pläne meines Vaters zerstört. Bevor meine Eltern mich auf die Nordakademie geschickt hatten, haben sie mich enterbt und gesagt, dass wenn ich jemals wieder Kontakt zu ihnen haben möchte, dass ich mich wieder einkriegen und die Tochter dieses anderen Anwalts als Verlobte akzeptieren soll.“

So endete Alexander und Jaden und Jesse schluckten.

“Na dann adoptieren wir dich eben! Meine Mutter hatte sich immer schon einen zweiten Sohn gewünscht und da kommt diese Situation von dir doch schon ganz recht. Meine Mutter weiß, dass ich hoffnungslos in Jesse verknallt bin und sie meinte, dass sie mich immer unterstützen würde, damit ich glücklich bin. So sollte eine richtige Familie reagieren und nicht so wie deine! Sorry, dass ich dir das mal so direkt sage.“ Sagte Jaden und gab Jesse einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Jaden, so leicht geht das nicht mit dem Adoptieren. Vergiss nicht, dass Alexander in einer sehr schwierigen Situation ist und außerdem lebt Alex in Deutschland und du in Japan. Da ist es mal nicht so einfach gesagt, dass deine Mutter mal so zu irgendeinem Amt geht und sagt, dass sie Alex adoptieren will. Aber jetzt lass den Kopf nicht hängen, dass wird schon wieder aber jetzt kommt mit, sonst kommen wir noch zu spät zum Unterricht, und wir wollen doch nicht, dass Doktor Crowler uns wieder nachsitzen aufbrummt.“

Mit diesen Worten stand Jesse auf und ging gefolgt von Jaden aus Alexander Zimmer( durchs Fenster) und ließen Alexander alleine.

Alexander stieg aus dem Bett und ging unter die Dusche und zog sich anschließend an.

Im Klassenzimmer……………………………………….

„Da bist du ja, wir dachten, du hättest schon wieder etwas angestellt!“ sagte Jesse und wirkte ziemlich erbost.

„Keine Sorge, ich hab nichts angestellt.“ antwortete Alex und setzte ein verschmitztes Grinsen auf.

Professor Crowler kam ins Klassenzimmer und begann den Unterricht.

„Guten Morgen, wie ihr wisst, haben wir heute Elternabend und deshalb wird der Unterricht heute um 12.00 Uhr zu Ende sein, damit ihr noch Zeit habt, euch für eure Eltern zurecht zu machen. Die Schüler werden mit ihren Eltern ab 17.00 Uhr mit ihren Vertrauenslehrern sprechen. Ich freue mich persöhnlich schon auf diese Gespräche!“ sagte Crowler und grinste boshaft.

Alexander, der bereits wusste, warum Crowler so boshaft grinste, gähnte nur herzhaft und legte den Kopf auf die Tischplatte. Crowler hatte nämlich vorübergehend die Leitung der Slifer Red Unterkunft übernommen, weil der eigentliche Leiter, Professor Banner, zur Kur gefahren war.

Alexander wollte nicht zu diesen Gespräch und war sich auch vollkommen sicher, dass niemand von seinen Eltern kommen würde.

Alex drehte sich gerade zu Jesse und Jaden um, als er bemerkte, dass Jesse schon wieder nicht auf seinem Platz und Jaden nicht wie gewöhnlich bei Crowlers Ansprachen eingeschlafen war und stutzte. Jaden hatte seinen Kopf nach hinten gelehnt und die Augen geschlossen. Auf seinen Gesicht spiegelte sich Glückseeligkeit und Wohlgefallen. Sein Atem war schwer und selbst von der kleinen Entfernung, die zwischen Alex und Jaden bestand, erkannte Alex, dass Jaden wohl gerade sehr gefühlsmäßiges durchlebte und Alex konnte sich schon denken, was Jaden durchmachte.

Damit es nicht zu auffällig wurde drehte sich Alex wieder um und lauschte dem Rest von Crowlers Vortrag.

Nach dem Unterricht…………………………………….

Alex, Jaden und Jesse vertrieben sich ihre restliche Freizeit am Hafen und duellierten sich und fachsimpelten über die verschiedensten Strategien.

Nach einer Weile legte ein kleines Boot am Hafen an und eine einzelne Frau ging von Bord. Diese Frau hatte feuerrotes Haar und gelbe Augen, die ihr den Ausdruck einer Falkenmutter verliehen. Sie war groß und europäisch angezogen. Sie trug ein langes, buntes Kleid, was den Anschein machte, als ob es von der Frau selbst gebartet wurde.

Die Frau schritt schnell auf die drei Jungen zu und als sie bei Alexander ankam stoppte sie.

„Alex, ach mein kleiner Alex. Schön dich wieder zu sehen. Ich bin es, deine Tante Lydia.“ sagte die Frau zu Alexander.

Alex, total überrumpelt, hielt in seinem Zug inne (Alex und Jaden duellieren sich gerade) und starrte die Frau an.

“Ich bin hier her gekommen, um dich zu sehen und dich zu unterstützen, damit du nicht so alleine bist mit deinen Problemen.“ Sagte Lydia ernst.

Alexander, total abgelenkt vom Duell stürzte auf seine Tante zu und sprang ihr um den Hals.

„Nicht so stürmisch, mein Kleiner, oder nein, jetzt muss ich dich ja mein Großer nennen. Jetzt kann ich dich leider nicht mehr so einfach auf den Arm nehmen, so wie ich es früher gemacht habe. Aber sag mal, wer sind denn deine Freunde hier? Fragte Lydia und blickte von Alexander zu Jaden und dann zu Jesse.

„Das hier sind meine besten Freunde Jaden Yuki und Jesse Andersen. Das hier ist meine Tante Lydia von Falkenstein, sie ist die Schwester meiner Mutter. Sie weiß auch bescheid über meine, nennen wir es mal Besonderheit, und hat mich immer unterstützt. Auch Jaden und Jesse wissen davon und sie akzeptieren es vollkommen.“ sagte Alex und grinste.

Lydia strahlte und zwinkerte Jaden und Jesse zu.

„Wir akzeptieren es nicht nur, sondern wir wollen es auch fördern!“ sagte Jaden und setzte ein leicht schmutziges Grinsen auf. Darauf erhielt er von Jesse einen heftigen Stich in die Rippen, der Jaden aufstöhnen ließ.

Lydia setzte noch mal ein verschmitztes Lächeln auf.

“Habt ihr nicht Lust noch eine Runde schwimmen zu gehen bevor wir hoch in die Schule gehen und uns diese langweilige Veranstaltung reinziehen?“ fragte Lydia an Alex, Jaden und Jesse gewand.

„Langweilige Veranstaltung? Woher weißt du von dem heutigen Elternabend?",fragte Alex neugierig.

„Als ich letzte Woche bei deinen Eltern zu Besuch war und noch mal über dich mit ihnen reden wollte, hat mir dein Vater deinen Brief gezeigt und mich angeschrien, dass er niemals mit einer Person wie dir verwandt sein wolle. So habe ich den Brief an mich genommen und mich auf den Weg hier her gemacht. Aber nun lass uns von diesen schweren Gedanken Abstand nehmen und eine Runde schwimmen gehen.

„Ja, deine Tante hat Recht, Alex, allerdings haben wir keine Schwimmsachen dabei.“ sagte Jaden.

„Macht euch mal darüber keine Gedanken, ich habe genügend Badesachen für euch mitgebracht. Es sind zwar alles Alexanders Badehosen, aber ich bin mir sicher, dass er es erlauben wird, nicht wahr, Alex?“ fragte Lydia an Alex gewand.

Alex nickte nur und so ging Lydia gefolgt von Alex, Jaden und Jesse zum Boot.

Im Unterdeck des Bootes hatte Lydia eine ganze Auswahl von Alexanders alten Badehosen ausgebreitet und Jaden, Jesse und Alex nahmen sich jeweils eine Badehose und zogen sich in einen anderen Raum zurück, um sich umzuziehen.

Als sich alle umgezogen hatten gingen sie alle zum Strand und die drei Jungs sofort ins Wasser. Dass jetzt alle total artig im Wasser herumtollten, verstand sich von selbst, denn auch wenn Alexanders Tante Lydia Alexander so akzeptierte wie er war, so musste sie nicht auch erfahren, dass es auf Jaden und Jesse zutraf.

Lydia legte sich hingegen auf eine Sonnenliege und beobachtete die drei Jungen, die sich in der Zwischenzeit versuchten gegenseitig unter Wasser zu stülpen.

Alexander, Jaden und Jesse hatten sich in der Zwischenzeit einen Wasserball organisiert und spielten eine Partie Wasserball.

Nach einer Weile stand Lydia von ihrer Liege auf und gesellte sich zu den drei Jungs.

“Mann oh Mann, du siehst ja immer besser aus, Alex, aber das ist bei deinem Sport auch kein Wunder.“ Sagte Lydia und besah sich Alexanders muskulösen Körper an.

Jaden und Jesse sahen sich an und grinsten. Jaden stellte dann die Frage, die ihn schon seit längerer Zeit auf den Lippen brannte.

„Sag mal, Lydia, weißt du, warum Alexander so einen muskulösen Körper hat? Er nimmt doch hoffentlich keine Substanzen dafür, oder?“ fragte Jaden und blickte noch einmal misstrauisch auf Alexanders Körper.

„Ne, ne, er nimmt keine Mittel, aber hat Alex euch nichts davon erzählt? Er ist deutscher Judoweltmeister in den U-18 Meisterschaften und hat seinen Titel bereits 5-mal verteidigt. Deshalb hat er einen solch durchtrainierten Körper und es wundert mich, dass er noch niemanden gefunden hat.“ antwortete Lydia.

„Naja, er hat sich bis vor Kurzem niemanden anvertraut!“ sagte Jesse.

Alexander war in der Zwischenzeit immer röter geworden und versank jetzt total im Wasser, denn dieses Thema war ihm immer schon etwas peinlich, denn er hatte um seinen Körper noch nie einen großen Wirbel gemacht.

„Hey, habt ihr Alex gesehen? Er war vor einer Minute noch hier.“ unterbrach Jaden Jesse.

“Da hinten ist er!“ rief Lydia und zeigte mit der Hand auf Alexander, der ein paar Meter zwischen sich und Jaden, Jesse und Lydia gebracht hatte.

„Hey, Alex, wir müssen jetzt so langsam aus dem Wasser und zur Schule, damit wir noch rechtzeitig zur Veranstaltung kommen.“ rief Lydia Alexander zu und der Angesprochene schwamm zu den Dreien zurück.

So gingen die Vier wieder zurück zum Boot und zogen sich um.

Nachdem sie sich wieder umgezogen hatten gingen sie zum Schulgebäude, wo sie schon von Jadens Mutter und Jesses Eltern erwartet wurden. So gingen die drei Jungs mit ihren Familienangehörigen ins Schulgebäude und zu Crowlers Büro.

Vor dem Büro stand ein Tisch an dem die Schulkrankenschwester saß und den Eltern und Schülern in eine Liste eintrug, die gerne mit Crowler ein Gespräch führen wollten. Jaden, Jesse und Alexander ließen sich einer nach dem Anderen in die Liste eintragen und mussten auch nicht lange warten, bis Jaden mit seiner Mutter ins Büro gerufen wurde.

Nach einer Viertelstunde kamen Jaden und seine Mutter aus dem Büro und Jaden ließ erstmal seiner Wut über Crowler in einer von Schimpfwörtern besetzten Wutpredigt seinen Lauf, bis er von seiner Mutter unterbrochen wurde, die ihn für seine Ausdrucksweise tadelte.

Nach Jaden waren Jesse und seine Eltern dran. Es dauerte diesmal nur 10 Minuten und Jesse kam zufrieden mit seinen Eltern aus Crowlers Büro.

Zum Schluss war nur noch Alexander übrig und er ging gefolgt von seiner Tante in Crowlers Büro.

“Guten Tag, Professor Crowler. Dies hier ist meine Tante Lydia.“ sagte Alexander an Crowler gewand.

Crowler suchte in seinen Sachen nach Alexanders Akte und als er sie gefunden hatte schlug er sie auf und sah hinein.

„Guten Tag! Ich kann ihnen sagen, dass ihr Neffe Alexander ein vorbildlicher Schüler ist, im Betragen und auch in seinen schulischen Noten, genau wie ich es von einem Obelisk Blue Schüler erwarte. Allerdings muss ich sagen, dass sein Kontakt zu einem bestimmten Slifer Red Schüler mir Sorgen bereitet, denn seine schulischen Leistungen könnten durch diesen nicht förderlichen Umgang leiden.

Außerdem ist er in den letzten Wochen zweimal in das Krankenzimmer der Schule eingeliefert worden. Das zweite Mal hatte er eine Wunde am Handgelenk und eine nicht unerhebliche Menge an Schlafmitteln im Blut. Ich weiß zwar nicht, warum er das gemacht hat, aber ich denke, dass sie am Besten mit ihrem Neffen reden sollten.. Das ist alles, was ich zu Alexander zu sagen habe.“

So beendete Crowler seinen kleinen Vortrag und entließ Lydia und Alexander aus seinem Büro.

Alexander ging mit seiner Tante aus Crowlers Büro und in den Flur, der zu Crowlers Büro führte.

Jaden und Jesse stürmten auf Alexander zu, doch Lydia wimmelte die Beiden mit einer Handbewegung ab und zog Alexander in ein kleines Nebenzimmer. Dort angekommen erklärte er seiner Tante was passiert war und warum er es getan hatte.

Als er fertig war nahm ihn seine Tante nur in die Arme und sagte:

Du Dummkopf! Du musst doch nicht solche Dummheiten machen, du weißt doch, dass du mit jedem Problem zu mir kommen kannst!“

Alexander genoss nur noch die Umarmung. Nach einer Weile traten er und Lydia aus dem Nebenzimmer und stellten sich Jadens Mutter und Jesses Eltern vor.

Nach dem Gespräch mit Jadens und Jesses Eltern erkannte Alex, dass beide Elternteile von Jesse und auch Jadens Mutter absolut akzeptierten, dass ihre Söhne ineinander verliebt waren.

Am Abend verabschiedeten sich Alexander, Jesse und Jaden von ihren Verwandten und machten sich auf den Rückweg zu ihren Unterkünften.

Als Alexander in seiner Unterkunft angekommen war ging er ins Bad, zog seine Uniform aus und seinen Schlafanzug an. Als er aus dem Badezimmer kam und ins Bett gehen wollte, fiel ihm ein Briefumschlag auf, der auf dem Boden lag.

Alexander hob den Briefumschlag auf und öffnete ihn.

Als er die ersten Worte las, erkannte er sofort die Handschrift seiner Tante.
 

Lieber Alexander,

ich habe mich heute sehr über diesen Tag gefreut. Es ist schön, dass du Freunde gefunden hast, die dich so akzeptieren, wie du bist. Deine Freunde haben auf mich den Eindruck gemacht, als ob sie ein Paar währen, vielleicht sind sie es auch, aber lass dich nicht unterkriegen, du wirst auch jemanden finden, den du lieben wirst. Auch wenn deine Eltern dich nicht akzeptieren, so wie du bist, so möchte ich dir sagen, dass ich es tue und wenn du es irgendwann nicht mehr bei deinen Eltern aushältst, dann kannst du immer noch bei mir und deinem Onkel wohnen. Du kannst dann natürlich immer noch auf die Duellakademie gehen, damit du weiter mit deinen Freunden leben kannst.

Ich kann verstehen, dass du verzweifelt warst und auch, dass du niemandem erzählen wolltest, dass du auf Jungs stehst, damit es nicht wieder so abläuft, wie damals in der Nordakademie, aber es ist doch keine Lösung, sich mit diesen Mitteln aus dem Leben zu flüchten. Es ist zwar schwer, aber wenn du kämpfst, dann wirst du irgendwann siegen. Für diesen Fall habe ich dir etwas beigelegt, dass dir helfen wird.

Ich hoffe, du findest bald dein Glück!

In Liebe

Deine Tante Lydia
 

Alexander sah noch einmal auf den Brief und lächelte. Dankbarkeit für seine Tante durchströmte ihn und auch ihr Angebot, dass er zu ihr ziehen konnte, war ein weiteres Beispiel dafür, dass sie vollkommen auf Alexanders Seite war.

Alexander sah noch einmal in den Briefumschlag und fand ein paar Verhütungsmittel.

Er lächelte, packte den Brief auf seinen Nachttisch und ging ins Bett. Bevor er einschlief, kam ihn noch der Gedanke, dass er jetzt mit seinen Problemen wenigstens nicht mehr alleine war und immer jemanden hatte, an den er sich wenden konnte, auch in seiner Familie.
 

So, dass war das 10. Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich kann euch schon jetzt verraten, dass unsere Hauptfiguren schon bald eine Klassenreise machen werden! Aber wohin, das verrate ich noch nicht. *gemein lach*

Klassenfahrt in die Vergangenheit (Teil 1)

Klassenfahrt in die Vergangenheit

(Teil 1)
 

„Alex! Alex, wach auf!“

“Er will partout nicht aufstehen, was machen wir denn jetzt?“

“Na was mach ich denn immer, wenn du gar nicht aufstehen willst? Einen Tipp gebe ich dir: es ist jugendfrei!“

Das war Jesse, der gerade Jaden diese Frage gestellt hatte. Jaden und Jesse standen wieder mal bei Alexander im Zimmer und fachsimpelten leise darüber, wie sie Alexander wach bekommen konnten. Jaden war ja dafür, dass sie beide wieder eine kleine Nummer schoben, aber Jesse war jetzt nicht dafür in Stimmung und hatte die Anregung gemacht, dass sie einfach einen Eimer mit kaltem Wasser nehmen sollten, damit Alexander endlich aufstand.

So stimmte Jaden auch Jesses Vorschlag zu und holte einen Eimer mit Wasser aus Alexanders Badezimmer.

Jesse zählte mit den Fingern von drei herunter und kippte dann den Eimer auf den schlafenden Alexander.

Alex spuckte das Wasser, dass ihn aus dem Schlaf gerissen hatte aus und prustete und hustete.

„Morgen, wird ja auch Zeit, dass du wach wirst! Sehr attraktiv, Alex, ich wusste gar nicht, dass du auf durchsichtige Nachwäsche stehst. Sehr sexy, muss ich sagen. Jesse, du solltest dir auch so was anschaffen, dann würde ich dich auch so wecken!“ sagte Jaden und setzte ein dreckiges Grinsen auf.

Noch bevor Jesse etwas erwidern konnte stand Alexander aus dem Bett auf und zog sich die nasse Kleidung vom Körper.

Jadens Mund ging auf und Jesse drehte sich von Alexander weg, um zu verbergen, dass er Nasenbluten bekommen hatte.

Als kleinen Racheakt schleuderte Alexander die nassen Sachen in Jadens Gesicht und ging ins Badezimmer.

Im Badezimmer duschte er erstmal und zog sich an. Aber Alexanders Rache war noch lange nicht vorbei. Er grinste bösartig und fing an lustvoll zu stöhnen. Er stöhnte immer lauter und leidenschaftlicher. Er wollte Jaden und Jesse ein Schnäppchen schlagen und die Beiden mal reinlegen.

Er ging zur Tür und öffnete sie. Was er da sah ließ ihn ein noch breiteres Grinsen aufsetzen. Jaden und Jesse hatten sich tief umschlungen und küssten sich. Jaden hatte seine Hand in Jesses Hose versteckt und suchte da wohl etwas. Alexander holte unbemerkt von den Beiden seine Videokamera aus seinem Schrank und nahm die ganze Aktion auf. Ganze 15 Minuten ging dieses Schauspiel, bis Jesse sich krümmte und in die Knie ging.

Jaden grinste und wirkte recht zufrieden mit sich. Alexander schaltete die Kamera aus und klatschte in die Hände. Jaden sah ihn an und sah auch die Kamera. Das Grinsen verschwand aus Jadens Gesicht.

„Ha, erwischt! Jetzt hab ich auch mal etwas Material zum Anschauen, wenn ihr mal nicht da seit."

„Du hast doch nicht! Doch, du hast! Ich hab nur etwas gesucht. Etwas, dass mir in Jesses Hose gefallen ist.“ stotterte Jaden und half Jesse wieder auf die Beine.

„Ja, ist klar, Jaden.“ sagte Alex und nahm die Speicherkarte aus der Videokamera.

Alex steckte die Speicherkarte in seinen Pc und lud den Film auf die Festplatte. „Na dann hast du ja auch mal was zur Inspiration in einsamen, kalten Winternächten!“ sagte Jesse und setzte ein äußerst dreckiges Grinsen auf.

Alexander schnitt darauf nur eine Grimasse und ging gefolgt von Jaden und Jesse zum Unterricht.

Im Unterricht………

„Guten Morgen, ich habe eine Überraschung für euch. Wir werden eine Klassenfahrt machen. Unser Ziel ist Kairo. Kann mir jemand sagen, wo Kairo liegt?“ fragte Crowler und sah in die Runde von Schülern.

Da sich niemand meldete hob Alexander die Hand und Crowler nahm ihn dran.

“Kairo liegt in Ägypten und ist die Hauptstadt dieses Landes!“ antwortete Alexander und eine Reihe weiter oben war ein lautes Gähnen von Jaden zu hören.

„Das ist richtig. Kairo liegt in Ägypten und ist dessen Hauptstadt. Unsere Klassenfahrt wird genau in diese Stadt gehen und wenn wir Glück haben können wir auch eine Führung zu den alten Pyramiden machen!“ sagte Crowler und wirkte sichtlich begeistert.

Da schien er aber bei weitem der Einzigste zu sein, der sich auf dieses Ziel der Klassenfahrt freute.

Den Rest des Schultages hielt Crowler eineen langen und dazu vollkommen langweiligen Vortrag über Ägyptens Vergangenheit und wie die großen Pyramiden und Sphinxen entstanden waren. Jaden schlummerte bereits oben auf seinem Platz und auch Jesse döste immer wieder ein. Selbst Alexander saß mit dem Kopf auf der Hand gestützt da und hing seinen Gedanken nach und hörte Crowler nicht mehr richtig zu.

Nachdem Crowler die Stunde beendet hatte, nachdem er der Schülerschaft noch gesagt hatte, dass die Klassenfahrt bereits übermorgen losgehen würde, entließ er die Schüler und schlenderte hochzufrieden mit sich selbst in sein Büro um dort wichtigen und streng geheimen Aktivitäten nachzugehen.

Alexander, Jesse und Jaden gingen in Jadens Zimmer in der Slifer Red Unterkunft und ließen sich erstmal über Crowlers langweiligen Unterricht aus.

Jaden zog sein Oberteil aus, denn in seinem Zimmer war es bereits ziemlich warm und er schwitze.

Auch Alexander und Jesse ging es genauso und so folgten sie Jadens Beispiel und zogen beide ihre Oberteile aus.

Plötzlich kam Jaden eine Idee und er holte aus einem Schrank ein Seil und eine Dose mit Sprühsahne heraus. Jesse und Alex sahen Jaden verwundert an und einen Augenblick später stürzte sich Jaden auf Alex und versuchte ihn zu knebeln.

Alex hatte zwar damit überhaupt nicht gerechnet, aber ihm gelang es mit einer einfachen Hebeltechnik Jaden das Seil aus der Hand zu reißen und seine Hände hinter seinem Rücken zu fesseln.

Alexander nahm sich die Dose mit der Sprühsahne und sprühte damit Jaden Oberkörper voll. Alex achtete genau darauf, dass Jadens Brustwarzen besonders viel Sahne abbekamen und verteilte noch ein wenig auf Jadens Bauch.

Doch bevor er sich zu Jaden herunter beugte fragte er an Jesse gewand:

„Darf ich?“

„Lass es dir schmecken!“ sagt Jesse und setzte ein gönnerhaftes Lächeln auf.

„Da du ja so eifersüchtig warst, weil ich Jesse im Krankenzimmer geküsst hatte sollst du jetzt auch etwas abbekommen!“

Mit diesen Worten beugte sich Alexander herunter und fing an die Sahne von Jadens Brustkorb zu lecken. An gewissen Stellen, die Alexander mit seiner Zunge berührte fing Jaden ungehalten an zu lachen. Alexander bearbeitete jeden Zentimeter von Jadens Haut und als er an den Brustwarzen ankam und langsam begann die Sahne abzulecken stöhnte Jaden. Alexander ließ es sich nicht nehmen auch in Jadens Brustwarze zu beißen und leicht zu knabbern. Dadurch wurde Jaden immer wuschiger und erhob sein Becken und rieb damit an Alexanders Becken, was diesem ein leises Zischen entlockte.

Jesse hatte dies bemerkt und sprang nun ein.

“Ich glaube, den Rest übernehme ich. Ich hab schließlich noch nichts gegessen und hab gewaltigen Hunger.“ Sagte Jesse und rieb sich den Bauch.

Alexander grinste, denn er wusste genau, was Jesse vor hatte und leckte sich die Sahne von den Mundwinkeln.

„Dann wünsch ich dir einen guten Appetit!“ sagte Alexander, zog sein Oberteil an und ging aus Jadens Zimmer und machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft.

Am Tag der Abreise………………………………………………..

„Alexander, wach auf, wir fahren gleich los!“

Alexander schoss aus dem Bett und raste ins Badezimmer, wo er sich in Rekordzeit wusch und anzog.

Als er aus dem Badezimmer kam, sah er Jaden und Jesse, die sich beide auf Alexanders Bett abkitzelten. Alexander räusperte sich und Jaden und Jesse sahen auf.

„Seit ihr jetzt fertig?“ fragte Alex und setzte einen leicht genervten Gesichtsausdruck auf.

„Ja, ja, wir sind fertig. Hauptsache du bist es. Wir sollen um 9.00 Uhr am Hauptgebäude der Schule sein.“ sagte Jesse und widmete sich wieder Jaden.

Alexander ging zu seinem Koffer, den er am Vorabend gepackt hatte und überprüfte den gesamten Inhalt, damit er auch ja nichts vergessen konnte.

Nachdem er seinen Koffer geschlossen hatte und sich Jaden und Jesse aufgerappelt hatten verließen alle drei Alexanders Zimmer und gingen zur Slifer Red Unterkunft, damit Jaden und auch Jesse ihre Sachen holen konnten.

„Sag mal Jesse, warum ist dein Koffer denn bei Jaden im Zimmer?“ fragte Alexander misstrauisch.

„Nun ja, Jadens Zimmer ist schon fast meine zweite Bleibe und so hab ich von gestern auf heute wieder bei ihm gepennt(Anmerkung des Autors: Oder mit ihm!) und auch gleich meinen Koffer bei Jaden gelassen.“ antwortete Jesse und gemeinsam machten sich die drei Freunde auf den Weg zur Schule.

Am Schulgebäude warteten bereits eine große Schülerschar und auch die Professoren Crowler und Bonaparte.

„Sind alle da? Wer jetzt nicht da ist, hat Pech gehabt! Wir gehen jetzt zum Schiff, das uns nach Domino City bringt und von Flughafen werden wir direkt nach Kairo fliegen.“ schrie Crowler über die Menge von Schülern hinweg und ging gefolgt von allen Schülern zum Hafen, wo das Schiff bereits auf sie wartete.

Die Schüler trotteten hinter Crowler hinterher und als alle mit Bonaparte das Schiff betreten hatten lief das Schiff aus dem Hafen aus.
 

Das war das 11. Kapitel! Ich hoffe, es hat euch gefallen und bald wird das nächste Kapitel folgen!

Klassenfahrt in die Vergangenheit (Teil 2)

12. Kapitel: Klassenfahrt in die Vergangenheit

(Teil 2)
 

Die Überfahrt nach Domino City dauerte nicht allzu lange und als sie im Hafen von Domino City anlegten gingen alle Schüler gefolgt von den Professoren Crowler und Bonaparte von Bord. Am Hafen warteten bereits zwei riesige Reisebusse, die die Schüler zum Flughafen bringen sollten.

Die Schüler stiegen in die Busse ein und als jeder Schüler einen Sitzplatz ergattert hatte, stand Professor Crowler auf und nahm ein Mikrophon zur Hand.

„Sehr geehrte Schüler und Schülerinnen, wie ihr wisst ist unser Ziel Kairo, die Hauptstadt Ägyptens. Während des Fluges werden wir über verschiedene Länder fliegen und ich möchte euch bitten, euch diese Länder ganz genau anzusehen.

Des weiteren muss ich euch alle auf das Schärfste ermahnen, euch während der gesamten Klassenreise euch von eurer besten Seite zu zeigen. Wer dies nicht tut, hat mit einer hohen Strafe zu rechnen. Die Teilnahme an der Besichtigungstour durch die alten Pyramiden ist für jeden verpflichtend. Das wars!“ sagte Crowler

und beendete seine Rede.

Dass Alexander, Jaden und Jesse in der letzten Reihe bereits eingeschlafen waren, hatte Crowler mal wieder nicht bemerkt.

Die Busfahrt dauerte eine halbe Stunde und als sie endlich am Flughafen ankamen, schafften es Alexander und Jesse nicht einmal, Jaden aus dem Land der Träume zu holen.

Normalerweise hatte Jesse für solch eine Situation ein nicht ganz jugendfreies Patentrezept, allerdings konnte er dies natürlich nicht vor seinen anderen Mitschülern anwenden, also nahm er Jaden Huckepack und gemeinsam gingen die drei aus dem Bus.

Während Jaden auf Jesses Rücken friedlich schlummerte betraten sie gemeinsam mit den anderen Schülern die Flughafenhalle und begaben sich zu den Flughafenschaltern.

Nachdem sie alle ihre Tickets erhalten hatten, hatten sie noch eine Stunde Aufenthalt.

Also setzten sich Alexander und Jesse, der jetzt Jaden auf einem Stuhl abgeladen hatte, in ein nahe gelegenes Restaurant mit der Hoffnung, dass der Geruch von frisch zubereitetem Essen Jaden endlich wieder aufwachen ließ. Doch nichts geschah, außer dass Jaden jetzt anfing im Schlaf über Essen zu sprechen und er anfing zu sabbern.

„Na toll, jetzt sabbert unser verfressener, zukünftiger König der Spiele auch noch!“ seufzte Jesse und massierte sich die Schultern.

„Ach lass ihn doch, vielleicht sabbert er, weil er an eine heiße Nacht mit dir denkt!“ schnurrte Alexander leise.

Jesses Gesicht nahm jetzt einen Rotton an, der einer Tomate Konkurrenz gemacht hätte.

„Aber jetzt mal ernsthaft. Wie sollen wir denn Jaden vor dem Flug noch wach bekommen? Hast du eine Idee?“ fragte Jesse und wirkte jetzt, wo er nichts machen konnte, was nicht jugendfrei war, ziemlich ratlos.

Noch bevor Alexander auf Jesses Frage antworten konnte, ertönte eine andere Jungenstimme.

„Flüstert ihm doch einfach „Es ist Zeit für ein Duell“ ins Ohr und ihr werdet sehen, dass euer Freund schneller wieder wach ist als ihr bis 3 zählen könnt!“

Alexander drehte sich um und erblickte einen Jungen mit einer stachelkopfartigen Frisur. Er hatte ein schwarzes Hemd an und um seinen Hals hing ein goldener Anhänger, der an eine Pyramide erinnerte. In der Mitte des Anhängers war ein Horusauge eingearbeitet worden.

Alexander besah sich noch einmal den Jungen an, doch er konnte nicht zuordnen, woher er den Jungen kannte oder ihn schon einmal gesehen hatte.

„Moment mal, bis du nicht Yugi Muto, der König der Spiele?“ fragte Jesse und wirkte offensichtlich überrascht.

Der Junge errötete und nickte.

Jesse und Alexander waren total baff. Dass sie den leibhaftigen König der Spiele mal gegenüber stehen würden, hatten sie beide niemals für möglich gehalten.

Nun beugte sich Yugi zu Jaden hinunter und flüsterte ihm die Worte „Es ist Zeit für ein Duell“ ins Ohr.

Wie vorhergesagt erwachte Jaden und krachte erstmal mit einem lauten Rumps zu Boden.

Er gähnte , streckte sich und stand auf. Mit verschlafenen Augen sah er seine Freunde an.

Nach kurzer Zeit erblickte er Yugi und Jadens Augen nahmen die Größe von Tellern an.

„Na endlich bist du wach Jaden, wird auch Zeit. Das hier ist Yugi Muto, der König der Spiele.“ sagte Jesse und wirkte sichtlich erleichtert, dass Jaden endlich aufgewacht war.

Jaden war vollkommen aus dem Häuschen. Dass er hier auf dem Flughafen den legendären König der Spiele treffen würde, damit hatte er nicht gerechnet.

Jaden ergriff Yugis Hand und himmelte ihn ohne ein Wort zu verlieren an.

Yugi war das ganze unheimlich und er war heilfroh darüber, dass Alexander Jaden am Ohr packte und nach hinten wegzog.

„Wohin fliegst du denn Yugi?“ fragte Jesse interessiert.

„Na ja, ich fliege nach Kairo, ich hab da etwas zu erledigen.“ antwortete Yugi.

„Cool, du auch? Wir machen dorthin eine Klassenreise, wenn wir Glück haben benutzen wir sogar das gleiche Flugzeug.“ Sagte Alexander, etwas aus der Puste, weil er mit seiner ganzen Kraft Jaden davon abhalten musste, sich auf Yugi zu stürzen.

Yugi lächelte und einen Augenblick später, in dem Alexander nicht aufgepasst hatte, entschlüpfte Jaden Alexanders eisernen Griff und stürzte sich auf Yugi.

“Hast du nicht Lust dich mit mir zu duellieren?“ Ich will sehen, wer von uns der Bessere ist!“ sagte Jaden und wirkte dabei so hibbelig wie ein kleiner Schuljunge.

Yugi wollte gerade antworten, als ein empörter Ruf zu ihnen herüber klang.

„Wollt ihr jetzt endlich rüber kommen! Der Flieger geht gleich los!“

Dieser Ruf kam von Professor Crowler, der bereits bei den Check-Ins stand und auf die drei fehlenden Schüler wartete.

Also gingen die drei Freunde gefolgt von Yugi zu Crowler, dem die Kinnlade herunterfiel, als er erkannte, wer seinen drei Schülern folgte.

Yugi jedoch überspielte Crowlers Reaktion, indem er einfach durch die Sicherheitsabsperrung ging und sich von den Beamten kontrollieren ließ.

Alexander, Jaden und Jesse folgten Yugi durch die Sicherheitskontrollen und stiegen ins Flugzeug. Als alle Schüler und auch die Professoren Crowler und Bonaparte an Bord waren dauerte es nur noch ein paar Minuten, bis das Flugzeug abhob.

Ein Glück, dass Alexander am Morgen nichts gefrühstückt hatte, denn sonst würde es ihm so ergehen wie Jaden.

Jaden hing über einer Kotztüte und reierte gerade sein ganzes Frühstück aus.

„Mmh, lecker, was hast du denn heute morgen so gegessen, Jaden? Also ich erkenn da ein paar Spiegeleier, ein Steak, einen Fisch, eine große Portion Reis, ein belegtes Sandwich, ein paar Tafeln Schokolade, Frühstücksflakes, ein paar Brote, Schinken, Bohnen, Speck und Kekse. Eine sehr leckere und ausgewogene Mischung, Jaden!“ sagte Alex zynisch und sah angeekelt auf die Kotztüte, die sich in Jadens Hand immer weiter füllte.

Jaden füllte während dessen immer weiter die Tüte und antwortete nicht auf Alexanders Frage.

Yugi unterhielt sich während dessen mit Jesse und band auch bald Alexander in das Gespräch ein.

5 Stunden später……………………………………….

„Sehr geehrte Damen und Herren, wir befinden und auf dem Landeanflug auf die Stadt Kairo. Bitte schnallen sie sich an und stellen ihre Sitze in eine aufrechte Position. Wir landen in wenigen Minuten." sagte eine Stimme durch die Lautsprecher des Flugzeugs.

Mit diesen Worten leitete der Kapitän den Landeanflug auf Kairo ein.

Nach einer Viertelstunde war das Flugzeug auf dem Flughafen in Kairo gelandet und die Passagiere stiegen aus dem Flugzeug.

In der großen Empfangshalle, die nach dem Check-Out folgte sammelten sich alle Schüler und auch Yugi gesellte sich zu ihnen. Damit niemand Yugi erkannte und es damit keinen Aufstand gab, hatten sie ihm eine Jacke von Slifer Red übergezogen und so gingen sie alle mit den Schülern und Professoren aus der Empfangshalle zu den Parkplätzen, wo bereits zwei riesige Busse darauf warteten, die Schüler zu ihrem Hotel zu fahren.

„Zu welchem Hotel fahren wir denn, Doktor Crowler?“ fragte Jaden neugierig.

„Das heißt Professor, du Sliferniete! Wir fahren in ein zwei Sterne Hotel mit Whirlpool und einer Sauna.

„WAS? DAS HOTEL HAT NUR ZWEI STERNE???????“ kreischte die Menge und wirkte nun sichtlich erbost.

„Ich dachte, wenn ich ein billigeres Hotel nehme, könnte ich das Geld, was dann übrig bleibt, mir einstreichen.“ sagte Crowler kleinlaut und wirkte etwas eingeschüchtert.

Alexander, Jaden und Jesse waren bereits jetzt bedient und drehten sich zu Yugi um und Alex fragte an Yugi gewand:

“In welchem Hotel bist du untergebracht. Yugi?“

“Nun ja, ich bin im gleichen Hotel wir ihr. Bei mir war das Budge nicht so üppig.“ Sagte Yugi und wirkte etwas verlegen.

Somit gingen sie alle in die Busse und fuhren zu dem „Hotel“.Als sie alle am Hotel angekommen waren stiegen sie aus den Bussen und besahen sich das Hotel an.

Naja, es als Hotel zu bezeichnen, war eher übertrieben. Das Wort „Bruchbude“ passte besser zu ihrer Bleibe.

Die Schüler gingen mit den Professoren in das Hotel und bezogen ihre Zimmer. Zum Glück waren die Zimmer für 4 Personen ausgelegt. So konnten Alexander, Jaden, Jesse und Yugi gemeinsam ein Zimmer beziehen.

Im Zimmer war ein Gespräch zwischen den vier Jungs über den Anhänger um Yugis Hals entbrannt und Jaden fragte nun Yugi direkt.

„ Sag mal, ich hab Gerüchte gehört, dass sich in deinem Anhänger ein uralter Geist befinden soll. Stimmt das?“

Yugi, der Jadens Frage interessiert gelauscht hatte errötete und sagte darauf leise:

Nun ja, es stimmt. Und dieser Anhänger ist ein Mileniumspuzzle und hat einen ganz besonderen Wert für mich.“

Mit diesen Worten ging Yugi ins Badezimmer und machte sich fertig, um gleich danach ins Bett zu gehen. Gleich nach Yugi machten sich auch Alexander, Jesse und Jaden fertig.

Am nächsten Tag………………………….

„Nein, was für eine Katastrophe! Salmonellenvergiftung, Magengeschwüre, warum muss das ausgerechnet an unseren ersten Tag passieren?" Schimpfte Crowler.

“Vielleicht hätten sie mal etwas mehr Geld investieren sollen und nicht eine solche Bruchbude auswählen sollen!“ sagte Yugi an Crowler gewand.

Von allen Schülern, die auf Klassenfahrt gefahren waren, waren nur noch Alexander, Jesse, Jaden und wenn man ihn auch mitzählte auch Yugi übrig geblieben. Sie hatten sich in der Lobby des Hotels versammelt und diskutierten jetzt, was sie noch machen konnten.

„Halt die Klappe, du Sliferniete! Du sagst mir nicht, wie ich eine Klassenreise zu organisieren habe!“ schrie Crowler Yugi an.

Da Yugi wieder die rote Jacke der Slifer Reds anhatte, hielt ihn Crowler doch tatsächlich für einen Schüler der Duellakademie.

Bonaparte kam die Treppe herunter und griff ins Geschehen ein.

„Beruhigen sie sich, Valian, denken sie an ihren Blutdruck. Wenn so wenige Schüler noch gesund sind, können wir doch bequem einen kleinen Ausflug zu den Pyramiden machen. Die Busse sind für diesen Ausflug bereits da und eine so kleine Gruppe von gerade mal 4 Schülern ist leichter zu überblicken. Wenn sie wollen, kann ich diesen Ausflug leiten und sie bleiben hier und achten auf die Erkrankten.“ sagte Bonaparte.

„Ja, machen sie das! Meine armen Nerven, ich brauch nur etwas Ruhe!“

So war es beschlossen und Alexander, Jaden, Jesse, Yugi und Professor Bonaparte gingen aus dem Hotel zu dem Bus. Mit eben diesem Bus fuhren sie zu den Pyramiden. An den Pyramiden angekommen stiegen sie aus dem Bus aus und schlossen sich einer Besichtigungsgruppe an, die sich gerade auf den Weg in die Pyramide machte.

„Wow, schaut euch nur die ganzen Malereien und Zeichen an den Wänden an.“ sagte Jaden und wirkte sichtlich beeindruckt.

„Diese Zeichen nennt man Hyroglyphen, Jaden und sie waren die Buchstaben der damaligen Zeit.“ entgegnete Yugi und wirkte recht belustigt.

„Schaut mal da, da ist ein Gang. Lasst uns mal dort lang gehen.“ sagte Alexander und deutete mit dem Finger auf den Gang.

„Ach lasst uns doch lieber der Gruppe folgen, wir verlaufen uns doch sonst noch!“ protestierte Bonaparte.

„Dann trennen wir uns doch hier. Alexander, Jaden und Yu--- ähm ich meine Yulei gehen den Weg, den Alexander entdeckt hat und sie folgen der Besichtigungsgruppe.“ Schlug Jesse vor. Das er fast Yugis wahren Namen genannt hatte, war Bonaparte nicht aufgefallen und so merkte er doch recht schnell, dass er überstimmt war und stimmte zu, mit der Bedingung, dass sie sich spätestens in einer Stunde wieder am Ausgang treffen würden.

Die Teenager grinsten und stimmten Bonaparte zu und so trennten sie sich von ihrem Lehrer.

Sie waren nur ein paar Schritte gegangen, als hinter ihnen ein Poltern und Rumpsen zu hören war. Als sie sich umdrehten bemerkten sie, dass die Decke auf sie herab krachte und so rannten sie den Gang entlang, bis eine Treppe vor ihren Füßen auftauchte und die vier Jungen rannten einer nach dem anderen die Treppe herunter. Am Ende der Treppe war ein großer Raum und als die vier Jungen die Treppe herab gerannt waren mussten sie erstmal verschnaufen. Als sie sich den Raum dann genauer ansahen staunten sie nicht schlecht, denn an einer Wand war eine große Tafel eingelassen. Auf der Tafel waren viele verschiedene Symbole und mehrer Monster und auch zwei Menschen, die den Anschein erweckten, als ob sie gegeneinander kämpfen würden.

„Yugi, es wird Zeit! Willst du nicht deine neuen Freunde fragen, ob sie mitkommen wollen?“

Eine geheimnisvolle Stimme hallte durch den Raum und alle außer Yugi erschraken.

„Hey, habt ihr das auch gehört?“ fragte Jaden und wirkte sichtlich verängstigt.

Ja, ich denke, du hast Recht. Also, habt ihr Lust mit mir eine Reise in die Vergangenheit, um genauer zu sein eine Reise in das Ägypten zu machen, in der noch die alten Pharaonen regierten?“ fragte Yugi und Alexander, Jaden und Jesse erkannten an Yugis Gesichtsausdruck, dass dieser seine Frage ernst gemeint hatte.

„Klar!“ antworteten die drei anderen Jungen im Chor.

Yugi lächelte erleichtert nahm sein Deck hervor und nahm drei Karten hervor.

„Ähm Yugi, wenn du dich duellieren willst, dann solltest du das mit mehr als drei Kaa--!“

Der Rest von Jadens Satz ging in einer Stöhnen unter, denn Jesse und Alexander hatten ihn jeweils in die rechte und in die linke Seite geboxt, damit Jaden endlich die Klappe hielt.

„Ich will mich nicht duellieren, aber ich möchte euch bitten, jetzt ruhig zu sein!“ sagte Yugi zu den drei anderen Jungen.

Die Drei nickten und waren nun mucksmäuschen still.

„Du Beschützer der Sonne auf der himmlischen Bahn, hör mein lautes Rufen, ich flehe dich an. Verwandle dich von der Kugel des Lichts, und bring uns in das Land meiner Ahnen, aber schnell und bring uns zum Pharao in diesem Duell. Ich brauche auch dich noch zu guter letzt, darum ruf ich deinen Namen jetzt: geflügelter Drache des Ra!

Mit einmal wurde der gesamte Raum von einem grellen Licht erhellt und Jaden, Jesse und Alexander mussten sich die Augen zuhalten, um nicht zu erblinden. Es fühlte sich an, als ob sie durch die Luft geschleudert wurden und Alexander erblickte Jaden, der sich schon wieder den Mund zu hielt, um sich nicht schon wieder übergeben zu müssen. Genauso schnell wie es angefangen hatte hörte das Drehen auch wieder auf.
 


 

Was mit ihnen passiert ist, tja, dass erfahrt ihr im nächsten Kapitel!
 

ENDE DES 12. KAPITELS!
 

Autor: "Ich glaub mir ist schlecht, ich war etwas zu ausführlich in der Beschreibung von Jadens Frühstück. Man ist mir übel! Entschuldigt mich, ich bin mal kurz auf Klo!" *auf Klo renn*

*platsch*

*würg*

*spuck*

*röchel*

Autor: "Wir sehen uns im nächsten Kapitel! Vorausgesetzt, ich hab mich bis dahin erholt!"

Jaden: „Bist halt selbst schuld, wenn du das ganze Zeug aufschreibst, dass ich ausbreche!“

Autor: „Jaden, halt die Klappe!“

Autor *rennt wieder aufs Klo*

*kotz*

*würg*

Jaden: „Na gut, da unser netter Autor zu beschäftigt ist seinen Mageninhalt zu erkunden beende ich jetzt mal dieses Kapitel. Ach bevor ich es vergesse möchte ich mich noch bei SakuraxChazz und bei AngelRuby dafür bedanken, dass sie die Fehler des Autors noch mal ausbügeln, bevor dieses Kapitel veröffentlicht wird!“

Also, das wars jetzt also wirklich! Wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder! Ciao!“

Adelig tun ist nicht schwer, adelig sein umso mehr

13. Kapitel: Adelig tun ist nicht schwer, adelig sein umso mehr
 

Licht, grellendes Licht blendete ihn. Er konnte seine Augen nur einen Spalt weit öffnen, bis das Licht nachließ und ihn mehr Einsicht in seine Umgebung gewährte. Er war in einer Halle, die so groß war, dass ein komplettes Einfamilienhaus darin hätte Platz finden können.

Alexander drehte sich um und sah nach seinen Freunden. Jesse saß im Schneidersitz auf dem Boden und besah sich die Halle an. Als er sah, dass auch Alexander wach war stand er auf und setzte sich neben ihn.

„Weißt du, wo wir hier sind?“ fragte Jesse und wirkte ziemlich ratlos.

„Keine Ahnung, aber warte mal.“ antwortete Alexander und besah sich die Halle nochmals genauer an.

„So wie es hier aussieht, sind wir in einem Thronsaal. Ich schätze im alten Ägypten!“ sagte Alexander zu Jesse.

Jesse sah sich jetzt noch einmal genauer um und stimmte Alexander zu.

Gleich nachdem das geklärt war, sahen sich Alexander und Jesse nach Jaden und Yugi um. Jaden war schnell gefunden. Er schlummerte friedlich auf dem Boden und erweckte den Eindruck, als ob er kein Wässerchen trüben könnte, doch Yugi war nirgends zu finden.

Alexander erhob sich und auch Jesse stand auf. Als plötzlich Schritte hinter ihnen ertönten drehten sie sich um. Was sie da sahen, ließ ihnen die Münder aufgehen.

Yugi war erschienen, doch er hatte nicht mehr die Slifer Red Jacke an, sondern seine Kleidung bestand aus Leinen und Tüchern, Schmuck an den Handgelenken und am Hals.

Er sah einfach königlich aus und machte den Eindruck, als ob er der Herr wäre, der in diesem Thronsaal das Sagen hätte.

Hinter ihm kam ein anderer Junge zum Vorschein. Dieser Junge hatte genauso wie Yugi eine stachelkopfartige Frisur, doch bei ihm sah es noch etwas stacheliger aus. Dieser Junge hatte genauso wie Yugi eine Kleidung an, die nur aus Leinen und Tüchern bestand. An seinen Hand- und Fußgelenken hatte er goldene Ringe angebracht und um seinen Hals hatte er eine goldene Kette, an deren Ende das Mileniumspuzzle baumelte.

„Wenn ich vorstellen darf, dass hier ist Atemu, der Pharao! Atemu, dass hier sind Alexander, Jesse und auf dem Boden liegt Jaden.“ stellte Yugi vor.

Alexander und Jesse stutzen, tauschten verdutze Blicke und gingen vor Atemu auf die Knie.

„Aber, aber! Ihr müsst vor mir nicht auf die Knie gehen, aber ich möchte, dass wir aus dem Thronsaal gehen, hier sind zu viele Leute, die euch wegen eurer merkwürdigen Kleidung ansehen.“ sagte Atemu und er befahl zwei Diener herbei, die Jaden nahmen und gemeinsam mit Yugi und den Dienern gingen Atemu, Alexander und Jesse aus dem Thronsaal.

Sie gingen durch die Gänge in einen großen Raum, in dem bereits eine Gruppe von Dienern auf sie wartete.

Atemu sprach die Diener auf arabisch an, diese verneigten sich und gingen nun auf Alexander, Jesse und den schlafenden Jaden zu.

„Habt keine Angst, die Diener werden euch in der Landestracht einkleiden. Sie werden euch waschen und mit Ölen einreiben, damit haltet ihr die Hitze aus!“ sagte Atemu zu Alexander und Jesse.

Nun kam ein kleiner, schmächtiger Diener auf Alexander zu, verbeugte sich und forderte Alexander auf arabisch auf, ihn zu folgen. Da Alexander allerdings den Diener nicht verstand sah er nochmals zu Atemu.

Atemu nickte und so folgte Alexander dem Diener aus dem Raum durch den Gang in ein weiteres Zimmer, dass etwas kleiner war als das Zimmer, aus dem sie gerade kamen.

Der Diener hatte bereits gemerkt, dass Alexander ihn nicht verstand und so versuchte er Alexander durch Gestiken klar zu machen, dass er ihn jetzt entkleidete und danach wusch.

Alexander hatte verstanden und so ließ er den Diener gewähren. Dieser entkleidete Alexander langsam und legte seine Kleidung auf eine Komode. Der Diener deutete auf eine Vertiefung, die im Boden eingelassen war und Alexander setzte sich dort vollkommen unbekleidet hinein.

Der Diener nahm einen Krug mit Wasser und ein Stück Seife zur Hand und begann Alexander von oben bis unten einzuseifen. Als der Diener Alexander in den Schritt greifen wollte, um ihn dort einzuseifen ergriff Alexander die Hand des Dieners und nahm ihn die Seife aus der Hand und wies den Diener mit einer Handbewegung an, dass er sich umdrehen solle.

Mit einem schiefen Grinsen drehte sich der Diener um und Alexander wusch sich selbst den den unteren Körperbereich.

Nachdem er das getan hatte, machte er dem Diener durch eine Handbewegung deutlich, dass er Alexander den Rücken einseifen sollte und der Diener tat wie ihm geheißen.

Nachdem der Diener Alexander den Rücken abgeschrubbt hatte nahm er ein Handtuch zur Hand und trocknete Alexander ab, auch wenn Alexander seinen Intimbereich selbst übernahm.

Nachdem er vollkommen trocken war, wurde er von dem Diener in Tüchern gehüllt, die ihn vor der Hitze und vor den starken Sonnenstrahlen schützen sollten.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Atmu und Yugi traten ein. Der Diener warf sich auf den Boden und murmelte etwas auf arabisch. Atemu befahl dem Diener etwas und der Diener verließ sofort den Raum.

Nun trat Yugi hervor und überreichte Atemu eine kleine, mit Rubinen versetzte Truhe. Atemu öffnete die Truhe und nahm ein paar Goldringe heraus und band diese um Alexanders Hand- und Fußgelenke. Als Atemu damit fertig war nahm er eine goldene Kette heraus, in der ein Horus-Auge eingearbeitet war. Er beugte sich vor und band die Kette um Alexanders Hals.

Da nun der Schmuck aus der Truhe an Alexanders Körper angebracht war, schloss Yugi die Truhe und Atemu ergriff das Wort.

“Nun, jetzt bist du fast fertig. Ich habe noch eine kleine Auswahl von Schmuck und Kleidern für dich hier herschaffen lassen. Du findest die Sachen dort drüben in den Schränken.

Ich finde, ein Adliger sollte sich auch entsprechend seines Ranges kleiden und du musst ein sehr hochrangiger Adliger sein, warum sollte sich sonst der Pharao des alten Ägyptens und ein fleischgewordener Gott und Sohn des Sonnengottes Ra mit dir abgeben? Die Kette, die um deinen Hals hängt zeigt deinen Dienern und auch allen Menschen, denen du begegnest, dass du genauso wie ich unantastbar bist. Du bekommst natürlich auch eine eigene Leibgarde.

Jetzt musst du nur noch eine kleine Prozedur über dich ergehen lassen.“ sagte Atemu und griff nach seinem Mileniumspuzzle. Das Puzzle erstrahlte und Alexander überkam plötzlich ein Gefühl von Wärme, die aus seinem Inneren kam.

„Jetzt bist du bereit, dich als Aristokrat in diesem Palast und auch außerhalb zu verständigen. Versuch es doch mal bei deinem Diener!“ sagte Atemu und Yugi rief den Diener herein, der bereits vor der Tür wartete.

Der Diener verneigte sich vor Atemu und Yugi und als er Alexander in seinem neuen Gewand und dem Schmuck sah, verbeugte er sich auch vor Alexander.

Alexander war das Ganze nicht so ganz geheuer, doch Yugi nickte ihm aufmunternd zu.

Alexander sah nun zu dem Diener hinunter und sagte:

“Ich habe Durst! Bring mir ein Getränk, aber es darf keinen Alkohol enthalten!“

Diese Worte kamen aus Alexanders Mund und der Diener verbeugte sich um zu signalisieren, dass er Alexanders Befehl verstanden hatte. Der Diener verließ wieder den Raum und Alexander sah verwundert zu Atemu.

“Wie kann er mich verstehen? Es sei denn, dass ich gerade arabisch gesprochen habe, aber wie?“ fragte Alexander und er grübelte über diese Frage nach.

„Ich habe mit der Magie meines Puzzles bewirkt, dass du nun die Sprache dieses Landes sprechen und auch verstehen kannst. Wir sollten jetzt allerdings zu deinen Freunden gehen und sehen, wie weit die beiden bereits sind.“ sagte Atemu und wandte sich zur Tür.

Alexander und Yugi folgten ihm und so gingen die Drei aus dem Raum und einen langen Gang entlang. Am Ende des Ganges war eine Tür aus Palmenholz. Ein Diener öffnete die Tür und Atemu, Alexander und Yugi traten in den Raum.

Als Alexander in den Raum trat, erkannte er, dass Jesse und Jaden hier umgezogen wurden und die Diener, die im Raum waren, sahen auf und als sie Atemu erblickten warfen sie sich zu Boden und murmelten Ehrerbietungen.

Atemu ging zu Jesse und Jaden, der jetzt auch endlich wach war, herüber und überreichte ihnen den gleichen Schmuck wie vor ihnen Alexander.

Jaden und Jesse nahmen den Schmuck mit großen Augen entgegen und bedankten sich dafür.

Yugi öffnete gerade den Mund, um etwas zu sagen, doch ein gewaltiges Knurren unterbrach ihn. Alle schauten nach dem Verursacher dieses Knurrens um und als ein zweites Knurren ertönte erkannten alle die Quelle.

Jaden, der jetzt auch in ein weißes Gewand gehüllt war, hielt sich den Bauch und war leichenblass.

Alexander fiel es siedendheiß wieder ein. Jaden hatte ja das gesamte Essen, was er am Morgen zu sich genommen hatte, im Flugzeug wieder ausgebrochen.

Atemu, der jetzt auch verstanden hatte, woher das Knurren kam lächelte und sagte:

“Da ha wohl jemand Hunger. Ich denke, wir können alle eine Kleinigkeit vertragen!“

Und so gleich rief er einen Diener herbei, der in die Küche laufen und den Köchen sagen sollte, dass sie für den Pharao und seine adeligen Gäste etwas anrichten sollten.

Der Diener verneigte sich und verließ den Raum.

Atemu drehte sich wieder zu Alexander, Jaden, Jesse und Yugi um und meinte, dass sie jetzt mal gemeinsam den Palast erkunden würden, solange sie auf das Essen warten müssten.

Gemeinsam verließen sie den Raum und Atemu zeigte ihnen den gesamten Palast.

„Sag mal, Atemu, ich habe gehört, dass die Ägypter eine eigene Kampfsportart hatten, kann ich diese mal kennen lernen?“ fragte Alexander, als er ein paar Männer sah, die eine Art Übungskampf ausführten.

Jaden und Jesse grinsten, denn sie wussten ja bereits, dass Alexander ein echter Kampfsportfreak war.

„Ähm ja, wenn du willst kannst du morgen mit dem Training teilnehmen. Ich bin mir sicher, es wird dir Spaß machen, dass garantiere ich dir!“ sagte Atemu und setzte ein leicht schmutziges Grinsen auf.

Yugi sah Atmus Grinsen und musste unvermeidlich lächeln, da er wusste, welches Training Atmu meinte, denn schließlich musste auch Yugi dieses Training durchmachen.

Alexander hatte allerdings keine Möglichkeit mehr Atemu zu antworten, denn in diesem Moment kam ein Diener verneigte sich und sagte zu Atemu:

“Es ist angerichtet; Herr, ihr könnt jetzt speisen.“

Von Jaden war ein erleichtertes Seufzen zu hören und so gingen sie alle gemeinsam in den großen Speisesaal.

Im Speisesaal war ein großer, langer Tisch aufgestellt auf dem die verführerischsten Speisen standen. Die Speisen kamen alle aus dem orientalischen Raum und sie rochen einfach nur verführerisch.

Alexander, Atemu, Yugi, Jaden und Jesse setzten sich an den Tisch und Jaden begann sich sofort den Teller mit Händen und Füßen zu füllen und er begann sofort an zu essen, ohne auf die anderen zu warten.

Atemu lächelte nur und wies die anderen an, sich zu bedienen und so begann das Mahl.

Das Essen dauerte mehrere Stunden und die Freunde aßen, tranken und schwatzten fröhlich vor sich hin, bis alles Essen verputzt war.

Todmüde verließen sie gemeinsam den Speisesaal und gingen in ihre Gemächer.

Da Atemu nicht wusste, dass Jaden und Jesse ein Paar waren hatte er für jeden ein eigenes Gemach einrichten lassen und so gingen die beiden etwas angesäuert in ihr eigenes Gemach und auch Alexander verabschiedete sich vom Pharao und von Yugi und machte sich auf dem Weg in sein Gemach.

Dort angekommen ließ er sich von seinem Diener entkleiden und auch Nachtkleidung anziehen und er befahl dem Diener sein Zimmer zu verlassen, denn jetzt brauche er schließlich den Diener nicht mehr.

So ging Alexander ins Bett und schloss die Augen. Der letzte Gedanke, der im kam, bevor er einschlief, war, wie und warum sie alle hier her gekommen waren.
 

Ende des 13. Kapitel

Kennenlernen

Kennenlernen
 

„Herr, Herr, wacht auf!“

Alexander schreckte aus dem Schlaf und sah sich erstmal nach dem Verursacher des Lärms um. Er erblickte den Diener, der ihm schon am Tag zuvor zugewiesen worden war.

“W-Was willst du?“ fragte Alexander schläfrig und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

“Ihr sollt aufstehen! Der Pharao erwartet euch im Speisesaal.“ Sagte der Diener mit einer Verbeugung.

Alexander, der plötzlich hellwach war, stürzte aus dem Bett und der Diener nahm einen Krug mit Wasser zur Hand und wusch Alexander, auch wenn dieser seine untere Körperregion selbst übernahm.

Nachdem Alexander vollkommen gewaschen war kleidete der Diener ihn ein und er setzte auch den Schmuck an Alexanders Hand- und Fußgelenke und auch an Alexanders Hals.

Nachdem alles erledigt war verließ Alexander gefolgt von seinem Diener sein Gemach und ging in den Speisesaal, wo bereits Yugi und der Pharao auf ihn warteten.

“Guten Morgen, Alexander!“ begrüßten Atemu und Yugi Alexander gleichzeitig.

“Ich wünsche euch ebenfalls einen guten Morgen“ sagte Alexander und deutete vor dem Pharao eine leichte Verbeugung an.

Im selben Moment betraten auch Jaden und Jesse den Speisesaal und so begann das Frühstück, dass wie das Essen am Vortag aus orientalischen Speisen bestand.

Nachdem das Frühstück beendet war erhob sich Atemu und ergriff das Wort.

“Nun, da wir jetzt gestärkt sind können wir in den Tag starten. Ich habe für Jaden und Jesse eine Führung durch die Stadt veranlasst und für Alexander, habe ich eine Übungsstunde bei meinem besten Waffenmeister vereinbart.

Yugi und ich werden den Palastgeschäften nachgehen. Das wars, ihr könnt gehen!“ sagte Atemu und setzte sich.

Alexander, Jaden und Jesse erhoben sich und auch gleich kam ein Diener auf Alexander zugewuselt. Der Diener verneigte sich nervös vor Alexander und bat ihn, ihm zu folgen.

Alexander verabschiedete sich von den anderen und folgte dem Diener aus dem Speisesaal, durch ein paar sonnenlichtdurchflutende Gänge in einen großen Raum, wo bereits jemand auf Alexander wartete.

Dieser Jemand war ein Junge. Dieser Junge hatte von der Sonne gebräunte Haut, hellblondes Haar und einen durchtrainierten Körper. Er trug nur einen Lendenschurz und in der rechten Hand hielt er einen langen Stab.

Als Alexander eintrat sah der Junge auf, verneigte sich und sagte:

“Guten Morgen, Herr. Mein Name ist Sopdu. Ich bin ab heute ihr Trainingspartner. Ich werde euch alles beibringen, was ich über die ägyptische Kampfkunst weiß.“

Alexander besah sich Sopdu genauer an und fand ihn recht attraktiv. Wie alt er wohl war? Fünfzehn oder sechzehn, älter auf keinen Fall.

„Du kannst mich Alexander nennen. Es freut mich, dich kennen zu lernen.“ sagte Alexander und musterte Sopdu genauer.

So begann die erste Übungsstunde, in der sie sich mit der Selbstverteidigung ohne Waffen befassten. Sie trainierten bis in die späten Abendstunden und als die Sonne untergegangen war und sich das kühle Tuch der Nacht über den Palast legte gingen Alexander und Sopdu wieder in den Raum, indem sie sich zum ersten Mal trafen und ließen sich von den Diener die durchgeschwitzten Lendenschürze abnehmen.

Sopdu hatte keinerlei Scham sich so vor jemandem zu zeigen und ließ sich von einem der Diener waschen. Ein weiterer Diener kam auf Alexander zu und begann auch ihn zu waschen.

Als er bemerkte, dass Alexander ihn beobachtete sagte er:

“Du bist geschickt im Umgang mit der perfekten Verteidigung, aber wie sieht es im Umgang mit der Klinge aus? Wir werden morgen nach Wiederholung der heutigen Übung mit dem Umgang der Klinge beginnen. Aber sag Alexander, hast du in dem Land, aus dem du stammst, ebenfalls eine Verteidigungstechnik erlernt? Du wirkst auf mich, als wenn es nicht das erste Mal gewesen wäre, dass du die auf diese Art bewährt hättest, dass zeigt mir auch dein Körper.“

Sopdu lächelte und sah Alexander freundlich an.

Alexander, total überrumpelt von diesen Worten errötete und schwieg. Irgendwie fand er wirklich Sopdu attraktiv.

Nun war es an Alexander, etwas zu sagen.

“Es freut mich, wenn dir meine Leistung zusagt. In meinem Heimatland habe ich ebenfalls eine Verteidigungstechnik erlernt. Im Umgang mit der Klinge habe ich noch keine Erfahrung, bin aber bereit, auch in diesem Gebiet zu lernen.“

“Das freut mich, Alexander!“ sagte Sopdu und damit war das Gespräch beendet. Die Diener hatten Alexander wieder eingekleidet, wobei Sopdu nur ein leicht durchsichtiges Gewand für die Nacht angelegt worden war.

Alexander verabschiedete sich und wollte gerade zur Tür gehen, als er auf dem nassen Boden ausrutschte. Sopdu versuchte Alexander noch abzustützen, doch es half nichts und so riss Alexander Sopdu mit zu Boden.

Als Alexander einen Moment später die Augen öffnete lag er auf Sopdu. Dieser war total verblüfft und streifte eine Strähne aus Alexanders Gesicht. Durch diese Berührung errötete Alexander, stand schnell auf und verließ das Zimmer. Warum musste dieser Sopdu auch so gut aussehen? Sein blondes Haar, sein athletischer Körper, seine Augen, in denen feuerrote Pupillen ruhten und sein Lächeln, einfach perfekt. Als Alexander kurz auf Sopdu lag hatte er die Möglichkeit kurz dessen Duft einzuatmen. Sopdu hatte etwas an sich, was Alexander einfach nur faszinierte und anzog.

Während Alexander durch die Gänge ging und über Sopdu nachdachte stieß er mit jemanden zusammen, den er bis jetzt nicht gesehen hatte.

„Autsch, sag mal, läufst du immer so kopflos durch die Gegend, Alex?“ fragte eine bekannte Stimme.

Alexander sah auf und blickte in rehbraune Augen.

„Sorry, ich war nur in Gedanken. Hab nicht auf den Weg geachtet.“ Nuschelte Alexander, stand auf und half auch Jaden auf die Beine.

„Alles in Ordnung mit dir, du wirkst etwas abwesend.“ sagte Jaden und sah seinen Freund besorgt an.

„Ja, ja, mit mir ist alles in Ordnung. Entschuldige mich, ich bin müde und gehe jetzt in mein Bett.“ nuschelte Alexander und machte sich auf den Weg in sein Gemach.

Jaden sah ihm mit einem besorgten Gesichtsausdruck nach und machte sich dann auf den Weg zu Jesses Gemach, denn schließlich hatten sie schon lange nicht mehr miteinander „gespielt“ .

Am nächsten Morgen stand Alexander früher als gewöhnlich auf, so dass sein Diener ihn noch nicht einmal wecken musste. Der Diener nahm einen Krug mit Wasser zur Hand und fing Alexander an zu waschen.

Alexander dachte über den vergangenen Tag nach und auch über Sopdu nach und er war so tief in seinen Gedanken versunken, dass ihm gar nicht auffiel, wie sein Diener ihm den Lappen hinhielt, damit er sich selber seinen unteren Köperbereich waschen konnte. Da Alexander nicht auf die Geste des Dieners reagierte, wusch er Alexander diesmal komplett, trocknete und kleidete ihn ein.

Nachdem Alexander angekleidet war ging er in den Speisesaal, um mit dem Pharao, Yugi, Jesse und Jaden zu frühstücken.

Als Atemu die heutigen Tagespunkte besprochen hatte ergriff Alexanders das Wort:

“Atemu, hättest du etwas dagegen, wenn ich heute wieder eine Übungsstunde mit Sopdu mache, er wollte mir heute den Umgang mit der Klinge erläutern anstatt heute in die Stadt zu gehen.“

Atemu dachte über Alexanders Bitte nach und erklärte sich dann einverstanden damit.

Alexander war erleichtert darüber und gleich nach dem Frühstück verabschiedete er sich von den anderen und ging eiligen Schrittes zu dem Raum, wo Sopdu trainierte.

Währenddessen blieben Jaden und Jesse am Tisch im Speisesaal zurück. Jaden beugte sich zu Jesse rüber und flüsterte ihm ins Ohr:

“Weißt du, was mit ihm los ist? Ich bin gestern Abend mit ihm zusammengestoßen und er schien ziemlich nachdenklich zu sein, als ob ihn etwas beschäftigen würde. Ich glaube, irgendwas ist da gestern bei dieser Übungsstunde vorgefallen. Was meinst du dazu?“

“Ja, er benimmt sich wirklich etwas seltsam, vielleicht nur, weil er sich nach jemandem sehnt, den er genauso lieben kann, wie wir es tun. Aber wenn es wirklich gestern bei diesen Übungsstunden passiert sein sollte, warum hätte er dann vorhin Atemu bitten sollen, heute wieder eine Übungsstunde machen zu dürfen?“ sagte Jesse und nahm einen Schluck aus seinem goldenen Kelch.

Jaden wusste darauf keine Antwort und so schwieg er. Jesse stand auf und auch Jaden folgt ihm und so gingen sie zu dem Treffen, dass Atemu für sie organisiert hatte.

Währenddessen trat Alexander in den Raum, wo bereits Sopdu auf ihn wartete.

Sopdu drehte sich um und erblickte Alexander.

“Ah, sei willkommen, Alexander, ich habe bereits auf dich gewartet. Ich habe hier mehrere Schwerter, mit denen wir uns heute beschäftigen werden.“ sagte Sopdu.

Sogleich kam jeweils ein Diener auf Alexander und Sopdu zu und entkleideten sie und zogen ihnen jeweils einen Lendenschurz an.

Nachdem die beiden Jungs umgezogen waren gingen sie raus auf den Trainingsplatz und nahmen ihre Anfangsstellungen ein, da sie erst den unbewaffneten Kampf üben wollten.

Sie trainierten bis zum Mittag und Alexander schaffte es bereits jetzt Sopdu erfolgreich Kontra zu bieten. Nach dem Training machten sie eine Pause und gingen wieder in Sopdus Zimmer. Dort angekommen nahmen sie von den Dienern ihr Trinken entgegen und sie setzten sich auf zwei Stühle.

Alexander nahm einen Schluck aus seinen Krug und besah sich Sopdu noch einmal genauer an.

Sopdu war von oben bis unten durchgeschwitzt und Alexander musste schlucken, als er einen Schweißtropfen beobachtete, der sich von Sopdus Brustkorb über dessen Bauchmuskeln bis unter dessen Lendenschurz schlich. Alexanders Gedanken schlichen nun in den schmutzigen Bereich ab.

Plötzlich riss ihn ein Lachen aus den Gedanken und er sah sich nach der Person um, von der das Lachen kam und er erblickte seinen und Sopdus Diener.

Sopdu war bereits aufgesprungen und wies die beiden Diener an, den Raum zu verlassen und die Diener gingen unter hämischen Lachen aus dem Raum.

Als Sopdu sich wieder auf den Stuhl setzte sah er Alexander an, lächelte und sagte:

“Mach dir keine Gedanken über die Beiden. Sie haben nur darüber gelacht, dass du so in Gedanken warst und wohl deine Gedanken nicht mehr ganz rein waren.

Aber lass dir gesagt sein, dass sie nicht das gleiche durchleben, wie wir es tun, denn sie sind Eunuchen. Ihnen wurde die Fähigkeit genommen neues leben zu schenken und sie haben auch kein Verlangen mehr danach, aber sie machen sich über jeden lustig, der dieser körperliche Reaktion zeigt.

Aber mach dir keine Sorgen, dass ist in unseren Alter ganz normal, aber erlaub mir die Frage, an welche Frau du gedacht hattest, vielleicht könnte ja der Pharao etwas aus seinem persönlichen Harem beisteuern."

Alexander wurde rot. Dass Sopdu ihn fragte, an welche Frau er gedacht hatte, nur weil er seine Gedanken nicht im Zaum gehalten hatte, war ihm mehr als peinlich und so antwortete er nicht auf Sopdus Frage.

Nachdem Alexander seinen Krug gelehrt hatte und auch alle unangebrachten körperlichen Reaktionen abgeklungen waren gingen er und Sopdu aus dem Zimmer wieder auf den Trainingsplatz. Diesmal nahmen sie sich jeweils ein Schwert in die Hand und stellten sich in Position.

“Das wichtigste, was du wissen musst ist die Disziplin. Ohne Disziplin funktioniert gar nichts. Aber das allein zu wissen reicht nicht, du musst es auch in den Bewegungen deines Körpers zeigen. Deine Bewegung müssen stark, präzise und so geschmeidig wie die eines Schmetterling sein. Erst dann kannst du deine körperlichen Grenzen überwinden und deinen Gegner besiegen und nun lass uns beginnen.“ erklärte Sopdu Alexander und so begannen sie mit den Grundstellungen des Schwertkampfes.

Sie trainierten und Alexander erlernte die besten Finten und Konterangriffe, die Sopdu kannte und schon am Ende des Trainings konnte Alexander wirklich gut mit dem Schwert umgehen.

Nach dem Training gingen Alexander und Sopdu in dessen Zimmer.

Im Zimmer angekommen kamen bereits die Diener auf Alexander und Sopdu zu, allerdings befahl Alexander dem Diener mit einer Handbewegung den Raum wieder zu verlassen.

Sopdu sah Alexander nur verwirrt an, doch jetzt ergriff Alexander das Wort.

“Sag mal, wie meintest du das vorhin? Das mit den Eunuchen. Warum werden überhaupt Eunuchen gebraucht und aus welchen Grund wird ihnen, na ja, du weißt schon?“ fragte Alexander.

Sopdu setzte ein Lächeln auf, das etwas gezwungen wirkte.

„Eunuchen werden als Haremswächter genutzt, da sie die besten, effektivsten und vertrauenswürdigsten Wachen sind, die man in Ägypten finden kann. Nun ja, ihnen wird die Fähigkeit neues Leben zu schenken genommen. Das sollte eigentlich auch mir passieren, aber der Pharao erkannte mein Talent in den Kampfkünsten und holte mich hier an den königlichen Hof und so entkam ich meinem Schicksal.“ sagte Sopdu.

„Warum solltest du auch ein Eunuche werden?“ fragte Alexander neugierig.

“Nun ja, ich wurde von meiner Familie verstoßen, weil ich ihnen keinen Nachkommen schenken wollte.“ Sagte Sopdu niedergeschlagen.

Tränen, bittere Tränen rollten Sopdus Wangen hinunter und er ließ sie gewähren.

Alexander konnte Sopdu verstehen und nahm ein Tuch zur Hand und tupfte die Tränen von Sopdus Wange.

“Mach dir keine Sorgen darüber, du bist nicht allein. Auch meine Familie ist nicht gut auf mich zu sprechen, denn auch ich will ihnen keinen Nachkommen schenken.“ Sagte Alexander und strich eine einsame Träne von Sopdus Lippen.

Sopdu schmiegte sich an Alexanders Hand und einen Moment später brach er hemmungslos und Tränen aus und Alexander nahm in den Arm und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.

„Ruhig, es ist alles gut. Du musst doch nicht mehr darüber grübeln. Aber warum wolltest du deinen Eltern keinen Nachfahren schenken? Vielleicht können wir mit deinen Eltern reden.“ beschwichtigte Alexander und versuchte Sopdu zu beruhigen.

Sopdu versuchte sich zu beruhigen und schluckte die letzten Tränen herunter.

“I-ich hab schon versucht, mit meinen Eltern zu reden, doch sie hören mir nicht einmal mehr zu. Ihrer Meinung nach bin ich eine Schande für die Familie, n- nur weil ich nicht die Tochter des Nachbarn heiraten wollte. Dann, ein paar Tage nach diesen Streit hat mich mein V-Vater erwischt, wie ich…..!“

schluchzte Sopdu.

“Beruhig dich! Bei was hat dein Vater dich erwischt. Egal was es war, es ist kein Grund, einen Sohn so zu behandeln. Vetrau mir, ich verurteile dich nicht, egal was es war.“ Flüsterte Alexander in einen beruhigenden Ton.

„Wirklich?“ fragte Sopdu heißer.

Alexander nickte und wischte Sopdu noch einmal die Tränen aus dem Gesicht.

“Ich h-habe einen Jungen ge-geküsst. Ich h-hatte damals mich in einen anderen J-Jungen in meinem Alter verliebt und auch dieser andere J-Junge hatte sich in mich verliebt und wir hatten uns zum ersten Mal ge-geküsst. Mein Vater hat mich dabei erwischt und mir direkt eine geknallt“ Sagte Sopdu und ihm rannen wieder Tränen über das Gesicht.

“Was ist dann passiert, als dein Vater dich erwischt hatte?“ fragte Alexander vorsichtig.

“Mein Vater schliff mich nach Hause und verprügelte mich den ganzen Tag. Ich hatte Glück, dass meine Mutter mich beschützt hatte und so konnte ich fliehen. Aber ich kam zu spät, meine Familie hatte meinen Freund bereits gerichtet und sie versuchten auch mich zu richten. Ich floh zum Palast und flehte den Pharao an, mich in seine Obhut zu nehmen. Als erstes sollte ich als Eunuche dem Pharao dienen, aber als der Pharao mein Talent erkannte ernannte er mich zu seinem Waffenmeister.“ Sagte Sopdu und ließ einen trockenen Schluchzer vernehmen.

„Mach dir keine Sorgen, du bist nicht der Einzigste, der nicht auf Frauen steht.“ Sagte Alexander und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf.

In Sopdu waren nun Verwunderung, Verwirrung und Hoffnung zu sehen.

Alexander beugte sich zu Sopdu herüber und flüsterte ihm die Worte: „Soll ich es dir beweisen?“ ins Ohr.

Sopdu sah Alexander hoffnungsvoll an und so ließ Alexander seine rechte Hand auf Sopdu ruhen und gab ihm so Halt. Mit seiner linken Hand strich er über Sopdu Lippen.

Sopdu beugte sich zu Alexander hinüber und jetzt legten sich seine Lippen auf die von Alexander.

Nur langsam, wie in Trance schlich sich seine Zunge in die Mundhöhle von Sopdu und forderte ihn zu einem Tanz auf.

Die beiden Jungs waren derartig in ihren Kuss vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass sich zwei anderen Jungen von der Tür ihres Zimmers wegschlichen.
 

Ende des 14. Kapitel
 

So, ich hoffe, euch hat auch dieses Kapitel gefallen, aber ich verspreche euch, es wird noch hoch her gehen, denn dunkle Wolken ziehen auf!

Der Beginn von Duel Monsters

15. Kapitel: Der Beginn von Duel Monsters
 

Schnarch….

Schnarch…

Schnarch….

“Wie süß er doch aussieht, wenn er schläft, so stolz und würdevoll.“ dachte sich Alexander und sah Sopdu verliebt an.

Es war am frühen Morgen und Alexander und Sopdu lagen in Sopdus Bett. Nach dem gestrigen Kuss hatte Alexander spontan beschlossen bei Sopdu zu schlafen. Alexander kuschelte sich noch näher an Sopdu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Plötzlich öffnete Sopdu die Augen und lächelte Alexander an.

„Na, guten Morgen, Alex. Hast du gut geschlafen? Ach bei Horus, es ist ja noch mitten in der Nacht. Warum weckst du mich denn, oder kann es sein, dass du noch mal einen derartigen Kuss haben willst?!“ fragte Sopdu und setzte ein schelmisches Lächeln auf.

“Ja, das auch, aber ich denke, dass es besser ist, wenn ich mich zurück in mein Gemach schleiche, denn wer weiß, wie der Pharao auf unser kleines Geheimnis reagiert.“ Sagte Alexander liebevoll.

Sopdu lächelte etwas bedrückt, aber Alexander nahm ihn in seine Arme und küsste ihn verlangend.

“Mhh, warum musst du nur immer solch überzeugende Argumente haben?“ fragte Sopdu mit einem Lachen.

“Tja, gelernt ist eben gelernt, aber lass mich dir noch einen kleinen Tipp geben, bevor ich gehe. Lass mal dein Bett von deinen Diener reinigen, es ist etwas klebrig. Dabei haben wir gar nichts gemacht, oder hast du dich nicht beherrschen können?“ fragte Alexander und lachte herzhaft.

Darauf stand Alexander auf, gab Sopdu einen Abschiedskuss und verließ das Zimmer.

Alexander schlich durch die Gänge des Palastes und als er um eine Ecke bog sah er am Ende des Ganges zwei Wachen stehen. Alexander schnellte wieder zurück um die Ecke, sodass die Wachen ihn nicht sehen konnten.

Den Stimmen nach zu urteilen kamen die Wachen immer näher. Alexander sah sich panisch um und erblickte nicht weit entfernt eine Tür. Alexander spurtete darauf zu und stürzte hinein.
 

“Nicht da!

Warum nicht? Du magst es doch genau da!“

“Ahh, nicht, bitte“!
 

Alexander versuchte die Quelle dieser Geräusche ausfindig zu machen und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten sah er ein Bett, das entweder ein Eigenleben entwickelt hatte oder wohl gerade genutzt wurde.

Alexander war das ganze nicht geheuer und so fragte er laut in die Dunkelheit hinein.

“Wer ist da?“

Plötzlich erstarben die Geräusche. Alexander ging auf das Bett zu und riss die Bettdecke herunter.

Erschrocken sahen sie auf.

Alexander stand der Schock im Gesicht, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er stolperte aus dem Zimmer und rannte den Gang entlang, die Wachen waren jetzt zum Glück verschwunden. Als er in seinem Zimmer angekommen war legte er mit größter Eile seine Kleider ab und legte sich ins Bett und schlief schon nach wenigen Minuten ein.

Nur ein paar Stunden später weckte ihn sein Diener und Alexander stieg noch etwas verschlafen aus dem Bett.

Nach der üblichen morgendlichen Reinigung, in der Alexander wieder seine untere Körperregion übernahm, ließ er sich von seinem Diener anziehen und ging anschließend zum Frühstück in den Speisesaal.

Am Frühstückstisch waren bereits Atemu und Yugi und als Alexander eintrat begannen sie hastig ein Gespräch. Er grüßte die Beiden und er bekam nur ein fahriges „ Guten Morgen“ von Atemu als Antwort.

Es dauerte nicht lange und Jaden und Jesse betraten den Speisesaal. Als sie Alexander erblickten setzten sie beide ein strahlendes Grinsen auf und setzten sich jeweils auf ihren Platz.

Das Frühstück begann und war eigentlich eine stumme Angelegenheit. Jaden ließ sich von Jesse das Essen in den Mund legen und wirkte recht zufrieden mit sich und der Welt. Atemu und Yugi waren immer noch in ihr Gespräch vertieft und aßen nur gelegentlich etwas und Alexander war gedanklich bei Sopdu und führte mit ihm einen wahnsinnigen Kuss durch.

Nachdem das Frühstück beendet war erhob sich Atemu:

“Nun, da wir nun gesättigt sind, möchte ich euch den heutigen Tagesablauf erklären. Heute werden wir einmal etwas gemeinsam machen. Ich werde euch den Ursprung von Duel Monster näher erläutern und wir werden uns dann auch noch duellieren.“ Sagte Atemu und erhob sich.

Alexander, Jaden, Jesse und Yugi erhoben sich ebenfalls und gemeinsam verließen sie den Speisesaal.

Sie gingen durch die vielen Gänge auf den Hof, der hinter dem Palast angelegt war. Dort warteten bereits mehrere Diener auf sie.

Einer der Diener kam auf Atemu zu und verneigte sich vor ihm. Der Diener überreichte Atemu ein Bündel und Atemu nahm es entgegen.

Alexander sah sich um und war überwältigt. Dieser Hof war viermal größer als der Trainingsplatz, denn Alexander und Sopdu für ihr Training benutzten.

Atemu drehte sich den drei Freunden zu und entrollte das Bündel auf dem Boden. Aus dem Bündel kamen 5 Duelldisks zum Vorschein. Dieses Duelldisks waren aus purem Gold und hatten nur drei Platten. Er schloss sich eine der Duelldisks an und reichte die anderen Duelldisks an Yugi, Alexander, Jaden und Jesse weiter. Nachdem alle ihre Duelldisk an ihren Handgelenk angebracht hatten, ergriff wieder Atemu das Wort.

“Nun, wie ihr seht, sind diese Duelldisks, die ihr an euren Handgelenken angebracht habt, etwas anders, als die, die ihr in eurer Zeit benutzt. Der Ursprung von Duel Monsters ist viel älter, als ihr denkt. Maximilion Pegasus hat es nur in eure Zeit gebracht in der Form des Sammelkartenspiels, wie ihr es kennt. Aber die Wurzeln stammen aus dieser Zeit, um genauer zu sein aus diesem Land. Hier ist es allerdings kein Spiel zum Spaß, sondern eher ein Prozess oder ein Kampf auf Leben und Tod. Die Monster, die ihr beschwört sind entweder in Steintafeln versiegelt oder, wenn es eure Seelenkreaturen sind, dann aus euren tiefsten Inneren. Ihr müsst wissen, dass jeder Mensch eine Kreatur in sich trägt. Diese Kreatur verändert sich immer, es kommt darauf an, ob ihr reines Herzens seit oder eher ein Verbrecher. Aber nun lasst uns beginnen. Schließt die Augen und hört in euch hinein. Kommuniziert mit der Kreatur, die in euch wohnt und versucht ihr eine Hülle zu geben, die auch außerhalb eures Körpers zu sehen ist.“

Alexander schloss die Augen und hörte in sich hinein. Eine Weile hörte er nichts als das Rauschen des Windes und das Atmen der anwesenden Personen.

Nur leise, wie ein leises Flüstern hörte Alexander ein leises Knurren. Alexander tauchte immer tiefer in sich ein und plötzlich hatte er das Gefühl, als würde er den Boden unter den Füßen verlieren. Er hatte zwar immer noch die Augen geschlossen, doch in seinen Inneren schwebte er in einem Meer aus Wolken.
 

Plötzlich durchdrang ein ohrenzerfetzendes Brüllen die Wolken und ein riesiger Drache erschien. Die Schuppen des Drachens waren dunkelblau und er war riesig, mindestens 10 Meter hoch und an die 30 Meter lang. Einfach ein Monstrum von Drache. Alexander verschlug es die Sprache und verrenkte sich fast den Hals, als er nach oben zu dem Kopf des Drachens schaute. Dann fiel ihm wieder ein, dass dies ja das Innere seiner Seele widerspiegelte und er ja alles machen konnte, was er wollte. So erhob er sich und flog zu dem Kopf des Drachens und sah in die großen, gelben Augen. Die Augen des Drachens waren gelb, wie die eines Falkens, genau wie die von Alexander.

„Nun sehen wir uns endlich, Alexander! Ich bin die Kreatur, die im Inneren deiner Seele wohnt und diese vor Schaden bewart. Wir sind uns schon einmal begegnet. Damals, als du deinen Eltern alles gebeichtet hast, damals, als deine Eltern dir Vorwürfe gemacht haben bist du hier her geflohen und ich habe dich vor allen Einflüssen der Außenwelt abgeschirmt. Mir war gleich klar, dass du ein außergewöhnlicher Junge warst und auch, dass du dich aufgrund der psychischen Belastung damals nicht an mich erinnern würdest. Ich bin Jahuga, ein Drache aus der alten Zeit, aber in deiner Zeit, aus der du stammst nennt man mich den Urteilsdrachen. Unter meinem Befehl stehen tausende Kreaturen des Lichtes und diese Kreaturen nennen sich selbst Lichtverpflichtende.

Auf meinen Befehl hin werden sie dich vor allem Schaden bewahren.“

Die Stimme des Drachen drang durch Alexanders Geist wie eine Dampfwalze.

“Aber wie kommt es, dass ich dich nie bemerkt habe, außer damals, als ich zu dir geflohen sein sollte? Wie soll ich dich außerhalb meines Körpers in eine Hülle stecken, ich weiß nicht wie! Atemu sagte, dass die Kreaturen in unseren Inneren dann außerhalb unserer Körper gegen einander kämpfen werden! Aber was ist, wenn du dann verletzt oder sogar getötet wirst? Ich möchte dich nicht verlieren.“

All diese Worte kamen nicht aus Alexanders Mund, sondern es waren seine Gedanken, die durch das Wolkenreich hallten.

„Mach dir keine Sorgen. Außerhalb deines Körpers ist nur eine Hülle von mir, aber ich werde deinen Körper niemals verlassen. Wenn ich gegen die Kreaturen deiner Freunde antrete, werde ich noch himmlische Unterstützung haben, und mit dieser Unterstützung werde ich unbeschadet bleiben. Stell dir einfach vor, wie ich über dir fliege und mich in den Kampf stürze und ich verspreche dir, ich werde dies dann auch außerhalb deines Körpers tun.“ Sagte Jahuga und seine Stimme drang wie ein Donnergrollen durch die Wolken.

“Ich will aber bei dir sein, ab jetzt in jeder Sekunde. Ich will bewusst bei dir sein und mit dir diesen Kampf bestreiten!“ dachte Alexander und seine Gedanken flogen wie eine Brise durch die Wolken.

“Dann soll es so sein!“ schrie Jahuga gedanklich und Alexander tauchte nun wieder aus dem Wolkenreich in sein Bewusstsein auf und öffnete die Augen.
 

„Wie ich sehe, bist du jetzt auch fertig, Alexander. Nun dann, Alexander, Jaden, bitte begebt euch in die Mitte des Hofes, dann geht ihr jeweils zum anderen Ende und begebt euch in Startposition.“ sagte Atemu und Alexander und Jaden taten wie geheißen.

Alexander stellte sich an der einen Seite des Hofes auf, Jaden auf der anderen Seite.

“Nun, beschwört eure Kreaturen!“ sagte Atemu:

“Yeah, ich rufe den Krieger des Neos! Ich rufe den allmächtigen Elementarheld Neos!“ sagte Jaden und gleich darauf erschien eine Kreatur vor ihm.

Es war genau der Neos, den Alexander schon auf so vielen Karten gesehen hatte.

Nun war Alexander an der Reihe.

“Nun rufe ich den Gebieter des Himmels und der Lüfte. Ich rufe den unbezwingbaren Drachen Jahuga."

Alexander schloss die Augen stellte sich genau Jahuga vor, wie er, Alexander, auf ihn saß wie einer der mächtigen Drachenreiter in einer schillernden blauen Rüstung. Plötzlich erbebte die Erde unter ihnen und Alexander hatte wieder das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch diesmal saß er auf etwas. Alexander öffnete die Augen und erblickte vor sich einen blauen Drachenkopf. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, ein Abbild von Jahuga zu erschaffen und dazu saß er noch in eben der blauen Rüstung auf Jahugas Rücken, die er sich auch noch vorgestellt hatte.

Die Diener flohen vor Angst vor dem blauen Drachen und auch Jaden erzitterte.

„Lasset den Kampf beginnen!“ verkündete Atemu.

Alexander spornte gedanklich seinen Drachen an und der Drache reagierte mit einer Schnelligkeit, die Alexander ihm nicht zugetraut hätte. Er flog auf Neos zu und versuchte ihn mit den Klauen zu packen, doch Neos wich in letzter Sekunde aus und flog gen Himmel. Jahuga und Alexander folgten ihm und so entstand ein Himmelskampf, den keine der beiden Kontrahenten verlieren wollte.

Jahuga schnappte mit dem Maul nach Neos und erwischte ihn am linken Schienbein, worauf Neos wegknickte und gen Boden fiel. Doch kurz vor dem Aufprall auf dem Boden schaffte es Neos noch sich aufzuraffen und wieder an Höhe zu gewinnen.

Alexander und Jahuga drehten sich in Neos Richtung und flogen auf ihn zu, doch auf halbem Weg verschwand Neos einfach. Alexander sah sich um und einen Moment später erschien Neos an Jahugas rechten Hinterbein und trat mit voller Wucht dagegen. Jahuga jaulte auf vor Schmerz und Alexander suchte die geistige Verbindung mit ihm.

“Jahuga, ist alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt?“ fragte er auf telepatische Weise den Drachen.

“Nein, bin ich nicht, aber du brauchst nicht nur so zur Zierde auf meinen Rücken sitzen, du kannst auch was machen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist an deiner rechten Seite befindet sich ein Schwert! Benutze es, wenn du mir helfen willst.“ Antworte Jahuga und wehrte einen weiteren Angriff von Neos ab.

Alexander sah an seine rechte Seite und erblickte ein mit Juwelen verziertes Schwert. Er zog es aus der Scheide und hielt es kampfbereit auf Neos.

Neos verschwand wieder und tauchte einen Moment unter Jahuga auf, um ihn den Gnadenstoß zu verpassen. Alexander löste die Schnallen, die ihm im Sattel hielten und stürzte sich zu Neos hinab. Neos hatte wohl nicht damit gerechnet und reagierte zu langsam, auf jedenfall zerschnitt Alexander ihn mit dem Schwert in zwei Teile, die sich auch gleich auflösten.

Jetzt gab es nur noch ein Problem und das war: er fiel immer noch, denn Jahuga befand sich immer noch in der Luft, als Alexander abgesprungen war.

Alexander fiel immer weiter und kam dem Boden immer näher, als Jahuga aus der Wolkendecke kam und unter ihn flog, so dass Alexander in den Sattel fiel.

“Das war sehr leichtsinnig“ ermahnte ihn Jahuga und er setzte zur Landung an.

Am Boden gelandet rutsche Alexander von Jahugas Rücken und sogleich löste der Drache sich in Nichts auf.

“Das hast du gut gemacht! Ich muss sagen, du hast einen beeindruckenden Kampf hingelegt!“ sagte Jaden und schüttele Alexander als Sieger des Kampfes die Hand.

Als nächstes waren Jesse und Yugi an der Reihe. Jesse beschwor einen riesigen Drachen, der wie ein Regenbogen funkelte. Yugi dagegen beschwor einen riesigen Dämonen, der zwei Hörner an dem Schädel hatte.

Der Kampf zwischen beiden war recht ausgeglichen und so war auch das Ende, denn es gab keinen Sieger, da beide Monster am Ende des Kampfes kampfunfähig waren.

Jesse und Yugi beglückwünschten sich gegenseitig für diesen guten Kampf und auch Alexander und Atemu beglückwünschten sie.

Dann ergriff wieder mal Atemu das Wort.

“Ihr wart sehr gut, jeder von euch, aber jetzt ist es spät und ihr solltet ins Bett gehen, es wird diesmal euch etwas aufs Zimmer gebracht. Ich habe noch etwas zu erledigen, entschuldigt mich!“

Mit diesen Worten ging Atemu in Richtung Thronsaal.

Jaden, Jesse und Yugi gingen zu ihren Gemächern und unterhielten sich über die Kämpfe, Alexander schlug jedoch einen anderen Weg ein.

Er schlich sich in Sopdus Zimmer, wo er bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Alexander schloss Sopdu in die Arme und küsste ihn lange und ausgiebig. Er erzählte Sopdu vom Tag und von seinen Erlebnissen und Sopdu hörte ihm aufmerksam zu. Danach küsste er abermals Sopdu und versuchte ihn abzukitzeln, was im Endeffekt in einer Kissenschlacht endete.

Währenddessen im Thronsaal……………..

“Herr, Herr, es ist furchtbar!“ keuchte ein Mann, der gerade in den Thronsaal gestürzt war.

“Was ist passiert? Sprich!“ befahl Atemu dem Mann.

“Eine Horde von schwarzen Reitern hat ein Dorf am Ufer des Nils überfallen und vollkommen zerstört. Ich konnte noch rechtzeitig fliehen, aber es ist mir gelungen den Anführer zu sehen.“ sagte der Mann und sein Atem ging stoßweise.

“Wie sah der Anführer aus?“ fragte Atemu und sah nun wirklich beunruhigt aus.

“Der Anführer hatte ein rotes Gewand, eine Narbe am rechten Auge und einen Ring an seinem Hals, in dem ein Horusauge eingearbeitet war.“ Schilderte der Mann und brach nun vor Erschöpfung zusammen.

Atemu traf es wie ein Schlag.

“Konnte es sein? War es die Möglichkeit, dass er wieder im Land ist? Ich hatte so viel Mühe ihn aus Ägypten zu vertreiben und jetzt das!“ dachte sich Atemu verbittert.

Er befahl zwei Dienern den bewusstlosen Mann zu zwei seiner Heiler zu bringen und ging dann selbst in sein Gemach, denn schließlich brauchte er jetzt Schlaf, wenn er Morgen einen guten Plan mit seinen Feldherren auf die Beine stellen wollte, denn schließlich konnte er es nicht zulassen, dass dieser Mann noch mehr Dörfer zerstörte und sein Volk noch mehr litt.
 

Ende des 15. Kapitels!

Die heilige Zeremonie

16. Kapitel: Die heilige Zeremonie
 

„Nein, nicht so. Wenn dein Gegner von oben angreift dann musst du so kontern!“

“So etwa?“

“Ja, genau so!“

Alexander und Sopdu trainierten wieder auf ihrem Trainingsplatz und ließen die Schwerter gegeneinander klirren. Ihr Training dauerte bereits den ganzen Vormittag und Alexander hatte dafür sogar das Frühstück im Speisesaal mit den Anderen ausfallen lassen.

Alexander war im Schwertkampf bereits so gut wie Sopdu und es machte ihm sehr viel Spaß sich mit Sopdu zu messen.

Plötzlich kamen zwei der Diener auf Alexander und Sopdu zugerannt und griffen sie beide mit Schwertern an. Alexander, total überrascht davon stieß Sopdu von sich und parierte einen Schwerthieb, der sonst Sopdus linke Seite erwischt hätte.

Sopdu, der jetzt auch gemerkt hatte was vorgefallen war, drehte sich mit dem Rücken zu Alexander und so standen die beiden Jungs Rücken an Rücken auf dem Trainingsplatz.

“Das wird ein Spaß!“ sagte Sopdu und grinste.

“Ich freu mich schon darauf!“ erwiderte Alexander und setzte zum Angriff an.

Nun war es an Sopdu sich um seinen Gegner zu kümmern. Nach nur wenigen Minuten brach Sopdus Gegner zusammen und Alexanders Gegner ergriff die Flucht.

“Was sollte das denn? Warum greifen die uns denn an?“ fragte Alexander stirnrunzelnd.

Sopdu lächtelte und erwiderte:

“Weil ich es ihnen befahl. Ich dachte, wenn du in eine Situation gebracht wirst, die du nicht vorhersehen würdest, dann wärst du mehr gefordert als sonst.“

“Du hattest das also die ganze Zeit geplant?“ fragte Alexander.

Sopdu nickte und Alexander stürzte sich auf ihn und küsste ihn verlangend. Er setzte sich demonstrativ auf seine Hüfte und hielt seine Arme fest, so dass Sopdu sich nicht rühren konnte.

Alexander liebkoste Sopdus Hals und saugte daran, so dass sich ein roter Fleck bildete.

“Als kleine Rache für vorhin!“ sagte Alexander und grinste.

Alexander kümmerte sich nun um Sopdus Brustkorb. Er wollte sich gerade etwas weiter nach unten wagen, doch plötzlich waren zwei Stimmen zu hören.

“Hey, hey, ihr beiden Turteltauben, stören wir vielleicht?“ fragte Jaden, der gerade am Trainingsplatz angekommen war.

Alexander und Sopdu sahen auf und Sopdu wurde leichenblass.

“Versteht das nicht falsch! Das gehört mit zum Training dazu…..!“ versuchte Sopdu zu erklären, doch er wurde von Jaden unterbrochen.

“Mach dir keine Sorgen. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass Alexander jetzt jemanden gefunden hat, mit dem er seine Liebe teilen kann. Ich habe mir bereits so was ähnliches gedacht. Aber Alexander, warum hast du denn nicht mit mir oder Jesse geredet, du weißt, dass wir das gleiche empfinden wie du, du kannst dich uns doch anvertrauen.“ Sagte Jaden.

“Das stimmt!“ sagte Jesse und legte wie als wenn er seine Worte unterstreichen wollte seine Lippen auf die von Jaden.

Jetzt begriff Sopdu, warum Alexander den Beiden so sehr vertraute, denn die Beiden waren in der selben Situation wie er und Alexander.

“Da du uns ja nicht beim Frühstück mit deiner Anwesenheit beehrt hast, haben wir dir etwas mitgebracht. Du solltest dich waschen lassen und etwas besseres anziehen, denn nachher wird eine offizielle Feier stattfinden. Jeder von uns kann eine Person mitbringen.“ Sagte Jesse und wandte sich mit Jaden der Tür zu.

Alexander sah den Beiden noch hinterher und meinte zu hören, wie Jesse zu Jaden noch „Komm, wir haben noch etwas ganz wichtiges zu tun!“ sagte und dann Sopdus Raum verließ.

Alexander machte sich noch über das gerade eben geschehene Gedanken, als auch schon Sopdu die Initiative ergriff und Alexander von sich runterschubste und sich auf ihn legte.

“So, du bist jetzt dran!“ sagte Sopdu und setzte ein fieses Grinsen auf. Nun befasste er sich mit Alexander, doch bevor er zum spannenden Teil übergehen konnte kamen zwei Diener auf sie zu, die sie für das Fest zurecht machen wollten.

Sopdu ließ wehmütig von Alexander ab, doch in seinem Grinsen konnte Alexander lesen, dass er später noch sein Fett abbekam.

Der Diener geleitete Alexander zurück in sein Gemach und wusch und zog ihn an.

Nachdem Alexander mit dem besten Goldschmuck behangen war, dass er besaß machte er sich auf den Weg zu Sopdus Zimmer und nahm ihn mit zum Thronsaal, wo bereits Jesse und Jaden auf sie warteten.

„Es freut mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seit. Heute feiern wir ein großes Ereignis. Der Sonnengott Ra hat es selbst prophezeit.

Ich möchte euch nun meinen Verlobten vorstellen.“ verkündete Atemu und plötzlich ertönte ein dröhnender Trommelschwall.

Die Menge drehte sich zum anderen Ende des Thronsaals, wo eine Delegation aus drei Personen darauf wartete, dass sie losgehen durften. Die drei Personen waren mit Tüchern verhüllt und die Person in der Mitte war mit Schmuck und Edelsteinen reich behängt.

Die Trommelschläge erstarben und die drei Personen setzten sich in Bewegung.

Langsam, wie in Trance setzten sich die drei Personen in Bewegung und es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie vor Atemu, der vor seinen goldenen Thron stand, ankamen. Die drei Personen verneigten sich und die zwei Personen, die an der Seite standen traten hervor und nahmen der mittleren Person das Tuch aus dem Gesicht.

Alexander grinste, denn als Atemu erwähnt hatte, dass er sich verloben würde, hatte er schon gewusst, wer der Glückliche war.

Jaden und Jesse standen da, als ob sie der Blitz getroffen hätte, denn damit hatten sie beide nicht gerechnet.

Denn der Jenige, der sich mit Atemu verloben wollte war……..

“YUGI!!“ flüsterte Jesse verblüfft.

Yugi hatte in der Zwischenzeit Atemu seine Hand gereicht und ein Priester band ein heiliges Leinentuch um die Hände von Atemu und Yugi und sprach ein paar Worte, die Alexander nicht verstand, weil sie zu leise waren. Plötzlich erstrahlte das Milleniumspuzzle von Atemu und auch das Leinentuch erstrahlte. Das musste wohl die Verlobungszeremonie des alten Ägyptens gewesen sein, dennn plötzlich brach ein Jubelsturm im Thronsaal los, als wenn plötzlich tausend Zuschauer im Thronsaal wären und dabei waren es nur an die hundert Personen.

Zum Abschluss der Zeremonie gab Atemu Yugi einen langen und innigen Kuss.

“Ich danke euch, dass ihr dieser Zeremonie beigewohnt habt. Ich habe nun etwas für euch anrichten lassen."

Damit waren die Feierlichkeiten eröffnet und die Musiker begannen zu spielen.

Alexander, Sopdu, Jaden und Jesse bahnten sich einen Weg durch die Menge und als sie Atemu und Yugi erreichten gratulierten sie dem Pharao und dem neuen Prinz von Ägypten.

Die Feier dauerte bis zum Abend und für Alexander hätte sie noch viel länger dauern können, wenn ihn Sopdu nicht aus dem Thronsaal gezogen hätte.

Als sie beide auf dem Hof ankamen drehte sich Sopdu um und sah Alexander ins Gesicht.

“Ich möchte mit dir einen kleinen Ausflug machen, denn ich will dir etwas zeigen, Alexander.“ sagte Sopdu und rief zwei Stallburschen herbei, die ihnen beiden zwei Pferde brachten.

Da Alexander noch nicht vertraut war im Umgang mit Pferden stieg er etwas umständlich aufs Pferd auf und ritt hinter Sopdu langsam aus dem Palast auf die weite Wüste hinaus.

Sie ritten beide ungefähr eine halbe Stunde, bis am Horizont eine Palme auftauchte.

“Da hinten ist es!“ rief Sopdu nach hinten zu Alexander und er und Alexander beschleunigten ihre Pferde und es dauerte nur ein paar Minuten, bis Alexander erkannte, dass es nicht nur eine einzelne Palme war, sondern eine ganze Ansammlung von Palmen war. Als Alexander und Sopdu bei den Palmen ankamen, sah Alexander, dass sie bei einer Oase angekommen waren. Sopdu stieg von seinem Pferd ab und band die Zügel an einer Palme fest. Alexander folgte seinem Beispiel und stieg ebenfalls von seinem Pferd ab.

“Das hier wollte ich dir schon lange zeigen. Es ist mein Geheimplatz, wo ich mich zurückziehe, wenn ich mal Ruhe brauche. Komm, lass uns in der Oase ein Bad nehmen, wir sollten uns den Schweiß abwaschen.“ Sagte Sopdu und legte seine Kleidung ab.

Er ging ins Wasser und wartete dort auf Alexander.

Alexander streifte ebenfalls seine Kleidung ab und ging auch ins Wasser.

Sopdu umschlang Alexanders Hüfte und gab ihm einen zärtlichen Kuss.

“Du bist für mich das Wertvollste, das in meinem Leben existiert. Ich will dich niemals mehr hergeben. Ich liebe dich, Alexander.

Lass uns dies als unser geheimes Paradies festlegen, dann können wir immer gemeinsam hier her kommen!“ sagte Sopdu.

“Ich liebe dich auch, Sopdu. Du bist auch für mich das Wertvollste auf dieser Welt. Wenn es mir möglich ist, werde ich bis zu meinem Lebensende bei dir bleiben.

Ich freue mich schon auf die gemeinsamen Ausflüge hier her!“ raunte Alexander Sopdu ins Ohr.

Sopdu begann Alexanders Körper mit Wasser zu bedecken und jeden Zentimeter mit Küssen zu liebkosen. Als er dann sich weiter nach unten wagte ergriff Alexander sein Handgelenk.

“Bitte nicht! Ich bin noch nicht bereit dazu! Bitte verzeih mir!“ sagte Alexander und senkte den Kopf.

“Mach dir darüber keine Gedanken, wir haben alle Zeit der Welt. Wir müssen es nicht überstürzen.“ flüsterte Sopdu und gab Alexander einen kurzen Kuss auf die Stirn.

Sopdu umarmte Alexander und lehnte sich mit seinem gesamten Gewicht auf Alexander, so dass dieser wegknickte und ins Wasser plumpste.

Jetzt entbrannte zwischen den Beiden eine heftige Wasserschlacht, die zum Schluss Alexander für sich entscheiden konnte.

Nach der Wasserschlacht waren Beide erschöpft und so zogen sie sich wieder an und ritten zurück zum Palast.

Im Palast angekommen verabschiedeten sich die Beiden von einander und Alexander ging zurück in sein Gemach, um sich zu Bett zu begeben.

In seinem Gemach angekommen befahl der dem Diener, ihn auszuziehen und für die Nacht fertig zu machen.

Plötzlich, wie aus dem Nichts hallte ein Schrei in Alexanders Gemach.

“ACHTUNG, FEUER!“

Auf einmal schoss ein Feuergeschoss durch das Fenster in Alexanders Zimmer und in Windeseile stand das gesamte Zimmer in Flammen.

Die Rauchschwaden stiegen schnell empor und Alexander versuchte sich aus dem Zimmer zu tasten, denn der Rauch verwehrte ihm die Sicht.

Nach wenigen missglückten Versuchen fand Alexander die Tür und er und sein Diener stolperten hustend aus dem Gemach.

Sogleich kamen Wachen angerannt und auch Atemu, Yugi, Sopdu, Jaden und Jesse kamen angerannt um zu sehen, was vorgefallen war.

Alexander hustete und er bekam immer weniger Luft. Er sackte an der Mauer gegenüber seines Zimmers zusammen und ihm wurde schwarz vor Augen. Alexander war ohnmächtig.

Atemu befahl zwei Wachen den bewusstlosen Alexander zu seinem besten Heiler zu bringen und so trugen die Wachen gefolgt von Sopdu Alexander fort.

Jaden drehte sich zu Atemu um und fragte ihn:

“Wer hat es denn auf Alexander abgesehen?“

“Ich glaube nicht, dass es gegen Alexander geht, sondern eher um das Königreich Ägypten und gegen mich. Ich habe einen Verdacht, wer es sein könnte, aber ich muss jetzt mit meinen Feldherren einen Plan entwickeln, wie wir solche Angriffe vermeiden können. Entschuldigt mich!“ antwortete Atemu und ging mit Yugi zurück in den Thronsaal.

Jesse und Jaden gingen den Wachen hinterher und als sie im Behandlungszimmer ankamen sahen sie Alexander, der auf einer Liege lag und dessen Wunden von den Heilern behandelt wurden.

Sopdu saß neben Alexander und er war außer sich vor Zorn. Er fluchte und schimpfte und schwor Rache an dem Täter, der Alexander das angetan hatte.

Jaden versuchte Sopdu zu beschwichtigen, doch seine Mühe war vergebens.

Nach einiger Zeit betraten Atemu und Yugi den Behandlungsraum und erkundigten sich nach Alexanders Genesungszustand.

Bevor Atemu und Yugi den Behandlungsraum wieder verließen bat Sopdu Atemu um ein persönliches Gespräch und Atemu willigte ein.

So verließen Atemu, Yugi und Sopdu den Raum und ließen Jaden, Jesse und den bewusstlosen Alexander alleine zurück.

Einige Zeit später erwachte Alexander und erblickte als erstes Jesse und Jaden. Er wollte sich aufrichten, doch Jesse hielt ihn zurück.

“Schön langsam, Alter! Du bist noch zu geschwächt!“ sagte Jesse.

“Was ist passiert und wo ist Sopdu?“ fragte Alexander leise.

Jaden erklärte Alexander was passiert war und auch, dass Sopdu den Pharao um ein persönliches Gespräch gebeten hat.

Die Tür zum Behandlungsraum öffnete sich und Atemu, Yugi und Sopdu traten ein.

Sopdu stürzte auf Alexander zu und bestürmte ihn mit Fragen, doch er wurde von Atemu unterbrochen.

“Sopdu, ich denke, du solltest Alexander nicht so mit Fragen bombardieren.

Alexander, da dein Gemach durch den Brand zerstört wurde wirst du ab jetzt bei Sopdu schlafen. Er hat sich freundlicher Weise dazu bereit erklärt, dich bei sich aufzunehmen.“ erklärte Atemu.

Alexander lächelte zu Sopdu und Sopdu strahlte ihn an.

“Ich denke, wir sollten nun gehen, damit Alexander sich erholen kann. Sopdu, wenn du willst kannst du heute Nacht bei Alexander bleiben. Ich denke, wir andern sollten nun gehen.“ sagte Atemu und alle außer Alexander und Sopdu verließen den Behandlungsraum.

Da es bereits spät war zog sich Sopdu demonstrativ vor Alexander um und zeigte ihm, was er zu bieten hatte.

“Mmh, das gefällt mir!“ sagte Alexander mit einem verschmitzten Lächeln.

“Wenn du mehr sehen willst, musst du es nur sagen!“ sagte Sopdu und küsste Alexander verlangend.

“Noch nicht, man soll doch nicht gleich den ganzen Kuchen essen, sondern sich es schön einteilen!“ sagte Alexander, küsste Sopdu und schlief nach nur wenigen Minuten ein.
 

So, dass war das 16. Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Die Vorhersage

17. Kapitel: Die Vorhersage
 

Es war noch früh am Morgen, als Alexander erwachte. Die Sonne strahlte durchs Fenster und Alexander sah sich im Zimmer um. Es waren nur einige Schränke und ein Bett im Zimmer aufgestellt, auf dem Alexander lag.

Neben Alexander auf einem Stuhl saß Sopdu. Er hatte den Oberkörper auf Alexanders Bett abgestützt und schlief wie ein Murmeltier.

Alexander betrachtete Sopdu und schmunzelte, als Sopdu anfing zu sabbern.

Plötzlich musste Alexander niesen und dadurch erwachte Sopdu aus seinem Schlaf.

“Was`n los?“ fragte Sopdu schläfrig und ließ ein lautes Gähnen hören.

“Nichts! Na, hast du einen schönen Traum gehabt und was hast du geträumt?“ fragte Alexander und schmunzelte.

Als Sopdu Alexanders Stimme vernahm war er hellwach.

“Guten Morgen, Alexander. Wie hast du geschlafen? Ich habe über dich geträumt. Es war ein sehr, sehr…..exotischer Traum.“ antwortete Sopdu.

“Passt auf, sonst wird’s hier noch feucht!“ erklang eine Stimme und Alexander und Sopdu sahen zur Tür, wo die Stimme hergekommen war.

Am Türrahmen gelehnt standen Jesse und Jaden, die in einen sehr innigen Kuss vertieft waren.

“Na wenn das so weiter geht füllt ihr noch den Nil.“ Konterte Alexander und setzte ein fieses Grinsen auf.

“Naja, vielleicht nicht mit unserem Speichel, aber eine andere Flüssigkeit schafft das ganz sicher! Ach übrigens, ist das Bett neben dir noch frei? Jaden hat ein paar Wehwehchen. Ich möchte gerne sehen, was ihm wehtut!“ sagte Jesse.

Alexander nickte und Sopdu setzte ein fieses Grinsen auf.

Jesse lenkte Jaden zum Nebenbett und zog einen Vorhang vors Bett, damit anderen den Blick auf das Bett verwehrt wurde.

Damit Alexanders Aufmerksamkeit wieder auf Sopdu gelenkt wurde, verwickelte Sopdu ihm in einen heißen Zungenkuss, den Alexander wegen Luftmangels aufgeben musste und so konnte Sopdu sich um Alexanders Hals- und Brustbereich kümmern.

Als Sopdu gerade an einer empfindlichen Stelle an Alexanders Brustkorb knabberte, fing Alexander leise an zu stöhnen.

Sopdu küsste Alexanders Brustkorb über die Bauchmuskeln hinab und versenkte seine Zunge in dessen Bauchnabel.

Alexander rekelte sich vor Entzücken. Sopdu jedoch wusste, wo die Grenze war und drehte Alexander auf den Bauch und fing an, ihn vorsichtig am Rücken zu massieren.

“Ahh, dass machst du gut. Hast du schon Erfahrung, mit dem was du das machst?“ fragte Alexander und in seinem Tonfall war etwas zweideutiges zu hören.

„So wie du es betonst, unterstellst du mir eine reichhaltige Palette an Affären! Ich bin zwar durchtrieben, aber so durchtrieben nun auch wieder nicht.“ Antwortete Sopdu und massierte Alexander weiter.

Einer von Atemus Heilern betrat den Behandlungsraum und erkundigte sich nach Alexanders Genesungszustand. Kaum dass der Heiler mit Alexander angefangen hatte zu sprechen, erstarb das leise Stöhnen vom Nachbarbett, wo Jaden und Jesse lagen.

Nachdem der Heiler Alexander ausgiebig untersucht hatte ordnete er eine ausgiebige Massage von Sopdu an und stellte dafür Duftöle bereit. Der Heiler erklärte sich dazu bereit, dass Alexander nach der Massage den Behandlungsraum verlassen könne, aber unter der Vorraussetzung, dass er keine anstrengenden Tätigkeiten durchführen dürfe.

So verließ der Heiler den Behandlungsraum und Sopdu rieb Alexander mit den Duftölen ein. Für Alexander war diese Massage so entspannend, dass er eindöste.

Während Sopdu Alexander mit den Duftölen einrieb, flitze Jesse schnell aus dem abgegrenzten Bereich und schnappte sich die Duftöle, denn anscheinend wollte er auch Jaden eine solche Massage zukommen lassen.

Nachdem die Duftöle vollkommen einmassiert waren, versuchte Sopdu den schlafenden Alexander zu wecken, allerdings ohne Erfolg. Da kam Sopdu eine Idee.

Er beugte sich zu Alexander hinunter und fing an, an Alexanders Ohrläppchen zu knabbern und zu saugen. Alexander fing an leise im Schlaf zu stöhnen und öffnete nach ein paar Minuten die Augen.

“Lass uns das woanders fortsetzen!“ schnurrte Alexander schläfrig.

“Gerne! Lass uns zu unserem Lieblingsplatz gehen!“ flüsterte Sopdu Alexander ins Ohr.

“Gut, aber ich hoffe, du weißt wie weit du gehen darfst!“ erwiderte Alexander und ein leicht bedrückter Unterton lag in seinem Flüstern.

“Mach dir darüber keine Gedanken!“ flüsterte Sopdu, hob Alexander hoch und half ihm auf die Beine zu kommen.

“Ach Jaden, Alexander und ich gehen etwas spazieren, damit er etwas Luft schnappen kann.“ Sagte Sopdu laut, so dass er sicher gehen konnte, dass Jaden und Jesse es auch hören konnten, egal wie sehr sie auch beschäftigt waren.

Aus dem abgegrenzten Bereich kam nur ein heiseres „Okay“ und so ging Alexander, gestützt von Sopdu aus dem Behandlungsraum. Sie gingen zusammen durch die Gänge des Palastes zu den Stallungen, die sich im königlichen Hof befanden.

Sopdu rief einen Stallburchen zu sich und befahl ihm, zwei Pferde vor einen Wagen zu spannen.

Ein paar Minuten später trat der Stallbursche mit den Pferden vor Sopdu und Alexander und übergab ihnen die Pferde. Sopdu schrieb währenddessen eine Notiz auf einen Zettel Pergament und überreichte ihm dem Stallburschen mit ein paar Goldmünzen.

“Überbringe diese Nachricht sofort dem Pharao. Die Münzen sind für deine Mühen. Und jetzt geh!“ befahl Sopdu dem Stallburschen.

Alexander stieg mit Sopdus Hilfe auf den Wagen und Sopdu setzte sich neben ihn. Langsam lenkte Sopdu die Pferde aus dem Palasthof auf die offene Wüste.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie an der Quelle ankamen.

Sopdu half Alexander vom Wagen abzusteigen, denn durch die behandelten Brandwunden konnte Alexander noch nicht alles selbst erledigen.

Gemeinsam gingen die Beide zur Quelle und Sopdu half Alexander seine Kleider abzulegen und er legte dann selber seine Kleider ab. Unbekleidet gingen die Beiden ins Wasser und genossen das kalte Nass.

“So, da du es so genossen hast, wie ich dein Ohrläppchen behandelt habe, sollst du nun dich entspannen und mir vertrauen. Lass dich in meine Arme fallen.“ Flüsterte Sopdu Alexander mit einem lieblichen Ton ins Ohr.

Alexander vertraute Sopdu genug und ließ sich in seine Arme fallen und lehnte sich an seine Brust.

Sopdu fing an Alexanders Nacken zu massieren und an seinen Ohrläppchen zu saugen. Alexander schloss seine Augen und genoss nur noch diese Verwöhnungen.

Alexander schnurrte, denn die Massagen gefielen ihm. So verwöhnt zu werden gefiel ihm und er fühlte sich wie ein König. Aber nun war Sopdu an der Reihe verwöhnt zu werden und so drehte sich Alexander um und sah Sopdu genau in die Augen.

“Ich finde es unfair, dass nur ich verwöhnt werde und du nicht!“ erwiderte Alexander und begann nun Sopdu zu massieren.

Sopdu fing an leise zu schnurren, als Alexander anfing an Sopdus Brust zu saugen. Plötzlich entfleuchte Alexander ein wohliges Stöhnen.

“H-Hey, was soll das? Ich dachte, du wolltest n-noch nicht so weit gehen?“ fragte Alexander und konnte ein weiteres stöhnen nicht unterdrücken.

“Tut mir leid, aber ich war der Meinung, dass dein Körper diese Berührung erseht hat, denn schließlich gab es ein eindeutiges Anzeichen von deiner unteren Körperregion.“ Erwiderte Sopdu und widmete sich wieder Alexanders Ohrläppchen.

So massierten sie sich gegenseitig bis zum späten Abend, auch wenn Sopdu nun um Alexanders untere Körperregion einen Bogen machte.

Nachdem sie sich ihre Kleider wieder angelegt hatten fuhren sie mit dem Pferdewagen wieder zurück zum Palast.

Im Palast angekommen übergab Sopdu die Pferde einem Stallburschen und half Alexander vom Wagen abzusteigen.

Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zu Sopdus Gemach als sie auf Jaden stießen.

“Da seit ihr ja endlich! Ich hab schon den ganzen Palast bei der Suche nach euch Beiden auf den Kopf gestellt! Kommt, der Pharao will uns alle im Thronsaal sprechen!“ sagte Jaden und gemeinsam gingen die drei Jungen in den Thronsaal.

Im Thronsaal warteten bereits Atemu, Yugi und eine junge Frau. Die Frau war in ein Gespräch mit Atemu und Yugi vertieft.

Als Alexander, Jaden und Sopdu den Thronsaal betraten,bemerkten sie, dass Jesse auch schon anwesend war. Als Atemu sie bemerkte erhob er seine Stimme.

“Ich freue mich, dass ihr endlich den Weg hier her gefunden habt. Das hier ist Isis. Sie ist eine Wahrsagerin und steht in meinen Diensten. Wie ihr sehen könnt ist sie die Gebieterin über die Mileniumskette und kann so in die Zukunft sehen. Ich habe mit ihr gesprochen und sie wird einen Blick in unsere Zukunft werfen.“ Erklärte Atemu.

Isis verneigte sich vor dem Pharao und setzt sich auf einen Stuhl, der ihr von den Dienern gebracht worden war. Sie schloss die Augen und berührte mit den Fingern die Mileniumskette.

Eine Zeit lang herrschte gespanntes schweigen und Atemu, Yugi, Alexander, Sopdu, Jesse und Jaden hielten beinahe vor gespannten warten den Atem an. Dann, den Anwesenden kam es wie nach einer halben Ewigkeit vor, öffnete Isis die Augen und sprach mit einer tiefen, rauchigen Stimme:

“Wenn der Nil das nächste Mal dem Boden Leben schenkt, der alte Pharao seine letzte Ruhestätte verlässt und der Letzte sein Gesicht offenbart, dann wird sich das Tor öffnen und die Parallelen werden sich wieder ordnen.

In der Zukunft, wenn der, der seinen Tod aufgab um durch die Zeit zu wandern und sich mit dem Sohn der Sonne vereint, wird ein neues Zeitalter beginnen. Dieses Ereignis wird so gewaltig sein, dass zwei weitere Seelen darin verwickelt werden und ihr Schicksal mit dem des Wanderers verknüpft wird.“

Nach diesen Worten herrschte Totenstille im Thronsaal. Isis, die die gesamte Zeit über gesprochen hatte sackte ohnmächtig auf dem Stuhl zusammen und sie wurde auf Atemus Befehl zu seinen Heilern gebracht.

Damit Atemu mit Yugi gemeinsam über diese Weissagung nachdenken konnten, bat Atemu Alexander, Sopdu, Jaden und Jesse den Thronsaal zu verlassen. So gingen die vier Jungs aus dem Thronsaal. Im Gang verabschiedeten sie sich von einander und Sopdu und Alexander machten sich auf den Weg zu Sopdus Gemach, wobei Jaden und Jesse sich auf den Weg in ihr Gemach machten, denn sie teilten sich seit kurzem ein und das selbe Gemach.

In Sopdus Gemach angekommen entkleideten sie die Diener und machten Alexander und Sopdu für die Nacht fertig.

Sie legten sich beide ins Bett und kuschelten sich aneinander.

“Was meinst du, was hat Isis gemeint mit ihrer Vorhersage?“ fragte Sopdu besorgt.

„Ich weiß es nicht, aber es wird sich in der Zukunft zeigen!“ erwiderte Alexander und gab Sopdu einen lieblichen Kuss und schlief nach nur wenigen Minuten ein.

Sopdu betrachtete den gerade eingeschlafenen Alexander und dachte sich nur noch :

“Alles war gut!“

Und so schlief Sopdu in Alexanders Armen ein.
 

Ende des 17. Kapitels!
 

Autor: “Oder war doch nicht alles gut?“

Der Dieb der Nacht

18.Kapitel: Der Dieb der Nacht
 

Ein paar Tage nach der Prophezeiung konnte Alexander dank der Behandlungen der Heiler seine Binden abnehmen. Er streckte seine Glieder und war erfreut, als er merkte, dass seine Wunden verheilt waren. Er verließ den Behandlungsraum und ging zu Sopdu, der ihn bereits sehnsüchtigst erwartet.

Als Alexander durch die Tür trat stürzte sich eine Person auf ihn und er konterte und stürzte den Angreifer zu Boden, wo er den Angreifer mit ein paar einfachen Handgriffen am Boden festhielt.

“Deine Reaktionen sind immer noch so gut wie eh und je!“

Erst jetzt erkannte Alexander, wer ihn angegriffen hatte. Es war Sopdu.

Er lag wie ein Käfer auf dem Rücken und musterte Alexander.

“Was sollte das denn? Nur weil ich dir gefehlt habe musst du mich doch nicht anfallen wie ein Schwarm Bienen.“ Flüsterte Alexander und küsste Sopdu verlangend.

“Du schmeckst aber genauso gut und sogar noch besser als Honig.“ hauchte Sopdu und ließ seine Hand, die von Alexander freigegeben wurde, unter Alexanders Gewand gleiten und fuhr mit der Hand über Alexanders Brust- und Bauchmuskeln.

Alexander ließ von Sopdu ab und stand auf.

“Hast du Lust heute mal die Stadt zu besichtigen. Solange du schon hier bist, bist du doch noch nicht dazu gekommen.“ Sagte Sopdu und stand nun ebenfalls auf.

“Gerne, aber nur, wenn ich von dir eine ausführliche Führung erhalte.“ Sagte Alexander und ließ es sich nicht nehmen, Sopdu mit seinen Armen zu umschlingen.

Als Antwort bekam Alexander nur ein liebvolles Lächeln von Sopdu und gemeinsam gingen sie aus dem Raum und auf den Hof.

Der Palast des Pharaos und auch der Hof waren von hohen Mauern von der Stadt abgegrenzt und so mussten Alexander und Sopdu durch ein großes Tor gehen. in der Stadt angekommen staunte Alexander nicht schlecht. Die gesamte Stadt war erfüllt von Menschenmassen. Gemeinsam gingen die beiden Jungen durch eine vielbelebte Gasse, deren Ende ein großer Marktplatz bildete. Auf dem Marktplatz war es besonders laut. Die Menschenmassen, die um die Verkaufsstände herumwuselten, die Verkäufer, die laut ihre Waren feilboten und die Tiere, die laut und unüberhörbar in ihren Käfigen kreischten. All diese Leute und Tiere veranstalteten einen Höllenlärm. Sopdu grinste und führte Alexander überall rum. Er führte Alexander an Ständen vorbei, wo die Händler Teppiche, Obst und Gemüse, Datteln, Feigen, Gebäck oder Vieh verkauften. Bei jedem Stand, an denen die beiden Jungen vorbei gingen, verbeugte sich der Besitzer und bot ihnen an, ihre Waren, soweit sie essbar waren, zu probieren. Alexander sah Sopdu fragend an und Sopdu flüsterte ihm ins Ohr:

“Deine Kleidung symbolisiert deinen Status. Als Atemu dich einkleiden ließ, achtete er darauf dir den Titel eines Adligen durch deine neue Kleidung zu verleihen, genauso wie Jaden, Jesse und auch mir.“

Jetzt wurde Alexander alles klar, doch er wurde von einem Händler aus seinen Gedanken gerissen. Der Händler bot Alexander und Sopdu ein paar Datteln an, die Alexander annahm. Als er dem Händler eine Münze geben wollte lehnte der Händler nur mit einer Handbewegung ab. Alexander bedankte sich beim Händler und ging mit Sopdu gemeinsam durch die Reihe von Verkaufsständen. Am Ende des Marktplatzes war ein großer Stand aufgebaut, wo ein hagerer Mann seine Ware anbot. Aber es waren keine Früchte, Teppiche oder Gebäckwaren zu sehen. Alexander näherte sich dem Stand und so wurde der Verkäufer auf ihn aufmerksam.

“Ah, willkommen, mein Herr! Darf ich euch etwas von meinen exelenten Waren anbieten. Vielleicht eine Rothaarige, oder doch eher blond?“ fragte der Verkäufer und setzte ein dreckiges Grinsen auf.

Erst jetzt erkannte Alexander, was der Mann anbot. Es waren Frauen. Die Frauen waren an Handschellen gebunden und wurden zur Schau gestellt wie Vieh. Alexander stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Er wollten schon auf den Händler zugehen, doch Sopdu war schneller. Er hielt Alexander zurück und rief eine Garnison Wachen herbei, die nicht weit von ihnen Streife liefen und er befahl den Wachen den Händler festzunehmen und die Frauen freizulassen.

Nachdem der Händler abgeführt war und die Frauen auf freien Fuß waren setzten Alexander und Sopdu ihre Führung durch die Stadt fort. Sie kamen an einem Schlangenbeschwörer vorbei, der umringt war von einer großen Menge an Zuschauern. Ein Stück weiter belustigten Schauspieler das umherstehende Publikum mit Kunststücken. Als Alexander sich zum Publikum stellen wollte, bemerkte er eine Person, die um das Publikum herumschlich.

Alexander machte Sopdu auf die Person aufmerksam und Sopdu beobachtete die Person. Nach einigen Augenblicken steckte die Person ihre Hand in die Tasche eines Mannes und nahm etwas heraus. Das war für Alexander der Beweis. Er ging auf die Person zu und ergriff das Handgelenk des Mannes. Der Mann wollte sich befreien, doch er konnte seine Hand nicht aus Alexanders Griff befreien.

Sopdu hatte in der Zwischenzeit zwei Wachmänner gerufen, die den jungen Dieb festnahmen.

Nachdem sie den Wachen die Situation geschildert hatten gingen sie eine Seitengasse entlang, die vom Marktplatz wegführte.

Plötzlich blieb Sopdu stehen. Sein Gesicht war leichenblass geworden. Als Alexander dies bemerkte, versuchte er den Grund dafür auszumachen und sah sich in der Gasse um. Es war nichts furchterregendes in der Gasse vorhanden. Das einzigste Lebewesen, dass außer Alexander und Sopdu in der Gasse war, war ein alter Mann, der auf einem Gehstock gestützt dastand.

Der alte Mann sah auf und als er Sopdu erblickte fing er an zu fluchen und zu zetern. Alexander konnte aus der Schimpftirade nur einzelne Wortfetzen wie „Blutsschande“, „Ehrloser“ und „ Familienschande“ heraushören. Der Alte hinkte an Alexander vorbei und wollte schon auf Sopdu losgehen, als Alexander ihn von hinten an seiner Kleidung packte und festhielt.

Sopdu, der sich jetzt wieder gefasst hatte, ging auf den alten Mann zu und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Alexander sah Sopdu mit offenen Mund an.

“Das war zur Begrüßung!“ sagte Sopdu kalt. Er hob noch einmal die Hand, doch nun hielt Alexander ihn zurück.

“Was soll das Sopdu? Warum gehst du auf diesen alten und wehrlosen Mann los?“ fragte Alexander.

Sopdu sah Alexander zornfunkelnd an.

„Dieser alte und ach so wehrlose Mann ist mein Vater! Wegen diesem Mann bin ich durch die Hölle gegangen und in den Palast geflüchtet.“ Antwortete Sopdu zähneknirschend. Alexander ließ Sopdus Hand los und sah den Mann mit einem angewiderten Blick an.

“Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, so möchte ich dir mitteilen, dass ich jemanden gefunden habe, der mich versteht und auch liebt. Deine Bemühungen mich mit der Tochter des Nachbars zu vermählen sind jetzt endgültig gescheitert.“ Sagte Sopdu und zum Beweis seiner Worte umschlang er Alexanders Hüfte und gab ihm einen innigen Kuss. Sopdus Vater schien bei diesem Anblick vollkommen die Beherrschung zu verlieren und stürmte auf Alexander und Sopdu zu, doch wie aus dem Nichts kam ein Junge zum Vorschein und hielt den rasenden Mann davon ab, sich auf Alex und Sopdu zu stürzen.

„Alexander, darf ich dir meinen kleinen Bruder Mohammad vorstellen. Er wurde an statt meiner mit der Nachbarstochter vermählt. Aber nun lass uns gehen, lass uns dahin gehen, wo uns niemand findet.“ Sagte Sopdu laut genug, dass es sein Vater und sein Bruder hören konnten.

So drehten sich die beiden Jungs um und gingen durch die Gasse auf den Marktplatz und zum großen Tor, dass die Stadt vom Palast des Pharaos trennte.

Sie gingen durch das Tor auf den Hof und nahmen sich zwei Pferde aus den Stallungen.

Sie stiegen auf die Pferde auf und ritten aus der Stadt auf die freie Wüste hinaus. Sie ritten, bis sie die Oase erblickten, die sie als ihren geheimen Zufluchtsort erkoren hatten.

Als sie beide angekommen waren stiegen sie von ihren Pferden und Sopdu ließ es sich nicht nehmen an Alexander Hand an zu legen und ihm die Kleider auszuziehen.

“Du gehst aber ran!“ schnurrte Alexander und zog nun Sopdu die Kleider vom Leib.

Gemeinsam gingen die Beiden ins Wasser und bedeckten ihre Haut mit dem kühlen Nass.

Sie rieben sich gegenseitig den Schweiß von der Haut und küssten sich so innig, als wenn sie seit einer Ewigkeit sich nicht mehr geküsst hätten. Diesmal war es Sopdu, der den Kuss aufgrund Luftmangels beenden musste. Alexander grinste, höchst zufrieden mit sich. Sopdu lächelte, ging aus dem Wasser zu seinem Kleiderbündel und durchsuchte es.

Nach kurzer Zeit kam er zu Alexander zurück ins Wasser und ergriff dessen Hand.

“Alexander, ich liebe dich über alles. Du bist das Licht, was mir in der Dunkelheit des Lebens den Weg zum himmlischen Glück gezeigt hat. Du bist mein Liebesengel, der mich hinauf in den Himmel trägt. Ich kann dir leider nicht so eine prunkvolle Feier wie Atemu bieten, aber ich möchte dich hier und jetzt fragen, ob du für immer und für alle Zeit mit mir zusammen leben willst?!“ spach Sopdu und hielt währenddessen immer noch Alexanders Hand fest.

Alexander wusste gar nicht, wie ihm geschah und so antwortete er nur mit einem lieblich gehauchten „Ja, ich will!“

Sopdu strahlte und zeigte Alexander nun einen goldenen, mit einem roten Rubin verzierten Ring. Alexander streckte ihm wie aus Reflex seinen Ringfinger hin und Sopdu steckte ihm den Ring an den Ringfinger.

Nun gab Sopdu Alexander einen Ring in die Hand und Alexander ergriff das Wort.

“Sopdu, du bist der jenige, dem ich seit langer Zeit meine Liebe gestanden habe und ich möchte mit dir für immer zusammen sein. Und so frage ich auch dich, willst du auch mit mir für immer zusammen sein?“ fragte Alexander und hielte nun Sopdus rechte Hand.

Sopdu schluckte und antwortete dann nur noch mit einem „Ja, ich will!“.

Alexander steckte den Ring, an dem ebenfalls ein roter Rubin eingearbeiteten war, an Sopdus Ringfinger.

Alexander und Sopdu strahlten um die Wette und küssten sich. Sopdus Hand stahl sich etwas weiter nach unten und streifte Alexanders Bauchnabeln. Ein unschuldiger Blick von seitens Sopdu. Alexander lächelte, beugte sich so zu Sopdu herüber, dass er ihm die folgenden Worte ins Ohr flüstern konnte.

“Ja, ich will!“

Sopdu strahlte wie die untergehende Sonne und ließ sich gemeinsam mit Alexanders ins flache Wasser sinken.
 

Im Palast des Pharao………

“Wo sind die Beiden nur? Hast du sie gefunden, Jesse?“

“Nirgendwo auch nur eine Spur von den Beiden!“

Jesse und Jaden durchsuchten bereits den ganzen Tag den Palast nach Alexander und Sopdu, doch die beiden waren nirgendwo zu finden.

So machten sich die beiden Jungs auf den Weg zum Thronsaal, um dort mit Atemu und Yugi zu sprechen.

Im Thronsaal angekommen bemerkten sie beide, dass Atemu und Yugi nicht alleine dort waren. Um sie herum standen mehrere Männer. Jaden und Jesse gingen näher heran und schnappten Wortfetzen auf, die sie den Schluss ziehen ließen, dass es um die Vorfälle aus der letzten Zeit ging.

Nach kurzer Zeit gingen die Männer aus dem Thronsaal und Atemu und Yugi atmeten erleichtert auf.

“Hi ihr beiden. Sagt mal, was wollten die vielen Männer hier?“ fragte Jesse und gesellte sich mit Jaden zu Atemu und Yugi.

“In der letzten Zeit gab es Berichte über einen Mann, der wieder in Ägypten sein Unwesen treiben soll. Genau dieser Mann wurde hier in dieser Stadt gesichtet. Wo sind nur Alexander und Sopdu? Es ist viel zu gefährlich sich jetzt irgendwo herum zu treiben!“ fluchte Atemu.

Sie spekulierten gemeinsam über den Verbleib von Alexander und Sopdu bis die Sonne unterging und sich der Schatten der Nacht über den Palast legte.

Als sie keine Spekulationen mehr fanden, wo Alexander und Sopdu waren, beendeten sie ihr Gespräch und wollten zu Bett gehen, doch von der Tür rief jemand ihre Namen.

Alle vier Jungs drehten sich um und sahen zur Tür.

Lässig am Türrahmen gelehnt standen Alexander und Sopdu, in einer innigen Umarmung vertieft.

“Wo zum Teufel hab ihr gesteckt? Es läuft einer der gefährlichsten Diebe Ägyptens herum und ihr seit nicht zu finden!“ schrie Atemu, nun vollkommen von der Rolle.

Alexander und Sopdu gingen nun auf Atemu zu, doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnten ergriff jemand anderes das Wort.

“Einer der gefährlichsten Diebe Ägyptens? Also ich muss sagen, ihr schmeichelt mir, mein Pharao. Aber es wird euch nichts nützen, mir Honig ums Maul zu schmieren, denn jetzt wird abgerechnet!“

Die Stimme geisterte im gesamten Thronsaal herum. Alle sahen sich um, um den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen.

“Hier bin ich!“ sagte die Stimme und alle sahen zu dessen Ursprung.

Oben auf dem Fensterrahmen saß ein Mann. Dieser Mann hatte gebräunte Haut, weißes Haar und eine Narbe am rechten Auge.

“BAKURA!“

Atemu war außer sich vor Zorn.

Der Mann namens Bakura grinste und sprang hinunter. Er zog hinter sich etwas her das aussah wie ein Sarkophag.

“Warum denn so wütend? Bist du nicht froh einen alten Freund wieder zu sehen? Ach hier ist mein Gastgeschenk. Bist du nicht froh deinen Vater mal wieder zu sehen?“ schnarrte Bakura und setzte ein verächtliches Grinsen auf.

Alexander war als erstes ein wenig verwirrt, doch er sah auf den Sarkophag und da viel bei ihm der Groschen. In diesem Sarkophag mussten die sterblichen Überreste von Atemus Vater sein.

Atemu war leichenblass im Gesicht geworden.

“Diesmal wirst du dafür ins Reich der Schatten verband!“ sagte Atemu leise.

Bakura grinste und antwortete darauf nur:

“Das würdest du nie tun, Du hasst das Reich der Schatten und all jene, die die Schattenmagie anwenden. Du kannst diese Magie nie kontrollieren, selbst wenn du es wolltest. Solltest du dich aber doch entschließen diese Magie einzusetzen, dann riskierst du, dass du wieder ins Puzzle gesperrt wirst und deine netten kleinen Freunde wieder in ihre Zeit zurückgeschickt werden. Falls du dich nun fragst, woher ich dies weiß, so will ich dir sagen, dass deine kleine Hellseherin mir alles erzählt hat, natürlich nachdem ich ein paar überzeugende Argumente gebracht hatte!“ schnarrte Bakura und zog einen kleinen Dolch aus dem Umhang.

Atemu knirschte mit den Zähnen, doch nun ergriff Yugi das Wort.

“Wenn es die einzigste Möglichkeit ist, dich für immer von dem ägyptischen Volk fern zu halten, dann werden wir dies tun!“

Bakura ließ ein gackerndes Lachen hören. Yugi ergriff in der Zwischenzeit die Hand von Atemu und gab ihm dadurch den Mut für das Folgende.

Atemu ergriff sein Puzzle und dies erstrahlte. Bakuras Lachen erstarb sofort.

Seine Augen weiteten sich vor Angst und er versuchte aus dem Thronsaal zu fliehen, doch sein Körper bewegte sich nicht.

“Deine Gräueltaten haben jetzt ein Ende. Auch wenn ich jetzt nicht weiß, was passiert, werde ich es tun! Ich verbanne dich in das Reich der Schatten!“ schrie Atemu, der jetzt wieder Farbe ins Gesicht bekam.

Bakura schrie vor Furcht und einen Augenblick löste er sich in Luft auf.

Alexander war, als ob er in die Luft aufsteigen würde und einen Augenblick später hüllte ihn weißes Licht ein.

Auch Jaden und Jesse wurden in die Luft erhoben und in weißes Licht gehüllt.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis Alexander wieder festen Boden unter den Füßen spürte.

“Wo sind wir? Fragte Alexander.

“Ich hab keine Ahnung, es sieht aus, wie eine Pyramide."
 

Ende des 18. Kapitels
 

Autor: Wo waren unsere Freunde nur gelandet? Die Antwort erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Ein turbulenter Geburtstag (Teil 1)

Ein turbulenter Geburtstag (Teil 1)

Die Vier sahen sich um. Sie waren im Inneren einer Pyramide gelandet. Alexander, Jaden, Jesse und Yugi standen in einer riesigen Kammer, in der ein großer Sarkophag stand. Yugi ging auf den Sarkophag zu und strich den Staub von der Innenschrift des Sarkophags.

“Was steht da, Yugi?“ fragte Alexander.

Yugi runzelte die Stirn und schwieg eine Weile. Nach kurzer Zeit antwortete er auf Alexanders Frage.

“Auf der Innenschrift steht: Hier ruht Sopdu, der größte Schwertmeister Ägyptens. Seine Seele wartet auf die Wiedervereinigung mit dem, der ihm die ewige Treue schwor."

Alexander war wie vom Schlag getroffen. Er sank vor dem Sarkophag zusammen und versuchte nur so viel wie möglich davon mit seinen Händen zu berühren. Seine Tränen rannen ihm übers Gesicht und er bemühte sich gar nicht erst, sie vor den anderen zu verdecken. Jaden kniete sich zu Alexander hinunter und tätschelte ihm beruhigend den Rücken.

Plötzlich kam jemand in die Kammer geschossen.

Es war Professor Bonaparte.

“Wo wart ihr denn, ich habe euch schon seit drei Stunden gesucht. Was habt ihr da für Kleidung an? Und Mensch, Alexander, was ist mit dir los?“ fragte Bonaparte

“Jetzt müssen wir hier erstmal raus, Professor. Erklärungen können wir später abliefern!“ sagte Jesse und gemeinsam verließen sie die Kammer, wobei sie Alexander von Sopdus Sarkophag mit sanfter Gewalt lösen mussten.

Als sie aus der Pyramide heraus kamen, kamen mehrere Männer auf sie zu geeilt.

Bonaparte bedankte sich bei den Männern und ein besonders hochgewachsener Mann mit einer Hakennase wandte sich an Jaden, Jesse, Yugi und Alexander.

Jesse erklärte dem Mann, dass Alexander an dem Sarkophag einen Schwächeanfall hatte.

Der Mann stutzte und erwiderte darauf:

“Nun, es wundert mich, dass euer Freund ein Schwächeanfall bekommen hat, denn schließlich ist in diesem Sarkophag niemals jemand bestattet worden. Es gibt auch keinerlei Anzeichen dafür, dass die sterblichen Überreste von Grabräubern entwendet wurden. Wir, dass heißt ich und mein Team aus Archäologen können uns nicht erklären, warum dieser Sarkophag in dieser Kammer steht, aber irgendwann werden wir auch dieses Rätsel lösen."

Alle waren wie vom Donner gerührt. Warum hatte jemand damals einen Sarkophag für Sopdu aufgestellt, wenn er doch nicht darin beerdigt wurde?

Bonaparte war dies alles zuviel und so drängte er die Gruppe zum Bus, mit dem sie wieder zum Hotel fahren sollten.

Am Hotel angekommen gingen sie gemeinsam in die Lobby, wo bereits Crowler auf sie wartete.

“Wo wart ihr so lange? Ihr habt mir und Bonaparte Sorgen ohne Ende bereitet! Ab auf eure Zimmer und Morgen fahren wir zurück zur Akademie. Mir reichts!“ schrie Crowler die Vier an.

Dass Crowler sich um die Vier Sorgen gemacht hatte, glaubte sie nicht, aber ohne ein Widerwort gingen sie in ihr Zimmer.

Im Zimmer angekommen ließen sie erstmal Alexander auf sein Bett fallen und dann setzte Yugi an.

“Ich weiß, ihr habt eine Menge Fragen, aber soviel wie ich euch sagen kann ist, dass der Einsatz der Schattenmagie immer Risiken beinhaltet. Was das mit Sopdus leeren Sarkophag angeht, kann ich euch auch nichts genaueres sagen als dass ich auch nicht weiß warum der Sarkophag leer war.“

Alexander schüttelte sich nur vor stummem schluchzen. Er umfasste den Ring an seinem Ringfinger und begutachtete ihn, als wäre er ein sagenumwobener Schatz den er geborgen hatte.

Erst jetzt bemerkten die Anderen den Ring an Alexanders Hand und Jesse setzte sich neben Alexander und legte ihm die Hand auf die Schulter.

“Hey Alex, Kopf hoch! Du findest schon jemanden, den du genauso lieben kannst wie Sopdu. Aber woher hast du den Ring? War es vielleicht ein Geschenk von Sopdu?“ fragte Jesse mit leiser, tröstender Stimme.

Alexander nickte nur und rollte sich auf dem Bett zusammen und weinte sich langsam in den Schlaf.

Jetzt wusste alle anwesenden Personen, warum Alexander so emotional auf den Sarkophag reagiert hatte. Die Liebe zwischen Alexander und Sopdu war nicht irgendeine Liebe, nein, sie war etwas Besonderes. So gingen auch die anderen drei Jungs ins Bett und schliefen nach nur wenigen Minuten ein.

Am nächsten Tag wurden sie alle sehr früh von einem hysterisch kreischenden Crowler geweckt, der durch das ganze Hotel tobte und den Hotelbesitzer wegen des schlechten Zustandes des Hotels zur Schnecke machte.

Zwei Stunden später standen sie alle fertig angezogen und mit gepackten Koffern in der Lobby und warteten darauf, dass Crowler und Bonaparte sie zum Bus führen würden. Allerdings hatte der Hotelbesitzer als kleine Wiedergutmachung den beiden ein kostenloses Essen spendiert und da das Essen immer noch mit Keimen und Erregern verseucht war, hingen die beiden Lehrer jetzt seit geschlagenen zehn Minuten auf dem Klo und konnten sich nicht einigen, wer denn am meisten erbrechen würde. Nach einer halben Stunde kamen die beiden Lehrer mit aschfahlen Gesichtern aus der Toilette und führten die Schüler mehr schlecht als Recht zum Bus.

Nachdem sie losgefahren waren dauerte es nicht lange und Crowler holte eine Tüte aus seiner Jackentasche und hielt sie sich vor dem Mund. Bonaparte ging es genauso und so bekamen die Lehrer nicht mit, dass die Klasse aus dem Bus eine fahrende Disco gemacht hatten und das sich bis zum Flughafen hinzog. Am Flughafen angekommen stiegen sie aus dem Bus aus und gingen zum Check-In, wo sie alle brav durch die Kontrollen durchgingen. Nur noch die Lehrer waren übrig geblieben und Bonaparte ging ganz lässig durch die Kontrolle und wartete auf seinen Kollegen. Als Crowler durch die Kontrolle ging piepste der Metalldetektor und der Sicherheitsbeamte forderte Crowler auf, alle Metalgegenstände aus seiner Kleidung zu entfernen. Gesagt, getan und so ging Crowler wieder durch die Kontrolle, aber der Detektor piepste wieder und so nahm Crowler genervt seine Ohrringe ab und unternahm einen weiteren Versuch durch die Kontrolle zu gelangen, aber wieder piepste der Detektor. Dem Beamten, dem das Ganze langsam zu bunt wurde forderte Crowler auf, seine Kleidung abzulegen und dann durch die Kontrolle zu gehen.

“Ich werde mich doch hier nicht vor den ganzen Leuten ausziehen!“ stotterte Crowler entsetzt.

Jaden, der die ganze Aktion mitbekommen hatte rief laut und belustigt:

“Yeah, los Doktorchen! Stripteas!

Crowler, Crowler, er ist unser Mann!

Es gibt keine größere Tran……!“

Den Rest konnte Jaden nicht aussprechen, denn Jesse und Yugi hielten ihm die Hand auf den Mund und warfen ihm warnende Blicke zu.

So zog Crowler seine Kleidung aus und ging unter allgemeinem Gelächter nur mit einem Leopardentanga bekleidet durch die Kontrolle und diesmal piepste der Detektor nicht. Nachdem sich Crowler wieder angezogen hatte gingen sie alle ins Flugzeug. Es stellte sich heraus, dass nur noch eine andere Klasse von einer japanischen Privatschule mit ihnen an Bord war und kurz nachdem sie abgehoben waren und alle Personen die Sicherheitsgurte anlegen konnten, machten es sich die Lehrer gemütlich und schliefen ein.

Das war für die Schüler der Privatschule und der Duellakademie ein Freibrief zum Party machen und das nutzten die Schüler auch konsequent aus. Jesse und Jaden schafften es sogar denn schlecht gelaunten Alexander zum Mitfeiern zu überreden und einer der Privatschüler öffnete eine Flasche mit Champagner und goss sich und seinen Freunden ordentlich ein. Dass es nicht lange dauern würde, bis die wenigen, die von dem Champagner getrunken hatten, nicht mehr zurechnungsfähig waren war klar und so schliefen die wenigen auch schnell ein, so dass der Restalkohol nicht im Umlauf gebracht werden konnte.

Die Party dauerte den gesamten Flug von Kairo bis nach Tokio und als das Flugzeug landete waren die Lehrer so langsam erwacht und ermahnten ihre Schüler wegen der gefeierten Party. Gemeinsam stiegen die Lehrer und Schüler aus dem Flugzeug aus und betraten wieder japanischen Boden.

Nachdem sie in den Bus eingestiegen waren, fuhren sie zurück zum Schiff, dass sie zurück zur Akademie bringen würde.
 

Teil 2 folgt demächst!

Ein turbulenter Geburtstag (Teil 2)

Ein turbulenter Geburtstag (Teil 2)
 

Den Rest der Tage, die sie ja eigentlich in Ägypten verbringen sollten, hatten die Schüler frei und konnten auf dem Gelände der Duellakademie ihrer Freizeit nachgehen. Da auch Yugi seinen Resturlaub auf der Duellakademie verbrachte, konnten er, Alexander, Jaden und Jesse gemeinsamen Aktivitäten nachgehen.

Am Morgen nach der Ankunft an der Akademie wachte Jaden ungewöhnlich früh auf. Der Grund für sein frühes Aufwachen war ein klingelndes Telefon, das ihn schrill und ohne Gnade aus dem Schlaf riss. Auch Jesse, der neben ihm lag, drehte sich müde zu dem Störenfried um und nahm den Hörer vom Telefon.

“H-Hallo, Jesse Andersen am Telefon.“ Meldete sich Jesse und gähnte, müde wie er war.

“Hallo, hallo, Jesse. Hier ist Lydia, Alexanders Tante. Erinnerst du dich an mich? Ich störe dich ja nur ungern in diesen frühen Morgenstunden, aber ich möchte mit dir und Jaden etwas besprechen!“ sagte Lydia und Jesse war plötzlich hellwach.

“Warte, Lydia, ich stell mal auf laut und dann kann Jaden auch zuhören. So, jetzt kann auch Jaden zuhören!“ sagte Jesse und betätigte am Telefon die Lautsprechertaste.

“Hallo, Lydia, wie geht’s dir?“ fragte Jaden und ließ ein Gähnen vernehmen.

“Gut, danke, aber der Grund weshalb ich anrufe ist Alexanders Geburtstag. Hat er euch nichts davon erzählt? Alexander feiert heute in einer Woche seinen 16. Geburtstag. Ich dachte mir, dass wir seinen Geburtstag auf einer großen Jacht feiern. Ich werde mit seinem Onkel und der familieneigenen Jacht in einer Woche am Hafen der Duellakademie anlegen. Am Bord wird dann eine riesige Feier stattfinden. Sorgt ihr bitte dafür, dass Alexander davon nichts mitbekommt, ich sorge dafür, dass die Feier organisiert wird und wir auch in den Hafen einlaufen dürfen. Wir sehen uns dann in einer Woche!“ sagte Lydia und verabschiedete sich so von Jaden und Jesse und beendete das Gespräch.

Jesse legte den Hörer auf und sah Jaden fragend an.

“Hast du gewusst, dass Alexander in einer Woche Geburtstag hat?“ fragte er Jaden.

“Nö, hatte keinen blassen Schimmer. Alexander ist seit der Sache mit Sopdu so durcheinander. Ich glaube kaum, dass er momentan selbst an seinen Geburtstag denkt. Aber wie wäre es denn, wenn du dich an Alexanders Geburtstag bei ihm revanchierst?! Du weißt schon, die Sache von damals.“ Schnurrte Jaden und kuschelte sich bei Jesse ein.

“Keine schlechte Idee.“ Gähnte Jesse und schlief wieder ein.

Auch Jaden schloss die Augen und schlief neben Jesse ein.
 

Ein paar Stunden später…………
 

Alexander war gerade aufgestanden und machte sich fertig, um unten im Frühstückszimmer sein Frühstück zu sich zu nehmen, als plötzlich das Telefon neben seinem Bett klingelte.

“R-Rhiemer am Apparat!“ meldete sich Alexander zu Wort und konnte ein herzhaftes Gähnen nicht unterdrücken.

“Hi Alex, ich bins, Jaden. Hast du Lust nachher mit mir, Jesse und Yugi schwimmen zu gehen? Dann können wir wieder etwas gemeinsam unternehmen.“

Alexander brauchte nicht lange nachdenken, und so stimmte er Jadens Vorschlag zu.

“Gut! Klasse, wir treffen uns dann in einer Stunde unten am Strand.“ Mit diesen Worten wollte Jaden das Gespräch beenden, doch Jesse riss ihm den Hörer aus der Hand.

“Alexander, Jesse hier, plan lieber zwei Stunden ein, Jaden hat noch nicht gefrühstückt und du weißt ja, wie verfressen er ist. Also bis in zwei Stunden unten am Strand.“ Jesse legte den Hörer auf die Gabel und beendete das Gespräch und auch Alexander legte den Hörer auf die Gabel und ging hinunter zum Frühstück.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging Alexander zurück in sein Zimmer und packte seine Badetasche.

Es war zwar noch etwas früh, doch Alexander machte sich auf den Weg hinunter zum Strand.

Als er am Strand angekommen war legte er sein Badehandtuch auf dem Strand aus und zog sich seine Badehose an.

“Sexy, sexy, Alex. Ich wusste gar nicht, dass du so freizügig bist!“ erklang eine Stimme ganz in Alexanders Nähe.

Alexander sah sich nach dem Urheber der Stimme um und erblickte Jaden, Jesse und Yugi.

Jaden hatte ein breites Grinsen aufgesetzt und musterte Alexander mit unverhohlenem Interesse.

“Jesse, ich glaub du musst aufpassen, Jaden wird dir sonst untreu.“ Witzelte Yugi und fing sich dafür einen beleidigten Blick von Jaden ein.

Jesse breitete in der Zwischenzeit sein Badehandtuch auf dem Sand aus und zog sich demonstrativ für Jaden um und zog seine Badehose an.

Jaden, dem jetzt ein Sabberfaden aus dem Mund lief, starrte Jesse unentwegt an, während Yugi Alexander ins Ohr flüsterte:

“So wie Jaden Jesse anguckt, müsste Jesse sich eigentlich gar keine Hose anziehen!“

Alexander schwieg nur darauf. Wie gerne wäre er jetzt mit Sopdu an der Quelle. Aber Alexander verdrängte den Gedanken und ging ins kühle Wasser und bedeckte seine erhitzte Haut mit dem kühlen Nass.

Schnell gesellten sich auch die anderen drei Jungs zu Alexander ins Wasser und versuchten sich gegenseitig unter Wasser zu tauchen. Für den Augenblick waren alle Sorgen rund um Alexander vergessen und er tollte mit seinen Freunden im Wasser herum.

Als er aus dem Wasser ging, um etwas zum Trinken aus seiner Tasche zu holen trat ein junges Mädchen auf ihn zu. Sie schien etwas jünger als er selbst zu sein, 13, vielleicht 14.

“Ähm, ähm, ich wollte fragen….also ich wollte dich fragen, ob du…nun ja, ob du vielleicht mein Freund sein willst. Nun du musst wissen, dass ich dich schon seit langer Zeit zutiefst bewundere. Du bist immer so gelassen und cool. So stark und mutig. So attraktiv und elegant. Bitte, bitte werd mein Freund. Bitte sag ja!“

Das Mädchen himmelte Alexander an, als wäre er ein berühmter und gefeierter Popstar.

Jesse, der die Schwärmerei zufällig mitbekommen hatte, gesellte sich zu Alexander hinzu und besah sich das Mädchen. Er sah sich das Mädchen genauer an, dann Alexander, dem das Ganze nicht geheuer schien und dann patschte er grinsend auf Alexanders Schulter und sagte:

“Alex, Alex, unser Frauenschwarm, du kannst es nicht lassen. Schon wieder hast du einem unschuldigen Mädchen das Herz gebrochen. Wenn das so weiter geht können wir ja eine Begleitagentur aufmachen, wo wir dich als Begleitperson anbieten.“

Alexander hätte ihm am Liebsten eine dafür gescheuert, aber er hielt sich zurück, stattdessen sagte er zu dem Mädchen:

“Es tut mir wirklich Leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin bereits vergeben. Wie du hier siehst ist die Bindung zu der Person, die ich liebe, bereits sehr stark und wir sind bereits sehr stark miteinander verbunden. Aber mach dir darüber keine allzu großen Gedanken, auch wenn für dich heute nicht die große Liebe in Erfüllung gegangen ist, so wirst auch du deine große Liebe irgendwann finden, da bin ich mir sicher.“

Alexander zeigte dem Mädchen den Verlobungsring, den er von Sopdu erhalten hatte.

Das Mädchen war den Tränen nahe, aber sie erkannte, dass sie keine Chance hatte und so sagte sie zum Abschied:

“Ich verstehe, aber auch wenn ich keine Chance habe, so werde ich auf die große Liebe warten. Ich hoffe für dich, dass du mit deiner Liebe glücklich wirst! Auf Wiedersehen!“

Sie drehte sich um und ließ einen vollkommen konfusen Alexander zurück. Alexander setzte sich auf sein Badehandtuch und nahm sich etwas zu trinken aus seiner Badetasche. Jesse versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln, doch Alexander hörte nur die Hälfte von dem, was Jesse sagte, denn er war in seinen Gedanken vertieft.

Auch Yugi und Jaden gesellten sich jetzt zu Alexander und Jesse und so erfuhren die Beiden, was gerade geschehen war.

Sie berieten sich und schlugen dann Alexander vor, in der Slifer Red Unterkunft eine riesige Eisbombe zu essen und so machten sich die vier Jungs in Badesachen auf den Weg zur Slifer Red Unterkunft.

In der Slifer Red Unterkunft angekommen wurden sie von Professor Banner begrüßt.

Jaden verschwand schnell in der Küche und holte vier riesige Eisbecher, in denen er jeweils eine Unmenge an Eis platzierte. Gierig wie er war fing Jaden rasend schnell an zu essen und plötzlich erstarrte er. Jesse, der das hatte kommen sehen, wedelte mit seiner Hand vor Jadens Nase herum, doch Jaden machte keinerlei Anstalten darauf zu reagieren.

“Tja Kinder, dass kommt davon, wenn man zu schnell Eis hinunter schlingt. Jaden hat einen leichten Gefrierschock erlitten, aber keine Sorge, dass geht gleich wieder vorbei.“ Sagte Banner und kraulte seine Katze Pharao hinter den Ohren.

Die anderen drei Jungs aßen langsam ihr Eis, im Gegensatz zu Jaden, der, nachdem es ihm wieder besser ging, so schnell weiter machte, wie zuvor und wieder einen leichten Gefrierschock erlitt.

Nachdem sie ihr Eis gegessen hatte und es so langsam dunkel wurde verabschiedete sich Alexander von seinen Freunden und ging allein in die Obelisk Blue Unterkunft zu seinem Zimmer.

In seinem Zimmer angekommen machte sich Alexander fertig fürs Bett, denn durch das schwimmen war er doch ziemlich erschöpft. Er legte sich in sein Bett und es dauerte nicht lange bis ihn der Schlaf übermannte. Bevor er einschlief galt sein letzter Gedanke Sopdu und Alexander wünschte sich plötzlich wieder in seinen Armen zu liegen. Eine leise Träne schlich sich über Alexanders Wange, bevor er schließlich einschlief.

Die nächsten Tage verbrachte Alexander meistens auf seinem Zimmer und betrachtete den Verlobungsring, den er von Sopdu erhalten hatte. Jaden, Jesse und Yugi hatten in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun, denn sie mussten alle Geschenke besorgen und mit Alexanders Tante Lydia telefonisch Einzelheiten wegen der Party klären. So vergingen die restlichen Tage bis zu Alexanders 16. Geburtstag wie im Flug.

Am Tag von Alexanders 16. Geburtstag erwachte er in den frühen Morgenstunden. Er streckte sich und stand aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer, um seine Morgentoilette zu verrichten und sich anzuziehen.

Als er aus dem Bad kam ging er aus dem Zimmer in den Frühstückssaal, in dem er bereits erwartet wurde.

Im Frühstückssaal angekommen erblickte er Jaden, Jesse und Yugi. Sie hatten einen runden Tisch mit allem eingedeckt, was ein reichhaltiges Frühstück hergab. Sie hatten auch Konfetti und Luftschlangen auf dem Tisch verteilt.

“Happy Birthday to you, happy birthday to you! Marmelade in der Hose, Aprikose im Schuh!“

Die drei Jungs hatten sich einen Spaß daraus gemacht den Geburtstagssong für Alexander etwas zu verändern und der Erfolg blieb ihnen nicht verwehrt, denn es zauberte dem Geburtstagskind seit langer Zeit wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

“Danke, euch dreien. Ich habe selbst gar nicht an meinen Geburtstag gedacht.“ Sagte Alexander und nahm das erste Geschenk von Yugi entgegen.

Das Geschenk des Stachelkopfs enthielt eine neue Kartenhalterbox, die Alexander an seinem Gürtel befestigen konnte.

Noch bevor sich Alexander bedanken konnte stürzte Jaden auf ihn zu bedrängte ihn, endlich sein Geschenk aufzumachen. Das Geschenk, das Alexander von dem Brünetten und Jesse erhielt, war ein riesiger Karton, eingewickelt in mitternachtsblauem Geschenkpapier. Als Alexander das Geschenkpapier vom Karton riss und diesen öffnete erblickte er eine Unmenge Zeitungspapier.

“Was schenkst ihr mir? Ein Jahresabo für den Playboy?“ fragte der Rotschopf und zog ein zerknittertes Zeitungsblatt heraus, auf dem genau jenes Angebot für ein Jahresabo des Playboys angeboten wurde und warf es zu Jaden herüber. Das Papiergeschoss verfehlte sein Ziel und landete stattdessen in Jesses Fencheltee. Jesse, nicht gerade davon begeistert eine Zeitungskugel im seinen Tee schwimmen zu sehen, fischte das verirrte Geschoss heraus und warf es in einen naheliegenden Mülleimer.

Alexander zog die restliche Zeitung aus dem Karton und erblickte einen Briefumschlag. Er zog den Briefumschlag heraus und öffnete diesen. Heraus fiel ein Gutschein und eine Geburtstagskarte.

“Danke ihr Irren. Wow, ihr schenkt einen Gutschein für eine neue Dueldisk?!“

Alexander war vollkommen baff.

“Ne, wir sind nicht irre. Aber wir dachten uns, wenn du nach deiner Schulzeit eine Profikarriere starten willst, dann solltest du neben einem guten Deck auch eine individuelle Duelldisk besitzen. Du kannst diesen Gutschein in jedem Fachhandel einlösen, der Karten und Duelldisks verkauft und sollten dir die angebotenen Duelldisks nicht zusagen, dann kannst du dir auch eine Duelldisk zeichnerisch zusammenstellen und diese dann im Laden bestellen. Jaden hat es sich auch nicht nehmen lassen sich gestern den ganzen Tag in die Küche zu stellen und einen Geburtstagskuchen für dich zu backen.“ Sagte Jesse und Jaden holte einen großen Kuchen unter dem Tisch hervor.

In Windeseile verteilte Jaden auf jeden Teller ein Kuchenstück und legte sich selbst ein besonders großes Stück auf seinen Teller. Gemeinsam verzerrten sie den gesamten Kuchen und machten sich nach diesem „reichhaltigen“ Frühstück auf dem Weg nach draußen. Sie gingen gemeinsam über das Gelände der Duellakademie, bis sie an einer riesigen Eiche ankamen.

“So, Alex, jetzt ist es an der Zeit, dass du die nächste Überraschung erfährst. Aber um dir die Überraschung nicht zu verderben bitte ich dich, diese Augenbinde anzulegen, wir führen dich dann zu unserem Ziel.“ Sagte der kleine Stachelkopf und hielt Alexander eine Augenbinde entgegen.

Der Rotschopf war schon ziemlich gespannt, was seine Freunde jetzt mit ihm vor hatten und so legte er die Augenbinde an. Yugi nahm Alexanders Arm und zog ihn Richtung Hafen.

Da der Rotschopf nichts sehen konnte vertraute er seinen Freunden im wahrsten Sinne des Wortes blind und ließ sich von der Person, die seinen Arm hielt, leiten.

Als sie nach kurzer Zeit am Hafen ankamen, hielt Yugi Alexander an und nahm ihm die Augenbinde von den Augen.

Alexander sah sich um und erblickte ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Eine Hängebrücke verband das Schiff mit der Insel und eine rothaarige Frau ging von Bord. Die Frau ging auf die vier Teenies zu und nach kurzer Zeit erkannte Alexander in der rothaarigen Frau seine Tante Lydia. Hinter ihr war ein Junge zu sehen, der genau wie Alexander flammendrotes Haar hatte. Der Junge stürmte an Lydia vorbei und sprang auf Alexander zu und riss ihn fast von den Füßen.

“Hallo Alex, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Hier ist mein Geschenk für dich. Bitte pack es gleich aus, ich habe es extra für dich ausge----!“ sagte der Junge, doch er wurde von Lydia unterbrochen.

“Ryan, nicht so schnell, Alexander versteht gar nichts von dem, was du ihm sagen willst!“ Ermahnte Lydia den Jungen.

Alexander lächelte und strich Ryan durch die Haare.

“Ich freue mich, dass ihr beide hier her gekommen seit. Das bedeutet mir wirklich sehr viel! Ich danke euch dafür! Ach du kennst ja noch gar nicht meine Freunde Ryan. Das hier sind meine Freunde Jaden Yuki, Jesse Andersen und Yugi Muto. Und der Kleine hier ist mein jüngerer Bruder Ryan Rhiemer. Er ist 14 Jahre alt und weiß um mein Geheimnis und hat nichts dagegen.“ sagte Alexander und stellte seine Freunde und seinen Bruder vor. Reihum wurden Hände geschüttelt und Jaden ließ es sich nicht nehmen Ryan zu fragen:

“Na, bist du auch so ein Frauenheld wie unser Alex?“

Jesse versetzte Jaden zwar einen Seitenstich in die Rippen aber Ryan schüttelte nur den Kopf.

“So Kinder, ich denke es ist Zeit auf das Schiff zu gehen, die Gäste erwarten dich bereits, Alexander!“ trällerte Lydia und packte Alexander an der Hand und führte ihn über die Hängebrücke auf das riesige Schiff.

Das Schiff hatte mehrere Stockwerke, zwei riesige Pools und an jedem Pool eine Cocktailbar. Auf dem gesamten Schiff waren Leute die Alexander von früher kannte. Da waren berühmte Schauspieler, Formel 1 Fahrer, Kaberetisten und Comedians anwesend und Alexander schüttelte jeder Person die Hand.

Als eine besonders große Frau mit blonden Haaren und einer Hakennase, die ihr das Ansehen eines unterernährten Geiers verlieh, auf ihn zukam musste der Rotschopf schlucken. Alexander wusste, dass die spitze Zunge dieser Frau gefürchtet war und dass es kein Mann besonders lange bei ihr aushielt, aber sie schien nicht auf Streitigkeiten aus, denn sie ging auf Alexander zu und reichte ihm die Hand.

“Ich wünsche dir alles Gute zu deinem Geburtstag, mein lieber Alexander. Groß bist du geworden und so männlich. Ganz wie dein Vater.“ Sagte sie und Alexander nahm das Geschenk von ihr entgegen. Die Anmerkung bezüglich seines Vaters hatte der Rotschopf gespielt überhört. Die krächzende Stimme der Frau machte ihre Ähnlichkeit mit einem Geier nur noch deutlicher.

Alexander dankte ihr und machte sich mit den anderen auf den Weg in das Innere des Schiffes. Hier waren noch mehr Personen aus allerlei Fraktionen anwesend. Politiker, Wirtschaftsbosse, Rechtsanwälte, Lehrer, Stadträte, der Bundespräsident und auch die Bundeskanzlerin war anwesend.

Wie seine Tante das bewerkstelligt hatte war Alexander ein Rätsel, aber er sollte gleich die Antwort auf dieses Rätsel erfahren.

Ein großgewachsener Mann mit schütteren, haselnussbraunen Haar kam auf Alexander zugeschritten und begrüßte ihn freundschaftlich.

“Ah, da ist ja unser Geburtstagskind! Ich freue mich dich wieder zu sehen, Alex. Na, wie gefällt dir die kleine Feier, die deine Tante und ich hier für dich organisiert haben? Ich dachte mir, ein paar deiner Lieblingschauspieler- und Comedians wären nicht schlecht als Unterhaltung. Nun, da ich auch viel in der Politik unterwegs bin, habe ich auch einige Politiker eingeladen und auch die Bundeskanzlerin hat von deinem Geburtstag Wind bekommen und ist hier her geeilt, um dir zu gratulieren. Aber nun möchte ich dir das Geschenk überreichen, dass ich mit deiner Tante ausgesucht habe.“ sagte er und überreichte dem Rotschopf ein kleines Geschenk.

“Kleine Feier? Du machst mir Spaß Onkel. Wie ich dich kenne gibt es das Wort „klein“ noch nicht einmal in deinem Vokabular. Aber ich danke euch beiden. Ihr habt an etwas gedacht, woran ich selbst keinen Gedanken verschwendet hatte. Ich möchte dir meine Freunde Jaden Yuki, Jesse Andersen und Yugi Muto vorstellen. Auch sie wissen von meinem Geheimnis und sind diesem positiv aufgeschlossen. Das hier ist mein Onkel Friedrich von Falkenstein.“ Sagte Alex und die drei anderen Jungs begrüßten Friedrich.

Gemeinsam begrüßten sie die anderen Gäste und nahmen sich dann etwas vom Büfett.

Ungefähr zwei Stunden nachdem die Feier begonnen hatte stieg Alexanders Onkel auf ein Podium, dass an der Wand aufgestellt worden war. Er nahm das Mikrophon, dass auf dem Boden des Podests lag,in die rechte Hand und holte einen Zettel aus seiner Hosentasche, auf dem etwas geschrieben stand.

“Meine sehr geehrte Damen und Herren, darf ich um ihre Aufmerksamkeit bitten! Wir haben uns heute hier versammelt um den Geburtstag eines jungen Mannes zu feiern, der eine wahrhaftige große Zukunft vor sich hat. Ihr wisst natürlich von wem ich rede. Alexander Rhiemer ist ein stolzer junger Mann, der bereits mehrere Erfolge im Bereich des Sports erleben durfte und auch im privaten Leben hat er nun Freunde gefunden, die ihn so akzeptieren wie er ist. Ich fordere euch nun auf, auf das Geburtstagskind, auf Alexander, anzustoßen.“

Mit diesen Worten beendete Friedrich seine Rede und erhob sein Sektglas und trank auf Alexanders Wohl. Alle Gäste taten es ihm gleich, auch wenn die minderjährigen Gäste anstatt Sekt Orangensaft zu trinken hatten.

Applaus brandete los und Alexander verneigte sich vor den Gästen. Jetzt wurde der Rotschopf zu einem großen runden Tisch gelotst, auf dem eine Unmenge an Geschenken aufgestapelt war. Das Auspacken der Geschenke dauerte über eine Stunde und Alexander bedankte sich bei jedem Gast, von dem er ein Geschenk erhalten hatte.

Unter seinen Geburtstagsgeschenken waren unter anderem ein MP3-Player, eine Sonnenbrille von Dolche&Gabbana, ein tragbarer DVD-Player, eine CD mit Alexanders Lieblingssongs, eine Sammlung an Jeans und T-Shirts und vieles, vieles mehr.

Nachdem er alles ausgepackt hatte und sich seine Geschenke angesehen hatte setzte plötzlich eine Walzermusik ein. Alexander wurde von seiner ehemaligen Klavierlehrerin zum Tanz aufgefordert und er führte sie auf die Tanzfläche. Es war ein langsamer Walzer und auch Jaden, Jesse und Yugi tanzten mit den Damen, die sie zum Tanz aufgefordert hatten. Nach dem Tanz tranken sie alle etwas, um sich etwas abzukühlen.

Plötzlich tippte jemand dem Rotschopf auf die Schulter. Alexander drehte sich um und erblickte seine Tante Lydia.

„Falls du im Pool schwimmen gehen möchtest habe ich oben in einem Zimmer ein paar Badehosen für dich bereit legen lassen. Deine Freunde können diese natürlich auch verwenden, wenn sie möchten.“ Sagte Lydia zu ihrem Neffen.

Alexander strahlte, ging zu seinen Freunden, die sich in eine Ecke zurück gezogen hatten und ein paar alkoholfreie Cocktails tranken.

“Sagt mal, hättet ihr Lust schwimmen zu gehen? Meine Tante hat ein paar Badehosen in einem Zimmer deponieren lassen. Wenn ihr wollt könnten wir diese sofort anprobieren.“ Schlug das Geburtstagskind vor.

Die anderen drei Jungen waren hell auf begeistert und so riefen sie einen Pagen, der sie zu dem Zimmer bringen sollte, auf das Lydia angespielt hatte.

Auf halben Weg eine Wendeltreppe hinauf wurden sie allerdings von Ryan aufgehalten, der sich gerade von einem nervigen kleinen Mädchen losreißen konnte.

“Wo wollt ihr hin? Ihr habt doch nicht irgendwas Verbotenes vor, oder?!“ fragte der kleine Rotfuchs misstrauisch.

“Und was wenn doch?“ fragte Alexander mit einem leicht dreckigen Grinsen auf dem Gesicht.

Ryan wollte schon etwas antworten, doch Jesse kam ihm zuvor.

“Wir gehen hoch in ein Zimmer und probieren ein paar Badehosen an, damit wir gleich schwimmen gehen können.“ Sagte Jesse.

“Cool, ich komme mit!“ sagte Ryan und seine smaragdgrünen Augen funkelten fröhlich.

Gemeinsam gingen die Jungs mit dem Pagen zu dem Zimmer, in dem die Badehosen ausgelegt waren. Als sie im Zimmer waren begutachteten sie die Badehosen. Als jeder eine Badehose gefunden hatte, die ihm zusagte zogen sie sich aus. Ryan wollte sich gerade auf die Toilette verdrücken, um sich umzuziehen, als Jaden sich vor seinen Augen umzog. Ryan fiel die Kinnlade herunter.

“Sagt mal, macht ihr das immer? Euch vor den anderen umziehen? Ist euch das nicht peinlich?“ fragte der kleine Rotfuchs etwas peinlich berührt.

“Klar machen wir das immer. Wir sind Jungs, also ist bei uns nichts anderes und solange es unter uns bleibt ist es ok. Natürlich ziehen wir uns nicht vor wildfremden Menschen um, aber ich denke, da wir hier in diesem Raum alle Jungs sind, sollten wir uns nicht schämen, nicht war, Alex?“ sagte Jaden und wendete sich damit an Ryans älteren Bruder, der es bejahte. Nachdem alles geklärt war und alle umgezogen waren schlichen sich die 5 Jungs durch einen Seitengang zum Oberdeck, wo der Pool auf sie wartete.

Am Oberdeck angekommen stürzten sie alle in den Pool und schwammen im Wasser ein paar Bahnen.

Am Pool war auch ein Sprungbrett und Alexander stieg aus dem Schwimmbecken und stieg auf das Sprungbrett, um von dort aus in den Pool zu springen.

Auf ein paar Liegen etwas entfernt vom Pool beobachteten ein paar Mädels Alexander und die anderen Jungs, wie diese im Pool herum tollten. Sie beäugten Alexander genau.

“Was meint ihr, steht der Rotschopf eher auf Blonde oder Brünette?“ fragte ein blondes Mädchen ihre Freundinnen.

“Vielleicht, aber vielleicht steht er auch auf Rothaarige, dann hätte ich die besten Chancen!“ antwortete ein rothaariges Mädchen.

Noch bevor ihre Freundinnen antworten konnten ertönte eine andere Stimme.

“Ach, ihr Kindchen. Ihr habt ja keine Ahnung. Es mag sein, dass ihr Alexander verdammt attraktiv findet, doch hat bereit jemand anderes sein Herz erobert. Als ich ihn vorhin kennen lernen durfte ist mir ein goldener Ring an seinem Ringfinger aufgefallen. Ich glaube nicht, dass er sich diesen Ring selbst gekauft hat, sondern, dass eine Person, die ihm sehr nahe steht, ihm diesen Ring geschenkt hat. Also, ich denke nicht, dass er sich für euch interessiert.“

Die Freundinnen drehten sich um und erblickten eine großgewachsene Frau mit einer Hakennase in einem Lachsrose Abendkleid.

“Aber ich muss euch zustimmen! Appetitlich sieht er ja aus, unser kleiner Alex.“ sagte die Frau und entfernte sich von den Mädels.

Alexander, vollkommen damit beschäftigt seinen kleineren Bruder unter Wasser zu tauschen, bekam davon nichts mit.

Nachdem sie vollkommen ausgepowert waren vom vielen schwimmen schlichen sie sich zurück ins Zimmer, trockneten sich ab und zogen sich wieder an.

Plötzlich kam dem kleinen Rotfuchs eine brillante Idee.

“Hättet ihr Lust jetzt Wahrheit oder Pflicht zu spielen?“ fragte Ryan und sah sich fragend in der Runde um.

Jaden und Jesse willigten sofort ein. Auch Alex und Yugi stimmten zu.

So setzten sich die 5 Jungs auf den Boden und Ryan holte eine leere Flasche aus dem Kühlschrank, der im Zimmer stand.

Ryan fing an die Flasche zu drehen und die Flasche zeigte, als sie wieder still stand auf Yugi.

“Also Yugi, nimmst du Wahrheit oder Pflicht?“ stellte Ryan an Yugi gewandt die Frage. Yugi nahm Wahrheit.

“Gibt es die Milleniumsgegenstände wirklich?“ fragte Ryan neugierig.

“Ja, diese Gegenstände gibt es wirklich!“ antwortete Yugi und drehte die Flasche.

Die Flasche zeigte auf Jaden.

“Wahrheit oder Pflicht?“ fragte Yugi.

“Ich nehme dann mal die Wahrheit.“ gluckste Jaden.

“Gut Jaden, hast du schon mal fremd geküsst?“ fragte Yugi.

“Nö, das würde ich nie!“ trällerte Jaden als Antwort und drehte die Flasche. Die Flasche hielt wie beinahe beabsichtigt genau bei Jesse an.

“Also Jesse, nimmst du die Wahrheit, oder die Pflicht?“ fragte Jaden an Jesse gewandt.

„Da jetzt bereits zwei mal Wahrheit genommen wurde, probiere ich es jetzt mal mit der Pflicht!“ antwortete Jesse.

Auf Jadens Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus.

“Gut, wie du willst. Dann revanchiere dich jetzt bei unserem Geburtstagskind für die Sache von damals!“ sagte Jaden in einem Flüsterton, der nichts gutes zu verheißen schien.

Jesse grinste jetzt auch und er kroch auf allen vieren auf Alexander zu und fragte ihn direkt ins Gesicht.

“Darf ich?“

“Klar doch, aber hier vor Ryan?“ entgegnete Alex.

Jesse drehte sich zu Ryan und sagte in einem Ton, der keine Widerworte zuließ:

“Alles, was hier in diesem Raum geschieht bleibt auch hier und gerät nicht nach draußen, verstanden?!“

Ryan nickte und so widmete sich Jesse nun Alexander.

Er senkte seinen Kopf und nestelte an Alexanders Reißverschluss herum.

Einen kurzen Augenblick später zog der Rotschopf scharf die Luft ein.

Es dauerte einige Augenblicke und Jesse ließ von ihm ab und setzte sich nun sichtlich zufrieden aufrecht in den Schneidersitz.

Alexander, etwas außer Atem, wollte schon Jesse die Flasche zuschieben, die etwas in seine Richtung gerollt war, als er bemerkte, dass sein kleiner Bruder nicht da war.

Er sah sich suchend nach ihm um, aber Yugi antwortete auf seine ungestellte Frage.

“Ryan ist kurz im Bad verschwunden. Ich glaub, seine Hose ist etwas eng geworden, das wollte er mit Sicherheit beheben.“

Der Rotschopf schloss grinsend den Reißverschluss und einen Augenblick später war auch sein kleiner Bruder wieder anwesend.

Jesse drehte jetzt die Flasche, doch bevor der nächste Kandidat ermittelt werden konnte klopfte es an der Tür und Friedrichs Stimme ertönte.

“Hey Jungs, die Feier neigt sich dem Ende zu und das Schiff legt gleich ab. Ich denke, ihr solltet euch wenigstens noch verabschieden.“ Sagte Friedrich und die 5 Jungs kamen aus dem Zimmer und gingen gemeinsam mit Friedrich zu den Gästen, um sie zu verabschieden. Das hieß auch, dass sich Alexander von seinem kleinen Bruder verabschieden musste, doch Ryan quängelte rum wie ein kleines Kind, dass er nicht nach Hause wolle und die restlichen 2 Wochen, die Alexander noch in der Duellakademie verbringen musste, bei ihm sein wolle. Friedrich besprach die Situation mit Lydia und sie telefonierte mit Ryans und Alexanders Eltern. Diese stimmten schlussendlich auch zu und so durfte Ryan am Ende noch in der Duellakademie bleiben.

Sie verabschiedeten sich von allen Gästen und gingen über die Hängebrücke von Bord.

Nachdem sich Alexander und Ryan von Friedrich und Lydia verabschiedet hatten und sie alle Geschenke von Bord geschafft hatten, legte das Boot ab und stach in See.

Die 5 Jungs winkten dem Schiff solange hinterher, bis es nicht mehr zu erkennen war und dann machten sie sich bepackt mit Alexanders Geschenken auf den Weg zur Obelisk Blue Unterkunft.

In der Unterkunft angekommen kam Crowler auf sie zugestürmt.

“Wer ist das und was hat das alles zu bedeuten? Wo zum Teufel wart ihr den ganzen Tag und von wem war dieses riesige Schiff?“

Crowler war nur noch ein wütender, redender Wasserfall und so erzählten sie ihm alles und auch, dass Ryan bis zum Schuljahresende bei Alex im Zimmer schlafen würde.

Crowler gab sich damit zufrieden und wünschte Alex noch alles Gute zum Geburtstag und eine recht gute Nacht.

Alexander ging mit Ryan zusammen in sein Zimmer und verstaute dort die Geschenke.

Nachdem sie sich für die Nacht fertig gemacht hatten gingen sie ins Bett, denn der Tag war anstrengend genug.
 

Ende des 20. Kapitels!

Ryan ist weg!

Ryan ist weg!

Am Tag nach Alexanders Geburtstag stand Ryan erst am Vormittag auf und fand ein leeres Bett vor. Er rief nach seinem Bruder, aber niemand antwortete. Ryan stand aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Nachdem er aus dem Bad gekommen war ging er zum Nachttisch, auf dem eine Notiz stand. Er nahm sie und las sie sich durch.
 

“Guten Morgen, Ryan!

Komm bitte sofort zur verlassenen Unterkunft.

Ich erwarte dich dort!

Alexander“
 

Ryan runzelte die Stirn. Warum wollte sein Bruder ihn unbedingt an einer alten Unterkunft treffen, von der Ryan noch nicht einmal wusste, wo sie war. Einen Augenblick später entdeckte Ryan unter der Notiz eine kleine Karte, auf der der Weg vom Obelisk Jungenschlafsaal zur verlassenen Unterkunft markiert war.

Ryan ging zum Kleiderschrank und zog eine Obelisk Blue Uniform an und ging in den Frühstückssaal, um sich wenigstens ein Brötchen mit Marmelade mit auf den Weg zu nehmen.

Als Ryan die Unterkunft verlassen hatte und den Weg Richtung Wald einschlug, schaute er nochmals auf die Karte, die er aus Alexanders Zimmer mitgenommen hatte.

Er fing an zu rennen und brach durch eine Böschung. Nun stand er vor einem alten, vermoderten Haus. Ryan sah noch einmal auf die Karte, um sich zu vergewissern, dass er hier richtig war. Er sah sich um. Von seinem Bruder war nirgendwo etwas zu sehen. Er rief ihn und plötzlich knackte es hinter Ryan. Dieser drehte sich um, doch er konnte niemanden erblicken. Im gleichen Augenblick, wo sich Ryan umdrehte, erklang ein mysteriöses Flötenspiel.

Ryan wusste nicht wie ihm geschah. Als erstes war er absolut fasziniert von den bezaubernden Klängen. Die Klänge schienen aus der verlassenen Unterkunft zu kommen und Ryan folgte ihnen, denn er wollte unbedingt deren Ursprung herausfinden. Wie in Trance folgte er der zauberhaften Melodie und ging ins Haus.

“Da bist du ja! Herzlich willkommen, Ryan!“

Eine Stimme, düster und trotzdem einladend hallte durch die dunkle Eingangshalle.

Ryan schaute sich nach dem Urheber der Stimme um und erblickte einen Jungen. Dieser Junge war ungefähr so alt wie sein Bruder und Ryan erblickte eine junge Dame, die an der rechten Seite des Jungen stand. Der Junge hatte dunkelblondes Haar und ein schwarzes Gewand, dass seinen schlanken, durchtrainierten Körper betonte.

“Ich freue mich dich hier in meinem provisorischen Heim willkommen zu heißen. Mein Name heutzutage ist Archimedes. Die Dame zu meiner rechten heißt Lyla. Sie ist meine rechte Hand und hat für diese bezaubernden Flötentöne gesorgt.

Das Haar fiel Archimedes ins Gesicht und in seinen Augen ruhten zwei blutrote Pupillen. Seine Haut war weiß wie Papier und von einer jugendhaften Ausstrahlung gezeichnet, so dass es den Anschein machte, als ob Archimedes 15, vielleicht 16 Jahre alt wäre.

Noch während Ryan Archimedes gebannt ansah, hatte sich dieser bereits den Weg zu ihm hinunter gemacht.

“Ich weiß, du hattest eigentlich deinen Bruder hier erwartet, aber ich möchte dich hier, solange dein Bruder nicht da ist, als meinen Gast behandeln. Ich weiß, es ist noch früh am Morgen und du hast nichts anderes als ein Marmeladenbrötchen gegessen und so lade ich dich ein, mit mir ein fürstliches Frühstück einzunehmen.“ Sagte Archimedes und führte Ryan in einen riesigen Speisesaal. Das alte Haus, in dem er jetzt war, sah für Ryan genauso aus wie die Obelisk Blue Unterkunft, aus der er gerade gekommen war, bloß das dieses Haus eher eine alte Version der jetzigen Unterkunft war.

Im Speisesaal war ein riesiger Tisch aufgestellt. Eben jener Tisch war reich gedeckt mit allem, was ein reichhaltiges Frühstück her gab. Am Tisch saßen bereits mehrere Personen, die bereits mit dem Frühstück begonnen hatten. Als Archimedes mit Ryan eintrat, verstummten die Personen und standen auf, um sich vor Archimedes zu verbeugen.

Archimedes schubste den total verdatterten Ryan zu einem freien Platz und ging dann selbst zu seinem Platz, der genau am Kopf des Tisches war. Er erhob sein Glas, in der eine rote Flüssigkeit war und sprach:

“Meine Freunde, Kameraden und Clanbrüder!

Heute haben wir einen besonderen Gast hier an unserem Tisch sitzen. Unser Gast ist dieser junge Mensch. Ich habe ihn heute hier her eingeladen, um mich ein wenig mit ihm zu unterhalten. Lasst uns nun essen und trinken, so dass wir uns danach zurück ziehen können,“

Nach seiner kleinen Rede setzte sich Archimedes wieder auf seinen Stuhl und begann zu essen. Die Anderen taten es ihm gleich und so begann auch Ryan sich seinen Teller mit Rühreiern und Brötchen voll zu laden.

Nach dem Frühstück erhob sich Archimedes erneut und bat Ryan auf ein persönliches Gespräch mitzukommen. Ryan folgte der Aufforderung und verließ mit Archimedes zusammen den Raum und ging einen dunklen Korridor entlang zu einem Zimmer, wo die Tür zur Hälfte offen stand. Als sie beide das Zimmer betraten sah Ryan, dass nur zwei große Sessel darin standen.

“Setz dich!“ forderte Archimedes Ryan höflich auf.

Ryan setzte sich und fing sofort an, die Fragen, die ihm die ganze Zeit schon auf der Zunge brannten, zu stellen.

“Woher kennst du mich? Woher kennst du Alexander und woher weißt du, dass wir Brüder sind? Wie hast du die Handschrift von Alexander nachgemacht? Wer bist du überhaupt und woher kommst du und warum hast du mich hierher bestellt?“

All diese Fragen kamen sehr schnell aus Ryans Mund und er musste erst mal Luft holen, nachdem er all diese Fragen losgeworden war.

Archimedes lächelte und setzte sich in den Sessel gegenüber von Ryan.

“Nun, ich habe dich schon seit längerer Zeit beobachtet, um genau zu sein seit deiner Geburt. Zu deiner Frage, woher ich Alexander kenne, kann ich dir nur sagen, dass ich auf der Suche nach ihm bin. Ich habe gleich die Ähnlichkeit zwischen dir und Alexander gemerkt und wohl gesagt, dass ihr Brüder seit, dass habe ich förmlich gerochen. Du musst nämlich wissen, ich habe ein sehr feines Näschen, was das angeht. Bevor ich die Nachricht für dich schrieb, habe ich in Alexanders Unterlagen nach etwas Handschriftlichem gesucht und einfach seine Handschrift kopiert. Wie ich dir bereits gesagt habe, ist heutzutage mein Name Archimedes. Ich komme aus einem weit entfernten Land. Ich habe dich hierher bestellt, um mit dir zu reden und damit dich dein Bruder hier abholt.“

Mit diese Worten beendete Archimedes seine Erklärungen und lächelte.

Durch sein Lächeln zeigte er seine strahlend weißen Zähne. Plötzlich fiel Ryan auf, dass Archimedes` Eckzähne länger waren als gewöhnlich und er musste sofort an einen Vampir denken und er musste grinsen.

“Deine Gedanken sind gar nicht so abwegig, Ryan! Glaubst du, dass es sie gibt?“ fragte Archimedes und setzte ein breites Grinsen auf.

“Häh, wie, wo, was? Ich glaube nicht an Vampire. Vampire sind eine Erfindung von Buchautoren, um die Verkaufszahlen anzukurbeln.

“Wie konnte er wissen, dass ich an einen Vampir gedacht hatte?“

Diese Gedanken kamen Ryan in den Sinn.

“Nun, was meinst du, wenn ich jetzt behaupten würde, dass es Vampire gibt?!“ stellte Archimedes seine Frage in den Raum.

“Ich würde es eher für absoluten Blödsinn halten und dir einen Besuch beim Psychodoc empfehlen. Dort kannst du dich bei dem auf der Couch über deine verkorkste Kindheit beschweren. Mir wird das hier zu dämlich, ich gehe.“ Sagte Ryan, stand auf und ging zur Tür. Er griff nach der Türklinke, doch plötzlich stand Archimedes vor ihm. Ryan sah ihn nur verwirrt an.

„Wie konnte Archimedes nur so schnell an mir vorbei kommen?“ dachte Ryan.

“Ich werde dir den Beweis liefern, dass es Vampire gibt, wenn du erlaubst!“ sagte Archimedes und wartete auf Ryans Antwort.

Ryan überlegte einen Moment und nickte dann.

Archimedes ergriff Ryans Handgelenk und führte es zu seinem Mund. Seine Eckzähne bohrten sich leicht in Ryans Handgelenk. Ryan kniff die Augen wegen des leichten Schmerzes zusammen. Aus der Einstichstelle traten kleine Bluttropfen heraus und Archimedes leckte sie mit seiner Zunge auf.

Ryan war wie vom Schlag getroffen.

“Ist der Typ jetzt echt ein Vampir oder will er mich nur verarschen? Nein, Vampire gibt es nicht. Der Typ hat nur seine Eckzähne verlängern lassen. Ja genau, dass muss es sein!“ schoss es Ryan durch den Kopf.

Archimedes seufzte erhaben.

„Was muss ich tun, um dich davon zu überzeugen, dass ich wirklich ein Vampir bin? Soll ich mich in eine Fledermaus verwandeln oder mich in einen Sarg legen?“ fragte Archimedes, diesmal etwas leicht genervt.

“Der Typ meint es doch nicht total ernst. Der hat doch ein Ding an der Waffel. Wenn er echt ein Vampir wäre, dann könnte er sich mit den Schatten vereinigen oder wäre schon längst über mich hergefallen und hätte mich ausgesaugt.“

Ryans Zweifel waren in seinem Gesicht abzulesen, doch jetzt ergriff Archimedes sein Gesicht.

“Kleiner, ob du es mir glaubst oder nicht, kann mir im Endeffekt egal sein. Aber eins sei dir gesagt, dass ich kein blutsaugendes Monster bin. Vergiss all das mit Kruzifixen und Knoblauch. Nur das mit dem Sonnenlicht stimmt fasst. Wir Vampire zerfallen zwar nicht zu Staub, wenn wir ins Licht treten, aber brennende Augen und Kopfschmerzen sind dann nicht ungewöhnlich. Ich kann mich tatsächlich mit den Schatten vereinigen und so mich an meine Beute heranschleichen, aber mach dir keine Gedanken, wir alle sind vegetarische Vampire, dass heißt, dass wir kein Menschen-, sondern nur Tierblut trinken. Ach ja, falls du es noch nicht bemerkt hast, dann will ich dir sagen, dass es mir gegenüber nichts nützt, Dinge nicht auszusprechen, denn ich habe die Fähigkeit, Gedanken zu lesen. Aber jetzt denke ich, dass wir genug geredet haben. Du wirst solange mein Gast sein, bis dein Bruder dich hier abholt!“ sagte Archimedes und ging aus der Tür.

Ryan war verwirrt und auch wütend, denn er wurde hier schon beinahe festgehalten. Wer war dieser Archimedes und was wollte er von Alexander? Und warum holte sein Bruder ihn nicht ab, oder konnte es sein, dass Alexander noch nichts von seinem Verschwinden mitbekommen hatte?
 

Endes des 21. Kapitels!
 

Alle Antworten auf diese Fragen erfahrt ihr im nächsten Kapitel!

Verrat in den eigenen Reihen

22.Kapitel Verrat in den eigenen Reihen
 

Langsam aber sicher erhöhte Alexander das Tempo seines Tuns.

Immer wieder blickte er Jesse an.

Man konnte leicht erkennen, wie sehr dieser bei Alexanders hohem Tempo immer mehr ins Schwitzen geriet.

Der Schweiß ran dem jungen, oberkörperfreien Norweger übers Gesicht und die Brust.

Sein Atem verschnellerte und verlangsamte sich, abwechselnd immer wieder, je nachdem, wie der rothaarige Deutsche das Tempo vorgab.

Nur noch wenige Augenblicke und dann hatten sich die Beiden ihrem Höhepunkt genähert.

"Jaaaaaaaaaaaah!", rief der junge Rotschopf und ging dabei etwas mit seiner Hüfte in die Höhe.

"Phuu...", ausgepowert ließ Jesse sich nach hinten auf den Boden fallen.

Nun war er wirklich müde. Der junge Norweger hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein konnte.

"Das war’s dann wohl...", murmelte er erschöpft.

Alexander grinste seinen türkis haarigen Freund an.

"Siehst du? Wii spielen macht doch Spaß!" sagte der Rotschopf.

"Ja schon...", antwortete der am Boden liegende Jesse und nickte leicht,

"Aber bitte keine Kampfsportspiele mehr...!" nuschelte Jesse und richtete sich wieder auf.

Alexander, Jesse und Jaden hatten sich bereits am frühen Morgen getroffen und spielten alle Videospiele, die sie da hatten.

„Hey, wie wäre es mit einem zweiten Frühstück? Ich hab ganz schön großen Hunger und wo zum Kuckuck ist eigentlich Yugi?!“ sagte Jaden und rieb sich den Bauch.

“Du hattest doch schon ein zweites Frühstück! Also manchmal frag ich mich, wo du nur das ganze Essen lässt. Du musst echt ein Loch im Bauch haben und Yugi musste heute irgendetwas wichtiges erledigen. Ich habe keine Ahnung, wo er ist.“ Sagte Jesse und schüttelte den Kopf.

Jadens Jammern verfehlte dennoch sein Ziel nicht und so gingen sie in den Speisesaal, wo sie noch etwas aßen.

Nach dem dritten Frühstück ging Alexander zur Obelisk Blue Unterkunft, um Ryan aufzuwecken und ihn zu den Anderen zu holen.

Als Alexander in seiner Unterkunft eintraf, ging er gleich zu seinem Zimmer, in dem sich Ryan befand. Er öffnete die Tür und rief nach Ryan, doch niemand antwortete.

“Was macht der Junge nur wieder. Wahrscheinlich hat er sich wieder im Badezimmer eingeschlossen und macht dort wieder irgendwelche Schweinereien.“ Schoss es Alexander durch den Kopf und bei diesem Gedanken musste er grinsen.

Ryan stritt zwar immer ab, aber Alexander war ja schließlich auch in der Pubertät und so wusste er, welchem Bedürfnis Ryan scheinbar nachging.

So ging er zum Badezimmer und griff nach der Türklinke und drückte sie herunter. Die Tür ließ sich ganz normal öffnen. Alexander sah hinein und fand ein vollkommen leeres Badezimmer vor.

Alexander sah sich überall in seinem Zimmer um, doch Ryan war nirgends zu finden. Er wollte schon Jaden anrufen, um ihn zu fragen, ob er wüsste, wo Ryan ab geblieben sein könnte, als ihm ein Notizzettel auf dem Nachttisch neben dem Telefon auffiel. Alexander nahm den Notizzettel und las sich die Notiz durch.
 

Hi Alexander,

komm bitte so schnell wie möglich zur verlassenen Unterkunft.

Ich erwarte dich dort!

Gruß

Ryan
 

Alexander runzelte die Stirn. Ihm kam Ryans Notiz ziemlich merkwürdig vor und so nahm er sein Telefon und wählte Jadens Nummer. Nach nur wenigen Augenblicken nahm Jaden ab.

“Jaden, Alex hier. Du musst sofort mit Jesse in die Obelisk Blue Unterkunft kommen. Es geht um Ryan.“ Sagte Alexander und sein Tonfall machte Jaden am anderen Ende der Leitung deutlich, dass es der Rotschopf ziemlich ernst meinte.

“Wir kommen!“ kam es nur von Jaden und er legte auf.

Es dauerte keine zehn Minuten und Jaden und Jesse kamen ins Zimmer gestürzt. Sie keuchten vor Anstrengung, doch Jesse riss sich zusammen und wandte sich an Alexander.

“Was ist los?Ich dachte, du wolltest Ryan holen. Wo ist er?“ fragte der junge Norweger.

“Lies!“ antwortete Alex nur und zeigte Jesse die Notiz.

Jesse nahm die Notiz und las sie gemeinsam mit Jaden gründlich durch.

“Ja, dann ist doch alles klar. Ryan ist bei der verlassenen Unterkunft. Dann gehen wir dort hin und holen ihn.“ Sagte Jaden und war schon auf halben Weg aus dem Zimmer hinaus, als er von Alexander aufgehalten wurde, der laut und deutlich sagte:

“Ich glaube nicht, dass diese Notiz von Ryan stammt. Wenn er früher mir Notizzettel hinterlassen hat, dann hat er mich nie mit vollen Namen, sondern nur mit Alex betitelt. Das zweite ist, dass Ryan gerade mal einen Tag hier auf der Akademie ist und woher soll er bitteschön von der verlassenen Unterkunft wissen und drittens ist Ryan niemals so förmlich und schreibt am Ende „Gruß“. Die formalen Regelungen bei Briefen hat Ryan schon immer gehasst. Ich glaube eher, dass uns hier jemand versucht eine Falle zu stellen. Gut und schön, das mag zwar Ryans Handschrift sein, aber derjenige, der dies geschrieben hat, hat Ryan und mich nicht besonders gut gekannt, oder zumindest nicht die Art, wie Ryan und ich uns Nachrichten geschrieben haben. Wir sollten zur verlassenen Unterkunft gehen und nachsehen, ob Ryan dort ist.“ Sagte Alexander ernst und setzte sich auf sein Bett und legte den Kopf in seine Hände.

“Nicht auch Ryan! Ich habe schon genug geliebte Personen verloren. Erst Antonio, dann Sopdu und jetzt auch noch Ryan.“

Alexander war wirklich am Ende und Jesse legte ihm den Arm um die Schulter.

“Komm schon, wir finden Ryan wieder. Aber kannst du mir sagen, wer Antonio war?“ fragte Jesse mit einer beruhigenden Stimme.

“Antonio war der erste, in dem ich mich verliebt habe. Ich war damals in der 7. Klasse. Wir beide waren im Wahlpflichtkurs Chemie und freundeten uns an. Aus der Freundschaft wurde Liebe und es war das erste Mal, dass ich Gefühle für einen Jungen empfand. Es war in einer Freistunde, die wir beide wie so oft damals im Chemieraum mit chemischen Versuchen verbrachten, als wir uns näher kamen und uns zum ersten Mal küssten. Wir wurden allerdings unterbrochen, als jemand aus Antonios Familie in den Raum kam. Warum diese Person damals in diesen Raum kam, weiß ich nicht mehr, aber diese Person hat Antonio aus dem Raum gezerrt. An diesem Tag habe ich Antonio nicht mehr gesehen.

Am nächsten Tag wollte ich mich mit ihm im Chemieraum treffen, aber bevor ich dort ankam, gab es in eben jenen Chemieraum eine gewaltige Explosion. Als ich die Tür auf riss, um nachzusehen, was passiert war, erblickte ich nur noch Antonio, wie er verkohlt auf dem Boden lag. Dass er einen Fehler bei der Zusammensetzung der Mischung gemacht hatte kann ich mir nicht vorstellen, denn der war ein Ass auf diesem Gebiet.

Sopdu habe ich verloren, weil wir wieder zurück in unsere Zeit mussten und jetzt will ich nicht auch noch Ryan verlieren.“ Sagte Alexander niedergeschlagen.

“Dann lass ihn uns suchen!“ sagte Jaden und gemeinsam gingen sie aus dem Zimmer.

Sie rannten aus der Unterkunft hinaus, durch den Wald, bis sie die verlassene Unterkunft erreicht hatten. An der alten und verlassenen Unterkunft angekommen verschnauften sie einen Augenblick und hatten so die Möglichkeit, sich noch einmal umzusehen.

Plötzlich ertönte ein Flötenspiel. Diese zauberhafte Melodie, die die Flöte erzeugte kam scheinbar aus der verlassenen Unterkunft und so traten die drei Jungs zur Tür, öffneten sie und traten ein.

Das Haus hatte sich seit ihrem letzten Besuch nicht verändert, aber anscheinend waren vor nicht allzu langer Zeit Leute hier durchgelaufen, denn auf dem Fußboden waren Fußabdrücke in der dicken Staubschicht zu erkennen.

“Da bist du also, Alexander“

Der Rotschopf versuchte den Ursprung der Stimme ausfindig zu machen und sah die Treppe hinauf, an dessen Fuße er, Jaden und Jesse standen. Oben, am Anfang der Treppe stand ein großer Junge, oder war es schon ein Mann? So genau konnte es Alexander nicht ausmachen, denn das spärliche Licht machte ihm die Sicht auf den Mann sehr schwer.

Diese Person ging jetzt langsam die Treppe hinunter und als sie unten angekommen war, stand sie nur noch einen Meter von Alex entfernt.

Jetzt konnte Alexander erkennen, dass diese Person dunkelblondes Haar hatte und einen schwarzen Mantel trug, der seinen schlanken Körper betonte. Sein Gesicht wurde von einer Maske bedeckt.

“Es freut mich, dich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Wie lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet. Dein Bruder war so frei meine Gastfreundschaft anzunehmen.“ Sagte die Person und streckte die Arme zur Begrüßung aus. Wie zur Bestätigung seiner Worte kam Alexanders jüngerer Bruder die Treppe hinunter gerannt und umarmte seinen Bruder.

“Alexander, pass auf, der da ist ein Irrer. Er glaubt, dass er ein Vampir ist und hat mich praktisch entführt. Ich konnte nicht gehen, aber eins weiß ich ganz genau und das ist, dass der Typ da dich kennen muss.“ stammelte Ryan.

Alexander sah den Unbekannten an und plötzlich fiel ihm ein sehr bekannter Geruch auf. Er roch Datteln und orientalische Ölen.

“Wer bist du und warum hast du Ryan hier her gebracht?“ fragte Alexander offen heraus.

“Nun, ich bin ein klein wenig enttäuscht. Ich dachte, du würdest mich gleich erkennen, aber offenbar habe ich es wohl etwas übertrieben bei meiner Verkleidung. Aber sei unbesorgt, ich habe deinen Bruder nicht entführt, sondern ihn eher hier her eingeladen, denn ich wusste, dass du früher oder später nach ihm suchen und hier her kommen würdest. Ihr könnt gehen, wenn ihr wollt, aber bitte hört mir erst zu.“ Sagte der Fremde und wartete die Antwort der anderen ab.

Alexander tauschte kurz einen Blick mit Jaden und Jesse und nickte dann.

“Ich danke euch. Ihr werdet es nicht bereuen, besonders du nicht, Alexander. Nun, es wird Zeit, dass du die Wahrheit über mich erfährst.“ Sagte der Fremde und nahm seine Maske ab.

Alexander klappte der Mund auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem, was er jetzt sah.

Vor ihm, in einem schwarzen Mantel gehüllt, stand Sopdu. Seine Haut war weiß wie Schnee und seine Augen so rot wie Blut.

“Wie…..wie…..?“ stammelte Alexander.

“Mit Sicherheit wunderst du dich, warum ich hier stehe und nicht tot bin, wie es eigentlich sein müsste. Nun, lass mich dir erklären, dass kurz nach deinem verschwinden ein neuer Herrscher den Thron Ägyptens bestieg. Dieser Herrscher kam aus einem weit entfernten Land und hatte schon einige Eroberungsfeldzüge hinter sich. Vielleicht hast du im Geschichtsunterricht schon mal etwas von Alexander dem Großen gehört. Nun, wie es das Schicksal so wollte kam Alexander der Große auf seinem Feldzug durch Ägypten und bestieg auch den Thron. In seiner Gefolgschaft fand sich ein Mann, der meine Verzweiflung wegen deines Fortgangs bemerkte und mir ein folgenschweres Angebot machte. Sein Angebot war, mir die Unsterblichkeit zu schenken und mich zu einem Vampir zu machen. Ich wollte dich nur wiedersehen und der Mann erklärte mir, dass wenn ich unsterblich sein würde, dich wiedersehen könne. So willigte ich ein und erhielt das unsterbliche Leben. Allerdings hatte das natürlich auch einen Preis. Ich wurde in einen erbitterten Clankrieg geführt. Du musst wissen, dass es auf der Welt mehrere Vampirclans gibt und jeder Clan um die Herrschaft auf der Erde kämpft. Vor etwas mehr als 200 Jahren bin ich zum Anführer meines Clans geworden. Ich habe dich bereits seit deiner Geburt beobachtet. Auch habe ich schon versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen. Allerdings ging dieser Versuch ziemlich schief, denn bei dem Versuch setzte ich eine spezielle Art von Magie ein, die nur ein Vampir beherrscht und habe dich aus versehen zu einem bösen Geschöpf der Dunkelheit gemacht, dass aber Gott sei Dank von deinen Freunden gerettet werden konnte. Über 2000 Jahre warte ich schon auf diesen Augenblick. Würdest du es noch einmal wagen?“

Als Sopdu mit seinen Erzählungen zu ende war, konnte Alexander nicht mehr an sich halten und stürzte sich auf Sopdu.

Er hatte so lange ohne ihn auskommen müssen und so genoss es Alexander nur noch, in Sopdus Armen zu sein.

“Ich habe dich so sehr vermisst. Jeden Augenblick, den ich nicht bei dir sein konnte, kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit.“ Sagte Alexander und küsste Sopdu leidenschaftlich.

Ryan, dem in der Zwischenzeit der Mund aufgegangen war, musste jetzt schlucken. Jaden und Jesse sahen sich nur an und grinsten.

Nachdem sich Alexander von Sopdu gelöst hatte führte Sopdu sie durch das Haus in das Zimmer, in dem er vorhin bereits mit Ryan war. Als sie es sich in den Sesseln bequem gemacht hatten redeten sie über alles, was ihnen in der Zwischenzeit widerfahren war. Besonders Sopdu hatte viel zu erzählen und so erfuhren Alexander, Jaden, Jesse und Ryan alles über den Beginn des Nahost-Konfliktes bis zum Ersten und Zweiten Weltkrieg und über die Entstehung der DDR und den Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989. So wie es sich anhörte war Sopdu bereits überall. Von jedem Land konnte Sopdu detaillierte und historische Fakten erzählen, die er selbst mitbekommen hatte.

Ihre Erzählungen dauerten mehrere Stunden und als sie fertig waren, erhob sich Sopdu aus seinem Sessel und sagte:

“Es ist bereits spät und ihr solltet wieder zurück in eure Unterkünfte gehen, bevor eure Lehrer auf die schlaue Idee kommen und euch suchen lassen.“

Sopdu wollte schon zu Tür gehen und sie aufmachen, als Alexander seinen Arm ergriff.

Sopdu drehte sich um und sah Alexander fragend an.

“Hättest du nicht Lust, heute mal bei mir zu schlafen?“ fragte er Sopdu.

“Oder eher mit dir?“ flüsterte Alexander Sopdu ins Ohr und setzte ein leicht schmutziges Grinsen auf.

Jesse hatte in der Zwischenzeit Ryan die Ohren zugehalten, damit Ryan nichts von dem nicht mehr jugendfreien Worten seines großen Bruders mitbekam.

Sopdu grinste und bejahte Alexanders Frage. So gingen sie gemeinsam aus dem Raum und zurück in den Eingangsbereich, der mit großen Säulen flankiert war. Bei der großen Treppe warteten bereits zwei große Personen auf Sopdu. Als Sopdu an ihnen vorbei gehen wollte hielten sie ihn an und baten ihn um ein persönliches Gespräch. Sopdu willigte ein und bat die vier Teenager vor dem Haus zu warten. So gingen sie in Richtung Tür, als plötzlich eine Säule gefährlich anfing zu wackeln und auf Ryan zu stürzen drohte. Alexander stürzte sich auf Ryan und schubste ihn weg. Nun hatte Alexander seine Chance vertan selbst aus dem Weg zu springen und so krachte die Säule mit voller Wucht auf ihn. Sopdu wollte dies verhindern, aber er wurde von den zwei Vampiren, die ihn zu einem Gespräch gebeten hatten, festgehalten. Er musste tatenlos zusehen, wie die tonnenschwere Säule auf Alexander krachte und ihn unter sich begrub. Sopdu riss sich von seinen Bewachern los und stürzte sich auf die umgestürzte Steinsäule und hob die Bruchstücke mit übermenschlicher Kraft hoch. Jesse und Jaden zogen Alexander unter den Bruchstücken hervor und Sopdu ließ das Bruchstück wieder fallen, das er hoch gehoben hatte. Er kniete sich zu Alexander herunter und schüttelte ihn, doch Alexanders Körper schwang in seinen Armen herum wie ein lebloses Bündel. Sopdu fühlte Alexanders Puls, doch es war keiner mehr vorhanden. Sopdu schrie Alexanders Namen, doch der leblose Körper in seinen Armen erwachte nicht zum Leben. Er versuchte auch die letzte Möglichkeit, jemanden vor dem Tod zu bewahren und biss ihm in den Hals und verabreicht ihm dann selbst etwas von seinem eigenen Lebenssaft, doch Alexander rührte sich nicht.

Da traf Sopdu die Erkenntnis wie ein Hammerschlag.

“Alexander war tot. Tod! TOD!“
 

Ende des 22. Kapitels!

Die Geburt eines Engels

Bevor ihr anfangt, dieses Kapitel zu lesen, möchte ich hier und jetzt eine Warnung aussprechen. Der Inhalt dieses Kapitels spiegelt meine Meinung, meine Vorstellung und meine Überzeugung wieder. Ich möchte niemanden, der eine andere religiöse Vorstellung/Meinung als ich hat auf den Schlips treten. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim nächsten Kapitel!
 

23.Kapitel Die Geburt eines Engels
 

Wo war er nur?

Das Letzte, woran sich Alexander erinnern konnte, war, dass er Ryan von der herabstürzenden Säule weggeschubst hatte und so er statt Ryan von der Säule erschlagen worden war.

Aber wo war er jetzt nur?

Er hatte keine Schmerzen mehr und er fühlte eine Wärme, die er sich selbst nicht erklären konnte.

Langsam, ganz langsam öffnete Alexander die Augen. Strahlendes Weiß empfing ihn, als er die Augen vollständig geöffnet hatte.

Er lag auf einem Boden, der nicht wirklich fest war, aber auch nicht flüssig. Er stand auf und besah sich seinen Körper an. Er war vollkommen unverletzt und gesund. Er trug ein weißes Hemd und eine dazu passende weiße Hose. Er besah sich seine Umgebung genauer an. Er stand vor einem riesigen Tor, an dessen Sockeln weiße Engel angebracht waren. Alles um ihn herum war in weiß gehalten und als er auf das Tor zuging und es berührte, erzitterte es und öffnete sich, wie durch Zauberhand.

Alexander war verblüfft und zugleich verwirrt. Wo war er bloß? War dies der Himmel und alles war für ihn zu Ende? Diese und mehr Fragen gingen Alexander durch den Kopf, als er durch das offene Tor schritt und sich in einem riesigen Garten wiederfand. Alexander sah sich genauer um. Überall zwitscherten Vögel, ein kleiner Bach schlängelte sich durch den riesigen Garten und ein paar Tiere trabten über den Rasen.

Der Rotschopf ging über eine kleine Brücke, die über den Fluss führte und folgte dem steinernen Weg.

Der Weg schlängelte sich durch den Garten und Alexander folgte ihm, bis er zu einer Gabelung kam, wo ihn bereits drei Engel erwarteten.

Als die Engel ihn bemerkten, schritten sie mit geöffneten Armen auf ihn zu.

“Ah, da bist du ja! Wir haben bereits auf dich gewartet, Alexander! Wir werden dich nun in das Paradies führen. Aber ich möchte nicht, dass du nicht weißt, wer wir sind. Also möchte ich uns der Reihe nach vorstellen. Mein Name ist Michael. Die beiden anderen Engel sind Gabriel und Raphael. Wir sind keine gewöhnlichen Engel. Wir sind Erzengel!“ sagte Michael.

Michaels Kleidung war im purpurroten Satin gehalten und an seinem Gürtel ruhte ein ebenfalls purpurrotes Schwert. Gabriels Kleidung war blau mit schwarzem Muster und an seinem Hals war eine Lilie in den Satin eingearbeitet. Raphaels Kleidung war in grün gehalten und an seinem Gürtel ruhte ein Fächer, mit dem er den Nordwind heraufbeschwören konnte.

Alle drei Engel hatten auf ihren Rücken wunderschöne, weiße Flügel.

“Warum bin ich hier? Bin ich tot? Was ist mit Ryan und den Anderen?“ fragte Alexander und in seiner Stimme schwang unüberhörbar die Verzweiflung mit.

Gabriel sah den Rotschopf mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck an, doch Raphael ergriff nun das Wort.

“Ryan geht es gut, auch den Anderen. Sie sind aus der verlassenen Unterkunft geflohen und um deine andere Frage zu beantworten, ja, du bist tot, aber du hast den Tod in Kauf genommen, nur um deinen Bruder vor dem Tod zu bewahren. Das ist wirklich selbstlos von dir gewesen und wer solch eine selbstlose Tat begeht, der hat es wirklich verdient, in den Himmel zu kommen.“ Sagte Raphael und lächelte Alexander an.

„ICH WILL ABER NICHT IN DEN HIMMEL, ICH WILL ZU RYAN, SOPDU UND DEN ANDEREN!“ schrie Alexander die Erzengel an.

Diese waren sichtlich unbeeindruckt, aber jetzt ergriff Gabriel etwas genervt das Wort.

“Wenn das so ist, dann können wir nur unseren Herrn aufsuchen und ihn in deinem Namen bitten, dich wieder auf die Erde zu schicken, aber über eines sei dir im Klaren. Wenn du das machst, wirst du nie wieder von der Erde gehen können. Wenn du dir dessen im Klaren bist, nur dann können wir dir helfen.“ Sagte Gabriel mit einer genervten Stimme. Er mochte es wohl nicht besonders angeschrien zu werden.

Für Alexander war dies alles zu viel und so nickte er nur.

“Dann komm!“ sagte Michael nur und nahm den Weg nach links, der auf ein großes, schmiedeeisernes Tor zuführte.

Raphael klopfte an das Tor und eine Flügeltür öffnete sich knarrend. Sie gingen durch das Tor und Alexander sah sich erstaunt um. Überall waren hohe Gebäude, an dessen Mauern Leute lehnten, die genau wie Alexander in weißen Sachen gekleidet waren.

“Wo sind wir hier?“ fragte Alexander neugierig.

Gabriel, der die gesamte Zeit vor ihm gelaufen war, drehte sich zu ihm um und sagte hochmütig:

“Dies, was du hier siehst ist das heilige Paradies, was die Menschen unten auf der Erde als Himmel bezeichnen. Die Menschen, die du siehst, sind alles verstorbene Seelen, die im Laufe der Jahrhunderte ihren Weg hier her gefunden haben. Ach ja, bevor du wieder fragst, das riesige Gebäude was du siehst, ist der Himmelsturm. Hier residieren die Propheten und auch unser Herr ist hier zu Hause.“

Alexander richtete sein Augenmerk auf einen riesigen Turm, der sich vor ihm in die Höhe streckte. Der Turm war riesig. Raphael und Michael ergriffen jeweils einen Arm Alexanders und erhoben sich mit Gabriel in die Lüfte, um auf einem hoch angelegten Balkon zu landen.

Gabriel schritt voraus und öffnete die Balkontür. Als Alexander durch die offene Tür trat erblickte er einen kreisrunden Tisch, an dem ein Dutzend Personen saßen.

Sie schienen sich zu unterhalten, doch als die Erzengel mit Alexander eintraten, wurden die Personen plötzlich still.

Ein Mann, der am Tisch saß, stand auf und winkte Alexander zu sich herüber.

“Geh und setz dich neben ihn. Wir werden unseren Herrn auf deinen Besuch vorbereiten. Betrachte dies hier als dein letztes Abendmahl.“ Sagte Michael und ging mit den anderen Erzengeln zu einer Wendeltreppe und ging in die oberen Stockwerke.

Alexander setzte sich neben den Mann, der ihn zu sich gewunken hatte und nahm ein Laib Brot entgegen.

Zu seiner rechten saß der Mann, der ihm das Brot gegeben hatte und zu seiner linken saß eine Frau mit rostbraunem Haar.

Sie drehte sich zu Alexander herüber und sprach ihn an.

“Hallo Alexander, ich freue mich, dich hier begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Jeanne d’Arc. Ich freue mich sehr darüber, dass du hier bist. Ich bin mir sicher, dass unser Herr eine geeignete Lösung für dich haben wird.“ Sagte sie.

Obwohl sie Alexander auf französisch ansprach, verstand Alexander alles ohne Probleme. Woran dies lag, war ihm ein Rätsel, denn er konnte kein Wort Französisch.

Nachdem er etwas Brot gegessen und sich mit den anwesenden Personen unterhalten hatte, tippte ihm jemand auf die Schulter und als er sich umdrehte, erblickte er den Erzengel Gabriel, der stolz vor ihm stand.

“Komm mit, unser Herr ist nun bereit, dich zu empfangen!“ sagte er und ging gefolgt von Alexander die Wendeltreppe hinauf.

Am Ende der Treppe war eine riesige Tür, die flankiert war von zwei großen Engeln.

Gabriel trat auf die Tür zu und die Engel, die an der Tür standen, öffneten sie und Gabriel trat mit Alexander in den Raum.

Der Raum war riesig, fast so groß wie eine Kathedrale. Er war voll gestellt mit Bücherregalen und glich einer riesigen Bibliothek.

Hinter einem Bücherregal traten die Erzengel Raphael und Michael hervor. Sie winkten Alexander zu sich und führten ihn die Bücherregale entlang zu einem kleinen Podest, wo ein Licht schwebte, dass Alexander nicht in eine Form bringen konnte, denn es war einfach zu hell.

Vor dem Podest waren vier Stühle aufgestellt worden und nach Raphaels Aufforderung setzte sich der Rotschopf auf einen der Stühle.

Plötzlich hallte eine Stimme durch Alexanders Geist.

“Sei willkommen, Alexander. Ich freue mich darüber, dass du deinen Weg zu mir gefunden hast. Ich weiß schon, was dein Wunsch ist, aber ich muss dir auch sagen, dass ich dich nicht mehr empfangen kann, wenn du diesen Weg wählst. Du wirst mit deiner Liebe für alle Zeit auf die Erde gebunden sein und du wirst nicht mehr sterben können. Aber trotzdem wirst du ein Kind des Lichtes sein. Also wenn du dir sicher bist, dann lass es mich jetzt wissen!“

Die Stimme war wie eine samtige Ölung und eine heiße Schokolade, die durch Alexanders Körper flossen.

Der Rotschopf ließ sich noch einmal die Worte durch den Kopf gehen und traf dann seine Entscheidung.

“Ich bin einverstanden. Schicke mich bitte zurück auf die Erde, ich will die Personen, die ich liebe vor diesen Verrückten schützen.“ Sagte Alexander laut und deutlich.

“Dann soll es so sein!“ sagte die Stimme und durch Alexanders Körper strömte eine gewaltige, wärmende Energie.

Alexander ging in die Knie, denn plötzlich brachen aus seinem Rücken zwei gewaltige, weiße Flügel heraus.

“Jetzt bist du ein Kind des Lichtes und es ist dir erlaubt, zur Erde zurück zu kehren.“ Sagte die Stimme und um Alexander herum erstrahlte ein gewaltiges Licht und der Rotschopf fiel nach unten.

Immer weiter fiel er, bis er durch eine Wolkendecke brach und über einem riesigen Meer auftauchte.

Wie aus Reflex schlug er mit seinen neuen Engelsflügel und gewann so schnell an Geschwindigkeit. Er flog weiter, ohne zu wissen, wo er überhaupt war und landete so auf einer kleinen, unbewohnten Insel.

Er wunderte sich, dass er plötzlich wusste, wie er mit seinen neuen Flügeln flog und so schloss er die Augen, um die letzten Momente noch einmal Revue passieren zu lassen. Plötzlich, während er so nachdachte, kam ihn eine Eingebung und er wusste, wo er war und wie er zurück zu der Duellakademieinsel kommen würde. Also erhob er sich wieder in die Lüfte und flog über das riesige Meer. Es dauerte mehrere Stunden, als die ihm so vertraute und geliebte Duellakademie am Horizont erschien. Er beschleunigte noch einmal seine Flügelschläge und landete nach wenigen Minuten am Strand der Duellakademieinsel. Es war bereits Abend und die Abendsonne tauchte die Akademie in leuchtendes Rot. Alexander sah sich am Strand um. Niemand war da, es war alles leer. Er erhob sich wieder in die Lüfte und flog auf die Schule zu. Als er die Schule erreicht hatte, bemerkte er am Rande des Geländes eine kleine Menschengruppe, die an einem Grab zu stehen schienen. Er näherte sich der Gruppe aus der Luft und erkannte seine Freunde und auch seinen kleinen Bruder in den anwesenden Personen, aber wer waren die anderen Beiden?

Um diese Frage nachzugehen stieg Alexander noch weiter herab und landete etwas abseits des Geschehens und jetzt erkannte er in den anderen beiden Personen seinen Onkel und seine Tante.

Sie alle standen um einen Grabstein herum und einer der Personen schien eine Rede zu halten, den Fetzen der Worte schwebte zu Alexander herüber. Er näherte sich etwas der Gruppe und im bot jetzt ein Blick auf den Grabstein.
 

Alexander Rhiemer

geb. 9.11.1989 gest. 28.11.2005

Er hat sein Leben gegeben, um das seiner Liebsten zu retten!

Ruhe in Frieden!
 

Als Alexander die Inschrift seines eigenen Grabsteins gelesen hatte, fiel ihm ein Eisklotz in die Magengrube. Die Beerdigung, die er da mit ansah, war seine eigene. Er ging etwas näher an die Anwesenden heran und räusperte sich.

Stille

Alle anwesenden Personen waren mit einem Schlag still und drehten sich zu dem Geräusch um.

Als erstes sahen sie sich um, um die Quelle des Geräusches auszumachen, aber sie sahen nur ein schemenhaftes Licht.

Alexander ging um die Traube aus Menschen herum und setzte sich ganz demonstrativ auf seinen eigenen Grabstein.

Die Anwesenden Trauergäste hatten sich wohl dazu entschlossen, dass sie sich etwas eingebildet hatten und so wendeten sie sich wieder dem Redner zu.

Alexander entgegen versuchte sich den anderen Personen bemerkbar zu machen, denn er hatte bemerkt, dass niemanden ihn sehen kann. So zermaterte er sich den Schädel, wie er sich den Anderen bemerkbar machen konnte und da fiel ihm ein, dass er sich es ja nur vorstellen braucht, wie er flog, vielleicht musste er sich jetzt auch nur, wie er für andere sichtbar wurde. Also, gedacht, getan und so erschien er sitzend auf seinem Grabstein.

Ein Aufschrei hallte durch die Dunkelheit.

„ALEXANDER, DU LEBST!“

Alle Anwesenden hatten diese Worte wie aus Leibeskräfte geschrien.

„Mehr oder weniger!“ sagte Alexander und setzte ein Lächeln auf.

Schock, Verwunderung und Verwirrung standen in den Gesichtern von Alexanders Freunden, aber einen Augenblick später sprang ihm Ryan, mit Tränen im Gesicht, um den Hals.

Alexander umarmte seinen kleinen Bruder, zu sehr hatte er ihn vermisst.
 

Ende des 23.Kapitels

Kleiner Bruder, große Sorgen

24.Kapitel Kleiner Bruder, große Sorgen
 

Nachdem er allen erzählt hatte, was ihm im Himmel widerfahren war, stellte Alexander die Frage, die ihm seit seiner Ankunft auf den Lippen brannte.

“Wie lange war ich weg?“ fragte er.

Alle sahen sich gegenseitig an. Keiner traute sich ihm zu antworten. Nach kurzer Zeit traute sich Ryan dann doch und er antwortete seinen Bruder:

“Nachdem wir aus dem Haus geflohen waren, haben wir uns erst mal in der Duellakademie versteckt. Sopdu war über deinen Tod so wütend, dass er alle Vampire, die zur Verschwörung gehörten aufgesucht und ausgelöscht hat. Aber er meinte, dass beim letzten Vampir, den er bestraft hat, es merkwürdiges passiert ist. Nachdem alle Verräter weg waren, stürzte die verbotene Unterkunft ein. All das ist seit deinem Tod geschehen und insgesamt sind 3 tage vergangen.“ Erklärte Ryan seinen großen Bruder.

Alexander besah sich die Runde der Besucher an. Alle Personen waren in schwarzen Sachen gekleidet und Alexanders Tante lehnte an ihrem Mann, der sie in den Armen hielt.

“Wer hat von meinem Tod erfahren?“ fragte Alexander ruhig.

“Niemand!“ antwortete Jaden wie aus der Pistole geschossen.

“Wir sollten unseren Schulalltag normal nachgehen, da diejenigen, die für meinen Tod verantwortlich sind, sind mehr auf dieser Erde wandeln. Dieses Grab hier sollte wieder verschwinden, denn sonst wird es bei den anderen Schülern nur Verwirrung stiften.“ Sagte Alexander.

Allen Personen stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben, doch nach kurzer Zeit der Stille ergriff Alexanders Onkel Friedrich das Wort und stimmte Alexander zu.

Gemeinsam gingen sie vom Grabstein zurück zur Schule und verabschiedeten sich von Friedrich und Lydia. So gingen Alexander, Sopdu, Jaden, Jesse und Ryan alleine den Weg zur Obelisk Blue Unterkunft und betraten das stattliche Gebäude. Sopdu ließ ein lautes Pfeifen hören. Alexander lächelte ihn an und ging den Weg hinauf zu seinem Zimmer. Kurz bevor er sein Zimmer erreicht hatte schoss eine magere Person aus einer kleinen Nische. Diese Person war Dr. Crowler.

“Wo warst du nur den ganzen Tag und warum hast du nicht deine Schulkleidung an, Alexander?“ meckerte Crowler.

“Jetzt halten sie mal die Luft an, sie Clown. Alexander hatte etwas sehr wichtiges in Deutschland zu erledigen und einfach vergessen seine Schulkleidung wieder anzuziehen.“ konterte Ryan und dirigierte seinen Bruder und Sopdu in Alexanders Zimmer. Jaden und Jesse hatten sich in der Zwischenzeit in Jesses Zimmer verdünnisiert.

In Alexanders Zimmer angekommen ließ sich Alexander auf sein weiches Himmelbett fallen. Sopdu sah auf seinen Engel hinab, denn Alexander hatte seine Flügel noch immer nicht zurück gezogen. Warum Crowler diese riesigen Flügel nicht gesehen hatte, war Sopdu ein Rätsel. Er besah sich diesen himmlischen Anblick an, der sich so sexy auf dem Bett räkelte.

“Wie lange habe ich mich nach diesem Anblick gesehnt!“ dachte Sopdu sehnsüchtig.

Alexander stand von Bett auf und ging geschmeidig auf Sopdu zu.

“Wenn du mehr sehen willst, musst du nur ein Wort sagen!“ hauchte Alexander Sopdu ins Ohr.

“Kannst du jetzt auch Gedanken lesen?“ fragte Sopdu sichtlich verwundert.

Alexander nickte nur und dirigierte Sopdu zum Bett.

Ryan, der schon kommen sah, was sein Bruder vor hatte sagte laut und verständlich, so dass es Alex und Sopdu mitbekommen mussten.

“Ich geh jetzt mal duschen. Ich hab es wirklich nötig!“

Mit diesen Worten ging Ryan ins Badezimmer und schloss die Tür ab. Nach wenigen Minuten hörte man unüberhörbar das Plätschern von Wasser.

Sopdu sah Alexander verblüfft über Ryans Verhalten an, doch Alexander sagte dazu nur, dass Ryan immer sehr lange im Badezimmer verbrachte, wenn er duschte. Was er darin wohl machte, wusste wohl nur Ryan selbst, aber Alexander hatte den starken Verdacht, dass es nicht jugendfrei war.

Aber nun forderte Sopdu seine gesamte Aufmerksamkeit in einem innigen Kuss ein.

Ungefähr zwei Stunden später kam Ryan aus dem Badezimmer und fand seinen Bruder und Sopdu im Bett vor. Dem Kleiderbündel am Rand des Bettes zu urteilen hatten sein Bruder und Sopdu nichts an. Ryan besah sich seinen Bruder und dessen Freund an und erkannte nun zum ersten Mal, dass sein Bruder nun endlich die Liebe seines Lebens gefunden hatte.

Da das Bett nun belegt war, ging Ryan zur Couch und machte es sich darauf gemütlich.

Am nächsten Morgen erwachte Alexander in den Armen seines so heiß geliebten Sopdus. Dieser schlief tief und fest neben Alexander.

Der Rotschopf stand vom Bett auf und suchte seine Unterhose aus dem Kleiderbündel hervor und zog sie sich an.

“Guten Morgen, Bruderherz. Ich freue mich, dass du es endlich geschafft hast dich aus der Umarmung deines Freundes zu lösen. Ich habe mal das Frühstück für uns gemacht!“

Alexander drehte sich um und erblickte seinen Bruder, der mit einem Handtuch um der Hüfte vor ihm stand.

Ryan hatte schulterlanges, rotes Haar und genau wie sein älterer Bruder eine gebräunte Haut. Genau wie Alexander hatte Ryan einen durchtrainierten Körper, aber nicht, weil er die Kampfkunst mochte, sondern nur, um sich im Notfall selbst verteidigen zu können.

“Danke, aber hast du dich nicht gestern Abend schon lange abgeduscht? Wenn du weiter so lange und so oft duschst kann das echt gefährlich werden!“ witzelte Alexander und strich seinen Bruder durch die Haare.

“Witzbold, ich war gestern nur so lange unter der Dusche, damit du dich mal wieder in Ruhe mit Sopdu „unterhalten“ konntest.“ Sagte Ryan und seine Betonung ließ nicht jugendfreies ahnen.

Alexander lächelte und sagte darauf nur, dass, die Liebe doch etwas schönes sei und das er mit Sicherheit auch bald die große Liebe finden würde.

Alexander ging zum Esstisch und machte ein Tablett fertig und trug es zum Bett, in dem noch immer Sopdu schlief.

Der Rotschopf stellte das Tablett auf dem Nachttisch neben dem Bett und weckte Sopdu sanft.

Sopdu gähnte und streckte sich. Er rieb sich die Augen und sah sich um. Als er Alex erblickte fing er an zu strahlen und fiel mir um den Hals.

Was jetzt folgten war das Austauschen von Liebesschwüren und Küssen.

Ryan, der das ganze Szenario beobachtete witzelte:

“Ach, jetzt wird’s schmalzig. Ich lass euch mal wieder alleine, damit ihr euch wieder besser kennen lernen könnt!“

Sopdu löste sich von Alexander und konterte gespielt:

“Wenn du auch mal mitmachen willst, dann lässt sich das mit Sicherheit arrangieren! Alexander, was hältst du davon?“

Mit diesen Worten wandte sich Sopdu an Alexander.

Der ältere Rotschopf grinste und winkte seinen kleinen Bruder zu sich.

Ryan, total perplex, schüttelte nur den Kopf und setzte sich an den Frühstückstisch, um hastig sein Frühstück einzunehmen.

Alexander setzte sich zu Sopdu ins Bett und nahm mit ihm das Frühstück ein.

Nach dem Frühstück standen Alexander und Sopdu aus de Bett auf und gingen hinüber zu Ryan. Der kleine Rotschopf räumte seinen Teller vom Tisch und erblickte seinen Bruder, wie er und Sopdu sich gegenseitig abkitzelten.

“Wie schön so was sein muss. Jemanden zu haben, der einen versteht, der einen stützt in schwierigen Zeiten und einen nicht verurteilt, für das und wie man fühlt. Wie sehr wünsche ich mir auch so jemanden. Zu meinen Eltern könnte ich nicht gehen, sie würden mich genauso wie Alexander verstoßen und aus dem Haus jagen.“

All diese Gedanken gingen Ryan durch den Kopf und er zitterte. Er zitterte vor Angst vor der Reaktion er Anderen. Als Ryan in die Küche trat und seinen Teller in die Spüle stellen wollte bemerkte er, dass ihm Tränen das Gesicht herunter rannen. Er wollte sie vor seinem Bruder und Sopdu verstecken, doch sein zittern wurde immer stärker und der Teller, den er immer noch in der Hand hielt fiel herunter und zerschellte auf de Fußboden.

Ryan sank weinend auf dem Fußboden und versuchte die Scherben des Tellers aufzusammeln.

Durch das schellendes Geräusch des Tellers traten Alexander und Sopdu in die Küche und erblickten den niederknienden Ryan, der versuchte die Scherben aufzusammeln. Alexander trat näher an Ryan heran und erhuschte einen Blick auf eine Seite von dessen Gesicht. Ihm rannen Tränen über die Wangen und er versuchte diese vor seinem Bruder zu verbergen. Alexander ging auf Ryan zu und kniete sich zu ihm hinunter. Jetzt war er auf der gleichen Höhe wie sein kleiner Bruder und konnte ihm genau ins Gesicht sehen. Ryans Gesicht war verschmiert von Tränen und in seinen Gesichtszügen standen Schmerz, Leid, Verzweiflung und große Qual.

Plötzlich nahm Ryan eine Scherbe des kaputten Tellers und versuchte sich damit in den Unterarm zu stechen. Jetzt schoss Sopdu an Alexander vorbei und hielt Ryans Arm, mit dem dieser die Scherbe hielt, fest.

“Ryan, was ist los? Was ist mit dir?“

Alexanders Worte klangen für Ryan wie aus weiter Ferne. Er lehnte sich gegen seinen Bruder und fühlte, wie sich sanfte Arme umschlangen.

Wie sehr hatte er sich das gewünscht. Von seinen großen Bruder in den Arm genommen zu werden, wie es früher war, als sie noch kleine Kinder waren. Wie sehr hatte er diesen angenehmen Geruch vermisst, der ihn immer an einen wunderschönen Frühlingsmorgen erinnert. Wie sehr hatte er diese warmen Worte vermisst, die ihm so viel Trost spendeten. Er hatte seinen großen Bruder einfach so sehr vermisst.

Ryans Trauer und Verzweiflung die er in den letzten Tagen so erfolgreich verdrängt hatte, brachen jetzt mit aller Macht wieder nach außen.

Er weinte und schluchzte ohne Hemmungen und sein Bruder und Sopdu ließen ihn gewähren, sprachen mit ihm, trösteten ihn.

Nach einer gefühlten Ewigkeit versiegten Ryans Tränen und es herrschte Stille in der Küche.

Nach einigen Minuten der Stille strich Alexander seinen kleinen Bruder wie früher in Kindertagen über den Kopf und fragte nun:

“Was hast du für Sorgen?“

Ryan schniefte und wimmerte, aber nach einigen Momenten antwortete er:

“Als wir dich für tot hielten und uns auf deine Beerdigung v – vorbereitet haben, da habe ich einen Brief von einem Arzt aus Deutschland erhalten. I – ich hatte vor dem Besuch hier eine Untersuchung gemacht, weil es mir damals immer so schlecht ging und der A – Arzt hat etwas Böses bei mir festgestellt.

Alexander, i – ich hab Krebs. Das Geschwür hat sich bereits so stark ausgeweitet, dass auch keine Operation m – mehr helfen kann.

In de Brief stand, dass ich nur noch ein bis zwei Wochen zu l- leben habe.

B- Bevor ich sterbe w- wollte ich dir n- noch sagen, dass ich dich immer b- bewundert habe, für das, w- was du getan hast. Du hast dich unseren E- Eltern widersetzt und bist deinen Weg ge- gegangen. Ich möchte dir nur noch sagen, dass ich ge- gemerkt habe, dass ich mehr für dich empfinde, mehr als nur für einen Bruder. Alexander, ich liebe d- dich!“

Ryans Worte waren nur schwer zu verstehen, doch Alexander und Sopdu hatten alles verstanden.

Hatte er richtig gehört, sein Bruder Ryan hatte ihm eine Liebeserklärung gemacht.

Doch Alexander wurde durch Sopdus Worte aus den Gedanken gerissen.

“Ryan, es gibt eine Möglichkeit, wie du den Tod entgehen kannst, aber du musst dir im klaren sein, dass danach nichts mehr so sein wird wie vorher.“

Sopdus Worten drangen zu Ryan vor, doch anscheinend verstand er deren Sinn nicht vollständig, denn er fragte mit zitternder Stimme.

“Wie soll ich den Tod überwinden können, die Ärzte meinten doch, dass mir nichts mehr helfen könne.“

Alexander sah Sopdu an und jetzt verstand er. Sopdu hatte die einzige Möglichkeit in Erwägung gezogen, die Ryan am Leben hielt.

Alexander wandte sich jetzt wieder seinem kleinen Bruder zu.

“Es gibt eine Möglichkeit, dich am Leben zu erhalten, auf die die Ärzte nicht zugreifen können. Sopdu hat die Möglichkeit in Erwägung gezogen dich in einen Vampir zu verwandeln. Dies ist die einzigste Möglichkeit, dich am Leben zu erhalten. Willst du das auch?“ fragte Alexander.

Ryan, total überwältigt davon, ließ nur ein Nicken vernehmen und drehte sich so, dass er seinem großen Bruder direkt in die Augen sehen konnte. Er näherte sich im vorsichtig, doch jetzt spürte er eine warme Hand auf seinem Rücken, die ihm bekräftigte, weiter zu machen und er näherte sich immer weiter dem Gesicht seines Bruders. Kurz bevor sie sich berührten stoppte Ryan. Jetzt kroch die Verunsicherung in ihm hoch. Was würde wohl Sopdu dazu sagen, wenn Alexander, der ja sein Verlobter war, seinem eigenen Bruder küsste.

Sopdu, der Ryans unsichere Blicke zu sich gemerkt hatte, flüsterte Ryan ins Ohr:

“Es ist ok. Ich bin dir nicht böse, weil du in Alexander verliebt bist. Wir können ihn uns teilen. Das was jetzt kommt, wird dir vielleicht etwas wehtun, aber ich verspreche dir, es wird gleich besser sein.“

Durch diese Worte fiel Ryan ein riesiger Stein vom Herz und er fasste nun Mut für das Kommende.

Er lehnte sich nach vorne und küsste seinen Bruder auf den Mund. Das war für Alexander das Zeichen, ihn in Empfang zu nehmen und seinen Bruder in einen innigen Kuss zu verwickeln. Währenddessen positionierte Sopdu sich und seine Eckzähne bohrten sich leicht in Ryans Hals.

Ryan zuckte vor Schmerz zusammen und klammerte sich an seinen Bruder. Dieser versuchte die Aufmerksamkeit des kleinen Rotschopfes in den Kuss zu bannen und intensivierte diesen.

Sopdu saugte nur leicht an der Wunde, die er verursacht hatte und tippte dann Alexander leicht an, damit dieser den Kuss nun beenden konnte.

Ryan, etwas verdutzt darüber, dass Alexander den Kuss beendet hatte sah seinen älteren Bruder fragend an, doch dieser nickte in Sopdus Richtung.

Ryan sah zu Sopdu herüber und bekam zur Antwort dessen rechten Unterarm mit der Bemerkung „Trink!“ gereicht.

Ryan nahm wie in Trance Sopdus Unterarm und sah, dass er einen kleinen Riss aufwies, aus dem ein paar einzelne Blutstropfen austraten und führte Sopdus Unterarm zu seinen Lippen. Als die ersten Tropfen Ryans Lippen benetzten führte er die Zunge an seine Lippen und nahm die Tropfen entgegen.

So süß, wie Honig, so schmeckte für Ryan diese rote Flüssigkeit, die ihm jetzt, da er immer verlangender saugte, die Kehle herunter rannte. Wie im Rausch saugte Ryan immer stärker an der Quelle des süßen Kostbarkeit, solange bis ihm grob eben jene Quelle entzogen wurde. Enttäuscht ließ Ryan ein Knurren vernehmen. Sopdu hingegen lehnte sich etwas erschöpft gegen einen Küchenschrank. Er sah jetzt in Ryans Augen, die wie seine eigenen Blutrot waren und in denen sich der Hunger widerspiegelte.

Alexander besah sich seinen kleinen Bruder. Da Ryan leicht den Mund geöffnet hatte konnte Alexander ziemlich gut die jetzt spitzen Eckzähne sehen, denen noch jeweils ein Tropfen Blut zu sehen war.

“Das war die einzige Möglichkeit Ryan am Leben zu halten. Auch wenn es unseren Eltern nicht gefallen wird. Jetzt war Ryan kein Mensch mehr, sondern ein Vampir!“ dachte sich Alexander und schloss Ryan nochmals in die Arme. Der kleine Rotschopf schmiegte sich an seinen Bruder und auch Sopdu kam dazu und band sich in die Umarmung ein. Jetzt war kein Mensch mehr in dieser Küche, sondern jetzt waren ein erdgebundener Engel und zwei Vampire, die sich in dieser Küche befanden.

Jetzt konnte niemand mehr ihr Glück stören.

Alles war gut.
 


 

Ende des 24. Kapitels
 

Autor: „So, jetzt wisst ihr´s! Ich wollte nicht so was ähnliches wie im Twilight-Film machen, aber die Sache mit den Vampiren fand ich ganz cool.“

Ryan: “Jetzt halt hier keine Opern sondern beende endlich das Kapitel, hast mich ja schließlich lange genug leiden lassen. Ach Sopdu, ist es wirklich ok für dich, wenn du Alexander mit mir teilen musst?“

Sopdu: „Natürlich ist es ok für mich, denn dann kann ich dir beim nächsten Mal zeigen, wie man Kokosnüsse von der Palme holt und außerdem sagt doch das Sprichwort „Zu zweit ist `s nett, aber zu dritt ist `s netter…“. Na ja, du weißt ja hoffentlich, was ich meine, nicht war, Alexander?“

Alexander: “ Sopdu, musst du meinen Bruder gleich so sehr versauen, was sollen denn die Leser und Leserinnen von die denken?“

Ryan: „ Kann mir mal jemand das ganze erklären! Ich versteh nämlich nur Bahnhof!“

Autor: „Dann lass ich mal den Zug bei dir im nächsten Kapitel einfahren aber hier ist für dieses Kapitel erst einmal ENDE!

Aufklärungsversuche und andere Missgeschicke (Teil 1)

25.Kapitel Aufklärungsversuche und andere Missgeschicke (Teil 1)
 

Nach den Geschehnissen in der Küche waren einige Tage vergangen. In diesen Tagen hatten Alexander, Sopdu und Ryan Jesse und Jaden über alles, was in der Küche geschehen war, aufgeklärt. Auch dass Ryan seinem eigenen Bruder seine Liebe gestanden hatte, hatten sie den Beiden anvertraut und so hockten sie jetzt in Alexanders abgedunkeltem Zimmer und unterhielten sich darüber.

“Kannst du denn jetzt noch am Tage rausgehen, Ryan?“ fragte Jaden und wirkte sichtlich beeindruckt über Ryans Eckzähne, die dieser so stolz präsentierte.

“Jo, das geht schon. Ich muss nur `ne Sonnenbrille tragen, dann geht das schon.“ Sagte Ryan und zog aus seiner Tasche eine Sonnenbrille, die er am Vortag von Alexander geschenkt bekommen hatte.

“Naja, wir sollten keine großen Probleme mehr damit haben, eure Geheimnisse geheim zu halten, denn in zwei Wochen sind Sommerferien.“ Sagte Jesse und wirkte etwas abseits des Geschehens.

“Wie kommst du jetzt auf die Sommerferien? Ryan ist gerade kurz zuvor dem Tod von der Schippe gesprungen und du kommst jetzt mit den Sommerferien, dass passt nicht wirklich!“ sagte Jaden und knuffte Jesse in die Seite.

“Ich dachte nur, dass wir nicht mehr so sehr darauf aufpassen müssen, wenn wir in die Sommerferien gehen. Vielleicht können wir auch eine kleine Reise machen.“ Antwortete Jesse.

“Au ja, eine Reise. Aber wo soll es denn hingehen?“ fragte Ryan und sah begeistert in die Runde.

Alle grübelten und ein paar Minuten später schlug Jaden vor, dass sie doch alle in den Sommerferien nach Hawaii fahren könnten.

Alexander, Ryan und Sopdu waren sofort begeistert, Jesse allerdings wollte schon einen anderen Vorschlag machen, als Jaden ihn mit einem hundeähnlichen Blick ansah.

“Oh Mann, bei diesem Blick muss man schon aus Stein sein, um ihm zu widerstehen.“ dachte sich Jesse und stimmte dem Vorschlag zu.

Damit war ihr Reiseziel festgelegt. Da auch Jesse jetzt voll und ganz bei der Sache war, diskutierten sie gemeinsam, wie sie nach Hawaii kommen würden, ob sie einen Erwachsenen mitnehmen und sich somit den ganzen Spaß wieder nehmen lassen würden, aber Sopdu sagte darauf, dass das nicht nötig wäre, denn auf seinem Personalausweis stehe, dass er schon 18 sei. Alexander rief seine Tante Lydia an und schilderte ihr alles und bat sie, ein Schriftstück fertig zu machen, dass Alexander und Ryan erlauben würde, von Flughafen in Tokio Firstclass nach Hawaii zu fliegen. Auch Jaden und Jesse kontaktierten ihre Eltern und nachdem sie ihnen erklärt hatten, dass ein Erwachsener sie begleiten würde, willigten auch ihre Eltern mit ein.

Die folgenden Tage vergingen für Alexander wie im Fluge und nun standen die letzten Arbeiten vor der Tür. Alexander hatte dafür im Gegensatz zu Jaden gelernt und ging ganz gelassen am Montagmorgen in den Unterricht.

Zwei Stunden später gingen Alexander, Jaden und Jesse aus dem Klassenraum. Jaden hatte es doch tatsächlich geschafft nicht während der Arbeit einzuschlafen und ging nun hinter Jesse her.

“Danke, dass ich von dir abschreiben durfte. Du bist mein Retter. Wenn das so weiter geht, dann bestehe ich vielleicht sogar das Schuljahr!“ sagte Jaden und wirkte überglücklich.

“Ja vielleicht, aber dazu musst du die nächsten Arbeiten auch noch bestehen, ohne erwischt zu werden.“ Erwiderte Jesse mit einem liebevollen Lächeln und knuffte Jaden in die Seite.

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und ehe es sich Jaden, Alexander und Jesse versahen, stand die letzte Arbeit bei Dr. Crowler an und dies war die bei weitem schwierigste Aufgabe, denn die Arbeit teilte sich in einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Der schriftliche Teil war recht schwierig und Alexander benötigte die gesamte, zur Verfügung stehende Zeit, um die gestellten Aufgaben zu lösen, aber er schaffte es noch rechtzeitig. Jaden hatte es da wesentlich einfacher, denn er musste ja nur die Antworten von Jesse abschreiben und ein paar kleine Fehler einbauen und schon war es getan.

Nach dem schriftlichen Teil kam sofort der praktische und Dr. Crowler führte die Schüler auf ein Feld hinter die Schule hinaus und teilte jedem einen Partner zu. Danach erklärte der schrullige Doktor, dass wer die Prüfung bestehen möchte, der seinen Gegner in einem Duell besiegen muss.

Alexander besah sich seinen zugeteilten Gegner an und erkannte, dass es das blonde Mädchen war, das er noch ein paar Monate zuvor anmachen sollte.

Jaden hatte dagegen nicht soviel Glück, denn er hatte einen großgewachsenen und bulligen Obelisk Blue Schüler abgekriegt. Alexander kam es so vor, als ob Dr. Crowler Jaden extra einen sehr schweren Gegner zugeteilt hätte.

Jesse dagegen hat ein kleines, schon zierliches Mädchen als Gegnerin bekommen. Sie machte den Anschein, als ob sie sich nicht traute Jesse in die Augen zu sehen und wünschte ihm nur mit hängendem Kopf viel Glück.

Nachdem jedes der Duellpaare sich die Hand geschüttelt hatte, wies Dr. Crowler die Duellanten an, sich bereit zu machen.

Alexander stellte sich gegenüber seiner Gegnerin auf und wartete auf die Anweisung, anfangen zu dürfen.

Dann erhob Dr. Crowler die Stimme und alle Schüler sahen ihn an.

Sehr geehrte Schüler und Schülerinnen, eure Aufgabe ist es nun, euren Gegner zu besiegen. Es gibt kein Zeitlimit. Der Schüler oder die Schülerin, die das Duell gewinnt, hat auch die Prüfung bestanden. Noch Fragen? Nein?! Gut, dann fangt an!“

Nach diesen Worten machten alle ihre Duelldisks bereit.

“Fang an!“ forderte Alexander seine Gegnerin auf.

„Nun gut, ich ziehe! Ich spiele eine sehr mächtige Karte, kannst du ihr das Wasser reichen? Ich spiele das Monster „Sanduhr des Lebens“ im Angriffsmodus und dazu setze ich eine Karte verdeckt. Mein Zug ist vorbei! Jetzt schlottern dir schon die Knie, stimmts?“

Das Mädchen strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Alexander ging sie jetzt schon gewaltig auf den Zeiger.

“Die hat ja keine Ahnung, was für einen Jammerlappen sie da auf dem Feld gelassen hat, aber ich werde es ihr schon zeigen! 700 Angriffspunkte sind doch ein Witz“ dachte sich Alexander und zog eine Karte aus seinem Deck.

“Ich beginne meinen Zug mit einer Zauberkarte mit dem Namen „Solarwiederaufladung“. Indem ich ein Monster mit dem Wort „Lichtverpflichtend“ im Namen aus meiner Hand auf den Friedhof lege, ist es mir erlaubt 2 neue Karten zu ziehen, danach lege ich 2 weitere Karten aus meinem Deck auf den Friedhof.

Alexander tat während er sprach genau das und lächelte dann erfreut auf.

“Anscheinend meint es der Duellgott heute gut mit mir, denn ich habe zwei mal „Wulf , Lichtverpflichtendes Ungeheuer“ von meinem Deck auf den Friedhof gelegt und dadurch aktiviert sich sein Effekt. Wenn Wulf nämlich vom Deck auf den Friedhof gelegt wird, kann er direkt vom Friedhof auf dem Feld spezialbeschworen werden und so habe ich gleich zwei mächtige Monster auf dem Feld, aber der Spaß ist noch nicht vorbei, denn ich opfere einen Wulf und rufe „Celestia, Lichtverpflichtender Engel“ im Angriffsmodus aufs Feld. Und rate mal, was es jetzt tut, richtig, jetzt aktiviert sich Celestias Spezialeffekt. Immer, wenn ein Monster geopfert wird, in dessen Namen „Lichtverpflichtend“ zu finden ist, dann kann ich seinen Spezialeffekt aktivieren und zwei Karten auf deiner Feldseite zerstören. Allerdings muss ich dafür 4 Karten aus meinem Deck auf den Friedhof legen.“

Alexander unterbrach seine Erklärungen, um die Wirkung seiner Worte zu genießen. Nachdem er die 4 Karten aus seinem Deck auf den Friedhof gelegt hatte, zerstörte eine Salve aus Licht, das aus den Flügeln von Celestia kam, das Monster und die verdeckte Karte seiner Gegnerin. Da diese jetzt vollkommen ohne Schutz dastand, befahl Alexander als erstes seinem noch übrig gebliebenem Wulf anzugreifen. Nach diesem Angriff fielen die Lebenspunkte des Mädchens auf 1900 runter.

“Auch wenn das Duell nur zwei Züge lang gedauert hat, es hat Spaß gemacht und nun Celestia, bringe ihr das Licht, damit sie diese Niederlage besser verkraften kann.“

So flog der riesige Engel auf das Mädchen zu und ließ eine Lichtsalve auf sie herunterprasseln.

Ihre Lebenspunkte sanken auf Null, genau wie ihre Knie, die vor Erschöpfung nachgaben.

Alexander ging zu ihr herüber und reichte ihr die Hand, um ihr wieder aufzuhelfen und bedankte sich danach für das Duell. Dr. Crowler ging zu ihnen beiden herüber und nahm ein Klemmbrett hervor.

“Ah, sehr gut, Alexander, und du hast es sogar geschafft mit Lichtverpflichtenden Monstern umzugehen, dass hat vor dir noch kein Schüler geschafft. Gratuliere! Das wäre dann eine 1+ für Alexander und für deine Partnerin...!“

Dr. Crowler starrte mit aller Strenge auf das blonde Mädchen herab.

“Eine 5- sollte für Sie ausreichend sein, Creatikle.“ Sagte Crowler höhnisch und machte sich Notizen auf seinem Klemmbrett.

“Mein Name ist nicht Creatikle, sondern Clarice.“ Sagte sie und rannte von der Wiese in Richtung der Ra Yellow Unterkunft.

Dr. Crowler ließ sich nichts anmerken und ging weiter durch die Schülerpaare und tadelte die Slifer für ihre ach so schlechten Spielzüge, wobei er immer seine Obelisken lobte und ihre Vorzüge lobpreiste.

“Wenn der seine Obelisk Schüler so toll findet, warum macht der nicht gleich eine Orgie mit denen!“ knurrte Jaden und befahl Neos den vernichtenden Angriff gegen seinen Gegner zu starten.

Neos traf und die Lebenspunkte von Jadens Gegner vielen auf Null und auch Jesse hatte seine Gegnerin besiegt.

Crowler notierte sich die Noten der beiden, wobei er Jaden nur eine 4- gab und Jesse eine 2+.

Danach konnten sie gehen!
 

Ende des 1. Teils!

Aufklärungsversuche und andere Missgeschicke (Teil 2)

26.Kapitel Aufklärungsversuche und andere Missgeschicke (Teil 2)
 

Nach dem Prüfungsduell gingen Alexander, Jesse und Jaden gemeinsam zurück in die Obelisk Blue Unterkunft. Jaden fluchte und schimpfte wie ein Rohrspatz über Dr. Crowler. Jaden schimpfte so sehr, dass er die Aufmerksamkeit von ein paar Obelisk Blue Schülern auf sich zog, die ihn darauf böse ansahen. Jaden kümmerte sich allerdings nicht um die anderen Obelisken und ging geradewegs in Jesses Zimmer. Davor angekommen verabschiedete sich Alexander von Jaden und Jesse und dieser versprach ihm, ihn später noch zu besuchen und so ging Alexander in sein eigenes Zimmer. Er öffnete die Tür und ging hinein. Gleich nachdem er in sein Zimmer getreten war, umschlangen ihn zwei paar Hände und zogen ihn zu ihren Besitzern. Eine so stürmische Begrüßung hatte Alexander nicht erwartet und so fiel er samt Sopdu und Ryan um.

Sie kugelten sich und lachten. Alexander richtete sich vom Boden auf und half seinem Bruder und Sopdu wieder auf die Beine.

“Was ist den mit euch beiden passiert. Ihr empfangt mich ja, als ob ich euch ein halbes Jahrhundert nicht mehr gesehenen hätte.“ sagte Alexander und setzte ein Lächeln auf.

Sopdu strahlte ihn an und gab ihn einen innigen Kuss auf dem Mund. Gleich nachdem Sopdu von Alexander losgelassen hatte, umarmte Ryan seinen älteren Bruder und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Es war im anzusehen, dass seine Gefühle für Alexander noch immer über die normale Geschwisterliebe hinausgehen. Ein leichter Rotschimmer war auf Ryans Gesicht zu sehen. Alexander nahm beide in die Arme und stellte seine Frage erneut. Beide, Sopdu und Ryan, tauschten bedeutsame Blicke.

Ryan nahm Alexanders Hand und führte ihn zu zwei der flauschigen Sessel und er drückte Alexander in einen hinein. Ryan setzte sich in den anderen Sessel hinein und Sopdu setzte sich auf die Lehne von Alexanders Sessel.

Ryan holte tief Luft und fing an zu reden.

“Sopdu und ich haben uns über etwas unterhalten, was mich sehr beschäftigt hat. Ich habe mich in der letzten Zeit immer häufiger gefragt, warum Sopdu dich so freiwillig mit mir teilt, wo du doch in ihn und nicht in mich verliebt bist und er hat mir eine absolute verblüffende Antwort gegeben.“

Alexander lauschte Ryans Worten und tauschte einen Blick mit Sopdu.

“Sopdu hat mir erklärt, dass er in den Jahrtausenden, in denen er auf dich gewartet hat, so einiges über die Liebe gelernt hat. Eines, das er gelernt hat, war, dass man die Liebe niemals einengen oder zu etwas zwingen darf, ansonsten würde sie sich im Nichts verlieren. Um mir das zu erklären, hat Sopdu mir gesagt, dass du zwar in ihn verliebt bist, aber er es auch gerne sieht, dass die Beziehung zwischen dir und mir etwas ganz besonderes ist. Er ist nicht beleidigt oder neidisch, denn er weiß, was für ein besonderer Mensch du bist und er weiß auch, was ich während meiner Krankheit durchgemacht hatte und dass ich mich wegen meinen Gefühlen sehr, sehr lange gescheut habe, dich aufzusuchen.“ Sagte Ryan und sah seinen Bruder an.

Alexander hatte seinen Bruder aufmerksam zugehört und schluckte nun.

Er stand auf und nahm seinen kleinen Bruder in die Arme und flüsterte ihm folgende Worte ins Ohr:

“Ich weiß, wie tief deine Liebe zu mir ist und ich finde es richtig, dass du dich an Sopdu gewendet hast. Ich weiß auch, wie schwer es dir gefallen ist, deine Gefühle dir einzugestehen, aber ich werde dich unterstützen, egal wo ich kann und vielleicht kann ich dir noch etwas beibringen. Komm, lass und ein Bad nehmen, so wie früher, Kleiner.“

Alexander hatte ein Lächeln aufgesetzt, dass Ryan nicht zu deuten wusste, doch Sopdu wusste was Alexanders Lächeln zu bedeuten hatte.

Alexander nahm Ryans Hand und zog ihn ins Badezimmer. Im Badezimmer angekommen entkleidete sich Alexander und packte seine Kleidung in einen kleine hölzerne Truhe.

“Pack da deine Kleidung hinein. Das ist die Wäschetruhe, in die ich meine dreckige Wäsche hinein werfe.“ Erklärte Alexander und warf seine Unterwäsche in die Wäschetruhe.

Nun stand Alexander unbekleidet im Badezimmer und er wendete sich der Badewanne zu, einerseits um die Wasserhähne anzustellen, damit die Wanne voller Wasser lief, andererseits, damit Ryan nicht errötete, was aber nicht so ganz klappte. Ryan musterte den Rücken seines älteren Bruders und sein Blick wanderte über dessen Po bis hinunter zu seinen Beinen.

Alexander tat so, als würde er davon nichts bemerken und bückte sich etwas hinunter und fühlte mit dem Zeigefinger nach dem Wärmegrad des Badewannenwassers.

“Es ist fertig. Wir können ins Wasser gehen!“ sagte Alexander und drehte sich zu seinem Bruder um.

Ryan, total überrascht, dass er seinen älteren Bruder so plötzlich von vorne sehen konnte, errötete und senkte den Blick.

Alexander ging einen Schritt auf seinen Bruder zu, der noch absolut angezogen war und legte den Daumen und Zeigefinger an das Kinn seines Bruders.

“Was ist los, Kleiner? Wir haben doch schon früher so häufig gemeinsam gebadet. Ist es dir unangenehm, mich so zu sehen?“ fragte Alexander und sah seinen kleinen Bruder direkt in die Augen.

Ryan sah Alexander jetzt direkt in die Augen und antwortete.

“Nein, es ist nur so anders als damals. Alles ist intensiver. Eindrücke, Gerüche, Empfindungen, alles ist so viel intensiver als damals. Ich liebe dich Alexander und ich möchte dich am liebsten für mich allein haben, aber ich weiß, dass das nicht der Fall sein wird. Ich möchte mit dir zusammen sein, auch wenn ich dich mit Sopdu teilen muss.“ Sagte Ryan und entkleidete sich nun.

Alexander lächelte und ging nun in die gefüllte Badewanne. Ryan folgte ihm und lies sich jetzt auf den Schoß seines Bruders sinken. Das warme Wasser umschloss die Beiden und wärmte sie.

Ryan seufzte und lehnte sich gegen die starke Brust seines Bruder. Alexanders Haare, die etwas länger waren als die seines Bruders, fielen in Ryans Gesicht und so konnte Ryan den Duft seines Bruders einatmen. Alexander nahm ein Shampoo in die Hand und einen Waschlappen und tauchte diesen ins Wasser und danach verteilte er etwas von dem Shampoo und rieb Ryans Rücken damit ein. Als Alexander seinen Bruder bat sich umzudrehen zögerte dieser. Nach einigen kurzen Momenten drehte sich Ryan langsam um. Er hatte seine Hände auf seinen Schoß platziert und sein Gesicht hatte die Farbe einer überreifen Tomate angenommen.

Alexander nahm den Waschlappen wieder in die Hand, nachdem er ihn gereinigt und wieder mit Shampoo bestückt hatte und begann Ryans Hals und Brustkorb einzureiben. Er fuhr weiter mit dem Waschlappen über Ryans Brust hinunter zu dessen Bauch und fuhr mit dem Lappen jeden einzelnen von Ryans Bauchmuskeln nach. Ryan kicherte, weil Alexander ihn an der Seite kitzelte. Dadurch lockerte sich Ryans Griff an seinem Schoß und Alexander ließ von Ryans Bauchmuskeln ab und griff sanft aber bestimmt nach Ryans rechten Arm und zog ihn zu sich, um ihn besser mit dem Lappen einseifen zu können. Er nutzte dies um den Arm seines Bruders langsam und einfühlsam zu massieren.

Ryan schloss die Augen und seufzte entspannt. Er genoss sichtlich diese Massage.

Alexander ließ nun von Ryans rechten Arm ab und widmete sich seinem Linken. Diese Prozedur wiederholte Alexander und nun konnte er Ryans linken Arm massieren. Ryan schien es sichtlich zu gefallen, denn er schloss die Augen und er ließ seinen rechten Arm im Wasser treiben und so hatte Alexander freie Sicht auf das, was Ryan vor im verstecken wollte. Alexander schmunzelte und beendete die Massage.

Nach einigen Momenten öffnete Ryan die Augen und sah seinen Bruder an. Dieser hatte sich aufgerichtet und nach dem Duschkopf gegriffen. Ryan sah nun seinen Bruder, so wie er von Gott geschaffen wurde, und sein Gesicht nahm einen leuchtenden Rotton an.

Alexander stellte den Wasserstrahl auf den Duschkopf ein und wusch damit Ryans Haare. Er nahm ein Haarwaschmittel und massierte es seinem kleinen Bruder auf dem Kopf ein. Alexander nahm wieder den Duschkopf zur Hand und wusch das Haarwaschmittel aus Ryans Haaren.

Nun war er selbst dran und Alexander rieb sich seinen Körper mit dem Shampoo ein. Er hielt die Shampooflasche Ryan hin und wendete sich mit dem Rücken zu ihm. Ryan fing an das Shampoo mit blanken Händen auf dem Rücken seines Bruders zu verteilen. Er massierte in weiteren, kreisförmigen Bewegungen das Shampoo in den durchtrainierten Rücken seines Bruders. Er rutsche noch näher an Alexander heran und umschlang die Hüfte seines Bruders. Dabei streifte seine Hand etwas Hartes.

Alexander drehte seinen Kopf, so dass er in die Augen seines Bruders sehen konnte und wurde von ihm mit einem innigen Kuss begrüßt.

Ryan löste sich von seinem Bruder, um zu sehen, gegen was er mit der Hand gestoßen war und sah an seinem Bruder herab. Was er da sah lies ihn noch röter werden, als er schon war.

“Hast du gerade an Sopdu gedacht?“ fragte Ryan zögerlich.

Einen Moment lang dachte Alexander über seine Antwort nach, entschied sich dann aber für die Wahrheit.

“Nein, habe ich nicht. Ich habe an dich gedacht. Du brauchst nicht immer glauben, dass du hässlich und absolut unattraktiv wärst, denn das bist du nicht.“ Sagte Alexander und drehte sich zu seinem Bruder um.

“Woher weißt du...?“ fragte Ryan, doch die letzten Worte wollten ihm nicht über die Lippen kommen.

“Du vergisst, dass ich kein Mensch mehr bin, sondern ein erdgebundener Engel. Auch ich kann die Gedanken von anderen lesen, wenn ich mich auf sie konzentriere. Ich kann auch die Verfassung und auch die Gefühle von Menschen fühlen, wenn ich es will und in genau diesen Moment spüre ich, dass Jesse ein unangenehmes Zwicken im Lendenbereich verspürt und Jaden ziemlich aus der Puste ist, aber dafür ist seine schlechte Laune nun verflogen. Ich fühle, wie deine Selbstzweifel für deine Gefühle an dir nagen und dass du dich schon öfters gefragt hast, wie du das unserer Familie beibringen kannst. Ich kann dir nur den einen Rat geben, wende dich an Tante und Onkel, sie werden dich verstehen, im Gegensatz zu unseren Eltern.“ Sagte Alexander und drehte sich nun mit dem ganzen Körper zu Ryan um.

Ryan standen die Tränen in den Augen und er umarmte seinen Bruder. Dieser erwiderte die Umarmung. Ryan klammerte sich so fest an Alexander, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Plötzlich verkrampfte sich Ryans gesamte Haltung und nach ein paar Sekunden lockerte sich diese wieder. Ryan wirkte, als ob ihm ein großer Druck entwichen wäre.

Alexander hatte dies bemerkt und fragte schelmisch:

„Hast du gerade gepupt?“

Wäre es möglich gewesen, dass Ryan noch röter geworden wäre, so wäre dies auch geschehen, doch so nuschelte Ryan nur:

“Tschuldigung, jetzt bist du wieder dreckig geworden. Ich mach es gleich wieder sauber.“

Ryan nahm diesmal einen neuen Waschlappen zur Hand und bestückte diesen mit Shampoo. Er seifte Alexanders Oberkörper ein und überließ ihm dann den Waschlappen, damit dieser sich vom Unrat seines Bruders befreien und sein Intimbereich selber waschen konnte. Danach nahm Ryan den Duschkopf zu Hand und richtete den Wasserstrahl auf den Kopf seines Bruders. Nachdem Alexanders Haare vollkommen nass waren, nahm Ryan das Haarwaschmittel zur Hand und massierte es seinen Bruder ein. Danach wusch er seinem Bruder den Schaum aus den Haaren.

„Wir sind fertig!“ sagte Ryan und stand überstürzt aus und wollte aus der Wanne steigen, doch er rutschte aus und wurde von seinem älteren Bruder aufgefangen.

“Nicht so hastig, Kleiner!“ sagte Alexander und lächelte seinen kleinen Bruder an.

Ryan seufzte und lehnte sich gegen Alexanders Brust.

“Bitte, sag niemanden, was mir gerade passiert ist. Ich möchte nicht, dass jemand davon erfährt.“ Sagte Ryan und sah seinen Bruder tief in die Augen.

“Keine Sorge, niemand wird davon erfahren! Versprochen, mein Kleiner!“ erwiderte Alexander.

Damit stand er aus der Wanne heraus und trocknete sich ab. Ryan, der noch in der Badewanne hockte, zog den Stöpsel heraus und stieg langsam aus der Wanne heraus. Alexander reichte ihm das Badehandtuch und zog seinen Bademantel an.

Während Ryan sich abtrocknete, erschuf Alexander aus dem Nichts einen Bademantel in der Größe seines Bruders und reichte ihm diesen, als Ryan mit abtrocknen fertig war.

Ryan hüllte seinen durchtrainierten Körper in den weichen Bademantel und ging mit seinem Bruder, der den Arm um seine Schulter geschlungen hatte, aus dem Badezimmer.

“Da seit ihr ja!“ sagte eine Stimme und es war unüberhörbar, dass es einen kleiner Protest darstellte.

Im Zimmer waren neben Sopdu jetzt auch Jaden und Jesse anwesend. Jaden hatte es sich in dem Sessel gemütlich gemacht, in dem zuvor Alexander gesessen hatte und Jesse lehnte sich an eben diesen Sessel.

„Wir haben gebadet!“ sagte Alexander schlicht.

Jesse zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts.

Da ergriff Jaden das Wort.

“Sag mal, Alexander, hast du vielleicht noch einen kleinen Vorrat übrig? Meiner ist schon wieder alle.“

Als erstes wusste Alexander nicht, was Jaden meinte, bis er von Sopdu im Geiste die Antwort bekam.

“Schau mal in meinem Nachttisch neben dem Bett nach, da müsste noch eine ganze Schachtel sein.“ Sagte Alexander und Jaden ging sofort in dessen Schlafzimmer und durchsuchte dessen Nachtschrank.

Nach einigen Augenblicken kam er mit einer kleinen Schachtel in der Hand zurück.

“Danke, du hast mich echt gerettet!“ sagte Jaden und zwinkerte.

Ryan sah als erstes zu der Schachtel in Jadens Hand und dann zu seinem Bruder und fragte dann:

“Was ist denn in der Schachtel drin?“

Alle Blicke waren auf Ryan gerichtet und nach kurzer Pause antwortete sein älterer Bruder.

“In der Schachtel sind Kondome.“

Nun schien diese Angelegenheit geklärt, doch Alexander erntete von Ryan nur eine weitere Frage:

“Was sind das, Kondome?“

Nun war Erstaunen in den Gesichtern der Anwesenden zu sehen und Alexander ging zu dem Sessel und setzte sich auf eine der Lehnen.

Ryan folgte ihm und wiederholte seine Frage.

Alexander dachte über seine Antwort nach und antwortete sehr bedacht.

“Ein Kondom ist dafür entwickelt worden, wenn eine Paar aus Mann und Frau sich lieben, allerdings keine Kinder haben wollen. Du weißt doch, wie die ganze Sache mit der Fortpflanzung funktioniert, oder?“ fragte Alexander seinen kleinen Bruder.

Dieser nickte und so fuhr Alexander fort.

“Das Kondom sollte also eine Schwangerschaft bei der Frau verhindern, so weit, so gut, allerdings hat es in den letzten Jahrzehnten noch eine weitere Funktion entwickelt. Vor ein paar Jahrzehnten sind viele Geschlechtskrankheiten aufgetreten, wie zum Beispiel Aids oder Hepatitis.“ Sagte Alexander, doch er wurde von Jaden unterbrochen.

“Das stimmt, aber auch vollkommen gesunde Menschen benutzen Kondome. Nicht, weil sie ihren Partnern und Partnerinnen eine Krankheit unterstellen, sondern nur, um ihnen eine einfache Nachricht zu übermitteln und diese lautet: Ich bin gesund, aber ich möchte dich trotzdem schützen, weil ich dich liebe. Aber manchmal kann es auch passieren, dass man eine Geschlechtskrankheit mit sich trägt und diese weiter gibt, wenn man kein Kondom benutzt. Es muss ja nicht sein, dass man von dieser Geschlechtskrankheit weiß, aber es ist ratsam, immer ein Kondom dabei zu haben, denn schließlich stecken sich mehr als tausend Menschen im Jahr neu mit Aids und anderen Krankheiten an.“ Sagte Jaden und verstummte.

Ryan schluckte. Nach kurzer zeit, als er alles verdaut hatte, fragte er Sopdu:

“Können wir als Vampire eigentlich auch an diesen Krankheiten erkranken?“

Sopdu sah ihn an und lächelte.

“Nein, wir sind von allen menschlichen Krankheiten ausgenommen. Für uns hat das Kondom nur eine symbolische Bedeutung.“ Antwortete Sopdu und in Ryan sah man sichtlich, wie die Erleichterung über diese Nachricht ihn einnahm.

Nach diesen Gespräch zogen sich Ryan und Alexander an und zogen gemeinsam über Dr.Crowler her.
 

Ende des 26. Kapitels

Urlaubsvorbereitungen

27.Kapitel Urlaubsvorbereitungen
 

Am nächsten Tag hatten sie frei, denn die Lehrer waren mit den Korrekturen der Arbeiten beschäftigt und so konnten Alexander, Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse endlich mal ausschlafen.

Gegen 11Uhr morgens erwachte Alexander langsam. Er öffnete die Augen und sah sich verschlafen im Zimmer um. Neben ihm lagen Ryan und Sopdu. Beide schliefen und waren nicht wach zu kriegen.

Alexander stand langsam und vorsichtig aus dem Bett auf, so dass er seine beiden Bettgenossen nicht aufweckte.

Alexander ging auf die Terrasse und setzte sich auf einen der Stühle. Plötzlich trat jemand auf die Terrasse und Alexander sah zu dieser Person auf, in der Hoffnung, Sopdu oder seinen kleinen Bruder zu erblicken, doch er wurde enttäuscht.

“Du bist es also, Michael! Was kann ich für dich tun?“ fragte Alexander und wies mit seiner Hand auf den anderen Stuhl und wies den Erzengel so an, sich auf den Stuhl, gegenüber von Alexander, zu setzen.

Der Erzengel setzte sich und setzte eine ernste Miene auf.

“Das kannst du, aber es ist ernster als du annimmst. Auf deinen Schultern und auf denen deiner Freunde und deines Bruders liegt die Zukunft der gesamten Welt und aller Parallelwelten. Es gibt Milliarden von Parallelwelten, aber die, die für das Fortbestehen aller anderen sorgen, sind vom Untergang bedroht!“ sagte Michael und wollte fortfahren, doch er wurde von Alexander unterbrochen.

“Klar doch, eine Nummer kleiner hast du es nicht parat. Und gleich wirst du mir mit Sicherheit sagen, dass wir in diese Welten reisen sollen und sie vor dem Untergang zu retten, stimmts oder hab ich Recht?!“ fragte Alexander.

Er war während er geredet hatte immer wütender geworden.

Der Erzengel schaute ihn ruhig an und antwortete dann:

“Dann sind wir uns also einig! Gut, aber lass mich dir noch ein paar Einzelheiten erklären. Die Parallelwelten nennen sich in der Gesamtheit Quarrel. Die vier stärksten und größten Welten in dem Quarrel sind die Stützpfeiler, die dafür sorgen, dass das Quarrel intakt bleibt. Wenn in diesen vier großen Welten Tumulte herrschen und sie dem Untergang nahe sind, dann sind auch die kleineren Welten bedroht. Ihr werdet in jede der vier Welten gehen, diese am eigenen Leib durchleben, denn nur so könnt ihr die Probleme in jeder Welt erkennen und beseitigen. Die eine Welt habt ihr bereits gerettet, denn es ist diese, in der wir uns jetzt befinden. Die Gefahr ging von dem Vampirorden aus, aber dem hat ja schon Sopdu Einhalt geboten. Die zweite und dritte Welt ist da schon schwieriger zu meistern, denn ihr werdet in einer von beiden von jungen Jahren aus anfangen. Jeweils eine Person, die irgendwo auf der Erde leben, hatte schon einmal einen Einblick in jeweils eine Welt erhalten.“ Michael unterbrach seine kleine Erklärung, als Alexander die Augenbrauen hochzog.

“Wie kommt es, dass ihr irgendwelchen Menschen Einblicke in andere Welten gestattet?“ fragte Alexander.

“Nun, wir gestatten nicht irgendwelchen Menschen, in die anderen Welten zu sehen. Nur denen, die dadurch für sich und anderen Personen etwas Positives machen. Ich kann dir nur sagen, dass eine der noch drei verbliebenen Welten sich mit dem Thema Geister auseinandersetzt. Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, wir gestatten dir, deinem Bruder und deinen Freunden noch diesen Urlaub zu machen, aber danach werdet ihr sofort in die anderen Welten reisen!“ sagte Michael und erhob sich.

Alexander erhob sich ebenfalls, er hatte eine besorgte Miene aufgesetzt, und verabschiedete sich vom Erzengel, der sich darauf in einem weißen Lichtstrahl auflöste und so Alexander alleine da ließ.

Alexander ging zurück ins Schlafzimmer und fand seinen Bruder und seinen besten Freund Sopdu immer noch schlafend vor. Er ging zu ihnen herüber und lehnte sich über seinen kleinen Bruder und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Ryan räkelte sich langsam, wollte allerdings weiter schlafen und so drehte er sich nur um und ließ ein lautes Schnarchen vernehmen.

Alexander zog ihm das Kopfkissen unter dem Kopf heraus und so fiel Ryans Kopf auf die Matratze.

“Komm, aufstehen, es gibt Frühstück!“ sagte Alexander und rief es so laut, so dass es nicht nur Ryan, sondern auch Sopdu hören musste.

Ryan ließ ein Murren hören und drehte sich von seinem Bruder weg. Alexander seufzte und ein gemeines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er ging in die Küche und holte aus dem Eisfach ein paar Eiswürfel heraus. Er packte die Eiswürfel in eine kleine Tüte und schnürte sie zu. Er ging zurück ins Schlafzimmer und zu seinem Bruder.

Alexander hob ganz vorsichtig die Bettdecke von Ryans Körper und sah, dass sein Bruder wieder nur die Schlafanzugshose an hatte. Ganz vorsichtig hob er den Bund von Ryans Hose an und ließ die Tüte mit den Eiswürfeln hinein gleiten und auf Ryans empfindlichste Stelle fallen.

Mit einem Schrei fuhr Ryan auf und fuhr mit seiner Hand in seine Hose und holte den Eisbeutel hervor und warf ihn seinem Bruder ins Gesicht.

“Du kannst es echt nicht lassen, stimmts? Das darin werde ich noch brauchen!“ sagte Ryan verpennt und deutete auf seine Hose, genau auf die Stelle, wo Alexander den Eisbeutel platziert hatte.

“Ach wirklich, das wäre mir neu, dass du das darin brauchst!“ sagte Alexander und Ryan aus dem Bett aufstand und ins Badezimmer tapste.

Durch Ryans Aufschrei war auch Sopdu geweckt worden und so starrte er mit einem verschlafenem Gesichtsausdruck zu Alexander hoch.

Alexander grinste und stieg zu Sopdu ins Bett. Er beugte sich über ihn und verwickelte Sopdu in einen heißen Kuss. Mit geschickten Fingern öffnete er Sopdus Oberteil und zog es über seinen Kopf.

“Na, was wollt ihr schon wieder schmutziges da im Bett machen? Ich will auch mitmachen!“ ertönte eine Stimme hinter Alexander und Sopdu und Alexander drehten sich um.

Ryan war aus dem Badezimmer gekommen und sprang nun aufs Bett, zu seinem Bruder und Sopdu. Es war offensichtlich, dass Ryan nun seinen Bruder anmachen wollte, als er erkannte, was sein Bruder vorhatte und hielt sich zurück. Alexander hatte erkannt, was sein Bruder vorhatte und tauschte einen Blick mit Sopdu. Dieser nickte und so zog Alexander Ryan in eine Umarmung und gab ihm einen innigen Kuss. Er ließ seine Hand an Ryans Rücken herunter wandern und ließ sie auf seinem Hintern ruhen. Ryan ließ ein Seufzen hören und klammerte sich an seinen Bruder. Es war offensichtlich, dass es einer der Dinge waren, die er sich von seinem Bruder am sehnlichsten gewünscht hatte.

Plötzlich ertönte ein lautes Klopfen und die Tür öffnete sich und Jaden und Jesse traten ein.

Sie sahen das Szenario, dass sich auf dem Bett abspielte und grinsten.

“Ups, sorry, Alex! Sollen wir nachher noch mal wiederkommen, damit ihr euch in Ruhe „unterhalten“ könnt?“ fragte Jesse und sein Ton ließ nichts jugendfreies ahnen.

“Nein, kommt rein, mehr wollten wir sowieso nicht tun!“ antwortete Ryan als er sich von seinem Bruder gelöst hatte.

“Na da können wir ja noch was lernen, nicht war, Jesse? Habt ihr eigentlich schon gepackt?“ fragte Jaden und sah fragend in die Runde.

Alle schüttelten den Kopf und jetzt stand Alexander auf und ging in die Küche, um das Frühstück zu machen.

“Wollt ihr auch mit frühstücken, Jesse, Jaden?“ kam Alexanders Stimme fragend aus der Küche.

“Au ja!“ antwortete Jaden und rieb sich den Bauch.

“Du hast doch gerade gefrühstückt, Jaden! Wenn du weiter so viel futterst, dann musst du dir einen Sack als Hose anziehen, um nicht nackt herumzulaufen.“ Sagte Jesse und erntete davon ein brüllendes Lachen von Ryan und Sopdu.

Jaden sah darauf etwas beleidigt zu Jesse und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf Jesse knallrot im Gesicht wurde. Ryan hatte einen Verdacht, was Jaden Jesse ins Ohr geflüstert hatte und so ging er zu seinem Bruder in die Küche, um ihm zu helfen.

Nach fünf Minuten kamen Alexander und Ryan aus der Küche. Ryan trug ein großes Tablett in den beiden Händen und er stellte es auf den Wohnzimmertisch. Gemeinsam mit seinem Bruder deckte er den Tisch und Sopdu, Jaden und Jesse setzten sich an den Tisch. Gleich, nachdem Alexander und Ryan fertig waren, mit dem Tisch decken, setzten sie sich auf die zwei verbliebenen Stühle und begannen das Frühstück.

Jaden hatte sich bereits sein Brot in den Mund geschoben, als Alexander mit dem Frühstück anfing.

“Wisst ihr, was mir eigentlich gerade eingefallen ist? Mir ist gerade eingefallen, dass ich diesen Jungen mit dem Stachelhaar schon lange nicht mehr gesehen habe. Weiß jemand, wo er ist?“ fragte Ryan und man konnte in den Gesichtern der Anderen sehen, dass sie darüber nachdachten, wen Ryan meinte.

Nach einer kurzen Pause, in der Jaden sein Brot hinunter würgte, geschah nichts, aber als Jaden seinen Bissen hinunter geschluckt hatte, schlug er mit der Faust auf seine flache Hand.

“Ach so, ja, dass habe ich vollkommen vergessen. Kurz nach Alexanders 16. Geburtstag habe ich einen Anruf von Yugi erhalten. Er hat mir erklärt, dass er zu einem neuen Turnier reisen müsste, es hat sich so angehört, wie ein neues Königreich der Duellanten.“ Antwortete Jaden und wollte sich ein neues Brot mit Nutella genehmigen, als Jesse ihm das Brot aus der Hand nahm.

“Und warum hast du uns das noch nicht vorher gesagt?“ fragte ihn Jesse.

“Ich habe es in der letzten Zeit vergessen, es war zu viel los!“ konterte Jaden und nahm sich sein Brot von Jesse zurück.

Sopdu verdrehte die Augen und begann nun Alexander ein Brot mit Kräuterquark in den Mund zu schieben.

“Ach so, jetzt ist ja alles klar! Aber was meint ihr denn, was ihr für Noten habt?!“ fragte Ryan und sah von seinem Bruder zu Jaden und Jesse.

“Ist mir vollkommen egal, Hauptsache ich habe bestanden!“ mampfte Jaden.

“Na ja, ich habe gehört, dass ihr heute Abend die Zeugnisse bekommen sollt, nicht erst morgen!“ mischte sich Sopdu nun ins Gespräch ein.

“Woher weißt du das?“ fragten Jaden, Jesse und Alexander wie aus einem Munde.

Sopdu grinste und tippte mit seinem Zeigefinger an seine verlängerten Eckzähne, so dass es jedem klar wurde, warum er es hören konnte.

Nach dem Frühstück ging Jesse in sein Zimmer und Jaden zurück zu seinem Zimmer in der Slifer Red Unterkunft, um jeweils ihren Koffer zu packen.

Nach dem Frühstück räumten Ryan und Sopdu die Teller vom Tisch ab und Alexander ging in der Zwischenzeit ins Badezimmer und zog sich an. Nachdem er angezogen war, kam Alexander aus dem Badezimmer und ging zu seinem Kleiderschrank und nahm seinen Koffer heraus.

Alexander nahm langsam seine Kleidung aus dem Schrank und lag sie schön sorgfältig in den Koffer. Seine Dueldisk und seine Karten folgten der Kleidung und auch sein Kulturbeutel wanderte in den Koffer.

Nachdem Alexander mit packen fertig war, kamen Sopdu und Ryan aus der Küche.

“Mensch Brüderchen, ich habe nie verstanden, wie du es schaffst, deine Kleidung so faltenfrei zu verstauen, bei mir sieht das Ganze immer aus wie Kraut und Rüben.“ Sagte Ryan und sah zu dem nun vollen Koffer hinunter.

„Tja, ein wenig Übung und ein glückliches Händchen sind halt dabei von Vorteil, Kleiner!“ erwiderte Alexander und grinste seinem Bruder zu.

Ryan schnitt eine Grimasse und ging ins Badezimmer, um sich anzuziehen.

“Wo hast du eigentlich deinen Koffer oder deine Reisetasche?“ fragte Alexander an Sopdu gewandt, als dieser aus der Küche trat.

“Drüben, in der verbotenen Unterkunft!“ antwortete Sopdu und legte seine Arme um Alexanders Hals und zog ihn in eine Umarmung.

“Ich freue mich schon auf diesen gemeinsamen Urlaub. Ich bin auch froh, dass du immer noch den Ring trägst, den ich dir damals an der Quelle gegeben habe. Ich habe auch noch meinen, auch durch die Jahrtausende. Uralte Vampirmagie, dadurch hat mein Ring so lange gehalten.“ Sagte Sopdu und zeigte Alexander seinen Ring.

Alexander lächelte mit bedrückter Miene und gab Sopdu einen innigen Kuss.

Sopdu hob mit seiner Hand Alexanders Kinn an und sah ihm so in die Augen.

„Was ist los mit dir, was hast du?“ fragte Sopdu besorgt.

Alexander sah mit einem Gesichtsausdruck aus Besorgnis und Nervosität zu Sopdu.

„Heute Morgen, als ihr noch geschlafen habt, habe ich Besuch bekommen. Einer der Erzengel ist erschienen und hat mir gesagt, dass wir 3 weitere Welten retten sollen. Dafür werden wir in die anderen Welten reisen und sie durchleben. Ich weiß nur, dass es in einer der Welten um Geister geht. Wenn wir diese Welten nicht retten, so werden sie untergehen, mit unserer Welt. Der Erzengel hat auch gesagt, dass wir die Reise in die anderen Welten nach unserem Urlaub antreten werden“

Als Alexander mit seiner Erklärung fertig war, ging Sopdu der Mund auf.

“Heißt das, dass wir noch mehr zu tun bekommen?“ fragte Sopdu leise.

Alexander nickte leicht und lehnte sich an Sopdu, der ihn in den Arm nahm.

Als Ryan aus dem Badezimmer trat, sah er seinen Bruder, der sich an Sopdu lehnte und ein paar Tränen weg drückte. Ryan wusste, dass hier irgendwas nicht stimmte und so ging er langsam auf Sopdu und seinen Bruder zu und tätschelte Alexander sachte die Schulter.

Durch die geistige Verbindung mit Sopdu erfuhr Ryan, was seinen Bruder so betrübte. Und er erfuhr auch, dass bald ein neues Abenteuer auf ihn wartete.

Nachdem Alexander sich beruhigt hatte, gab er Sopdu einen leichten Kuss auf die Wange und wies dann ihn und Ryan an, ihre Koffer für den nächsten Tag zu packen. Bei Ryan war es einfach, denn er hatte ja nicht viele Habseligkeiten mit in die Duellakademie gebracht. Sopdu aber ging in die verlassene Unterkunft und holte dort seine Sachen.

Gegen Abend trafen sich alle Schüler der Duellakademie in dem größten Hörsaal, den es in der Akademie gab und Doktor Crowler trat auf ein Podium.

“Sehr geehrte Schülerschaft,

ich freue mich, dass ihr meine Nachricht erhaltet habt und so hier her gekommen seit, um eure Zeugnisse zu erhalten. Ich habe auch erst vor kurzem erfahren vom Minister für Bildung, dass ihr heute Abend schon eure Zeugnisse erhalten sollt und so werde ich sie euch natürlich nicht vorenthalten. Ich kann mit Freude berichten, dass ausnahmslos jeder Schüler bestanden hat! Ja, sogar die Slifers.“ Sagte Crowler und in seinem letzten Satz schwang eine Spur von Verachtung mit.

Nachdem Crowler mit seiner Rede zu ende war, traten die Leiter der Unterkünfte vor und riefen ihre Schützlinge alle nach der Reihe auf. Crowler nahm Alexander ganze fünf Minuten in Beschlag, um ihm zu seinem exelenden Zeugnis zu gratulieren.

Nachdem Alexander vom Podium runter war sah er sich sein Zeugnis an.

In den wichtigsten Fächern wie Mathe, Englisch, Duellkunde und Duellpraxis hatte er in allen Fächern mit der Note „sehr gut“ abgeschnitten. Auf seinem gesamten Zeugnis waren fast nur Einsen vermerkt. Nur in Duellalchemie, das Fach, was Professor Banner unterrichtete, hatte Alexander eine Zwei. Aber das kümmerte ihn wenig und so ging er hinüber zu Jaden und Jesse, die ihre Zeugnisse verglichen.

Jesses Zeugnis war gut, es enthielt einen Haufen Einsen und ein gutes Dutzend Zweien. Jadens Zeugnis war da schon notenreicher. Da waren eine Zwei, ein paar Dreien und ein gutes Dutzend Vieren.

Alexander schmunzelte, als er Jadens Protest über die schlechten Noten, die er nur in Dr. Crowlers Fächern bekommen hatte, mitbekam. Jaden hatte bemerkt, dass Alexander auf sein Zeugnis gelugt hatte und sah nun auf Alexanders Zeugnis.

“Ich wusste doch, dass du mit einer der Klassenbesten bist. Hast du überhaubt mal gelernt?“ fragte Jaden und sah Alexander an.

Dieser schüttelte nur den Kopf und ging dann gefolgt von Jaden und Jesse in die Obelisk Blue Unterkunft und zeigte Ryan und Sopdu sein Zeugnis.

Beide waren begeistert von Alexanders Zeugnis und auch Jesses Zeugnis wurde bejubelt. Aber bei Jadens Zeugnis hatten alle einen Grund gefunden, wieder über Dr. Crowler zu schimpfen und das taten sie auch mit Herzensfreude, bis es dunkel wurde und sie alle zu Bett gingen.

Jaden hatte es doch tatsächlich geschafft, Professor Banner zwei Stunden vor der Zeugnisverleihung zu überreden, ihn mit seinem Koffer von den Slifer Red Wohnräumen zu der Obelisk Blue Unterkunft mit seinem Mofa zu fahren. Das hatte auch wunderbar funktioniert, bis das Mofa einen leichten Berg hoch musste und der Motor explodiert war. So hatte Jaden doch tatsächlich seinen Koffer noch den restlichen Weg zur Unterkunft schleppen müssen. Daher sank er in Jesses Arme.

Am nächsten Morgen riss das schrille Piepsen eines gnadenlosen Weckers Alexander, Ryan und Sopdu aus dem Schlaf. Noch total verschlafen standen sie auf und Alexander ging zuerst ins Badezimmer, um sich zu waschen und anzuziehen. Nachdem er fertig war ging Ryan ins Badezimmer und noch bevor Ryan fertig war öffnete sich die Tür und ein noch total verschlafener Jaden trat ein.

“G-guuuten Morgen!“ sagte er und konnte sich ein herzhaften Gähnen nicht unterdrücken.

Alexander und Sopdu sahen verblüfft zu Jaden herüber.

“Wie kommt es, dass du schon so früh wach bist? Sonst bist du doch nicht wach zu kriegen.“ Fragte Alexander und sah Jaden misstrauisch an.

Jaden errötete, aber er antwortete auf Alexanders Frage.

“Nun ja, um ehrlich zu sein, ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen. Wohl eher gesagt, Jesse hat mich nicht schlafen lassen.“ Sagte Jaden und nahm jetzt einen Rotton an, der einer Tomate Konkurrenz machte.

Sopdu grinste, denn ihm war klar, was Jaden und Jesse die halbe Nacht getan hatten und war schon ziemlich verblüfft darüber, dass Jaden selbst seinen Freunden einen so tiefen Einblick in sein Intimleben bot.

Nach ein paar Minuten kam auch Jesse ins Zimmer. Auch er war noch ziemlich müde und so ließ er ein lautes Gähnen vernehmen.

“G-guuuten Morgen“ sagte Jesse verschlafen und sah sich zu den anderen drei Jungen um.

Diese wünschten ihm ebenfalls einen guten Morgen und nach kurzer Zeit kam Ryan aus dem Badezimmer und Sopdu flitze ins Badezimmer, um sich anzuziehen. Nachdem sie alle angezogen waren gingen sie herunter in den Speisesaal, um das letzte Mal in diesem Schuljahr das reichhaltige Frühstück zu genießen, dass es in diesem Speisesaal gab.

Nach einem zweistündigen Frühstück gingen sie alle zurück in ihre Zimmer, um ihre Koffer zu holen.

Mit ihren Koffern gingen sie hinunter in die Eingangshalle, wo bereits Dr. Crowler mit ein paar Gepäckträgern auf sie wartete.

“Da seit ihr ja! Was macht diese Sliferniete hier?!“ kreischte Crowler und zeigte auf Jaden.

Jaden setzte ein Grinsen auf und erwiderte:

“Ich habe nur mal bei einem meiner besten Freunde übernachtet und auch nächstes Jahr werde ich als Slifer ihren Allerwertesten wieder retten.“

Jadens freche Antwort brachte Crowler fast zur Weißglut und so schnaubte er erbost. Jaden ließ sich davon nicht beirren und er überreichte seinen Koffer einem der Gepäckträger. Auch Jesse, Ryan, Sopdu und Alexander übergaben den Gebäckträgern ihre Koffer, verabschiedeten sich von Dr. Crowler und machten sich auf den Weg zum Akademiehafen, wo bereits ein riesiges Schiff auf sie wartete.

Um 12 Uhr waren alle Schüler am Hafen versammelt und gingen an Bord. Das Schiff legte ab und sie brauchten zwei Stunden, um am Hafen von Domino City anzulegen. Dort wartete bereits ein Bus auf die Schüler, der sie zum Flughafen bringen sollte.

Am Flughafen angekommen stiegen sie aus dem Bus aus und gingen in die Eingangshalle des Flughafens. Dort angekommen sammelten sich Alexander, Jaden, Jesse, Ryan und Sopdu und sahen hoch zur Anzeigetafel, um zu sehen, wann ihr Flug nach Hawaii ging.

Sie hatten noch eine Stunde und eine Halbe lang Zeit, bevor sie ins Flugzeug einsteigen mussten und so gingen sie zum Terminal, um ihre Koffer bereits abzugeben. Am Terminal gab es jedoch das Problem, dass die Frau, die hinter dem Pult saß, nicht glauben wollte, dass Sopdu ihre Aufsichtsperson war, da er ja schon 18 war. Erst nachdem die Frau den Sicherheitsdienst gerufen hatte und Sopdus Personalausweis gründlich überprüft wurde, was fast die verbleibende Zeit in Anspruch nahm, durften sie alle endlich ins Flugzeug steigen.
 

Ende des 27. Kapitels

Die Legende der roten Herzensmuschel

28.Kapitel Die Legende der roten Herzensmuschel
 

Nachdem das Flugzeug auf dem Boden des Flughafens auf Hawaii gelandet war, fuhr ein kleiner Bus zum Flugzeug, in dem Alexander, Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse einstiegen und zum Hauptgebäude des Flughafens fuhren.

Als sie in die Haupthalle des Flughafens eintraten, wurden sie von einer Reihe junger Damen empfangen, die ihnen jeweils einen Kranz aus Blumen um den Hals banden. Die Damen waren mit nichts außer einem Bikini bekleidet und sie musterten die gut aussehenden Neuankömmlinge. Ihre Blicke blieben auf Alexander und Ryan hängen und sie tuschelten hinter vorgehaltenen Händen. Offenbar fanden sie die beiden Brüder höchst attraktiv. Sopdu legte einen Arm um Alexanders Hals und grinste den Damen zu, die einen überraschten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatten. Jesse, der hinter Alexander, Sopdu und Ryan ging, hatte seinen Arm um Jadens Schulter geschlungen und grinste den Damen ebenfalls zu. Gemeinsam gingen sie zum Gepäckschalter , holten ihre Koffer und verließen die riesige Halle. Sie traten auf einen weitläufigen Taxistand zu und suchten sich das größte Taxi aus, dass dort stand.

Ein kleiner Mann mit schütteren, strohblondem Haar stand aus dem Taxi aus und verbeugte sich vor den 5 Jungen. Er sprach sie an und nach nur einem Augenblick war Alexander klar, dass er der Einzige war, der den Mann verstand. So erklärte Alexander dem Mann, in welches Hotel er sie fahren sollte und er handelte auch einen fairen Fahrpreis mit ihm aus. Nachdem alles geklärt war, stiegen sie alle auf Alexanders Wink in das alte Taxi ein und der Taxifahrer hievte mit Alexanders Hilfe die Koffer in den Kofferraum. Nachdem alles Gepäck verstaut war stiegen er und der Taxifahrer ein und fuhren los.

Es dauerte ein paar Minuten und das Taxi hielt vor einem riesigen und beeindruckendem Hotel.

Sie stiegen aus und Alexander gab dem Taxifahrer das Fahrgeld. Sie nahmen ihre Koffer aus dem Kofferraum und gingen in das Hotel. Gleich, als sie eintraten, kam ein Page auf sie zugeeilt und verneigte sich vor ihnen und führte sie zur Rezeption.

An der Rezeption standen aber bereits drei Personen, die mit dem Rezeptzionisten redeten. Alexander und die anderen näherten sich den drei Personen. Es waren ein großer Mann, mittleren Alters mit einem kleinen, schwarzen Bart, ein junges Mädchen um die 17 Jahre und ein kleiner Junge mit einer Brille, die ein wenig zu groß für ihn schien.

Der Junge hatte sich an die Hand des Mädchens geklammert und sah zu dem großen Mann hoch, der noch immer im Gespräch war. Nach einer kurzen Weile gab der Rezeptzionist dem Mann zwei Schlüssel und der Mann ging mit dem Mädchen und dem kleinen Jungen einem Pagen hinterher, der die zwei Koffer der Personen trug.

Nun gingen Alexander, Ryan, Sopdu, Jesse und Jaden an die Rezeption und Alexander sprach mit dem Rezeptzionisten, der ihm darauf drei Schlüssel gab. Zwei Pagen traten zu Alexander und den anderen Jungs und nahmen ihnen ihre Koffer ab und führten sie eine steinerne Marmortreppe hoch in den zweiten Stock in einen schönen, sonnen durchfluteten Korridor. In der Mitte des Korridors hielten die Pagen an und wandten sich zu einem der Zimmer. Einer der Pagen schloss das Zimmer auf und erklärte dann, dass dieses Zimmer für zwei Personen geeignet sei und danach wandte er sich zu einer anderen Tür und erklärte nun Jesse und Jaden, dass es ebenfalls für zwei Personen geeignet war, doch die Beiden verstanden kein Wort, weil der Page in einem sehr schnellen , amerikanischen Englischslang zu ihnen gesprochen hatte und so erklärte Alexander ihnen beiden, dass dieses Zimmer für sie bestimmt war. Nachdem Alexander und Sopdu und jetzt auch Jaden und Jesse ein Doppelzimmer hatten war nur noch Ryan so zu sagen obdachlos.

Einer der Pagen zupfte an Ryans Ärmel und führte ihn zu einer anderen Tür. Nachdem der Page auch für Ryan die Tür mit einem großen, bleiernen Schlüssel geöffnet hatte schlüpfte dieser in sein Zimmer.

Nachdem Alexander mit Sopdu sein riesiges Zimmer inspiziert hatte, ging Alexander zum Zimmer seines Bruders und klopfte an die Tür. Nach nur einem Augenblick ging die Tür auf und Ryan trat mit einem Gesichtsausdruck heraus, als ob Weihnachten, Ostern und sein eigener Geburtstag auf ein und den selben Tag gefallen wäre. Er ließ Alexander eintreten und schloss die Tür. Ryans Zimmer war nur etwas kleiner als das von Alexander und Sopdu. Der Boden war mit Laminat ausgelegt und die Wände zierten schöne Zeichnungen. Das gesamte Zimmer war sonnen durchflutet. Das riesige Zimmer, in das Alexander mit Ryan getreten war, grenzte an ein kleines Arbeitszimmer und an ein Schlafzimmer, in dem ein Himmelbett den Mittelpunkt bildete.

Ryan zeigte seinem Bruder alle Räume und seine kleine Rundführung endete in seinem Schlafzimmer.

Ryan grinste und ging hinter seinem Bruder, der vor dem Himmelbett stand. Alexander drehte sich zu seinem kleinen Bruder und sah, dass dieser ein Lächeln aufgesetzt hatte, dass seine spitzen Eckzähne nur allzu gut betonte. Ryan gab seinem Bruder einen kräftigen Schubs und Alexander fiel nach hinten auf das Bett. Ryan ging auf seinen Bruder zu und kroch nun auf allen vieren auf seinen Bruder zu. Als er bei Alexander angekommen war nahm er dessen Gesicht in die Hand und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Langsam, so als würde er sich kaum trauen, knöpfte Ryan das Hemd seines Bruders auf und ließ es über dessen muskulösen Arme gleiten.

Alexander lächelte in den Kuss hinein. Endlich traute sich sein Bruder zu etwas und so spornte er Ryan an, indem er seine Zunge über dessen Lippen fahren ließ.

Ryan seufzte und beendete den Kuss. Als Alexander seinem kleinen Bruder in die Augen sah, sah er ein animalisches Glimmen.

Plötzlich war ein lautes Knurren zu hören und Ryan rieb sich den Bauch.

“Tschuldigung, ich habe heute noch nichts zu mir genommen.“ Nuschelte Ryan und ließ beschämt den Kopf sinken.

“Ist doch kein Problem!“ sagte Alexander und griff seinem Kleinen Bruder an den Hals und zog ihn liebevoll in eine Umarmung. Nur kurze Zeit später glitt Ryan etwas an Alexanders Hals, aber er zögerte.

“Was ist los? Ich dachte, du hast Hunger?“ flüsterte Alexander seinem Bruder ins Ohr.

Ryan wimmerte:

“Hab ich auch, aber was ist, wenn ich zu viel von dir nehme? Ich habe bis jetzt nur von Tieren...!“

Alexander wischte nun eine Träne von Ryans Gesicht.

“Mach dir keine Sorgen. Ich weiß, dass du niemals zu viel von mir nehmen würdest, aber wenn es dich beruhigt, dann musst du wissen, dass ich doch ein erdgebundener Engel bin. Das heißt, dass ich doch nicht sterben kann. Ich vertraue dir, dass du es kontrollieren kannst!“ sagte Alexander und wischte seinem kleinen Bruder noch eine Träne weg.

Ryan schniefte und wischte sich eine letzte Träne aus seinem Gesicht.

“Danke, ich hab dich so sehr lieb. So viel mehr, als ich eigentlich dürfte!“ sagte Ryan zitternd und gab seinem Bruder einen leichten Kuss auf die Lippen.

Der Kuss dauerte etwas länger als Ryan erwartet hatte, denn Alexander hatte ihn mit seinen Armen umschlungen.

Aber bald wandelte sich die Natur ihres Kusses. Ryans Mund glitt über die scharfe Kinnlinie seines Bruders, fand den Puls des Engels und Ryan konnte nicht mehr widerstehen. Begehrlich senkten sich Ryans Eckzähne in das weiche Fleisch von Alexanders Hals. Alexander drängte sich aufstöhnend gegen seinen kleinen Bruder. Seine Finger glitten nun nach Halt suchend über Ryans Rücken.

Ryan zog seinen großen Bruder noch fester an sich, doch der erdgebundene Engel schob ihn –entsagend seufzend- weg.

“Vorsicht, sonst bin ich nachher zu schwach, um mit dir nachher noch eine Eisbombe zu essen!“ sagte Alexander und überspielte damit Ryans leicht geschockte Miene.

Als Ryan das mit der Eisbombe hörte fing er an zu strahlen.

Es klopfte laut vernehmbar und als Alexander sein Hemd wieder übergestreift und zugeknöpft hatte rief Ryan „Herein“ und Sopdu trat ein.

“Was macht ihr denn hier so lange? Jaden und Jesse warten unten am Pool auf uns! Ryan, du siehst besser aus, hast du was zu dir genommen?“ fragte Sopdu und sah Ryan prüfend an.

Ryan nickte und schmiegte sich lächelnd an seinen Bruder.

Sopdu grinste und fuhr mit seinem Zeigefinger zu seinem Hals und deutete dann auf Alexander. Ryan verstand was Sopdu meinte und so fuhr Ryan mit seiner Zunge über den Hals seines Bruders, sodass sich die kleine Bisswunde wieder von selbst heilte.

Nachdem das erledigt war, holten Ryan, Alexander und Sopdu ihr Badezeug aus ihren Zimmern und ging hinunter zum Pool.

Am Pool angekommen sah Alexander, dass Umkleidekabinen aufgestellt waren, damit sich dort die Personen umziehen konnten, die im Pool schwimmen wollten.

So gingen Alexander, Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse in die Männerumkleide und zogen ihre Badesachen aus ihren Taschen. In der Umkleide waren noch zwei weitere Personen. Ein großer Mann mit schwarzem Schnurrbart und ein kleiner Junge mit einer etwas zu großen Brille. Alexander erkannte diese beiden Personen als die Personen, die er an der Rezeption gesehen hatte.

Als die fünf Jungen eintraten sahen die beiden auf. Nachdem sie ihre Badesachen ausgepackt hatten, stellten sie sich den beiden Personen vor.

“Hallo, mein Name ist Alexander Rhiemer. Freut mich sie kennen zu lernen. Das hier ist mein kleiner Bruder Ryan!“ Fing Alexander an und zeigte als erstes auf sich und dann auf Ryan.

Danach verbeugte sich Sopdu und stellte sich ebenfalls vor. Nachdem auch Sopdu fertig war, stellten sich auch Jaden und Jesse vor und als sich Jesse zuletzt verbeugt hatte, stellten sich auch die anderen Personen vor.

“Schönen guten Tag, mein Name ist Mori, Kogoro Mori. Freut mich, sie kennen zu lernen!“ sagte er und als der kleine Junge sich vorstellen wollte, schnitt er diesem das Wort ab.

“Ach ja, der hier ist unser kleiner Familienschmarotzer Conan Edogawa!“ ergänzte der Mann und erntete einen missbilligenden Blick des Jungen.

Der kleine Junge verbeugte sich und schüttelte Alexander, Jaden, Jesse, Ryan und Sopdu jeweils die Hand.

Nachdem sie alle umgezogen waren gingen sie aus der Umkleide zum Pool, wo bereits zwei Personen standen und sich zu streiten schienen.

“Der ist viel zu....viel zu... Ach egal, zu zeigst zu viel, Marron!“ kritisierte ein Junge das Mädchen, dass ihm gegenüberstand. Der Junge hatte blaue Haare und eine ebenso blaue Badehose an.

Das Mädchen, mit dem der blauhaarige Junge gesprochen hatte, schien nun in die Luft zu gehen.

“Zu viel zeigen, ZU VIEL ZEIGEN? Sag mal, was glaubst du eigentlich, wer du bist? Du bist nicht mein Vater, sondern mein Freund, also sei ruhig oder bist du besorgt, dass du deinen kleinen Freund nicht unter Kontrolle halten kannst?!“ schrie das Mädchen namens Marron den Jungen an.

Alexander, Ryan und seine Freunde gingen gerade neben den Streithähnen vorbei, als Alexander der Badeanzug des Mädchen ins Auge fiel. Ihr Badeanzug war tatsächlich etwas wage, denn eine große, herzförmige Öffnung eröffnete anderen Menschen eine ziemliche weite Aussicht auf ihren Brustkorb.

Am Pool angekommen gingen sie langsam ins Wasser und bedeckten ihre erhitzte Haut mit Wasser. Sie schwammen ein paar Runden und tollten dann im Wasser herum. Alexander tauchte nun unter und schwamm unter Wasser bis zum Grund des Pools. Plötzlich stieß er mit etwas Hartem zusammen und Sterne funkelten vor Alexanders Augen. Als er nach Luft schnappen wollte, fühlte sich sein Mund mit Wasser und Alexander wedelte heftig mit den Armen, um wieder an die Oberfläche zu gelangen.

So langsam geriet Alexander in Panik. Er bekam keine Luft mehr und die Wasseroberfläche war immer noch so weit entfernt. Alexander wurde schwarz vor den Augen und er sank zurück zum Boden des Pools, als eine kräftige Hand nach seinem Arm griff.

Das nächste, was Alexander mitbekam, war, dass er auf einem kalten feuchten Steinboden lag. Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse knieten um ihn herum wie um ein Krankenlager.

Als Alexander die Augen aufschlug, sah er seine Freunde und seinen Bruder um ihn herum knien. Sie sahen besorgt aus und als sie bemerkten, dass Alexander wieder bei Bewusstsein war, verstummten sie.

Ryan stürzte sich auf seinen am Boden liegenden Bruder und umarmte ihn.

“Gott sei dank, du bist wach! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht“! sagte Ryan und schniefte.

Alexander richtete sich langsam auf und Sopdu fühlte seinen Puls.

“Noch etwas schwach, aber es geht. Du solltest dich etwas ausruhen und etwas zu dir nehmen.“ Sagte Sopdu und umarmte ihn.

Jaden und Jesse schienen ebenfalls erleichtert zu sein und sie lächelten. Jaden erhob sich und zog Jesse mit sich, der sich verwundert erhob und mit ihm mit ging.

Alexander reichte Sopdu seine Hand und dieser half ihm wieder auf die Beine zu kommen. Gemeinsam mit Ryan verfrachteten sie Alexander auf eine Liege, die in der Nähe stand. Nach einem kurzen Augenblick kamen auch Jaden und Jesse wieder zu Alexander und Jaden übergab ihm ein großes Glas mit einer orangefarbenen Flüssigkeit.

“Hier, trink. Es ist ein Fruchtcocktail ohne Alkohol. Damit nimmst du die Vitamine wieder auf, die du beim Schwimmen verloren hast.“ Sagte Jaden und lächelte Alexander aufmunternd zu.

„Danke, weiß jemand, mit was ich da unten im Pool zusammen gestoßen bin?“ fragte Alexander und nahm vom Fruchtgetränk einen Schluck.

Ryan ließ ein Geräusch vernehmen, das sich anhörte wie eine Mischung auf lachen und wimmern.

“Du bist mit einem Jungen zusammen gestoßen. Der Junge ist da hinten und wird gerade versorgt!“ sagte Jesse und zeigt mit seiner Hand auf eine andere Liege, wo das Pärchen, das vorhin noch gestritten, sich um einen kleinen, rothaarigen Jungen kümmerte.

Alexander trank seinen Fruchtcocktail aus, stand auf und ging zu den kleinen Jungen herüber.

Als er in Sichtweite zum Jungen war, erkannte er, dass der Junge um die 14 Jahre alt sein musste und einen für sein Alter ziemlich schmächtigen Körper hatte.

Als der Junge Alexander sah, richtete er sich auf und ging langsam auf ihn zu. „Tut mir Leid, tut mir Leid. Es war nicht meine Absicht, mit dir zusammen zu stoßen. Es tut mir so unendlich Leid.“ Sagte der Junge und verbeugte sich tief vor Alexander.

“Ist schon gut, du hast es ja nicht mit Absicht gemacht. Aber sag mal, wie heißt du eigentlich?“ fragte Alexander und besah sich den kleinen zierlichen Körper des Jungen an.

“Mein Name ist Daisuke, Daisuke Niwa.“ Sagte der Junge verlegen.

“Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Alexander Rhiemer. Der Kleine neben mir ist mein Bruder Ryan und das hier sind meine Freunde Sopdu, Jesse und Jaden.“ Sagte Alexander und stellte einen nach dem anderen vor, denn Ryan, Sopdu, Jesse und Jaden waren gerade zu ihm herüber gegangen.

Auch das Paar, dass sich um Daisuke gekümmert hatte, erhob sich nun und stellten sich nun auch vor.

“Es freut mich, dass ihr euch ausgesprochen habt, mein Name ist Chiaki Nagoja. Die Dame neben mir ist meine Freundin Marron Kusakabe.“ Sagte der blauhaarige Junge namens Chiaki, als er sich und dann seine Freundin vorstellte.

Nun wurden Hände geschüttelt.

Nachdem sie sich vorgestellt hatten, gingen sie wieder an ihren Tisch und Alexander trank seinen Cocktail aus und beteiligte sich dann an dem Gespräch, dass zwischen Jaden und Jesse entstanden war.

Gegen Mittag gingen die fünf Freunde ins Restaurant des Hotels und suchten sich einen Tisch, der groß genug war, damit sie alle daran sitzen konnten. Sie setzten sich und bestellten ihre Getränke, wobei Alexander seinen kleinen Bruder davon abhalten musste, sich heimlich einen alkoholischen Cocktail zu bestellen. Alexanders Sitzplatz erlaubte es ihm, den Eingang im Blick zu behalten und so bekam er während eines Gesprächs mit den Anderen mit, wie Kogoro, seine Tochter und der kleine Conan mit einem rundlichen Mann eintraten. Sie gingen auf einen Tisch ganz in Alexanders Nähe zu und bestellten ebenfalls etwas zu trinken.

Plötzlich zupfte jemand an Alexanders Ärmel und er sah zu seinem Bruder.

“Was willst du denn essen?“ fragte Ryan ihn und zeigte ihm die Karte.

Alexander besah sich die Karte an und entschied sich dann für eine Steakplatte für drei Personen, die er sich nach der Absprache mit Ryan und Sopdu teilen wollte.

Eine Bedienung trat an ihren Tisch und nahm ihre Bestellung auf. Alexander nannte die Bestellung von ihm, Sopdu und Ryan und Jesse erklärte der Bedienung, dass er und Jaden eine Platte voller Meerestiere und Meeresfrüchten mit Kräuterbutter haben wollten und so notierte sich die Bedienung alles und ging von dannen.

Alexander nahm seinen Bruder scharf ins Auge. Ryan war fröhlich, fühlte sich offenbar sichtlich wohl in dieser Gruppe aus Freunden und neben seinem Bruder. Seitdem er von seinem Bruder getrunken hatte, war Ryan stärker geworden, dass sah man ihm deutlich an, denn seine Gesichtsfarbe hatte nun wieder einen gesunden Ausdruck erlangt und es war ihm nun nicht anzusehen, dass er kein Mensch war.

Plötzlich riss ihn ein lautes Stimmengewirr aus seinen Gedanken. Er sah zum Tisch herüber, an dem Kogoro, seine Tochter, der kleine Conan und der dicke Mann, der noch immer seinen Hut auf hatte, saßen. Eine große Frau mit langen, braunen Haaren und einer Brille stand an ihrem Tisch und schien sich mit Kogoro zu streiten. Nach kurzer Zeit verließ die Frau den Tisch von Kogoro und die Bedienung trat an Alexanders Tisch und reichte ihm, seinem Bruder und seinen Freunden ihr Essen.

Hungrig wie sie waren, stürzten sie sich wie Tiere auf ihr Essen und verschlangen es so gierig, als ob sie seit Wochen nichts mehr gegessen hatten.

Während des Essens, als Alexander gerade ein ganzes Steak im Mund hatte und großes Stück Putenfleisch in seinem Mund dirigierte, trat eine großgewachsene, ältere Frau an ihren Tisch.

“Entschuldigen Sie, aber ich würde mich ihnen gegenüber gerne vorstellen. Mein Name ist Sakura Miyanon. Ich würde Sie alle gerne zu der Veranstaltung heute Abend einladen.“ Sagte die Frau und legte fünf Einladungskarten auf den Tisch, verbeugte sich und ging dann zum Tisch von Kogoro, um ihn und seine Familie ebenfalls einzuladen.

Alexander reichte Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden jeweils eine Einladungskarte und las sie durch, bis Ryan an seinem Ärmel zupfte und ihn bat, ihm ein japanisches Schriftzeichen zu erklären und Alexander besah sich das Zeichen an und erkannte, dass es der Name einer großen Firma war. Nachdem er es Ryan erklärt hatte, fuhren sie mit dem Essen fort und als alle Platten geleert waren, bestellten sie sich riesige Eisbomben, die mit Sahne , Schokosoße und Schokostreusel bedeckt waren. Die Eisbomben waren so groß, dass sie etwas größer waren als die Personen, die sie gleich verspeisen wollten. Jeder von ihnen hatte eine eigene, riesige Eisbombe und nun begannen sie langsam zu essen, damit sie keinen Gefrierschock bekamen. Nachdem sie alle ihre Eisbombe gegessen hatten und Ryan seinen Bruder tatsächlich dazu überredet hatte, bestellten Jaden und Ryan noch mal eine gewaltige Eisbombe. Ryans Augen waren dann doch größer als sein Hunger, bis er seufzend aufgab und seinen halb vollen Eisbecher Alexander zu schob.

Alexander grinste, denn schon früher hatte Ryan sich mehr bestellt, als er eigentlich geschafft hätte und so nahm er sich einen Löffel und aß das restliche Eis.

Nachdem alle fertig waren mit dem Essen gingen sie alle in Alexanders und Sopdus Zimmer, um den weiteren Tag zu besprechen.

“Wollen wir heute Abend wirklich da hingehen?“ fragte Ryan, der sich gerade auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt hatte.

Reihum wurden Blicke getauscht und alle nickten. Diese Veranstaltung wollten sie sich nicht entgehen lassen.

“Aber wo sollen wir denn die passende Abendgarderobe herbekommen?“ fragte Jaden und stellte nun die Frage in den Raum, die er sich selber nicht beantworten konnte.

“Ach, das lasst mal meine Sorge sein!“ erwiderte Alexander und setzte ein Grinsen auf.

Ihm war plötzlich eine Idee gekommen, der er nachgehen musste.

Jetzt sahen alle Alexander fragend an.

“Hört zu. Ich habe gerade eben den Einfall gehabt, meine Kräfte zu benutzen, um uns die passende Kleidung zu schaffen!“ erklärte Alexander und zog sein T-Shirt und seine Hose aus.

Jaden und Jesse klappte der Mund auf und Ryan stieß einen lauten Pfiff aus.

“Kannst du das?“ fragte Sopdu und wirkte sichtlich beeindruckt.

Alexander sah von einem zum anderen und schwang jetzt seinen rechten Arm.

Ein schwarzer Anzug nahm an seinem Körper Gestalt an und jetzt sahen alle Alexander verdattert an.

“Wie hast du das gemacht?“ fragte Ryan und stupste Alexander nun an dessen Ärmel.

“Ich stelle mir nur vor, wie die Kleidung an meinem oder eurem Körper Gestalt annimmt und so ist es dann. Zieht euch einfach eure jetzige Kleidung aus und sagt mir, was ihr tragen wollt.“ Antwortete Alexander und begutachtete seine Kleidung.

Er trug jetzt einen schwarzen Anzug, der ihm einen eleganten, schon adeligen Ausdruck verlieh.

“Okay, jetzt bin ich dran!“ sagte Ryan und machte seinem Bruder klar, dass er sich jetzt auf ihn konzentrieren sollte.

Ryan zog seine Kleidung aus, bis er nur noch in Boxershorts dastand und von Jaden, Jesse und Sopdu gemustert wurde. Ryan war genauso durchtrainiert wie sein älterer Bruder. Sein roter Haarschopf war etwas kürzer als der von Alexander und in seiner Gesamtheit war er eine jüngere Ausgabe von ihm.

Alexander nahm seinen Bruder nun ins Auge und konzentrierte sich auf ihn.

Einen Augenblick geschah nichts, doch dann nahm ein kleiner Wirbel um Ryans Körper Gestalt an und gleich danach war er in einen ebenfalls schwarzen Anzug gehüllt. Seine Ähnlichkeit zu seinem Bruder war wirklich verblüffend.

Nun war Sopdu an der Reihe und er entkleidete sich und erntete von Alexander einen sehnsüchtigen Blick.

Ohne Kleidung in einer schwarzen Unterhose gekleidet stand er nun vor seinen Freunden. Auch er war durchtrainiert. Seine Haut war weiß wie Alabaster. Alexander nahm auch ihn ins Auge und einen Augenblick später war er in einen silbernen Anzug gewandet. Er hatte jetzt große Ähnlichkeit mit einem silbernen Pfau.

Jetzt trat Jaden hervor und zog sich so demonstrativ langsam vor Jesse aus, dass es den Anschein machte, als wollte er vor Jesse strippen. Als er endlich in seiner Unterwäsche vor ihnen allen stand, konzentrierte sich Alex auf Jaden und einen Moment später stand dieser in einem blutroten Smoking vor ihnen.

Jesse stieß ein lautes Pfeifen hervor und leckte sich über die Lippen.

Genauso langsam wie Jaden zuvor zog sich auch Jesse aus und tat so, als wollte er sich auch die Unterhose ausziehen, sodass Jaden der Mund aufging und ein Speichelfaden austrat.

Alexander nahm nun Jesse ins Auge und einen Moment später wurde dieser in einen Anzug aus saphirblauem Satin gehüllt.

Nun waren sie alle in festlichen Anzügen gehüllt und es war so langsam Zeit, sich auf den Weg zu machen, um rechtzeitig zur Veranstaltung zu kommen. Sie gingen die große Wendeltreppe hinunter und trafen im Foyer auf den wartenden Kogoro, seine Tochter, den kleine Conan, den dicken Mann mit dem Hut auf dem Kopf und der Frau, die ihre braunen Haare zu einer Art Ameisenhügel hoch toupiert hatte und ihre Brille mit einer Art von Diamanten geschmückt hatte. Sie hatten den dicken Mann und die Frau mit der Brille vorhin beim Essen gesehen, wo der Mann mit Kogoro am Tisch gesessen und die Frau mit Kogoro gestritten hatte.

Jetzt kam eine Frau auf Alexander und die Anderen zu und begrüßte sie alle.

“Ich freue mich, dass Sie die Einladung meiner Chefin gefolgt sind. Ich habe hier eine kleine Aufmerksamkeit, die ich ihnen im Namen meiner Chefin übergeben soll.“ Sagte die Frau und übergab Alexander, Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse jeweils eine kleine Brosche.

Alexander bedankte sich bei der Frau und besah sich die Brosche genauer an. Die Brosche sah aus wie eine kleine, rote Muschel und leuchtete auf eine unbeschreibliche Art und Weise.

Alexander heftete die Brosche an seinen schwarzen Anzug und ging gefolgt von seinem Bruder, Sopdu, Jaden und Jesse in einen großen Speisesaal.

An den beiden Seiten des Saals waren Tische aufgestellt worden und an der Kopfseite des Saals war eine große Tribüne aufgestellt worden, auf der ein Mikrophon stand. Im Saal waren bereits eine große Menschenmenge versammelt und Kogoro und seine Familienmitglieder versammelten sich bei Alexander, Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse und auch der dicke Mann und die Frau mit der Brille gesellten sich zu ihnen. Die Frau mit der Brille sprach nun Alexander an.

“Entschuldigen Sie, ich bin noch nicht dazu gekommen, mich vorzustellen. Mein Name ist Eri Kisaki, vom Beruf Rechtsanwältin. Sollten Sie Probleme mit diesem Taugenichts haben, so kommen sie zu mir und ich verspreche ihnen, dieser Mann wird sie nie wieder belästigen!“ sagte Eri Kisaki, zeigte dabei auf Kogoro und gab Alexander eine kleine Karte. Diese Frau, soviel war Alexander klar, war wohl eine sehr unangenehme Anwältin, die aus einem für Alexander undefinierbaren Grund einen Groll gegen Kogoro hegte.

Der dicke Mann mit dem Hut drehte sich nun auch zu Alexander und den anderen um und fasste sich an seinen Hut, als wollte er ihn abnehmen und sagte:

“Es freut mich, sie kennen zu lernen. Ich bin Jyuzou Megure, Inspektor der japanischen Polizei. Aber keine Sorge, ich bin zurzeit im Urlaub.“

Alexander schüttelte neben Eri auch Inspektor Megure die Hand und als er etwas zu ihm sagen wollte, trat jemand auf die Bühne und forderte die Aufmerksamkeit der Publikums.

Auf der Tribüne, hinter dem Mikrophon, stand eine ältere Frau. Sie war genau diese Frau, die Alexander die Einladungskarten überreicht hatte.

“Ich freue mich, Sie alle hier begrüßen zu dürfen. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen, denen gegenüber möchte ich mich natürlich vorstellen. Mein Name ist Sakura Miyanon. Ich bin die Vorsitzende der Miyanon- Firma. Diese, meine Firma, ist für die Herstellung von Schmuckstücken und Juwelen verantwortlich. Das größte, das bedeutsamste Schmuckstück, dass von meiner Firma, sprich, vom Gründer dieser Firma, von meinem Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater hergestellt worden war, war ein Juwel, das den Namen “Rote Herzensmuschel“ trägt. Sie müssen wissen, dass dieses besondere Juwel für den König Ludwig XIV hergestellt worden war. Dieser König hat es der Überlieferung nach einer vertrauten Person als Geschenk überreicht. Diese vertraute Person ist den Überlieferungen zufolge namentlich bekannt als das Fräulein von Scuderi. Die Brosche, die jeder von ihnen erhalten hat, ist eine identische Nachbildung des Schmuckstücks. Nun möchte ich sie einladen, zu tanzen, zu schlemmen und sich zu amüsieren.“ Sagte die Frau verbeugte sich und ging von der Bühne.

Gleich darauf fingen Musiker an zu spielen und sie spielten einen langsam Walzer, worauf einige ältere Personen auf die Tanzfläche schritten und anfingen zu tanzen.

Sopdu sah Alexander an und stellte die Frage, die ihm jetzt auf den Lippen brannte.

“Hast du Lust mit mir zu tanzen?“ fragte Sopdu an Alexander gewandt.

„Gerne, aber ich kann leider nicht tanzen!“ sagte Alexander und sah etwas beschämt zum Boden.

“Mach dir nichts daraus, ich bringe es dir im Handumdrehen bei!“ sagte Sopdu, ergriff Alexanders Handgelenk und zog ihn auf die Tanzfläche.

Da bisher nur gemischte Tanzpaare auf der Tanzfläche waren, erzeugten Alexander und Sopdu ein paar neugierige Blicke. Sopdu nahm Alexanders Hände und zeigte ihm, wie er seine Beine bewegen musste und nach nur wenigen Minuten konnte er mit Sopdu fehlerfrei den Walzer tanzen. Sopdus Talent, anderen Personen Wissen zu vermitteln, sei es zu kämpfen oder zu tanzen, erwies sich auch jetzt als unschlagbar. Schon nach wenigen Minuten, nachdem sie die Tanzfläche betreten hatten, tanzten Alexander und Sopdu so gut miteinander, als ob sie es schon seit Jahren taten.

Ryan sah den beiden verblüfft zu und jetzt traten auch Jesse und Jaden auf die Tanzfläche, allerdings waren sie nicht so gut wie sein Bruder und Sopdu.

Ein paar Minuten später trat ein Mädchen zu Ryan und forderte ihn zum Tanzen auf. Ein Glück, dass das Licht Ryans Gesicht nicht vollständig zeigte, denn er verdrehte die Augen, ergriff die Hand des Mädchens und ging mit ihr auf die Tanzfläche, ganz in der Nähe seines Bruders, der ihn mit einem Schmunzeln bedachte. Es irritierte niemanden im Saal, das die Tanzfläche nicht nur von gemischten Paaren sondern auch von zwei Paaren die aus Jungen bestanden belegt wurde.
 

Am Ende des Stückes verneigten sich Alexander und Sopdu vor einander und auch Jaden und Jesse taten dies und sie gingen gemeinsam von der Tanzfläche, wo sie bereits von einem kleinen Jungen erwartet wurden, der eine Brille auf der Nase trug.

Als Alexander, Sopdu, Jaden, Jesse, Ryan und das Mädchen bei dem Jungen mit der Brille ankamen knurrte dieser Ryan wie einen wütender Wolf an.

“Was hast du mit Ran gemacht? Was habt ihr da auf der Tanzfläche gemacht? Na los, antworte mir!!“ forderte der kleine Junge und jetzt erkannte Alexander, dass es der kleine Conan war.

Ryan besah sich Conan genau an, nicht sicher, ob er antworten sollte, doch dann ergriff das Mädchen namens Ran das Wort.

“Jetzt sei aber still, Conan. Ich habe doch nur mit einem Jungen getanzt!“ meckerte Ran und beugte sich zu Conan herunter.

“A-aber Shinichi will bestimmt nicht...!“, stammelte Conan, brach dann aber unter einem wütenden Blick von Ran ab.

Wer wohl dieser Shinichi war? Ryan sendete seinem Freund und Mentor Sopdu einen fragenden Gedanken, der ihm nur mit einem „Wart`s ab!“ beantwortet wurde.

Jesse hatte in der Zwischenzeit einen Tisch für fünf Personen organisiert, an dem er bereits mit Jaden saß. Hier, weit abseits der Duellakademie, schienen sie sich sicher zu fühlen, denn sie küssten sich. Auch Alexander, Sopdu und Ryan setzten sich an diesen Tisch und beflügelt von Jesses und Jadens Tat, tauschten auch Alexander und Sopdu leichte Küsse der Liebe aus.

Ende des 28. Kapitels

Gottes Werk und Teufels Beitrag

29.Kapitel Gottes Werk und Teufels Beitrag
 

So langsam ging der Walzer zu Ende und die restlichen Tanzpaare setzten sich an die noch freien Tische. Durch das Tanzen hatte Alexander Hunger bekommen und so bestellt er sich bei einem der vorbeikommenden Kellner ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes und Ketchup dazu und auch die Anderen bestellten ihr Essen, wobei Jaden sich eine gesamte Fleischplatte für sich alleine bestellte.

Während sie auf ihr Essen warteten gingen drei junge Frauen auf die Bühne und stellten noch zwei weitere Mikrophone auf, wo sie sich dann aufstellten.

Klavierspiel setzte ein und die Damen fingen an zu singen. Als Alexander das Lied hörte musste er schmunzeln, denn der Text kam ihm bekannt vor.
 

“Hab dich im Traum gesehen,

es war so wunderschön,

in einem weißen Hochzeitskleid!

Mein Herz schlägt nur für dich,

glaub mir ich brauche dich

Und hoffe, es ist bald so weit!

Komm mit ins Wunderland,

es liegt in deiner Hand!

Sei einfach froh und wünsch` dir was!

Wir schaun zum Himmelstern,

denn Mädchen träumen gern

und mit dir macht`s den größten Spaß!

Glück muss man erst finden,

Tränen überwinden,

dann leuchtet hell der goldene Ring!

manchmal muss man warten,

bis im Rosengarten!

Alle Blumen blühn!

Mein Traum fliegt zu dir hin,

so wie ein Schmetterling und bringt dir dieses Lied!

Es singt von Wedding Peach,

hör auf die Melodie!

Sie sagt dir, ich vergess dich nie!

Es singt von Wedding Peach,

hör auf die Melodie!

Sie sagt dir, ich vergess dich nie!
 

Als die Melodie geendet hatte, riss Alexander ein Kichern aus seinen Gedanken. Er sah sich zum Verursacher des Kicherns um und erblickte seinen Bruder, der mit Jaden den Kopf zusammen steckte.

Alexander sah Sopdu an und erkannte, dass sich auch er das Grinsen verkniff.

Er hatte irgendwie den Eindruck, dass die Sache, worüber Ryan und Jaden lachten, mit ihm zu tun hatte und sah nun zu Jesse herüber, der es sorgfältig vermied, Alexander in die Augen zu sehen.

“Worüber lacht ihr denn so?“ fragte Alexander frei heraus, doch in diesem Moment kam ihr Essen und die anderen Jungs kamen um ihre Antwort herum.

Als Alexander ein Stück seines Schnitzels in den Mund schieben wollte, sah er, wie sein Bruder Jaden etwas ins Ohr flüsterte und dieser sich dann vor Lachen verschluckte, worauf ihn Jesse auf den Rücken klopfte.

Jetzt verlor Alexander so langsam die Geduld und er sprach Sopdu in Gedanken an.

“Worüber lachen die Beiden so sehr und Jesse sieht genauso aus, als ob er sich das Lachen verkneifen müsste und du auch!“

Alexanders Gedanken waren forschend und vorwurfsvoll zu gleich.

Sopdu schluckte die letzte Nudel, die auf seiner Gabel ruhte, herunter und antwortete dann in Gedanken.

“Als das Lied spielte und die Stelle mit dem weißen Kleid kam, hat Ryan den anderen den Anstoß gegeben, dass sie sich dich in einem weißen Kleid und mich in einem schwarzen Anzug vorstellen sollten.“

Alexander klappte der Mund auf und er sah seinen Bruder an, der sich köstlich mit Jaden und Jesse amüsierte. Das war also der Grund, worüber sie sich so amüsierten. Dafür würde er sich später noch an seinem kleinen Brüder rächen.

Er wurde allerdings aus seinen Gedanken gerissen, als Inspektor Megure mit ein paar uniformierten Polizisten in den Saal und auf die Veranstalterin zutrat. Die uniformierten Polizisten bildeten eine Traube um ihn und die Veranstalterin und schirmten sie so vor den Blicken der anderen Gäste ab.

Sopdu hatte die Polizisten auch gemerkt und fragte nun an Alexander gewandt:

“Was meinst du, ob etwas passiert ist?“

Alexander zuckte mit den Achseln und machte sich dann wieder über sein Essen her.

Eine Stunde später gingen sie mit gefülltem Magen von der Feier. Im Foyer trafen sie auf Inspektor Megure und die Polizisten und Ryan, der die Sache im großen Saal mitbekommen hatte, stürzte auf Megure zu und bombardierte diesen mit Fragen. Inspektor Megure wehrte diese aber nur mit der Bemerkung ab, dass er nichts sagen könne und winkte dann Kogoro Mori zu sich, der nach Alexander und seinen Freunden aus dem Saal gekommen war. Ein wenig enttäuscht schloss er sich wieder seinem Bruder an und ging mit ihm und den anderen hoch in das Zimmer von Alexander und Sopdu.

Dort setzten sie sich auf die Couch und diskutierten darüber, was wohl vorgefallen war, bis Sopdu mit der Sprache herausrückte.

“Die Polizei hat vier Ankündigungen erhalten. Alle diese kündigen den Diebstahl dieses Juwels, der roten Herzensmuschel, an. Wie ich den Gedanken von Inspektor Megure entnehmen konnte, handelt es sich hierbei um eine Diebin namens Jeanne, die Kamikaze-Diebin, um einen Dieb namens Dark, um einen weiteren Dieb der sich selbst als Sindbad, der Dieb bezeichnet. Der letzte Dieb ist im Raum Tokio am meisten bekannt, denn sein Name ist Kaito Kid oder auch Meisterdieb 1412. Dass gleich vier so bekannte und raffinierte Diebe hinter diesem Juwel her sind, hat wohl dem guten Inspektor aus der Fassung gebracht und ihm den Urlaubsspaß richtig verdorben.“ Erklärte Sopdu und knöpfte sich das Hemd auf.

Alexander beobachtete Sopdu genau, wie sich dieser so langsam von seinem Anzug und seinem Hemd befreite. Jaden und Jesse wussten, dass sie jetzt lieber gehen sollten und so zogen sie Ryan mit aus dem Raum.

Nachdem sich Sopdu von seinen Sachen befreit hatte, legt er sich diesmal nur in seiner Unterhose bekleidet auf die Couch und platzierte seinen Kopf genau auf Alexanders Schoß.

Alexander betrachtete seinen Verlobten genau und bemerkte, dass dieser etwas unglücklich aussah.

“Du siehst unglücklich aus, sag mir, was liegt dir auf dem Herzen?“ fragte Alexander und erntete dafür ein Seufzen von Sopdu.

“Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll. Damals, kurz nach deinem vermeintlichen Tod, habe ich doch alle Vampire, die an diesem Verrat beteiligt waren, vernichtet. Aber beim letzten Vampir ist etwas passiert, was ich bis dahin nur für nicht möglich hielt.“ Sagte Sopdu, brach dann in seiner Erklärung ab.

Ihm stockte der Atem und es schüttelte ihm am ganzen Leib.

Alexander nahm ihn in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken.

“Was ist passiert? War es so schrecklich, was du da gesehen hast?“ fragte Alexander leise und in einem beruhigenden Tonfall.

Sopdu nickte leicht und zog es nun vor, Alexander das Erlebte lieber aus seinem Gedächtnis zu zeigen, als es in Worte zu fassen.

Was Alexander da sah, machte auch ihm Angst und er konnte Sopdus Reaktion vollkommen nachvollziehen.

Mit seiner Engelskraft erschuf er eine Schwebekapsel, die ihn und Sopdu ins Schlafzimmer brachte und sie sanft ins Bett legte. Langsam zog sich Alexander auch seine Sachen aus und legte sich, ebenfalls nur mit einer Unterhose bekleidet, wieder zu Sopdu ins Bett und kuschelte sich ganz fest an ihn. Gemeinsam umschlungen schliefen sie ein. Nur sie beide zählten in diesem Moment und niemand konnte ihnen etwas anhaben, ja noch nicht einmal der Teufel höchst persönlich.

Am nächsten Tag wurde Alexander von seinem kleinen Bruder geweckt, der mit einem weiten Sprung auf sein und Sopdus Bett beide weckte.

Mit einem lauten Rumps fiel der Ältere der beiden Brüder aus dem Bett und rieb sich den Hintern.

“Guten Morgen!“ gähnte Sopdu und schlug die Bettdecke weg.

Ryan wurde rot und seine Gesichtsfarbe trat nun in Konkurrenz mit seiner Haarfarbe.

Der Grund, warum Ryan so rot geworden war, war, dass Sopdu keinerlei Kleidung trug. Um seine Verlegenheit zu überspielen, wendete sich Ryan seinem Bruder zu und wurde noch röter, als er sah, dass auch sein Bruder keinerlei Kleidung trug.

Alexander krabbelte wieder auf sein Bett und begrüßte Sopdu mit einem Guten-Morgen-Kuss, der ihn leidenschaftlich erwiderte.

Ryan hatte sich in der Zwischenzeit umgedreht, um den beiden zu verbergen, dass seine Hose ziemlich eng geworden war.

Nachdem sich Alexander von Sopdu gelöst hatte, kroch er auf dem Bett zu seinem Bruder zu und zog ihn zu sich herunter und gab auch ihm einen leichten Kuss. Während des Kusses umschlang Alexander seinen Bruder mit seinen Händen. Ryan seufzte in den Kuss hinein und löste sich dann von seinem Bruder.

“Sorry, wenn ich euch beide gestört habe! Ich wollte euch wirklich nicht stören!“ nuschelte Ryan und sah von seinem Bruder weg, um nicht in Versuchung zu kommen, diesen näher ins Auge zu nehmen.

Alexander wusste wohl, was sein Bruder beschäftigte und zog diesen mit zu ihm und Sopdu aufs Bett.

Nun lag Ryan da, zwischen seinem Bruder und Sopdu und Alexander widmete sich nun Ryans Hals. Sopdu grinste und öffnete Ryans Hemd und machte so Alexanders Tun freien Platz.

Alexander grinste und ging mit seinem Tun weiter zu Ryans muskulösen Brustkorb und massierte diesen mit seinen Händen.

Ryan hatte die Hände ins Bettlacken gekrallt und sein Kopf tief ins Kopfkissen gedrückt.

Sein älterer Bruder verwöhnte Ryan, indem er ihn am Oberkörper massierte. Aus seinem muskulösen Oberkörper hatten sich Schweißperlen gebildet. So etwas schien sich Ryan schon immer gewünscht zu haben, denn er bat seinen Bruder, dass dieser weiter machen sollte.

Der Ältere kam dem Wunsch seines Bruders gerne nach und massierte nun Ryans Bauchmuskeln.

Alexander wollte schon weitergehen und schob seine Hand unter den Bund von Ryans Hose, als die Tür auf ging zwei Personen herein gestürzt kamen.

Diese zwei Personen stellten sich als Jesse und Jaden heraus.

Sie sahen das Schauspiel, dass sich auf dem Bett abspielte und setzten ein beinahe identisches Grinsen auf.

“Dürfen wir mitmachen?“ fragte Jaden und zog sich schon das Hemd aus, doch Jesse schnitt ihm das Wort ab.

“Tut mir Leid, aber dafür haben wir leider keine Zeit. Wir sollen hinunter in den Speisesaal. Dort erwartet uns Inspektor Megure und ein paar andere Polizisten. Die wollen uns wohl wegen irgendetwas befragen.“ Sagte Jesse und musterte Alexander, Ryan und Sopdu, die ihm verdutzt vom Bett ansahen.

“Schon gut, wir kommen!“ antwortete Alexander und erhob sich von seinem Bruder.

Ryan sah etwas entgeistert aus, setzte dann aber ein leicht schmutziges Grinsen auf.

“Ja, wir kommen gleich, besonders mein lieber Bruder!“ witzelte Ryan und erntete von seinem Bruder einen Blick, der nichts gutes verheißen ließ.

Als kleine Rache beugte sich Alexander noch einmal zu seinem Bruder herunter und fixierte diesen mit magischen Handschellen, die er aus dem Nichts heraufbeschworen hatte, am Bettgestell und ging mit Sopdu gemeinsam ins Badezimmer.

Ryan rief den Beiden entgeistert zu, doch sein Bruder schlug die Badezimmertür hinter ihm und Sopdu zu und er setzte ein Grinsen auf.

Sopdu sah ihn leicht irritiert an und fragte Alexander:

“Was hast du vor? Du weißt doch, was Ryan für dich empfindet. Du solltest ihn nicht weiter quälen!“

Alexanders Grinsen erlosch und er senkte den Blick.

“Ich weiß, was Ryan für mich empfindet. Ich kann ihn zwar auch lieben, als Bruder, aber ich liebe dich, als meinen Partner und Liebsten. Wenn ich auch eine solche Beziehung mit Ryan eingehe, dann ist es für mich so, als würde ich dich mit meinem eigenen Bruder betrügen“ Antwortete Alexander und sah weiter gen Boden.

Sopdu legte seine Hand unter Alexanders Kinn und hob es an, so dass Alexander ihm direkt in die Augen sah.

Sopdu lächelte leicht und nahm Alexander in seine Arme.

“Ach Alexander. Ich danke dir, dass du mir die Treue hältst. Was deinen Bruder betrifft, kann ich dir nur raten, dass du es akzeptierst , so wie er dich liebt. Auch wenn du dich nicht dazu überwinden kannst, ihn so zu lieben wie mich.“ Sagte Sopdu und gab Alexander einen leichten Kuss.

Sie mussten den Kuss wegen Luftmangels unterbrechen, zogen sich dann an und gingen wieder aus dem Badezimmer.

Ryan, der noch immer am Bettgestell festgebunden war, unterhielt sich gerade mit Jesse und Jaden, die neben ihm auf dem Bett saßen.

Als Alexander und Sopdu von den anderen bemerkt wurden, setzten Ryan, Jaden und Jesse ein einheitliches Grinsen auf.

“Na, seit ihr endlich fertig? Wir auch Zeit, Ryan wartet schon sehnsüchtig auf dich, Alex!“ sagte Jaden, doch als er Alexanders Blick begegnete, schwand sein Grinsen.

Auch Jesse hatte gemerkt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte und so verblasste auch sein Grinsen.

Alexander setzte sich zu seinem Bruder aufs Bett und ließ mit einer Bewegung seines Handgelenks die Handschellen verschwinden.

Ryan setzte sich auf und wollte seinen Bruder umarmen, doch Alexander ließ es nicht zu.

“Was ist denn los?“ fragte Ryan und wirkte sichtlich verwundert darüber, dass sein Bruder ihn von sich weg gestoßen hatte.

Alexander nahm seinen Bruder in den Arm, so wie früher, als sie noch kleine Kinder waren.

“Hör zu, Ryan. Ich weiß, dass du mich liebst und ich finde es wunderbar, dass du den Mut gefunden hast, mir das zu sagen. Ich weiß auch, dass unsere Eltern es niemals tolerieren werden, dass auch du dich in einen Jungen und dazu in deinen eigenen Bruder verliebt hast. Ich möchte dich ja gerne in deiner Liebe unterstützen, aber wie du weißt, bin ich mit Sopdu zusammen. Ich habe es dir zwar noch nicht gesagt, aber ich habe Sopdu damals, als Jaden, Jesse, Yugi und ich die Zeitreise gemacht haben, kennen gelernt und wir haben uns damals die ewige Treue geschworen. In der heutigen Zeit würden wir es als Verlobung bezeichnen. Das Problem was ich habe ist, dass wenn ich jetzt auch eine Beziehung mit dir eingehe, sozusagen Sopdu betrügen würde und so Leid es mir tut, auch wenn du mein Bruder bist, so könnte ich das nicht vor meinem Herz verantworten und mein Herz gehört Sopdu.“ Sagte Alexander und sah zu Sopdu herüber.

Ryan lächelte matt.

“Ich weiß doch, dass du hoffnungslos in Sopdu verschossen bist. Auch wenn ich niemals darauf hoffen kann, dass du mich als Geliebten lieben wirst, so weiß ich doch, dass du mich als Bruder liebst.“ Sagte Ryan und schmiegte sich an seinen Bruder.

Sopdu hatte dem Gespräch der beiden Brüder gelauscht und setzte sich jetzt zu Alexander und Ryan und nahm beide in die Arme. Durch seine Gedanken redete er mit ihnen, aber was er sagte, das war nur für die beiden Rotschöpfe bestimmt.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Jaden ging zur Tür und sah sich noch einmal zu Ryan um, der sich schnell die Bettdecke überzog.

Da Ryan jetzt verhüllt war, öffnete Jaden die Tür und sah hinaus. Er sprach mit Jemanden und bat ihn herein. Als die Person eintrat, erkannten die Anderen, dass es der kleinen Conan war.

“Hi Conan, was gibt’s?“ fragte Sopdu und sah den Kleinen fragend an.

“Heute Morgen wurde dieses Schmuckstück, diese rote Herzensmuschel, gestohlen. Die Polizei will jetzt natürlich den Dieb so schnell wie möglich fassen, doch es sind bereits vier Schreiben eingegangen, in denen sich jeweils ein anderer Dieb damit brüstet, dieses Herzensmuschel gestohlen zu haben.“ Sagte Conan und nippte an einem Glas Saft, das ihn Jesse reichte.

“Ach so, und was willst du jetzt von uns?! Fragte Ryan und sah Conan misstrauisch an.

“Onkel Kogoro hat mir aufgetragen mal herum zu fragen, ob jemand etwas auffälliges gesehen hat und so frage ich euch nun, ob euch etwas aufgefallen ist.“ Erwiderte Conan und nahm einen weiteren Schluck von seinem Saft.

Alexander wollte gerade antworten, als ein entsetzter Schrei aus dem unteren Teil des Hotels kam.

Alle sahen auf.

Gemeinsam stürzten sie aus dem Zimmer und rannten in das Foyer, woher der Schrei gekommen war.

Das Foyer war vollgestopft mit Polizisten und Megure und Kogoro Mori standen um die Besitzer des Schmuckstücks herum und befragten sie.

Gemeinsam mit Conan schoben sie sich durch die Menge an Polizisten und als sie bei Megure und Kogoro ankamen, schrie dieser erst mal Conan an nach dem Motto, wo dieser denn gewesen sei.

Noch bevor Conan antworten konnte, erwiderte Alexander, dass sich Conan bei ihm, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden aufgehalten und sich mit ihnen unterhalten hatte.

Danach schien Kogoro beruhigt und Sopdu fragte, was denn passiert sei.

Noch bevor Kogoro antworten konnte, erschallte eine Frauenstimme.

„Heute ist der schönste Tag im Leben und kein Gefühl von Feindschaft soll unsere Freude trüben. Ich werde es nicht zu lassen, dass die Dämonen des Hasses die Wellen der Liebe stören. Ich bin Jeanne, die Kamikazediebin und ich bin nun ernstlich ein wenig verstimmt.“

Alle Polizisten und auch Alexander, Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse sahen nach oben und erblickten eine junge Frau mit strohblonden Haaren und weißer Kleidung.

Alle Anwesenden starrten die Frau verdutzt an, doch da erschallte eine zweite Stimme, diesmal die eines Mannes.

“Falscher Text, du dumme Gans, aber das ist egal. Ich bin Sindbad, der Dieb!“

Die Blicke der Menge richteten sich auf einen jungen Mann, der auf einem zweiten Kronleuchter saß.

Dieser junge Mann hatte einen Schleier um sein Gesicht und einen weißen Mantel an.

“Schnappt die beiden!“ schrie Megure und die Polizisten machten sich auf den Weg zu den Kronleuchtern hoch. Die Polizisten waren auf halben Weg ein paar Leitern hoch, als eine neue Männerstimme ertönte.

“Pah, ihr Anfänger. Während ihr noch an euren Ansprachen feilt, bin ich meinem Ziel schon viel näher als jeder anderer! Ich bin Dark!“

Diese Stimme kam von einem jungen Mann mit violetten Haaren, der lässig an der Besitzerin des Schmuckstücks lehnte.

Jetzt brach das heillose Chaos aus. Inspektor Megure versuchte die Polizisten zu koordinieren und die drei Diebe zu fassen, doch es gelang ihnen nicht und als Dark nach dem Schmuckstück greifen wollte, dass an der Bluse der Frau hing, griff die Anwältin Eri Kisaki nach Darks Handgelenk und hielt ihn so auf.

Jetzt griffen auch Alexander, Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse ein und stürzten sich auf die drei Diebe.

Gemeinsam schafften sie es die Diebe zu überwältigen, doch bevor die Polizisten die Handschellen anlegen konnten, ließ Sindbad eine Rauchbombe fallen, worauf der gesamte Raum in Rauch gehüllt wurde.

Alexander schwang den Arm in Richtung, wo er die Fenster vermutete und ein lauter Knall ertönte.

Der Rauch zog ab und eröffnete allen Personen einen Blick auf ein riesiges Loch, dass mitten in der Wand war.

Als aller Rauch abgezogen war, erkannten die Polizisten, dass Jeanne, Sindbad und Dark verschwunden war. Die Polizisten stürmten auf Megures Anweisung hinaus und suchten auf dem gesamten Gelände nach den drei Dieben.

Plötzlich erschallte ein Schrei und alle sahen sich nach dem Ursprung um.

Die Besitzerin des Schmuckstücks saß zusammen gesunken auf dem Boden und besah sich ihre Bluse an.

Alexander fiel auf, dass dieses rote Schmuckstück , dass zuvor noch an ihrer Bluse war, jetzt fehlte. Neben ihr kniete Eri Kisaki und rieb sich den Knöchel.

Inspektor Megure und Kogoro gingen zu den beiden Frauen und redeten auf sie ein. Währenddessen scharrte Alexander seine Freunde um sich und erschuf dann in einem unbeobachteten Moment einen Erste-Hilfe-Kasten, mit dem er zu den beiden Frauen ging.

“Warten Sie, Frau Kisaki, ich kümmere mich um ihr Bein.“ Sagte Alexander und wollte den Knöchel verbinden.

Conan kam zu Eri Kisaki und sah sich ihren Rock an.

“Nanu, das ist aber komisch, irgendwas fehlt da.“ Sagte Conan und deutete auf Eris Oberschenkel.

Inspektor Megure schaute verdutzt, doch bei Kogoro fiel der Groschen.

“Ja, natürlich, die Narbe von damals, was ist damit?!“ sagte Kogoro und besah sich Eris Bein an.

“Sagen Sie mal, Herr Kollege. Reden sie vielleicht von der Narbe, die sie damals Eri selbst mit einer Pistole zugefügt haben? Damals, als sie als Geisel gehalten wurde?“ fragte Megure und sah sich Eris Bein an.

Conan ging zu Eri herüber und schob etwas ihren Rock hoch.

“Hey, was soll das denn, du kleiner Frechdachs!“ sagte Eri und sah Conan entsetzt und böse an.

Kogoro ging zu Eri herüber und besah sich ihr Bein an.

“Du hast Recht, Conan. Da ist keine Narbe. Hast du dir die Narbe wegmachen lassen?“ fragte Kogoro und sah Eri an.

Statt Eri antwortete Conan.

“Das glaub ich kaum. Nur du, Ran, die echte Eri Kisaki und ich wissen von dieser Narbe. Jeder andere weiß nichts davon. Also, wer sind sie?!“ sagte Conan und deutete mit dem Finger auf die noch am Boden sitzende Eri.

Diese grinste und stand dann ohne Probleme auf. Alexander sah sie vollkommen verdutzt an.

“Nicht schlecht, Kleiner. Es hat mir wieder ziemlich viel Spaß gemacht, mich mit dir zu messen. Als kleines Andenken an unser Treffen nehme ich dieses Schmuckstück mit.“

Als Eri sprach, war ihre Stimme nicht die einer Frau, sondern der eines Mannes.

Alexander stolperte nach hinten in Sopdus Arme und gewann so sein Gleichgewicht wieder. Eri holte aus ihren Dekorte eine kleine Kugel und warf sie auf den Boden. Sofort erstrahlte ein blendend helles Licht den Raum. Nach einem kurzen Augenblick verschwand das grelle Licht und Eri Kisaki und Conan waren verschwunden.

Alexander sah sich nach den beiden um und als er sie mit den Augen nicht fand, schloss er diese und konzentrierte sich auf Conan. Durch seine Engelskräfte wusste Alexander, dass sich Conan auf dem Weg zum Dach befand und er stürzte auf den Aufzug zu, wobei er den Anderen schnell sagte, sie sollten mitkommen. Im Fahrstuhl drückte Alexander den Schalter, damit der Fahrstuhl sie alle zum Dachgeschoss bringen sollte, und als sich die Fahrstuhltür geschlossen hatte, bat er seinen Bruder und seine Freunde, sich an ihm fest zu halten.

„Was hast du vor?“ fragte Jaden und wirkte sichtlich neugierig.

“Ich werde uns auf das Dachgeschoss teleportieren, denn so kommen wir schneller dorthin und können Conan unterstützen.“ Antwortete Alexander.

Als alle Alexander mit einem Arm berührt hatten, sagte Ryan:

“Wir sind bereit, los geht die wilde Fahrt!“

Alexander konzentrierte sich auf das Dach und den Weg dorthin und erkannte, dass es einen Weg mit der Treppe gab, der am Ende von einer verschlossenen Tür versperrt wurde. Einen Augenblick später wurden sie in blaues Licht gehüllt und erschienen noch im selben Augenblick vor der verschlossenen Tür. Durch eine Handbewegung von Alexander wurde die Tür entriegelt und Jesse stieß sie auf. Einer nach dem anderen stürzten sie aufs Dach und sahen sich um.

Sie fanden Conan ungefähr in der Mitte des Daches, wo er sich mit einem jungen Mann in einem weißen Anzug unterhielt.

Sie rannten zu Conan und erkannten, dass auf dem Boden, zu den Füßen des unbekannten Mannes, Eri Kisakis Kleidungsstücke lagen.

“Wer bist du und was hast du mit Eri Kisaki gemacht?“ rief Jaden und wirkte sichtlich wütend.

Der unbekannte Mann fing an zu lachen.

“Du bist wirklich nicht allzu helle. Ich war Eri Kisaki. Die echte Eri Kisaki wollte zwar auch herkommen, doch ich habe bei ihrer Kanzlei angerufen und mich für einen Mitarbeiter des Reisebüros ausgegeben, bei dem Eri Kisaki die Reise gebucht hat, und ihr gesagt, dass alle Flüge für zwei Wochen ausfallen würden und so konnte ich leicht mit ihrem Ticket, dass ich mir organisiert habe, in ihrem Namen hier her reisen. Und ich habe sogar ein kleines Andenken von diesem Urlaub. Ach, bevor ihr noch fragt, ich bin der vierte Dieb. Mein Name ist Kaito Kid. Die Polizei kennt mich auch unter dem Namen 1412. “ sagte der Mann und verschwand, indem er über das Geländer sprang und seinen Gleitflieger ausfuhr.

Ryan wollte dem Dieb schon hinter her stürzen, doch er wurde von Sopdu am Arm festgehalten, der nur den Kopf schüttelte.

Als der Dieb aus ihren Blickfeld verschwunden war, gingen sie auf Conan zu und Alexander kniete sich zu ihm herunter.

“Mach dir nichts daraus, einen solch guten Dieb hätte niemand aufhalten können. Noch nicht einmal die Polizei konnte ihn fassen.“ Sagte Alexander und wollte Conan so aufmuntern.

“Du hast vielleicht Recht, aber man kann den Dieb austricksen!“ erwiderte Conan und öffnete seine bis dahin geschlossene Faust.

Auch die anderen beugten sich zu Conan herunter und jetzt sahen sie, dass er das gestohlene Schmuckstück in der Hand hatte.

“Wie hast du...?“ fragte Jesse, doch er wurde von einem keuchenden Megure unterbrochen, der die Treppen hoch gerannt kam.

“Wo ist er hin?“ fragte Megure keuchend.

“Weg!“antwortete Ryan knapp und gemeinsam mit seinem Bruder, Sopdu, Jesse und Jaden ging er vom Dach in das Zimmer von Jesse und Jaden.

“Was für ein Urlaub. Aber ich muss sagen, er hat Spaß gemacht. Aber habt ihr irgendwann gemerkt, dass diese Eri Kisaki nicht echt war?“ fragte Jaden, als er sich aufs Bett gesetzt hatte.

Alle schüttelten den Kopf.

“Dieser Urlaub war echt geil, so was sollten wir öfters gemeinsam machen! Schade, dass es morgen wieder heimwärts geht.“ Sagte Ryan und grinste in die Runde.

Alexander und Sopdu tauschten besorgte Blicke. Dies blieb natürlich nicht von den anderen unbemerkt und so fragte Jesse:

“Was ist denn los? Dich bedrückt doch etwas, Alex.“

Alexander lächelte matt und setzte sich auf einen in der Nähe stehenden Stuhl.

“Bevor wir in unseren Urlaub aufgebrochen sind, ist mir ein Erzengel begegnet und trug mir auf die Welt zu retten. Aber jetzt kommt der Haken: Es ist nicht nur diese Welt, die wir bereits gerettet haben, es gibt noch andere Welten, die zu retten sind. Ich kann nicht von euch verlangen, mit mir mit zu kommen, aber ich muss euch sagen, dass ich heute um Mitternacht aufbrechen werde!“ erklärte Alexander und lehnte sich an Sopdu.

Ryan, Jaden und Jesse sahen sich abwechselnd an und dann sprach Jesse:

“Ich glaube, dass ich für uns drei spreche, wenn ich dir sage, dass wir alle mitkommen, wohin uns diese neue Reise führen wird.“

Ryan, Sopdu, Jesse und Jaden nickten und Alexander liefen Tränen der Dankbarkeit für seine Freunde die Wangen herunter.

Sopdu nahm Alexander in den Arm und tröstete ihn. Auch Ryan, Jaden und Jesse gingen zu Alexander und umarmten ihn.

Nachdem Alexander sich beruhigt hatte, schlug Sopdu vor, dass sie ihre Koffer packen sollten, wenn sie um Mitternacht „abreisten“ .

So gingen Alexander und Sopdu in ihr Zimmer und Ryan in sein Zimmer.

Als Alexander die Tür hinter sich geschlossen hatte, wollte Sopdu schon seine Habseligkeiten zusammensuchen, als Alexander ihn mit einem „Lass mich das machen“ stoppte.

Alexander schnippte und ihre gesamten Sachen flogen in den jeweiligen Koffer und ordneten sich sogar noch. Nachdem sie fertig waren mit packen, zog Sopdu Alexander mit aufs Bett.

“Ich bin so froh, dass ihr alle mitkommen wollt, ich...!“ sagte Alexander, doch er wurde von Sopdu unterbrochen, der ihm den Zeigefinger auf den Mund gelegt hatte.

“Ist doch selbstverständlich, dass wir mitkommen, aber jetzt tue mir bitte einen kleinen Gefallen und sag nichts mehr, denn ich will eher andere Geräusche von dir hören!“ sagte Sopdu und küsste Alexander verlangend.

“Wie du willst!“ fügte Alexander in seinen Gedanken hinzu und gab sich Sopdus Spiel hin.

Eine Stunde später lagen beide Arm in Arm auf dem Bett und verschnauften etwas, denn die letzte Stunde war wirklich sehr körperlich anstrengend gewesen, für sie beide.

Alexander stand langsam auf und zog einen murrenden Sopdu hinter sich her.

“Komm, wir wollen noch etwas essen. Du hast doch mit Sicherheit auch noch Hunger, oder willst du mir sagen, dass das bisschen, dass du von mir bekommen hast, schon reicht?!“ sagte Alexander in seinen Gedanken zu Sopdu und ließ eine Folge von gewissen Bildern nachfolgen.

Sopdu grinste und stand aus dem Bett auf. Sie zogen sich gegenseitig an, wobei Alexander Sopdu erinnern musste, dass er auch noch eine Unterhose tragen müsste. Die hätte Sopdu ganz vergessen, nur aus versehen, wie er in seinen Gedanken zweideutig beteuert.

Nachdem sie beide angezogen waren und jedes Kleidungsstück an seinem richtigen Platz war, machten sich die Beiden auf den Weg nach unten zum Speisesaal, doch noch bevor sie aus ihren Zimmer getreten waren, erschallte ein entsetzter Schrei und beide waren sicher, dass er von Jaden kam.

Sie stürzten aus ihren Zimmer und prallten fast mit Ryan zusammen, der den Schrei auch gehört hatte und sie rannten gemeinsam zu Jesses und Jadens Zimmer und rissen die Tür auf.

Jesse stand am Bett und schrie einen groß gewachsenen, aschfahlen Mann an, der Jaden ein Messer an die Kehle hielt.

“Du...!“ schrie Sopdu und deutete mit kalter Wut in der Stimme auf den Mann.

“Ja ich. Sopdu, du kennst mich bereits, aber für die anderen möchte ich mich gerne noch einmal vorstellen. Mein Name ist Wolfgang Amadeus Mozart. Ihr Kinder solltet mich ja auch als einer der bedeutendsten Komponisten der Zeit kennen.“ Sagte der Mann und drückte Jaden das Messer noch ein Stück weiter an Jadens Hals.

“Nie gehört!“ kam es von Jaden und versuchte aus dem Griff des Mannes zu entkommen.

Sopdu nutzte die Ablenkung, die durch Jadens Aktion entstanden war und griff Mozart an. Aber plötzlich wurden Mozart und Jaden von einer Barriere aus dunkler Energie abgeschirmt und sie sanken langsam in den Erdboden ein.

Mozart lachte wie ein Wahnsinniger und dabei konnten sie alle deutlich die verlängerten Eckzähne an seinem Gebiss erkennen. Jaden hingegen überkam die Panik und er wollte sich losreißen, doch er kam gegen den übermenschlich starken Griff Mozarts nicht an.

Sopdu,Alexander, Jesse und Ryan versuchten alles, um an der Barriere vorbeizukommen oder sie zu durchbrechen, doch es half nichts. Erst als Mozart und Jaden vollkommen verschwunden waren, löste sich die Barriere auf und Alexander, Sopdu, Jesse und Ryan konnten sehen, dass Mozart und Jaden in einem Loch verschwunden waren, dass anscheinend nicht in die unteren Stockwerke des Hotels führte.

Ohne zu zögern sprang Jesse in das Loch und auch Alexander, Sopdu und Ryan folgten ihm.

Sie flogen an höllischen Wirbeln vorbei und schlugen so urplötzlich auf festen Boden auf, dass sie den Halt verloren und hinfielen.

Als sie sich wieder aufgerappelt hatten, sahen sie sich um. Es war ein trostloser Ort. Überall nur karger Fels und lebloser Boden. Vor ihnen, nur ein paar Schritte entfernt, an einem Riss, der sich durch den gesamten Boden zog, stand Mozart und hielt Jaden fest.

“Oh allmächtiger Herrscher, du finsterste und unheiligste aller Kreaturen, ich bitte dich, erhöre mich und nimm mein Opfer da, auf der du wieder aufsteigen und die Welt der Lebenden mit deiner Gewaltherrschaft überziehen kannst.“ Schrie Mozart in die Weite hinaus.

Während Mozart seine Worte in die Weite hinaus schrie, wandte sich Alexander an Sopdu.

“War das nicht der Vampir, der dir entkommen ist?!“

Sopdu nickte und Jesse wandte ein:

“Was, Mozart ist ein Vampir? Wer hat ihn dazu gemacht?“

“Ich habe ihn damals, kurz bevor sein Leben zu Ende war, zu einem Vampir gemacht, ich hatte Mitleid mit ihm. Wie ich jetzt sehe, war es ein Fehler, denn...!“ Sopdu wurde durch ein Mark erschütterndes beben unterbrochen.

Ein unheimliches Licht kam plötzlich aus dem Riss und eine finstere, riesige Gestalt kam aus dem Erdboden.

Die Gestalt hatte die äußeren Merkmale eines Engels, aber er war so schrecklich verzehrt, dass er keinem Engel mehr ähnlich war. An seinem Gesicht standen Hörner ab und seine Flügel waren pechschwarz.

“Meister Lucifer, ihr unheiligster aller Engel, ihr verruchester aller Verführer, ihr dunkelster...! begann Mozart, doch er wurde von der dunklen Kreatur unterbrochen.

“Komm zum Punkt. Du weißt, meine Zeit, die mir noch bleibt, ist begrenzt!“ unterbrach Lucifer ihn.

“Gewiss, gewiss, deshalb bin ich hier. Ich habe hier ein Opfer für euch, damit ihr ein weiteres Millennium herrschen könnt.“ Sagte Mozart und schob Jaden vor sich.

“Nein!“ schrie Jesse und stürmte vor.

“Wer seid ihr denn und warum seit ihr ohne meine Erlaubnis in mein Reich eingedrungen?“ fragte Lucifer und musterte die vier Jungen.

“Wir sind hier her gekommen, um Jaden wieder mit zu nehmen!“ sagte Jesse und machte Anstalten, Jaden weg zu ziehen.

“Nein, ich brauche ein Opfer, damit ich weiter leben kann! Ihr versteht das nicht, wenn ich beende, dann bricht die Ordnung aus Licht und Finsternis, gut und böse zusammen und die Welt, so wie ihr sie kennt, hört auf zu existieren und warum sollte ich mir eine Chance auf mein weitere Fortbestehen durch die Hände gehen lassen?“ sagte Lucifer und hob eine Augenbraue hoch.

“Weil ich, weil ich...!“ begann Jesse, doch er stockte, als ein blendend helles Licht erschien und die gesamte Umgebung erhellte.

Lucifer wich vor dem Licht zurück und stöhnte, denn anscheinend bereitete das Licht ihm Schmerzen. Auch Mozart wich zurück und so konnte Jaden sich aus seinem Griff befreien und wollte schon zu Jesse und den Anderen laufen, doch wie aus dem nichts erschien Lucifers Hand und umschloss Jadens Oberkörper und hielt ihn so gefangen. Jaden wandte und krümmte sich, um aus Lucifers Hand zu entkommen, doch es half nichts.

Als das Licht verschwunden war, stand dort, wo die Quelle des Lichts gewesen war, eine wunderschöne Frau. Sie war so vollkommen vom Aussehen und von der Statur, des sie einfach nur überwältigend war.

“Lass ihn los, Lucifer. Du erinnerst dich doch noch an unseren Packt, nicht wahr?!“ sagte die Frau zu Lucifer und der Angesprochene verdrehte entsetzt die Augen.

In der Stimme der Frau konnte Alexander von fern her Kirchenglockengeläut hören und ihm wurde bei den Lauten ihrer Stimme ganz warm ums Herz.

“Aber Aphrodite, wenn ich kein Opfer habe, dass ich in mir aufnehmen kann, dann sterbe ich und mit mir die gesamte Ordnung und du weißt doch, was das bedeutet!“ schrie Lucifer und wirkte sichtlich entsetzt.

Noch bevor die Frau namens Aphrodite etwas sagen konnte, ergriff Jesse das Wort: “Dann nimm mich und lass Jaden am Leben!“

In seinen Worten klang die nackte Panik mit und es war offensichtlich, dass er Jaden retten wollte.

Bei diesen Worten geriet Jaden noch mehr in Panik.

“JESSE, NEIN!, ICH WILL NICHT, DASS DU ANSTATT MIR STIRBST!“ schrie Jaden.

“Ich werde es nicht zulassen, dass du dieses Liebespaar auseinander bringst, denn du vergisst, dass sie unter meinem Schutz stehen, denn ich bin die Liebesgöttin.“ Rief Aphrodite zu Lucifer, der nun überlegte.

“Aber ich kann nicht weiterleben, außer wenn ich ein Opfer aufnehme oder einen Sohn von mir auf die Erde schicke und ich habe keinen Sohn.“ Sagte Lucifer und seine Augen quollen langsam über.

Sie alle verfielen in Schweigen über Lucifers Worte. Alexander sah zu Jesse herüber und bemerkte ein eigenartiges Funkeln in seinen Augen, so als ob ihm eine Idee gekommen wäre.

“Du sagt, dass du nur überleben kannst, wenn du entweder ein Opfer in dir aufnimmst oder einen Sohn von dir auf die Erde schickst. Mach mich zu deinen Adoptivsohn und lass mich gemeinsam mit Jaden und den Anderen zurück auf die Erde gehen. So bekommt du, was du brauchst und Jaden kann mit mir zusammen bleiben. Ich will aber erst dein Wort darauf, dass ich danach wieder mit Jaden und den Anderen zurück auf die Erde kann.“ Erklärte Jesse.

Alle, selbst Lucifer, wirkten über diesen Vorschlag verblüfft.

Lucifer grinste und erklärte sich damit einverstanden.

Da ergriff Mozart das Wort:

“Aber Herr, ich habe euch doch euren Wunsch erfüllt, ich habe euch ein Opfer da gebracht. Was ist mit meiner Belohnung, die ihr mir versprochen habt?!“ sagte Mozart vorwurfsvoll.

Lucifer wandte sich ihm einen Augenblick zu und nickte.

“Du sollst bekommen, was dir zusteht!“ sagte er knapp und legte seine Hand auf Mozarts Kopf.

Einen Augenblick passierte nichts, dann brach Mozart in einen Schreikrampf aus und zerfiel zu einer Staubwolke.

“Er ging mir schon die ganze Zeit auf die Nerven!“ kommentierte Lucifer Mozarts Tod und wandte sich Jesse zu, der erschrocken zu Lucifer hoch starrte, doch da stellte sich Aphrodite vor Jesse.

“Warte Lucifer, ich werde nicht zulassen, dass du den Jungen in einen bösen Dämonen verwandelst. Wenn du den Jungen zu deinem Adoptivsohn machen willst, dann bitte, aber ich werde auch einen Teil dazu beitragen. Und lass Jaden los, dass ist Teil der Abmachung.“ sagte Aphrodite und sah Lucifer misstrauisch an.

Lucifer verdrehte die Augen und setzte Jaden neben Alexander ab.

Danach wandte er sich Jesse zu und griff blitzschnell nach seiner rechten Schulter. Aphrodite griff nach Jesses linker Schulter und einen Augenblick geschah nichts, doch dann wurde Jesse in ein helles und dunkles Licht getaucht.

Dieses Licht bildete eine Säule, die Jesse vor den Augen der Anderen verbarg und einen Augenblick später verschwand das Licht und Jesse tauchte wieder vor ihnen auf. Doch er hatte nicht mehr seine übliche Weste an, sondern seine Kleidung war jetzt vollkommen in schwarz gehalten. Seine Augenfarbe war nicht mehr türkis, sondern orange. Er trug schwarze Lederbänder an den Oberarmen und wirkte jetzt viel muskulöser.

Aphrodite nahm den Arm von Jesses Schulter herunter und auch Lucifer entfernte sich von Jesse. Nachdem alles vorbei war, stürmte Jesse auf Jaden zu und küsste und umarmte ihn.

Aphrodite wandte sich an Jaden:

“Ich habe getan, was ich konnte. Jesse ist jetzt kein Mensch mehr, sondern ein Dämon. Er wird zwar mehr Verlangen zeigen, aber ich glaube nicht, dass er sadistische Handlungen zeigt. Genau wie Vampire ist er jetzt unsterblich. Ich wurde hier her geschickt, um Gottes Werk zu beschützen und das habe ich auch, so gut es ging. Der Teufel, sprich Lucifer, hat seinen Beitrag geleistet. Ich denke, ihr solltet jetzt wieder in eure Welt aufbrechen.“ Sagte Aphrodite und schwang den Arm.

Alexander, Jaden, Jesse, Ryan und Sopdu stiegen in die Luft und flogen wieder durch die Öffnung in Jadens und Jesses Hotelzimmer.

Sie landeten hart auf den Holzfußboden. Gleich nachdem sie sich aufgerappelt hatten, umschlang Jaden Jesse, küsste ihn und tauschte mit ihm heiße Liebesschwüre aus.

Doch es blieb ihnen keine Zeit, sich zu erholen, denn schon im selben Augenblick erschien wieder ein Licht und der Erzengel Michael erschien.

Jaden und Jesse ließen einander los und beäugten Michael misstrauisch.

“Ah, wie ich sehe ist ja doch noch alles gut gegangen. Bist du bereit, Alexander?“ fragte Michael an Alexander gewandt, doch bevor dieser antworten konnte, antwortete Sopdu.

“Alexander wird diese Reise nicht alleine machen. Wir sind seine Freunde und wir werden ihn begleiten.“

Jaden, Jesse und Ryan nickten und unterstrichen so Sopdus Worte. Michael hatte so was schon erwartet. Denn er trat einen Schritt beiseite und offenbarte hinter ihm ein Portal, dass wohl in einer der anderen Welten führte.

“Dann tretet durch dieses Portal und eure Reise wird beginnen!“ sagte Michael und deute darauf.

Gemeinsam, wie ein Mann, gingen Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden durch das Portal und begannen so ihre Reise in unbekannte Welten.
 

Ende des 29.Kapitels

Und wieder von vorne!

30. Kapitel Und wieder von vorne!
 

Angenehme Wärme umfing Alexander, als er langsam die Augen öffnete. Er lag in einem großen, flauschigen Bett. Er sah sich in dem Zimmer um, in dem er sich befand. Erst jetzt erkannte er, dass es sich um sein altes Kinderzimmer handelte, denn an den Wänden klebten Poster von den Spielern seiner damaligen Lieblingsfußballmannschaft Hertha BSC. Er schlug die Bettdecke zurück , stand aus dem Bett auf und ging zum Kleiderschrank, an dem sich ein großer Spiegel befand.

Alexander besah sich sein Spiegelbild an und stieß dann einen entsetzten Schrei aus. Im Spiegel war er, Alexander, zu sehen, doch er war klein, gerade mal elf Jahre alt. Er besah sich seine Haare an, die jetzt kurz und lockig waren. Er schob die Hand unter den Bund seiner Schlafanzugshose und schob sie etwas hervor, um in ihr inneres zu sehen. Was er da sah, ließ ihn stöhnen. Da fiel es Alexander siedendheiß ein. Natürlich war er mit gerade mal 11 Jahren noch nicht in der Pubertät.

Offenbar war sein Schrei doch etwas lauter gewesen als gewollt, denn die Tür öffnete sich und ein kleiner Junge mit kurzen, roten Lockenhaar, schielte ins Zimmer.

“Hi Alexander, du hast also auch schon die Änderungen bemerkt. Sieht so aus, als wären wir jetzt gleich alt. Ach übrigens, das mit der Pubertät kannste knicken, ich habs selbst schon probiert,es funktioniert aber nicht.“ Sagte der Junge und schritt nun auf Alexander zu.

Jetzt erkannte Alexander, dass der kleine Junge niemand anderes als sein Bruder Ryan war.

“Aber warum sind wir wieder so klein?“ fragte Ryan und musterte sich neben Alexander im Spiegel.

“Der Erzengel, der mir diesen Auftrag gab, meinte, dass wir in einer der drei Welten ganz von vorne anfangen müssen und das wird wohl diese hier sein. Aber weißt du, wo sich Sopdu, Jaden und Jesse in diesen Moment aufhalten?“ fragte Alexander und sah sich im Zimmer um, ganz so, als ob Sopdu, Jaden und Jesse plötzlich aus einer Schublade springen könnten.

Ryan schüttelte nur den Kopf, als plötzlich die Tür aufging und eine Frau eintrat.

Diese Frau war nicht wie Alexander befürchtet hatte, seine und Ryans Mutter gewesen, sondern ihre Tante Lydia.

“Zieht euch an. Ihr habt Besuch bekommen und diesen müsst ihr nun nicht in euren Schlafanzügen empfangen.“ Sagte Lydia, musterte die Beiden und ging hinaus.

Alexander und Ryan sahen sich an, gingen dann aber hinter Lydia aus dem Zimmer und ins Badezimmer, dass sich am Ende eines langen, mit Bildern behangenen Flur befand.

Nachdem sich beide gewaschen und angezogen hatten, gingen sie die Treppe hinunter ins Esszimmer, in dem ihre Tante Lydia, ihr Onkel Friedrich und eine klein gewachsene Frau mit grau-braunem Lockenhaar saßen. Alexander und Ryan gingen auf die Frau zu und reichten ihr die Hand. Die Frau ergriff mit seltsamen kurzen Stummelfinger jeweils ihre Hand und schüttelte sie.

“Hello! My name is Dolores Jane Umbridge. I come from Ministry of magic.” Fing sie an, doch sie wurde von Ryan unterbrochen.

“Wie bitte? Ich verstehe kein Wort.“ Sagte Ryan.

Da fiel es Alexander wieder ein. Ryans Englischkenntnisse waren nicht besonders gut und so war es kein Wunder, dass er die Frau nicht verstand. Alexander hingegen konnte die Frau aufgrund seiner Engelskräfte bestens verstehen.

Die Frau setzte ein krötenartiges Lächeln auf, denn sie schien zu wissen, was Ryans Problem war und so zog sie eine kleine Flaschen mit gelber Flüssigkeit aus ihrem Mantel heraus und tröpfelte in zwei Gläser, die bereits auf dem Tisch standen, ein paar Tropfen hinein.

Offenbar hatten Lydia und Alexanders und Ryans Onkel Friedrich nichts dagegen, dass sie diese Flüssigkeit tranken, denn Lydia reichte Alexander und Ryan jeweils ein Glas mit der Flüssigkeit. Alexander nahm sein Glas entgegen und auch Ryan nahm seines und beide tranken daraus.

„Sehr gut, sehr gut. Da ihr beide daraus getrunken habt möchte ich auch verraten, was es war. Die Flüssigkeit war ein Zaubertrank, der euch alle Sprachen aus allen Ländern verstehen lässt. Aber nun möchte ich mich gerne euch lieben, kleinen Kinderchen vorstellen. Ich bin Dolores Jane Umbridge, erste Untersekretärin des Zaubereiministers. Ja, es gibt ein Zaubereiministerium. Damit gibt es auch logischerweise auch Hexen und Zauberer. Ihr beide seit Zauberer und so könnt ihr nicht wie die anderen Jungen und Mädchen in eine normale Schule gehen. Für junge Hexen und Zauberer gibt es in England eine eigene Schule, auf der Hexen und Zauberer ausgebildet werden. Ich habe hier zwei Briefe, die euch dazu einladen, eure magische Ausbildung dort zu absolvieren.“ Sagte Umbridge und ihr krötenhaftes Lächeln wurde nur noch breiter.

“Warum werden wir denn nicht hier in Deutschland ausgebildet?“ fragte Ryan und sah etwas angewidert Umbridge an. Offenbar mochte er sie nicht besonders.

Umbridge setzte eine gespielt bekümmerte Miene auf und seufzte.

“Tja, das mit der deutschen Magierakademie ist leider eine sehr, sehr traurige Geschichte. Ich kann euch nicht viel erzählen, aber was ich weiß ist, dass die deutsche Magierakademie im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Deshalb werden die Zauberer und Hexen, die noch in Deutschland leben, in England und anderen Ländern in der Magie ausgebildet. Aber nun genug. Wollt ihr eure Ausbildung nun in England machen oder darauf warten, dass ihr andere Einladungen zu anderen Magierschulen bekommt?“ fragte Umbridge an Alexander und Ryan gewandt.

„Ja, wir wollen in England ausgebildet werden!“ sagte Ryan und Alexander sah ihn verwundert an.

Alexander nickte auch, aber zögerlich und er stellte die Frage, die ihnen nun auf der Zunge brannte.

“Wo sind unsere Eltern?“

Das Lächeln, das Umbridge wieder aufgesetzt hatte verblasste wieder und nun wurde auch ihr Gesicht nachdenklich.

“Eure Eltern haben sich für die falsche Seite entschieden und versuchten einen dunklen Magier an die Macht zu bringen. Sie waren die Anhänger eines dunklen Lords, den wir nur als Du – weißt- schon –wer bezeichnen. Es tut mir Leid, aber sie sind nicht mehr am Leben. Aber jetzt müssen wir los, eure Schulsachen einkaufen.!“ Sagte Umbridge und erhob sich.

“Aber wie?“ fragte Alexander und sah die kleine, rundliche Umbridge fragend an.

“In der Winkelgasse. Das ist eine speziell für Hexen und Zauberer angelegte Einkaufsstraße. Dort werden wir eure Zauberstäbe kaufen, damit ihr eure magischen Fertigkeiten auch ausführen könnt.“ Erklärte Umbridge und holte ein kleines Säckchen heraus.

“Und wie kommen wir dort hin? Ich glaube kaum, dass eine Buslinie dorthin fährt.“ Sagte Alexander und Ryan lachte leise hinter ihm.

Umbridge schien die Frage zu belustigen, denn auch sie lächelte.

“Wir reisen mit Flohpulver in die Winkelgasse. Ihr geht einfach in den Kamin, sagt wohin ihr wollt und werft das Flohpulver dann zu Boden. Aber ich warne euch, ihr müsst sehr deutlich sprechen, sonst könnte es sein, dass ihr am Ende ganz woanders landet. Nehmt euch jetzt jeder etwas von dem Flohpulver, geht in den Kamin und sagt „Winkelgasse“ !“ sagte Umbridge und reichte Alexander und Ryan jeweils das Säckchen und sie nahmen beide sich ein wenig von dem rostfarbenen Pulver.

Alexander ging hinüber zum großen Kamin, stellte sich hinein und rief:

“Winkelgasse“

Sogleich schossen grüne Flammen um seinen Körper hoch und er war verschwunden.

Angespornt durch Alexanders Tat stürzte Ryan in den Kamin ,schrie „Winkelgasse“ und war verschwunden.

Umbridge verabschiedete sich noch von Friedrich und Lydia, ging dann in den Kamin und sagte leise, kaum vernehmbar „Winkelgasse“ und verschwand.

Alexander fühlte sich, als ob er durch ein sehr enges Rohr gezwängt wurde und als er wegen Sauerstoffmangel zu ersticken droht, fiel er aus einem Kamin in einen belebten Pub.

„Ah, willkommen im Pub „Zum tropfenden Kessel“ !Wie kann ich dir helfen?“ Sagte eine Stimme ganz in Alexanders Nähe.

Alexander drehte sich um und erblickte einen glatzköpfigen, vollkommen zahnlosen Mann.

“Das reicht Tom! Sie müssen nicht immer harmlose und unschuldige kleine Kinder belästigen. Ich behalte Sie im Auge!“ erklang eine zornige Stimme und Alexander drehte sich wieder um und erblickte Ryan, der hinter Umbridge stand.

Alexander stand auf und folgte Ryan und Umbridge in den Hinterhof, in dem nur ein paar Mülleimer standen.

Umbridge holte einen kleinen, dicken Stab hervor und klopfte auf die Mauer ihr gegenüber einen gewissen Takt auf den Steinen.

Sofort, als Umbridge aufgehört hatte, den Takt anzugeben, rollten sich die Steine der Mauer zur Seite und gaben die Sicht auf eine belebte Einkaufspassage frei.

Umbridge trippelte los und Alexander und Ryan folgten ihr zu einem großen, vollkommen in weißen Marmor gehaltenen Gebäude.

Alexander sah sich die goldene Tür an und sah, dass dort etwas eingraviert war. Er trat etwas näher darauf zu, um die Inschrift lesen zu können. Auf der Tür stand:

“Fremder, komm du nur herein,

Hab Acht jedoch und bläu`s dir ein,

Wer der Sünde Gier will dienen,

und will nehmen, nicht verdienen,

Der wird voller Pein verlieren.

Wenn du suchst in diesen Hallen

Einen Schatz, dem du verfallen,

Dieb, sei gewarnt und sage dir,

Mehr als Gold harrt deiner hier.

Umbridge stieß die Tür auf und trat ins Innere des Gebäudes. Alexander und Ryan folgten ihr, bis sie vor einem großen Pult halt machte, an dem ein kleines, mit spitzen Ohren und kurzen Füßen bestücktes Wesen saß. Umbridge räusperte sich vernehmlich und das Geschöpf sah auf.

“Die Zwillinge Mr. Und Mr. Rhiemer wünschen etwas abzuheben!“ sagte sie mit ihrer gekünstelten, mädchenhaften Stimme.

Das Geschöpf ruckte mit dem Kopf und sagte knurrend:

“Der Schlüssel!“

Umbridge sah einen Moment so aus, als ob sie das Geschöpf nicht verstehen würde, doch dann griff sie in ihre scheußliche pinke Strickjacke und zog zwei winzige Schlüssel heraus. Sie überreichte dem Geschöpf die Schlüssel, das diese entgegen nahm und einen lauten Pfiff ausstieß. Nur einen Augenblick später erschien ein weiteres Geschöpf der selben Art, dass Umbridge, Alexander und Ryan zu einer Seitentür führte.

Als sie alle durch die Tür gingen fragte Alexander an Umbridge gewandt.

“Was sind das für Geschöpfe und wo sind wir?“

Umbridge setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und antwortete:

“Die Geschöpfe sind Kobolde. Sie verwalten Gringotts. Dies ist eine Bank, in der wir Zauberer unser Gold aufbewahren und wir sind auf dem Weg zu eurem Verließ, in dem eure Eltern euer Gold aufbewahrte.“

Der Kobold, der sie begleitete pfiff und ein kleiner Karren kam aus den Tiefen der Dunkelheit heran gezottelt. Sie setzten sich in den Karren und der Kobold pfiff erneut, worauf sich der Karren mit einer höllischen Geschwindigkeit in Bewegung setzte. Sie fuhren eine ganze Weile, bis der Karren plötzlich anhielt und Ryan vorn über aus dem Karren flog, weil er sich etwas heraus gelehnt hatte. Er rieb sich das Kinn, während Umbridge und Alexander aus den Karren stiegen und sich die Hand vor dem Mund hielten, weil beiden schlecht wegen der höllischen Fahrt war.

Der Kobold ging auf eine Eisentür zu, die mitten im blanken Stein eingearbeitet war, holte einen winzigen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Tür auf. Kaum hatte sich die Tür geöffnet, floss eine Unmenge an Gold-, Silber-, und Kupfermünzen aus dem Raum.

Alexander und Ryan klappte der Mund auf und sie starrten beide vollkommen verdattert das viele Gold an, wodurch Umbridge die Münzen alleine in zwei Säcke schob und einen davon Alexander und danach Ryan in die Hand drückte.

“So, dass war es! Wir können jetzt zurück. Aber können wir bitte etwas langsamer fahren, sonst muss ich mich noch übergeben.“ Sagte Umbridge und sah den Kobold angewidert an.

Dem Kobold entging der angewiderte Blick nicht und so antwortete er verschmitzt:

“Nein, wenn wir langsamer fahren, müssen andere Kunden, die hinter uns auf der Strecke sind, warten.“

Umbridge verdrehte die Augen und so stiegen sie, Alexander und Ryan mit dem Kobold zurück in den Karren und machten sich auf den Weg zum Ausgang.

Keine zehn Minuten später standen sie in der warmen Mittagssonne vor den weißen Mauern von Gringotts. Jetzt holte Umbridge zwei Briefe aus ihrer pinken Tasche und überreichte Alexander und Ryan jeweils einen davon.

Alexander öffnete seinen Brief und las.
 

Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberei
 

Sehr geehrter Mr. Rhiemer,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.

Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.
 

Mit freundlichen Gruß

Albus Dumbledore

Schulleiter von Hogwarts
 

Alexander besah sich das zweite Blatt an, was eine Auflistung von Uniformen und Lehrbücher enthielt, was ihn aber am meisten irritierte war, dass er entweder eine Eule, Kröte oder eine Ratte mitbringen durfte.

Noch bevor er zu einer gescheiten Frage ansetzen konnte, wurde er mit Ryan zusammen in einen Bücherladen namens Flourish & Blotts geschoben. Umbridge, die sie in den Bücherladen schob, winkte einen der Verkäufer zu sich und übergab ihm die Bücherlisten. Der Mann verschwand und kehrte dann mit einem riesigen Bücherhaufen in den Armen zurück und drückte Alexander alle davon in die Hände. Durch die Last der vielen schweren Bücher schnaubte Alexander ganz schön. Der Mann kam mit einem zweiten Haufen wieder und drückte diese nun Ryan in die Arme. Danach ging der Mann hinter eine altmodische Kasse und begann den zu bezahlenden Betrag zusammen zu rechnen.

Alexander holte aus seiner Jackentasche den großen Münzbeutel hervor und zog ein paar goldene, silberne und kupferne Münzen hervor. Umbridge beugte sich zu ihm herab, kniff ihm in die Wange und erklärte ihm, dass die Goldenen Galleone, die silbernen Sickel und die Bronzenen Knuts genannt wurden und wie viele Sickel eine Galleone und wie viel Knuts ein Sickel wert war.So bezahlten Alexander und Ryan jeweils 10 Galleonen und 4 Sickel für ihre Bücher. Diese wurden von den Verkäufern in große Beutel gepackt und gemeinsam mit ihren neuen Büchern verließen sie die Buchhandlung.

Auf den steinern Pfaden der Winkelgasse war es gerammelt voll mit Hexen und Zauberern, besonders mit Kindern, die anscheinend wie Alexander und Ryan auch ihre erste Zaubererausstattung kauften. Umbridge lotste sie zu einem Geschäft, dessen Schaufenster mit lauter länglichen Kästchen voll gestopft war. Als Alexander durch die geöffnete Tür trat, sah er noch, dass auf dem Schild, dass an der Tür angebracht war, die Worte „Ollivander. Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr.“ stand. Als sie alle durch die Tür traten, ertönte eine Glocke und ein dünner, aschfahler Mann mit weißem Haar kam aus einer hinteren Regalreihe zum Vorschein. Er setzte ein Lächeln auf und reichte zuerst Umbridge, dann Alexander und Ryan die Hand.

“Ah, willkommen in meinem Laden. Sie beide sehe ich hier zum erstem mal.Nun gut, sind sie Rechts- oder Linkshänder?“ sagte Ollivander und nahm ein Maßband zur Hand, dass sich dann von alleine entrollte und zuerst Alexanders Körper vermaß, dann Ryans.

“Beidhändig!“ Antwortete Alexander.

“Rechtshänder!“ antwortete Ryan.

Ollivanders Lächeln wurde noch eine Spur breiter und so nahm er sich zuerst Ryan vor, nachdem das Maßband auch ihn vermessen hatte.

Ollivander holte aus Regalen dutzende von länglichen Schachteln und stapelte sie vor ihnen auf einen kleinen Tisch. Danach öffnete er eines nach dem anderen und zog jeweils einen langen Stab aus Holz heraus.

“Das hier ist ein Zauberstab. Mit einem Zauberstab können sie ihre magischen Kräfte am besten gebrauchen. Dieser hier ist aus Eichenholz und der Kern besteht aus Drachenherzfaser. Nur zu, probieren sie!“ forderte der Zauberstabmacher Ryan auf und übergab ihm den Zauberstab.

Ryan nahm den Stab von ihm entgegen und schwang ihn durch die Luft. Ein lautes Knallen war zu hören und eine der Öllaternen,die an der Wand hingen, explodierte.

Erschrocken legte Ryan den Stab wieder zurück ins Kästchen und Ollivander reichte ihm einen neuen. Aber auch dieser war nicht der richtige. Ryan probierte und probierte, bis er endlich einen Stab aus Eibenholz in den Händen hielt, bei dem er sicher war, dass es der Richtige sei, denn aus der Verbindung, die Zwischen Ryans Hand und dem Zauberstab bestand, funkelte ein helles Licht auf und Mr Ollivander schien begeistert zu sein.

“Ah ja, Eibenholz und Drachenherzfaser. Sehr mächtig. Nun, sein Zauberstab war auch aus Eibenholz und hat schreckliche Dinge angestellt, aber wenn diese zu ihnen passt, dann sei es so! Nun, kommen wir zu ihrem Zwillingsbruder!“ sagte Ollivander und wandte sich Alexander zu.

Ryan schien noch etwas verführt zu sein, was Ollivanders Anmerkung betraf, doch nun wurde er abgelenkt, weil Alexander ein paar Zauberstäbe ausprobierte. Bei den ersten Stäben geschah nichts, aber beim neunten Stab machte es Peng und sie wurden alle in eine graue Aschewolke gehüllt. Sie husteten und prusteten und als sich der Rauch endlich verzogen hatte legte Alexander ihn zurück und nahm einen neuen von Ollivander entgegen. Plötzlich fühlte er eine Wärme, die sich von seiner linken Hand, in der er den Zauberstab hielt, bis hin nach oben in die letzte Zelle seines Hirns vorarbeitete.

“Ah, sehr gut. Kirschholz und Einhornhaar. Sehr interessant, dass es ausgerechnet dieser ist, denn das Einhornhaar stammt von einem Einhorn, dass zusammen mit seinem Partner als Anführer ihrer Herde fungierte. Hätte mich damals fast aufgespießt, als ich an seinem Schwanz gezupft habe.“ Erklärte Ollivander.

Alexander nahm die Erklärung wortlos hin, Gedanken konnte er sich später noch machen und so schwang er seinen neuen Zauberstab und eine Fontäne aus Kirschblüten erschien über ihnen.

Nachdem sie ihre Zauberstäbe bezahlt hatten gingen sie zu einem Laden mit der Aufschrift „Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten“ , um dort ihre Schuluniformen zu kaufen. Es dauerte eine ganze Stunde, bis Alexander und Ryan ihre maßgeschneiderten Schuluniformen mitnehmen konnten. Umbridge sah nun auf die Uhr und regte die beiden etwas zur Eile an und so rannte sie zur Apotheke, um dort ihre Zutaten für ihre Zaubertränke zu kaufen. In der Apotheke stank es fürchterlich und Ryan hatte sich sogar auf den Türläufer übergeben müssen, worauf Alexander und Ryan aus der Apotheke geschmissen wurden und Umbridge für beide die Zutaten kaufen musste.

Nachdem sich Ryan wieder etwas beruhigt hatte gingen sie zu Eeylops Eulenkaufhaus, in dem sie sich beide eine Posteule und noch ein paar Knabereien für ihre Tiere kauften. Ryan hatte sich einen großen männlichen Uhu ausgesucht, Alexander hingegen hatte an einer weiblichen Schneeeule gefallen gefunden und diese dann auch gekauft.

Da sie jetzt alle notwendigen Dinge für ihr erstes Jahr eingekauft hatten, machten sie sich auf dem Weg zurück zum Tropfenden Kessel. Als sie an einer Eisdiele vorbei kamen, riefen zwei Stimmen nach Alexander und Ryan.

Die Gerufenen drehten sich um und erblickten Jesse und Jaden, die mit einem kahlköpfigen Mann an einem Tisch saßen und jeweils eine riesige Eisbombe vor sich hatten.

Alexander und Ryan stürmten auf die beiden zu und umarmten sie.

“Hi, wie geht’s euch? Wisst ihr, wo Sopdu ist?“ fragte Alexander, als sie sich hingesetzt hatten.

Beide schüttelten den Kopf und so seufzte Alexander schwer. Jaden tätschelte ihm freundschaftlich über den Rücken.

“Mach dir keine Sorgen. Wir werden ihn bestimmt bald wiedersehen. Wenn nicht jetzt, dann bestimmt in Hogwarts.“ Sagte Jaden und schob Alexander einen Löffel seines Schokoeises in dem Mund.

Jadens Aufmunterung schien funktioniert zu haben, denn Alexander nickte und setzte ein Lächeln auf, danach bestellten sich er und Ryan ebenfalls eine Schokoeisbombe und Umbridge ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren.

Sie tratschen, lachten und unterhielten sich über das kommende Jahr in Hogwarts bis Jaden etwas bedrückt fragte:

“Wisst ihr, wie wir diesen Häusern zugeteilt werden? Also ich habe gehört, dass wir einen Ringkampf mit einem Troll ausfechten müssen und je nachdem in welche Ecke uns der Troll schmeißt, kommen wir jeweils in das Haus, dessen Zeichen auf dem Eckpfosten geprägt ist.“

Alexander, Ryan und Jesse setzten ratlose Mienen auf, doch der Mann mit der Glatze und Umbridge brachen in heilloses lachen los.

“Nein, ihr werdet auf ganz andere Art und Weise den Häuser zugeteilt, aber welche, das werde ich euch nicht sagen. Aber nun esst schnell auf, dann bringe ich euch alle zurück in den Tropfenden Kessel, damit ihr eure Koffer für die morgige Abreise packen könnt.“ Sagte Umbridge, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall beruhigt hatte.

“Was,morgen reisen wir schon ab?“ kam es von den vier.

Umbridge nickte und so aßen Alexander, Ryan, Jesse und Jaden ihr Eis auf und folgten ihr und dem anderen Mann zurück in den Tropfenden Kessel, wo sie bereits von Tom, dem Wirt erwartet wurden, der sie auf ihre Zimmer führte, wo sie gleich mit dem packen begannen. Umbridge und der Mann verabschiedeten sich und kündigten an, dass sie Alexander, Ryan, Jesse und Jaden morgen zum Bahnhof King's Cross bringen würden.

Viel zu Müde wegen den vergangenen Stunden machten sie sich nach dem packen fertig und gingen zu Bett.

Am nächsten Tag wurden Alexander und Ryan von Jaden und Jesse geweckt und noch etwas verschlafen wuschen und zogen sie sich an.

Sie nahmen ihre Koffer und trugen sie die Treppe hinunter, wo bereits Umbridge auf sie wartete. Nach einem hastigen Frühstück machten sie sich zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof King's Cross. Es war kein besonders langer Weg, aber er reichte schon, um alle vier ins Schwitzen zu bringen.

Nachdem sie den Bahnhof betreten hatten, stellten sie ihre Koffer jeweils auf einen Karren und folgen Umbridge zu den Absperrungen zwischen Gleis 9 und 10.

“Passt auf! Ihr geht schnurstracks auf diese Absperrung zu und geht einfach durch sie durch. Ihr müsst keine Angst haben, denn ihr prallt nicht dagegen.“ Sagte sie und machte es vor, indem sie durch die Absperrung ging und verschwand.

Vollkommen verdattert darüber ging Alexander mit seinem Karren auf die Wand zu und machte sich schon auf einen Zusammenstoß mit der Absperrung bereit, doch nichts geschah und im nächsten Moment erblickte er eine scharlachrote Dampflok und eine Menge an Kindern und Eltern,die auf dem Bahnsteig standen. Nur wenige Augenblicke später erschienen Ryan, Jesse und Jaden hinter ihm und so folgten sie Umbridge, die ein leeres Abteil für sie suchte. In der Mitte des Zuges fand sie eins und so verstauten Alexander, Ryan, Jesse und Jaden ihre Koffer auf den Gepäckträgern und verabschiedeten sich von Umbridge. Sie lächelte und ähnelte mehr den je einer großen Kröte.

Alexander sah zur Uhr, die über einer Frau mit roten Haaren angebracht war und sah, dass es nur noch eine Minute bis 11 Uhr war und so ging er gemeinsam mit seinem Bruder und seinen Freunden ins Abteil. Nur wenige Momente später erschallte ein Pfiff und die Türen der Wagons wurden zugestoßen und der Zug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Immer schneller wurde der Zug, bis von den Anwesenden auf dem Bahnsteig nur noch verschwommene Silhouetten wahrgenommen wurden und wenig später waren sie aus dem Bahnhof ausgefahren. So fuhren sie einer ungewissen Zukunft entgegen und der Tag rückte weiter vor, bis eine Frau mit einem Servicewagen an ihr Abteil klopfte und ihnen ein paar Leckereien anbot. Plötzlich hungrig wie Tiere kauften Alexander und Ryan den gesamten Servicewagen auf und teilten ihr erworbenes Gut mit ihren Freunden Jesse und Jaden.

Kurz bevor die Sonne unterging zogen Alexander, Ryan, Jesse und Jaden ihre brandneuen Hogwartsumhänge an. Plötzlich klopfte es an der Abteiltür und ein Junge mit dunkelblondem Haar und schneeweißer Haut kam herein gestürzt und fiel Alexander um den Hals.

Alexander wusste als erstes gar nicht, wer der Junge war, doch dann nahm er einen Geruch aus Datteln und orientalischen Ölen war und jetzt wusste Alexander, wer der Junge war.

„Sopdu, bist du es?“ fragte Alexander vorsichtig.

Der Junge löste sich von Alexander und nickte. Nun war es Alexander, der Sopdu um den Hals fuhr.

Sopdu setzte sich zwischen Alexander und Ryan und erzählte ihnen alles, was ihm in der Zwischenzeit passiert war. So vergingen die Stunden und es wurde langsam dunkel. Sie reden so lange, bis der Zug langsamer wurde und endlich zum stehen kam. Sie stopften sich die restlichen Süßigkeiten in ihre Umhänge und schlossen sich der großem Menge an, die sich auf den Bahnsteig drängte. Als sie auf dem Bahnsteig standen, hörte sie eine tiefe Stimme, die quer über den Bahnsteig nach den Erstklässlern rief.

Alexander besah sich die Person an und musste staunen. Der Mann war mindestens drei Meter groß, hatte einen schwarzen buschigen Bart und eine fürchterliche Weste aus Biberfell an.

Der Mann wurde von einem Erstklässler mit schwarzen Haaren und einer Brille, wie Alexander erkannte, begrüßt. Der Mann ging mit den Erstklässlern zu einem riesigen See, an dem eine ganze Flotte an Booten auf sie wartete. Als auch der letzte Schüler in den Booten platz gefunden hatte, setzten sich die Boote in Bewegung und fuhren auf ein riesiges Schloss zu. Als sie den See überquert hatten, fuhren die Boote in einen unterirdischen Anlegehafen und die Passagiere stiegen aus den Boten aus. Gemeinsam mit dem riesigen Mann namens Hagrid gingen sie eine gewaltige steinerne Treppe hoch, an dessen Ende eine ältere Hexe bereits auf sie wartete. Als sich alle Schüler aufgestellt hatten, sagte die Frau:

“Willkommen in Hogwarts. Ich bin Professor McGonagall, eure Lehrerin für Verwandlungen. Gleich wird die Eröffnungsfeier zum Schuljahresbeginn anfangen und ihr werdet euren Häusern zugeteilt. Zur Erinnerung: Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. So lange ihr hier seit, ist euer Haus gleichsam eure Familie. Für große Leistungen holt ihr Punkte für euer Haus,verletzt ihr aber die Regel, dann werden eurem Haus Punkte abgezogen. Das Haus, das am Schuljahresende die meisten Punkte hat, gewinnt den Hauspokal. So, aber jetzt genug der Worte. Stellt euch in Zweierreihen auf und folgt mir!“ wies die Hexe die Neuankömmlinge an und diese folgten ihrer Anweisung.

Nachdem sich alle geordnet hatten folgten die der Professorin durch eine riesige Tür in eine noch riesigere Halle. In dieser Halle standen vier lange Tische, an denen bereits andere Schüler saßen.

Alexander war etwas mulmig zumute, denn er fühlte sich wie auf einem Präsentierteller. Er sah sich nach einem Ring um, in dem er wahrscheinlich mit einem Troll rangen musste, doch er fand keinen. Die Hexe nahm eine große Pergamentrolle hervor und zog einen alten Hut hervor.

“Dies hier ist der sprechende Hut, er verteilt euch auf eure Häuser!“ erklärte Professor McGonagall.

“Andersen, Jesse! Begann sie und Jesse stolperte aus der Menge an Neuen hervor und setzte sich auf den Stuhl und setzte den Hut auf.

Es dauerte nur einen Moment und der Hut verkündete laut :

“GRYFFINDOR!“

Was von dem Tisch auf der rechten Seite mit einem Klatschen quittiert wurde und Jesse sich dorthin setzte.

Professor McGonagall rief weitere Schüler auf und dann war Sopdu an der Reihe.

“Andail-Afalhatmalut, Sopdu!“

Sopdu ging auf den Stuhl zu, setzte sich den Hut auf und setzte sich dann auf den Stuhl. Bei ihm dauerte es fast eine ganze Minute, bis der Hut lautstark verkündete:

“SLYTHERIN!“

Die Schülerschar am äußersten linken Tisch applaudierte für Sopdu, der sich zu ihnen setzte und weiter die Auswahl mit ansah.

Professor McGonagall fuhr weiter fort, bis sie zum Buchstaben P ankam und sie rief einen Potter, Harry auf, worauf die gesamte Halle in Flüstern verfiel. Der Junge mit den rabenschwarzen Haar und der Brille, den Alexander schon vorhin auf dem Bahnsteig gesehen hatte, trat nun hervor und setzte sich den Hut auf den Kopf, der ihm gleich über die Augen rutschte. Nur für einen Augenblick konnte Alexander eine blitzförmige Narbe auf der Stirn des Jungen sehen und er fragte sich, ob seine Augen ihm einen Streich gespielt haben konnten.

Bei dem Jungen dauerte die Auswahl ganze fünf Minuten. Bis der sprechende Hut verkündete, er sei ein Gryffindor. Nun brach der Gryffindor in besonders lauten Tumult los und es dauerte 10 Minuten, bis sich der Lärm wieder gelegt hatte. Professor McGonagall fuhr die Liste der Schüler weiter, bis sie zu dem Buchstaben R ankam und Alexander aufrief.

Alexander trat vor setzte sich den Hut auf und setzte sich auf den Stuhl.

“Na hallo. Gewitzt und ein kluges Köpfchen noch dazu. Mutig wie ein Löwe und treu noch dazu. Dazu zählen dir deine Freunde noch dazu eine ganze Menge. Also, wo stecke ich dich hin? Ah, nicht sagen, ich weiß schon, wohin ich dich stecke!“ sagte eine Stimme, die Alexander dem Hut zuordnete und einen Moment später hörte er, wie der Hut lauthals „Ravenclaw“ in die Halle rief.

Nun applaudierte der erste Tisch von rechts und Alexander setzte sich zu den anderen Ravenclaws.

Gleich nach ihm war Ryan an der Reihe und es dauerte keine 5 Sekunden, nachdem er den Hut auf den Kopf gesetzt hatte, als der Hut „Slytherin“ in den Raum brüllte.

Ryan sah seinen Bruder etwas wehmütig an, setzte sich dann aber neben Sopdu, der ihn in den Arm nahm und tröstete.

Nun waren nur noch drei Schüler übrig und der letzte war Jaden. Als er aufgerufen wurde, konnte sich seine Gesichtsfarbe nicht zwischen einem grünen und gräulichen Ton entscheiden. Dafür ging es aber bei Jaden am schnellsten. Kaum hatte der Hut seine Haare berührt kreischte der Hut schon „GRYFFINDOR!“

Jaden ging zu Jesse herüber und setzte sich neben ihn.

Nachdem alle neuen Schüler ihren Häusern zugeteilt worden waren, trug Professor McGonagall den Hut und den Stuhl weg und ein älterer Mann mit einem sehr langen weißen Bart erhob sich.

“Ich möchte euch hier in Hogwarts recht herzlich begrüßen. Wer es noch nicht weiß, ich bin der Schulleiter Professor Dumbledore. Ich würde euch ja jetzt gerne noch mit weiteren Dingen Volltexten, aber ihr habt mit Sicherheit Hunger und da kann ich nur noch zwei Worte sagen . Haut rein!“

Dumbledore setzte sich und plötzlich füllten sich die Teller vor Alexander mit Speisen und er fing an zu essen und unterhielt sich mit seinen neuen Mitschülern über dies und jenes.

Nachdem sie alle genug gegessen hatten stand Dumbledore nochmals auf und erklärte ihnen verschiedene Verhaltensweisen, die in der Schule wünschenswert sind und auch, dass der verbotene Wald auf dem Gelände und der Gang im dritte Stock, der in den rechten Flügel führt, für alle Schüler tabu ist. Danach verabschiedete er die Schüler und so gingen alle Schüler aus der Halle hinaus und die Erstklässler folgten den Vertrauensschülern. Alexander folgte einer Gruppe aus jungen Ravanclaws und so kam er zu einem der großen Türme. Allerdings kam man nicht so rein. Man musste eine Frage beantworten oder ein Rätsel lösen. Als Alexander darauf in den schönen Gemeinschaftsraum trat, musste er den Hals recken, um den Kopf einer Statue zu sehen, die eine Frau darstellte. An ihren Füßen war eine Gravur mit dem Satz „Witzigkeit im Übermaß ist des Menschen größter Schatz“ in den Stein geprägt. Sie trafen in dem Gemeinschaftsraum auch einen Geist eine jungen Dame, die graue Dame, wie sie in Hogwarts genannt wird. Gleich nachdem sie alle den Hausgeist kennen gelernt hatten, führte der Vertrauensschüler die Schüler zu ihren Schlafzimmern. Jeder Schüler hatte hier sein eigenes kleines Zimmer, in dem er sich zurück ziehen konnte, um zu schlafen und zu lernen. Nachdem sie alles kennen gelernt hatten, verabschiedete sich Alexander von seinen anderen Mitschülern und ging in sein kleines Zimmer. Es war schön eingerichtet, doch dafür hatte Alexander kein Auge mehr, denn er wahr einfach zu müde. So zog er aus seinem Koffer, der am Fußende seines Bettes stand, nur noch einen Schlafanzug heraus, zog diesen an und schlüpfte ins Bett. Die letzten Gedanken die er hatte, bevor er einschlief, waren an seinen Bruder und seine Freunde gerichtet. Warum hatte der sprechende Hut sie nicht alle in ein Haus gesteckt? Kam es Alexander noch durch den Kopf, doch für eine Antwort darauf war er einfach zu müde und er schlief ein.

Ende des 30. Kapitels

Zeitsprünge wider Willen

31.Kapitel Zeitsprünge wider Willen
 

Alexander saß am nächsten Morgen in der großen Halle am Tisch der Ravenclaws und nahm sein Frühstück ein, als ein winziger Zauberer mit einem Stapel Stundenpläne zu ihm und den anderen Erstklässlern herüber kam. Professor Flitwick, der Hauslehrer von Ravenclaw, war ein sehr kleiner Zauberer, der dem 11-jährigen Alexander gerade einmal bis zur Schulter reichte.

Professor Flitwick überreichte Alexander seinen Stundenplan und er schaute auf die Stunden, die er gleich nach dem Frühstück haben sollte. Da waren Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zaubereigeschichte, Zauberkunst und dann kam erst mal das Mittagessen. So machte sich Alexander auf in seine erste Unterrichtsstunde und verlief sich erst mal in den vielen Korridoren von Hogwarts. In einem dieser Korridore traf er einen Poltergeist namens Peeves, der, als Alexander ihn nach dem Weg fragte, nur hämisch grinste und auf eine Tür verwies, die Alexander vergeblich zu öffnen versuchte und als er seinen Zauberstab hervorzog und einen Zauberspruch murmelte, den er aus einem seiner neuen Bücher kannte, krachte die Tür auf und begrub Alexander unter sich. Peeves gackerte laut auf und trällerte ein lautes und wüstes Lied.

“Da hat dich Peeves aber ganz schön an der Nase herum geführt!“ sagte jemand, den Alexander nicht sehen konnte, weil immer noch die Tür auf ihm lag. Einen Augenblick später wurde die Tür angehoben und Sopdu und Ryan kamen zum Vorschein.

“Danke, wenn ich diesen dämlichen Poltergeist noch mal treffe, schiebe ich ihm Kaugummi durch beide Nasenlöcher, bis es aus den Ohren wieder herauskommt!“ schimpfte Alexander und klopfte sich den Staub von der Schuluniform.

Sopdu und Ryan grinsten nur und Ryan fragte dann:

“Wo musst du eigentlich hin und was hast du jetzt?“

“ich muss in den dritten Stock, ich habe jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste!“ antwortete Alexander und besah sich noch mal seinen neuen Stundenplan an.

“Na dann komm mal mit, wir müssen nämlich auch dorthin, anscheinend haben Ravenclaws und Slytherins gemeinsam Unterricht.“ Sagte Sopdu und schlug den Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ein.

Vor dem Klassenzimmer hatte sich schon eine kleine Traube aus Schülern gebildet, die darauf wartete, dass sie in den Klassenraum reingehen konnten.

Professor Quirrel kam zu ihnen und schloss die Tür auf und so konnten sie in den Klassenraum hineingehen.

Als Alexander in den Raum eintrat musste er erst mal seinen Ekel hinunterwürgen, denn das Klassenzimmer roch extrem stark nach Knoblauch. Auch Sopdu und Ryan hielten sich die Hand vor Mund und Nase, nur um diesen Gestank nicht einatmen zu müssen. Nach dem ersten, sehr negativen Eindruck, den Alexander von Professor Quirrel erhalten hatte, sah er dem Unterricht mit Skepsis entgegen und er sollte recht behalten, denn Quirrels Unterricht stellte sich als Witz heraus. Nach Qirrels Erklärungen zu schließen hatte er sein Klassenzimmer und seinen Turban, den er immer auf dem Kopf trug, mit einer Unmenge an Knoblauch präpariert, damit er vor einem Vampir geschützt sei, den er mal verärgert haben soll.

Sopdu knirschte nur mit den Zähnen und sandte Alexander ein Bild zu, in dem er ihm zeigte, dass Knoblauch, Kruzifixe, Dolche und der ganze andere Kram gegen Vampire nichts ausrichten konnte. Noch nicht einmal die Sonne war für sie gefährlich, auch wenn Sopdus und Ryans Augen noch immer etwas gereizt auf sie reagierten. Quirrels erste Unterrichtsstunde verbrachte er damit, die Namensliste durch zu gehen und kleine Kommentare über einzelne Schüler fallen zu lassen.

Kaum war er beim letzten Namen angelangt, klingelte die Pausenglocke und verkündete das Ende der Stunde. Gemeinsam mit Sopdu und Ryan ging Alexander aus den Klassenraum und verabschiedete sich an der großen Marmortreppe von den Beiden, denn er hatte jetzt Zaubereigeschichte und Sopdu und Ryan folgten den anderen Slytherins hinaus zu den Gewächshäusern. Schon jetzt, nach diesen widerlichen Unterricht bei Quirrel, hatte Alexander keine Lust mehr auf weiteren dämlichen Unterricht und er sollte Recht behalten, denn das einzige, dass sich bei Professor Binns als interessant herausstelle, war, dass er das Klassenzimmer durch die Tafel betrat und das er ein Geist war. Alexander war schon immer ein sehr neugieriger Schüler gewesen und das Fach Geschichte in seiner früheren Grundschule hatte zu seinen Lieblingsfächern gehört, aber so wie es Professor Binns unterrichtete, konnte man es nur totlangweilig finden. Eben jener Professor schaffte es interessante Themen wie die Riesenverfolgung oder die Koboldaufstände so staubtrocken zu gestalten, dass schon bald die gesamte Klasse eindöste, was Professor Binns nicht weiter störte.

Nach Geschichte der Zauberei hatte er Zauberkunst und Alexander ging zurück in den dritten Stock und sah sich nach dem Klassenzimmer um, als schon sein Hauslehrer Professor Flitwick ihn von hinten rief.

“Hallo, Mr. Rhiemer, der Klassenraum für Zauberkunst befindet sich hier hinten!“

Alexander drehte sich um und erblickte seinen Hauslehrer, der ihm den Weg zum Klassenraum zeigte. Gemeinsam mit Professor Flitwick betrat Alex den Klassenraum und sah sich um. Professor Flitwick hingegen trat auf einen Stuhl zu, der hinter dem Schreibtisch stand und auf dem ein großer Stapel an Büchern lag. Als auch die anderen Mitschüler aus der ersten Klasse der Ravenclaws in den Raum traten und sich an die Tische gesetzt hatten fing der Unterricht an. Im Gegensatz zu den Stunden davor war dieser Unterricht sehr interessant, auch wenn sie nur den richtigen Griff der Hand mit dem Zauberstab übten.

Nach dem Zauberkunstunterricht läutete es zum Mittagessen und gemeinsam mit den anderen Ravenclaws ging er in die große Halle und setzte sich an den Haustisch und besah sich das Mittagessen an. Auf dem Tisch standen große Schüsseln und Terrinen mit Roastbeef mit Salzkartoffeln und Gemüse. „Na wenigstens nicht so was perverses wie beim Frühstück, denn da gab es Bacon, Würstchen, Eier, Tomaten, gegrillte Champions und Cornflakes.“ Dachte Alexander und schaufelte sich sein Roastbeef und Salzkartoffeln auf seinen Teller.

Nach dem Mittagessen hatte Alexander noch eine Doppelstunde Kräuterkunde draußen und er machte sich mit seinen Klassenkameraden auf den Weg zu den Gewächshäusern, in denen der Unterricht stattfinden sollte. Der Unterricht wurde von einer Professorin namens Sprout geleitet, die an ihrer Kleidung eine ganze Menge Erde kleben hatte. In diesem Fach lernten sie alles über magische Kräuter, Gewächse und alles, was mit ihnen zu tun hatte.

Nach dem Unterricht ging Alexander zurück in den Turm der Ravenclaws, in dem er sich die Erde von den Händen wusch. Danach nahm er seine Tasche und schlenderte in die Schulbibliothek, um dort seine Hausaufgaben zu machen. Dort traf er auch Jesse und Jaden, die auch schon am ersten Tag Hausaufgaben aufbekommen hatten.

Das werde ich mir nie merken können!“ meckerte Jaden, der seine Hausarbeiten für Verwandlung erledigte.

“Ach was, das schaffst du schon.“ Munterte Jesse seinen Freund auf.

“Hallo, ihr beiden, wie ich sehe habt ihr auch schon Hausaufgaben auf. Was müsst ihr machen?“ sagte Alexander, als er Jaden und Jesse erblickte.

“Hi Alex, wir beide müssen Verwandlungshausaufgaben machen. Die Verwandlungslehrerin ist zwar die Hauslehrerin von Gryffindor, aber trotzdem total streng.“ Begrüßte Jesse Alexander.

Alexander setzte sich zu Jesse und Jaden an den Tisch und fing an, seine Hausaufgaben in Kräuterkunde zu erledigen. Nach einer halben Stunde war er fertig und packte seine Sachen wieder zusammen.

“Wie, du bist schon fertig?“ fragte Jaden total verdutzt.

“Tja, unser guter Alex ist halt in Ravenclaw, da kommen ja nur die Genies hin. Außerdem arbeitest du langsamer als Neville Longbottom und das soll was heißen.“

„Na und, dafür bin ich nicht so tollpatschig wie der!“ antwortete Jaden und streckte Jesse die Zunge raus.

Alexander, der müde vom ersten Unterrichtstag war, verabschiedete sich wieder und ging zurück in den Turm der Ravenclaws und in sein Zimmer, wo er sich auf sein Bett legte. So müde wie Alexander war, fielen ihm die Augen zu und er schlief ein.

Am nächsten Morgen, zumindest war es für Alexander so, stand er auf, wusch sich und machte sich für den kommenden Unterrichtstag fertig. Er ging hinunter in den großen Gemeinschaftsraum und zum schwarzen Bett, um sich nach irgendwelchen Nachrichten zu erkundigen und erblickte einen großen Zettel, auf dem folgende Nachricht stand:
 

Der Flugunterricht beginnt am Freitag!

Ravenclaws und Hufflepuffs haben gemeinsam Unterricht.

Kursleiterin ist Madam Hooch.
 

Alexander besah sich nochmals den Zettel an und ging dann gemeinsam mit seinen Mitschülern aus der ersten Klasse hinunter in die große Halle zum Frühstück. Gerade, als Alexander sich Milch über seine Cornflakes goss, sprach ihn einer seiner Mitschüler aus Ravenclaws namens Michael Corner an.

“Ich freu mich schon auf nachher, auf den Flugunterricht, du auch?“ fragte er Alexander, der erst mal seine Cornflakes runterschlucken musste und schwieg.

“Moment mal, gestern war doch Montag, da kann heute gar nicht Freitag sein.“ Dachte sich Alexander und lauschte den Gesprächen der anderen Mitschüler.

Alexander war vollkommen verwirrt und so suchte er die geistige Verbindung zu Sopdu.

“Sag mal, spinn ich oder warum reden alle davon, dass heute Freitag ist? Gestern war doch Montag, dann muss heute logischerweise Dienstag sein. Kannst du mir das erklären?“ fragte Alexander Sopdu in Gedanken.

“Mmh, ich habe keine Ahnung, aber anscheinend ist heute wirklich Freitag. Warum wir uns nicht an die anderen Tage erinnern können weiß ich nicht, aber du bist nicht der Einzige, dem es so geht, Jaden, Jesse und Ryan geht es genauso. Ich habe dazu nur die Theorie, dass wir eine kleine Zeitreise gemacht haben. Vielleicht springen wir immer zu wichtigen Zeitpunkten, die wir miterleben sollen.“ Antwortete Sopdu in Gedanken zu Alexander.

“Kommst du jetzt mit zu Verwandlungen oder willst du weiter deine Cornflakes anstarren?“ fragte Michael Corner und riss Alexander aus seiner geistigen Unterhaltung mit Sopdu.

“Ja, ich komme schon!“ sagte Alexander und ging mit seinen Klassenkameraden hoch in den Verwandlungsunterricht. In diesem Fach lernten sie alles über das Verändern von Gegenständen und Tieren durch Zaubersprüche.

Nach Verwandlungen hatten sie Zaubertränke und Alexander ging mit den anderen Ravenclaws in die Kerker, in denen es kälter als oben im Hauptschloss war. Der Lehrer für Zaubertränke war der fahlgesichtige, hakennasige Professor Snape. Eben jener Lehrer war auch der Hauslehrer von Slytherin und es war weit bekannt, dass er immer die Schüler seines Hauses bevorzugte und dass er am Liebsten das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde. Allerdings hatte er es nie geschafft, den Schulleiter, Professor Dumbledore, dazu zu überzeugen, dieses Fach unterrichten zu dürfen.

Nach dem Zaubertrankunterricht, in dem sie eine Menge Hausaufgaben aufbekamen, hatten sie noch Verteidigung gegen die dunklen Künste, dass Alexander am wenigsten mochte. Wie bereits gewohnt roch das Klassenzimmer von Professor Quirrel stark nach Knoblauch. Für Alexander war es schon bei der letzten Stunde schwierig gewesen, Quirrel zu verstehen, denn dieser stotterte ziemlich stark.

Nach Verteidigung gegen die dunklen Künste ging Alexander zurück in die große Halle, wo bereits das Mittagessen auf ihn wartete.

Nachdem er eine Kleinigkeit gegessen hatte, ging Alexander hinaus auf das Gelände und sah dort Madam Hooch, die bereits auf die Klasse wartete.

“Willkommen zum Flugunterricht. Bist du schon mal mit einem Besen geflogen?“ fragte Madam Hooch, als sie Alexander erblickte.

Alexander schüttelte den Kopf.

“Mach dir keine Sorgen, du bist mit Sicherheit nicht der Einzige, der noch nie geflogen ist!“ sagte Madam Hooch und gemeinsam mit Alexander wartete sie auf die Ravenclaws und Hufflepuffs.

Als alle Schüler anwesend waren, begann der Unterricht. Madam Hooch zeigte ihnen, wie sie den Besen bestiegen und in die Höhe stiegen. Dazu war es allerdings erst mal nötig, dass der Besen auf einen Befehl vom Boden in die Hand des Besitzers schoss, was nur wenigen gelang und so dauerte es ganze 10 Minuten, bis es alle geschafft hatten, ihre Besen in den Händen zu halten.

“Das war ja schon mal nicht so schlecht. Wenn ich pfeife steigt ihr ein paar Meter in die Höhe, schwebt einen Moment, dann lehnt ihr euch leicht nach vorne und kommt wieder auf den Boden. Auf meinen Pfiff! 3, 2, 1 !“ erklärte Madam Hooch und als sie bei eins ankam pfiff sie in die silberne Pfeife, die sie an die Lippen geführt hatte und Alexander, der sich bereits auf seinen alten Besen gesetzt hatte, stieß sich so kraftvoll vom Boden ab, wie er nur konnte und schoss wie ein Korken aus einer Sektflasche nach oben. Ein so guter Aufstieg wie Alexander war nur eine Hand voll Schülern gelungen, aber einen Moment später erfasste ein heftiger Windstoß Alexander und er wurde gegen einen nahe stehenden Turm geschleudert, an dem ein Fenster angebracht war. Die Fensterscheiben klirrten und Alexander hielt sich mit aller Kraft am Besenstiel fest, beugte sich hinunter und setzte zur Landung an. Alle Schüler und auch Madam Hooch kamen auf Alexander zugerannt und erkundigten sich nach seinem Gesundheitszustand.

In seinen Gedanken spürrte er auch Sopdu, der sich besorgt um sein Wohlergehen kümmerte und am liebsten sofort zu ihm geeilt wäre, doch Alexander konnte ihn beruhigen und sagte nur, dass ihm ein wenig die Schultern von Zusammenstoß mit dem Turm weh tat, aber sonst nichts gebrochen sei.

Zufrieden mit der Antwort zog sich Sopdu wieder aus Alexanders Gedanken zurück, blieb aber noch soweit mit ihm verbunden, dass er mitbekam, wie Madam Hooch die Klasse entließ.

Nach dem Flugunterricht ging Alexander nicht zurück in den Ravenclawturm, sondern in ein verlassenes Klassenzimmer im zweiten Stock, vor dessen Tür eine eiserne Rüstung stand. Die Stühle und Tische waren an eine Seite des Raumes gelehnt und in der Mitte stand ein riesiger Spiegel. An dem goldenen Rahmen des Spiegel war das Wort „Nerhegeb“ eingraviert. Alexander trat etwas näher an den Spiegel heran und erschrak, denn in dem Spiegel war nicht nur er zu sehen, sondern auch Ryan, Sopdu und auch, was Alexander am Meisten verblüffte, seine Eltern, die ihn anscheinend wohlwollend ansahen. Allerdings war Alexanders Spiegelbild nicht der kleine 11- jährige Knirps, den Alexander hier und jetzt in Hogwarts verkörperte, sondern sein Spiegelbild zeigte ihn im Alter von 16 Jahren, also so alt, wie er in seiner Welt war. Alexander war total überwältigt von dem Bild, in dem er mit seiner gesamten Familie war, die ihn und auch Sopdu so akzeptieren, so wie sie waren.

War dies die Realität oder doch nur eine Wunschfantasie?

Alexander wusste nicht mehr, was er darauf sagen sollte und so rief er Sopdu, Jaden, Jesse und Ryan zu sich, die nach nur fünf Minuten in den Raum gestürzt kamen.

“Was ist los?“ fragte Ryan keuchend.

“Schau in den Spiegel und sag mir, was du siehst!“ erwiderte Alexander und deutete auf den Spiegel.

Ryan trat vor und sah eine ganze Minute sein Spiegelbild an. Große Verzückung zeichnete sich auf Ryans Gesicht aus und ein breites Grinsen zeichnete sein Gesicht aus. Sopdu schubste Ryan etwas vom Spiegel weg und stellte sich nun selbst davor. Es dauerte nur einen Moment und auch er fing an zu Grinsen. Durch seine gedankliche Verbindung mit Sopdu sah Alexander einen Bruchteil von dem, was Sopdu sah und schon das brachte ihn zum Grinsen.

Nach Sopdu war Jaden dran und er hockte sich vor den Spiegel und sah gespannt sein Spiegelbild an. Plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, sprang Jaden auf und stürzte sich auf Jesse und riss ihn von den Füßen. Offenbar hatte Jesse das auch nicht erwartet und so landete er mit Jaden auf den harten Steinboden. Jaden interessierte das herzlichst wenig und er kuschelte sich weiter an Jesses Brust.

Nachdem sie Jaden von Jesse wieder gelöst hatte, kroch Jesse vor den Spiegel und sah hinein. Auch bei ihm dauerte es nur einen Moment und diesmal stürzte er sich auf ihn und kuschelte sich in Jadens braunes Haar.

Hinter ihnen ertönte ein amüsiertes Kichern. Sie alle drehten sich um und erblickten den Schulleiter Professor Dumbledore.

Der alte Zauberer trat auf sie zu und sah in den Spiegel.

“Wie ich sehe, habt ihr den Spiegel Nerhegeb entdeckt. Nun, da ihr in den Spiegel gesehen habt, wisst ihr mit Sicherheit, was er tut.“ Sagte Dumbledore und sah weiter sein Spiegelbild an.

“Wir sehen, was wir uns wünschen!“ kam es von Jaden, der im Schneidersitz auf dem Boden lag.

“Ja und nein. Dieser Spiegel zeigt uns nicht mehr und nicht weniger als das tiefste Sehnen unseres Herzens! Aber es ist besser, wenn ihr nicht nach dem Spiegel sucht, denn es ist nicht gut, nur den Träumen nach zu hängen und vergessen zu leben.“ Antworte Dumbledore und ging wieder aus den Raum.

Was das zu bedeuten hatte wusste Alexander nicht und so ging er gemeinsam mit den anderen aus dem verlassen Klassenraum. Draußen im Gang verabschiedete sich Alexander von Jesse, Jaden, Ryan und Sopdu und er ging zurück in den Turm der Ravenclaws. Es war bereits spät geworden und so ging Alexander direkt in sein Zimmer und machte sich fürs schlafen gehen fertig.

Er fragte sich, wann er beim nächsten Mal wieder erwachen würden, doch bevor ihm eine Antwort einfiel, fielen ihm die Augen zu.
 

Ende des 31. Kapitels

Von Trollen und Hauspunkten

32.Kapitel Von Trollen und Hauspunkten
 

Ein süßer Duft empfing Alexander, als er erwachte. Er stand auf, wusch sich und zog sich an und ging dann in den großen Gemeinschaftsraum, der schön geschmückt war.

“Sag mal, haben wir schon wieder so eine Zeitreise gemacht oder warum ist hier alles wie für Halloween geschmückt?“ fragte er Sopdu in seinen Gedanken.

“Komm in die große Halle, dann wirst du es sehen!“ antwortete Sopdu.

Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden ging Alexander hinunter in die große Halle zum Frühstück. Als er in die Halle trat sah er, dass sie mit einem Dutzend Kürbissen und echten Fledermäusen geschmückt war. Er sah staunend zur Decke hinauf, die den wolkenverhangenen Himmel draußen zeigte. Er setzte sich an den Tisch der Ravenclaws und begann zu frühstücken. Nachdem er mit dem Frühstück fertig war ging er gemeinsam mit Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden hinaus aufs Gelände, wo ihnen Professor Flitwick über den Weg lief und Jaden sprach ihn an.

“Halle Professor, stimmt es, dass wir außerhalb der Schule nicht zaubern dürfen?“

Professor Flitwick lächelte, bejahte seine Frage und ging zurück ins Schloss.

“Wie sollen wir uns denn dann wehren, wenn uns so ne durchgeknallte Rampensau von Muggel uns angreift?“ fragte Ryan an die Anderen gewand.

Sopdu überlegte kurz und grinste dann.

“Dann müssen wir wohl wieder auf unser Training zurückgreifen.“ Antwortete Alexander, stand auf und zog sich den Umhang aus, so dass er jetzt nur noch in Hemd und Hose dastand.

Sopdu folgte seinem Beispiel und entledigte sich auch seinen Umhang und ging in Stellung.

Alexander griff an und Sopdu parierte und dann ging dieser in einen Konterangriff über.

Ihr kleiner Übungskampf blieb nicht lange unbemerkt und so scharrten sich viele Schüler um sie und feuerten entweder Alexander oder Sopdu an.

“Was ist hier los?“ ertönte eine strenge Stimme und Alexander ließ von Sopdu ab.

Sopdu fiel auf den Hintern und stand wieder auf und sah sich nach dem Urheber der Stimme um und erblickte Professor McGonagall, die ihn und Alexander zornfunkelnd ansah.

“Wir können ihnen das erklären, Professor...!“ begann Sopdu, doch er wurde von Professor McGonagall unterbrochen.

“Dann erklären Sie, warum sie sich hier auf Muggelart prügeln!“ blaffte die Lehrerin Sopdu an.

“Wir haben erfahren, dass wir außerhalb der Schule nicht zaubern dürfen und so dachten wir uns, dass wir uns dann auch ohne Zauberstab wehren können sollten.“ Erklärte Sopdu.

Professor McGonagall musterte ihn argwöhnisch und antwortete dann:

“Wenn das so ist, warum gründen sie nicht einen Club für das Lernen von nichtmagischen Verteidigungstechniken. Ich bin mir sicher, sie werden auch noch andere Mitschüler finden, die mit ihnen lernen wollen.“

Alexander klappte der Mund auf. Daran hatte er noch gar nicht gedacht und er machte sich gemeinsam mit Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse auf dem Weg zurück ins Schloss. Im Schloss angekommen suchten sie sich ein großes, unbenutztes Klassenzimmer. Sie fanden eins im zweiten Stock und ließen die dort befindenden Tische und Stühle mit mehreren Schwebezaubern aus dem Klassenzimmer schweben. Gerade, als Jaden den letzten Stuhl aus dem Zimmer schweben ließ, erschien eine kleine aschgraue Katze, die laut miaute.

Jesse beugte sich hinunter, hob sie auf und kraulte sie hinter den Ohren. Die Katze fing an zu schnurren und kuschelte sie weiter an Jesses Hand.

Plötzlich ertönte ein Keuchen und der Hausmeister Argus Filch stürzte ins Klassenzimmer.

“Du! Was machst du da mit meiner Katze? Lass sie sofort runter, du...!“ fauchte Filch Jesse an, doch Professor Flitwick, der gerade in den Klassenraum kam, unterbrach ihn.

“Was ist hier los, Mr Filch? Warum schreien sie so?“ fragte Flitwick und sah von Filch zu Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden herüber.

“Dieser Schüler...“ begann Filch und deutete auf Jesse. „Diese Person hat meine Katze als Geisel genommen.“ Krächzte Filch.

“Sie Idiot. Ihre Katze ist hier hergekommen und hat sich von mir streicheln lassen. Ihre Vorwürfe sind absolut schwachsinnig!“ sagte Jesse.

Filchs teigiges Gesicht lief ziegelrot an und er trat einen Schritt auf Jesse zu und hob die Hände auf Höhe von Jesses Hals.

“Jetzt ist aber gut, Filch, lassen sie es gut sein. Mr Andersen, lassen sie die Katze runter.“ Sagte Flitwick und Jesse setzte die Katze wieder auf dem Boden ab.

Filch nahm die Katze auf den Arm und schlurfte aus dem Raum. Alexander fiel da etwas ein und wandte sich an Professor Flitwick.

“Ähm, Professor Flitwick, können sie uns den Klassenraum so verzaubern, dass er aussieht wie ein Turnraum mit Matratzen?“ fragte Alexander an seinen Hauslehrer.

“Ja, das könnte ich, aber warum wollen sie dass denn? Wollen sie einen Club gründen?“, fragte er Alexander.

“Ja, wir gründen einen Club für die Selbstverteidigung auf nichtmagische Weise. Wir sind auf diese Idee gekommen, weil sie uns gesagt haben, dass wir außerhalb der Schule ja nicht zaubern dürfen.“

Flitwick nickte, schwang seinen Zauberstab und murmelte etwas, was Alexander nicht verstand.

Nur einen Augenblick später veränderte sich die Struktur des Raumes und noch mal einen Augenblick später nahm er das Aussehen einer riesigen Sporthalle, komplett mit Basketballkörben, Fußballtore, Springböcke und Sportmatten ausgestattet, an.

Alexander besah sich verblüffend die riesige Halle an. Am meisten wunderte ihn, dass es auch Basketballkörbe und Fußballtore gab, denn diese waren bekanntlich für Muggelspiele gemacht worden.

“Woher wissen sie...?“ fragte Jaden an Professor Flitwick.

Professor Flitwick lächelte sanft und antwortete:

“Sie sind nicht die einzigen, die bei Muggeln aufgewachsen sind.“ Sagte Flitwick und ging aus der Halle.

So machten sich Alexander, Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse fertig und wärmten sich auf. Danach führten sie einfache Übungen durch, die ihnen Alexander zeigte. Alle machten die Übungen nach und als sie damit fertig waren, zeigte Sopdu ihnen ein paar Techniken, mit denen sie ihren Gegner auf einfache Art und Weise entwaffnen konnten. Jaden sackte danach total erschöpft auf eine der Matte zusammen und hechelte. Eine solche anstrengende Tätigkeit hatte er wohl noch nicht absolviert.

“Wenn das so weiter geht, bekomme ich noch Bauchmuskeln!“ keuchte Jaden und sah zu Jesse hoch, der sich über ihn gebeugt hatte.

“Als ob das so schlimm wäre.“ Sagte Jesse grinsend und half Jaden wieder auf die Beine.

“Ist schon gut, Jaden, wir sind für heute fertig. Ich denke, es ist das beste, wenn wir jetzt jeder duschen gehen und danach hinunter zum Halloweenfest gehen.“ Sagte Sopdu und grinste.

Gemeinsam verließen sie die riesige Sporthalle und Alexander versiegelte die Tür mit einem einfachen Verschlüsselungszauber. Sie gingen jeweils in ihre Gemeinschaftsräume und zu ihren Duschen.

Nachdem sie sich den Schweiß abgewaschen und sich neu eingekleidet hatten gingen sie alle in die große Halle, wo das Fest bald beginnen sollte.

Alexander setzte sich an den Tisch der Ravenclaws und so gleich begann das Fest. Die Tische füllten sich mit den verführerischsten Speisen, die Alexander je gesehen hatte. Kandierte Kürbisse, die mit Sahne und Smarties gefüllt waren, verlockend aussehender Schokoladenkuchen, eine Tiramisutorte Vanilleeis und mehrere frittierte Schokoriegel waren zusammen mit den Hauptspeisen auf dem Tisch verteilt. Alexander schaufelte sich von allem etwas auf seinen Teller und ganz besonders gut schmeckten ihm die frittierten Schokoriegel, die besonders süß waren. Als Alexander seinen Teller gelehrt hatte, machte er sich einige Servietten mit den frittierten Schokoriegel zurecht, die er nach dem Fest mit in seinen Gemeinschaftsraum nehmen wollte.

Plötzlich öffnete sich die große Haupttür und Professor Quirrel kam herein gestürzt.

“EIIIIIIIINNN TROOOOOOOOLLLL! EIN Troll unten im Kerker! Ich dachte, ich sags ihnen besser.“ Stotterte er und brach zusammen.

In der großen Halle brach jetzt Panik aus und es brauchte mehrere kleine Explosionen aus Dumbledores Zauberstab, um die aufgeregte Meute zu beruhigen.

“Vertrauensschüler, führt eure Häuser zurück in eure Schlafsäle und bleibt zusammen!“ wies Dumbledore die Schüler an.

Die Vertrauensschüler versuchten ihre Hausmitschüler zu ordnen, allerdings gelang es Alexander, Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse nicht und so fanden sie sich in einem verlassenen Korridor wieder.

“Was machen wir jetzt?“ fragte Ryan und sah seinen Bruder an.

“Am besten wäre es, wenn wir in unsere Sporthalle gehen, dort können wir bleiben, bis der Troll gefangen wurde.“

So machten sie sich auf den Weg in den zweiten Stock zu der verschlossenen Tür , hinter der sich die Sporthalle befand.

“Wart mal...!“ begann Ryan und schnüffelte.

“Uahh!“ ächzte er und hielt sich die Nase zu.

Plötzlich kam ein riesiger Troll um die Ecke geschlurft und schwang eine riesige Eisenstange herum, die an den Wänden laut klirrte, wenn sie dagegen stieß. Der Troll holte mit seiner Stange aus und schwang sie gegen Alexander. Dieser duckte sich und so verfehlte die Stange ihn um Haaresbreite.

Sie rannte zurück und versteckten sich in einem leeren Klassenzimmer. Der Troll folgte ihnen und schwang seine Eisenstange wie eine Keule und versucht damit auf Alexander, Jaden und die Anderen einzudreschen.

Nachdem Jaden als Letzter durch die Tür gehechtet war, verschlossen Sopdu und Jesse die Tür und Alexander verbarrikadierte die Tür mit alten Tischen und Stühlen, die sich im Zimmer befanden.

“Was tun wir jetzt?“ fragte Jaden und in seiner Stimme schwang Panik mit.

“Wir können versuchen, den Troll mit unseren Kräften bewusstlos zu machen.“ Schlug Jesse vor.

“Oder wir könnten versuchen, ihm einen großen Tisch auf den Kopf krachen zu lassen.“ Schlug Ryan vor.

“Am Besten, wir machen beides, denn falls das erste nicht funktioniert, haben wir immer noch einen Plan B!“ sagte Alexander und die Anderen stimmten zu.

So stellten sich Alexander, Jesse und Sopdu in Stellung vor der Tür auf und Ryan und Jaden ließen einen massiv aussehenden Eichentisch über der Tür schweben.

Keinen Augenblick zu früh waren sie mit ihren Vorbereitungen fertig, denn der Troll schlug wie ein Wahnsinniger gegen die Tür, die den ständigen Schlägen des Trolls nicht mehr stand hielt und zerbarst.

Der Troll vergrößerte die Türöffnung mit seinen riesigen Fäusten und zwängte sich ins Zimmer.

“Jetzt!“ schrie Jesse und Alexander, Jesse und Sopdu begannen den Troll mit ihren Kräften zu attackieren. Die Strahlen prallten an der Haut des Trolls ab und verpufften zu kleinen Rauchwölkchen.

Da kam Alexander eine Idee und er erschuf eine Kette, die sich um die Beine des Trolls legte und ihn so fesselte. Der Troll schwankte, verlor das Gleichgewicht und stürzte genau auf Alex, Jesse und Sopdu, die schnell aus der Bahn des Trolls flüchteten.

Der Troll lag jetzt am Boden, aber das hieß nicht, dass er schon außer Gefecht war. Er schlug mit den Armen wild um sich und versuchte mit seiner Eisenstange jemanden der anwesenden Personen zu treffen.

“Lasst den Tisch auf seinen Kopf krachen, dass sollte ihm den Rest geben!“ wies Sopdu Ryan und Jaden an und einen Moment später schlug der Tisch mit einem gewaltigen krachen auf den Kopf des Trolls.

Der Troll stöhnte auf und rührte sich nicht mehr. Er war ohnmächtig.

Jaden und Ryan riefen ihre Freude laut heraus und Alex, Sopdu und Jesse setzten sich auf den Fußboden. Es dauerte keine zwei Minuten und drei Lehrer kamen herein gestürmt.

Es waren Professor Dumbledore, Professor Sprout und Professor Flitwick.

“Was hat das zu bedeuten?“ quickte der kleine Professor Flitwick vollkommen außer Atem.

Ryan und Jaden stürzten sich sofort in die Schilderung der Geschehnisse, seitdem sie das Fest verlassen hatten und endeten damit, dass sie soeben den Troll besiegt hatten.

“Eine Glanzleistung, in der Tat. Ich denke, für ihre Leistungen sollten Ihre Häuser jeweils 25 Punkte bekommen. Mmh, schauen wir mal. Ah ja, das ist dann wie folgt: „5 Punkte für Ravenclaw, für Mr Alexander Rhiemers Leistungen, 50 Punkte insgesamt für Mr Yuki und Mr Andersen für Gryffindor und nochmals 50 Punkte für Slytherin, wegen Mr Ryan Rhiemer und Mr Sopdu Andail-Afalhat- entschuldigen sie mir als alten Mann, aber ich kann ihren Namen nicht aussprechen.

So, jetzt aber zurück in ihre Gemeinschaftsräume. Mr Rhiemer, sie sollten hoch in den Krankenflügel, sie sind verletzt!“ sagte Dumbledore und deutete auf Ryans linke Wange, die einen kleinen Riss aufwies.

Gemeinsam gingen sie aus dem verwüsteten Klassenzimmer und hinauf in den Krankenflügel, wo Madam Pomfrey Ryans Wunde mit einem Zaubertrank reinigte und heilte.

Nachdem Ryan wieder vollkommen gesund war, gingen sie zurück in die Eingangshalle, wo Alexander seine Süßigkeiten, die er vom Tisch der Ravenclaws hatte mitgehen lassen, an die Anderen verteilte und verabschiedete sich von seinem Bruder und seinen Freunden.

Alexander ging hinauf in den Turm der Ravenclaws, wo er erst mal seinen Mitschülern Rede und Antwort stehen musste.

Nachdem alle Fragen beantwortet waren und Alexander seine Geschichte erzählt hatte ging er hoch in sein Zimmer und verspeiste die letzten frittierten Schokoriegel. Sie schmeckten süß, aber für Alexander war es nur ein momentaner Genuss, denn ihm war bewusst, dass diese Süßigkeit ziemlich ungesund war.

Er zog seine Kleidung aus und seinen Schlafanzug an und legte sich ins Bett. Keine fünf Minuten später fielen ihm die Augen zu.

Alexander erwachte am nächsten Morgen und machte sich für den Unterricht fertig.

Er ging hinunter in den Gemeinschaftsraum und traf Terry Boot, einen Mitschüler von ihm.

“Hallo Alex, wir haben gleich die erste Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Kommst du mit?“ fragte er Alexander.

Alexander, total verdattert davon, dass jetzt schon die Prüfungen beginnen sollten, bejahte die Frage und ging mit Terry zusammen in die große Halle, um dort zu frühstücken.

Er setzte sich an den Tisch und bestrich sich ein Toast mit Marmelade.

Plötzlich fühlte er eine geistige Verbindung und er öffnete sich.

“Na, hast du schön für die Prüfungen heute gelernt?“ fragte Sopdu ihn in Gedanken.

“Ja, ich habe irgendwie gelernt. Ich habe auch eine Theorie zu diesen Zeitsprüngen. Ich denke, dass wir mit unseren Bewusstsein diese Zeitreise machen, aber unsere Körper den alltäglichen Schulalltag durchleben. Wie du schon mal gesagt hast, wahrscheinlich durchleben wir nur die wichtigsten Momente. Weiß Ryan schon davon?“ sagte Alexander und Sopdu lachte in Gedanken.

“Ryan schiebt total Panik, er hat nicht soviel gelernt wie du.“ Erwiderte Sopdu und beendete so das gedankliche Gespräch.

Auch Alexander schlang sein Frühstück herunter und ging mit den anderen Erstklässlern aus Ravenclaw zu Verteidigung gegen die dunklen Künste und schrieben dort ihre erste Prüfung. Die Prüfung dauerte ganze zwei Stunden und als sie fertig waren, sammelte Professor Quirrel die Pergamentbögen ein und entließ sie zum Mittagessen.

Alexander ging erst mal in eine der Toiletten und in eine Kabine und würgte ein wenig, denn von diesem perversen Knoblauchgeruch war ihm speiübel geworden.

“Alles ok bei dir?“ fragte Sopdu ihn in Gedanken.

“Ja, es geht schon. Es ist nur, wegen dem starken Geruch in Quirrels Klassenzimmer. Das ist so widerlich!“ erwiderte Alexander und Sopdu stimmte ihm zu.

Nachdem sich Alexander wieder beruhigt hatte ging er aus der Toilette hinaus und in die große Halle.

Als er von Slytherintisch zu sehen war, stürzten Sopdu und Ryan auf ihn zu und auch Jaden und Jesse erhoben sich vom Tisch der Gryffindors und kamen auf ihn zu.

“Was ist passiert? Wie geht es dir?“ fragten Jaden und Sopdu gleichzeitig.

“Mir geht’s gut, ich musste nur etwas wegen diesem ekligen Geruch in Quirrels Klassenzimmer würgen.“ Sagte Alexander und beschwichtigte seine Freunde und seinen Bruder.

Er setzte sich an den Tisch und nun bestürmten auch seine Mitschüler aus Ravenclaw ihn mit Fragen. Nachdem er alles erklärt hatte, fingen sie an über Quirrel her zu ziehen und lachten über ihn.

Am selben Tag hatten sie noch eine Prüfung in Zauberkunst und diese war der größte Spaß, den Alexander je erlebt hatte. Sie mussten einen Ananassteptanz auf dem Schreibtisch ihres Hauslehrers hinlegen. Nach der Prüfung gingen sie lachend und schwatzend in ihren Gemeinschaftsraum und lernten für die kommenden Prüfungen Kräuterkunde, Verwandlungen, Zaubertränke und Astronomie.

Alexander gähnte und ging nun doch etwas früher zu Bett, weil er vom vielen lernen müde war. Er legte sich aufs Bett und nur einen Augenblick später fielen ihm die Augen zu.

Als Alexander erwachte drangen Jubelrufe an seine Ohren und er wusch und zog sich an und ging in den Gemeinschaftsraum.

“Was ist denn hier los?“ fragte er Anthony Goldstein, einen anderen Erstklässler aus Ravenclaw.

“Wir haben heute unsere Prüfungsnoten bekommen. Professor Flitwick ist unten in der großen Halle und verteilt dort die Zeugnisse. Ich glaube sogar, dass du der Hausbeste bist.“ Sagte Anthony und klopfte Alexander auf die Schulter.

Alexander ging in die große Halle und holte sich von seinem Hauslehrer sein Zeugnis ab.

Er setzte sich an den Ravenclawtisch und besah sich sein Zeugnis an. Es war ziemlich eintönig gestaltet. Ein ganzer Haufen Einsen und eine einsame zwei zierte die Spalte, die das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste zeigte.

“Boa, du Streber!“ sprach jemand Alexander von hinten an.

Alexander drehte sich um und erblickte seinen Bruder Ryan, der ebenfalls mit einem Zeugnis zu ihm herüberkam.

“Komm tauschen!“ Sagte Ryan und gab Alexander sein Zeugnis und dieser reichte ihm sein Zeugnis.

Ryans Zeugnis war nicht ganz so gut wie sein eigenes. Es war eine bunte Mischung aus wenigen Zweien, vielen Dreiern und einer Vier. Nun kamen auch Sopdu, Jaden und Jesse zu ihnen herüber und sahen sich jeweils das Zeugnis des Anderen an.

Die Noten von Jesse und Sopdu und Jesse waren gut, wenn auch nicht so gut wie die von Alexander. Jadens Zeugnis war gespickt mit Dreien und Vieren. Sie gaben die Zeugnisse jeweils ihren Besitzer wieder und setzten sich an ihre Haustische.

Professor Dumbledore trat nun auf ein kleines Podium und die Schüler hörten auf zu quatschen.

“Liebe Schüler, das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und ich werde euch nun den Stand der Hauspunkte der Häuser mitteilen. Ich weiß, die älteren Schüler werden jetzt sagen „Warum wartet der alte Knilch nicht bis nachher zum Fest?“ und ich werde ihnen antworten:

Weil ihr heute Mittag den Hogwartsexpress nehmen und nach Hause fahren werdet. Dies ist der Wunsch des Zaubereiministeriums. Nun, der Stand der Hauspunkte ist wie folgt:

4. Platz mit 295 Punkten : Gryffindor!“

Kleinlauter Applaus begann, der aber schnell wieder erstarb.

Dumbledore fuhr fort.

„3. Platz mit 358 Punkten: Hufflepuff ! “

Der Tisch der Hufflepuff applaudiert für sich selbst und auch ein paar Schüler der anderen Häuser spendeten höflichen Beifall.

“2. Platz mit grandiosen 428 Punkten: Slytherin!“

Der Tisch der Slytherins brach in heilloses Jubelgeschrei los und Sopdu und Ryan winkten Alexander begeistert zu.

“Nun, jetzt ist nur noch ein Haus übrig und der Gewinner des Hauspokals dieses Jahres ist mit unübertrefflichen 466 Punkten Ravenclaw!“

So wie ein Jumbojet zu Start anfängt begann auch das Jubelgeschrei am Ravenclawtisch, es dauerte so lange, bis Dumbledore mit einer erhobenen Hand Ruhe gebot.

“Wirklich beeindruckende Leistung, Ravenclaw, Ja wirklich, aber, wir müssen auch die letzten Ereignisse beachten, deshalb habe ich noch ein paar letzte Punkte zu vergeben.“ Erklärte Dumbledore und das Grinsen auf Alexanders Gesicht erstarb.

“Nun, ich habe da 50 Punkte für eine gewisse Hermine Granger. Für besonderen Einsatz ihres Verstandes im Angesicht des Feuers.“ Sagte Dumbledore und ein Sturm aus Jubelschreien begann am Gryffindortisch und ein Mädchen mit buschigen Haaren und recht großen Vorderzähnen, dass ihr Gesicht in ihren Händen begrub den Tränen nahe schien, stand auf.

Mit einer Handbewegung Dumbledores verstummten die Gryffindors.

“Für ein Schachspiel, das Hogwarts seit Jahren nicht mehr erlebt hat, verleihe ich Ronald Weasley weitere 50 Punkte an Gryffindor.“

Nun brach ein Sturm aus Jubelschreien am Tisch des Gryffindors los und es dauerte diesmal eine ganze Viertelstunde, bis sich die Gryffindors beruhigt hatten.

“Wirklich gut, Gryffindor, aber es ist noch nicht zu ende. Ich verleihe weitere 60 an Harry Potter, für seinen überragenden Mut und seine unendliche Liebe.“

Die Gryffindors brüllten sich heiser und Jaden und Jesse tanzten vor Freude auf dem Tisch.

Alexander wurde nun wirklich unruhig und er rutschte auf seinen Stuhl herum.

“Ja Gryffindor, reife Leistung, wirklich reife Leistung, aber ich habe nur noch die letzten Punkte zu vergeben. Es verlangt viel Mut, sich seinen Feinden entgegen zu stellen, noch mehr, sich seinen Freunden entgegen zu stellen. Ich verleihe 10 Punkte an Neville Longbottom!“

Wieder brach der Haustisch der Gryffindors in gewaltigen Jubel aus und Dumbledore brauchte mehrere Anläufe, um sich Gehör zu verschaffen.

“Nun, schauen wir mal, was das für den Punktestand heißt.“ Sagte Dumbledore und sah zu den Stundengläsern, wo die Hauspunkte angezeigt wurden.

Eine gewaltige Menge an roten Rubinen war in das Stundenglas der Gryffindors gerieselt. Das Glas der Gryffindors war nun fast so voll wie das der Ravenclaws.

“Nun, ich denke, der Sieger steht fest!“ sagte Dumbledore und klatschte in die Hände.

Die große Halle erstrahlte in blauen Bannern, auf denen ein bronzener Adler prangte. Die Ravenclaws schrien noch lauter als die Gryffindors zuvor und auch Alexander stimmte in die Jubelschreie mit ein.

Alex sah zu Jesse und Jaden rüber, die aussahen, als ob man ihnen einen riesigen Leckerbissen weggenommen hätte.

Danach begann das Festmal und ersetzte so das Frühstück. Währenddessen flog der riesige Hauspokal auf den Tisch der Ravenclaws zu und blieb darüber schweben.

Das Fest dauerte bis zum Mittag und Dumbledore erklärte ihnen, dass ihre Koffer bereits für sie gepackt worden waren und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Hogwartsexpress. Als sie dort angekommen waren suchte sich Alexander ein großes Abteil und fand in der Mitte des Zugs eins. Er rief Sopdu, Ryan und Jaden und Jesse zu sich und so bezogen sie ihr Abteil.

“Man, dass war echt knapp mit den Punkten. Man ey, warum hat Dumbledore denen nicht zwei Punkte mehr gegeben? Dann hätten wir gewonnen.“ Meckerte Jaden.

“Mach dir nichts draus, im nächsten Jahr heißt es wieder :Neuer Kampf, neues Glück!“ sagte Ryan und kuschelte sich in den Sitz, während der Hogwartsexpress aus dem Bahnhof fuhr.

Auch Alexander, Sopdu, Jaden und Jesse machten es sich in ihrem Abteil gemütlich und sie dösten ein.
 

Ende des 32. Kapitels

Die Grafen des Chaos

Die Grafen des Chaos
 

Als Alexander erwachte, fand er sich im Hogwarts-Express wieder, der soeben aus dem Bahnhof Kings Cross gefahren war und sich gen Norden wandte.

“Na, sind wir endlich wach?“ fragte Ryan seinen Bruder, der sich den Schlaf aus den Augen rieb.

Alexander grummelte etwas unverständliches und Jaden griff ein.

“Wir haben uns gerade darüber unterhalten, welche Musik jeder von uns hört, als du aufgewacht bist!“ sagte Jaden und grinste Alexander an.

“Aha, nun, welche Musik hörst du gerne, Jaden?“ fragte Alexander und gähnte ausgiebig.

Jaden ließ ein weiteres Kichern hören und antwortete:

“Meine Lieblingsband ist Bad Luck mit dessen Leadsänger Shûichi Shindô und welche magst du am liebsten, Sopdu?“ sagte Jaden und sah Sopdu fragend an.

Sopdu, der am Fenster saß und seinen Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt hatte, sah auf.

“Mein Lieblingssänger ist ganz klar Alexander, wenn er unter der Dusche lauthals singt!“ sagte Sopdu, der von Ryan unterbrochen wurde.

Ryan ließ ein lautes Lachen hören und auch Jaden und Jesse grinsten. Alexander dagegen ließ die Augen rollen und sah seinen Bruder Finster an.

“Ja, du müsstest mal deine Bruder unter der Dusche hören. Besonders das Lied „My sexy, sexy Lover“ scheint ihm zu gefallen. Wenn er nur damit meint?“ fragte Sopdu gespielt ratlos.

Jetzt konnten sich auch Jaden und Jesse nicht mehr halten und sie fingen an zu lachen.

“Na und? Ich singe halt unter der Dusche, da mir ja sonst niemand beim Singen zuhört!“ erwiderte Alexander.

Sopdu grinste und beugte sich zu Alexander herüber und nahm ihn in den Arm und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

“Hey, ist doch nur Spaß. Du singst echt gut!“ flüsterte Sopdu so leise, so dass es nur Alexander hören konnte.

Alexander schien darauf etwas besänftigter zu sein.

“Nun, meine Lieblingsband sind die Skorpions. Ich war mal auf einen der Konzerte, so was habt ihr noch nicht erlebt!“ sagte Sopdu und schwelgte in Erinnerungen.

Sopdus Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an und es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder den anderen zuwandte.

“So, jetzt aber genug von mir, was für Musik hörst du gerne, Ryan?“ fragte Sopdu und auf Ryan bildete sich ein breites Grinsen.

“Tokio Hotel, ganz klar!“ sagte Ryan und jetzt fing Alexander an zu lachen.

Auch Sopdu grinste, aber Jesse und jaden blickten ratlos.

“Was ist Tokio Hotel?“ fragte Jaden.

Ryan öffnete den Mund, allerdings fuhr ihm Alexander dazwischen.

“Tokio Hotel ist eine Band, die dafür bekannt ist Hotelzimmer zu verwüsten und katastrophal schlecht zu singen. Besonders die Leadsängerin dieser Kinderband ist lachhaft!“ sagte Alexander und ließ ein spöttisches Schnauben hören.

“keine Sorge, Tokio Hotel ist nicht wirklich meine Lieblingsband. Ich steh eher auf Scotter!“ sagte Ryan und grinste verlegen.

Alexander schüttelte sich vor unterdrückten Lachen.

“So, wenn du es so lustig findest, was ist denn deine Lieblingsmusik?“ fragte Ryan an seinen Bruder gewandt.

“Das weißt du doch! Meine Favoritin ist Lena.“ antwortete Alexander und nun sah Sopdu ihn begeistert an.

“Was ist deine Lieblingsmusik, Jesse?“ fragte Alexander Jesse.

Jesse grinste und antwortete:

“Mein Lieblingssänger ist Alexander Rybak mit dem Song Fairytale. Er ist damals beim Eurovision Song Contest damit angetreten und er hat auch gewonnen.“ Antwortete Jesse.

Während sie über ihre Musikinteressen gesprochen hatten, hatte der Zug London hinter sich gelassen und jetzt kam auch der Imbisswagen, den Alexander erst mal vollkommen leer kaufte und die gekauften Sachen an seine Freunde und seinen Bruder verteilte. Im Laufe des Tages sahen sie immer mehr Mitschüler aus ihren Häusern, die mit ihnen jetzt in die zweite Klasse kamen und die Alexander, Sopdu, Jaden, Jesse und Ryan neidisch wegen ihren Süßigkeiten betrachteten.

Auch drei Mitschüler aus dem Haus Slytherin, die mit Ryan und Sopdu in eine Klasse gingen, kamen zu ihrem Abteil und ein bleicher Mitschüler mit blonden Haaren öffnete die Abteiltür.

“Ah, hier steckt ihr beiden. Warum hockt ihr hier bei denen? Kommt mit, ich hab da was, da lacht ihr euch tot!“ sagte der blonde Junge an Ryan und Sopdu gewandt.

“Wie wäre es, wenn du dich mal vorstellen würdest!“ sagte Alexander gereizt, denn er mochte es absolut nicht, wie Luft behandelt zu werden.

Der Junge sah Alexander irritiert an, fand aber sofort seine Fassung wieder und schnarrte Alexander an.

“Du fragst, wer ich bin? Das weißt du nicht, gut, ich werde es dir sagen. Mein Name ist Draco Malfoy und ich warne dich, wenn du was falsches sagst, sorge ich dafür, dass mein Vater dich von der Schule schmeißt, denn mein Vater sitzt im Rat der Vorsitzenden der Schule. Ach ja, bevor du wieder fragst, das hier sind Vincent Crabbe und Gregory Goyle.“ sagte Malfoy und deutete auf die beiden Personen, die hinter ihm standen.

Alexander sah die drei Personen mit einem angeekelten Blick an. Sopdu hatte Alexanders Reaktion bemerkt und antwortete.

“Nein, Draco. Wir beiden werden hier bei unseren Freunden bleiben. Ich denke, ihr werdet für uns mitlachen können!“ sagte Sopdu und ungewohnte Autorität klang in seiner Stimme.

Offenbar war Sopdu im Hause Slytherin bereits eine Respektsperson, denn Malfoy wagte es nicht zu widersprechen und ging davon.

Alexander warf Sopdu einen musternden Blick.

“Der ist nur ein kleines Großmaul, also keine Sorge, er wird dich in Ruhe lassen, dafür werde ich Sorgen!“ sagte Sopdu und biss in einen Kesselkuchen.

Ryan nickte und nahm sich einen Schokofrosch, den er im Ganzen in den Mund stopfte.

Sie nahmen ihre Uniformen heraus und zogen sich um. Der Zug wurde langsamer und fuhr in den Bahnhof Hogsmeade ein und als er anhielt, stürmten die Schüler hinaus auf den Bahnhof.

Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden stürmten zu einem der Kutschen und sprangen hinein. Die Kutsche begann ratternd sich den Weg hoch nach Hogwarts zu schlagen.

Alexander sah aus dem Kutschenfenster und sah, dass die Kutsche von keinen Pferden gezogen wurde, sondern sich von selbst fortbewegte.

Als die Kutsche vor dem Schlossportal hielt, sprangen sie hinaus und liefen in die große Halle, wo sie sich trennten und an ihre Haustische setzten. Die anderen Schüler setzten sich ebenfalls und es dauerte nur noch fünf Minuten, bis Professor McGonagall mit den Erstklässlern hereinkam. Sie ließ die Erstklässler vor dem Stuhl mit den sprechenden Hut in einer Reihe anstehen und rief ihre Namen dem Alphabet nach.

Nachdem alle Erstklässler in die Häuser verteilt worden waren, stand der Schulleiter, Professor Dumbledore, auf.

“An unsere Neuen, Willkommen, an unsere alten Hasen, Willkommen zurück. Dieses Jahr gibt es eine Veränderung in dem Kollegium. Als neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste freue ich mich, euch Professor Lockhart vorzustellen.“ Sagte Dumbledore.

Ein Mann mit goldenen Lockenhaar und blitzenden Zähnen stand auf und strahlte. Tosender Applaus brandete auf und Alexander fiel auf, dass ganz besonders die weiblichen Schüler für den neuen Lehrer applaudierten.

Als sich der neue Lehrer gesetzt hatte begann das Festmahl und Alexander belud sich seinen Teller und fing an zu essen. Während des Festessens unterhielt er sich mit seinen Mitschülern Anthony Goldstein, Terry Boot und Michael Corner, mit denen sich Alexander im Vorjahr angefreundet hatte.

Als das Festessen beendet war, ging er mit seinen Freunden aus Ravenclaw in ihren Gemeinschaftsraum und in ihre Zimmer. Alexander machte sich für die Nacht bereit und legte sich ins Bett und schlief nach nur wenigen Minuten ein.

Als Alexander erwachte, war es noch Dunkel in seinem Zimmer und er ließ sein Handgelenk kreisen und eine Lichtkugel erschien, die das Zimmer in ein warmes Licht tauchte. Alexander sah sich um und erblickte einen hölzernen Schreibtisch, über dem ein Stundenplan gepinnt war. Alexander besah sich den Stundenplan an und anscheinend hatte er ihn so verzaubert, dass immer die entsprechende Spalte des Tages leuchtete.

Auf dem Stundenplan läuchtete die Spalte für den Mittwoch und er sah, dass er als erstes eine Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste, danach Verwandlungen, Kräuterkunde und abends Astronomie hatte.

So machte sich Alexander fertig für die Schule, zog sich an und ging in die große Halle um zu frühstücken und er unterhielt sich mit seinen Mitschülern aus seinem Haus über den neuen Lehrer. Sie waren so gespannt, wie der neue Lehrer wohl war, dass sie viel zu früh zum Klassenzimmer aufbrachen. Sie mussten ganze 10 Minuten warten, bis Professor Lockhart ihnen die Tür aufschloss und sie in den Klassenraum ließ. Er selbst ging mit federnden Schritte zu seinen Pult und sah mit einem strahlenden Lächeln auf die Schüler herab.

„Willkommen zu eurer ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich bin Professor Gilderoy Lockhart, Orden der Merlin dritter Klasse, Ehrenmitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunklen Kräfte und fünfmaliger Gewinner des Preises des charmantesten Lächelns der Hexenwoche.“ Sagte Lockhart und grinste, wobei all seine blitzenden Zähne zu sehen waren.

Alexander sah den neuen Lehrer mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er glaubte nicht, dass dieser Lehrer ihm irgendwas beibringen konnte.

Lockhart schien nun über seine Verdienste weiter zu brabbeln und preiste seine Bücher an, die jeder Schüler hatte erwerben müssen. Zur ersten Stunde hatte er wohl etwas Besonderes für sie mitgebracht, denn er grinste noch breiter und offenbarte einen riesigen Sack, der wohl mit etwas Lebendiges gefüllt war.

“Derjenige, der mir sagen kann, was in diesem Sack ist, erhält einen Preis.“ Sagte Lockhart und deutete auf den Sack.

Alexander fasste den Sack ins Auge und mit seiner Engelskraft erkannte er, dass er voller Gnome war. Alexander meldete sich und Lockhart nahm ich dran.

“Gnome sind da drin!“ sagte Alexander.

Lockhart wirkte verdutzt, setzte dann aber sofort wieder sein Grinsen auf.

“Richtig! Hier ist ihr Preis!“ sagte Lockhart und reichte Alexander ein signiertes Buch mit dem Titel „Gilderoy Lockhart – Zauberisches Ich“, in dem noch ein einzelnes Autogramm von Lockhart enthielt.

Die Mädchen in Alexanders Klasse schauten ihn neidisch an und er nahm das Autogramm heraus und warf es elegant einem Mädchen zu, die es auffing und Alexander mit einem glühenden Blick dankte.

Lockhart hatte in der Zwischenzeit den Sack geöffnet und die Gnome liefen jetzt im ganzen Klassenzimmer umher.

“Fangt sie ein!“ wies Lockhart die Schüler an und lächelte.

Offenbar hatten die Schüler nicht so schnell geschaltet wie Lockhart erwartet hatte und Alexander war der Erste, der anfing, die Gnome mit Beinklammerflüchen und Erstarrungszaubern zu belegen. Mit einem pfiffigen Schwebezauber ließ Alexander drei Gnome auf einmal in den Sack zurückfliegen. Nun kamen auch seine Mitschüler in Fahrt und die Luft war erfüllt von fliegenden Gnomen. Den Rest der Stunde verbrachten sie mit dem Einsammeln der Gnome und als sie fertig waren, entließ sie Lockhart, ohne ihnen Hausaufgaben aufzugeben. Nach Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten sie Verwandlungen und Professor McGonagall verlangte von ihnen, dass sie den Stoff vom vergangenen Jahr wiederholen sollten.

Nach Verwandlungen war das Mittagessen dran und Alexander begab sich in die große Halle, wurde allerdings von Ryan gleich in einen kleinen Seitengang gezogen.

“Du sag mal, wollen wir wieder die Vergangenheit aufleben lassen? Du weißt schon, wie damals in unserer Grundschule.“ Sagte Ryan und sah seinen Bruder an.

Alexander sah Ryan einen Moment verblüfft an, und so willigte er ein und ging zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen gingen sie in den Unterricht und absolvierten diesen.

Am Abend nach dem Unterricht ging er mit Sopdu, Ryan, Jaden und Jesse zu ihrem Trainingsraum und spielten noch eine Runde Fußball. Danach gingen sie gemeinsam in die Eingangshalle, als sie plötzlich einen gewaltigen Knall vernahmen. Sie stürzten hoch in den zweiten Stock, wo der Knall herkam. Der gesamte Korridor war in schwarze Tinte getaucht und an einer Wand bildeten sich die Worte:

“Dies waren die Grafen des Chaos“ Bereits mehrere Schüler und Schülerinnen waren am Ort des Geschehens. Alexander nahm Ryan in den Arm und erhob sich einen Handbreit vom Boden und schwebte aus dem Korridor. Der gewaltige Knall war natürlich nicht unbemerkt gewesen und Filch, der alte Hausmeister, kam angeschlurft, um nach zu sehen, woher der Knall gekommen war. Als Filch sah, was den Knall verursacht hatte, fing er an zu schreien, was weitere Schüler anlockte. Immer mehr Schüler kamen in den Korridor und sahen nach, was Filch zur Raserei brachte und applaudierten und johlten dann. Alexander und Ryan, die sich ganz in der Nähe in einem verlassenen Klassenzimmer versteckt hatten, beobachteten den Tumult. Sie lachten sich eins ins Fäustchen. Nun bekamen Fred und George Weasley nun ernsthafte Konkurenten.

Nachdem Alexander und Ryan sich genug amüsiert hatten, gingen sie einen Stock weiter hinunter, wo sie Sopdu, Jesse und Jaden trafen.

“Wisst ihr, wer diese Grafen des Chaos sind?“ fragte Jaden.

“Sagen wir mal so, die Weasley-Zwillinge haben jetzt zwei ernsthafte Konkurenten.“ Antwortete Ryan.

Jesse sah beide Brüder scharf an, sagte aber nichts. Sie gingen in ihren Trainingsraum und bauten dort ein Netz auf, um Volleyball zu spielen.

Nach einer Stunde beendeten sie das Spiel, bauten das Netz ab und gingen in ihre Gemeinschaftsräume.

Alexander trat in sein Zimmer und machte sich für die Dusche fertig, um sich den Schweiß ab zu waschen.

Nach der Dusche legte sich Alexander nur mit einem Handtuch um die Hüfte auf sein Bett, nicht ohne Sopdu gedanklich noch gute Nacht zu sagen, und schlief gleich darauf ein.

Schon am nächsten Morgen erwachte Alexander ziemlich früh. Die goldene Morgensonne strahlte in sein Zimmer hinein und Alexander sah sich verschlafen um. Was ihn aufgeweckt hatte, quickte und jammerte.

Als Alexander sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, erkannte er, was ihn geweckt hatte. Eine Kreatur mit langen, spitzen Ohren und einen bedruckten Kissenbezug sprang mit qualvoller Miene in seinem Zimmer herum.

Alexander beugte sich hinunter zu der Kreatur und nahm sein Fuß, an dem sich dieser anscheinend gestoßen hatte, in seine Hände. Der Fuß zwischen Alexanders Hände erstrahlte und einen Augenblick später stellte sich die Kreatur verwundert auf.

“Vielen Dank, Sir! Wie haben sie das gemacht? Ach verzeihen Sie, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Tippsy, ich bin ein Hauself.“ Sagte die Kreatur.

Alexander setzte sich wieder auf sein Bett und bat die Hauselfe mit einer Handbewegung sich auf den Stuhl an Alexanders Schreibtisch war. Die Hauselfe setzte sich auf den Stuhl und Alexander antwortete:

“Nun, ich kann Ihnen nur so viel sagen, dass ich spezielle Kräfte habe, die kein anderer Zauberer hat. Aber nun mal zu etwas anderem. Arbeiten sie hier in Hogwarts?“

Die Elfe nickte, entschuldigte sich für die Störung und verschwand.

Alexander machte sich nun für den Schultag fertig und ging hinunter in die große Halle, wo er bereits von seinen Mitschülern erwartet wurde.

“Was haste denn so lange in deinem Zimmer gemacht?“ Fragte Anthony Goldstein ihn. „Ein Hauself hat mich heute Morgen besucht!“ antwortete Alexander und nahm sich eine Schale Cornflakes mit Milch.

Dies schien bei seinen Mitschülern reges Interesse zu schüren und sie fragten Alexander weiter über die Hauselfe aus. Nach dem Frühstück ging Alexander mit seinen Mitschülern hoch in den ersten Stock, wo sie Jesse und Jaden und Sopdu und Ryan trafen, die in die höheren Stockwerke unterwegs waren.

Plötzlich ertönte ein Schrei und gemeinsam mit den anderen Ravenclaws stürzten sie in einen verlassenen Gang, in dem nur drei Personen standen.

Als Alexander näher kam, erkannte er, dass es sich bei den drei Personen um Harry Potter und seinen Gryffindor – Anhängsel handelte. Sie starten auf die Wand, die mit roter Farbe beschmiert war.

Alexander besah sich die Farbe besser an und erkannte, dass sie Worte bildeten.
 

“Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet.

Feinde des Erben, nehmt euch in Acht.“
 

Jetzt kamen auch andere Schüler zu dem Korridor, in dem Alexander und die Anderen standen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass am Fackelhalter, der unter der Schrift angebracht worden war, eine starre Katze.

“Macht Platz! Macht Platz!“ blaffte eine Stimme und Argus Filch, der Hausmeister. Einen Augenblick später kam Filch, der sich mit den Ellenbogen durch die Schülermenge kämpfte zum Ort des Geschehens.

Als erstes sah Filch die Schrift, dann die starre Katze, die, wie Alexander erst jetzt bemerkte, Ms Norris war, die ewige Wächterin und Mitstreiterin von Filch. Filchs Schrei war lauter und fürchterlicher als der Schrei davor und Filch stürzte unter Anschuldigungen auf Potter und packte ihn am Kragen.

Alexander zog blitzschnell seinen Zauberstab und verpasste Filch einen Ganzkörperklammerfluch. Der Hausmeister erstarrte und fiel dann steif wie ein Brett zu Boden. Filchs Schrei hatte noch mehr Personen aufgeschreckt und einen Moment später erschienen die Professoren Dumbledore, McGonagall, Sprout, Lockhart und Snape.

“Was ist hier...?“ fragte der Schulleiter, doch er stockte, als der die Schrift und danach die steife Katze erblickte.

“Der Unterricht entfällt für heute! Sämtliche Schüler und Schülerinnen suchen augenblicklich ihre Schlafsäle auf, alle, bis auf euch!“ sagte Dumbledore und deutete auf Alexander, Ryan, Jesse, Jaden, Harry und seine anderen beiden Freunde.“

Die anderen Professoren sorgten dafür, dass die anderen Schüler in ihre Schlafsäle gingen und so wandte sich Dumbledore an die noch anwesenden Schüler.

“Lösen Sie bitte diesen Zauber von Mr Filch!“ bat Dumbledore Alexander.

Alexander schwang seinen Zauberstab und einen Augenblick später regte sich der alte Mann und wollte sich wieder auf Potter stürzen, doch er wurde von Snape aufgehalten. Es gab eine kleine Rauferei, bis Snape Filch am Kragen hielt und Dumbldeore, der in der Zwischenzeit die Katze untersucht hatte sagte an Filch gewand.

“Ich denke, wir können die Sache bereinigen. Nach meinem Wissen hat Professor Sprout ein paar gesunde Alraunen gezüchtet. Diese magischen Pflanzen sorgen dafür, dass versteinerte Personen und Tiere wieder zum Leben erwachen. Professor Lockhart brabbelte etwas über seine Errungenschaften und auch darüber, dass er einen solchen Alraunenwiederbelebungstrank im Schlaf zusammen brauen könnte, doch Niemand achtete auf ihn. Dumbledore holte die Katze mit einem Schwebezauber vom Fackelhalter und überreichte sie Snape.

Dieser nahm die Katze entgegen und ging mit Professor Sprout hinunter in die Kerker.

Professor Dumbledore ging mit Filch in sein Büro und Professor McGonagall wies die anderen Schüler an, in ihre jeweiligen Gemeinschaftsräume zu gehen.

Alexander ging mit den anderen Ravenclaws in ihren Gemeinschaftsraum und erklärte, was passiert war und auch, wen Filch in Verdacht hatte. Die Erklärungen dauerten bis zum späten Abend und als sie fertig waren, ging Alexander in sein Bett und schloss die Augen. Geistig unterhielt er sich noch eine Weile mit Sopdu, Ryan, Jesse und zu seinem Erstaunen auch mit Jaden. Offenbar hatte Jaden diese geistige Unterhaltensweise gelernt. Allerdings war Alexander zu müde, um die Unterhaltung lange laufen zu lassen und so schlief er ein.

Tatverdacht

34.Kapitel:Tatverdacht
 

Der Zwischenfall mit Mrs Norris hatte sich im Laufe der Woche in der gesamten Schule herumgesprochen.

Alexander machte sich auch so seine Gedanken darüber, welcher Zauber das Mrs Norris angetan haben konnte und er traf sich am Samstag nach dem Frühstuck mit Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden auf dem Schulhof, um von dort etwas übers Gelände zu spazieren.

“Was meinst ihr, ist mit Mrs Norris passiert?! Professor Dumbledore meinte zwar, dass sie versteinert wurde, aber wer ist dafür verantwortlich und wie hat er es angestellt?“,fragte Sopdu und wirkte sichtlich ratlos.

Die Anderen schüttelten die Köpfe.

“Ich weiß es nicht, aber so wie es scheint, ist es ziemlich weit entwickelte schwarze Magie. So einen Versteinerungsfluch findest du nicht in unseren Schulbüchern, egal für welchen Jahrgang!“,sagte Alexander.

“Was ist eigentlich diese Kammer des Schreckens?“,fragte Jaden neugierig.

Nun war es zu aller Verwunderung Ryan, der antwortete.

“Mmh, wartet mal, irgendjemand aus Slytherin hat doch mal was darüber erzählt. Ich glaube, es war Malfoy. Er hat gesagt, dass diese Kammer schon einmal geöffnet wurde, so vor 50 Jahren oder so. Damals wurde auch eine ganze Menge an Schülern angegriffen und jemand ist dabei auch umgekommen. Aber es heißt auch, dass derjenige, der damals dafür verantwortlich war, gefasst und von der Schule geschmissen wurde.“ Sagte Ryan.

Alle schwiegen und dachten über die Fakten nach, die sie bereits kannten, als Alexander einen Geistesblitz bekam.

“Ich hab da eine Idee. Warum gehen wir nicht in die Bibliothek und schauen dort nach, was wir über Versteinerung finden. Vielleicht können wir so auch einen Gegenfluch finden.“ Schlug Alexander vor.

Die Anderen stimmten begeistert zu und sie machten sich auf zur Bibliothek.

In der Bibliothek angekommen suchten sie sich alles über Versteinerungsarten heraus, was sie finden konnten und stapelten ihre gefundenen Bücher auf einem Tisch. Sie hatten genau 20 Bücher gefunden, die über Versteinerungen informierten und sie fingen an zu lesen.

Zwei Stunden später aber, war ihnen klar, dass diese Versteinerungen nur mit den naturgemäßen Prozessen von Fossilien zu tun hatten.

“Das nützt nix. Ich habe keine Lust mir weitere Vorgänge über die Versteinerung von irgendwelchen Viechern durchzulesen. Jetzt könnte uns nur noch die verbotene Abteilung weiterhelfen.“ Meckerte Sopdu und knallte ein schweres Buch auf den Tisch, worauf er sich einen tadelnden Blick von der Bibliothekarin einhandelte.

“Vielleicht sollten wir unsere Suche ausweiten. Suchen wir nach Tieren und magische Kreaturen, durch die andere Wesen versteinert werden!“,schlug Alexander vor, was von seinem Bruder mit einem Stöhnen quittiert wurde.

Alexander verschwand hinter einem Bücherregal und kam ein paar Minuten später mit einem Bücherstapel zurück und stellte diese vorsichtig auf dem Tisch ab. Er zog eins der Bücher zu sich und begann zu lesen. Ein paar Stunden später gaben sie allerdings auf, da sie nichts gefunden hatten. Sie brachten die Bücher jeweils mit einem Schlenkern ihrer Zauberstäbe zurück in ihre Regale und machten sich auf dem Weg zu ihrem Sportraum um dort noch ein paar Ballsportspiele zu spielen.

Als es Zeit war um schlafen zu gehen, verabschiedeten sie sich von einander und gingen in ihre Gemeinschaftsräume und zu Bett.

Am nächsten Morgen stand Alexander ungewöhnlich früh auf, denn er schlief sonst immer an einem Sonntagmorgen aus. Der Grund für sein frühes aufstehen war, dass er wieder schnell in die Bibliothek wollte, um dort weiter nach der Ursache für Mrs Norris Versteinerung zu suchen. Er ging hinunter zum Frühstück und als er im ersten Stock um eine Ecke bog, stieß er mit Professor Lockhart zusammen, der Alexander anscheinend nicht bemerkt hatte.

“Entschuldigung, Professor. Haben sie etwas? Sie wirken so nachdenklich.“ Sagte Alexander und musterte seinen Lehrer genauer.

“Es ist nur, dass der junge Potter am Tag, an dem diese arme Katze angegriffen wurde, bei mir seine Strafarbeit erledigen musste. Sie wissen schon, die Sache mit dem Baum. Na ja, ich habe ihn natürlich geraten, so was erst mal bleiben zu lassen. Aber wissen sie, was der junge Potter dann gesagt hat?“,verkündete Lockhart und hob gewichtig einen Zeigefinger.

Alexander schüttelte den Kopf und sah seinen Lehrer erwartungsvoll an.

Lockhart holte tief Luft und antwortete dann.

“Er hat mich gefragt, ob ich auch etwas gehört habe, ganz so, als ob eine körperlose Stimme aus den Wände kommen, die nur wenige hören konnten. Ich für meinen Teil habe nichts gehört.“ Sagte Lockhart.

Alexander fand das ziemlich verdächtig. Erst ist Potter mit seinen Freunden einer der Ersten, die am Tatort auftauchen, dann hat er davor noch Stimmen gehört, wo keine sein sollten. Das war wirklich sehr merkwürdig.

Dann sah er auf in Lockharts Gesicht und bekam plötzlich einen Geistesblitz.

“Professor, ich habe ihre Bücher gelesen, allerdings habe ich nicht so ganz verstanden, mit welcher Art von Zauber sie in ihrem Buch „ Ferien mit Vetteln“ angewendet haben. Ich bin mir sicher, wenn sie es allen erklären würden und dazu noch eine Lösung für das Problem mit der Kammer des Schreckens finden, dann werden sie nicht nur den Merlinorden dritter, sondern auch bald den Merlinorden erster Klasse haben. Wenn ich ihnen einen Vorschlag machen dürfte. Fragen sie Professor Dumbledore doch, ob sie einen Duellierclub gründen dürfen, damit sie uns beibringen, wie wir uns in einem Duell richtig verteidigen können.“ Sagte Alexander und plötzlich begann Lockhart an zu strahlen.

“Was für eine glänzende Idee. Sie hätte auch glatt von mir kommen können!“,sagte Lockhart und lächelte so breit, dass Alexander jeden einzelnen, seiner weißen Zähne sehen konnte.

Er legte einen Arm um Alexanders Schulter und bugsierte ihn zur großen Halle, wo bereits einige Schüler beim Frühstück waren. Als Alexander mit Lockhart eintrat sah Sopdu vom Tisch der Slytherins hoch und sah zuerst Alexander und dann Lockhart, der ihn immer noch den Arm um die Schulter gelegt hatte. Sopdu sprang wutentbrannt vom Tisch auf und wollte sich schon auf Lockhart stürzen, doch er wurde mühsam von Ryan zurückgehalten. Am Tisch der Ravenclaws schaffte Alexander es endlich, sich von Lockhart loszureißen und setzte sich zwischen Anthony Goldstein und Michael Corner, die schnell Platz für ihn machten.

“Auf deinem Gesicht könnte man Spiegeleier braten!“,flüsterte Michael leise und kicherte.

Alexander brummte nur etwas undeutliches und bekam gleich darauf Sopdu geistig zu spüren, denn dieser bestürmte ihn mit Fragen und Alexander spürte eindeutig, dass Sopdu diesem Lockhart am liebsten den Hals umdrehen wollte, dafür, dass er Alexander so durch die Schule geschleift hatte.

„Beruhige dich oder ich erzähle dir nicht, was ich herausgefunden haben!“,sagte Alexander in Gedanken und Sopdu verstummte.

“Was hast du herausgefunden?“,wollte Sopdu wissen, doch er wurde von Alexander nur mit einem „Später!“ abgespießen.

Alexander belud seinen Teller mit Rühreier und Toast und begann zu essen.

“Kommst du nachher mit zum See?“,fragte Anthony ihn.

Alexander schüttelte den Kopf und antwortete.

“Nee, sorry, keine Zeit. Ich bin nachher mit Freunden in der Bibliothek verabredet. Wir suchen nach der Ursache für die Versteinerung der Katze.“

“Du triffst dich lieber mit diesem Slytherin-Pack als mit uns?“,gab Michael entrüstet zurück.

Alexander schwang ungeduldig mit seiner Gabel, an der noch ein wenig Rührei baumelte, vor Michaels Nase herum und erwiderte.

“Dieses Slytherin- Pack, so wie du es nennst, besteht aus meinem Bruder und einen meiner besten Freunde. Nur weil sie in Slytherin sind, muss das nicht heißen, dass sie so saudumm wie die Gorillas von Malfoy sind. Und jetzt entschuldige mich bitte, aber ich habe eine Verabredung in der Bibliothek.“ Sagte Alexander und stand auf.

An den anderen Haustischen standen auch Jaden, Jesse, Sopdu und Ryan auf und folgten Alexander bis in die Bibliothek.

“Was war denn da los? Du hast dich ja mit den anderen beiden Ravenclaws behakt.“ Sagte Sopdu, als er Alexander in der Bibliothek eingeholt hatte.

Alexander erzählte ihm und den Anderen alles, worüber er sich mit Michael und Anthony unterhalten hatte und auch, was er von Lockhart erfahren hatte.

„Das ist wirklich merkwürdig, dass Potter Stimmen hört, wo keine sein sollten. Vielleicht hat ja diese Narbe auf seiner Stirn sein Gehirn vernebelt.“ Sagte Ryan und grinste.

“Nein, das glaube ich nicht. Aber ich muss jetzt noch meine Hausarbeiten für Zauberkunst erledigen.“ Sagte Jaden und breite eine Pergamentrolle auf einem Tisch aus.

Alexander, der seine Hausarbeiten bereits mal wieder erledigt hatte, zog Sopdu mit in einer der hinteren Teile der Bibliothek und reichte ihm ein Buch nach dem anderen über körperlose Stimmen, die er finden konnte. Gemeinsam mit Sopdu nahm er sich die Bücher vor und so verging der Sonntag. Am Abend verließen sie enttäuscht die Bibliothek, ohne dass sie etwas gefunden hatten. Sie gingen in ihre Gemeinschaftsräume und zu Bett.

Als Alexander am Montagmorgen aufstand, sich anzog und in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws ging, fand er dort am schwarzen Mitteilungsbrett eine Mitteilung, nach der heute nach dem Unterricht ein Duellierclub stattfinden sollte. Gemeinsam mit seinen Freunden aus Ravenclaw entschied Alexander, nach dem Unterricht diesen Duellierclub zu besuchen. Und so verging verblüffend schnell der Unterricht und ehe es sich Alexander versah, war es auch schon Zeit zum Duellierclub zu gehen. Als er mit Anthony und Michael in der großen Halle eintraf, schien bereits die gesamte Schule dort versammelt zu sein. Vereinzelt wurden über der Menge Begrüßungen von Freunden aus verschiedenen Häusern zugerufen und Alexander erwiderte einen begeisterten Zuruf von Jaden und Jesse, die ihm beide begeistert zuwinkten. In der Mitte der Halle war ein großes, lang gezogenes Podium aufgestellt worden und nur einen Moment später trat der Mann darauf, der am ungeeignetesten war, wenn es um das Beibringen defensiver Zauberei ging.

Professor Lockhart stieg auf das Podium, nahm ein Megaphon zur Hand und begann dadurch zu sprechen.

“Herzlich willkommen zu diesem außerplanmässigem Unterricht. Aufgrund der Bitte eines Schülers habe ich diesen Duellclub gegründet und ich werde euch alles beibringen, was ich in meinen Büchern angewandt habe. Professor Snape hat durchblicken lassen, dass er von meinen Leistungen und meinen Büchern so beeindruckt war, dass er mich bat, diesen Duellclub mit zu unterrichten zu dürfen und ich habe natürlich sofort erfreut zugestimmt. “,verkündete Lockhart der gespannten Menge und schwang seinen rechten Arm zum einen Ende des Podiums.

Mit fettigen Haaren und einem Zinken als Nase, auf dem ein Geier stolz gewesen wäre, trat der fahlgesichtige Professor Snape, Lehrer für Zaubertränke, auf das Podium. In der Schülermenge ging ein frostiger Schauer umher und auch Alexander fragte sich, warum Lockhart ausgerechnet Snape dazu geholt hatte.

Lockhart schien nichts von dem gemerkt zu haben, was die Schüler beschäftigte und erklärte, dass er und Snape sie jetzt alle in Zweierpaare einteilen würde. So stiegen Lockhart und Snape vom Podium herunter und begannen die Schüler in Zweierpärchen einzuteilen. Noch bevor einer der beiden Lehrer an Alexander gelangte, wurde er an der Schulter gepackt und nach hinten gezogen. Er drehte sich zu der Person um, die ihn nach hinten gezogen hatte und erblickte Sopdu. Dieser grinste Alexander nur an und als Snape sie zuerst erreichte, stimmte dieser Sopdu zu und ließ es sich nicht entgehen, Alexander mit einem höhnischen Lächeln anzusehen. Danach ging Snape weiter und teilte die restlichen Schüler ein.

Als alle Schüler eingeteilt waren stellte sich Lockhart wieder auf das Podium und erhob die Stimme.

“So, da ihr alle eingeteilt seid nur noch ein paar Kleinigkeiten. Ich möchte, dass ihr euren Gegner nur entwaffnet, nicht mehr, wir wollen ja keine Unfälle. Jeglicher Körperkontakt ist verboten. Fangt an!“

Wie in einer flüssigen Bewegung hoben Sopdu und Alexander die Zauberstäbe und riefen ihre Flüche.

“Petrificus Totalus!“,rief Alexander.

“Rictusempra!“,erwiderte Sopdu.

Beide Zauber rasten auf den jeweils anderen zu und beide Zauber verfehlten ihr Ziel, weil Alexander und Sopdu sich so drehten, dass der jeweilige gegnerische Zauber haarscharf an ihnen vorbeisauste.

Beide grinsten, denn sie wussten, dass sie genau gleich gut waren. Alexander erhob seinen Zauberstab und murmelte so leise, dass es niemanden außer ihm hören konnte.

“Zanpakutotoriashelias!“,zischte Alexander kaum hörbar.

Sein Zauberstab vibrierte, fing dann an zu leuchten und wuchs mit rasender Geschwindigkeit.

Nach nur einem Bruchteil einer Sekunde hielt Alexander ein prächtiges, silbernes Zanpakuto in den Händen. Er wollte schon immer mal so ein schönes Schwert führen. Er hatte in den vielen Stunden in der Bibliothek diesen Zauber gefunden und ihn jetzt ausprobiert. Er fühlte sich fast wie einer der Shinigami aus seiner Lieblingsserie Bleach, nur die Kleidung war noch ein wenig anders.

Sopdu hatte anscheinend geahnt, was Alexander vorhatte, denn auch er ließ seinen Zauberstab zu einem Schwert werden, doch seines hatte die Farbe von Sand. Sie fixierten sich und einen Moment später stürzten sie sich aufeinander. Sie verlangten sich gegenseitig alles ab, was sie wussten. Jeder Kniff, jede Finte und jeder Täuschungsversuch wanden sie an und sie hörten noch nicht einmal, wie Lockhart wieder die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich lenken wollte, die nun ausnahmslos alle Alexanders und Sopdus Schwertkampf ansahen. Aber ein gewaltiger Knall aus Snapes Zauberstab ließ die beiden noch kämpfenden aufblicken und sie bemerkten jetzt erst, dass sie während ihres Kampfes in die Mitte der Halle, gleich neben dem Podium getreten waren und auch dass alle Schüler sie beobachtet hatten. Alexander und Sopdu ließen ihre Schwerter sinken und diese schrumpften wieder zu normalen Zauberstäben zurück. Sie beide keuchten, denn als 12- jährige hatten sie noch nicht die große Ausdauer, wie sie es gewohnt waren.

Lockhart schaffte es nun endlich, die Aufmerksamkeit der Menge zu gewinnen und forderte Potter und einen seiner Freunde auf, auf das Podium zu kommen, doch Snape höhnte nur etwas undeutliches und holte Malfoy auf das Podium.

Beide Jungen stellten sich am jeweils anderen Ende des Podiums auf und begaben sich in Kampfstellung.

“Und vergesst nicht! Der Entwaffnungszauber lautet Expeliarmus!“,erklärte Lockhart und strahlte. „Wenn ich bis drei gezählt habe, versucht ihr euren Gegner zu entwaffnen. Also eins, zwei und drei!“,sagte Lockhart und wollte so das Duell eröffnen, doch Malfoy hatte bereits bei zwei angefangen und so traf sein Fluch Potter genau im Magen und er stürzte nach hinten. Er rappelte sich gleich wieder auf und schleuderte Malfoy einen Fluch entgegen, durch den Malfoy einen Salto rückwärts machte und auf dem Hosenboden landete.

Malfoy rappelte sich auf und schrie:

“Serpensortia!“

Eine riesige Schlange brach aus der Spitze seines Zauberstabes hervor und klatschte mit einem dumpfen Geräusch auf das Podium. Sie schlängelte auf Potter zu und zischte angriffslustig. Potter stand da wie versteinert und zischte ihr etwas entgegen. Die Schlange reagierte und wand ihren hässlichen Kopf nun Ryan zu. Dieser erschrak und Alexander stürzte durch die Schülermenge und baute sich schützend vor Ryan auf. Potter zischte die Schlange weiter an und schien sie so nach weiter anzustacheln. Alexander zielte mit seinem Zauberstab auf die Schlange und schrie „Wingardium Leviosa!“.

Die Schlange flog hoch in die Luft und blieb ungefähr Eineinhalbmeter über den Köpfen der Schüler schweben.

“Was zum Teufel wird das? Willst du nun meinen Bruder angreifen? Dann musst du erst an mir vorbei!“ brüllte Alexander den vollkommen perplexen Potter an.

“Ich wollte doch nicht...! Ich wollte doch nicht...!“,stammelte Potter, doch er wurde von Professor Snape unterbrochen, der die Schlange mit einem gemurmelten Zauberspruch zum Verschwinden brachte.

Professor Lockhart beendete die Veranstaltung und so gingen die Schüler wieder zurück in ihre Gemeinschaftsräume. Alexander, Ryan, Sopdu, Jaden und Jesse allerdings blieben noch in der großen Halle und unterhielten sich noch über das gerade Geschehene. Alexander überredete die anderen wieder in die Bibliothek zu gehen und gemeinsam über die Schlangensprache, die Potter angewendet hatte, nachzuschlagen. Denn sie waren überzeugt davon, dass Potter mit der Schlange geredet hatte und sie so auf Ryan gehetzt hatte. Sie verließen die große Halle und gingen zur Bibliothek, wo sie nach etwas suchten, dass mit der Schlangensprache zu tun hatte. Nach einer Stunde fand Alexander ein Buch, die ihn über eine Sprache namens Parsel aufklärte.

„Ich hab hier was gefunden!“ sagte Alexander und legte ein Buch auf den Tisch, klappte es auf und begann zu lesen.

“Die Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen gilt bei vielen Hexen und Zauberern immer noch als eine schwarzmagische Begabung. Der erste bekannte Parselmund war der Gründer Salazar Slytherin. Der bekannteste Parselmund unserer Zeit ist Du-weißt-schon-wer. Es wird vermutet, dass nur noch Nachfahren des berühmten Slytherins Parsel sprechen können.“ Las Alexander vor und beendete den Satz mit einem leisen Seufzer.

Dann ist Potter also ein Nachfahre von Salazar Slytherin?“ fragte Ryan verblüfft.

Alexander zuckte mit den Achseln und bevor er antworten konnte, kam die Bibliothekarin auf sie zu und scheuchte sie alle aus der Bibliothek.

Auf dem Flur vor der Bibliothek blieben sie stehen und redeten noch ein wenig über das, was sie gerade herausgefunden hatten.

“Egal was noch kommen wird, wir müssen unser Wissen erst mal geheim halten. Zumindest so lange, bis wir entweder wissen, dass Potter der Erbe Slytherin ist oder ob er es doch nicht ist. Aber bevor ich ins Bett gehe würde ich gerne noch etwas anderes gerne wissen. Jaden, wie hast du eigentlich gelernt, mit uns in Gedanken zu sprechen? Ich dachte bis jetzt, nur Vampire, erdgebundene Engel und Dämonen wären dazu in der Lage.“ Sagte Sopdu und sah Jaden prüfend an.

Jaden grinste und alle Anwesenden spürten, wie er sich über Sopdus Frage freute.

„Jesse hat es mir beigebracht. Es hat zwar lange gedauert, aber ich habe es geschafft.“ Sagte Jaden.

Danach verabschiedeten sie sich von einander und gingen in ihre Gemeinschaftsräume. Als Alexander in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws trat, verstummten die dort anwesenden Schüler und er wurde bombardiert mit Fragen über den faszinierenden Schwertkampf und über die Sache mit der Schlange. Nachdem Alexander alle Fragen beantwortet hatte, zumindest die, die er beantworten konnte, ging er in sein Zimmer und zu Bett.

Als Alexander aufwachte, war ihm gleich klar, dass er wieder einen kleinen Zeitsprung gemacht hatte, denn ihm schwirrte der Kopf voll mit einem Quidditchspiel zwischen Gryffindor und Slytherin, einen verrückt spielenden Klatscher und Professor Lockhart, der Potter alle Knochen aus dem rechten Arm entfernte.

Alexander stand auf, zog sich an und nahm seine Schulsachen mit hinunter in die große Halle, die bereits gerammelt voll war. Alexander setzte sich neben seinen Freunden an den Ravenclawtisch und begann zu frühstücken. Nach dem Frühstück gingen die Ravenclaws hinaus zu den Gewächshäusern, da sie jetzt Kräuterkunde bei Professor Sprout hatten. Der gesamte Unterrichtstag verging recht ereignislos und als Alexander nach der letzten Stunde aus einer Toilette in einem verlassen Gang herauskam, kam ihm Peeves, der Poltergeist, entgegen, der laut wie ein Nebelhorn brüllte:

„Aaaaaaaaaangrifffffffff, Annnnnnnnngrifffffffffff! Wieder ein Angriff!“

Als Peeves an Alexander vorbeikam, hielt ihn Alexander an und fragte, wo denn der Angriff passiert war. Peeves zeigte mit einem dreckigen Grinsen in den hinteren Teil des Ganges und dann um die Ecke.

Alexander rannte los den Gang entlang und bog um die Ecke. Das Erste, was er sah, war eine schwebende Gestalt in der Luft, danach eine am Boden liegende Person mit leuchtend rotem Haar. Alexander trat ein wenig näher auf die Person zu und jetzt fiel ein Lichtstrahl auf das Gesicht der Person. Es war Ryan, der wie erstarrt auf dem Boden lag. In seinem Gesicht stand ein Ausdruck von panischer Angst. Alexander schüttelte ihn, doch Ryan reagierte nicht. Da ließ jemand ein keuchen hören und Alexander sah auf. Keine fünf Schritte vom Tatort entfernt stand Potter. Sein Gesicht schreckensstarr. Für Alexander war es nun klar, dass Potter derjenige war, der alle angriff. Er stürzte auf ihn zu und riss Potter von den Füßen. Sie rangen ein wenig miteinander, doch Alexander war stärker und seine Finger schlossen sich um Potters Hals.

“Du hast meinen Bruder angegriffen. Jetzt wirst du niemanden mehr angreifen.“,japste Alexander.

Potter röchelte und versuchte sich von Alexander zu befreien und stieß ihn von sich. Alexander richtete sich auf und schwang seinen Zauberstab mit einer fließenden Bewegung. Es verwandelte sich wieder in das herrlich anzusehende, aber gefährliche Zanpakuto. Er griff Potter an, der Alexander nur mit einer Rolle nach links hin ausweichen konnte. Allzu lange konnte Potter ihm allerdings nicht ausweichen, denn dafür war Alexander einfach zu gut im Schwertkampf. So kam es, dass sich Potter einige Schnitte an den Armen einhandelte. Jeden Zauber, den er auf Alexander abfeuerte, wurde von Alexander mit einer kleinen Handbewegung abgewehrt. Dieser Tumult war natürlich nicht unbemerkt geblieben, denn Sopdu, Jesse und Jaden stürmten um eine Ecke und standen nun gegenüber dem Geschehen. Ryan, der wie erstarrt auf dem Boden lag, der Geist, der mitten in der Luft schwebte und mit einer Art grauen Dampf erfüllt war, Alexander, der mit einem Schwert auf Potter losging und wie dieser immer wieder Flüche auf Alexander abfeuerte. Sopdu erhob seinen Zauberstab und ließ einen lauten Knall darauf los. Beide kämpfenden erstarrten und sahen auf die Neuankömmlinge.

“Was ist hier los?“,fragte Sopdu.

“Er hat Ryan und diesen Geist angegriffen!“,schrie Alexander.

Er schwang sein Schwert, doch Sopdu stellte sich ihm in den Weg und Alexander musste so seine Bewegung stoppen, so dass das Schwert nur noch einen Zentimeter vor seiner Nase war.

“Ich habe diesen Jungen nicht angegriffen. Ich kenne ihn noch nicht einmal!“ gab Potter empört zurück.

“Ihn kennen?! Ihn kennen. Natürlich kennst du ihn nicht, aber du hast ihn gesehen, wie er über dich gelacht hat, als du diesem Klatscher auf ziemlich peinlicher Art und Weise versucht hast zu entkommen.“ Gab Alexander zurück und versuchte Sopdu aus dem Weg zu schieben, so dass er sich wieder auf Potter stürzen konnte.

Sopdu ließ sich nicht beirren und blieb zwischen Alexander und Potter stehen. Nun kamen ihm auch Jaden und Jesse zu Hilfe, die nun Potter daran hinderten, Alexander wieder einen Fluch auf den Hals zu jagen.

“Er hat Ryan und den Geist angegriffen. Er ist ein Parselmund und kann mit Schlangen sprechen und er ist der Erbe von Slytherin.“ Sagte Alexander in einem Ton, der keinen Zweifel an seinen Worten zuließ.

Es waren Schritte zu hören und einen Moment später trat der Hausmeister mit Professor McGonagall und Professor Flitwick zu ihnen. Sie stockten, als sie den versteinerten Ryan und den in der Luft schwebenden Geist sahen.

“Wer von ihnen weiß, wer das hier gewesen ist?“,fragte McGonagall in einem schwachen Ton.

Ausnahmslos alle deuteten auf Potter. McGonagall ging zu ihm hinüber und wies ihn an, mit ihr und Alexander zum Schulleiter zu gehen. Der Hausmeister sollte Ryan in den Krankenflügel bringen und Jaden und Jesse sollten den Geist mit einem Föhn in der Luft halten und ihn so zum Krankenflügel bringen.

McGonagall brachte Alexander, Sopdu und Potter zum Schulleiter. Als Alexander in den Raum eintrat, war er einfach nur verblüfft, er konnte nicht anders. Der Raum war erfüllt von klickenden und surrenden Gerätschaften und hinter einem großen, eichernen Schreibtisch saß der Schulleiter, Professor Dumbledore.

Dumbledore sah auf, als McGonagall, Alexander, Sopdu und Potter eintraten. Mit einem Schlenkern seines Zauberstabes erschienen drei gemütliche Sessel und sie setzten sich.

Professor McGonagall erklärte Dumbledore, was gerade passiert war und nachdem sie geendet hatte, bat er zuerst Alexander seine Sicht der Dinge zu erzählen danach Sopdu und dann Potter. Als alle ihre Sicht der Dinge erzählt hatten, erhob Dumbledore die Stimme.

„Ich denke, eine genaue Untersuchung der Ereignisse wird uns zeigen, was passiert ist. Bitte verwandeln sie ihren Zauberstab wieder zurück in seine ursprüngliche Form, Mr Rhiemer. In der jetzigen Situation können wir nicht eindeutig sagen, wer der Täter ist. Ich denke, ihre Anschuldigungen sind zwar nicht unbegründet, aber es ist nicht eindeutig bewiesen, dass es Mr Potter war.“ Sagte Dumbledore, doch als Alexander dies hörte, platze ihm der Kragen.

„Ach ja?! Und mein Bruder hat sich selbst versteinert oder wie? Hören sie zu: Potter kann Parsel sprechen und er hat bereits beim Duellierclub versucht, Ryan mit der Schlange anzugreifen. Beim letzten Quidditchspiel hat Ryan über ihn gelacht. Jetzt hat sich Potter an meinem Bruder dafür gerächt. Sind sie denn zu blind, um diese offensichtlichen Tatsachen zu sehen oder wollen sie sie nicht sehen?“,sagte Alexander und er war immer lauter geworden, bis er am Ende geschrien hatte.

McGonagall legte ihm die Hand auf die Schulter und bewegte ihn mit sanfter Gewalt sich wieder auf den Stuhl zu setzen.

Dumbledore sah Alexander ganz genau an und antwortete dann.

„Ich erkenne die Tatsachen an und wie ich bereits sagte, wird es in dieser Sache eine Untersuchung geben, aber solange Mr Potters Schuld nicht einwandfrei bewiesen ist gilt er nach dem Grundsatz des Rechts als unschuldig.“ Sagte Dumbledore ruhig.

Alexander schnaubte. Die Wut kochte noch immer in seinen Adern und am Liebsten hätte er Potter dafür selbst zur Rechenschaft gezogen. Er stand auf, verabschiedete sich von Dumbledore und McGonagall und warf Potter einen Blick zu, nach dem dieser tausend qualvolle Tode sterben sollte. Als Alexander und Sopdu aus dem Schulleiterbüro draußen waren, legte Sopdu einen Arm um Alexanders Schulter und drückte ihn an sich. Alexander ließ es zu und ließ seinen Tränen freien Lauf. Sie gingen hinauf bis zum Eingang des Ravenclawturms, wo Alexander alleine durch den Durchgang in den Gemeinschaftsraum ging. Einige sahen sich zu Alexander um und stupsten dann ihre Nachbarn an und zeigten auf Alexander. Dieser erhob einen Arm und es wurde sofort totenstill im Gemeinschaftsraum.

„Leute, hört mir zu. Es gab wieder einen Angriff. Diesmal sind zwei Personen versteinert worden. Zum einen mein Bruder Ryan und zum anderen ein Geist. Ich habe den Angreifer gesehen. Es war Potter, der meinen Bruder und den Geist angegriffen hat und er hat mit Sicherheit auch die Katze von Filch angegriffen. Ich warne euch! Seit vorsichtig! Geht ihm lieber aus dem Weg. Er ist sehr gefährlich und kann bei jeder kleinen Reizung wieder zuschlagen. Ich für meinen Teil werde jetzt ins Bett gehen und morgen jedem in der großen Halle verkünden, wer der Erbe von Slytherin ist.“ Sagte Alexander und ging hinauf in sein Zimmer und zu Bett. Seine Mitschüler tuschelten leise, als er an ihnen vorbei kam.

Leise Tränen rannen ihm übers Gesicht bevor er einschlief.
 

Ende des 34. Kapitels

Der Schlüssel zur Wahrheit

35.Kapitel: Der Schlüssel zur Wahrheit
 

Die Stimmung in Hogwarts schwankte in den nächsten Wochen zwischen Angst, Panik und Entsetzen über das was Ryan und dem Geist angetan worden war. Per schulischer Anordnung wurde beschlossen, dass alle Lehrer ihre Schüler zum nächsten Unterrichtsraum begleiten mussten und so drängte sich Alexander an einem Montagmorgen an einer Gruppe kleiner Hufflepuffs vorbei, die von Professor Sprout hoch in den Verwandlungsklassenraum gebracht wurden. Alexander selbst war jetzt in der Schule genauso bekannt wie Harry Potter selbst. Nicht nur, weil er der Bruder von dem versteinerten Ryan war, sondern auch, weil er einen Tag nach dem Angriff in der großen Halle verkündet hatte, was passiert war, und wer seiner Ansicht nach dafür verantwortlich war. Das hatte zur Folge, dass er sich eine halbstündige Wutpredigt von der Hauslehrerin von Gryffindor anhören musste, doch das war ihm egal. Für ihn zählte nur, welches Monster seinen Bruder angegriffen hatte und dass alle anderen Schüler auch wissen sollten, wer es war. Daraufhin machten alle Schüler einen großen Bogen um Potter und er erfuhr, was es hieß, den negativen Ruhm für seine Taten zu ernten. Alexander wurde mit seinen Mitschülern aus Ravenclaw von Professor Lockhart zum Klassenraum für Geschichte der Zauberei gebracht. Die Klasse redete leise über die vergangenen Ereignisse und alle mieden es, dabei Alexander in ihre Gespräche einzubinden, um ihn nicht noch weiter zu reizen. Die Klasse verstummte plötzlich, als Professor Binns den Klassenraum durch die Tafel betrat und den Unterricht begann. Die heutige Stunde ging über die dunklen Jahre der Zauberei, über diese es nur wenige Informationen gab. Aber das, was Professor Binns ihnen erzählen konnte, war, dass es dabei um eine böse Hexe, einen bösen Zauberer und einen verhexten Piraten ging. Die magische Bevölkerung hatte damals alles versucht, um die drei Bösewichte zu vernichten. Sie sind aber alle an dieser Aufgabe gescheitert. Nur ein Teenager von 14 Jahren mit einem Schlüssel hatte die notwendigen Fähigkeiten, um die Drei zu vernichten und das Böse so zu bannen. Was aber Niemand wusste war, dass der Junge mit dem Schlüssel die drei Bösewichte nicht vernichtet hatte, sondern nur versiegelt und jene drei Bösewichte warteten auf ihre Chance, die Welt erneut ins Chaos zu stürzen, bis sie wieder von einem Jungen mit einem Schlüssel aufgehalten wurden.

„Was nützt es einem, einen solchen Schlüssel zu haben, wenn Leute angegriffen und versteinert werden?“, dachte sich Alexander und sah aus dem Fenster.

In Gedanken sprach Sopdu zu ihm, doch Alexander hörte ihm nur zur Hälfte zu.

Offenbar bemerkte Sopdu es, dass Alexander ihn nicht richtig zuhörte und brüllte Alexander nun durch seine Gedanken hinweg an. Durch dieses laute Anschreien Sopdus kam es Alexander so vor, als wenn Sopdu genau neben ihm stehen würde und er schrak hoch. Professor Binns, der gerade bei einem Vortrag über den verhexten Piraten war, sah auf und sah Alexander verblüfft an.

„Ja, Mr. Riddle, haben sie eine Frage?”, fragte Professor Binns.

Alexander kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sopdu hatte ihn da in eine beschissene Situation gebracht, aus der Alexander jetzt wieder herauskommen musste.

„Mmh ja, Professor. Da gibt es tatsächlich etwas, dass ich wissen möchte. Dieser Pirat, den sie erwähnt haben. Mit was für einem Fluch war dieser belegt?“, fragte Alexander und die Klasse sah ständig von Alexander zu Professor Binns, wie bei einem Tennisspiel.

Professor Binns räusperte sich, was sich schon allein anhörte wie aneinander klappernde Kohlestücke und begann zu reden.

„Der Pirat und seine gesamte Crew sollen allesamt mit einem schrecklichen Fluch belegt worden sein. Dieser Fluch verhinderte, dass die starben, aber auch zu den Lebenden gehörten sie ab da an, auch nicht mehr dazu. Es heißt, dass sie einen verfluchten Schatz an sich nahmen und dadurch den Fluch des Schatzes auf sich übertrugen. Sie sollen schreckliche Schmerzen erlitten haben und die weltlichen Annehmlichkeiten wie essen, schlafen und trinken blieben ihnen verwehrt. Nur wenn sie in das Licht des Mondes traten, konnte man ihre wahre Gestalt erkennen, aber in der Dunkelheit waren sie von normalen Menschen nicht zu unterscheiden gewesen.“ Erklärte Professor Binns und er wollte weiterreden, doch in diesem Moment läutete die Glocke zum Mittagessen.

Die Klasse packte hektisch ihre Sachen zusammen und gingen hinunter in die große Halle, um zu essen. Als Alexander unten in der großen Halle ankam, sah er herüber zum Tisch der Slytherins, wo Sopdu alleine saß.

„Na vielen Dank für deinen Ruf in meiner Stunde. Du hast mich da in ein schönes Schlamassel gebracht!“, warf er Sopdu an den Kopf.

Sopdu sah auf und grinste.

„Bitte sehr, immer wieder gern! Besonders, wenn du mir nicht zuhörst!“, erwiderte Sopdu in Gedanken und widmete sich wieder seinem Nudelauflauf.

Alex murrte noch etwas in Gedanken und widmete sich jetzt, wo er sich hingesetzt hatte, auch seinem Nudelauflauf. Nach dem Mittagessen hatten alle noch eine halbstündige Pause und so stahl sich Alexander hoch in einen verlassenen Korridor. Plötzlich machte es hinter ihm ein dumpfes Plopp-Geräusch und Alexander sah sich um, um zu sehen, was das Geräusch verursacht hatte. Vor ihm standen drei kleine, schwarze Geschöpfe, die ihn an kleine Gartenzwerge erinnerten. Die Geschöpfe griffen Alexander mit ihren kleinen, mit Krallen bestückten Händen an und Alexander zückte seinen Zauberstab so schnell er konnte und feuerte Zauber um Zauber ab. Jeder Zauber, den Alexander auf diese schwarzen Geschöpfe abfeuert, prallte einfach an ihren kleinen, zerbrechlich wirkenden Körpern ab und verpuffte. Die Wesen stürzten sich wieder auf Alexander und er versuchte sich mit jedem Zauber, jeder Verteidigungsmaßnahme zu verteidigen, die er kannte, aber es nützte nichts. Die Wesen stürzten sich auf ihn und begruben Alexander unter sich. Tiefste Dunkelheit umhüllte Alexander und machte ihn blind für die Welt.

„Was soll ich nur tun? Alles was ich tue ist wirkungslos gegen diese Monster. Soll ich einfach aufgeben und sehen, was dann passiert?“

All diese und weitere düstere Gedanken schossen Alexander durch den Kopf, als er durch die unendliche Weite der Dunkelheit fiel.

Doch plötzlich erschallte eine Stimme und durchbrach seine düsteren Gedanken.

„Komm schon, Alex. Ich dachte, du wärst ein bisschen stärker!“

Alexander blickte auf und versuchte den Ursprung der Stimme auszumachen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass es Sopdus Stimme war.

„Sopdu…?“ Rief Alexander und streckte einen Arm aus.

Plötzlich erschien vor ihm ein Licht und breitete sich aus. Alexander griff hinein, in der Hoffnung, endlich einen Ausweg aus der Dunkelheit zu finden und seine Hand schloss sich um einen Griff. Er zog den Griff aus der Lichtquelle heraus und hielt vollkommen verblüfft ein Schwert in der rechten Hand. Aber es sah nicht aus wie ein gewöhnliches Schwert, sondern es sah aus wie eine Kreuzung zwischen riesigen Schlüssel und einem Engelsflügel. Um den Griff des Schwertes war ein Handschutz angebracht und goldene Worte zierten die klinge des Schwertes. Aus der Klinge standen die Worte: Der Schlüssel zum Licht ist die Reinheit des Herzens.

Alexander sah noch immer total verblüfft das Schwert an, dass wie ein riesiger Schlüssel aussah, in der Form eines Engelsflügels. Am Griff des Schwertes baumelte ein Anhänger, der die Form eines Herzens hatte.

Plötzlich wurde er durch eine neue Welle des Mutes durchspült und er wirbelte mit seinem neuen Schwert herum, so dass sich die Dunkelheit auflöste und er wieder im verlassenen Korridor stand, umzingelt von den kleinen schwarzen Kreaturen. Nun, durch seinen neuen Mut beflügelt, stellte sich Alexander den Kreaturen kampfbereit entgegen und Griff dann an. Er wirbelte mit seinem Schwert herum und diesmal traf er auch. Als alle Wesen vernichtet waren, blickte er sich um und einen Augenblick später kam Sopdu um eine Ecke geschossen.

„Was ist passiert? Ich hatte plötzlich keine Verbindung mehr zu dir und was ist das für ein Schwert in deiner Hand?“, keuchte Sopdu, als er schlitternd vor Alexander zum Stehen kam.

Alexander richtete sich erschöpft auf und fiel Sopdu in die Arme.

„Danke! Danke, dass du mir geholfen hast!“, sagte Alexander erschöpft und richtete sich wieder auf.

„Bitte, gern geschehen, aber wobei habe ich dir denn geholfen?“, fragte Sopdu.

Alexanders sah Sopdu an.

„Dann warst du es gar nicht, der mir in der Dunkelheit zugerufen hat?!“, fragte Alex Sopdu verwundert.

Sopdu schüttelte den Kopf und deutete dann auf das Schwert.

„Woher hast du dieses Schwert?“, fragte Sopdu erneut.

Alex sah hinunter zu dem Schwert, dass noch immer in seiner rechten Hand ruhte und da kam ihm plötzlich eine Idee.

„Das Schwert habe ich bekommen, als ich von dunklen Kreaturen angegriffen wurde!“, antwortete Alex und als Sopdu ihn weiter mit Fragen bombardieren wollte, hob er die Hand, um Sopdu zum Schweigen zu bringen.

Denn Alexander war auf eine Szenerie aufmerksam geworden, die sich im Hintergrund abgespielt hatte.

Eine Erstklässlerin mit flammendrotem Haar wandelte wie in Trance einen Nebengang entlang und als er Sopdu auf das Mädchen aufmerksam machte, drehte sich dieser um und schlich gemeinsam mit Alexander dem Mädchen hinterher. Wenn sie normale Menschen gewesen wären, dann hätten sie das nicht gemacht, aber da Alex ein erdgebundener Engel und Sopdu ein Vampir war, hatten sie gemerkt, dass über dem Mädchen ein dunkler Schatten schwebte. Sie folgten dem Mädchen bis zu einem Mädchenklo und blieben davor stehen, als das Mädchen dort hineinging. Sie riefen Jesse und Jaden in ihren Gedanken zu sich und es dauerte keine 10 Minuten, als beide Jungen keuchend vor ihnen standen.

„Hört mir zu: Wir haben gerade ein Mädchen gesehen, dass sich verdächtig verhalten hat. Sie ist in diese Toilette gegangen. Sopdu, Jesse und ich gehen darein und folgen dem Mädchen. Du Jaden, wartest hier vor der Toilette und wenn wir nach einer Stunde nicht zurück sind, geh` zu Professor McGonagall und erzähl ihr alles, was wir wissen. Das hier ist für deinen Schutz, weil ich schon eine leise Ahnung habe, was uns erwartet.“ Sagte Alexander und strich über Jadens Augen.

Augenblicklich bildete sich eine Brille auf Jadens Gesicht. Er blinzelte verdutzt und nahm die Brille ab.

„Ich bin doch keine Blindschleiche! Ich brauche keine Brille und außerdem will ich mitkommen!“, meckerte Jaden und schlenkerte die Brille in der Hand herum.

Alexander verdrehte die Augen. Ihnen lief die Zeit weg und Jaden wollte unbedingt auf eine lebensgefährliche Reise mit, doch da ergriff Jesse die Initiative.

Er nahm Jadens Gesicht in beide Hände und küsste ihn. Als er sich wieder von ihm löste, sahen alle, dass Jesse weinte.

„Jaden, bitte bleibe hier. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Bitte bleibe hier, dann kann ich für dich gehen und weiß, dass du in Sicherheit bist!“, sagte Jesse und wischte sich die Tränen weg.

Jaden war so gerührt von Jesses Worten, dass er nur noch nickte, die Brille aufsetzte und ihnen allen viel Glück wünschte. Da Jaden jetzt umgestimmt war, konnten sie in das Mädchenklo gehen und fanden dort einen Geist in der Gestalt eines trübsinnigen Mädchen vor, das vor sich hin schmollte. Als sie die drei Jungen bemerkte, klappte ihr der Mund auf und sie fing an zu kreischen.

„Das ist ein Mädchenklo. Ihr seid keine Mädchen!“, schrie sie und Jesse brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.

Denn durch diese Bewegung war ein großes Pflaster erschienen, das jetzt den Mund des Geistermädchens versiegelte.

„So, und was machen wir jetzt? Das Mädchen mit den roten Haaren ist verschwunden!“, sagte Sopdu und sah alle Klokabinen durch.

Alexander sah sich ebenfalls in dem gesamten Klo um und plötzlich kam ihn ein Geistesblitz. Er erhob die linke Hand und ein weißes Licht strahlte heraus.

„Was machst du da?“ Fragte Sopdu und sah Alexander musternd an.

„Ich erschaffe ein Spiegelbild der Vergangenheit. Dadurch kann man sehen, was vor kurzer Zeit passiert ist.“ Antwortete Alex und nur einen Augenblick später erschien in einem nebeligen Licht das Mädchen mit dem roten Haar. Sie blieb vor den Waschbecken stehen und beugte sich zu dem Wasserhahn herunter. Alex tat es ihr gleich und er erkannte erstaunt, dass im Wasserhahn eine kleine Schlange eingeritzt war.

“Wir haben sie gefunden. Den Eingang zur Kammer des Schreckens.“ Sagte Alex.

Jesse trat vor und beugte sich ebenfalls zum Wasserhahn herunter.

“Aber wie kommen wir rein?“, stellte Jesse die entscheidende Frage.

Alexander sah zu dem Schlüsselschwert hinunter und lächelte.

„Zu jeder Tür gibt es einen passenden Schlüssel und manchmal gibt es auch einen Universalschlüssel!“, sagte Alexander und hielt sein Schlüsselschwert auf den Wasserhahn.

An der Spitze des Schwertes begann es zu leuchten und ein feiner Strahl schoss vom Schwert und traf den Wasserhahn. Es ruckelte und das gesamte Waschbecken ruckelte nach vorne und gab ein großes Loch frei.

Die drei Jungs sahen sich an und zuerst sprang Alexander, danach Sopdu und zuletzt sprang Jesse ins Loch. Es war, als ob sie eine schleimige Rutschbahn herunter rutschen würden und diese Rutschbahn endete in einem kleinen, kreisrunden Raum, in dem sie schlitternd zum Stehen kamen. Der Boden des Raums war mit kleinen Tierknochen bedeckt und es knirschte unangenehm, als sie auf den Knochen herumtraten. Sie blickten sich im Raum um und sahen eine kreisrunde Tür, die mit Schlangen verziert war. Sie traten auf die Tür zu und Alexander erhob wieder sein Schwert und wie zuvor bei dem Eingang zur Kammer des Schreckens öffnete das Schwert auch diese Tür. Die eisernen Schlangen, die an der Tür angebracht waren, zischten laut und vernehmbar. Die Tür schwang auf und sie traten hindurch in eine langgewundene Kammer. Am Ende dieser Kammer war eine riesige Statue, die einen alten Zauberer mit einem affenartigen Gesicht zeigte. Am Fuße des steinernen Zauberers lag das Mädchen mit dem flammend rotem Haar. Alexander, Sopdu und Jesse rannten zu ihr und Alexander fühlte ihr den Puls.

„Was ist mit ihr?“, fragte Jesse.

„Sie scheint bewusstlos zu sein. Sie hat leider nur einen sehr schwachen Puls.“ „Aber was ist hier passiert und warum liegt sie hier?“ fragte Alexander.

Alle schwiegen, denn sie wussten keine Antwort.

“Die Antwort auf deine Fragen ist so einfach wie präzise!“, erklang plötzlich eine Stimme aus dem Schatten der Statue.

Die drei Jungen schraken auf und sahen sich hektisch in der Kammer um.

Plötzlich trat ein Mann aus dem Schatten der Statue und die drei Jungen drehten sich zu dem Mann herum.

„Wer sind Sie?“, fragte Jesse den Mann.

Ein kaltes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Ein schmaler Bart wand sich um seinen Mund und endete in einem Spitzbart. Er trug einen Turban und seine Kleidung sah aus, als wenn er aus dem Orient kommen würde. Auf seiner Schulter saß ein roter Papagei. In seiner rechten Hand hielt er ein langes Zepter, dass bis auf den Boden reichte und oben einen Schlangenkopf hatte. Der Mann lächelte weiterhin kalt und antwortete dann auf Jesses Frage.

„Ich bin Dschafar, Großwesir von Agrabah. Das hier ist Jago!“, sagte Dschafar und stellte auch den Papagei Jago vor.

„Was hast du mit dem Mädchen gemacht?“, fragte Alexander erzürnt.

Jago ließ ein gackerndes Lachen hören.

„Dschafar hat sie verzaubert und hier runter geschafft. Er will sie zu einer Herzlosen machen und durch sie alle anderen Hexen und Zauberer zu Herzlosen machen und so die Macht an sich reißen.“ Schnarrte Jago, doch Dschafar fuhr ihm dazwischen.

„Sei still, Jago, du verrätst sonst den Plan. Du weißt doch, was Malefiz gesagt hat!“, ermahnte Dschafar Jago und der Vogel hielt sich die Flügel vor den Schnabel.

„Aha, du willst also die Macht an dich reißen. Das werden wir nicht zulassen und wer ist eigentlich Malefiz?“ , fragte Alexander.

Dschafar lachte laut auf.

“Haha, das geht euch Kinder nichts an. Ihr werdet jetzt einen der größten Herzlosen kennen lernen, den es je gegeben hat. Seht dem Basilisken ganz tief in die Augen!“, sagte Dschafar und schwang seinen Stab zur Steinstatue. Die Augen des Schlangenstabes leuchtenden und der Mund der Statue öffnete sich langsam und schwerfällig. Etwas dickes, etwas riesiges wandte sich aus dem Mund der Statue und klatsche zehn Meter in die Tiefe vor sie.

Wenn Alexander sie alle und das Mädchen nicht im letzten Moment in Sicherheit gebracht hätte, wären sie von dem riesigen Körper der Schlange zerquetscht worden. Sie richteten sich wieder auf und sahen auf den riesigen Körper der Schlange, auf dem sich ein schwarz-rotes Herz abbildete.

„Seht der Schlange nicht in die Augen, sonst werdet ihr genau wie die Anderen versteinert werden!“, schrie Alexander Sopdu und Jesse zu und wich dem Schwanz der Schlange aus, der ihn nur um Zentimeter verfehlte.

Dschafar lachte gackernd und schwang sein Schlangenzepter, wodurch er dem Basilisken neue Befehle mitteilte. Das hatte Alexander bemerkt und er breitete die Arme aus und aus seinen Rücken traten die Engelsflügel heraus. Er erhob sich in die Höhe und schwirrte um den Kopf des Basilisken herum und achtete immer darauf, dem Biest nicht in die Augen zu sehen. Gedanklich hatte er Sopdu und Jesse seinen Plan mitgeteilt und während Alexander den Basilisken und so auch Dschafar ablenkte, schlichen sich Jesse und Sopdu von hinten an Dschafar heran und als sie genau hinter dem bösen Zauberer standen, bemerkten sie Jago und er begann zu kreischen. Noch bevor Jago ein vernünftiges Wort hervor gebracht hatte, hatte Jesse den Vogel schon in eine schwarze Energiekugel eingeschlossen und so zum Schweigen gebracht. Dschafar hatte wohl gemerkt, dass der Papagei auf seine Schulter nicht mehr da war, denn er drehte sich zu Sopdu und Jesse um und erhob seinen Stab, doch Sopdu war schneller. Er schlug Dschafar den Stab aus der Hand und Jesse vernichtete den Stab mit einen Strahl aus reiner Dämonenenergie. Jetzt schien Dschafar vollkommen fassungslos zu sein und er wich ein paar Schritte zurück. Er drehte sich zu dem Basilisken um und musste feststellen, dass dieser gerade auf dem Boden der Kammer seinen letzten Atemhauch machte und zu Staub zerbröselte. Alexander hatte es doch tatsächlich geschafft, den Basilisken alleine in einem Kampf zu besiegen und jetzt wandte auch er sich Dschafar zu.

„Es ist aus, Dschafar! Dein Herzloser ist nicht mehr. Gib auf, dann können wir dich hoch in die Schule und zum Schulleiter bringen!“, brüllte Alexander.

So wie Alexander jetzt aussah, war es wirklich verwunderlich, warum Dschafar noch grinste. Alexanders Haare standen wild ab und in seinem Gesicht klebte eine Mischung aus Dreck und einer leicht grünlichen Flüssigkeit, die anscheinend vom Basilisken stammte. So wie Alexander jetzt aussah, war er einem Kriegsengel sehr, sehr ähnlich und es war nichts mehr von dem Jungen zu sehen, den er sonst verkörperte.

„Haha, den Basilisken habt ihr besiegt, aber mich noch lange nicht! Wir sehen uns wieder, das verspreche ich!“, schrie Dschafar hysterisch und schwang einen Arm in die Luft.

Hinter ihm erschien ein schwarzes Loch und Dschafar hastete hindurch. Alexander, Sopdu und Jesse versuchten ihn zu folgen, doch als sie das schwarze Loch erreichten, verschloss es sich vor ihrer Nase und Dschafar war entkommen. Alexander schrie vor Wut und Enttäuschung laut auf. Endlich hatte er den wahren Schuldigen gefunden, der für all diese Angriffe verantwortlich war und jetzt entkam diese Person auch noch.

Doch seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Schlüsselschwert, dass noch immer in seiner Hand ruhte. Es zog seinen Arm in die Höhe und wieder entwicht ihm ein feiner Strahl hellen Lichts. Der Strahl traf auf das Gesicht der Statue und es war so, als ob ein Schlüsselloch versiegelt werden würde, denn sie hörten ein Geräusch, dass dem des Verschließens sehr ähnlich war.

Sopdu trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Es nützt nichts, hier herum zu stehen und herum zu schreien. Gehen wir zurück nach oben und berichten Jaden alles, was passiert ist.“ Schlug Sopdu vor und Jesse nickte hinter ihm zustimmend.

Alexander nickte und nahm das Mädchen in die Arme, die nun zu schlafen schien, denn ihr Puls hatte sich normalisiert. Sie verließen die Kammer und gingen wieder in den Raum, in dem sie aus der Rutschbahn gelandet waren.

„So, und wie kommen wir jetzt da hoch?“, fragte Sopdu und sah die Röhre hoch.

Auch Jesse schien darauf keine Antwort zu haben, doch Alexander grinste etwas erschöpft.

„Lasst das nur mich machen. Nimm du mal bitte das Mädchen Sopdu.“ Sagte Alexander und überreichte Sopdu das Mädchen.

Sopdu nahm das Mädchen auf die Arme und sah Alexander erwartungsvoll an.

Alexander richtete zuerst seine Hand auf Sopdu und das Mädchen und danach auf Jesse. Um alle drei bildete sich eine kleine, weiße Kugel, in der sie eingeschlossen wurden und die beiden Kugeln erhoben sich und flogen die Röhre hoch in die Mädchentoilette. Auch Alexander erhob sich und nur wenige Augenblicke später stand er neben Jesse, Sopdu und dem schlafenden Mädchen, dass noch immer seelenruhig in Sopdus Armen schlief. Der Geist des trübsinnigen Mädchens schien vollkommen erstaunt darüber zu sein, dass sie alle noch am Leben waren, doch sie kümmerten sich nicht um den Geist, sondern verließen das Klo. Als sie auf dem Gang vor dem Klo waren, versuchten sie Jaden auszumachen, doch er war verschwunden. Nur wenige Momente später erschien Jaden am Ende des Ganges und gleich hinter ihm rannte eine vollkommen aufgelöst wirkende Professor McGonagall und als sie beide vor Alexander, Sopdu und Jesse stehen blieb und das Mädchen sah, fasste sie sich ans Herz und deutete mit zitterndem Finger auf Alexander, Jesse und Sopdu und stammelte:

„Sie drei sind mir eine Erklärung schuldig! Ach, warten Sie mit Ihrer Erklärung. Ich bin mir sicher, dass der Schulleiter diese Erklärung auch gerne hören würde! Bitte folgen Sie mir!“, sagte die Professorin und drehte sich um und schlug den Weg Richtung Schulleiterbüro ein.

Als sie vor dem Büro des Schulleiters angekommen waren, nannte Professor McGonagall das Passwort und der bronzene Greif drehte sich nach Innen und gab eine große, goldene Tür frei. Professor McGonagall klopfte an die Tür und als jemand sie herein bat, traten die Professorin und Alexander, Sopdu, Jesse und Jaden mit dem Mädchen in das Büro. Hinter einem großen, eichenen Tisch, saß der Schulleiter, Professor Dumbledore. Dumbledore sah auf, als er die Neuankömmlinge bemerkte. Ein strahlendes Lächeln zeigte sich auf seinem alten Gesicht und er stand auf.

„Ah, willkommen. Ich bin mir sicher, dass sie mir erklären können, warum Mr. Yuki seine Hauslehrerin in Kenntnis gesetzt hat und sie alle so mit Dreck besudelt sind.“ Sagte Dumbledore und bat mit einer freundlichen Handbewegung alle sich zu setzen, nachdem er noch ein paar weitere Stühle erschaffen hatte. Sie setzten sich und Alexander, Jesse und Sopdu stürzten sich gleich in die Schilderung der Ereignisse und auch, dass es nicht Potter war, der alle angegriffen hatte, sonder der böse Zauberer Dschafar.

„Dann darf ich jetzt annehmen, dass das Monster im Inneren der Kammer besiegt ist und nicht mehr in den Eingeweiden der Schule herum schleicht?“, fragte Dumbledore.

Alle vier Jungen nickten und Alexander wollte antworten, doch in diesem Moment flog die Tür auf und eine riesige Gestalt stapfte ins Büro.

„Hören Sie, Professor Dumbledore. Harry hätte nie jemanden angreifen können. Ich schwöre, so wahr ich hier stehe!“, sagte die riesige Gestalt und jetzt erkannte Alexander in der riesigen Person Hagrid, den Wildhüter.

Dumbledore lächelte und antwortete:

„Ich weiß, dass es nicht Mr. Potter war. Der wahre Täter wurde identifiziert, konnte aber leider entkommen. Aber viel wichtiger ist, dass das Monster im Inneren der Kammer nicht mehr existiert!“, erklärte Dumbledore ruhig und gelassen.

„Wirklich? Das ist ja wunderbar! Wenn das so ist, wäre es vielleicht möglich, dass ich dann doch das Ei behalte und es in meinem Haus ausbrüte?“, fragte Hagrid zögernd und holte aus seinen Biberfellmantel ein großes, silbern-blaues Ei heraus.

Dumbledore schüttelte leicht seufzend den Kopf und in diesem Moment öffnete sich ein Spalt in der Wand. Alexander erkannte, was es war und sagte zu Dumbledore.

„Wir müssen los! Unsere Zeit hier ist leider um!“, sagte Alexander und deutete auf den Spalt in der Wand.

Dumbledore nickte, ganz so, als ob das alles für ihn nicht neu wäre.

„Sicher, sicher! Aber wollen sie nicht ihren Bruder mitnehmen? Er müsste jetzt gerade den Alraunenwiederbelebungstrank zu sich genommen haben und wieder erwacht sein.“ Sagte Dumbledore und schwang mit seinem Zauberstab und einen Augenblick später stand Ryan im Raum und stürzte sich auf seinen Bruder und umarmte ihn. Während die beiden Brüder sich umarmten trat Jaden einen Schritt vor und stellte die Frage, die ihm auf der Zunge brannte.

„Ähm, Professor Dumbledore. Ich weiß, dass es nicht erlaubt ist, Drachen aufzuziehen. Darf ich das Ei mitnehmen? Dadurch sind sie das Problem los und ich habe etwas, woran ich mich hier immer erinnern kann.“ Sagte Jaden und deutete auf das Drachenei, dass in Hagrids riesiger Hand ruhte.

Dumbledore überlegte über Jadens Bitte und willigte dann ein. Hagrid überreichte Jaden das Drachenei und gemeinsam mit seinem neuen Schatz gingen Jaden, Alexander, Sopdu und Jesse in den Spalt und einem neuen Abenteuer entgegen.

Ende des 35. Kapitels

Nächster Halt : Stuttgarter Platz

36.Kapitel: Nächster Halt: Stuttgarter Platz
 

Es ruckelte und zuckelte, als Alexander aufwachte. Er fand sich in einem S-Bahnwagon wieder und neben ihm saßen zusammengequetscht Sopdu und Ryan, die seelenruhig schliefen. Ihm gegenüber schliefen Jesse und Jaden. Jaden hatte seinen Kopf auf Jesses Schulter abgestützt und hielt mit beiden Händen das Ei auf seinem Schoß fest. Alexander stand vorsichtig auf und sah sich im Wagon um. Außer ihnen war niemand weiteres im Wagon und so fiel es auch nicht weiter auf, dass sie noch immer in ihren Hogwartsuniformen waren. Eine metallische, körperlose Männerstimme ertönte und verkündete:

“Nächster Halt: Stuttgarter Platz! Ausstieg rechts!“

Alexander kam die kommende Station wage bekannt vor, so wie aus einem längst vergessenen Traum. Er weckte die Anderen, die sich schwankend und gähnend erhoben.

„Wo sind wir hier?“, fragte Jaden und sah sich im Wagon um.

„Ich habe da so eine Vermutung, sicher bin ich mir aber nicht!“, antwortete Alexander und genau in diesem Moment fuhr der Zug in den Bahnhof Stuttgarter Platz ein. Sie standen auf und verließen den Zug. Draußen auf dem Bahnhof war es windig, kalt und es regnete wie aus Eimern. Zum Glück war der Bahnsteig überdacht und so bekamen sie nichts vom Regen ab. Sie sahen sich um und Alexander entdeckte über drei Sitze das Schild mit dem Bahnhofsnamen Stuttgarter Platz. Plötzlich hörten sie eine Stimme, die sie über den Bahnsteig rief.

„Hey ihr da! Da seid ihr ja! Kommt her!“, rief eine Person in einem Regenmantel.

Alexander zeigte auf die vermummte Person und er, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden gingen auf diese Person zu. Als sie vor der Person angekommen waren, konnte Alexander erkennen, dass die Person ein junger Mann war. Dieser junge Mann setzte seine Kapuze ab und jetzt konnte jeder sehen, wie er aussah. Er hatte kurze, blonde Haare und eine Brille mit leicht ovalen Brillengläsern. Er trug einen grünlichen Regenmantel und trug vier Regenschirme in der rechten Hand.

„Wer bist du und wo sind wir hier?“ fragte Ryan und sah sich auf dem Bahnsteig um.

Der Fremde sah Ryan an und antwortete:

„Weißt du das denn nicht schon längst? Du und dein Bruder kommen schließlich aus dieser Stadt! Wir sind hier in Berlin! Ich kann euch leider meinen Namen nicht verraten, dass haben Die verboten. Aber nennt mich für die Zeit eures Aufenthaltes Kouichi. Ich hab jetzt aber keine Lust, weiter hier in dieser Kälte zu stehen. Kommt mit, ich bringe euch in meine Wohnung und mache dort erst mal etwas zu essen!“, sagte Kouichi und überreichte Alexander, Sopdu, Ryan und Jesse und Jaden jeweils einen Regenschirm. Jesse und Jaden mussten sich einen teilen, aber das schien Beide nicht besonders zu stören. Hier in dieser Welt hatten sie wieder ihre eigenen Körper im Teenageralter. Sie folgten Kouichi aus dem Bahnhof und öffneten ihre Regenschirme, um sich vor den Regen zu schützen. Kouichi streifte sich die Kapuze seines Regenmantels über den Kopf und führte die Gruppe über die ausgestorbene und vollkommen leere Hauptstraße auf eine Gruppe von Mietshäusern zu und als sie alle an der Tür zum Mietshaus mit der Nummer 1 angekommen waren, holte er einen Schlüssel heraus und öffnete die Tür. Sie alle drängten sich hinein, um nicht mehr länger im Regen zu stehen und schlossen nun die Regenschirme.

„Wir müssen ganz nach oben. Ryan, Jaden und Jesse nehmen die Treppe, Alexander, Sopdu und ich nehmen den Fahrstuhl. Geht einfach in den dritten Stock, wir treffen uns dann dort!“, sagte Kouichi und holte den Fahrstuhl mit einem Knopfdruck nach unten ins Erdgeschoss.

Ryan machte den Mund auf, um zu protestieren, als sich jedoch hinter Kouichi die Fahrstuhltür öffnete und jeder sehen konnte, dass nicht mehr als drei Personen in den Fahrstuhl passten, machte er den Mund wieder zu und ging murrend die Treppen hoch in den dritten Stock. Kouichi ließ sich davon nicht beeindrucken und stieg gemeinsam mit Alexander und Sopdu in den Fahrstuhl ein. Als der Fahrstuhl oben im dritten Stock angekommen war, stiegen die Drei aus und nur wenige Augenblicke später kamen auch Ryan, Jaden und Jesse oben im dritten Stock an. Ryan und Jaden japsten und holten schnaubend Luft, Jesse hingegen wirkte frisch wie eh und je.

Kouichi wandte sich nach rechts und holte erneut einen Schlüssel heraus und öffnete eine Tür, bei der das Klingelschild verdeckt worden war. Sie traten in eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung ein. Die Wohnung war eine Mischung aus einem Bücherladen und Kunstraum. Überall waren Regale vollgestellt mit Fantasybüchern und die Wände, die nicht von Regalen verdeckt waren, zierten Zeichnungen aus Animes, Mangas oder Animespielen. Als Alexander sich Alles angesehen hatte, fand er sogar eine Zeichnung von sich, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden auf einer Wand.

„Zieh dir bitte die Schuhe aus, du machst sonst alles dreckig!“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken und Alexander sah auf.

Als er erkannte, dass die Stimme von Kouichi kam, zog er sich schnell die Schuhe aus und stelle sie zu den anderen Schuhen, die neben einer kleinen Kommode standen. Nachdem auch die Anderen ihre Schuhe ausgezogen hatten und Kouichi seinen Regenmantel in die Dusche zum Abtropfen gebracht hatte, konnte Alexander erkennen, dass Kouichi ein weißes Hemd und eine dazu blaue Jeans trug. Er schien ein wenig pummelig zu sein, auch wenn sein Körper eher den Anschein machte, als wenn er in kurzer Zeit viel Gewicht verloren hätte. Durch ein Handzeichen von Kouichi folgten ihm alle in ein kleines Wohnzimmer, wo auch gleich ein Schreibtisch mit Computer und auf der anderen Seite des Wohnzimmers ein Fernseher stand.

„Setzt euch!“, forderte Kouichi seine Gäste auf.

Alexander und die Anderen folgten Kouichis Aufforderung und setzten sich auf eine kleine Couch.

Kouichi wollte gerade den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, doch Ryan war schneller.

„Wo sind wir hier und warum? Wer bist du und warum sind wir jetzt hier in deiner Wohnung?“, fragte Ryan und sah Kouichi misstrauisch an.

Alexander sah seinen Bruder von der Seite her etwas missbilligend an, Kouichi hingegen schien das Ganze ziemlich gelassen zu sehen.

„Deine Einstellung gefällt mir! Sei immer misstrauisch gegenüber Fremden. Nun, um auf deine Fragen zu antworten. Wir sind hier in eurer Heimatstadt Berlin und ihr seid hier, weil Die es so wollten. Meinen echten Namen kann ich euch nicht verraten und auch dass ihr hier in meiner Wohnung seid, dafür sind Die verantwortlich!“, sagte Kouichi und in Ryans Gesicht zeigte sich noch mehr Verwirrung.

Aber nicht nur Ryan war verwirrt, sondern auch alle Anderen.

„Wer sind denn Die?“, stellte Alexander die für ihn wichtige Frage.

Alle schienen gespannt zu sein auf Kouichis Antwort. Kouichi seufzte, stand auf und ging zum Fenster.

„Es gab eine Zeit, in der ich ein ganz normaler Mensch war, so wie ihr früher und es Jaden jetzt noch immer ist. Aber dann traten Sie auf den Plan und mein ganzes Leben änderte sich schlagartig. Sie suchten mich auf, kurz nachdem ich meinen ersten Ausbildungsplatz verloren hatte. Sie munterten mich auf und baten mich, für Sie eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Ich fragte, was das für eine Aufgabe wäre und Sie sagten nur, dass mir diese Aufgabe auch bei meinen Problemen helfen würde. So habe ich zugestimmt und wurde zu dem, was ich jetzt bin. Ich bin ein Writer. Jemand, der die Lebensgeschichte von Jemand anderen aufschreibt. Es gibt viele Writer auf der Welt und normalerweise ist es strengstens verboten, dass ein Writer mit der Person, über die er schreibt, zusammentrifft, doch hier ist es eine Ausnahme. Ihr müsst wissen, dass solange eine Lebensgeschichte, die ein Writer schreibt, nicht zu Ende ist, kann der Writer selbst nicht sterben, egal wie alt er selbst wird. Das Dasein als Writer hat aber auch erhebliche Vor- und Nachteile. Der Writer erlebt die Situationen, die die Personen in der aufgeschriebenen Lebensgeschichte vor dem geistigen Auge mit und manchmal, wenn die Verbindung besonders stark ist, dann kann er entweder selbst kurz in der Geschichte eingreifen oder er durchlebt die gleichen Schmerzen, wie die Menschen in der Geschichte. Ich selbst musste bis jetzt ein mal in die Geschichte eingreifen, und zwar damals, als du dich in dem See ertränken wolltest, Alexander, habe ich es so gedeichselt, dass du ans Ufer des Sees getrieben und von Jesse und Jaden gerettet wurdest. Der Nachteil des ganzen Writer-Dasein ist, dass der Writer in jeden Moment vor seinem geistigen Auge das sieht, was den Menschen aus seiner Geschichte passiert. Das kann in manchen Situation sehr belastend sein und es gibt auch schon manche Writer, die verrückt geworden sind, durch das, was sie gesehen haben. Ein weiterer Nachteil ist es, dass man, wenn man dran ist, die Geschichte auszuschreiben, nicht mehr aufhören kann. Dadurch versäumt man vieles zu tun und auch zum Beispiel das Essen. Dadurch habe auch ich schon viel Gewicht verloren. Diese Aufgabe gaben mir die drei Erzengel. Ich nenne sie nur Die, weil es bequemer ist und weil mir schon ein paar mal so ziemlich auf den Keks gegangen sind. Aber jetzt genug davon. Ich mache jetzt erst mal uns was zu essen. Wartet mal kurz!“, sagte Kouichi und verließ das Wohnzimmer in eine angrenzende kleine Küche.

„Was gibt es denn?“,fragte Jaden und rieb sich den Bauch.

„Selbstgemachte Pizza und zwar fünf Stück davon, damit ich euch satt bekomme!“, kam Kouichis Antwort aus der Küche.

„Soll ich dir helfen? Ich kann ziemlich gut kochen!“,bot Alexander seine Hilfe an.

„Ne, danke. Lass mal, wenn ich koche, dann mache ich das lieber alleine, denn dann weiß ich, was für einen Mist ich verzapft habe, wenn es nicht schmeckt.“, antwortete Kouichi.

Eine Stunde später war das Essen fertig und sie alle verschlangen hungrig das Essen. Nachdem sie auch den letzten Krümel verputzt hatten, lehnten sie sich satt und schläfrig ins Sofa.

„Danke, das war sehr lecker!“, sagte Sopdu und richtete sich wieder im Sitzen auf.

„Wann werden wir wieder aufbrechen?“, fragte Sopdu an Kouichi gewandt.

„Sobald ihr dazu bereit seid, wird sich ein Riss öffnen und euch in die nächste Welt befördern. Wenn ihr möchtet, könnt ihr eure Umhänge und Kleidungsstücke hier lassen. Ich werde sie sicher aufbewahren und wenn wir uns wiedersehen, werde ich euch die Sachen zurückgeben.“ Schlug Kouichi vor.

„Das wäre super, aber da fällt mir gerade eine Frage ein. Wenn du ein Writer bist, von wem schreibst du denn die Geschichte?“ Fragte Jaden und wirkte ziemlich neugierig.

Kouichi wirkte sichtlich überrascht und er antwortete ruhig:

„Ich dachte, dass wäre klar, von wem ich die Geschichte schreibe. Es ist die Geschichte von euch! Von Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und auch von dir Jaden. Wenn die Geschichte zu Ende geht und das Ende hat nicht zwangsläufig etwas mit dem Tod der Menschen zu tun, dann treffen sich immer die Menschen in der Geschichte mit dem Writer, der die Geschichte aufschreibt. Ja, ich schreibe sie nur auf, ausdenken tue ich sie nicht. Ich bekomme auch nur eure Aktionen und Reaktionen mit und kann sie so aufschreiben.“ Antwortete Kouichi.

Jaden sah ihn mit großen Augen an und jetzt viel Alexander auf, dass Kouichi gar nicht so alt war, wie es den Eindruck machte. Denn unter seinen Augen zierten sich viele kleinen Augenringe und er machte einen müden und erschöpften Eindruck.

Plötzlich stand Jaden auf, sodass das Ei von seinem Schoss auf Jesses Fuß fiel und dieser vor Schmerz leise fluchte, und ergriff Kouichis Hände und schloss sie in seine.

„Ich danke dir, dass du uns bisher und auch in der Zukunft begeleitest, beigestanden und geholfen hast. Ich weiß nicht, wie ich dir das jemals richtig danken kann, aber wenn du magst, schenke ich dir diese Ei. Ich hoffe, es wird bald schlüpfen und das Tier im Inneren dir bald Freude und Beistand bringen!“, sagte Jaden, hob das Ei vom Boden auf und überreichte es Kouichi.

Dieser nahm das Ei vollkommen verdattert entgegen und bedankte sich dafür.

„Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, unsere Uniformen abzulegen und uns auf den Weg in die nächste Welt zu machen!“, sagte Alexander und zog sich seinen Umhang über den Kopf.

Die Anderen nickten und taten es ihm gleich. Sie legten die Umhänge ordentlich zusammen und platzierten sie neben den aufgestapelten Tellern auf dem Wohnzimmertisch.

„Dann seid ihr also bereit?“, stellte Kouichi die alles entscheidende Frage.

Alle beantworteten diese Frage mit einem klaren „Ja“ und gleich darauf öffnete sich hinter Kouichi in der Wand ein Riss.

„Jetzt müsst ihr noch eure Zauberstäbe hierlassen, denn diese werden in der nächsten Welt nicht mehr funktionieren!“ Erklärte Kouichi.

Sie taten wie geheißen und legten ihre Zauberstäbe neben den Umhängen ab. Sie verabschiedeten sich von Kouichi und dankten ihm für alles was er getan hatte und was er noch für sie tun würde. Zuletzt war Alexander an der Reihe und er schüttelte Kouichi die Hand und legte die linke Hand auf Kouichis Schulter, worauf es aus Alexanders Hand schimmerte und ein Licht sich von Alexanders Arm in Kouichis Körper verteilte.

„Was passiert hier?“,fragte Kouichi und wirkte etwas nervös.

„Das ist mein Dank an dich!“,antwortete Alexander und ging zu seinen Bruder und seinen Freunden zu dem Riss. Sie winkten noch einmal, bevor sie durch den Riss gingen und verschwanden.

„Und weg sind sie!“,sagte eine Stimme hinter Kouichi.

„Sie sind genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe!“, antwortete Kouichi.

„Ja, sie sind es wirklich wert, beschützt zu werden!“ Sagte Michael.

Kouichi drehte sich um und sagte dann mit Wut in der Stimme.

„Warum müsst ihr sie dann durch diesen Höllentrip führen? Warum macht ihr das nicht selber?“

Der Erzengel seufzte und antworte dann:

„Wenn wir das machen würden, würden wir wahrscheinlich nicht die wahren Täter finden. Sie allerdings finden die wahren Täter und können sie auch schnappen. Ich werde jetzt wieder nach oben gehen und den anderen Erzengeln Bericht erstatten. Wir werden bald wieder Kontakt zu dir aufnehmen. Du hast dich wirklich gut geschlagen, „Kouichi“!“ sagte Michael und verschwand.

„Ja sicher, macht das!“, sagte Kouichi und setzte sich an seinen Computer, um die Geschichte weiter zu schreiben.
 

Ende des 36. Kapitels.

Eine neue Welt : Britannia

37.Kapitel:Eine neue Welt : Britannia
 

„Autsch! Ryan, geh von meinem Bein runter!“

„Du sitzt auf meinem Knie!“

„Mir tut der Hintern weh!“

Alexander versuchte sich aus dem lebenden Knäuel zu befreien, dass aus ihm, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden bestand. Er stand auf und sah sich um. Sie waren anscheinend in einem Laden für Uniformen gelandet, denn anders konnte Alexander es sich nicht erklären, dass überall Uniformen vom Militär und anscheinend von Schulen an Modellpuppen befestigt waren. Als sich alle endlich aus dem Knäuel befreit hatte, sahen sie sich gemeinsam im Laden um und plötzlich hörten sie, wie sich Schritte näherten und ein kleiner, untersetzter Mann mit Brille den Raum betrat.

„Ach du meine Güte. Schon wieder neue Schüler! Na kommt schon her, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Verdammt, wo ist das Maßband? Brunhilde! BRUNHILDE! Komm sofort her!“,fluchte der Mann und die letzten Worte schrie er durch den Raum.

Eine hochgewachsene Frau kam aus einem Nebenraum heran getrippelt und zog ein Maßband aus ihrer Hosentasche. Sie winkte Ryan zu sich und begann, seine Maße zu nehmen. Der Mann trat auf Alex zu und fasste ihn grob am Arm an. Alex entriss dem Alten den Arm und Sopdu schnauzte diesen laut an.

„Wenn ihr eure Uniformen haben wollt, muss ich schon eure Maße nehmen. Ansonsten geht ihr nackt zur Schule! Kann mir auch egal sein.“ Murrte der Mann und begann, Alexanders Maße zu nehmen. Nachdem der Mann alle Maße von Alex genommen hatte, hielt er ihm einen schwarzen Stoff an den Körper und eine Schneiderin kam dazu und begann, alles abzustecken.

Nachdem sie fertig waren, hatte Alexander seine neue Schuluniform an und trat hinter dem Umkleidevorhang vor und vor Sopdus prüfenden Blick. Sopdu ging mit prüfenden Blick um seinen Verlobten herum.

„Du siehst echt heiß aus, in dieser schwarzen Uniform. Sie schmeichelt deinem Körper, zeigt, dass du durchtrainiert bist und einen knackigen Hintern hast. Aber noch besser würdest du aussehen, wenn du keine Kleidung anhättest. So wie dich die Natur geschaffen hat!“,gab Sopdu Alex telepathisch zu verstehen und Alex verdrehte die Augen.

„Du hast immer nur das eine im Kopf!“,gab Alexander gedanklich zurück und Sopdu grinste.

„Nun? Wie gefällt Ihnen ihre neue Uniform?“,fragte der Alte.

Alexander besah sich in einem nahe stehenden Spiegel und nickte. Das reichte dem Mann wohl als Antwort und er begann Sopdu zu vermessen. Nachdem er auch damit fertig war, nahm er wieder den schwarzen Stoff zur Hand und gemeinsam mit der Schneiderin fertigte er die Schuluniform, diesmal für Sopdu an. Sopdu wurde hinter einen Umkleidevorhang geschupst und sollte sich dort umziehen.

„Als wenn es mich stören würde, wenn du mich beim Umziehen sehen würdest.“ Sagte Sopdu gedanklich zu Alex und schickte diesem ein paar Bilder von sich zu, wie er sich auszog.

„Stimmt, aber tu nicht so, als wenn du glauben würdest, du sähest gut aus.“ Gab Alex gedanklich zurück.

Sopdus Lachen kam hinter dem Vorhang hervor.

„Dann ist das wohl `ne Kanone in deine Hose oder die Vorfreude, dass du mich gleich wieder sehen kannst.“ Erwiderte Sopdu schelmisch.

Alex sah ein wenig irritiert an sich herunter und musste dann doch feststellen, dass es ziemlich eng in seiner Hose geworden war. Alexander ärgerte sich selbst ein wenig darüber, dass er wieder mal diese körperliche Reaktion gezeigt hatte.

„Nun gut, aber bei Sopdu ist das auch nicht so schwierig.“ Dachte sich Alex.

„Da hast du auch wieder Recht!“,gab Sopdu laut von sich.

Alex verschloss seine Gedanken, so dass Sopdu diese nicht mehr lesen konnte und wartete, dass dieser vor den Vorhang trat, was Sopdu auch wenige Augenblicke später tat.

Alexander musste schlucken. Sopdu sah verboten gut aus in der Schuluniform. Jeder Zentimeter des schwarzen Stoffes schmeichelte seinem geschmeidigen Körper. Der steife Kragen, der Sopdus Hals bis zur Hälfte verdeckte und genug Freiraum ließ, um bei Alexander das Kopfkino in Gang zu kriegen. Die Arme, die sich an den schwarzen Stoff schmiegten und erahnen ließen, was sich in ihren Inneren verbarg oder erst der restliche Körper.

Wenn sie alleine gewesen wären, hätte Alexander Sopdu das Hemd wieder aufgeknöpft, zumindest die oberen drei Knöpfe, denn er war der Meinung, dass es Sopdus Figur wesentlich mehr schmeicheln würde, wenn die obersten drei Knöpfe offen wären.

„Er wird mit Sicherheit der Mädchenschwarm an der neuen Schule! Wenn ich nicht schon total in ihn verschossen wäre, hätte ich mich mit Sicherheit jetzt in ihn verguckt!“,dachte sich Alex und besah sich Sopdu noch mal genauer an.

Dieser drehte sich einmal, damit Alexander ihn von jeder Seite sehen konnte.

„Ich seh zwar gut aus, aber ich persönlich finde, dass dir die Uniform tausendmal besser steht als mir!“,sagte Sopdu gedanklich zu Alexander.

„Finde ich nicht. Wir sehen beide sehr gut in den Uniformen aus. Aber womit bezahlen wir diese und in welche Schule werden wir gehen?“,fragte Alexander, doch noch bevor Sopdu auf irgendeiner Weise antworten konnte, kam der Alte zum Vorschein und erklärte:

„So, jetzt haben sie Ihre Schuluniformen. Die Rechnung schicke ich gleich an die Britannia Highschool!“,sagte der Alte und begann eine Rechnung für die Uniformen zu schreiben.

Alexander und Sopdu zogen ihre neuen Uniformen aus und ihre anderen Klamotten wieder an. Nachdem auch Ryan, Jesse und Jaden ihre neuen Uniformen hatten, verpackte die Frau namens Brunhilde alle in Tüten und überreichte sie ihnen. Sie verabschiedeten sich und verließen den Laden.

Draußen auf der Straße empfing sie strahlendes Sonnenlicht. Sie waren in einer belebten Einkaufsgasse gelandet. Überall schlenderten Menschen umher und besahen sich die Schaufenster der Läden an. Sie folgten der Gasse und kamen auf einen großen, zentral gelegenen Platz, von dem man eine riesige Leinwand sehen konnte, auf der die aktuellen Nachrichten ausgestrahlt wurden. Eine riesige Menschenmasse hatte sich bereits auf dem Platz versammelt und verfolgte gespannt die Nachrichten, in denen verkündet würdet, dass ein gewisses Sperrgebiet von gewissen „Eleven“ gereinigt wurde.

„Was meint ihr? Wer oder was sind diese Eleven?“,fragte Jaden in die Runde.

„Ich weiß es nicht. Lasst uns erst mal nachfragen, wo wir hin müssen. Ich für meinen Teil hab keine Lust die Nacht auf der Straße zu verbringen.“ Sagte Alexander und wandte seine Aufmerksamkeit von der Leinwand ab und sah seine Freunde und seinen Bruder an.

„Du hast Recht, Alex. Aber wohin sollen wir denn gehen?“,fragte Ryan und sah fragend in die Runde.

Da kam Sopdu die Idee.

„Warum gehen wir nicht mal ins Rathaus? Dort wird man uns mit Sicherheit sagen können, wohin wir müssen!“,sagte Sopdu.

So war es abgemacht und sie suchten nach einem Wegweiser, der ihnen den Weg zum Rathaus zeigte. Nach nur kurzer Suche fanden sie auch einen, der an einer Laterne angebracht war. Sie liefen den Weg entlang und kamen an einem riesigen, in roten Backsteinen erbautes Haus an. Sie gingen durch eine große, eiserne Tür und staunten nicht schlecht, als sie in einer riesigen Eingangshalle ankamen. Diese Eingangshalle konnte man zwar nicht mit der von Hogwarts vergleichen, aber auch sie beeindruckte auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Sie gingen zu einem der Informationsschalter und fragten nach, wo sie jetzt hin mussten. Die Frau, die im Schalter saß, sah Alexander und die Anderen an und sah in ihrem Buch nach.

„Neue Schüler müssen sich in der Abteilung für Bildung und Forschung registrieren. Dritter Stock, vierter Gang links und die achte Tür auf der linken Seite.“ Sagte die Frau hinter dem Schalter und Alexander bedankte sich für die Info.

Gemeinsam nahmen sie sich einen der Fahrstühle und fuhren hinauf in den dritten Stock. Nachdem sie im dritten Stock angekommen waren, suchten sie nach dem richtigen Gang und Jaden hatte sogar einen Wegweiser gefunden, auf dem ihnen nochmals beschrieben würde, wie sie zu ihrem Ziel kamen.

Nach einer halben Stunde hatten sie ihr Ziel erreicht und Alexander klopfte an die Tür.

„Herein!“,kam es von innen.

Alexander trat gemeinsam mit Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden ein. Im Raum standen zwei Schreibtische, an denen jeweils eine Sachbearbeiterin saß.

„Guten Tag! Wir sollten uns hier für unsere Schule registrieren!“,sagte Alexander.

Die beiden Damen sahen auf und baten die Jungs auf Stühlen Platz zu nehmen. Nacheinander wurden ihre Daten in einer virtuellen Schülerakte gespeichert und sie wurden einzeln zu einer ärztlichen Untersuchung in ein Nebenzimmer gebeten.

Als Alexander eintrat, warteten bereits ein Arzt und Dame an einem Computer auf ihn.

„Guten Tag. Mein Name ist Dr. Hutson. Ich werde die ärztliche Untersuchung durchführen. Die Dame am Computer wird die Ergebnisse protokollieren. Bitte lege deine Kleidung ab und lege dich auf den Untersuchungstisch dort.“ Sagte der Arzt und deutete in die Mitte des Raumes.

Alexander tat wie geheißen, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich auf den Untersuchungstisch.

„Wenn der dich irgendwo anfasst, wo seine Finger nicht sein sollten, dann hat er die längste Zeit Finger gehabt.“ Knurrte Sopdu telepathisch und Alexander musste schmunzeln.

Der Arzt horchte Alexanders Brustkorb ab und danach musste er ein paar mal husten, währenddessen der Arzt das Stethoskop an seinen Rücken hielt. Danach forderte ihn der Arzt auf, aufzustehen und ein paar Übungen durchzuführen, die Alexanders Gelenkigkeit und Bewegungsfähigkeit austesten sollten. Er musste sogar einen Handstand und Armbeugen dazu machen. All das machte ihm keine Mühen, nur begann er in dem warmen Raum leicht zu schwitzen. Nachdem Alex alle Übungen gemeistert hatte, musste er nur noch einen Spagat ausführen und dann ohne die Hände zu benutzen sich wieder aufrichten. Anderen Menschen hätten sich in einer Kreisbewegung wieder aufgerichtet, doch Alexander hatte keine Lust dazu und so spannte er einfach seine Beine an und richtete sich so allein durch die Kraft seiner Beinmuskeln wieder auf. Der Arzt und auch die Protokollantin waren ziemlich beeindruckt davon und der Arzt verkündete laut und deutlich:

„Sehr gut, wirklich sehr gut! Werte Kollegin, bitte notieren sie ausführlich, dass Alexander ein ausgezeichneter Student der Stufe A ist!“

Die Protokollantin nickte und tippte weiter.

„Was meinen Sie mit Student A?“.fragte Alexander.

Der Arzt lächelte und antwortete dann:

„Das bedeutet, dass du in der Schule die bestmöglichste Förderung erhältst und nach deiner Schulzeit die Möglichkeit hast, in der heiligen britannischen Armee zu dienen.“

Alex nickte und zog sich wieder an. Nach seine Untersuchung ging er zurück zu seinen Freunden und wartete, bis auch die Anderen mit ihrer Untersuchung fertig waren. Nach einer guten Stunde war auch Jaden als Letzter durch die Untersuchung gekommen und die beiden Damen an den Schreibtischen überreichten ihnen jeweils einen Schülerausweis, auf denen ihr Foto eingeklebt war.

„Dies sind eure Schülerausweise. Sie dienen euch zur Identifikation bei Kontrollen, als Eintrittskarten in eure Zimmer in den Wohnunterkünften der Schule und als Kreditkarte für eure Einkäufe. Verliert sie also nicht, sonst habt ihr ein riesiges Problem. Jeder bekommt natürlich noch einen Code, den ihr euch einprägen müsst.“ Erklärte eine der Damen und winkte einen nach dem Anderen zu sich und flüsterte ihnen jeweils seinen Code ins Ohr.

Nachdem alle ihren Code erfahren hatten, trat ein Offizier in den Raum und forderte sie auf, ihm zu folgen. Gemeinsam folgten sie dem Offizier aus dem Rathaus und durch die Stadt. Sie blieben erst stehen, als sie vor einem prachtvollem Haus stehen blieben.

„Hier werdet ihr während eurer Schulzeit leben. Geht hinein und tragt euch ein!“,sagte der Offizier steif und verließ Alexander und die Anderen.

Sie gingen hinein und staunten nicht schlecht, als sie in einem luxuriösen Gang standen. Wie in einem Hotel gab es eine Rezeption, an der eine Dame saß und sie zu sich winkte.

„Neue Schüler?“ fragte die Rezeptzionistin freundlich, als sie zu ihr traten.

Sie nickten und die Dame begann an ihrem Laptop zu tippen.

„Ich brauche eure Schülerausweise, damit ich euch Zimmer zuweisen kann.“ Erklärte sie und die fünf Freunde überreichten ihr ihre Schülerausweise.

Die Dame besah sich jeden Ausweis sorgfältig an und tippte dann ihre Namen in den Computer ein.

„Ich habe nur noch Zimmer im dritten Stock frei. Die Zimmer sind immer für zwei Personen ausgerichtet. Wer möchte mit wem zusammen wohnen?“,erklärte sie und sah fragend in die Runde.

„Ich möchte gerne mit Sopdu in ein Zimmer wohnen!“,sagte Alexander und deutete zuerst auf sich und dann auf Sopdu.

Die Dame nickte und trug Alexander und dann Sopdu ein.

„Das zweite Zimmer machen Jaden und ich unsicher!“,sagte Jesse und grinste.

Auch diese Kombination trug die Dame ein, doch dann bildeten sich Falten auf ihrer Stirn.

„Jetzt haben wir aber noch ein Problem. Es ist noch eine Person übrig und ich habe kein Zimmer mehr frei. Es ist allerdings möglich, dass ich Ryan zu einem der Lehrkräfte stecke, denn dort ist noch ein Schlafplatz frei. Ryan wird dann bei Professor Dr. Abarashi unterkommen. So, da das geklärt ist, erkläre ich euch nun, wie ihr zu euren Zimmern kommt. Ihr nehmt einfach den Fahrstuhl bis zum dritten Stock. Am Ende des Ganges sind eure Zimmer. Alexander und Sopdu haben das Zimmer Nummer 689, Jesse und Jaden haben das Zimmer Nummer 690. Das Zimmer von Professor Dr. Abarashi liegt ebenfalls im dritten Stock, allerdings genau gegenüber den Fahrstühlen. Ich hoffe, ihr lebt euch hier schnell ein. Eure Sachen sollten bereits in diesem Moment auf eure neuen Zimmer gebracht worden sein.“ Sagte die Rezeptzionistin und deutete auf drei Fahrstühle.

Sie bedankten sich für die Hilfe und stiegen in die Fahrstühle ein, die sie hoch in den dritten Stock brachten. Als die Fahrstuhltür aufgingen, stürmten sie hinaus und den Gang entlang. Alle, bis auf Ryan, der bereits an seinem neuen Zimmer angekommen war, anklopfte und es betrat.

In der Zwischenzeit hatten auch Alex, Sopdu und Jesse und Jaden ihre Zimmer erreicht und betraten diese.

Als Alexander das Zimmer von innen sah, klappte ihm buchstäblich der Mund auf. So viel Luxus war ihm noch nicht einmal in seinem Zimmer in der Obelisk Blue Unterkunft in der Duellakademie vorgekommen. Er schaute sich ganz genau im Zimmer um und auch jedes Zimmer, dass an dem großen Hauptzimmer angrenzte. Insgesamt wirkte die Wohnung eher wie ein kleiner Palast.

„Lässt sich einigermaßen hier aushalten. Was meinst du dazu, Alex?“,sagte Sopdu und sah Alexander fragend an.

„Hier aushalten?! Du machst mir Spaß. Hier ist es echt super. Wenn ich nur so was auch daheim hätte!“,antwortete Alexander.

Sopdu sah Alex musternd an und sagte dann:

„Wenn wir wieder in unserer Welt sind kannst du zu mir ziehen. Ich wohne in einem sehr schönen Haus in einem kleinen Ort in der Nähe von München. Dir wird es dort sehr gut gefallen.“

Alexander sah Sopdu begeistert an.

„Meinst du das Ernst? Ich kann echt zu dir ziehen und muss nicht mehr zurück zu meinen Eltern?!“,fragte Alexander.

Sopdu nickte.

„Deine Eltern müssen echt schrecklich sein, so wie du dich freust, bei dem Gedanken von ihnen weg zu kommen.“ Sagte Sopdu und lächelte grimmig.

Der Rothaarige seufzte und antwortete dann:

„Oh ja. Ich bin für jede Sekunde dankbar, die ich nicht in der Gegenwart meiner Eltern verbringen muss. Mein Vater gehört zu der braunen Gesellschaft und meine Mutter...! Naja, ich sag mal soviel: Sie ist zwar sehr bekannt, hat aber so ein gewisses Problem! Sei mir nicht böse, aber ich bin müde und geh jetzt schlafen. Kommst du mit?“,beendete Alexander seine Erklärungen und ging ins Schlafzimmer.

Sopdu folgte ihm und machte sich so einige Gedanken über das, was er gerade von seinem Verlobten erfahren hatte. Er würde niemals zulassen, dass jemand Alexander irgendetwas antat, dass schwor sich Sopdu, bevor er zu Alexander ins Bett stieg und einschlief.
 

Ende des 37. Kapitels

Gefährte für die Ewigkeit

38.Kapitel Gefährte für die Ewigkeit
 

Am nächsten Morgen wurden Alexander und Sopdu schon sehr früh von einem klingelnden Wecker geweckt. Schlaftrunken wie er war, packte Sopdu den Wecker und schleuderte diesen erst mal gegen die erstbeste Wand. Der Wecker krachte dagegen und zerbarst in tausend Einzelteile. Durch dieses scheppernde Geräusch war auch Alexander jetzt endgültig wach und er stapfte ins Badezimmer. Sopdu folgte ihm und sie verrichteten ihr morgendliches Hygieneritual. Nachdem sie ihre neuen Schuluniformen angezogen hatte, verließen sie ihre Wohnung trafen im Gang auf Jaden und Jesse.

“Guten Morgen!“,sagten Jaden und Jesse im Chor.

“Morgen!“,antworteten Alexander und Sopdu.

“Na, wie habt ihr geschlafen? Ich auf jeden Fall wie ein Murmeltier. Nur der Wecker hat mich vorhin ein wenig unsanft aus dem Schlaf gerissen!“,sagte Jaden und sah Alexander an.

Der Rothaarige nickte und antwortete darauf.

“Jo, ich hab auch ganz gut geschlafen. Oh ja, das mit dem Wecker ist so `ne Geschichte. Sopdu hat den vorhin an die Wand gepfeffert und jetzt liegt der in tausend Einzelteilen bei uns im Zimmer. Danach sind wir gemeinsam ins Bad gegangen und haben uns fertig gemacht!“

Jadens Augen nahmen die Größe von Tellern an.

“Ihr habt euch gemeinsam in einem Bad fertig gemacht? Wenn Jesse und ich das machen würden, bräuchten wir mehr als zwei Stunden, denn Jesse würde mir eher wieder die Sachen wegnehmen und mit mir ganz viele ungezogene Sachen machen!“,sagte Jaden und grinste wie ein kleines Kind, das man einen Lolli geschenkt hatte.

Jesse verschränkte die Arme hinter dem Kopf und setzte ein gönnerhaftes Lächeln auf.

“Ja, ich finde, es sollte unter Strafe gestellt werden, einen solch knackigen Hintern mit irgendwelchen Stoffen zu verhüllen. Ich persönlich könnte in jedem Augenblick Jaden verwöhnen. Wie sieht es bei euch so aus?“,fragte Jesse gekonnt unschuldig.

Alexander und Sopdu waren verstummt und beide sahen sich an. Dieser Blick reichte Jaden und Jesse und sie fragten leise im Flüsterton:

“Kann es sein, dass ihr noch nicht so weit gegangen seid?“

Jetzt wurde Alexander rot wie ein Feuerlöscher im Gesicht, denn schließlich hatte er es nie zugelassen.

Sopdu schüttelte den Kopf und antwortete:

“Wir wollen es uns für ein ganz besonderes Ereignis aufheben!“

Jetzt zeigte sich ein wenig Verwirrung auf Jadens Gesicht.

“Was wolltet ihr euch für einen besonderen Moment aufheben?“,fragte Jaden Alexander und Sopdu.

Die anderen drei Jungs schüttelten nur die Köpfe und gingen dann zu Ryans Zimmer und klopfte an die Tür.

Nur wenige Augenblicke später und Ryan riss die Tür auf. Er war noch nicht komplett angezogen und sein Hemd war offen, sodass jeder Ryans leichte Bauchmuskulatur sehen konnte.

“Ich bin gleich fertig!“,sagte Ryan und stapfte zurück in das Zimmer.

Insgesamt mussten sie noch 10 Minuten warten, bis Ryan mit seiner Schultasche aus dem Zimmer kam.

“Ich sag euch was. Dieser Professor Abarashi ist vielleicht ein merkwürdiger Vogel. Er schließt sich eine Stunde lang im Badezimmer ein und erst seine Schränke. Die hat er nämlich alle mit Schlössern versehen und nur er hat einen Schlüssel dafür. Als wenn es mich interessieren würde, wenn ich eine von seinen Boxershorts sehen würde.“ Sagte Ryan und schüttelte den Kopf.

Die Anderen zuckten nur mit den Achseln und gingen hinunter in den großen Festsaal, wo die Begrüßungsfeier stattfinden sollte.

Nachdem sie vom Direktor begrüßt und in ihre Klassen eingeteilt worden waren, machten sie sich auf zu ihren Klassenräumen. Jeder Schüler war bei seiner ärztlichen Untersuchung einer Stufe zugeteilt worden. So gingen Alexander, Sopdu und Jesse mit drei weiteren Schülern in den Klassenraum für die Schüler, die die Stufe A erreicht hatten. Ryan hatte Stufe B erreicht und so trottete der lustlos einer kleinen Gruppe von Schülern hinterher. Jaden dagegen war noch schlechter eingeteilt worden und musste einer großen Horde von Schülern folgen, die auch nur die Stufe C erreicht hatten.

So betraten Alexander, Sopdu und Jesse ihren neuen Klassenraum und sie mussten feststellen, dass sie anscheinend die beste Ausstattung von allen anderen Klassenräumen bekommen haben.

Ihre neue Klassenlehrerin betrat den Raum und sie wandten sich ihr zu. Sie war eine hochgewachsene Frau mit einer rechteckigen Brille und schulterlangem Haar. Sie begrüßte die kleine Klasse und verteilte die Stundenpläne. Alexander besah sich seinen Stundenplan an und musste feststellen, dass er proppevoll war mit Schulstunden und jeden Nachmittag war Sport angesagt.

So begann ihr erster Schultag und sie mussten feststellen, dass sie eine ganze Menge zu lernen hatten.

Nach der Sporteinheit am Nachmittag gingen Alexander und Sopdu hoch in ihre kleine Wohnung und Alex ging erst mal unter die Dusche.

Als er fertig war, ging er mit einem Handtuch um die Hüfte zu Sopdu herüber, der am Fenster stand und die untergehende Sonne betrachtete.

“Sie ist wunderschön, wenn sie sich für die Nacht umzieht!“,sagte Sopdu, als er Alexander hinter sich bemerkte.

“Da hast du vollkommen Recht!“,antwortete Alex und betrachtete gemeinsam mit Sopdu die Abendsonne.

“Sie ist so wunderschön. Fast wie ein einzelner Tropfen frischen Blutes, dass in einer weißen Rose verweilt.“ Sagte Sopdu und öffnete leicht den Mund.

Dadurch konnte Alexander die beiden spitzen Eckzähne sehen.

„Du kannst etwas von mir haben, wenn du hungrig bist!“ bot sich Alexander an und schon ein wenig seine Haare weg, damit sein Hals frei zu sehen war.

Sopdu schluckte, schüttelte dann aber den Kopf.

“Ich darf nicht, Alex. Es verstößt gegen einen der höchsten Vampirgesetze, die je erschaffen wurden. Es ist nur in einem einzigen Fall erlaubt!“,sagte Sopdu und drehte sich leicht von Alexander weg.

Alex war ein wenig verwirrt und stellte sich so vor Sopdu, dass dieser keine Wahl hatte, als ihn anzusehen. Dadurch geriet das Handtuch um Alexanders Hüfte gefährlich ins rutschen und es drohte schon, sich vollkommen zu lösen.

“Ich dachte, du seist der höchste Vampir in deinem Clan? Ich dachte, du machst die Regeln. Wenn es nicht anders geht, dann sag schon, was das für eine Möglichkeit ist!“,sagte Alexander und bohrte seinen Zeigefinger in Sopdus Brust.

Sopdu holte tief und bebend Luft. Dann sagte er mit einer Stimme, die tief und dunkel klang:

“Gut! Du willst wissen, was du machen musst, damit ich dein Blut trinken darf? Du müsstest mein Gefährte werden. Das bedeutet, dass wir ein Ritual vollziehen werden und du dann nach dem Gesetz der Vampire nicht nur mein Verlobter, sondern auch mein gleichberechtigter, um es in den Worten der Sterblichen zu sagen, Ehepartner sein würdest. Bis jetzt war es aber immer so, dass es nur zwischen Vampiren vollzogen wurde. In manchen seltenen Fällen haben auch normale Sterbliche einen solchen Bund geleistet, aber solange ich bereits lebe ist das erst zwei mal passiert.“

Alexander schluckte.

“Was ist mit diesen Menschen passiert, die ein solches Ritual geleistet haben?“,fragte Alexander neugierig,

Sopdu sah ihn an.

“Sie sind Menschen geblieben. Durch das Ritual wurden sie an den jeweiligen Vampir beziehungsweise an die jeweilige Vampirin gebunden, dass heißt, dass sie solange leben, wie auch der Vampir lebt. Sie haben verschieden Kräfte erhalten, aber einige dieser Kräfte waren immer gleich. So konnten sich die jeweiligen Menschen dann mit dem verbundenen Vampir telepathisch verständigen. Die Menschen haben leichte Selbstheilungskräfte entwickelt und sie hatten die passive Fähigkeit, mehr Blut als sonst zu produzieren. Dazu kam, dass beide Partner, also der Vampir und der Mensch, immer wussten, wo der jeweils andere war. Welche Kräfte du noch dazubekommen würdest, weiß ich nicht.“ Erklärte Sopdu und sah nun wieder aus dem Fenster.

Alexander brauchte nicht lange überlegen. Er wusste, was jetzt zu tun war.

“Dann ist ja klar, was jetzt passiert!“,sagte Alexander so klar, als wenn er ein einfaches Sachverhältnis darstellen würde.

Sopdu wandte das Gesicht wieder seinem besten Freund zu und hob eine Augenbraue.

“Ach ja und was wäre das?“,fragte Sopdu telepathisch.

Alexander lächelte, doch als Antwort ließ er jetzt lieber Taten sprechen.

Er kniete sich vor Sopdu auf den Boden und ergriff dessen rechte Hand, an der der Verlobungsring war.

“Sopdu, möchtest du mit mir das Ritual des Blutes vollziehen und mich so durch das Gesetz der Vampire und das Blut als deinen Lebenspartner und Gefährten erwählen?“,fragte Alexander und stellte so seinen Antrag.

Sopdu stand wie vom Donner gerührt da. Er konnte nicht glauben, was er da gerade aus Alexanders Mund gehört hatte.

“Willst du wirklich? Einmal das Ritual vollzogen, wirst du es niemals mehr lösen können. Es gab sogar schon Fälle, wo der Partner die Schmerzen des Anderen gefühlt hat.“ Sagte Sopdu mit brüchiger Stimme.

Alexanders Antrag hatte den selbstsicheren Vampir zutiefst gerührt.

Alexander nickte, doch ihm brannte noch eine Frage auf der Zunge, die er unbedingt los werden musste.

“Dafür bin ich bereit, aber ich habe da noch eine Frage. Was hättest du gemacht, wenn ich damals kein erdgebundener Engel geworden und ein Mensch geblieben wäre? Du wärst ewig jung geblieben und hättest zusehen müssen, wie ich gealtert wäre.“ Sagte Alexander.

Sopdu lächelte.

“Für diesen Fall habe ich mir schon vor Jahrhunderten zwei Möglichkeiten überlegt. Die erste Möglichkeit wäre, dass ich dich mit deiner Erlaubnis zu einem Vampir gemacht hätte. Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, dass wenn du die erste nicht wählst, dein letzter Atemzug auch der meine gewesen wäre.“ Erklärte Sopdu.

Alexanders Mund stand offen. Damit hatte er nicht gerechnet.

“Möchtest du das Ritual mit mir vollziehen?“,stellte Alexander diese schlichte und zugleich bedeutsame Frage in den Raum.

Sopdu holte tief Luft, so als würde er zu einem tiefen Sprung ins Wasser ansetzen. Dann antwortete er:

“Ja, ich will!“

Alexander erhob sich lächelnd und küsste Sopdu. Was er dabei nicht bemerkte war, dass sich nun das Handtuch um seiner Hüfte vollkommen verabschiedete und zu Boden glitt. Sopdu bemerkte dies und seine Hand bewegte sich von Alexanders Rücken abwärts auf dessen Po.

“Du kannst es echt nicht lassen, stimmts?!“,flüsterte der Rotschopf.

Sopdu grinste.

“Nö. Warum auch. Nenn mir nur einen der noch alle Tassen im Schrank hat und von dir die Finger lassen könnte.“ Antwortete Sopdu und begann jetzt ein wenig den Hintern des Rotschopfes zu kneten.

Sopdu dirigierte Alexander langsam zum Bett und bettete ihn dort vorsichtig auf die weichen Kissen. Mit äußerster Sorgfalt begann er, Alexander zu massieren. Dieser genoss die Massagen und entspannte sich nun vollends.

“Ich liebe es, wen du das machst!“,seufzte Alexander und streckte sich.

“Deshalb mache ich das ja auch. Nur für dich habe ich eine Ausbildung zum Masseur gemacht. In dem Beruf habe ich aber nie gearbeitet. Ich habe jetzt eine Firma für Büro- und Schulmaterialien.“,erklärte Sopdu und massierte den Rotschopf weiter.

“Wann wollen wir eigentlich das Ritual vollziehen?“,fragte Alexander.

“Heute um Mitternacht! Wir müssen es da machen, denn sonst sind die 24 Stunden um und du müsstest mir noch einen weiteren Antrag machen. So ist das Gesetz, denn sonst funktioniert die Magie nicht richtig, die bei dem Ritual verwendet wird.“ Antwortete Sopdu während er Alexanders Gesicht und Hals massierte.

„Dürfen Ryan, Jesse und Jaden dabei sein?“,fragte Alexander und stöhnte genüsslich auf, während sich jede einzelnen Verspannung in seinem Körper löste.

Sopdu schüttelte den Kopf.

“Bei dem Ritual dürfen nur die beiden Partner dabei sein, sonst niemand. Es ist nicht notwendig, dass wir Zeugen haben. Jeder wird erkennen, dass wir dann Gefährten sind, wenn wir erst mal das Ritual vollzogen haben. Du wirst dann neben mir ebenfalls der Anführer des Clans sein. Ich werde dir später beibringen, wie du dich zu verhalten und was du alles zu beachten hast!“,erklärte Sopdu.

Er massierte Alexander weiter, bis er zu dessen Hüfte kam. Dort massierte er ganz langsam außen herum und schaffte es tatsächlich, seinem Freund ein Stöhnen zu entlocken. Sopdu lächelte unschuldig und massierte Alexander bis zu den Füßen weiter.

“So, ich gehe jetzt duschen. Kannst du in der Zwischenzeit ein weißes Stoffband besorgen? Das ist wichtig, für das Ritual.“ Sagte Sopdu und ging Richtung Dusche.

Alexander stand aus dem Bett auf und erschuf sich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose dazu und auch die Unterwäsche hielt er in diesen Farben. Danach suchte er in der Wohnung nach einem Nähkorb und fand einen hinter der Couch im Wohnzimmer. Dort lagen auch ein paar Stoffe und der Rotschopf nahm sich einen langen, weißen Stoff und schnitt eine Bahn davon ab. Er legte den restlichen Stoff zurück und nahm den Stoffstreifen mit.

„Hast du was gefunden?“,fragte eine Stimme hinter Alexanders Rücken.

Der Angesprochene drehte sich blitzschnell um und musste schlucken. Sopdu stand nur mit einem Badehandtuch um der Hüfte vor ihm und der war noch klatschnass. Aber Alexander fand, dass er so verdammt gut aussah. Er musste wieder einmal einen Wassertropfen beobachten, wie sich dieser von Sopdus Schlüsselbein über dessen Brust- und Bauchmuskeln ins Handtuch schlich. Sopdu trat ein wenig auf ihn zu und flüsterte Alexander ins Ohr:

“Findest du nicht, dass du die Hose ein wenig zu eng gemacht hast?“

Er strich natürlich rein zufällig mit der Hand über Alexanders Hose und dieser wich ein wenig zurück.

Alexander ärgerte sich wieder mal darüber, dass er seine Gedanken nicht im Zaum halten konnte.

“Was ist los Alex? Immer, wenn ich dir auf dieser Art und Weise näher kommen möchte, weichst du vor mir zurück. Ich weiß, dass du keine Erfahrung hast, aber ich habe doch auch keine. Warum lässt du es nicht einmal zu?“,fragte Sopdu und eine leichte Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit.

Alexander sah niedergeschlagen zu Boden und setzte sich in einen der Sessel. Sopdu tat es ihm gleich und setzte sich ihm gegenüber.

“Gut, du willst wissen, warum ich es nie zulasse. Es ist jetzt fast zwei Jahre her, als ich damals gemerkt habe, dass ich mich in einen Mitschüler verliebt hatte. Wir besuchten beide den Wahlpflichtchemiekurs und verstanden uns bestens. Eines Tages hat er dann den Mut gefunden und mir gestanden, dass er sich in mich verliebt hatte. Ich hatte mich bis dahin nicht getraut, weil ich ihn als guten Freund nicht verlieren wollte. Als wir uns dann vor seiner Familie offenbart haben, haben die Eltern vollkommen gelassen reagiert und uns alles Glück gewünscht. Vor meinen Eltern konnten wir uns allerdings nicht offenbaren, da mein Vater einen ausgeprägte Hass auf Homosexualität hat. So trafen wir uns entweder heimlich oder bei ihm. Wir waren schon ziemlich weit in der Beziehung, doch dann passierte es. Mein Vater hat mich erwischt, wie ich...wie ich... na du weißt schon was Jungs in diesem Alter machen und dabei habe ich noch den Namen meines damalige Freundes ausgesprochen. Darauf hat mir mein Vater eine geknallt und meinte, dass ich diesen Jungen nicht mehr wiedersehen werde und am nächsten Tag bin ich zur Schule und zu unseren Chemieraum, wo wir uns immer trafen. Noch bevor ich dort ankam, gab es eine riesige Explosion und als ich am Ort des Geschehens ankam, habe ich nur noch ihn gesehen, wie er dort kohlrabenschwarz auf dem Boden lag. Dass er einen Fehler in einer Zusammensetzung gemacht hat, glaube ich nicht, denn er war der Beste in Chemie bei uns auf der Schule. Ich glaube nicht an einen Unfall, sondern dass es Vorsatz war.

Immer, wenn du mir auf dieser Art und Weise näher kommst ,und ich weiß, dass du es nur gut meinst, kommen in mir die Wort meines Vaters hoch. Er hat mich damals als Perversling und Schande für die Familie bezeichnet. Das kommt immer in mir hoch und seit über einem Jahr schaffe ich es noch nicht einmal selbst, mir... na du weißt schon!“,endete Alexander seine Erklärungen.

Sopdu schluckte. Dass sein Verlobter und zukünftiger Gefährte so was alles mitmachen musste schockierte ihn zutiefst und machte ihn rasend vor Wut. Wenn er Alexanders Vater zwischen die Finger bekam, dann konnte er wirklich für nichts mehr garantieren.

“Lass die Vergangenheit hinter dir und konzentriere dich nur auf die Zukunft. Wir werden es ganz langsam angehen lassen und ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, dass du und auch Ryan nie wieder zu euren Eltern zurück müsst. Wenn nicht mit den rechtlichen Mittel, dann eben mit meinen. Komm jetzt, es wird schon dunkel und ich habe da schon einen wunderbaren Ort für unser Ritual ins Auge gefasst.“ Sagte Sopdu.

Er ging ins Badezimmer und als er wieder raus kam, hatte Sopdu ein schwarzes Hemd und eine dazu passende schwarze Hose an.

Gemeinsam verließen sie das Zimmer und schlichen hinaus auf das Schulgelände. Sopdu ging geradewegs auf einen riesigen, blühenden Kirschbaum zu, dessen Blüten in voller Pracht standen und der am Rande eines kleinen Sees stand. Der Mond schien hell und tauchte sie in ein schimmerndes Licht. Plötzlich schlugen Kirchenglocken in der Nähe und Sopdu drehte sich zu Alexander.

“Alexander, mein Freund und Verlobter, willst du mich zu deinem Gefährten erwählen, dich an mich binden, mir dein Blut spenden und mir deine Treue schwören, bis in alle Ewigkeit?“,stellte Sopdu die erste rituelle Frage.

Alexander wusste nicht, was er jetzt tun sollte, doch Sopdu sprach ihm den rituellen Text per Gedanken zu.

“Sopdu, willst du dich an mich binden und mich zu deinem Gefährten erwählen, mir einen Teil deiner Fähigkeiten übertragen und mir deinen Schutz, deine Liebe und deine Fürsorge gewähren?“

Sopdu lächelte sanft und holte zwei gezackte Dolche hervor. Einen davon überreicht er Alexander und zeigte ihm in Gedanken, was er zu machen hatte.

Alexander nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

So pieckte er Sopdu in die rechte Hand und Sopdu tat das Gleiche bei Alexander.

“Jetzt hol das weiße Tuch hervor und binde es um unsere Hände!“,sagte Sopdu und Alex holte das weiße Tuch aus der Hosentasche hervor.

Er band es um seine und Sopdus Hand und beide hielten die Dolche über das weiße Tuch.

“Blut zu Blut, verbindet unser Schicksal und unser Leben. Verbunden in aller Ewigkeit wir sind!“,sagte Sopdu und von den Dolchen fiel jeweils ein Tropfen Blut auf das Tuch.

Mit einem Mal wurde das Tuch scharlachrot und auf dem Boden bildete sich ein Pentagramm. Sopdu beugte sich zu Alexander herüber und ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss.

“Nun sind wir endlich Gefährten. Pass nun auf, denn der erste Biss kann etwas schmerzhaft sein!“,erklärte Sopdu.

Dieser nickte und machte seinen Hals von seinen Haaren frei.

Sopdu nahm seinen Gefährten in den Arm und biss nun zum ersten Mal zu.

Alexander verzog schmerzhaft das Gesicht. Dass es nun so sehr wehtun würde, damit hatte er nicht gerechnet, aber er ließ sich nichts weiter anmerken. Sopdu trank weiter und als Alexander so langsam schwindelig wurde, klopfte er Sopdu sanft auf dem Rücken, genauso wie im Training, wenn der eine den anderen mit einer Technik kampfunfähig gemacht hatte. Sopdu ließ von seinem Gefährten ab und leckte noch mal mit der Zunge über die Bissspuren, damit sie verschwanden.

“Ich liebe dich!“,sagte Alexander matt.

“Ich dich auch! Ach übrigens:Du bis sehr lecker! Ein Hauch von Zimt und Salbei!“

Alexander schnaubte ein wenig vor unterdrücktem Lachen.

“Komm, wir sollten zurück in unser Bett, sonst bekommen wir noch Ärger!“,sagte der Rotschopf und ging ein wenig gestützt von Sopdu gemeinsam mit ihm in ihr Zimmer und in ihr Bett.

Sie sollten bald noch herausfinden, dass dieses Ritual mehr bewirkt hatte, als sie bis jetzt geahnt hatten!
 

Ende des 38. Kapitels

Die Katze und die Kirschblüte

Kapitel 39: Die Katze und die Kirschblüte
 

Die restliche Woche verging recht ereignislos und das Wochenende stand nun vor der Tür. Sogar am Wochenende hatten sie Unterricht. Dieser Unterricht fand draußen auf der Pferdekoppel statt, denn sie lernten dort das Reiten.

So fanden sich Alexander und Sopdu am Samstag Morgen auf der Pferdekoppel mit ihrer kleiner Klasse vor. Ihr Reitlehrer stellte ihnen zwei schwarze Hengste und zwei rote Stuten vor.

Alexander beugte sich zu einem schwarzen Hengst und hielt ihm seine Hand hin, damit dieser daran schnuppern konnte. Der Hengst schnupperte an seiner Hand und erlaubte Alexander dann, ihn zu streicheln. Alexander lächelte und schwang sich auf den Sattel.

Plötzlich richtete sich der Hengst auf die Hinterbeine auf und Alexander klammerte sich so fest an ihn, wie er konnte. Der Hengst stellte sich wieder auf alle vier Hufen und preschte los. Alexander nahm die flatternden Zügel in die Hand und zog kräftig daran. Der Hengst versuchte Alexanders Befehl zu ignorieren, doch Alexander ließ sich nicht beirren und brachte den Hengst an einem kleinen Fluss zum Stehen. Er stieg vom Hengst ab und nahm seinen Reiterhelm ab.

“Du hast nichts verlernt!“ ,sagte Sopdu telepathisch.

“Du warst mir ein guter Lehrer! Sag den Anderen, dass ich gleich zurück komme!“ ,erwiderte Alexander und setzte sich wieder auf den Hengst auf.

Diesmal ritt er gemächlich zurück und war nur nach ein paar Minuten wieder bei seiner Klasse auf der Pferdekoppel, als er vom Pferd abstieg, kam ihr Reitlehrer auf ihn zugestapft.

“Sehr gut Alexander. Ich habe selten einen jungen Mann wie dich gesehen, der so gewandt mit dem Pferd umgehen konnte. Der Unterricht ist beendet.“, sagte der Reitlehrer und entließ die Klasse.

Gemeinsam mit Sopdu ging Alexander von der Pferdekoppel und er sah den Baum, unter dem sie vor ein paar Tagen Gefährten geworden waren. Ihm fielen zwei Mädchen auf, die sich unter dem Baum unterhielten.

“Hast du den Jungen dort mit den roten Haaren gesehen? Den aus der A-Klasse, Miau! Der ist niedlich, Miau!“

“Mir gefällt der Andere mit den blonden Haaren mehr. Seine weiße Haut schimmerte so wunderschön!“

Alexander zuckte zusammen. Sopdu bemerkte dies und erklärte:

“Ich habe dir ja gesagt, dass sich deine Fähigkeiten verbessern würden. Das geschärfte Gehör ist ein klassisches Beispiel dafür. Du kannst die beiden Mädchen so klar und deutlich hören, als ob sie genau neben dir stehen würden, was sie auch gleich tun werden!“

Alexander drehte sich um und sah, dass die Mädchen auf sie zu kamen. Als die beiden Mädchen bei ihnen angekommen waren, bemerkten die beiden Jungs, dass die Mädchen neben ihrer Schuluniform noch weitere Kleidung trugen. Eins der Mädchen trug einen spitzen Hexenhut und eine Brille. In der rechten Hand hielt sie einen langen, hölzernen Stock. Das andere Mädchen trug ein schwarzes Gewand, dass von einer Stahlkette zusammengehalten wurde. Sie hatte ihre Haare rot gefärbt und zu Stacheln hoch gegelt. Alexander erkannte, dass das Mädchen mit den spitzen, roten Haaren sich jeweils einen Tropfen unter ihre Augen gemalt hatte.

Die Mädchen rannten noch immer auf sie zu und das Mädchen mit dem spitzen Hexenhut und der Brille schaffte es nicht mehr rechtzeitig zu bremsen und stürzten gemeinsam mit Alexander zu Boden.

Als er wieder die Augen öffnete, sah Alexander, dass das Mädchen auf ihm lag und die Augen geschlossen hatte. Sie hatte ihren Hut verloren.

Sie öffnete langsam die Augen und Alexander sah in ihre braunen Augen. Als sie bemerkte, dass sie auf Alexander lag, wurde sie scharlachrot im Gesicht und stand ungeschickt auf und tapste ungelenk ein paar Schritte nach hinten.

“Tut mit Leid, Tut mit Leid! Hab ich dir weh getan? Ich bin so ungeschickt!“, sagte das Mädchen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

“Das stimmt, Sakura!“, sagte das Mädchen mit dem roten Stachelhaar.

Sie hatte es geschafft galanter zu bremsen und war vor Sopdu stehen geblieben.

“Ich bin Elonoire. Ihr könnt mich auch Ruby nennen. Meine Freundin hier ist Sakurachazz.“ Stellte sich Ruby und ihre Freundin Sakura vor.

“Ihr könnt mich aber auch gerne nur Sakura nennen!“, warf Sakura ein und hob ihren Hexenhut vom Boden auf.

Alexander stand auf.

“Der junge Mann, den du gerade umgenietet hast, heißt Alexander. Ich bin Sopdu.“ Stellte Sopdu zuerst Alexander und dann sich selbst vor.

Die beiden Mädchen kicherten und verabschiedeten sich. Auch Alexander und Sopdu gingen zurück zu ihrer kleinen Wohnung.

Sie traten in die Wohnung ein und Sopdu zog sich das Hemd aus und warf es über einen Sessel.

“Hast du gesehen, dass dir das Mädchen mit den rotem Stachelhaar schmachtende Blicke zugeworfen hat?!“, sagte Alex an Sopdu gewandt.

Sopdu grinste und strich über den muskulösen Bauch.

“Ich weiß! Aber das Mädchen, dass dich umgerannt hat, hat dir als wir gingen auf den Hintern gestarrt.“ Erwiderte Sopdu und piekste seinem Freund in die Seite.

“Ach, jetzt hör schon auf.“ Sagte Alexander und zog sich auch das Hemd aus. Jetzt standen beiden Jungen mit freien Oberkörper im Zimmer. Sopdu nahm Alexanders Gesicht zwischen seine Hände und küsste ihn verlangend.

Plötzlich krachte die Tür auf und Jaden kam herein gestürzt. Er bremste schlitternd ab und kam kurz vor Alex und Sopdu zum Stehen. Erst jetzt bemerkte er, in welche Situation er geschlittert war.

“Uups, Sorry, da habe ich wohl gestört. Ich geh dann wieder mal.“, druckste Jaden.

Alexander ließ ein wenig angesäuert von Sopdu ab und sagte:

“Das brauchst du jetzt auch nicht mehr. Sopdu und ich wollten sowieso nicht weiter gehen.“

Jaden wurde rot wie eine Tomate im Gesicht, als ihm die tiefere Bedeutung von Alexanders Worten bewusst wurde.

“Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du erst anklopfen sollst, bevor du in einem Raum stürmst!“, meckerte eine Stimme und einen Moment später kam Jesse ins Zimmer.

Jaden drehte sich zu Jesse um und erwiderte:

“Du hast doch gesagt, dass die Beiden noch nicht so weit gegangen sind. Deshalb habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.“

Jesse verdrehte die Augen.

“Das stimmt, aber das heißt doch nicht, dass die beiden nicht auch mal ausprobieren wollen, was ihnen gefällt.“ Sagte Jesse und grinste Alexander und Sopdu verrucht an.

“Ja aber...!“, sagte Jaden, doch er wurde von Alexander unterbrochen.

“Es reicht jetzt! Nur weil du und Jesse schon reichlich Erfahrung gesammelt habt, muss das nicht auch auf uns zutreffen. Und zu eurer Information: Ich wollte es noch nicht und das hat auch seinen Grund!“, sagte Alexander scharf.

Aus Jadens Gesicht wich das für ihn so typische Grinsen und er verstummte. Jesse warf Jaden einen Blick zu, der eindeutiger nicht hätte sein können und zog ihn aus dem Zimmer.

“Jetzt ist Jaden beleidigt!“, sagte Sopdu und zog Alex in seine Arme.

“Ist mir egal. Die beiden tun immer so, als wollten sie uns beobachten, damit sie uns irgendwann erwischen. Sie können doch nicht erwarten, dass wir so offen sind wie sie.“ Sagte Alexander und setzte sich auf einen Stuhl.

“Das stimmt, aber du hättest Jaden nicht so anfahren sollen. Ich habe schon lange gemerkt, dass du deinen Körper niemals selbst anfasst. Du streichst dir nie über den Hals. Berührst nie deinen muskulösen Bauch, auf den jeder andere Junge in deinem Alter stolz gewesen wäre und zum Beispiel tust du dir nie etwas gutes, wie zum Beispiel mal in eine Sauna zu gehen oder mal das zu machen, was Jesse und Jaden meinen. Gib mir deine Hände, ich werde dir jetzt zeigen, wie es sich anfühlt, wenn man über seinen eigenen Körper streicht.“ Sagte Sopdu und nahm Alexanders Hände in seine eigenen Hände.

Sanft fuhr er mit Alexanders Händen über dessen Gesicht. Fuhr zuerst über dessen Konturen, dann über Stirn, Nase und fuhr ganz langsam und deutlich über Alexanders Lippen.

“So schön. Deine Lippen sind perfekt gemacht fürs Küssen!“, sagte Sopdu und hauchte seinem Freund einen leichten Kuss auf die Lippen.

Alexander lächelte sanft und Sopdu fuhr fort, Alexanders Körper mit dessen Hände weiterzuführen.

Er fuhr mit Alexanders Händen zuerst dessen rechten, dann dessen linken Arm entlang. Danach fuhr er mit dessen Händen über Alexanders Bauch und fuhr jeden einzelnen Muskel nach. Er fuhr hinunter zum Bund von Alexanders Hose und legte dessen Hände auf den Knopf der Hose.

“Jetzt zieh` dir die Hose aus.“ Befahl Sopdu sanft.

Alexander warf ihm einen prüfenden Blick zu.

“Keine Panik. Ich werde nichts machen, was du nicht möchtest.“ Versprach Sopdu.

Alexander nickte und warf einen Blick zur Tür. Sopdu verstand, was Alexander beschäftigte, stand auf und eilte schneller als das menschliche Auge reagieren konnte zur Tür und schloss diese ab. Danach ging er wieder zurück zu Alexander und dieser knöpfte sich die Hose auf und zog sie herunter.

Sopdu nahm wieder Alexanders Hände in seine Eigenen, fuhr damit über dessen Boxershorts und hinunter zu seinen Schenkeln.

Alexander fing an zu zittern. Dieses Gefühl , was in ihm hoch kroch, hatte er schon so lange nicht mehr gespürt.

“Fühlt sich das nicht gut an? Komm schon, entspann dich!“, flüsterte Sopdu.

Alexander zog langsam die Luft ein und entspannte sich langsam. Sopdu merkte das und zog langsam Alexander die Boxershorts herunter. Alex zog zischend die Luft ein.

Sopdu lächelte Alexander verständnisvoll an und fuhr mit dessen Händen seitlich an seinem Becken entlang.

Plötzlich durchzuckte Alexander ein Gefühl, was er schon so lange nicht gespürt hatte. Sopdu hatte keine Stelle berührt, die eigentlich dafür verantwortlich war, doch schon allein, dass Sopdu mit Alexanders Händen so nah daran vorbei strich.

Alexander warf den Kopf in den Nacken und ließ einen erleichterten Seufzer hören. Sopdu fuhr weiter mit Alexanders Händen über dessen Becken und hinunter zu dessen Beinen, wo er jeden einzelnen Zeh abtaste und daran zog. Danach ließ er von Alexanders Händen ab und sah ihn an.

“Na, wie hat sich das angefühlt?“ Fragte Sopdu und sah Alexanders in die Augen.

In Alexanders Augen war ein Feuer der unterdrückten Gefühle erschienen, dass in seinen Augen flackerte. Sopdu verstand, was in seinem Freund vorging und erhob sich.

“Ich gehe jetzt mal zu Jesse und Jaden. Du kannst deinen Körper noch etwas weiter erkunden.“ Sagte Sopdu und lächelte verschmitzt.

Er stand auf, rannte mit vampirischer Schnelligkeit zur Tür, schloss sie auf und ging hinaus. Alexander hörte noch ein Klicken und wusste, dass Sopdu die Tür wieder verschlossen hatte.

Sopdu setzte ein Grinsen auf, als er die Tür verschloss. Seiner Meinung nach sollte sich Alexander auch mal etwas Gutes tun. Er schlenderte zu Jesses und Jadens Zimmer und klopfte an.

Als Jemand „Herein“,rief, trat Sopdu ins Zimmer und fand dort Jesse und Jaden beim Essen vor.

“Sorry, wenn ich beim Essen störe, aber ich muss Alexander jetzt erst mal alleine lassen.“ Sagte Sopdu und setzte sich auf die Couch.

Jesse und Jaden warfen sich Blicke zu und Jesse fragte:

“Habt ihr Beiden euch gestritten?“

Sopdu schüttelte den Kopf.

“Nein, aber wir haben uns unterhalten. Ich habe gemerkt, dass er sich nicht selbst anfässt, egal in welcher Hinsicht, deshalb habe ich etwas ausprobiert. Ich habe ihm gewisse Sachen gezeigt und mit seinen Händen bin ich seinen Körper entlang gefahren. Wir haben nichts Unanständiges getan.“ Sagte Sopdu und faltete die Hände auf seinem Schoß, damit die beiden Jungs nicht sehen konnten, was Sopdu vor ihnen verbergen wollte.

Durch seine Verbindung konnte Sopdu spüren, welche Gefühle gerade in seinem Freund und Gefährten tobten und auch ihn ließ es nicht kalt.

“Willst du auch was essen?“, fragte Jaden und riss Sopdu so aus seinen Gedanken.

“Nein danke. Ich koche nachher für Alexander und mich.“ Erwiderte Sopdu.

Jaden wollte schon etwas antworten, doch es klopfte an der Tür.

Jesse stand auf. Ging zur Tür und öffnete die Tür.

Vor der Tür standen die zwei Mädchen, denen sie schon vorhin begegnet waren.

Als sie Jesse erblickten, schluckten beide und das Mädchen mit den roten Stachelhaar namens Ruby grinste, als sie ins Zimmer sah und Sopdu erblickte. Sie wollte schon ins Zimmer gehen, als Jesse ihr in den Weg trat.

“Kann ich euch beiden helfen“,fragte Jesse.

Die beiden Mädels sahen ihn an und bemerkten anscheinend erst jetzt, wer ihnen im Weg stand. Ihnen fielen fast die Augen aus, als sie Jesse erblickten. Verdenken konnte man es den Mädels nicht, denn so wie Jesse am Türrahmen lehnte und die beiden ansah, hätte kein Mädchen ihm Widerstehen können. Er trug ein schwarzes, ärmelloses Shirt wodurch seine muskulösen Arme gut zur Geltung kamen. Seine orangefarbenen Augen funkelten.

“Der gehört mir! Miau!“, zischte Ruby ihrer Freundin ins Ohr.

Natürlich hatte es Jesse als Dämon gehört und er grinste. Er trat einen Schritt zurück und ließ die beiden Mädels ins Zimmer treten.
 

Ende des 39.Kapitels (Erster Teil)

Die Gabe der Könige

40.Kapitel Die Gabe der Könige
 

Am nächsten Tag schliefen sie etwas länger, da sie keinerlei schulischen Verpflichtungen nachgehen mussten. Sopdu hatte sich am Abend des Vortags einfach neben den bereits schlafenden Alexander gelegt, nachdem er das von Alexander benutzte Taschentuch weggeschmissen hatte.

Als Alexander die Augen aufschlug, erblickte er einen schlafenden Sopdu, der neben ihm lag und den Eindruck erweckte, als wenn er kein Wässerchen trüben konnte.

Alexander stand aus dem Bett auf und ging in die Küche, um dort erst mal Frühstück zuzubereiten. Als er gerade die Eier in der Pfanne briet, trat Sopdu gähnend in die Küche.

„G-guten Morgen!“,wünschte er Alexander gähnend.

„Guten Morgen!“,erwiderte Alexander.

Sopdu setzte sich und sah Alexander dabei zu, wie er das Frühstück zubereitete. Nachdem Alexander damit fertig war, stellte er alles Notwendige auf den Tisch und setzte sich zu Sopdu.

„Wie geht es dir?“,fragte Sopdu.

„Gut. Warum fragst du?“,fragte Alex.

Sopdu warf seinen Freund einen prüfenden Blick zu.

„Du weißt genau, was ich meine. Ich habe gespürt, welche Gefühle gestern Abend in dir getobt haben.“ Erwiderte der Vampir.

Der Rotschopf schluckte den Bissen seines Brötchens herunter und sah zur Seite, damit er Sopdu nicht in die Augen sehen musste. Ihm war das Ganze ziemlich peinlich und so schwieg er.

Sopdu wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klopfte. Das war für Alexander die Gelegenheit, dem Thema zu entfliehen, und so ging er zur Tür und öffnete diese. Herein kamen Jesse, Jaden und Ryan, die bereits vollkommen angezogen und gefrühstückt hatten.

„Moin, Moin! Wie geht’s, wie steht´s? Sag mal Alex, warum bist du denn gestern so früh ins Bett gegangen?“,fragte Jaden, als er ins Zimmer getreten war.

Sopdu und Jesse tauschten schnell einen Blick aus und vermieden es dann gewissenhaft sich nochmals anzusehen, denn sonst hätten sie laut losgeprustet vor lachen.

Alexander räusperte sich und antwortete:„Ich war müde und bin deshalb etwas früher ins Bett gegangen.“

Jaden schien mit der Antwort zufrieden, doch als er Sopdu einen Blick zuwarf, konnte er noch sehen, wie Sopdu sich ein zweideutiges Grinsen verkniff.

„Was wollen wir denn heute an unserem freien Tag machen?“,fragte Ryan plötzlich in die Runde.

Alle sahen sich ratlos an, bis Jaden plötzlich ein Einfall kam.

„Schwimmen!“ schlug er vor.

„Kein Bock. Ich will lieber Basketball spielen!“,gab Alexander dagegen zurück.

Jaden wirkte ziemlich beleidigt, weil Alexander seinen Vorschlag nicht teilte und sogar die Frechheit besaß, einen eigenen zu machen.

„Wie wäre es, wenn wir runter zum Strand gehen. Diejenigen, die schwimmen wollen, können schwimmen gehen, diejenigen, die Basketball spielen wollen, spielen Basketball. Abgemacht?!“,schlug Jesse vor und alle stimmten zu.

So suchten sie sich alles für den Strand zusammen und machten sich auf den Weg.

Am Strand angekommen legten sie ihre Badehandtücher aus und Alexander holte seinen Basketball aus der Tasche und ging gemeinsam mit Ryan und Sopdu zum Basketballfeld. Sie begannen ein Spiel und waren so ins Spiel vertieft, dass sie die Krähe nicht bemerkten, die die drei Jungen schon seit ihrer Ankunft auf dem Sportplatz beobachtete. Die Krähe erhob sich und flog davon. Sie flog zu einer Frau deren Alter nicht so einfach zu bestimmen war, die in der linken Hand ein Zepter hielt und die Krähe erwartete. Als die Krähe auf dem Zepter landete, streichelte die Frau die Krähe unter dem Schnabel und sagte dann mit einer dunklen, schmeichelhaften Stimme:

„Was hat mein treuer Liebling mir zu berichten?

Sie studierte die Krähe, während diese krähte, mit den Flügeln schlug und mit dem Schnabel klackerte.

Wie vor den Kopf gestoßen schlug die Frau die Hand vor den Mund, krümmte sich und fing dann an zu lachen. Es war ein kaltes und freudloses Lachen.

„Diese große Gefahr geht also von fünf Halbwüchsigen aus. Welch eine Schmach, dass es Dschafar nicht zu Stande gebracht hat, diese Bälger zu vernichten. So werde ich mich dieser Bälger annehmen.“ Schnarrte sie und ließ ihr kaltes Lachen hören.

Plötzlich regte sich hinter der Frau eine Person.

„Aber Herrin. Bedenkt bitte, dass ihr nicht mehr auf den anderen Jungen zählen könnt. Dieser irrt irgendwo in der Dunkelheit herum.“ Kam es von der Person, die hinter der Frau kniete.

„SEI STILL! Ich brauche den Jungen nicht, mit ein paar Halbwüchsigen werde ich auch noch alleine fertig.“ Bluffte die Frau und drehte sich zu dem Mann um.

Der Mann war groß und hatte eine gewaltige Perücke auf dem Kopf sitzen.

„Die Jungen brauchen uns schon bald keine Sorgen mehr zu machen und die größte Gefahr schläft seit fast 1000 Jahren. Such du weiter nach dem Niemand des Jungen, denn nur mit dessen Niemand, können wir den schlafenden Jungen und dessen Wanderzirkus endlich und für immer los werden.“,keifte die Frau.

Der Mann verneigte sich und ging. Die Frau wandte sich wieder der Krähe zu und befahl dieser, die Jungen weiter im Auge zu behalten. Die Krähe erhob sich wieder in die Luft und flatterte hinüber zum Sportplatz, wo Alexander, Ryan und Sopdu noch immer Basketball spielten.

„Meine Güte, für so einen alten Sack spielst du ziemlich gut, Sopdu!“,sagte Ryan und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie den Basketballplatz verließen.

„Ich zeig dir gleich mal, wer hier alt ist!“,sagte Sopdu und ließ den Basketball auf seinem Zeigefinger kreisen.

Alexander, der hinter den beiden Streithähnen lief, beobachtete belustigt die beiden. Sie gingen hinüber zu Jesse und Jaden. So zogen sich Alexander, Sopdu und Ryan fürs Schwimmen um. Als sie fertig waren, gingen sie zu Jesse und Jaden ins Wasser, um sich abzukühlen.

Alexander genoss das kühle Wasser, während es an seinem Körper herab lief.

Plötzlich schlangen sich zwei kräftige Hände um seine Hüfte und zogen ihn nach hinten. Alexander verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten, landete jedoch nicht im Wasser. Er lehnte gegen jemanden und nahm einen Geruch aus Datteln und orientalischen Ölen war.

„Sopdu...!“,sagte Alexander, doch noch bevor er etwas Weiteres sagen konnte, versiegelte Sopdu seine Lippen mit einem Kuss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich Alexander von Sopdu und grinste ihn an.

Sopdu grinste ebenfalls und sagte:

„Du bist heute ein wenig wacklig auf den Beinen.“

„Ja, kann sein!“,erwiderte Alexander und wollte Sopdu nochmals küssen, als Jesse dazwischen ging.

„Seid vorsichtig! Da kommen die zwei Mädchen von gestern!“,zischte Jesse und Sopdu und Alexander traten sofort ein Schritt von einander weg, damit niemand Verdacht schöpfte.

„Hallo, alle miteinander, miau! Sakura und ich haben nach euch gesucht und euch hier schwimmen sehen. Können wir mit schwimmen?“,rief Ruby, als sie und Sakura am Strand angekommen waren.

Jesse grinste und ruckte mit den Kopf zu den beiden Mädels herüber. Jetzt wurden auch die anderen Jungs auf die Mädels aufmerksam und sie gingen gemeinsam aus dem Wasser und traten vor die Mädchen.

Als sie sich im Halbkreis vor den Mädels aufgestellt hatten, mussten diese schlucken, denn der Anblick, der sich ihnen bot, war doch wirklich nicht von schlechten Eltern. Ruby musste schlucken und Sakura bekam bei dem Anblick, der ihr gerade geboten wurde, Nasenbluten und holte sich ein Taschentuch hervor. Plötzlich fielen die Blicke der Mädels auf Jaden und sie traten auf ihn zu und beäugten ihn von oben bis unten.

Dann stellte sich Sakura hin und holte einen kurzen Stab heraus, an dessen Ende ein Sichelmond angebracht war und richtete ihn auf Jaden.

Dieser fing an zu schielen, um die Spitze des „Zauberstabs“ im Auge zu behalten.

„Du wirst der Nächste sein! Abra, Kadabra, Simsala, fertig ist der König nun da!“,sagte sie und wedelte mit dem Stab vor Jadens Nase herum.

Als Sakura fertig war, tat sie etwas, womit niemand gerechnet hatte. Sie beugte sich vor und küsste Jaden auf die Wange.

Jesse erstarrte zur Salzsäule und Jaden schien im ersten Moment gar nicht zu realisieren, was mit ihm geschah, doch im nächsten Moment sprang er einen Schritt zurück und fiel zu Boden. Die beiden Mädels kicherten und gingen von dannen. Jesse beugte sich zu Jaden herunter und half ihm wieder auf die Beine. Jaden hielt sich die ganze Zeit die Wange, wo ihn Sakura geküsst hatte. So gingen sie gemeinsam zurück zu ihren Zimmern und legten sich, weil sie erschöpft vom schwimmen waren, in ihre Betten.

Mitten in der Nacht...
 

„Bist du sicher, dass er es ist, Sakura?“,flüsterte Ruby und ließ wieder ein miauen hören.

„Ja, ich bin mir vollkommen sicher. Er ist der Einzige, der noch sterblich ist.“ Antwortete Sakura.

Sie standen beide in Jesses und Jadens Zimmer und vor dessen Bett.

„Aber wie bekommen wir ihn wach?“,fragte Ruby.

Auch Sakura wusste im ersten Moment darauf keine Antwort, doch dann kam ihr eine Idee. Sie beugte sich zu Jaden herunter und flüsterte ihm ein paar Worte ins Ohr.

Jaden schoss wie eine Rakete aus dem Bett und rannte die beiden Mädels fast um. Erst als er den halben Raum durchquert hatte, bemerkte er die Mädchen und fragte:

„Was macht ihr denn hier?“

Die beiden Mädels tauschten in der Dunkelheit des Zimmers einen Blick und Ruby erklärte dann:

„Wir sind hier, um dir einen Vertrag zu unterbreiten. Wir, die Wächterinnen der alten Ordnung, verleihen dir die Mächte der Könige, auch Geass genannt. Normalerweise erhält ein Mensch, wenn überhaupt, nur ein Geass, allerdings ist es bei dir anderes. Du erhältst zwei Geass und wirst dadurch zum Obersten König. Dadurch würdest du ewig leben und niemals mehr sterben.“

Jaden ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen. Die Tatsache, dass er niemals sterben würde und immer mit Jesse zusammen sein könnte, war wunderbar, doch so was hatte immer einen Haken.

„Das hört sich gut an, aber wo ist der Haken an der Geschichte?“,fragte Jaden offen heraus.

Die beiden Mädchen sahen sich nochmals an und jetzt antwortete Sakura.

„Der Haken ist die Tatsache, dass du deine Kräfte selbst herausfinden musst. Als Oberster König wirst du immer den Drang verspüren, die Wahrheit herauszufinden zu müssen.“

Jaden setzte sich in einen nahe stehenden Sessel und dachte über diese ganze Vertragssache nach.

„Gut, ich mach`s! Was muss ich tun?“,fragte Jaden.

„Überlass einfach alles uns!“,sagten die beiden Mädels und traten auf Jaden zu.

Jede der Beiden ergriff eine Hand von Jaden und plötzlich durchzuckten Blitze Jaden. Das Zimmer verschwand vor seinen Augen und er schwebte in der Luft. Um ihn herum schwirrten lange Rollen aus Pergament. Die zwei Stimmen der Mädchen ertönten.
 

„Du,

der du vom Teufel verschont wurdest,

du,

der du als Mensch sterblich bist!

Du,

der du würdig bist

schließt du mit uns den Vertrag

und erhältst das Geass,

die Gabe der Könige?!“
 

“Ja, ich schließe mit euch den Vertrag!“,rief Jaden und von weiter oben erleuchteten zwei Lichter.

Die Lichter flogen auf Jaden zu und trafen in jeweils einem Auge. Geblendet durch das Licht schloss er die Augen und hatte im nächsten Moment das Gefühl, als würde er nach hinten weg kippen und fallen.

Das nächste, was er fühlte, war die weiche Bettdecke. Er öffnete die Augen und wenn er einen Spiegel zu Hand gehabt hätte, dann hätte er gesehen, das sein rechtes in einem leuchtenden Orange und sein linkes Auge in einem leuchtenden Grün erstrahlte.

Jaden schlief schnell wieder ein und drehte sich näher zu Jesse.
 

Ende des 40. Kapitels

Tanzende Flammen im Wind

41.Kapitel: Tanzende Flammen im Wind
 

Als Alexander am nächsten Morgen aufwachte, wusste er sofort, dass sich etwas verändert hatte. Die Luft um ihn herum schien sich selbst verändert zu haben und doch wusste er, dass es mit seinen Freunden zu tun hatte. Woher er das wusste, konnte er nicht sagen, aber er würde dieser Erkenntnis auf die Spur kommen. So stand er aus dem Bett auf und machte sich fertig für den Unterricht, der heute wieder stattfinden sollte. Als er vollkommen angezogen in die Küche trat, sah er Sopdu, der fluchend eine verbogene Pfanne in der Hand hielt.

„Du verdammtes scheiß Teil. Warum wirst du nicht heiß?“,fluchte Sopdu und wedelte mit der Pfanne herum.

Alexander ging zum Herd und sah sofort, was das Problem war.

„Wie wär's denn mal mit den Herd anzumachen? Danach stellst du die Pfanne auf den Herd und gibst ein wenig Butter oder Margarine rein.“ Erklärte Alexander und nahm Sopdu die lädierte Pfanne ab.

Mit einer Handbewegung sorgte Alex dafür, dass die Pfanne wieder wie neu aussah und stellte sie auf den Herd. Er stellte die Temperatur für eine der Kochplatten ein und gab etwas Butter dazu. Nach weniger als einer Minute fing die Butter an zu schmelzen und er schwang die Pfanne ein wenig, damit die Butter besser verlief. Er ging zum Kühlschrank und holte den Eierkarton heraus und sah nun Sopdu an.

„Willst du eher Spiegeleier oder Rühreier?“,fragte er Sopdu.

„Spiegeleier!“,brummte Sopdu.

Anscheinend war es ihm ein wenig peinlich, dass er so etwas nicht hin bekam.

Alexander hingegen nahm drei Eier aus dem Karton, schlug sie auf und gab sie in die Pfanne. Sofort fing es an zu bruzzeln und nach wenigen Momenten waren die Spiegeleier fertig.

„Teller!“,befahl Alexander und noch bevor Sopdu das wahrgenommen hatte, flog ihm schon ein Teller um die Ohren.

„Hey, was soll denn das?“,fluchte Sopdu und hielt den nächsten Teller davon ab, ihm mitten ins Gesicht zu fliegen.

„Ach, Mist. Entschuldige, aber ich hab meine Kräfte noch nicht zu hundert Prozent unter Kontrolle, wenn ich mich auf etwas anderes konzentriere.“ Erwiderte Alexander und ließ die beiden Teller neben sich auf die Arbeitsplatte fliegen.

„Dann müssen wir wohl noch ein wenig üben.“ Sagte Sopdu, worauf ihm Alexander zustimmte.

„Jep und ich bringe dir das Kochen bei. Warum kannst du das denn nicht?“,fragte Alexander.

Sopdu wirkte ein wenig verlegen.

„Ach weißt du, ich hab mich immer verköstigen lassen und wenn ich es mal lernen wollte, hatte ich keine Zeit!“

Alexander schüttelte grinsend den Kopf. Er machte für Sopdu die Spiegeleier auf einen Teller und briet für sich selber noch ein paar Rühreier.

Als er fertig war, setzten sich die beiden Jungs an den Tisch und fingen an zu essen.

Nachdem sie fertig waren, räumten sie ihre Teller weg und machten sich auf den Weg zum Unterricht. Als sie an Ryans Zimmer vorbei kamen, stürzte dieser heraus und grinste über beide Ohren.

„Was ist denn los?“,fragte Alex seinen jüngeren Bruder.

„Unser guter Professor scheint entweder ein richtiger Schürzenjäger zu sein, oder er hat ein Faible für Frauenklamotten. Ich hatte vorhin beim Anziehen eine Schublade verwechselt und hab bei ihm so ne Steinschleuder gefunden.“ Sagte Ryan und prustete vor Lachen.

„Häh, was meinst du mit Steinschleuder?“,fragte Sopdu.

Ryans Grinsen wurde noch breiter und er antwortete:

„Na das, was die Frauen immer tragen, damit ihre Brüste nicht so hin und her wackeln.“

Ryans Lachen wurde immer lauter und manche Leute drehten sich zu ihm um und fragten sich wahrscheinlich, ob er noch alle Tassen im Schrank hatte.

„Ryan, kann es vielleicht sein, dass der Professor eher eine Frau ist, anstatt ein Mann?“,fragte Alexander und brachte so seinen kleinen Bruder zum Grübeln.

„Kann natürlich sein, aber dann würde ich doch gar nicht mit ihm in einem Zimmer leben dürfen. Wenn er wirklich eine Frau ist, dann will ich mir gar nicht vorstellen, dass er mich nur mit einer Boxershort bekleidet gesehen hat.“,sagte Ryan.

Keiner sagte dazu etwas und so schwiegen sie erst mal. Sie kamen stillschweigend zur Übereinkunft, dieses Thema erst mal nicht weiter zu diskutieren. Plötzlich rief Jemand von hinten Alexanders Namen und der Angesprochene drehte sich um. Etwas weiter hinten im Gang standen Jesse und Jaden. Sie gingen auf beide zu und das Gefühl von heute Morgen kam wieder in Alexander auf.

„Guten Morgen!“,wünschte ihnen Jaden.

„Du bist jetzt also auch nicht mehr sterblich, nicht war Jaden?!“,begrüßte er Jaden.

Jaden grinste und öffnete langsam die Augen. Das eine leuchtete orange, das andere grün.

„Vor dir kann man auch nichts Geheim halten. Ja, ich bin jetzt auch unsterblich. Was aber meine Fähigkeiten angeht, so tappe ich leider noch etwas im Dunkeln.“ Erwiderte Jaden.

Plötzlich wurden seine Augen wieder bräunlich, so wie sie schon immer waren. Ryan stürmte an Alexander vorbei, sprang Jaden um den Hals und gratulierte ihm für seine Unsterblichkeit.

Plötzlich ertönte eine gewaltig verstärkte Stimme durch den Gang.

„Alle Schüler und Schülerinnen, sowie alle Kräfte des Lehrkörpers haben sich auf der Stelle in der Aula einzufinden. Ich wiederhole: Alle Schüler und Schülerinnen, sowie alle Kräfte des Lehrkörpers haben sich auf der Stelle in der Aula einzufinden.“

Die Freunde sahen sich verwundert an und machten sich auf den Weg zur Aula.

In der Aula angekommen erkannten sie, dass sich einige Offizier und ein etwas älterer Mann mit einer riesigen Perücke auf der Tribüne versammelt hatten.

Nachdem alle Schüler und Lehrer in der Aula angekommen waren, trat ein blonder Offizier ans Mikrophon.

„Willkommen werte Lehrerschaft und auch die Schüler und Schülerinnen möchte ich Willkommen heißen. Mein Name ist Oberst Schneizel und ich möchte euch gerne eure Majestät vorstellen.“ Sagte Schneizel und der ältere Mann mit der Perücke trat hervor.

„Ich grüße euch. Mit Sicherheit fragt ihr euch, warum ihr hier hergerufen wurdet und ich werde euch auch gerne den Grund mitteilen. Der Grund dafür ist das Verhalten einer bestimmten Terrorgruppe, die ausschließlich aus Eleven besteht. Eleven ist, wie ihr alle wisst, unsere Bezeichnung für die japanische Bevölkerung. Diese Gruppe hat bereits mehrere Anschläge verübt und sie planen weitere Anschläge. Deshalb werden ab heute verschärfte Sicherheitsstandards an der Schule ausgeübt. Deshalb wird es neben dem Wachpersonal drei weitere Lehrkräfte geben, die für eure Sicherheit verantwortlich sind. Ich möchte euch gerne diese neuen Lehrkräfte vorstellen.“ Sagte der Mann und es traten ein paar neue Lehrer und Lehrerinnen auf die Bühne.

Zuerst trat eine Frau auf die Bühne, deren Alter schwer zu ermitteln war. Sie stützte sich auf einen Stab und sah geringschätzig in die Menge der Versammelten.

Als zweite Person trat ein junger Mann mit flammend rotem Haar auf die Bühne. Seine Haare hatte er zu Stacheln hochgegelt und unter seinen Augen hatte er jeweils ein Tattoo in der Form einer umgedrehten Träne. Die dritte und letzte Person war eine ältere Frau, die ihre Haare zu einem Armeisenhügel hochgezogen hatte. Die neuen Lehrer verbeugten sich und verließen dann die Bühne wieder. Damit war die Versammlung wohl beendet, denn alle Schüler verließen die Aula wieder und machten sich auf den Weg zu ihren Klassenräumen.

Dort angekommen setzten sich Alexander und Sopdu auf ihre Plätze und warteten auf ihren Lehrer. Die Tür öffnete sich und herein kam der Mann mit dem feuerroten Stachelhaar und den Tränentattoos. Er trug ein schwarzes Hemd mit einer Flammenstickerei und in der rechten Hand trug er eine Aktentasche.

Er warf die Aktentasche auf das Lehrerpult und setzt sich darauf.

„Jo! Ich bin dann wohl für den Kindergarten verantwortlich! Gestatten: Axel! A-X-E-L, könnt ihr euch das merken?“,stellt er sich vor und fasste sich dabei mit dem Zeigefinger an die Schläfe.

Alexander sah seinen neuen Lehrer an und fragte sich, was dieser Zirkus sollte.

Der Lehrer hatte seinen Blick bemerkt und zeigte nun auf Alexander.

„Hey du da, Kleiner! Wie heißt du?“.fragte er Alexander.

Alex fühlte in seinem Innersten einen zornigen Stich. Noch nie hatte es jemand gewagt, ihn als „Kleiner“ anzusprechen. Alexander stand auf und sogar Sopdu rutschte ein wenig vor ihm weg, da er Alexanders unterdrückten Zorn spürte.

„Alexander Rhiemer. Freut mich, dich kennen zu lernen, Axel!“,stellte sich Alex vor.

Das Alexander es gewagt hatte, seinen Lehrer zu duzen, verblüffte alle und nun sahen alle in der Klasse abwechselnd von Alexander zu Axel.

Dieser grinste.

„Mut hast du ja, dass muss ich dir lassen. Nachher wirst du der Erste sein!“,sagte Axel, stand auf und ging durch die Schülerreihen.

„Nachher bei was denn?“,rief Jesse in den Klassenraum.

Axel drehte sich um und antwortete:

„Nur weil ich nicht so verkalkt wie die anderen alten Säcke hier an der Schule bin, heißt das nicht, dass man einfach in meinen Unterricht rein rufen kann, du kleiner Pimpf! Anscheinend weiß der Kindergarten noch nicht, welche Art von Unterricht ich gebe. Nun, ich werde es euch verraten: Es ist ein Selbstverteidigungsunterricht und jetzt auf zum Übungsplatz!“,befahl Axel und die Klasse machte sich auf den Weg nach unten.

Als Sopdu seinen Gefährten einen Blick zuwarf, konnte er in dessen Augen ein gefährliches Funkeln sehen. So gingen sie mit ihrer Klasse und dem Lehrer hinunter zum Übungsplatz. Sie zogen sich in der nahe gelegene Turnhalle um und gingen dann zurück auf den Übungsplatz. Axel, ihr Lehrer, wartete bereits dort auf sie und als er Alexander erblickte, warf er ihm ein Holzschwert zu.

Elegant fing Alexander das Schwert auf und wartete auf den Angriff seines Lehrers.

Dieser nahm sich anstatt eines Schwertes zwei Platten, an deren äußeren Rändern Stacheln angebracht waren und griff Alexander sofort an.

Alexander wich aus und ging in einen Konterangriff über. Axel wich diesen mit einer Rolle rückwärts aus und sprang sofort zurück und Alexander in den Bauch. Dieser stolperte zurück und konnte so einen Schlag von Axel nicht mehr entkommen. Axel erwischte ihn an der linken Schulter und obwohl auch seine Waffe nur aus Holz war, zwickte es ganz schön.

Axel grinste und ließ seine Waffe sinken.

„Na, schon genug, Kleiner? Mit Sicherheit willst du jetzt erst mal zu Mami rennen und dich aus heulen!“,sagte Axel und ein siegessicheres Grinsen lag auf seinen Zügen.

Alexander stand wieder auf und streckte sich. Er ließ die Arme kreisen und man hörte manchmal ein kleines Knacken.

„Nö, aber es wäre ganz nett, wenn wir jetzt die Aufwärmübung beenden könnten und zum Hauptteil übergehen.“ Sagte Alexander und griff zu schnell an, dass es schwer war, ihm mit einem menschlichen Auge zu verfolgen.

Axel war total verblüfft von diesen Angriff und wich ein paar Schritte zurück. Lange konnte er Alexanders Angriffen jedoch nicht Ausweichen und so traf Alexander ihn kurz nach einander 3 mal.

Axel schnaufte laut und hörbar.

„Nicht schlecht. Das muss ich dir zugestehen. Du hast echt was auf dem Kasten, aber gegen „ihn“ würdest du trotzdem nicht bestehen.“ Sagte Axel keuchend und ließ seine Waffe sinken.

„Gegen wen würde ich nicht bestehen?“,fragte Alexander und er stand da wie auf glühenden Kohlen.

Er wollte unbedingt eine Antwort auf seine Frage, doch Axel wandte sich der Klasse zu und beendete den Unterricht. Noch bevor Alexander seine Frage wiederholen konnte, war Axel verschwunden. Er sah Sopdu an, der aber nur mit den Achseln zuckte und zurück zu ihren Klassenzimmer ging. Alexander folgte ihm, nachdem er sich umgezogen hatte und setzte sich im Klassenzimmer auf seinen Platz.

Nach kurzer Zeit klingelte es zur nächsten Stunde und ihre Klassenlehrerin trat ein. Der kommende Unterricht war im Gegensatz zu dem Unterricht von Axel eher langweilig und verging recht langsam.

Nachdem sie auch die letzte Stunde absolviert hatten, gingen die beiden Freunde zurück in ihr Zimmer.

Als Sopdu die Tür geschlossen hatte, umarmte er Alexander von hinten und flüsterte ihm ins Ohr:

„Zieh dir mal dein Hemd aus, ich möchte die Stelle sehen, wo dich dieser Axel getroffen hat!“

Alexander tat wie geheißen, öffnete die Knöpfe seines Hemdes und zog es aus. Sopdu fuhr mit dem Zeigefinger die Striemen entlang, die der Schlag verursacht hatte. Genüsslich fuhr er sich dabei mit der Zunge über die Lippen..

„Wenn du Hunger hast, bedien` dich!“,sagte Alexander und legte seinen Hals von den Haaren frei.

Sopdu sah ihn verblüfft an. Er hatte doch seine Gedanken für sich behalten.

„Woher wusstest du...?“,fragte er, doch er wurde von Alexander unterbrochen.

„Da hinten steht ein Spiegel. Im Gegensatz zu dieser albernen Legende haben Vampire wirklich Spiegelbilder. Ich habe nur deinen begehrlichen Blick auf meinen Hals gesehen. Also los, aber tu mir bitte einen Gefallen und klecker nicht so, ich will nicht, dass Blut auf den Teppich tropft!“,sagte Alexander schelmisch.

Sopdu warf ihm einen Blick zu.

„Willst du jetzt frech werden?“,stellte er diese simple Frage in den Raum.

„Das würde ich mir niemals erlauben! Aber jetzt mach schon, mein Angebot gilt nicht ewig!“,sagte Alexander und strich verlockend über seinen Hals.

„Du hast es so gewollt!“,flüsterte Sopdu in einem dunklen und zugleich verlockenden Ton.

Gleich darauf ließ er seine verlängerten Eckzähne in Alexanders Hals bohren.

Der Rotschopf stöhnte auf. So schmerzhaft wie beim ersten Mal war es zwar nicht, aber jetzt mischte sich der Schmerz noch mit etwas anderem. Was es war, konnte Alexander nicht bestimmen aber es dauerte auch nicht lange und Sopdu löste sich wieder von ihm.

Sopdu leckte sich noch den letzten Tropfen von Alexanders Blut genüsslich von den Lippen. Danach streckte er sich und wollte sich schon fürs Bett fertig machen, als Alexander in zurück rief.

„Hey, was soll das? Macht du wenigstens die Löcher noch zu, wenn du mich schon fast leer gesaugt hast?!“,rief Alex Sopdu hinterher.

Dieser grinste frech und antwortete:

„Nö, mit diesem besonderen Knutschfleck soll jeder sehen, dass du nicht mehr zu haben bist!“

Grinsend verschwand er im Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Na warte. Was du kannst, kann ich schon lange.“ Dachte sich der Rotschopf und teleportierte sich ins Badezimmer, genau hinter Sopdu.

Dieser wollte sich verwundert umdrehen, doch er wurde von Alexander aufgehalten.

„Wenn es dir so gut gefällt, will ich es auch mal ausprobieren!“,sagte Alexander und versuchte mit seinen leicht verlängerten Eckzähnen in Sopdus Hals zu beißen. Durch das Ritual hatte auch er etwas längere Eckzähne erhalten. Sopdu machte seinen Hals frei und Alexander biss vorsichtig hinein. Zuerst spürte er Sopdus warme Haut, dann benetzte eine süßliche Flüssigkeit seine Lippen und er sog sie gierig ein. Er war wie im Rausch und sein Körper verlangte immer mehr nach dieser Flüssigkeit, bis Sopdu ihm seinen Hals unsanft entzog. Dieser keuchte und als er sich zu Alexander umdrehte, erblickte er diesen mit einem hungrigen Blick. Was er dann sah, ließ ihn vollkommen verwundern. Alexanders Engelsflügel waren aus seinen Rücken getreten, doch sie waren nicht nur wie früher Weiß, sondern jetzt durchzogen die Flügel feine rote Äderchen.

„Das ist auch eine Neuerung, die nur unter Gefährten auftritt. Jetzt bist du mein Blutsengel. Komm, lass uns ins Bett gehen.“ Sagte Sopdu und gemeinsam machten sie sich fertig für Bett.
 

Ende des 41. Kapitels

Rotes Feuer, grünes Feuer

42.Kapitel: Rotes Feuer, grünes Feuer
 

Am nächsten Tag standen Alex und Sopdu bereits früh um sechs auf und machten sich für den Unterricht fertig. Nachdem sie fertig waren und ihre Schultaschen gepackt hatten machten sie sich auf den Weg in ihren Klassenraum. Auf dem Weg dorthin trafen sie Jesse und gemeinsam traten sie in den Klassenraum.

Am Lehrerpult saß bereits eine neue Lehrerin. Sie hatte ein blasses Gesicht und sah die Neuankömmlinge herabschätzend an. An ihrem Tisch lehnte ein Stab.

„Jetzt setzt euch schon! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“, blaffte die Lehrerin die drei Jungs an.

Sie tauschte mit allen einen vielsagenden Blick und setzten sich dann auf ihre Plätze.

Nachdem auch die anderen Schüler angekommen waren und sich gesetzt hatten, stand die Lehrerin auf und stützte sich auf ihren Stab.

„Ich bin Madame Sorcière Verte und werde euch in 'Antike Geschichte' unterrichten. Fangen wir an!“.

So begann die Stunde und schon nach nur wenigen Minuten war klar, dass mit dieser neuen 'alten Lehrerin' schon mal nicht gut Kirschen essen war.

Diese Lehrerin duldete keinerlei Störungen und das bekamen einige Schüler, die sich flüsternd unterhalten hatten, zu spüren. Nachdem der gesamte Unterrichtsblock vorbei war, verließen sie den Klassenraum.

Jesse drehte sich noch mal um, um sich zu überzeugen, dass sie niemand hören konnte.

„Was haltet ihr von dieser alten Krähe? Also ich glaube, die hat Dreck am stecken.“, Sagte Jesse und die anderen nickten.

„Aber noch komischer finde ich ihren Namen. Madame Sorcière Verte, was für ein bescheuerter Name!“, sagte Sopdu und schüttelte den Kopf.

Alexander nickte.

„Jep, ihr Name heißt übersetzt soviel wie 'grüne Hexe'!“

Die Freunde brachen in schallendes Gelächter aus und auch Jaden und Ryan stießen zu ihnen und erkundigten sich worüber die Drei lachten. Nachdem Jaden und Ryan über alles im Bilde gesetzt worden waren, brachen auch sie in schallendes Gelächter aus.

Als es zur nächsten Stunde läutete, beeilten sie sich, damit sie noch pünktlich in ihre Klassenräume kamen. Alexander, Sopdu und Jesse rannten zur Turnhalle und zogen sich in Rekordzeit um. Nachdem sie fertig waren gingen sie zu ihrer Klasse und stellten sich in einer Reihe hin.

Axel, der gerade einen Vortrag über Disziplin gehalten hatte, unterbrach sich und sah die Zuspätkommer an. Er setzte seinen Vortag fort und als er fertig war, teilte er die Schüler in Zweierpärchen ein. Als er bei Alex, Sopdu und Jesse angekommen war, sagte er höhnisch:„Zeit das Dreamteam zu trennen!“

Axel grinste breit und rief drei andere Schüler herbei.

Alexanders Partner war ein Junge mit kurzen, braunen Haaren. Der Junge war ungefähr genauso groß wie Alexander. Er verbeugte sich und stellte sich vor.

„Hi, ich bin Suzaku Kururugi. Freut mich!“, sagte er und auch Alexander verbeugte sich.

Nun stellte sich auch Alexander vor und noch bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, ertönte Axels Stimme.

„Hey, ist der Kindergarten da hinten jetzt still. Wenn der Kuchen spricht haben die Krümel die Klappe zu halten.“, brüllte Axel und alle Schüler verstummten.

Als alle still waren, verkündete Axel die heutige Aufgabe.

Sie nahmen sich jeder ein Holzschwert aus einer Kiste und brachten sich in Stellung.

Alexander wartete darauf, dass sein Partner anfing und anscheinend wartete auch sein Gegner darauf, dass er anfing.

Als sein Gegner nicht anfangen wollte, startete Alex seinen ersten Angriff. Suzaku wich aus und startete einen Gegenangriff. Alex machten einen Sprung nach hinten und wich so Suzakus Angriff aus. Jetzt fing der Rotschopf an zu grinsen, denn ihm war etwas eingefallen. Er deutete einen Angriff auf Suzakus rechte Schulter an und als dieser versuchte zu parieren, änderte Alexander die Richtung seines Angriffs und traf Suzaku seitlich am Bauch. Dieser taumelte zurück und hielt sich den Bauch, wo Alexander ihn getroffen hatte.

„Nicht schlecht! Du hast was drauf!“, sagte Suzaku und grinste.

„Danke, du aber auch!“, erwiderte Alex und begab sich wieder in die Anfangsposition.

Noch bevor sie weiter machen konnten, stürmte Madame Sorcière Verte in die Turnhalle und wollte unbedingt mit Axel sprechen, worauf Axel sie etwas früher entließ. Nachdem sich Alex umgezogen hatte, ging er noch mal zurück zur Turnhalle, weil er hören wollte was dort beredet wurde. Als er die beiden Lehrer sah, versteckte er sich hinter der Tür und lauschte. Auch Sopdu und Jesse versteckten sich um zu lauschen.

„Sag mir jetzt, wo er ist!“, fluchte Madame Sorcière Verte.

„Ich weiß nicht, wen Sie meinen!“, antwortete Axel und an seinen Worte konnte man schon hören, dass er grinste.

„Du weißt genau, wen ich meine. Der Junge, der für unsere schmachvolle Gefangenschaft gesorgt hat.“, erwiderte Madame Sorcière Verte.

Axel ließ ein lautes Lachen hören.

„An der Gefangenschaft bist du ja selbst schuld. Wer sich so aufführt wie du es getan hast, musste ja mit so was rechnen!“, sagte Axel und er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Du vorlauter, kleiner... !“, brauste sie auf und schwang ihren Stab.

Plötzlich erschien ein grünliches Feuer und schoss auf Axel zu. Dieser ließ zwei Chakrams erscheinen und wehrte den grünen Flammenstrahl ab.

„He, du alte Hexe. Nicht gleich so aufbrausend. Oder willst du wieder verbannt werden, Malefiz?“, sagte Axel und grinste.

Diesmal war es Malefiz, die lachte.

„Du bist so scharfsinnig wie immer. Den anderen Lehrern konnte ich etwas vormachen, dir jedoch nicht. Ja, ich bin Malefiz und ich habe mich gemeinsam mit den anderen beiden befreien können. Sag mir sofort, wo ich den Jungen finde!“, schrie sie zornig und schickte einen weiteren Flammenstrahl auf Axel.

Dieser wich dem Strahl aus und ging zum Angriff über. Er ließ seine Chakrams kreisen und mehrere Feuersäulen schossen auf Malefiz zu. Diese verschwand in grünlichen Flammen und tauchte kurz danach hinter Axel auf. Dieser drehte sich zu langsam um, denn Malefiz hatte bereits einen Flammenfluch gegen ihn gesprochen. Auch wenn sich ihre Körper fast berührten, traf der Flammenzauber von Malefiz nicht ihr Ziel.

Als ihr Zauber an einer Barriere abprallte, sah sie etwas irritiert aus.

„Halt!“, riefen Alexander, Sopdu und Jesse wie aus einem Munde.

Sie rannten in die Turnhalle und stellten sich Malefiz gegenüber.

„Ihr drei kleinen Bälger. Wie könnt ihr es wagen? Euch werde ich es zeigen.“, Sagte sie und ließ einen Flammenstrahl auf die drei Jungen los.

Jesse ließ einen Strahl aus reiner Dämonenmagie frei und konterte so Malefiz` Feuerstrahl.

Alexander und Sopdu brachten sich in Stellung und Alex ließ sein Schlüsselschwert erscheinen. Sopdu ließ durch seine Vampirmagie seine wunderschöne und blutrote Klinge erscheinen. Als Malefiz auf die beiden anderen Jungen aufmerksam wurde und sie noch dazu das Schlüsselschwert erblickte, wich sie zurück.

„Nein, das kann nicht sein. Nicht schon wieder!“, stammelte sie,

Sie ließ einen Funkenregen aus grünen Flammen los, doch die drei Jungen wichen den Funken aus. Alexander und Sopdu schlugen Beide auf ihren Stab ein und dieser brach nach nur ein paar Schlägen auseinander. Malefiz wich weiter zurück und nun konnte Jesse sie mit seiner Dämonenmagie einen weiteren Schlag versetzen. Sie stürzten und landete auf dem Rücken.

„W-Was hast du nun vor?“, stammelte Malefiz.

„Ich bin hier her gekommen, um dich in Gewahrsam zu nehmen.“, antwortete der Rotschopf und hob sein Schwert.

„Stopp!“, rief eine Frauenstimme.

Sie alle sahen sich um und einen Augenblick später erschien ein kleiner, schwarzer Ball, der mitten in der Luft schwebte. Alle sahen wie versteinert die schwarze Kugel an, die sich zu einer großen ovalen Kugel vergrößerte. Einen Augenblick später traten zwei Personen aus dieser Kugel. Sie beide hatten schwarze Kutten an. Die kleinere Person war eine Frau mit strohblonden Haaren, die andere Person war ein Mann, fast so groß wie ein Riese und kurzen, stacheligen braunen Haar.

„Ihr...!“, keuchte Axel.

„Ja wir, du Verräter!“, schrie die Frau und trat einen Schritt vor und packte Malefiz grob und richtete sie auf.

„Und du kommst mit! Wir sind noch lange nicht mir dir fertig, Axel!“, sagte der riesige Mann mit seiner tiefen Stimme.

Gemeinsam gingen sie zurück durch die schwarze Kugel und zogen Malefiz hinter sich her. Alexander spurtete hinter ihnen her, doch er wurde von Axel aufgehalten.

„Nicht. Du hättest keine Chance gegen sie alle. Ich war auch einer von Ihnen, doch mich hat jemand dazu gebracht umzudenken und so habe ich diese Organisation, auch als Organisation 13 bekannt bekannt, verlassen. Ich war allerdings nicht der Erste, der Ihnen den Rücken zugewandt hatte. Meine Zeit hier ist abgelaufen, jetzt,wo sie mich gefunden haben.“, sagte Axel und wandte sich mit seiner rechten Hand nach hinten.

Wieder erschien eine schwarze Kugel, die sich zu einen Durchgang erweiterte. Axel winkte ihnen noch, ging dann durch die schwarze Kugel und war verschwunden.

„Nun, dann sollten auch wir uns auf den Weg zur nächsten Welt machen.“, sagte Alexander.

Sopdu und Jesse nickte und mit einer Handbewegung Jesses erschienen Jaden und Ryan, die sich verwirrt umsahen. Anscheinend hatten sie beide von einer Toilette geholt, denn sie hatten die Hosen geöffnet und erröteten, als ihnen klar wurde, dass sie nicht mehr auf dem Klo waren. Sie zogen die Hosen hoch und schlossen ihre Gürtel. Sopdu und Jesse lachten, doch Alex verdrehte die Augen und drehte sich um. Jetzt erschien ein Portal und öffnete sich vor ihnen.

„Aber was passiert mit dieser Welt? Diese Welt hat genug Probleme.“, sagte Jaden, nachdem er sich die Hose zugeknöpft hatte.

„Das stimmt, aber es gibt doch diesen anderen Schüler, Lelouch Lamperouge. Du hast es doch gemerkt. Auch er hat ein Geass und dazu noch die geistigen Fähigkeiten, um hier in dieser Welt so einiges zu verändern.“, sagte Ryan.

Alle nickten und nachdem auch das geklärt war, gingen sie durch das Portal und verließen diese Welt.
 

Ende 42. Kapitel

Eine neue Welt

43.Kapitel: Eine neue Welt
 

Mit einem lauten Krachen landeten sie auf einem harten Holzfußboden und rieben sich die Hintern. Sie waren in einem riesigen Raum gelandet, der zur einen Seite offen war und die Aussicht auf eine riesige Stadt bot.

Alexander stand auf und sah sich um. Er bemerkte, dass er wieder seine eigenen Sachen anhatte und er sah sich weiter in dem Raum um. Der Raum war riesig und es stand nur ein gewaltiger Schreibtisch darin. Hinter dem Schreibtisch, auf einem hohen Lehnstuhl, saß ein alter Mann, der einen schwarzen Kimono trug. Über den schwarzen Kimono trug er eine Art weißen Mantel. Dieser Mann hatte eine kahle Stirn, auf der eine große Narbe prangte, buschige Augenbrauen und einen langen Bart, den er mit einem Band zusammenhielt. Neben ihm stand ein anderer Mann.

Alexander erkannte in dem anderen Mann den Erzengel Michael.

„So sieht man sich wieder!“,sagte Alex und klopfte sich den Staub von der Kleidung.

Michael lächelte gutmütig und ging auf den rothaarigen Teenager zu.

„Du siehst gut aus. Wie geht es dir?“,fragte der Erzengel.

Jetzt waren auch die anderen aufgestanden und hatten sich neben Alex gestellt.

„Sieh mal einer an. Du bist ein Erzengel. Was machst du hier?“,fragte Jesse und sah Michael misstrauisch an.

Der Erzengel wandte sich Jesse zu und musterte ihn.

„Du bist ein Dämon, ich muss dir keine Rede und Antwort stehen!“,antwortete Michael.

„Wenn du ihn schon keine Antwort gibst, dann tu es mir!“,blaffte Alexander den Erzengel an.

Dieser wandte sich dem alten Mann zu, der noch immer hinter dem Schreibtisch saß und die Szenerie beobachtet hatte.

„Ich denke, dass Sie das jetzt erklären sollten, Generalkommandant Yamamoto!“,wandte sich der Erzengel an den Mann hinter dem Schreibtisch.

Der Mann nickte und wies die Teenager mit einer Handbewegung dazu an, sich vor seinem Schreibtisch aufzustellen.

Sie stellten sich vor dem Schreibtisch auf und einen Moment später öffnete der alte Mann einen Spalt breit die Augen.

„Nun, ihr seid jetzt in der Soul Society. Die Soul Society teilt sich ein zwei Bereiche: Seireitei und Rukongai. Ersteres ist der Ort, an dem ihr euch gerade befindet. Mein Name ist Generalkommandant Yamamoto. Ihr seid jetzt hier, um ein gewisses Problem zu beheben.“, sagte der Generalkommandant.

Die Teenager sahen sich an und Ryan fragte dann:

„Und was für ein Problem soll das sein?“

Der Generalkommandant öffnete ein Auge und sah Ryan musternd an.

„Das müsst ihr selber herausfinden.“, antwortete der alte Yamamoto.

„Jetzt müssen wir euch natürlich erst mal einkleiden, damit ihr wie echte Shinigamis ausseht!“,sagte der Erzengel und erntete eine Reihe fragender Blicke.

„Was sind Shinigamis?“,fragte Jaden und stellte die Frage, die allen Teenagern auf der Zunge brannte.

Der Erzengel Michael und der Generalkommandant Yamamoto tauschten einen Blick.

„Shinigamis sind Seelen, deren Körper bereits verstorben sind. Die Shinigamis absolvieren normalerweise zuerst eine schulische Ausbildung, bevor sie in die 13 Kompanien eingeteilt werden. In eurem Fall werden wir den schulischen Teil weglassen und euch direkt in die 13 Kompanien einordnen. Was ihr wissen müsst, wird euch von einem speziellen Lehrer beigebracht. Jetzt werden wir euch eure Kimonos zurechtmachen.“, sagte der Generalkommandant und klopfte mit einem Stab, der am Tisch lehnte und zwei weitere Shinigamis traten ein.

Nachdem der Generalkommandant die zwei Shinigamis eingewiesen hatte, verabschiedeten sich die Teenager von Yamamoto und Michael und folgten den beiden Shinigamis aus dem Raum.

Die beiden Shinigamis führten die fünf Freunde einen mit Holz gesäumten Gang entlang und gingen in einen Raum, der am Ende des Ganges angrenzte.

Der Raum dort war in mehrere Kabinen unterteilt und die Shinigamis wiesen die Freunde an, sich jeweils in einem abgegrenzten Teil des Raumes zu begeben. So gingen sie jeweils in einem angegrenzten Raum und warteten. Nach nur wenigen Minuten trat ein älterer Mann ein und zog ein Maßband heraus.

„Ich werde jetzt deine Maße nehmen, damit dein Kimono für dich angefertigt werden kann.“, sagte der Mann mit dünner Stimme.

So fing der Mann an, Alexanders Maße zu nehmen.

„Möchtest du, dass irgendwelche Extras in deinem Kimono eingearbeitet werden?“,fragte der Mann und notierte sich Alexanders Maße auf einem Klemmbrett.

Alexander überlegte und da fielen ihm drei Dinge ein.

So nickte der Rotschopf und sagte:

„Ja, ich hätte gerne drei Besonderheiten in meinem Kimono:

Besonderheit eins ist, dass ich gerne etwas mehr Freiheit um die Arme herum hätte, Besonderheit zwei ist, dass auf meinem Rücken zwei große senkrechte Spalten sein müssen, die sich leicht öffnen lassen und Besonderheit drei ist dieses Zeichen.“

Alexander zählte die drei Besonderheiten auf und zeigte dem Mann das Zeichen, das er auf ein Blatt gezeichnet hatte. Das Zeichen zeigte zwei gekreuzte Schwerter und in der Mitte eine einzelne Feder.

Der alte Mann notierte sich Alexanders Wünsche auf seinem Klemmbrett und verschwand dann. Nach ein paar Minuten kam er mit einem weiteren Shinigami zurück und zog eine breite, schwarze Stoffbahn heraus.

So holte der alte Shinigami Nähzeug aus einer Kommode heraus und fing an, den Stoff zu zerschneiden.

Nach einer Weile waren sie fertig und holten noch eine weiße Stoffbahn heraus. Aus dieser Stoffbahn schnitten sie den Innenteil, das Alex unter dem Kimono tragen sollte.

Nachdem sie fertig waren, baten die beiden Shinigami Alexander, seine bisherige Kleidung bis auf die Unterwäsche abzulegen, was dieser auch tat.

Die Shinigami beäugten Alexander, bevor sie ihm zuerst das weiße Innenteil und dann noch den schwarzen Kimono anzogen. Um seinen Wunsch zu entsprechen, hatten die beiden Shinigami den rechten Ärmel vollkommen weggelassen. Auf der rechten Seite, an der der Ärmel fehlte, schlang sich ein schwarzes Band von seiner rechten Schulter um seinen rechten Arm und verband sich so mit einem schwarzen Handschuh. Dadurch kam sein muskulöser Arm noch besser zur Geltung.

Auf der linken Seite hatten die beiden Shinigami den Ärmel breiter gelassen,so dass der Stoff nicht an den Gelenken spannte. Er besah sich seine Arme an und war zufrieden. Jetzt schob der alte Shinigami einen Spiegel vor Alex und dieser besah sich seinen Rücken an und merkte, dass versteckte Schlitze in den Rückenteil eingearbeitet waren.

Alexander nickte zufrieden und sah sich weiter an seinem Kimono an. Er suchte das Zeichen, um das er gebeten hatte und fand es an einem Gürtel, er an seiner Hüfte befestigt war.

Die beiden Shinigami gaben ihm noch passende, weiße Socken und passende Sandalen. Alexander bedankte sich bei den beiden Shinigami und trat aus dem kleinen, abgegrenzten Bereich.

Außer ihn war bisher nur Sopdu fertig. Sein Kimono war schlank an seinen durchtrainierten Körper gehalten. Es zeichnete sich ein v-förmiger Ausschnitt von seinem Kimono ab, der so tief war, dass es bis zum Ansatz seiner Bauchmuskeln ging. Er grinste und zeigte auf ein Zeichen, dass ebenfalls an seinem Gürtel angebracht war. Alexander ging zu ihm herüber und besah sich das Zeichen an seinem Gürtel an. Es war das gleiche wie er es selber trug.

„Tja, die Gedankenübertragung funktioniert zum Glück auch in dieser Welt!“,dachte Sopdu und seine Gedanken übertrug er auf seinen Gefährten.

Alexander nickte und einen Moment später trat Ryan aus seinem Umkleideraum. Sein Kimono sah ganz normal aus, doch seine Ärmel waren verkürzt und reichten ihm bis zum Ellenbogen. Ein silberner Ring war an seinem Kragen befestigt. Auf dem Kopf trug er eine kleine schwarze Mütze. Auch er grinste und besah sich seinen Bruder und Sopdu an.

Nach ein paar Minuten kam auch Jesse aus dem kleinen Umkleideraum und sein Kimono war auf der rechten Seite mit kleinen, dunklen Flammen bedruckt. Um seinen Hals war ein schwarzes Lederhalsband befestigt.

„Wofür ist das Lederhalsband?“, fragte Ryan.

„Damit ich ihn hinter mir herziehen kann, wenn er unartig ist!“,antwortete Jaden, der gerade mit dem Umkleiden fertig geworden war.

Sein Kimono war schlank an seinen Körper gehalten. Die Ärmel waren mit Lederbänder an seinen Armen befestigt. Auch an seinem Hals war ein Lederband befestigt.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, traten die Shinigami vor, die die 5 Freunde eingekleidet hatten.

„Jetzt da ihr eingekleidet seid, möchte ich euch bitten uns zu folgen!“, sagte der alte Shinigami, der Alexander eingekleidet hatte.

Sie folgten den anderen Shinigamis und gingen zurück in das Büro des Generalkommandanten Yamamoto.

Dieser saß noch immer hinter seinem Schreibtisch und sah von einem Bericht auf, als sie eintraten. Auch der Erzengel Michael sah auf und lächelte.

Als sich die fünf Freunde wieder in einer Reihe aufgestellt hatten, verbeugten sich die anderen Shinigami vor dem Generalkommandanten und verließen den Raum.

„Da ihr jetzt wie echte Shinigamis ausseht, müsst ihr nur noch in die 13 Hofgarden eingeteilt werden. Ihr werdet in verschiedene Einheiten eingeteilt, damit ihr jeweils einen guten Einblick erhaltet.“ Sagte der alte Generalkommandant.

Er zog ein altes Blatt Pergament aus seinen Unterlagen und zog es zu rate.

„Alexander Rhiemer wird in die 5. Kompanie eingeteilt. Dein Hauptmann ist Kommandant Aizen.

Ryan Rhiemer wird in die 10. Kompanie eingeteilt. Dein Hauptmann ist Kommandant Hitsugaya.

Sopdu Andail-Afalhatmalut wird in die 3. Kompanie eingeteilt. Dein Kommandant ist Hauptmann Ichimaru.

Jaden Yuki und Jesse Andersen, ihr beide werdet in die 9. Einheit eingeteilt. Euer Hauptmann ist Kommandant Tōsen.

Nun, da ihr jetzt in eure Einheiten eingeteilt seid, benötigt ihr noch eure Zanpakutō. Damit ihr eure Zanpakutō erhalten könnt, müsst ihr in euch hinein hören. Wenn ihr das tut, werdet ihr bald eine Verbindung mit euren Zanpakutō herstellen und es wird vor euch erscheinen.“ Sagte der Generalkommandant.

Auf seine Worte hin schlossen sie alle die Augen.

Vor Alexanders innerem Auge erschien sofort Sopdu, sein Bruder und seine Freunde. Als er noch weiter in sich hineinschaute, sah er sich als Blutengel.

Plötzlich zischte es und Alexander öffnete die Augen. Vor ihm war ein lang gezogenes Licht erschienen und er griff hinein. Eine Hand schloss sich um einen Griff und er zog seinen Arm wieder aus dem Licht. In seiner Hand ruhte eine Klinge, die genauso schön wie gefährlich war. Die Klinge selber war schneeweiß und in der Mitte zeichnete sich eine blutrote Spur ab. Die Klinge war am Ende gebogen. In dem Griff des Schwertes waren weiße Opale eingearbeitet.

Die Klinge von Sopdus Schwert war blutrot, armlang und in seinem schwarzen Griff waren blutrote Tränen eingearbeitet worden.

Das Zanpakuto von Ryan sah eher aus wie ein Dolch und dessen Klinge war ebenfalls wie die von Sopdu blutrot. Auch der Griff von Ryans Zanpakuto war schwarz mit blutroten Tränen.

Jesse hielt ein langes Zanpakuto in den Händen, das er anscheinend mit zwei Händen zu führen pflegte. Es hatte eine glatte Klinge und in dessen Griff waren Saphire eingearbeitet, die wie die Farben des Regenbogens leuchteten.

Das letzte Zanpakutō, das von Jaden, war nicht viel größer als ein längeres Küchenmesser. Er hielt es etwas irritiert in den Händen und sah es verdattert an.

„Da ihr nun eure Zanpakutōs erhalten habt, werdet ihr jetzt zu euren Kommandanten geführt.“ Sagte der Generalkommandant.

Die anwesenden Shinigami führten die Teenager aus dem Büro und machten sich auf den Weg zu den verschiedenen Einheiten.
 

Ende des 43. Kapitels

Spurensuche

Kapitel 44: Spurensuche
 

Alexander ging einen langen Gang entlang, an deren Ende eine Tür offen stand. Er trat auf die Tür zu und trat ins Zimmer. Im Zimmer befand sich ein riesiges Doppelbett, das von Vorhängen verdeckt war. Er schob einen Vorhang weg und sah auf das Bett hinab. Dort lag Sopdu, eingehüllt in dem Seidenlaken und sah ihn erwartungsvoll an. Alex beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn verlangend. Er beugte sich über Sopdu und küsste ihn weiter ausgiebig. Während des Kusses öffnete er sein Hemd und strich es sich ab. Nun strichen seine Hände über Sopdus Gesicht und seinen Hals. Sie unterbrachen den Kuss und holten schnaufend Luft. Jetzt sah man ein loderndes Feuer in Alexanders Augen brennen. Seine Hände wanderten weiter über Sopdus Hals hinunter zu dessen starken Brust. Langsam schob er die Seidendecke von Sopdus Körper und besah ihn sich jetzt musternd an. Ein so schönes Wesen und er, Alexander, hatte sich bis jetzt immer geziert. Aber das war jetzt vorbei.

Alex küsste über Sopdus Brust hinunter zu seinen Bauchmuskeln. Sopdu wand sich unter Alexanders Liebkosungen. Der Rothaarige küsste sich weiter hinunter und blieb vor Sopdus Unterhose stehen. Er unterbrach seine Küsse und fuhr dann weiter an Sopdus Schenkeln hinab. Sopdu wand sich immer weiter und drückte sich seinem Freund entgegen, der ihn wieder auf das Laken zurück drückte. Er küsste sich wieder Sopdus Schenkeln nach oben und unterbrach wieder, als er an dessen Unterhose ankam. Er setzte wieder beim Bund der Unterhose an und setzte am Bund die Zähne ein und wollte sie herunterziehen. Ganz langsam, Stück für Stück bis...
 

Alexander schreckte aus seinem Bett auf. Wieder hatte er den selben Traum. Schon seit ein paar Tagen träumte er immer das Gleiche. Wieder wollte er etwas mit Sopdu tun. War das denn normal? Und wieder sah sich Alexander seine Boxershorts an, an der sich wieder ein dunkler Fleck abbildete. Er stand aus dem Bett auf und zog sich die Boxershorts aus. Wieder war der dunkle Fleck klebrig und wieder fühlten sich seine Beine wie Wackelpudding an.

Er sah aus dem Fenster und sah das Rot der Morgensonne. Er ging in den Waschraum und wusch sich dort und auch die Überreste seines Traums weg. Er sah in den Spiegel und erblickte seit langen wieder sein Spiegelbild. Er sah älter aus. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht und ließen ihn wild und kriegerisch zugleich aussehen. Als er mit der Hand an seinem Kinn entlangfuhr, spürte er einige Stoppeln. Er sah wieder in den Spiegel und erkannte, dass ihm ein leichter Bartflaum gewachsen war. Seine Haut spannte sich über den muskulösen Körper. Er suchte im Waschraum nach etwas, womit er sich rasieren konnte und in einer kleinen Komode fand er eine Rasierklinge.

Er hielt sich die Rasierklinge an die Wange, so wie er auch bei seinem Onkel gesehen hatte und zog die Scheide abwärts. Der Bartflaum löste sich, aber es blieb eine Fläche von rauen und unebenen Stoppeln zurück. Als er die Klinge ein zweites Mal ansetzte, hielt er die Klinge etwas schräger und hatte so mehr Erfolg. Er zog die Klinge bis zum Kinn, rutschte dort jedoch ab und schnitt sich dort tief in die Haut. Er stöhnte auf wegen des Schmerzes und drückte den Daumen auf die blutende Wunde. Er heilte die Wunde und wusch sich das Blut aus dem Gesicht. Er schwor sich ab sofort nur noch durch seine Kräfte als Blutsengel zu rasieren.

„Würde ich auch besser finden. Wäre doch beschissen, wenn du dich nur für eine Rasur köpfst!“,ertönte Sopdus Stimme in seinem Kopf.

Alexander verdrehte die Augen, verschloss seinen Geist und beendete seine Morgenhygiene. Er zog sich an, legte seinen Gürtel mit dem Schwert daran um seine Hüfte und verließ sein Zimmer. Er ging den Gang entlang und als er am Ende des Ganges an einer Treppe ankam, ging er sie hinunter und trat in einen Speisesaal. Dort saßen bereits weitere Shinigami, die aßen und sich unterhielten. Sie begrüßten ihn und luden ihn ein, sich zu ihnen zu setzen. Alexander setzte sich und begann sein Frühstück. Als er fertig war, trat ein weiblicher Shinigami zu ihm an den Tisch. Sie hatte schwarz-blaue Haare, die sie zu einem Dutt hochgebunden hatte. An dem einen Arm trug sie ein Symbol, das sie als Vizekommandantin auswies.

„Guten Morgen. Hauptmann Aizen möchte mit dir sprechen!“,sagte sie.

Alex stand auf und folgte der Vizekommandantin aus dem Speisesaal. Sie gingen gemeinsam einen langen Korridor entlang, an deren Ende eine Tür zur Hälfte offen stand. Die Vizekommandantin klopfte an die Tür und wartete. Nach der Aufforderung trat sie in den Raum und kündigte Alexander an.

Als die Vizekommandantin aus dem Raum trat und Alex zulächelte, trat der Rotschopf in den schwach beleuchteten Raum.

Auf einem erhöhten Sitzpolster saß ein Shinigami mittleren Alters. Er hatte braunes Haar und eine Brille mit quadratischen Gläsern. Ein gutmütiges Lächeln spielte sich auf seinen Zügen ab. Er trug über seiner gewöhnlichen Shinigamikleidung noch einen weißen Mantel.

„Sei willkommen, Alexander! Ich bin Kommandant Aizen und die Dame gerade eben ist meine Stellvertreterin Hinamori. Der Grund warum ich dich zu mir gerufen habe ist folgender: Ich möchte, dass du mit ein paar weiteren Shinigamis in die Welt der Lebenden gehst und dort die Hollowaktivitäten überwachst und wenn nötig eindämmst. Ich habe hier noch ein kleines Handbuch wo alles Notwendige drin steht. Wenn du keine Fragen mehr haben solltest, kannst du gehen. Die anderen Shinigamis erwarten dich am großen Tor.“ Erklärte Hauptmann Aizen und entließ Alexander.

Der Rotschopf verneigte sich und verließ den Raum. Die Vizekommandantin Hinamori erwartete ihn bereits.

„Du wurdest von Hauptmann Aizen in deine Aufgabe eingewiesen? Sehr gut,dann komm mit, ich bringe dich zum Tor.“, sagte Hinamori.

„Muss ich nicht Materialien für die Mission zusammen suchen?“, fragte Alexander und sah Hinamori fragend an.

Diese schüttelte lächelnd den Kopf.

„Die Versorgung wird von einer anderen Einheit gestellt, deshalb brauchst du nichts mitzunehmen.“, sagte sie und gemeinsam verließen sie ihre Einheit.

Sie gingen durch die Straßen und einen steilen Berg hinauf. Auf der Spitze des Berges warteten bereits vier weitere Shinigamis und Alexander lächelte, als er seine Freunde und seinen Bruder erkannte. Als Alex bei ihnen angekommen war, schloss er alle in die Arme und wollte schon fragen, wie es ihnen gehe, als ein Räuspern die Aufmerksamkeit auf die Vizekommandantin lenkte.

„Es ist natürlich schön zu sehen, dass ihr euch versteht, aber ich muss euch bitten, euch für eure Mission bereit zu machen!“, sagte Hinamori freundlich aber bestimmt.

Die Jungs lösten sich voneinander und wandten sich ihr zu.

Die Vizekommandantin klatschte in die Hände und ein riesiges Tor erschien, dass sich mit einem Beben öffnete. Sie verabschiedeten sich von Hinamori und gingen durch das Tor.

Als sie kurze Zeit später aus dem Tor traten, fanden sie sich in einem dunklen Park wieder.

„Wo sind wir hier?“, fragte Ryan.

„Kommandant Aizen sagte, dass das hier die Welt der Lebenden ist. Ich habe die Vermutung, dass die Welt der Lebenden das Gegenstück zu der Welt ist, aus der wir gerade kommen. Beide Welten zusammen diese letzte große Welt. Der Erzengel meinte damals, dass die letzte Welt mit Geistern zu tun hat. Anscheinend ist es unsere Aufgabe als Shinigami die Geister der Verstorbenen hinüber in die andere Welt zu begleiten. Der Hauptmann sagte aber auch, dass wir die Hollowaktivitäten beobachten und wenn nötig eindämmen sollen.“ Sagte Alexander und sah sich im Park um.

Die Anderen taten es Alexander gleich und verteilten sich im Park.

„Hier ist nichts! Lasst und woanders suchen!“, rief Ryan quer durch die Dunkelheit des Parks.

„Wenn du weiter so rummbrüllst, ist es kein Wunder, wenn wir nichts finden!“, zischte Sopdu wütend.

Sie versammelten sich in der Mitte des Parks.

„Ryan, wenn du weiter so laut bist, hören dich selbst die Hollows, die am anderen Ende dieser Welt sind. Aber hier ist tatsächlich nichts. Wir sollten woanders suchen, damit wir...!“, sagte Jesse, doch er wurde durch eine Welle von spiritueller Energie unterbrochen.

Die Jungs blickten sich um, bis sie ein gewaltiges Heulen, wie das von einem wilden Tier hörten und sie rannten auf die Stelle zu, wo sie den Park verließen und einen Außenbezirk einer großen Stadt betraten. Sie rannten die Straße entlang, bis sie an einem Platz ankamen an deren anderen Ende eine Kirche stand. Das es in dieser Welt so was wie eine Kirche gab, verwunderte die Jungs. Doch sie hatten nicht viel Zeit, sich über die Kirche zu wundern, denn wieder ertönte ein gewaltiges Heulen..

„Schnapp sie dir!“, schrie eine Stimme.

Die Jungs sahen sich nach dem Urheber der Stimme um und erblickten einen hochgewachsenen Mann mit langen, sandfarbenen Haaren. Der Fremde trug eine schwarze Kutte und hatte ein irres Grinsen aufgesetzt. Etwas am Erscheinungsbild des Mannes ließ in Alexanders Gedächtnis eine Erinnerung hochkommen.

„Hatten dieser riesige Mann und diese blonde Frau nicht auch solche Kutten an?“, schoss es dem älteren Rotschopf durch den Kopf.

Er warf Sopdu einen raschen Blick zu, der diesen auffing und mit einem Kopfnicken bestätigte. Wieder ertönte das tierische Heulen und diesmal erschien das Wesen dazu. Der Hollow nahm mitten auf dem Platz Gestalt an und er zerstörte gleich bei seiner Materialisierung mit seinem riesigen Fuß den Brunnen, der in der Mitte des Platzes stand. Der Hollow hatte die Form einer riesigen, blassblauen Eiswaffel auf zwei Beinen..

„Überlasst den ruhig mir! Übernehmt ihr diesen Typen!“, sagte Jesse und die Anderen nickten.

Jesse rannte in einem hohen Tempo auf den Hollow zu und begann ihn zu bekämpfen. Die Anderen machten sich auf den Weg zu dem Fremden mit der Kutte. Dieser bemerkte, dass Alex und seine Freunde auf ihn zurannten und er flüchtete in die Kirche. Sie rannten ihm hinterher, immer darauf bedachte, nicht von dem Hollow erwischt zu werden, der, da er jetzt von Jesse in die Mangel genommen wurde, ziemlich zu schlingern begann. Alexander, Sopdu, Ryan und Jaden rannten in die Kirche und fanden sich vor dem Altar wieder. Sie sahen sich um doch sie konnten nichts finden. Da setzte das Spiel einer Orgel ein. Sie blickten sich um, bis Ryan „Dort oben!“, rief und mit dem Zeigefinger auf die Orgel zeigte, die über ihnen angebracht war.

Sie wechselten einen Blick und mit einer Handbewegung teleportierte sie Alexander sie alle nach oben und jetzt standen sie genau vor der Orgel und dem Fremden, der die Orgel spielte.

„Wer bist du und was führst du und die anderen Kuttenträger im Schilde?“, fragte Sopdu laut.

Das Orgelspiel erstarb, als der Fremde aufhörte zu spielen. Er drehte sich zu den vier Teenagern um.

„Ihr seid ziemlich unhöflich, wisst ihr das?! Es gehört sich nicht, jemanden beim Musizieren zu stören. Ah, Musik und die Forschung haben doch beides eins gemeinsam. Mit beiden kann man das schöne Element des Eises wiederspiegeln. Ich tue dies übrigens immer gerne! Ich bin Vexen, der Professor des Eises und verantwortlich für die Erforschung der Herzen in der Organisation XIII!“, sagte Vexen.

Er erhob beide Arme in die Luft und ein riesiges Schild aus Eis erschien.

„Dieses Wissen wird euch aber nichts mehr bringen, den ihr seid bald sowieso auf der anderen Seite.“ Sagte Vexen mit seinem irren Grinsen auf dem Gesicht.

Er beschwor kleine Eispfeile herauf, die auf die Jungen zuflogen. Alexander wich einem der Eispfeile aus, indem er nach oben flog. Er wollte mit seinen Kräften schon zurückschlagen, doch eine Stimme sagte leise:

„Halt, benutze mich!“

Alex stutzte und sah sich nach dem Urheber der Stimme um, doch er erblickte niemanden. Er zog wie aus einem Reflex heraus das Schwert an seiner Seite, als die Stimme wieder ertönte.

„Ja, benutze mich!“

Er sah irritiert das Schwert an, beschloss dann aber, dem Wunsch des Schwertes folgezuleisten. Er zog es aus der Scheide und Alexander konnte förmlich spüren, sie sehr sich das Schwert auf den ersten Einsatz freute.

„Nun, wie heißt du denn mein Freund?“, schoss es dem Rotschopf durch den Kopf.

„Mein Name ist Twilight Angel. Wenn du sehen möchtest, wie ich in meiner ersten Form aussehe, dann rufe einfach „Zerspringe“ und ich werde mich in meine erste Form verwandeln. Später, wenn du mehr gelernt hast, werden wir uns auch zusammen verwandeln können. Das wird dann „Bankai“ genannt. Aber jetzt genug von mir! Wir haben einen Gegner.“ Sagte das Schwert.

Alex blickte auf und erkannte noch rechtzeitig, dass einer der Eispfeile genau auf ihn zugeflogen kam und er wich dem Geschoss haarscharf aus.

“Zerspringe!“, rief Alexander und sein Schwert leuchtet auf.

Plötzlich hielt er zwei Schwerter in den Händen. Das eine Schwert hatte eine blutrote Klinge und das andere Schwert hatte eine weiße Klinge. Er schlug mit beiden Schwertern nach einem der Eispfeile und zerschlug diesen, so dass nur noch ein feiner Eisstaub übrig blieb. Dies reichte als Ablenkung, damit sich Vexen einen Moment zu Alex drehte und Sopdu und Ryan so die Möglichkeit gab, gemeinsam das Eisschild zu zerstören und Vexen einen ziemlich schmerzhaften Schlag zu versetzen. Sopdu hob sein Schwert um die Sache zu beenden, als Jaden „Halt!“, rief.

Sopdus Klinge hielt einen Zentimeter vor Vexens Nase inne. Damit dieser nicht stiften gehen konnte, packte Sopdu ihn an der Kehle und drückte ihn gegen die nächste Wand.

„Was ist?“ fragte er in Jadens Richtung, ohne allerdings Vexen aus dem Blick zu verlieren. Jaden trat an Sopdu heran.

„Überlass ihn mir. Ich kann aus ihm noch ein paar Informationen herausholen!“, schlug Jaden vor.

Sopdu tauschte mit Alexander einen Blick, machte dann aber für Jaden das Feld frei. Dieser trat vor und beugte sich zu dem am Boden kauernden Vexen herunter. Jadens Augen verfärbten sich und Vexens Blick wurde starr.

„Ich möchte, dass du uns alles über dich, den anderen die wir getroffen haben und über die Person erzählst, für die du arbeitest!“, befahl Jaden Vexen.

Vexen nickte langsam und begann dann mit einer monotonen Stimme zu sprechen.

„Ich bin Vexen, von der Organisation XIII. ich bin für die Erforschung der Herzen verantwortlich und dazu kontrolliere ich das Element Eis. Die Organisation XIII besteht aus lauter Niemanden. Ein Niemand ist ein Wesen, das kein Herz und somit keine Gefühle mehr hat. Wir täuschen Gefühle häufig vor, um unsere Gegner zu verwirren und auszutricksen. Aber zwei von der Organisation XIII haben die Organisation verlassen und sind seitdem nicht mehr aufzufinden. Meine Aufgabe ist es, die beiden zu finden und zu erledigen. Unser Anführer, Lord Xemnas, ist darüber nicht sehr erfreut. Die beiden Mitglieder, denen ihr begegnet seid sind zum einen Lexaeus, der Starke und zum anderen Larxene, die schwarze Witwe.“, sagte Vexen.

„Wie heißen die Mitglieder, die die Organisation verlassen haben?“, fragte Sopdu.

„Die beiden Mitglieder heißen Axel und Roxas! Einzeln sind sie sehr gefährlich aber zusammen sind sie unschlagbar!“, sagte Vexen träge.

Die Jungs ließen sich Vexens Worte durch den Kopf gehen. Da kam Alexander eine schreckliche Idee.

„Habt ihr etwas mit der Befreiung von Dschafar, Malefiz und dem noch unbekannte Piraten zu tun?“, fragte Alexander und erwartete schon das Schlimmste.

Auf Vexens Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Er sah damit noch wahnsinniger aus als sonst.

„Das war die letzte Mission von Roxas. Als er erkannte, wen er da befreit hatte, verließ er die Organisation und Axel folgte ihm kurze Zeit später. Seit diesem Zeitpunkt haben wir Roxas nicht mehr gesehen. Axel dagegen konnte vor Lexaeus und Larxene fliehen. Wo er jetzt ist, entzieht sich meiner Kenntnis!“, sagte Vexen.

Sie besprachen kurz das Gehörte, dann drehte sich Jaden wieder Vexen zu.

„Er hat uns alles gesagt, was wir wissen müssen. Wir brauchen ihn nicht mehr!“, sagte Jaden und erhob die rechte Hand.

Seine Hand wurde allerdings von einer zweiten Hand festgehalten. Jaden drehte sich zu dem Besitzer der anderen Hand um und er blickte Jesse direkt in die orangenen Augen.

„Überlass das mir! Du solltest dein Gewissen nicht mit so was belasten!“, sagte Jesse und küsste Jaden auf die Wange.

Jadens Wangen färbten sich rot und er stotterte:

„Aber was ist mit deinem Gewissen?“

Jesse lachte leise.

„Du Dummerchen! Du bist doch mein Gewissen!“, sagte er lächelnd.

Jetzt lief Jaden rot an wie eine Tomate und ließ die Hand sinken.

Jesse wandte sich nun Vexen zu. Er machte mit der rechten Hand eine wegwerfende Handbewegung und Vexen löste sich in Dunkelheit auf.

Sie verließen die Kirche und gingen über den vollkommen zerstörten Platz.

„Meine Güte Jesse, da hast du dich mal so richtig ausgetobt, stimmts?“, fragte Jaden grinsend.

Dieser grinste nur und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Alexander schnippste mit einer Hand und der Platz sah aus wie vorher. Sopdu öffnete mit seinem Schwert das Tor, wodurch sie hergekommen waren. Sie gingen durch das Tor und fanden sich in Seireitei wieder. Es war bereits Abend geworden und die Abendsonne tauchte sie in blutrotes Licht. Sie verabschiedeten sich von einander und Alexander ging zurück in seine Einheit.

Als er in das Hauptgebäude seine Einheit eintrat, wurde er von der stellvertretenden Kommandantin begrüßt. Sie sagte Alex, dass Hauptmann Aizen nicht da ist und so ging Alexander auf sein Zimmer und zu Bett.
 

Ende des 44.Kapitels

Das Virtual-Reality Game der Organisation XIII

45.Kapitel: Das Virtual-Reality Game der Organisation XIII
 

Ein paar Tage nach seiner ersten Mission wurde Alexander wieder zu Hauptmann Aizen gerufen. Als er in den verdunkelten Raum trat, verbeugte er sich respektvoll und wartete darauf, dass Hauptmann Aizen zu Ende schrieb.

Der Hauptmann ließ seufzend die Feder sinken und drehte sich zu Alexander um.

„Sei Willkommen, Alexander! Wie es aussieht, war deine erste Mission ein voller Erfolg. Heute wirst du wieder eine Mission antreten. Da das Team bei der letzten Mission so gut funktioniert hat, wird es auch wieder für diese Mission zusammen agieren. Du wirst in einer Viertelstunde am großen Tor erwartet. Ach und Alexander. Nicht nur diese Welt, sondern auch noch deine ist in ernsthafter Gefahr. Jetzt geh und erfülle deine Mission.“, trug ihm der Hauptmann auf und Alexander machte sich sofort auf den Weg.

Oben auf der Bergspitze war bereits Sopdu, der auf ihn wartete. Da sonst niemand da war, konnten sie ganz offen sich in den Arm nehmen und sich küssen.

„Na wen haben wir denn da. Ein verliebtes Ehepaar!“, gluckste Ryan, als er auf dem Berg angekommen war und seinen Bruder und Sopdu küssen sah.

„Noch sind wir kein Ehepaar, aber bald sind wir es. Sobald ich von ihnen weg bin!“, sagte Alex und sein Bruder wusste ganz genau, wen Alexander meinte.

Kurze Zeit später kamen auch Jaden und Jesse an und so gingen sie gemeinsam durch das Tor. Als sie durch das Tor traten, fanden sie sich gleich darauf in einem kleinen, unbenutzen Raum vor. Es gab gerade mal eine einzige Tür, von deren anderer Seite eine laute Geräuschkulisse an ihr Ohr drang. Anscheinend waren sie mitten in eine Feierlichkeit hereingeplatzt.

„Was machen wir jetzt? Wir haben ja nicht gerade die passende Garderobe für eine solche Veranstaltung!“, sagte Sopdu und besah sich seine Shinigamikleidung an.

Jesse grinste.

„Bei Jaden ist das kein Problem. Ihm steht am Besten ein Kleid oder gar nichts! Da wir kein Kleid dabei haben, kommt für ihn nur die zweite Variante in Frage!“, schlug Jesse vor und Jaden wurde rot wie eine Tomate.

„Hör auf Jack Sparrow nachzuspielen.“ Stammelte Jaden verlegen.

Alexander lachte.

„Das macht mal unter euch aus, ihr Beiden. Aber wir brauchen wirklich andere Kleidung und ich habe da bereits eine Idee!“, sagte Alexander und wandte sich sofort Sopdu zu.

Einen Moment geschah nichts, doch dann erstrahlte seine Kleidung hell und nur eine Sekunde später stand er in einem mitternachtsschwarzen Smoking da. Sopdu selbst sah sich erstaunt von allen Seiten an.

„Du hast wieder mal bewiesen, dass du einen guten Geschmack hast.“, sagte Sopdu.

Alexander nickte und wandte sich nach und nach Ryan, Jesse und dem noch immer hochroten Jaden zu. Einer nach dem Anderen wurde in einen Anzug gesteckt. Nachdem auch Alexander einen Anzug trug, gingen sie gemeinsam in den Festsaal, der an den kleinen Raum angrenzte. Kaum waren sie eingetreten, kam eine Frau mit einem Klemmbrett auf sie zugewuselt.

„Da sind ja unsere letzten Teilnehmer. Sind sie Herr Alexander Rhiemer?“, fragte die Frau und zog ihr Klemmbrett zurate.

Alexander nickte und die Frau zog aus einer kleinen Schachtel eine Brosche in der Form eines Eis mitsamt Eistüte heraus und überreichte diese Alexander. Auch die Anderen bekamen jeder ein Abzeichen.

„So, damit seid ihr offizielle Teilnehmer des virtuellen Rollenspiel Sleeping caterpillar. Wartet bitte dort drüben bei den anderen Teilnehmern, bis es los geht!“, bat die Frau die fünf Freunde und ging von dannen.

Alexander gesellte sich mit den Anderen zu der Traube an auserwählten Erstspielern.

„Kannst du auch die neidischen Blicke der Anderen spüren?“, fragte ein kleiner Junge mit braunen Haar und rotem Anzug.

„Klar kann ich das! Tja, wir spielen halt in einer anderen Liga als die!“, antwortete ein schmächtige Jungen neben ihm.

Alexander, der die beiden Knirpse gehört hatte, schüttelte über soviel Arroganz nur den Kopf.

Ein Mann stieg auf ein Podest in der Mitte des Saals und trat hinter das Mikrophon.

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Erstspieler! Gleich ist es soweit! Gleich beginnt die Einführungsphase von Sleeping caterpillar. Ich möchte Sie bitten, sich in den Spielsaal zu begeben. Die Erstspieler begeben sich bitte sofort dorthin!“, sagte der Mann und deutete auf einen Gang, der jetzt erleuchtet wurde.

Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden folgten gemeinsam mit den anderen Erstspielern einer Frau, die sie in den Spielsaal bringen sollte.

Alex ließ seinen Blick über die Menge der Erstspieler schweifen. Die meisten waren nicht älter als 11, doch auch Einige wenige waren wesentlich älter, so in Alexanders Alter. Da war zum Beispiel ein Junge mit silbernen Haar in Alexanders Alter, der gelangweilt mit der Menge mittrottete. Andererseits fielen den Freunden zwei Jungs ins Auge. Der eine Junge hatte kurzes, stacheliges blondes Haar, der Andere war um ein ganzes Stück größer als der Zweite und hatte feuerrotes, stacheliges Haar. An irgendjemanden erinnerte Alexander der Rothaarige, aber er konnte nicht zuordnen an wen.

Als sie im Spielsaal ankamen, erblickten sie auf einem riesigen Podest eine große Anzahl an Kokons. Diese Kokons waren so groß, dass sich ein Teenager hinein setzen konnte.

„Daher also der Name Sleeping caterpillar. Das ist Englisch und bedeutet soviel wie “schlafende Raupe” was man auch mit einer in einen Kokon eingehüllten Raupe gleichsetzen kann!”, sagte Sopdu und sah sich interessiert die metallenen Kokons an. Einige Kinder stiegen bereits in diese Kokons und auch Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden stiegen jeweils in einen Kokon. Die Kokons wurden von Mitarbeitern verschlossen und eine metallene Stimme ertönte in dem inneren des Kokons.

„Name: Alexander Rhiemer.

Status: Zum Spiel bereit!

Alle Systemanforderungen bereit. Übertragung der menschlichen Sinne abgeschlossen. Automatische Hypnose beginnt jetzt.“

Alexander spürte, wie er von einem grellen Licht geblendet wurde. Als er einen Augenblick später die Augen wieder öffnete, stand er mit seinen Freunden und den anderen Erstspielern mitten in dem Stonhengegebilde. In jede Himmelsrichtung wartete ein Tor auf sie. Plötzlich ertönte eine kalte, von jeglichen Emotionen befreite Stimme.

„Seid willkommen, Auserwählte. Auf euch warten 4 Welten. Jeder von euch muss mindestens 2 Welten durchspielen und gewinnen. Sollte jeder von euch ausscheiden, so wird keiner von euch in die reale Welt zurückkehren. Sollte aber nur einer von euch gewinnen, so habt ihr alle gewonnen. Die 4 Welten sind folgende:
 

Welt Nummer 1: Das gute, alte London des 19. Jahrhunderts. Ihr müsst die taten von Jack the Ripper aufklären und seine wahre Identität aufdecken. Am Ende werdet ihr Jack the Ripper von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
 

Welt Nummer 2: Der Fluch der Karibik. Ihr werdet als Pirat einen Meereskrieg gegen die englische Flotte ausfechten und nebenbei noch den König der Piraten finden.
 

Welt Nummer 3:Die Sagen des alten Ägypten. Hier müsst ihr gegen den bösen Hohepriester Skarap ankommen und ihr müsst verhindern, dass er dem Sohn des Pharaos etwas antut.
 

Welt Nummer 4: Die Welt, die niemals war. Ihr müsst die Prinzessinen der Herzen befreien und den Bewohnern des Schlosses dabei helfen, das Königreich der Herzen zu errichten. Aber gebt Acht, denn es lauert ein Verräter unter euch!
 

Wählt nun eure Welten und begebt euch in diese!“, sagte die Stimme und verstummte .

Die Kinder sahen sich ratlos und sogar verängstigt an.

„Wir sollten zuerst das gute, alte London besuchen. Ich habe alle alten Sherlock Holmes Bücher gelesen und wenn wir Glück haben, treffen wir ihn sogar persönlich.“, schlug Sopdu vor.

Da keiner eine bessere Idee hatte, gingen sie auf das Tor zu, das sie in das alte London bringen sollte. Zu ihnen gesellten sich noch der große Junge, der auch schon ein junger Mann sein könnte, mit den feuerroten, spitzen Haar, der Junge mit den kurzen, blonden Stachelhaar und der Junge mit den silbernen Haaren. Noch immer grübelte Alexander darüber, woher er den Rothaarigen kannte. So gingen sie durch das Tor und fanden sich nur einen Moment im alten London wieder. Sie sahen sich erstaunt um. Es war ziemlich schmutzig und ein dichter Nebel hing über den Straßen.

„Ich denke, wir sollten uns erst mal kurz miteinander bekannt machen. Also ich bin Roxas!“, stellte sich der Blondschopf vor.

Der Rothaarige grinste und jetzt fiel Alexander auch wieder ein, woher er ihn kannte.

„Axel bin ich und Axel heiß ich. Got it momorized?“, sagte er grinsend und jetzt wussten alle, wer er war.

„Und du bist?“, fragte Ryan den Silberhaarigen.

„Nicht interessiert!“, ließ dieser ihn abblitzen und verchwand in eine dunkle Seitengasse.

Ryan blies die Backen auf.

„Als wenn ich von solch einem arroganten Kerl was wollte!“, meckerte Ryan und verzog das Gesicht.

Alexander tauschte nur einen Blick mit Sopdu und schwieg.

Plötzlich ertönte ein Schrei durch den dichten Nebel. Sie schreckten auf und rannten in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Sie rannten eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern entlang und kamen an einer kleinen Straße an. Ihnen gegenüber auf der anderen Seite der Straße kniete ein Mann mit einem langen, schwarzen Mantel. Als er die Schritte der ankommenden Personen hörte, drehte der sich um und Alexander blickte direkt in das Gesicht eines Mannes, dessen Gesicht zur Hälfte von einer Maske verdeckt worden war. In der rechten Hand hielt er ein Messer, von dem eine rote Flüssigkeit herabtropfte. Zu seinen Füßen lag die Gestalt einer Frau. Die am Boden liegende Gestalt regte sich nicht mehr. Ob sie noch lebte oder nicht, konnte Alexander nicht sagen, denn er war wie erstarrt durch diese Szene. Der Mann mit dem Messer erhob sich und rannte so schnell ihn seine Beine trugen davon. Die Jungen folgten ihm. Alexander ergriff beim Rennen eine leere Flasche und wollte sie auf ihren Verfolger werfen, doch nachdem er sie losließ, flog die Flasche nur ein paar Meter und landete dann krachend auf dem harten Steinboden, wo sie dann in tausend Scherben zerbarst. Ihr Verfolger entkam und sie blieben keuchend stehen.

„Anscheinend haben wir hier nur die Kräfte von normalen Sterblichen!“, keuchte Jesse und presste sich die Hände in die Hüfte. Die Anderen nickten und sahen sich um. Um das am Boden liegende Opfer hatte sich jetzt bereits eine Menschentraube gebildet und ein Mann rief:

„Es ist Jack the Ripper!“

Manche Leute fingen an zu schreien und die Polizisten versuchten die Menge auseinander zu treiben, damit sie zum Opfer vordringen konnten.

Als sie Polizisten bei dem Opfer angekommen waren, kniete sich einer der Polizisten neben die Frau und gab dann seinem Kollegen eine Anweisung, die Alexander aber nicht hören konnte.

„Wir sollten erstmal von hier verschwinden, sonst werden wir am Ende noch verdächtigt, etwas mit dieser Gewalttat zu tun zu haben!“, sagte Sopdu.

Die Anderen nickten nur und so machten sie sich leise und heimlich aus dem Staub.

Als sie eine kleine Brücke am Ende der Straße erreicht hatten, verschnauften sie erst einmal.

„Was meint ihr, wie sollen wir den Täter dingfest machen und wo sollen wir anfangen zu suchen?“, fragte Ryan und sah fragend in die Runde.

Roxas und Axel tauschten nervöse Blicke, sagten aber nichts.

Wieder war es Sopdu, der sich zu Wort meldete.

„Wir sollten zu Sherlock Holmes gehen und uns mit ihm beraten. Dort wird uns mit Sicherheit eine Lösung einfallen.“, schlug Sopdu vor.

Sie stimmten zu, doch bevor sie sich in Bewegung gesetzt hatten, vernahmen sie ein Beben und die Steinbrücke unter ihren Füßen gab nach. Sie rannten so schnell es ging, doch Ryan stolperte über seine losen Schnürsenkel und stürzte. Die Steine unter ihm gaben nach und er stürzte in die Tiefe. Alex griff nach der Hand seines Bruders und hielt ihn fest, so dass dieser nicht in den Fluss unter ihm stürzen konnte. Gemeinsam mit Sopdu, Axel und Jesse zog Alexander seinen Bruder wieder nach oben.

Nachdem sie Ryan wieder auf festen Boden gebracht hatten, verschnauften sie erst einmal.

„Ist alles in Ordnung mit dir Ryan?“ fragte sein Bruder ihn.

Ryan stand noch sichtlich der Schock ins Gesicht geschrieben und so schwieg er.

So setzten die Teenager jetzt ihren Weg vorsichtiger fort.

„Jetzt wissen wir also, dass wir zu Sherlock Holmes gehen müssen. Aber wo wohnt dieser Holmes eigentlich?“, fragte Roxas die Anderen.

Sopdu sah ihn an, als ob er daran zweifelte, dass dieser wirklich existierte, doch dann antwortete er:

„Also echt jetzt mal. Du kennst noch nicht einmal Sherlock Holmes, den besten Detektiv aller Zeiten? Das ist echt schon ein Armutszeugnis. Sherlock Holmes wohnt in der Baker Street und dorthin ist es noch ein sehr weiter weg.“

Alexander verkniff sich die spitze Bemerkung, dass er selbst noch nicht einmal die Sherlock Holmes Bücher gelesen hatte und grinste nur.

Sie gingen eine Ewigkeit und erreichten dann einen Uhrenturm. Sie sahen auf, um zu sehen, wie spät es war, als sie eine Merkwürdigkeit bemerkten.

„Seht doch mal, der Zeiger geht ja rückwärts!“, sagte Ryan und deutet auf das Ziffernblatt, wo der Zeiger tatsächlich in unregelmäßigen Abständen rückwärts ging. Jetzt erkannten es tatsächlich alle und sie wunderten sich darüber, bis Jesse eine Idee dazu kam.

„Die Uhr geht wahrscheinlich rückwärts und zeigt uns so die Anzahl der noch teilnehmenden Spieler an!“, sagte Jesse genau in dem Augenblick, als der große Zeiger genau auf die 30 sprang.

Sie machten sich weiter auf den Weg und gingen wieder durch eine schmutzige Gasse hindurch, die auf eine große Hauptverkehrsader Londons auslief. Kurz bevor sie die Gasse verließen stoppten sie, denn in ihrer Nähe befanden sich zwei Polizisten, die sich angeregt unterhielten.

„Es hat wieder eine Frau erwischt! Diesmal in der Nähe eines Internats. Sie ist jetzt bereits das vierte Opfer. Wie soll das nur so weitergehen?“, fragte der jüngere Polizist.

„Wir leben in einer bösen Welt. Die Politik müsste viel härtere Gesetze erlassen!“, antwortete der ältere Polizist und gemeinsam gingen sie von dannen.

Jaden schniefte hörbar.

„Was ist das nur für eine schreckliche Welt?“, fragte er.

Sopdu schüttelte nur angewidert den Kopf.

„Es heißt, dass London am Ende des 19. Jahrhunderts in seiner Blüte stand und es die beste Zeit des britischen Imperiums gewesen ist, aber in Wirklichkeit war der Unterschied zwischen Arm und Reich so groß, dass schreckliche Verbrechen immer mehr zunahmen. Zu dieser Zeit haben die Menschen ihre Herzen immer mehr nach und nach verschlossen. Zudem heißt es, dass wenn Sherlock Holmes das Licht in jenen Tagen war, so war dann Jack the Ripper der dunkle Schatten! Und ich muss es wissen, denn ich habe zu dieser Zeit in London gelebt“, sagte Sopdu mit einem bitteren Beigeschmack auf der Zunge.

„Dann sollten wir jetzt zu diesem Detektiv gehen!“, sagte Axel.

Sie nickten und traten aus der dreckigen Gasse heraus, nur um sofort wieder stehen zu bleiben, denn ein alter Mann in zerlumpten Kleidern und eine Ziehharmonika spielend kam ihnen entgegen. Dabei sang er ein seltsames Lied.
 

„Jack the Ripper!

Nimm dich ja in Acht,

denn er wartet auf dich,

dort in der Nacht!

Ist dein Leben dir was wert,

bleibe nicht allein,

denn erwischt er dich,

wirst du blutgetränkt sein!“
 

„Was heißt das? Was meint ihr?“, fragte Roxas.

„Das heißt, dass wir Jack the Ripper zuerst fertig machen müssen, bevor er uns fertig macht!“, erwiderte Jesse.

„Lasst uns weiter gehen, hier ist es zu gefährlich!“, sagte Sopdu und scheuchte sie alle weiter.

Sie gingen weiter die große Hauptstraße entlang und bogen dann nach links in die Baker Street ein.

„In welchem Haus wohnt Holmes?“, fragte Ryan und sah sich die Häuser an, so als ob der Meisterdetektiv ihnen durch sein Küchenfenster zuwinken könnte.

„Er wohnt im Haus Nummer 221 B!“, antwortete Sopdu schlicht und ging auf jenes Haus mit der Hausnummer zu.

Vor dessen Haustüre klopfte er an die Tür und wartete.

Die Haustür öffnete sich und eine schlanke, ältere Haushälterin öffnete ihnen.

„Wer klopft denn um solch später Uhrzeit noch. Was kann ich für Euch tun?“, fragte sie freundlich.

Sopdu trat vor und verbeugte sich höflich.

„Verzeihen Sie bitte die späte Störung Miss, aber wir würden gerne mit Mister Holmes sprechen. Ist er da?“, fragte Sopdu freundlich.

Die Haushälterin wirkte verdutzt, ganz so, als ob sie Sopdu schon einmal gesehen hätte, dann antwortete sie.

„Es tut mit Leid, aber Mister Holmes und Mister Watson sind auf einer Geschäftsreise. Sie sind in Darkmoore und untersuchen einige Gerüchte zu einem Hund in Baskerville. Aber ihr seid doch diese Kinder, die Mister Holmes vor zwei Wochen so großartig bei einem Fall geholfen haben. Also kommt rein, ihr seid hier immer willkommen. Ich bereite euch heiße Milch mit Honig zu und ein paar Kekse habe ich auch noch.“, sagte sie und ließ sie in das Haus.

Nachdem sie alle eingetreten waren, schloss die Hausbesitzerin die Tür und führte die Teenager in ein Wohnzimmer, wo sie es sich auf Sesseln und einer breiten Couch gemütlich machten.

Nachdem die Haushälterin den Raum verlassen hatte, sagte Alexander:

„Sie verwechselt uns mit Sicherheit mit irgendwelchen Straßenkindern hier aus der Gegend, aber viel wichtiger ist, dass wir Jack the Ripper finden und ihn überführen!“

Sie sahen sich im Zimmer um. An den Wänden standen viele hohe Regale mit Büchern und Akten. Sie waren alle fein säuberlich beschriftet.

„Wir sollten in den Unterlagen nach Aufzeichnungen über Jack the Ripper suchen!“, sagte Sopdu und nahm sich einen Stapel der Bücher vor, die auf einem Schreibtisch lagen.

Alexander ging zum Bücherregal heraus und zog eine Mappe mit der Aufschrift „Fall Jack the Ripper“ heraus. Er rief Sopdu zu sich und gemeinsam sahen sie sich die Mappe an. Es befanden sich viele Bilder darin, auch Polizeiberichte über die ersten beiden Opfer. Alexanders Augenmerk fiel besonders auf das Bild des zweiten Opfers. Das zweite Opfer war eine Frau im alter von 41 Jahren mit dunkelblonden Haaren und sie wurde in der Nähe einer Kirche im Stadtteil White Chappel gefunden. Unter ihr Bild war ein weiteres Bild geklebt, auf dem man zwei Ringe unterschiedlicher Größe sehen konnte.

Auf der nächsten Seite der Berichts war eine in Holmes enger Handschrift geprägte Notiz. Auf der Seite stand der Satz:

„Der Schlüssel zur Wahrheit liegt im Schatten des Lichts!“

Alexander hatte diesen Satz laut vorgelesen, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen. Er sah zuerst Sopdu und dann die Anderen im Raum an, doch auch diese wussten nichts mit diesem Satz anzufangen. Zuletzt blieb sein Blick auf dem Gesicht von Roxas hängen. Auf dessen Gesicht hatte sich für einen Moment blanke Panik ausgebreitet, doch auch nur einen Augenblick später hatte er sich wieder Axel zugewandt.

Er wandte sich wieder Holmes Aufzeichnungen zu und erfuhr, dass sogar Professor Moriati seine Finger im Spiel haben musste.

„Wer ist denn dieser Professor Moriati?“, fragte er Sopdu.

Sopdu sah auf Holmes Notizen herab und antwortete dann.

„Professor Moriati ist der einflussreichste Mensch in der Unterwelt Londons. Er ist sehr schwer zu finden. Es heißt, es gäbe nur einen Mensch, mit dem Moriati in Verbindung steht und dass ist Sebastian Moran. Er hält sich häufig in einem Club in Londons Innenstadt auf.“, erklärte Sopdu.

Sein Augenmerk fiel auf Ryan, der gerade aus einer Schublade etwas heraus geholt hatte.

„Boah, schaut euch die mal an!“, rief Ryan begeistert aus.

Als Alexander seinen Bruder ansah, blieb ihm vor Schreck beinahe das Herz stehen.

„Leg die Waffe sofort wieder zurück in die Schublade. Waffen, an die man nicht gewöhnt ist, helfen einem nicht und machen nur Ärger!“, rief Alexander wütend und ging hinüber zu seinem Bruder.

Ryan legte mosernd die Pistole zurück in die Schublade und verschloss diese. Alex ging zurück zu Sopdu und sah sich weiter die Notizen an.

„Wir sollten zu dem Ort gehen, wo die zweite Frau gefunden wurde. Vielleicht finden wir dort einen Hinweis!“, schlug Sopdu laut vor.

Alle im Raum Anwesende stimmten zu.

Alexander nahm sich noch das Foto mit den zwei Ringen aus der Aktenmappe und steckte es sich in die Tasche, bevor er Ryan vor sich herschiebend den Raum verließ.

Zuletzt folgten ihnen Axel und Roxas, der anscheinend noch etwas im Raum gesucht und mitgenommen hatte.

Sie verließen das Haus und machten sich auf den Weg in Londons Innenstadt. Nachdem sie wieder auf die große Hauptverkehrsader gekommen waren, brauchten sie dieser nur noch zu folgen und sie kamen nach einer halben Stunde an einer Kreuzung an, wo sie auch den Club sahen, in der sich Sebastian Moran aufhalten sollte. Sie schlichen sich zur Hintertür und verharrten dort.

„Hört mir zu! Ich schleiche mich jetzt da rein und check ab, ob dieser Moran dort drin ist. Ihr anderen bleibt solange hier und wartet, bis ich wieder raus komme.“, flüsterte Sopdu und verschwand durch die Hintertür in den Club.

Kurz nachdem Sopdu durch die Tür verschwunden war, ging auch Alexander leise durch die Tür und erblickte Sopdu, wie dieser sich hinter einem Geländer versteckte und zwei Karten spielende Männer beobachtete.

Ganz leise, so dass ihn niemand hören konnte, schlich sich Alex zu Sopdu.

„Was machst du hier? Ich sagte doch, dass ihr Anderen draußen bleiben sollt!“, zischte Sopdu leise.

Alexander grinste und erwiderte leise:

„Heißt es nicht in der Partnerschaft durch gute und schlechte sowie durch sichere wie nicht sichere Zeiten zu gehen? Ich halte dies für etwas nicht sicheres!“

Sopdu verdrehte nur die Augen. Er wandte sich wieder den beiden Männern zu, die noch immer nichts von ihren Besuchern bemerkt hatten.

Kurze Zeit später schlüpften dann auch Ryan, Jesse, Jaden, Axel und Roxas durch die Tür und jetzt platzte Sopdu der Kragen.

„Was glaubt ihr eigentlich, was wir hier machen? Ihr seid euch wohl nicht im Klaren, dass wir hier alle mit unserem Leben spielen!“, zischte Sopdu wutentbrannt.

Ryan sah durch das Geländer und beobachtete jetzt auch die Männer, die eine neue Runde Poker begonnen hatten.

„Dieser Sebastian Moran scheint ziemlich stark im Pokern zu sein!“, flüsterte Ryan.

Sopdu schnaubte vor unterdrückter Wut.

„Nein, er ist nur ein kleiner Betrüger. Seht ihr den Affen, der hinter seinem Gegenspieler sitzt. Durch diesen weiß Moran immer, welche Karte sein Gegenspieler bekommen hat. Bei Pik und Herz nimmt der Affe die rechte Pfote, bei Kreuz und Karo die Linke. Er ist so dressiert, dass er so viele Früchte wie den Wert der Karte verspeist. So greift er bei einer Pik drei mit der rechten Hand nach drei schwarzen Früchten.“, erklärte Sopdu langsam und geduldig.

Da fiel ihm am Tischende ein freier Platz auf. Zu diesem Platz gehörten ein edles Tischtuch, ein Weinglas und ein besonders teuer aussehender Wein. Das „I-Tüpfelchen“ bildete ein ganz besonders edler aussehender Tisch. Das ließ für Sopdu nur den Schluss zu, dass diese Gesellschaft noch einen ganz besonderen Gast erwartete.

„Das ist Betrug! Mister Moran, Sie betrügen beim Kartenspiel!“, erklang Ryans Stimme und als er einen Moment später aufsah, sah er Ryan, wie dieser vor dem zweitgefährlichsten Mann Londons stand.

„Wie kannst du es wagen?!“, spie Moran aus, doch Ryan unterbrach ihn und erklärte die Vorgehensweise seines Betruges.

Noch bevor auch noch einer der Anwesenden einen Muskel bewegen konnte, öffnete sich die Tür des Clubs und ein Kutscher trat ein.

„Professor Moriati wünscht sie alle sofort zu sprechen!“, übermittelte der Kutscher den Wunsch seines Herrn und wandte sich zum Gehen, als der von Moran aufgehalten wurde.

„Warten Sie bitte einen Augenblick!“, versuchte Moran den Kutscher aufzuhalten.

Alexander und Sopdu sahen Moran verblüfft an.

Die Augen des Kutschers weiteten sich.

„Wollen Sie sich dem Wunsch von Professor Moriati etwa widersetzen?“, fragte der Kutscher ruhig, doch in seinen Worten schwang eine Drohung mit.

Moran schwieg und so verließen sie gemeinsam den Club und gingen zu einer nahe stehenden Kutsche.

Als sie direkt vor der Kutsche standen, konnten sie den Körper eines älteren Mannes erkennen, dessen Gesicht von der Dunkelheit des Kutscheninneren verdeckt war.

„Sich so mit Mister Moran anzulegen zeigt von echtem Mut und zeigt mir, dass du nicht umsonst ein echter Holmes-Schüler bist!“, erklang eine Stimme aus dem Inneren der Kutsche.

Sopdu lächelte erleichtert auf.

„Das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich danke. Aber wäre es nicht besser, wenn wir das Versteckspiel sein lassen und uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten könnten. Ich habe schon bemerkt, dass der echte Professor Moriati nicht in dieser Kutsche sitzt und er ist auch nicht einmal der Kutscher, wie man es sonst noch annehmen könnte. Der echte Moriati ist nicht einmal hier!“, schlussfolgerte Sopdu.

„Das ist eine sehr waghalsige Theorie. Kannst du diese auch darlegen?“, kam die Frage aus dem Inneren der Kutsche.

Sopdu nickte zustimmend.

„Natürlich kann ich das. Ich habe gehört, dass Professor Moriati ein gepflegter, älterer Gentlemen sein soll, der immer ein nach Kräuter riechendes Duftwasser benutzen soll und ich habe bei beiden kein solches Duftwasser gerochen. Daraus folgt natürlich, dass der echte Professor Moriati gar nicht anwesend ist. Meine Frage ist jetzt also: Wer sind Sie?“, erklärte Sopdu und zeigte zuerst auf den Mann im inneren der Kutsche, dann auf den Kutscher.

Der Kutscher kicherte und applaudierte auf diese Schlussfolgerung.

„Das war wirklich eine Meisterleistung. Du hast vollkommen recht. Der echte Moriati ist gar nicht anwesend. Er befindet sich noch nicht einmal in diesem Spiel. Aber wenn ich mich euch vorstellen dürfte: Ich bin Dschafar, Großvisier von Agrabah.“, sagte der Kutscher und nahm seine Melone vom Kopf.

Jetzt erkannte Alexander auch seinen Feind, der ihm und den Anderen in der Kammer des Schreckens nur so knapp entkommen war.

„Du...!“, spie Roxas das Wort nur so aus.

„Ja ich und ich muss dir danken, denn du warst es, der mich, Malefiz und den Piraten befreit hat.“, sagte Dschafar amüsiert.

„Das war niemals meine Absicht. Ich wollte nicht...!“, stammelte Roxas nur.

Dschafar ließ ein gackerndes Lachen hören.

„Natürlich hättest du es niemals gemacht, wenn du vom Plan der Organisation gewusst hättest. Denn nur durch den Niemand des Helden, der uns damals versiegelt hatte, konnte dieses Siegel brechen und uns wieder in die Freiheit entlassen. Das war der Plan der Organisation und nur deshalb haben sie dich aufgenommen. Dass wussten nur die fünf ranghöchsten Mitglieder. Aber jetzt zurück zu dieser Welt und zu dem, den ihr verfolgt. Jack the Ripper war ein Straßenkind, dass der echte Moriati in den Slums von London aufgelesen hat. Er bildete ihn zu einer erstklassigen Waffe aus, doch irgendwann geriet er außer Kontrolle. Wenn ihr Jack the Ripper fangen wollt, biete ich euch meine Hilfe an.“, sagte Dschafar und grinste nur weiter.

„Und warum sollten wir deine Hilfe annehmen!“, schleuderte Jaden ihm seine Worte nur so entgegen.

Dschafar legte den Daumen und Zeigefinger ans Kinn und überlegte gespielt.

„Nun mal überlegen. Vielleicht weil euch die Zeit davon rennt und ihr unbedingt eine weitere Tat von Jack the Ripper verhindern wollt?“, stellte der Großvisier seine These in den Raum.

„Dann sag schon. Wie können wir diesen Wahnsinnigen stoppen?“, fragte Alexander und wirkte dabei sichtlich angespannt.

„Wie ihr wollt. Jack the Ripper soll für mich noch eine Tat ausüben. Ihr müsst dann nur noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.!“, sagte Dschafar.

„Und wie machen wir das?“, fragte Ryan und sah ratlos von Dschafar zu seinem Bruder.

„Lest Morgen die Ausgabe der Sunday Times. Ich habe dort eine Nachricht für Jack the Ripper hinterlassen.“, antwortete Dschafar auf Ryans Frage.

„Und wen soll Jack the Ripper etwas antun?“, schoss Alexander hinter.

Wieder grinste Dschafar, doch diesmal war es ein diabolisches Grinsen.

„Lest Morgen die Ausgabe der Sunday Times!“, wiederholte Dschafar, stieg in die Kutsche und fuhr davon.

„Toll, jetzt wissen wir zwar, was wir morgen machen, aber was machen wir bis morgen? Wir können ja schließlich nicht auf der Straße übernachten.“, sagte Jesse.

Keiner von ihnen wusste eine Antwort, doch diese schien das Spiel selbst zu liefern, denn es dauerte keine fünf Minuten, da wich die Dunkelheit der Nacht und die morgendliche Röte der Sonne kroch über die Dächer der Stadt.

Ein Zeitungsjunge lief durch die Straßen und verkaufte die morgendliche Ausgabe der Sunday Times.

„Hier drüben! Ich hätte gerne eine!“, rief Alex und winkte den Jungen zu sich herüber.

„Ach verflixt! Ich hab ja kein englisches Geld!“, schoss es ihm durch den Kopf.

„Hier bitte sehr! Das macht dann 80 Cent!“, sagte der Junge.

„Wow, auch daran wurde gedacht!“, schoss es ihm durch den Kopf.

Alexander reichte ihm das Geld und nahm die Zeitung entgegen. Er schlug die Zeitung auf und studierte sie gründlich. Bei den Kleinanzeigen wurde er fündig. Eine der Anzeigen lautete: „Heute Abend gilt es, die Bühne des Opernhauses zu putzen! Von M an J!“

Alexander las die Anzeige laut vor.

„Was bedeutete das und was heißt von M an J?“, fragte Jaden und war ziemlich ratlos.

Sopdu lieferte ihm die Antwort.

„Das bedeutet, dass Jack the Ripper im Opernhaus zuschlagen wird. Von M an J bedeutet von Moriati an Jack the Ripper und wenn du noch ein wenig weiterliest, steht da auch der Name des Opfers, das eine berühmte Schauspielerin ist.“, sagte Sopdu und deutete auf eine Anzeige von eben jener besagten Schauspielerin.

So machten sie sich auf den Weg zur Oper und schlichen sich durch die Hintertür rein. Sie schlichen sich unbemerkt an den Mitarbeitern vorbei und fanden am Ende eines Ganges die Garderobe der Schauspielerin. Sie schauten sich nach allen Seiten um und als die Luft rein war, schlüpften sie in die Garderobe.

Dort vor einem Spiegel stand eine Frau Mitte 30 und bürstete sich die Haare. Sie stand gerade mal in einem dünnen, lachsrosa Abendkleid und als sie die Neuankömmlinge im Spiegel erblickte, drehte sie sich schnell um.

Als Alexander der Frau ins Gesicht sah, blieb ihm beinahe das Herz stehen.

„Mutter...?!“, hauchte er.

Sopdu erstarrte und sah von der Frau zu seinem Verlobten und wieder zurück.

„Ja, mein Liebling und wer sind deine Freunde?“, fragte die Frau und schwenkte ihr braunes Haar, dass ihr bis zu den Hüften reichte.

„Das hier ist Sopdu, mein...!“, doch er wurde von der Frau unterbrochen.

„Ach Liebling, ich weiß doch, dass Sopdu dein Schwarm ist. Ich meinte eher die Beiden in der letzten Reihe.“, sagte sie und deutete auf Axel und Roxas.

Beide stellten sich vor und Axel konnte seinen üblichen Satz wieder mal nicht lassen.

Das diese Frau, die aussah wie seine Mutter, sich verhielt wie seine Mutter, genauso roch wie seine Mutter, Sopdu einfach so akzeptierte und somit auch ihren Sohn so wie er wahr annahm, brachte Alexander an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Am liebsten wäre er dieser Frau einfach um den Hals gefallen und hätte ihr gedankt, doch so hart die Realität auch aussah, so wusste Alexander, dass seine waren Eltern ihn niemals so akzeptieren würden, wie er war. So riss er sich zusammen und sagte dann mit einer Stimme, die vor Anspannung zum Zerreißen gespannt war.

„Du darfst heute nicht auf die Bühne gehen. Jack the Ripper ist hinter dir her.”, sagte er.

Die Frau hielt dies offenbar für einen bösen Scherz, denn sie zwinkerte nur und machte sich dann für die Bühne bereit.

Als die Vorstellung dann begann, stand Alexanders und Ryans virtuelle Mutter dann tatsächlich auf der Bühne und spielte gemeinsam mit einem Kollegen, in dem Alexander seinen Onkel Friedrich erkannte, dass Stück von Romeo und Julia.

Genau bei der Szene, in der Julia anscheinend tot auf dem Boden lag, explodierte hinter der Bühne etwas und ließ den ganzen Boden erzittern.

Alexander rannte auf die Bühne und stieß seine virtuelle Mutter weg, so dass ein herab krachender Scheinwerfer nicht sie sondern nur das Bühnenbild traf. Alexander nahm sie auf die Schulter und rannte gefolgt von seinen Freunden aus dem Opernhaus. Alexander setzte seine Mutter am Bordstein ab und wollte sich noch verabschieden, als er von Sopdu in eine Richtung gezogen wurde.

„Schau, dort läuft Jack the Ripper!“, schrie Sopdu und rannte so schnell er konnte Jack the Ripper hinterher.

Sie folgten ihm durch mehrere dunkle Seitengassen, verloren ihn dann doch aus den Augen.

„Verdammte scheiße!“, fluchte Alexander lauthals.

Sopdu zischte ihm zu.

„Jetzt so herum zu schreien, wird uns nicht weiter helfen. Wir müssen uns aufteilen und Jack the Ripper suchen!“, zischte Sopdu, doch noch bevor sie seinen Plan in die tat umsetzen konnten, ertönte ein dumpfer Schlag und Jack the Ripper kam aus einer dunklen Seitengasse an ihnen vorbei geschossen.

Sie verfolgten ihn hartnäckig bis zum Bahnhof King`s Cross, wo Jack the Ripper in den letzten Zug hetzte, der gerade dabei war, die Station zu verlassen.

Sie sprangen in den fahrenden Zug und Axel schloss als Letzter die Wagontür hinter sich.

Eines war sicher und zwar, dass sie jetzt endlich Jack the Ripper gegenüber stehen würden.

Sie gingen den Wagon entlang, bis sie einem Schaffner begegneten, der ihre Fahrkarten kontrollieren wollte.

„Hören Sie! Jack the Ripper ist hier im Zug und hat sich verkleidet unter die anderen Reisende gemischt. Bitte veranlassen Sie, dass sich alle Reisende in einem Wagon versammeln!“, bat Jesse den Schaffner.

Der Schaffner wirkte total verschreckt, willigte dann aber ein und begann damit, alle Passagiere in den zweiten Wagon zu versammeln.

Nach 20 Minuten war der zweite Wagon gerappelt voll und es fiel Alexander und den Anderen schwer, sich in die Mitte des Wagon vor zu kämpfen.

Als sie beim Schaffner angekommen waren, räusperte sich Sopdu und alle Augen richteten sich auf ihn.

„Ich danke Ihnen, dass Sie sich alle hier eingefunden haben. Natürlich haben Sie auch ein Recht zu erfahren, warum Sie hierher gebracht wurden. Der Grund dafür ist, dass wir berechtigter Weise davon ausgehen, dass sich Jack the Ripper hier in diesem Wagon befindet. Natürlich hat er sich verkleidet. Damit jetzt keine haltlosen Gerüchte und wilde Verdächtigungen entstehen, haben wir bereits ein paar Fakten gesammelt. Nach unseren Informationen, die wir von Mister Holmes persönlich haben, ist Jack the Ripper 1,85 bis 1,90 Meter groß, sehr schlank und er muss einen sehr schlanken Ringfinger haben, denn am zweiten Tatort wurde ein Ring gefunden, der eindeutig Jack the Ripper gehörte. Deshalb möchte ich alle Personen, die 1,85 bis 1,90 Meter groß sind, bitten, auf zu stehen und mir ihre Hände zu zeigen.“, erklärte Sopdu.

Die Passagiere tauschten ratlose Blicke, standen dann jedoch auf und zeigten ihre Hände vor. Sopdu besah sich die Hände von jeder Person, die in Frage kam an, doch als er mit allen fertig war, dankte er ihnen und die Reisenden gingen murrend in ihre Abteile zurück.

„So ein verdammter Mist. Ich war mir so sicher, dass ich Jack the Ripper auf diese Art und Weise festnageln könnte.“, fluchte Sopdu und ließ sich auf einen der Sitze nieder.

„Du hast es versucht. Auch du kannst mal einen Fehler machen.“, sagte Alex.

Sopdu wollte schon etwas erwidern, als über ihren Köpfen laute Stimmen über die Geräusche des Zuges hinweg ertönten.

Sie sahen an die Decke des Wagons, doch noch immer konnten sie nicht verstehen, was auf dem Dach gesprochen wurde. Sie verließen das Abteil und rannten zum Endes des Wagons, wo sie mit Jesse, Jaden und Ryan zusammenstießen. Gemeinsam verließen sie den Wagon und stiegen eine Leiter hinauf, die sich zwischen den beiden Wagons befand. Auf dem Dach angekommen sahen sie, wer gesprochen hatte. Es waren Axel, Roxas und der silberhaarige Junge, der Ryan am Anfang des Spiels noch so ruppig angefahren hatte.

„Du bist also Jack the Ripper?!“, stieß Sopdu verblüfft aus.

Der Junge grinste.

„Nicht ganz. Ich war auch hinter Jack the Ripper her und als er aus dem Opernhaus kam, überwältigte ich ihn und nahm seine Kleidung. Ich bin weiter als Jack the Ripper verkleidet zum Bahnhof gerannt und habe mich im Zug versteckt. Ich muss deinem Freund ein Kompliment aussprechen. Dem echten Jack the Ripper hättet ihr überführt, mich aber nicht. Ich will nur eins: Und zwar dass Roxas wieder ein Teil meines besten Freundes Sora wird. Dann können wir gemeinsam Malefiz, Dschafar und den Pirat besiegen.“, sagte der Junge und wirkte dabei unerschütterlich

„Tja, dann musst du aber erst an mir vorbei!“, sagte Axel und grinste diabolisch.

„Das sollte nicht allzu schwierig sein und merke dir meinen Namen! Er lautet Riku! Dieser Name wird das Letzte sein, was du jemals hören wirst!“, sagte Riku und stürmte auf Axel zu .

Dieser wich aus, rutsche aber auf dem nassen Dach aus und konnte sich nur noch vor einem Sturz vom Wagon bewahren, indem er sich am Dach selbst festhielt. Riku trat triumphierend näher.

„Zeit, dass unser Möchtegernheld nähere Bekanntschaft mit dem Boden macht!“, sagte Riku und trat Axel auf die Finger.

Dieser knirschte mit den Zähnen vor Schmerz. Alexander wollte Axel schon zu Hilfe eilen, als er von Sopdu gemeinsam mit Roxas nach unter auf das Dach gerissen wurde. Eine Sekunde später wusste Alex auch, warum Sopdu das getan hatte, denn ein Tunnel erstreckte sich jetzt und Riku, der den Tunneleingang nicht gesehen hatte, wurde nieder gestreckt.

Als sie aus dem Tunnel ausgefahren waren, hatte sich Axel wieder auf das Dach des Wagons gehievt. Plötzlich ertönte das Spiel einer Ziehharmonika und der alte Mann erschien, den sie auch an der Hauptstraße gesehen hatten.

„Was, du bist noch immer nicht blutgetränkt? Dann wird es aber langsam wirklich Zeit, sonst seid ihr ungebremst angekommen.“, sagte der Mann lachend und verschwand wieder.

Da fiel bei Sopdu der Groschen.

„Kommt mit, ich weiß was wir tun müssen! Nehmt ihn auch mit!“, sagte er und gemeinsam schleppten sie den bewusstlosen Riku zum Zugende, wo nur noch zwei Güterwagen mit Wein waren. Sie verteilten sich auf die beiden Güterwagen und Sopdu erklärte ihnen, was sie zu tun hatten.

„Wenn ihr im Inneren des Güterwagons seid, fangt ihr an so viele Weinfässer wie möglich zu zerschlagen. Durch das Gewicht des Weins sollte der Zug langsamer werden. Den Zugführer können wir nicht um Hilfe bitten, denn er ist mit Sicherheit mit den anderen Reisenden verschwunden!“, sagte Sopdu und sprang in den Güterwagon.

Alexander und Ryan sprangen ihm hinterher, während Jaden und Jesse mit Axel, Roxas und dem bewusstlosen Riku in den zweiten Güterwagon sprangen.

Gleich nachdem sie gelandet waren, begannen sie die Weinfässer zu zerschlagen. Der Wein floss in Strömen aus den Fässern und tauchten den Ganzen Güterwagon in eine rötliche Flüssigkeit.

Als alle Fässer zerschlagen waren, schwammen sie in Wein bis kurz vor der Wagondecke.

„Wenn wir das hier überstehen werde ich mit dir eine ganze Flasche Wein trinken!“, prustete Alexander aus einem Mund voller Wein hervor.

Sopdu lächelte nur matt und erwiederte:

„Wenn ich jetzt sage, tauchst du unter! Der Wein wird unseren Aufprall bremsen!“

Alexander nickte und wartete auf Sopdus Anweisung.

„JETZT!“, schrie Sopdu so laut er konnte und zusammen tauchten sie unter.

Es war deutlich zu vernehmen, wie der Zug gegen den Prellbock am Gleisende fuhr und so der Zug entgleiste. Alex und Sopdu wurden durch den Wein geschleudert und sie gerieten in einem Wirbel, durch den sie nach unten gezogen wurden.

Was sie als nächstes mitbekamen war, das sie wieder in der Mitte des Stonehengegebildes lagen.

„Was ist passiert?“, fragte Ryan, der sich einen Schuh auszog, um den Wein auszuschütten.

„Anscheinend haben wir die erste Welt geschafft. Welche wollen wir jetzt betreten?“, fragte Jesse und sah sich die drei noch verbleibenden Welten des Spiels an.

„Ich bin für Sopdus Heimatzeit!“, sagte Alexander.

„Hey, hey, du kannst doch nicht einfach so bestimmen...!“, fing Sopdu an, doch er wurde von Ryan unterbrochen.

„Also ich würde gerne mal das alte Ägypten besuchen. Da war ich noch nie.“, sagte Ryan und sah seinen Bruder mit einem Hundeblick an.

„Dann ist es also beschlossen. Aber was machen wir mit dem da?“, fragte Axel und stieß mit der Fußspitze den noch immer bewusstlosen Riku an.

„Wir nehmen ihn mit. Vielleicht kann er uns noch helfen. Ich habe da so eine Vermutung!“, sagte Alexander und gemeinsam gingen sie in die Welt des alten Ägyptens.
 

Ende des 45. Kapitels

Die Prinzen von Ägypten

Die Prinzen von Ägypten
 

Wieder umfing sie gleißendes Licht, doch diesmal schwächte es sich nur ein wenig ab und eine sengende Hitze legte sich über sie.

Als sie die Augen wieder öffneten, standen sie vor einem riesigen Palast, aus dem jetzt Wachen herauskamen und sie umkreisten. Als die Wachen sie umkreist hatten, verneigten sie sich vor ihnen und einer der Wachen trat hervor.

„Mein Prinz, endlich haben wir euch gefunden. Bitte kehrt sofort in den Palast zurück, Euer Vater ist schon krank vor Sorgen!“, sagte der Wachmann und sah Alexander direkt ins Gesicht.

Alex sah den Wachmann verdutzt an und tauschte dann einen Blick mit Sopdu. Dieser nickte leicht und Alexander sagte dann an den Wachmann gewandt:

„Dann führe mich und meine Freunde zurück in den Palast. Wir müssen uns passend kleiden!“

Der Mann erhob sich und sie folgten ihm in den Palast.

Im Thronsaal blieb er an dessen Ende stehen und deutete auf den Thron, auf dem ein Mann saß, dessen Gesicht von zwei Beratern verdeckt wurde. Sie traten auf den Thron zu und verneigten sich leicht.

„Mein Pharao bitte verzeiht uns diesen kleinen Ausflug. Wir wollten uns ein wenig die Beine vertreten.“, sagte Alexander und sah gen Boden.

Er hatte einen Blick auf das Gesicht des Pharaos erhascht und zitterte jetzt. Der Mann, welcher der Pharao verkörperte, war sein Vater.

„Sieh mich an, mein Sohn!“, befahl der Pharao Alexander.

Alexander hob widerwillig den Kopf und sah seinem Vater direkt in die Augen. Sein Vater trat jetzt die Stufen, die von seinem Thron herab führten, herunter und trat vor Alexander. Einen Moment sahen sich die Beiden in die Augen, dann legte der Pharao jegliche würdevolle Haltung ab und umarmte seinen Sohn.

Als sich die Arme seines Vaters um ihn schlossen, versteifte sich sein ganzer Körper und Alexander wurde steif wie ein Brett.

„Na, was ist den los, mein Sohn. Ich weiß! Dir ist in dieser Kleidung zu heiß. Am Besten ist es, wenn du passendere Kleidung anziehst.“, sagte der Pharao, klatschte in die Hände und zwei Diener erschienen.

Die Diener nahmen Alexander in ihre Mitte und führten ihn und auch die Anderen aus dem Thronsaal. Sie gingen einen langen Gang entlang und eine Treppe hinauf. Am Ende der Treppe wandten sie sich nach links und blieben vor einem Raum stehen.

Gemeinsam mit den Dienern betraten Alexander und Ryan den Raum. Als Jaden ihnen folgen wollte, versperrte der Diener ihm den Weg und erklärte, dass er jetzt die Prinzen waschen und ankleiden werde.

Im Raum waren weitere Diener vorhanden, die Alex und Ryan baten, sich zu entkleiden und in ein mit Wasser gefülltes Becken zu steigen, dass im Boden eingelassen war. Alexander und Ryan entkleideten sich und als sie an den Hosen angekommen waren, gaben sie den Dienern ein Zeichen, damit diese sich umdrehten.

Als sich die Diener umgedreht hatten, zogen Alex und Ryan ihre Hosen und ihre Boxershorts aus und ließen sich in das kühle Nass sinken. Sich unbekleidet vor einander zu zeigen, machte den beiden Brüdern nichts aus, denn schließlich hatten sie sich schon oft so gesehen, jedoch war es etwas anderes, sich vor wildfremden Menschen so zu zeigen und Ryan war es ziemlich unbehaglich und er äußerte seine Bedenken.

„Wäre es möglich, dass wir uns selbst da unten waschen könnten? Ich möchte nicht von jemand anderen da angefasst werden!“, sagte Ryan und sah etwas verlegen aus.

„Natürlich, Ryan. Aber du bist langsam alt genug, um auszusprechen, was da unten ist. Es ist doch nichts schlimmes. Wenn du die Körperteile nicht nennen möchtet, dann sag doch einfach Intimbereich dazu, denn dann deckst du den ganzen Bereich ab und jeder weiß, was du meinst!“, sagte Alexander und klopfte seinem jüngeren Bruder auf die Schulter.

Dieser nickte nur und erlaubte es einem Diener ihm den Oberkörper zu waschen. Auch Alexander ließ sich den Oberkörper waschen und als der Diener mit dem Bauch fertig war, überreichte er Alexander den Schwamm und dieser nahm seinen Intimbereich selbst in die Hand. Natürlich nur zum Waschen versteht sich. Nachdem beide Brüder vollkommen sauber waren, stiegen sie aus dem Becken und wurden abgetrocknet und als nächstes in edle Gewänder gehüllt. Auch goldene Ketten und Armringe wurden an ihren Körpern befestigt. Als sie fertig waren, traten sie gefolgt von den Dienern aus dem Raum und fanden Sopdu, Jesse, Jaden, Axel und Roxas vor, die auf sie warteten.

„Das weckt Erinnerungen!“, sagte Sopdu und sah sich Alexander von allen Seiten genau an.

Alex grinst und gab Sopdu einen kleinen Knuff in die Seite.

„Da wir jetzt alle passend gekleidet sind, sollten wir zurück in den Thronsaal. Aber was machen wir mit Riku? Wenn wir ihn einfach so liegen lassen, wird er wieder versuchen Roxas irgendetwas anzutun!“, sagte Ryan und sah in die Runde.

Alle überlegten, was sie machen sollten und schließlich kam Sopdu auf eine passende Idee.

„Wie wäre es, wenn er in einen Raum gebracht wird, wo er sich erholen kann. Bei ihm lassen wir ein paar Wachen, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt!“, schlug Sopdu vor.

Sie stimmten seinem Plan zu und Alexander wies ein paar der Wachen an, Riku in einen leeren Raum zu bringen und Wachen vor seiner Tür aufzustellen. Die Wachen salutierten vor ihm und trugen den noch immer bewusstlosen Riku in einen leeren Raum. Als dies geschehen war, gingen sie gemeinsam zurück in den Thronsaal, in dem bereits ein geschäftiges Treiben eingesetzt hatte. Sie traten vor den Pharao, der sie lächelnd ansah.

„Wie ich sehe, seid ihr nun passend gekleidet. Ich habe für euch Beide ein kleines Fest anrichten lassen. Leider werde ich gleich zu einer fernen Reise aufbrechen müssen, so dass ich nicht an diesen Festlichkeiten teilnehmen kann. Aber lasst euch nicht davon stören und genießt das Fest!“, sagte der Pharao und sah wohlwollend zu seinen Söhnen herunter.

Ryan sah seinen Vater mit großen Augen an, Alexander dagegen hatte seinen Blick stur auf den Boden gerichtet und wagte es nicht seinen Vater auch nur einmal anzusehen. Zu sehr hallten ihm noch die Worte seines Vaters in den Ohren, die er seinem eigenen Sohn in Berlin an den Kopf geworfen hatte, als er erfahren hatte, dass sein Sohn auf einen Jungen stand.

So nickte Alexander nur und der Pharao verließ durch einen Seitenausgang den Thronsaal.

„Wir sollten uns einen kühlen Ort suchen, wo wir warten können, bis das Fest beginnt.“, sagte Jaden und sah sich in dem riesigen Thronsaal um.

Alexander jedoch hatte etwas anderes vor. Er wies einen Diener an, ihm zwei Krüge mit Wasser und zwei Becher zu bringen. Der Diener gehorchte sofort und kurze Zeit später hatte Alexander zwei Krüge mit klaren Wasser vor sich stehen.

Er warf einen Blick zu Sopdu und nickte dann mit dem Kopf Richtung Ausgang. Sopdu verstand sofort und gemeinsam gingen sie mit den Bechern und den Wasserkrügen aus dem Thronsaal.

„Hey, wo wollt ihr hin?“, rief ihnen Jaden noch hinterher.

Alexander erwiderte nur, dass er noch etwas zu erledigen habe und gemeinsam mit Sopdu ging er den gleichen Gang entlang, den er schon vorhin entlang gegangen war und die Treppe hinauf. Er ging auf den Raum zu, in dem er wusste, dass dort Riku festgehalten wurde. Als Sopdu erkannte, was Alexander vorhatte, ergriff er dessen Arm und hielt ihn fest.

„Was hast du vor? Du willst doch nicht etwa mit diesem Riku reden. Was ist, wenn er auch dich angreift. Er ist wie ein tollwütiger Köter der seinen Herren anfällt!“, sagte Sopdu und sah Alexander an.

Sorge standen in seinen roten Augen geschrieben und als Alexander dies sah, musst er unweigerlich lächeln.

Er stellte die Wasserkrüge auf den Boden ab und umarmte Sopdu.

„Danke. Danke das du dir Sorgen um mich machst. Das bedeutet mir mehr als alles andere. Ich möchte herausfinden, warum Riku einen solchen Hass gegen Roxas hegt. Und dazu habe ich eine ziemliche schwerwiegende Vermutung.“ Sagte Alexander leise in Sopdus Ohr.

Sopdu wollte schon etwas sagen, doch sie hörten Schritte und lösten sich voneinander. Keine Sekunde zu früh, denn schon kamen zwei Wachmänner um die Ecke gebogen und als sie Alexander sahen, salutierten sie vor ihm.

„Ich wünsche den Fremden zu sehen!“, sagte Alexander gebieterisch zu den beiden Wachmännern und sie führten ihn und Sopdu zu dem Zimmer, in dem Riku lag. Einer der Wachmänner öffnete die Tür und sie betraten den Raum. Sie platzten mitten in eine Rangelei hinein, zwischen zwei weiteren Wachmännern und Riku.

„Was ist hier los?“, fragte Sopdu mit fester Stimme und als die Wachmänner und Riku bemerkten, wer den Raum betreten hatte, wurden sie mit einem male still.

„Der Gefangene hat versucht zu fliehen!“, antwortete einer der Wachmänner auf Sopdus Frage hin und als er Alexander erblickte, fielen beide vor ihm auf die Knie.

Alle anderen Personen fielen ebenfalls vor Alexander auf die Knie und murmelten Ehrerbietungen. Alle, bis auf Riku, der die Chance nutzen wollte, um zu fliehen, doch Alexander nahm einen der Wasserkrüge und verspritze deren Inhalt auf Riku, sodass er jetzt wie ein begossener Pudel vor ihnen stand.

„Lasst uns allein!“, sagte Alexander und alle Wachmänner verließen ohne ein Widerwort den Raum. „Wer bist du?“, spie Riku die Worte nur so heraus.

Alexander hob eine Augenbraue.

„Ziemlich unhöflich, aber gut. Ich verrate dir meinen Namen. Ich heiße Alexander Rhiemer und das hier ist mein Partner Sopdu. Aber jetzt zu dir.Woher kommst du und warum bist du hinter Roxas her?“, fragte Alexander und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Riku.

Dieser gab ein hohles Lachen von sich.

„Das habe ich doch bereits auf dem Zug erklärt. Aber für dich noch mal zum Mitschreiben. Ich komme aus einer Welt namens Destiny Island und hinter Roxas bin ich her, weil er der Niemand meines besten Freundes Sora ist!“, sagte Riku und lehnte sich hinter die Wand.

Daraufhin war Alexander nur noch mehr verwirrter.

„Was ist ein Niemand?“, fragte nun Sopdu und sah Riku gespannt an.

„Ein Niemand ist eine leere Hülle eines Menschen, der sein Herz verloren hat. Dieser Prozess beginnt, wenn ein willensstarker Mensch sein Herz an die Dunkelheit verliert, dann bleibt sein Körper übrig, der dann ein Eigenleben entwickelt. Fügt man aber das Herz und den leeren Körper zusammen, so entsteht wieder die Person, die sie war, bevor sie das Herz verloren hat. Aber das Herz ist in diesem Sinne nicht das fleischige Organ, sondern es nimmt die Form von pinken Funken an, wenn es sich aus dem Körper löst. Wenn ich Soras Herz und den Körper, der sich jetzt als Roxas betitelt, zusammen füge, dann entsteht wieder Sora. Gemeinsam können wir dann Malefiz, Dschafar und den Piraten versiegeln, genauso wie damals.“, sagte Riku.

„Wie habt ihr...?“, setzte Sopdu an, doch er wurde von Alexander unterbrochen.

„Ich habe da so eine Vermutung, wie ihr die drei versiegelt habt!“, sagte er, ging zur Tür und bat die beiden Wachen um ihre Schwerter.

Diese schauten etwas verdutzt, reichten dann jedoch dem Prinzen ihre Schwerter.

Alexander nahm sie entgegen, verschloss dann wieder die Tür und warf eines der Schwerter Riku zu.

„Ob meine Vermutung stimmt, wird sich gleich herausstellen!“, sagte er und stellte sich in Position.

Riku hatte indessen das Schwert geschickt aufgefangen und griff Alexander damit an. Dieser parierte und ging seinerseits in den Angriff über. Riku wich seinem Angriff mit einem Sprung nach hinten aus und startete nun eine Kombination aus vielerlei Schlägen, die Alexander alle parierte, wenn er auch manchmal auswich. Das reichte Alex, um seine Vermutung bestätigt zu wissen und er lehnte sein Schwert gegen die nächst beste Wand.

„Das reicht. Für einen Jungen in deinem Alter bist du sehr geschickt mit dem Schwert. Ganz so, als ob du es immer führen würdest. Aber dein Schwert sieht ein wenig anders aus und du kannst es, seitdem du in diesem Spiel bist nicht mehr beschwören. Ein weiteres Schlüsselschwert, nehme ich mal an. Hab ich nicht recht?!“, sagte Alexander und sah Riku fordernd an.

Riku nickte und lächelte kalt.

„Das habe ich auch schon immer zu Sora gesagt: Lege niemals dein Schwert aus den Händen, bevor dein Gegner nicht bewusstlos vor deinen Füßen liegt!“, sagte er und stürmte auf Alexander zu.

Dieser hatte mit dieser Reaktion gerechnet und reagierte instinktiv. Er griff nach Rikus Handgelenk und verdrehte es gegen den Uhrzeigersinn und presste es mit einer schnellen Bewegung auf dessen Rücken. Dieser knirschte mit den Zähnen, denn Alexanders Griff tat ziemlich weh.

Sopdu trat vor Riku und sah ihm kalt ins Gesicht.

„Deine Motive in allen Ehren, doch meinen Partner anzugreifen geht einen Schritt zu weit. Darüber hinaus ist jeder Versuch, Alexander anzugreifen, ein Himmelfahrtskommando. Du könntest ihn niemals besiegen. Jetzt nicht und auch nicht in tausend Jahren!“, sagte Sopdu grimmig.

Rikus Gesicht lief rot an vor Zorn.

„Und warum nicht? Was macht ihn soviel besser als mich?“, presste er zwischen geschlossenen Zähnen hervor.

„Weil ich den besten Lehrer haben kann, den es auf allen Welten gibt und er steht genau vor dir!“, sagte Alexander und presste Rikus Handgelenk noch ein wenig stärker an dessen Rücken, was ihn keuchen ließ.

„Ich werde dich jetzt loslassen und komm nicht wieder auf die Idee etwas Dummes zu machen, denn sonst wird es richtig weh tun!“, drohte Alexander und ließ dann tatsächlich los.

Riku brachte ein paar Schritte zwischen sich, Alexander und Sopdu und rieb sich das Handgelenk, damit der Blutfluss wieder in Gang kam.

„Wie kannst du nur auf der Seite derer stehen, die uns den ganzen Schlamassel eingebracht haben? Die Organisation XIII war es, die Sora entführten und zu einem Niemand machten.“ Schrie nun Riku Alexander an.

„Ich stehe nicht auf deren Seite. Und Axel und Roxas tun das auch nicht mehr. Sie haben die Organisation verlassen und sind auf der Flucht. Ich mache dir ein Angebot. Du kannst dich frei im Palast bewegen, solange du keinen Ärger machst und dich von Axel und Roxas fern hältst. Solltest du allerdings auch nur einmal auch nur eine Prügelei mit einem der Beiden anfangen, werde ich dafür sorgen, dass Roxas und Axel in eine Welt kommen, zu der du niemals einen Weg finden wirst.“, sagte Alexander entschlossen und verließ gemeinsam mit Sopdu den Raum.

Als sie in den Gang traten, öffnete Sopdu den Mund um Alexander etwas zu fragen, doch dieser legte nur den Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete Sopdu so, still zu sein. Er presste das Ohr auf die Tür und lauschte, was in dessen Inneren vor sich ging. Sopdu tat es ihm gleich und gemeinsam hörte sie, wie Riku das Zimmer auseinander nahm. Eine Weile hörten sie es krachen und poltern. Dann jedoch wurde es still und es war nur noch ein Wimmern zu hören. Sie öffneten ganz vorsichtig einen Spalt breit die Tür und lugten hinein. Wie sie es ja schon gehört hatten, hatte Riku das ganze Zimmer auseinander genommen, nur noch das Bett stand an seinem angestammten Platz. Riku saß jetzt auf dem Bett und hatte sein Gesicht in den Händen vergraben. Ein Wimmern war von ihm zu hören und Alexander war sich sicher, dass er weinte.

Es erschütterte ihn, dass der gleiche Riku, der gerade noch so kalt und unerschütterlich sich gegeben hatte, jetzt auf dem Bett saß und weinte.

Er tippte Sopdu auf die Schulter und gemeinsam gingen sie den Gang entlang zur Treppe.

„Er muss ganz schön verzweifelt sein, wenn er all das auf sich nimmt. Aber denk doch mal daran. Dieser Sora hat Malefiz, Dschafar und den Piraten vor Jahrhunderten, wenn nicht sogar vor einem Jahrtausend versiegelt. Wenn es sich dabei um den gleichen Sora handelt, den Riku meint, dann müsste Riku ja schon mehrere hundert Jahre alt sein!“, sagte Alexander zu Sopdu und er dachte über diese Worte weiter nach.

Sopdu stimmte ihm zu und gemeinsam gingen sie zurück in den Thronsaal, der jetzt voller Leute war. Als Alexander eintrat, verstummte die Musik und alle Personen im Thronsaal verneigten sich vor ihm. Als Alexander auf seinem Sitzplatz neben dem Thron des Pharaos platz genommen hatte, setzte die Musik wieder ein und die Tänzerinnen fingen an zu tanzen. Eine der Tänzerinnen fiel Alexander besonders ins Auge. Sie hatte blondes Haar und ihr Gesicht war von einem Schleier verdeckt. Gehüllt war sie in gelbe Gewänder.

Nach den Tänzerinnen kam ein Illusionist an die Reihe. Er hatte dunkelblaue Haare und trug ein schweres, in schwarzes Leder gebundenes Buch.

„Ich grüße euch und alle hier im Saal Anwesenden. Ich bin von weit her gereist, um euch meine Künste zu demonstrieren, aber wisset: Alles was ihr jetzt zu sehen bekommt, entspricht nicht der Wirklichkeit und auch die Wirklichkeit kann manchmal nur eine Illusion sein.“ Sagte er und schlug das Buch auf.

Alexander wusste sofort, dass bei diesem jungen Mann etwas nicht stimmte, aber er sah sich erst mal an, was er vorführte.

Kaum hatte sich das Buch des Illusionisten geöffnet, traten schemenhafte Gestalten daraus hervor, die durch den gesamten Raum tanzten und immer wieder ihre Farbe und ihr Aussehen änderten. Mal hatte der Rauch die Gestalt einer jungen und hübschen Frau, die ihre Hände liebreizend an Alexanders Kinn entlang fuhr, kurze Zeit später floss sie zu einer unförmigen Masse auf dem Boden zusammen, aus der sich wiederum tausende Skorpione bildeten, die auf dem Boden herumschlichen.

Da fiel Alexanders Augenmerk wieder auf das Buch. Etwas stimmte nicht mit diesem Typen, denn auf dem Buch war ein Symbol, ähnlich wie einem Kreuz.

Als die Vorstellung des Illusionisten beendet war, klatschten alle begeistert Beifall.

Alexander erhob sich und erhob die Stimme.

„Ich danke dir, dass du uns mit deinen Künsten unterhalten hast, aber jetzt möchte ich gerne deinen Namen erfahren!“, sagte Alexander und sah den Illusionisten wartend an.

Dieser setzte ein listiges Lächeln auf und antwortete dann:

„Wie ihr wünscht, mein Prinz. Mein Name ist Zexion und wie ihr bereits vermutet, gehöre ich zu der gleichen Organisation, zu der auch Axel und Roxas gehörten. Meine Mission war es, Informationen zu sammeln. Ich danke euch für eure Gastfreundschaft, aber einen Rat möchte ich euch noch mit auf den Weg geben: Das Leben ist eine Illusion. Selbst wenn ihr diese Illusion aufklärt, werdet ihr niemals die Wahrheit erfahren, denn selbst die Wahrheit ist nur eine Illusion!“

Er hob die Arme und aus dem Buch trat ein Strudel an Farben und Papierseiten hervor und mit einem „Wusch“ war er verschwunden.

Alle starrten auf die Stelle, an der Zexion verschwunden war. Alexander rieb sich den Kopf.

„Was bedeutet das? Das Leben ist eine Illusion? Was meint er damit?“, schoss es Alexander durch den Kopf.

Das Fest setzte sich fort, auch wenn Alexander nicht mehr viel davon mitbekam, denn er war viel zu beschäftigt mit den Worten Zexions. Er suchte in der Menge nach seinen Freunden und seinem Bruder. Schon nach kurzem Suchen fand er Jaden und Jesse zusammen mit ein paar der Tänzerinnen zusammen tanzen. Ryan dagegen war von jungen Mädchen in seinem Alter umringt und schien ziemlich mit ihnen zu flirten. Er suchte weiter die Menge mit den Augen ab, doch nirgendwo tauchte Axels Haarschopf oder Roxas` strubbelige, blonde Mähne auf.

„Wen suchst du denn?“, fragte Sopdu, da er Alexanders suchenden Blick bemerkt hatte.

„Ich suche Axel und Roxas, kann sie aber nicht finden!“, antwortete Alexander und ließ noch einmal den Blick über die Menge schweifen.

Auch Sopdu sah sich im Thronsaal um, doch auch er konnte die Beiden nicht finden.

„Willst du mit den Beiden über diesen Zexion sprechen?“, flüsterte Sopdu nun seinem Verlobten ins Ohr.

Dieser nickte nur und bat Sopdu, die Beiden zu suchen.

Sopdu nickte und machte sich sofort auf den Weg, um die Beiden zu suchen. Das Fest neigte sich dem Ende zu und als die letzte Note des Musikstücks verklungen war, löste sich die Veranstaltung auf und die anwesenden Gäste suchten ihr Häuser auf. Alexander ging hinüber zu seinem kleinen Bruder, der noch immer angeregt mit zwei der Tänzerinnen flirtete. Als die Tänzerinnen Alexander erblickten, gingen sie vor ihm auf die Knie.

„Ihr könnt jetzt nach Hause gehen. Euren Lohn werdet ihr morgen erhalten!“, sagte er und entließ die beiden Mädchen.

Er packte Ryan am Oberarm, zog ihn auf die Beine und gemeinsam verließen sie den Thronsaal.

„Was sollte das denn? Ich habe mich gerade so gut mit den beiden Mädchen unterhalten!“, maulte Ryan den Rücken seines Bruders an.

Alexander drehte sich zu Ryan um und blickte ihm direkt in die Augen.

„Ich weiß, dass du dich gerne von schönen Mädchen umgeben siehst, aber du solltest nicht vergessen, dass das hier nur ein Computerspiel ist. Also ist das hier alles, und dazu gehören auch die beiden Mädels, nicht echt. Dieses Computerspiel wurde von der Organisation XIII entwickelt, damit sie uns zermürben und dann vernichten können. Warum sonst hätten sie den Charaktere das Aussehen unserer Eltern geben sollen? Wenn wir es schaffen, wieder an unsere Kräfte zu kommen, dann haben wir eine Chance!“, sagte Alexander und bei diesen Worten musste Ryan schwer schlucken.

Sein kleiner Bruder nickte und gemeinsam gingen sie mit einem Diener, der ihnen den Weg zu ihren Gemächern zeigte. Vor der Tür, die sie noch von den Gemächern der Prinzen trennte, erwartete sie Sopdu, der an einer Wand lehnte und die Augen öffnete, als er ihre Schritte vernahm.

„Ich habe mit den Beiden gesprochen und sie werden dir morgen Rede und Antwort stehen. Jetzt ist es besser, wenn wir uns hinlegen, denn das Gespräch morgen wird mit Sicherheit nicht einfach!“, sagte Sopdu.

Alexander nickte. Er wandte sich zur rechten Tür, Ryan zur Linken. Einzeln betraten sie ihre Gemächer und als Sopdu Alexander folgen wollte, wurde ihm der Eintritt durch einen Diener verwehrt.

„Ich wünsche, das er in meine Gemächer eintreten darf und bei mir solange die Zeit verbringt, wie es ihm beliebt!“, sagte Alexander zu dem Diener, der sich eilig verneigte und Sopdu den Weg ins Zimmer frei machte.

Nachdem Sopdu ins Zimmer getreten war, schloss er die Tür und grummelte:

„Daran muss ich mich wohl erst wieder gewöhnen, dass es jemand wagt mir den Weg zu versperren! Aber eins muss ich dir lassen. Du hast es echt drauf, wie ein Herrscher zu reden!“, sagte Sopdu und grinste.

Alexander lächelte ebenfalls und küsste ihn sanft auf die Lippen.

„Und jetzt ab ins Bett mit dir!“, sagte Sopdu, warf sich Alexander über die Schulter und ging so zum Bett hinüber.

„Hey, was soll das? Lass mich wieder runter!“, sagte Alexander und es klang beinahe wie ein Befehl.

„Wie ihr wünscht, eure Hoheit!“, sagte Sopdu halb ernst, halb belustigt.

Er ließ seinen Gefährten sanft auf das Bett gleiten und wurde gleich von diesem mit auf das Bett gezogen. Sanft strichen Sopdu Hände über Alexanders Körper und zogen ihm sanft die Kleidungsstücke vom Körper. Als er beim Lendenschurz angekommen war, wurde er von Alexander aufgehalten, der jetzt seinerseits Sopdu bis auf den Lendenschurz entkleidete.

Sie musterten sich gegenseitig, bis Sopdu die Frage stellte, die ihm jetzt am dringlichsten erschien.

„Darf ich dir auch das letzte Kleidungsstück ausziehen?“

Alexander wurde rot, doch schließlich hatte Sopdu ihn schon öfter unbekleidet gesehen und so nickte er. Ganz langsam löste Sopdu den Lendenschurz von Alexanders Körper und dieser glitt schließlich auf den Boden. Alexander fühlte, wie die Unsicherheit in ihm hoch kroch und mit einem male fühlte er sich wie ein kleiner Schuljunge.

Da Alexander selber keine Anstalten machte, weiter zu machen, löste Sopdu kurzerhand selbst seinen Lendenschurz, der sich auf den Boden zu dem Alexanders gesellte. Als Alexander Sopdu so in all seiner Pracht vor sich sah, keuchte er und musste schlucken.

Sopdu beugte sich zu Alexander herüber und eher unabsichtlich berührte er dessen Körpermitte. Mit einem mal spannte sich Alexanders gesamter Körper an und er keuchte. Entsetzt schlug er die Hände vor dem Mund und starrte an sich herab. Was er da sah, ließ ihn noch röter werden und er drehte sein Gesicht zur Seite, sodass Sopdu ihm nicht mehr in die Augen sehen konnte.

Sanft legte er eine Hand an das Gesicht seines Gefährten und drehte es so, dass Alexander Sopdu ansehen musste.

„Schäme dich nicht dafür, denn es ist der natürlichste und ehrlichste Liebesbeweis, den du erbringen kannst. Ich weiß, dass du unsicher bist, aber wir werden auf diesem Gebiet gemeinsam unsere ersten Erfahrungen machen.“, sagte Sopdu und schloss Alexander in die Arme.

Gemeinsam schliefen sie ein und durchlebten zusammen einen jugendfreien Traum.
 

Ende des 46. Kapitels

Ein Fetzen der Wahrheit

Ein Fetzen der Wahrheit
 

Als am nächsten Tag die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster und auf Alexanders Gesicht fielen, erwachte er langsam aus seinem Schlaf. Er richtete sich mit dem Oberkörper auf und die Decke, die ihn bis dahin zugedeckt hatte, fiel herunter und entblößte seinen freien Oberkörper. Er vernahm ein leichtes schnarchen und sah auf die andere Hälfte des Bettes. Dort lag Sopdu auf dem Rücken und schlief tief und fest. Er sah an ihm herunter und musste schmunzeln. Offensichtlich hatte sein Partner gerade einen sehr exotischen Traum, denn etwas weiter unten an Sopdus Körper hob sich die Decke ein ganzes Stück von seinem Körper ab.

„Er wird doch nicht?! Nein, nie im Leben. Aber wenn ich nur mal kurz nach gucke. Nur um sicher zu gehen.“ Überlegte Alexander und kam dann einfach zu dem Schluss, dass er einfach mal nachgucken wollte.

Er nahm Sopdus Bettdecke, hob sie hoch und sah darunter. Er hatte doch Recht gehabt. Offenbar träumte Sopdu gerade wirklich etwas sehr exotisches, so dass er davon ziemlich erregt war. Alexander senkte wieder die Bettdecke und schlüpfte aus dem Bett. Erst da fiel ihm auf, dass er selbst nichts trug.

„Sind wir wirklich gestern so weit gegangen?“, schoss es ihm durch den Kopf und er ließ den letzten Tag noch einmal im Gedächtnis Revue passieren.

Ihm fiel alles nach und nach wieder ein. Auch seine Reaktion am Abend gegenüber Sopdu, als sie beide zusammen im Bett waren. Aber sie waren nicht weiter gegangen.

Alexander drehte sich zu seinem Partner um und sah, dass dieser noch immer in der gleichen Verfassung war wie gerade eben. Als er Sopdu ansah, kamen Schuldgefühle und auch ein wenig Mitleid für Sopdu in ihm auf. Sopdu hatte sich für ihn in einen Vampir verwandeln lassen und hatte über 2000 Jahre auf ihn gewartet. Jetzt waren beide wieder vereint und doch wollte er den Schritt, den alle liebenden Paare früher oder später zusammen machten nicht machen. Irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen. Immer, wenn Sopdu sich ihm auf diese Weise näherte und ihn weiter bringen wollte, kamen ihm die Worte seines Vater in die Ohren. Es war schon abstrus, aber Alexander wollte ja mit Sopdu den nächsten Schritt machen. Ihm kam eine blendende Idee und so fasste er einen eisernen Entschluss.

„Wenn ich wieder in der realen Welt bin und mit Sopdu zusammen wohne, werde ich diesen Schritt mit ihm machen!“, schwor sich Alexander.

„Welchen Schritt wirst du mit mir machen?“, fragte eine Stimme und Alexander, der sich wieder mit dem Rücken zum Bett gedreht hatte, drehte sich um.

Dort saß Sopdu und sah ihn erwartungsvoll an.

Alexander ging auf das Bett zu und setzte sich darauf. Er lehnte sich zu Sopdu herüber und küsste ihn. Er stütze sich mit dem Arm ab und Sopdu ließ plötzlich ein Stöhnen von sich hören, sodass er den Kuss unterbrach.

„Was ist?!“, fragte Alexander irritiert.

Sopdu grinste nur und fasste mit seiner Hand an Alexanders Hand und drückte zu. Alexander bemerkte sofort, dass seine Hand etwas Hartes umgriffen hatte und sah auf sie herab. Als er sah, was er da umgriffen hatte, lief er an wie ein Feuerlöscher und legte sofort die Hand von Sopdus Körpermitte weg.

„Jetzt möchte ich aber wissen, welchen Schritt du mit mir machen willst, wenn wir bei mir oder besser gesagt uns zu Hause sind.“, sagte Sopdu.

„Ich habe beschlossen, dass ich zusammen mit dir den nächsten Schritt machen werde, wenn wir wieder in der realen Welt und dann bei dir zu Hause sind!“, sagte Alexander entschlossen.

Sopdu grinste.

„Es ist schön, dass du dich dazu entschlossen hast, aber du solltest dich zu nichts drängen. In den über 2000 Jahren habe ich zwar keine andere Beziehung geführt als mit dir, aber damit eine Quelle in der Wüste nicht austrocknet, muss man schon mal einmal am Tag pumpen. Wenn du verstehst was ich meine?!“, sagte Sopdu und stand aus dem Bett auf.

Alexander schüttelte nur lachend den Kopf und ging in den benachbarten Raum zur Waschkammer. Sopdu folgte ihm und gemeinsam ließen sie sich in die beachtlich große Wanne ein. Sopdu nahm einen Schwamm zur Hand und seifte Alexanders Rücken ein. Dann drehte sich Alex zu ihm herum und Sopdu konnte so auch seinen gesamten Körper einseifen. Bei jeden seiner Diener hätte der Rotschopf ab dem Bauchnabel halt gesagt, doch bei Sopdu war es etwas vollkommen anderes und so ließ er sich von ihm den gesamten Körper einseifen. Er genoss sichtlich Sopdus Behandlung und als Sopdu fertig war, seifte er noch Alexanders Haare ein und spülte diese dann mit einem Eimer vollem Wassers aus.

Als Alexanders Körper fertig war, nahm er Sopdu den Schwamm aus der Hand und fing an, seinen Körper und danach seine Haare einzuseifen. Als er damit fertig war, spülte er die Seife von Sopdus Körper. Jetzt, da sie beide fertig waren, umarmte Alexander Sopdu von hinten und schlang auch seine Beine um Sopdus Körper. Er ließ seinen Kopf auf Sopdus Schulter ruhen und seufzte leise.

Er vernahm den vertrauten Geruch von Datteln und orientalischen Ölen bei Sopdu wahr und musste feststellen, dass es ein sehr gut riechender Duft war.

Sopdu drehte sich so weit es möglich war zu Alexander um und sah ihn fragend in die Augen. Lächelnd schüttelte dieser nur den Kopf.

„Danke, dass du für mich da bist! Ohne dich wäre ich schon öfters an der Situation verzweifelt!“, sagte Alexander leise.

Sopdu lächelte und küsste Alexander.

„Das ist doch selbstverständlich. Und wenn wir wieder in unserer Welt sind, bauen wir uns gemeinsam eine Zukunft auf. Aber jetzt sollten wir erst mal aus dem Wasser, denn es wird schon langsam kalt.“ Sagte Sopdu und Alexander ließ von ihm ab und gemeinsam stiegen sie aus dem Wasser.

Sie trockneten sich ab und zogen dann ihre Gewänder an. Sie verließen ihre Räume und machten sich auf den Weg in das Speisezimmer. Dort angekommen sahen sie, dass Jaden, Jesse und Ryan auch schon anwesend waren.

„Wird auch langsam Zeit, dass ihr kommt. Habt ihr so lange geschlafen oder was?! Ich hab Hunger! Lasst uns essen!“, maulte Ryan und fing schon an, sich den Teller mit Brot und Käse zu beladen. Die Anderen taten es ihm nach und bald darauf waren sie am Essen. Als sie fertig waren, gingen sie gemeinsam in den Thronsaal und Alexander und Ryan setzen sich auf die beiden Throne. Sopdu, Jesse und Jaden setzen sich abseits der beiden Brüder.

Alexander fragte sich, wo die beiden Niemande Axel und Roxas waren, aber diese Frage hatte Zeit, denn jetzt musste er sich erst mal um die Palastgeschäfte kümmern. Einer seiner Diener kam hastig in den Palast geschritten, verbeugte sich vor Alexander und Ryan und räusperte sich, was die Aufmerksamkeit aller anwesenden Personen im Saal auf ihn lenkte.

„Verzeiht meine morgendliche Störung, aber es handelt sich um eine Nachricht höchster Wichtigkeit. Eure Feinde haben sich versammelt und zu einer gewaltigen Armee zusammengeschlossen, die jetzt vor unseren Toren lagert. Was werdet Ihr tun, um uns zu verteidigen?“, fragte der Mann und sah gen Boden, da er es nicht wagte, Alexander direkt in die Augen zu sehen.

Alexander überlegte, was er in dieser Situation machen sollte, doch ihm fiel nur eine Lösung ein.

„Versammelt die Armee. Jeder Mann und jeder kräftige Knabe, der kämpfen kann, soll sich zum Kampf bereit machen.“, sagte Alexander laut und der Mann verbeugte sich und verließ den Thronsaal. Alexander beriet sich mit den anderen, bis Axel in den Saal geschritten kam. Wie es am Hof üblich war, verbeugte er sich vor Alexander und Ryan, wenn auch widerstrebend.

„Alexander, Roxas und ich würden gerne mit dir sprechen.“ Sagte er und schon die Tatsache, dass er Alexander mit seinem Namen angesprochen und ihn dazu noch in die Augen gesehen hatte, erzeugten einige Protestrufe. Alexander hob die Hand und augenblicklich verstummten alle Rufe.

„Gut, dann bringe mich zu Roxas!“, sagte er, erhob sich von seinem Thron und gemeinsam mit Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden folgte er Axel aus dem Thronsaal.

Sie gingen einen langen Gang entlang, den Alexander noch nie betreten hatte. Am Ende des Ganges war auf der rechten Seite eine Tür eingelassen worden. Axel öffnete die Tür und gemeinsam betraten sie den Raum.

„Roxas, Alexander und auch die Anderen sind jetzt endlich da!“, sagte Axel und Roxas kam aus einen Nebenraum auf sie zu.

Er sah vollkommen weiß wie Marmor aus und sein Atem ging stockend.

In dem Raum waren bereits mehrere Stühle aufgestellt worden und sie setzten sich, nachdem sie von Axel mit einer Handbewegung dazu aufgefordert wurden. Als sich alle gesetzt hatten, war noch immer ein Stuhl frei. Jaden, dem das aufgefallen war, fragte:

„Sagt mal ihr beiden, kann es sein, dass ihr noch jemanden erwartet?“

Axel und Roxas tauschten flüchtig einen Blick, gaben aber keine Antwort auf Jadens Frage. Stattdessen öffnete sich erneut die Tür und Riku trat in den Raum. Alle sahen vollkommen verdattert von Axel und Roxas zu Riku und wieder zurück. Riku zog es allerdings vor, sich nicht zu den anderen zu setzen und lehnte sich stattdessen an eine Wand, von der er alle im Auge behalten konnte.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Sopdu und zog eine Augenbraue hoch.

Beide Niemande stießen ein leises Seufzen aus, doch dann begann Axel zu erzählen.

„Wir haben euch heute hier hergebeten, weil wir euch Antworten geben möchten und wir haben beide, dass heißt Roxas und ich, das Gefühl, dass wir euch allen sogar Antworten schuldig sind. Ich fange am besten am Anfang an. Vor vielen Jahrhunderten waren die einzelnen Welten noch von einander unabhängig und lebten in Frieden. Jedoch gab es einen Mann, der ein Schlüsselschwert mit sich trug, der sich nach den weiten Welten dort draußen sehnte.“, Axel machte dazu eine Handbewegung und zeigte aus dem Balkonfenster Richtung Himmel.

„Um in die anderen Welten zu reisen, bediente er sich der Mächte der Finsternis und in jede Welt, in der er mit der Finsternis reiste, verbreitete er eben jene Finsternis und mit ihr auch finstere Kreaturen. Er reiste immer weiter durch die verschiedenen Welten und wurde immer Macht besessener, so dass er versuchte sich selbst in eine Kreatur der Finsternis zu verwandeln. Doch sein Versuch ging schief und aus ihm wurde der erste Niemand. Als er verstand, was er getan hatte, versuchte er weitere Niemande zu erschaffen und so entstanden Roxas und ich. Es ist allerdings möglich einen Niemand in seine alte Persönlichkeit, dass heißt in seinen Jemand zu verwandeln. Wie dieser Prozess funktioniert weiß ich nicht. Nun komme ich auf das Thema zu, was euch auch schon aufgefallen ist. Die Hexe Malefiz, der Großvisier Dschafar und der Pirat, dessen Name ihr noch nicht kennt. Sie waren von Sora, Roxas Jemand versiegelt worden und nur er sollte dieses Siegel lösen können. So war Soras Plan. Aber er hatte eine entscheidende Schwachstelle, von der Sora noch nicht einmal wusste, dass es sie gab, denn zu diesem Zeitpunkt gab es ja nur einen Niemand und deren Existenz war noch nicht bekannt. So baute dieser Niemand im Untergrund eine Organisation auf, die ihr als Organisation XIII kennen gelernt habt. Roxas und ich haben zu dieser Organisation gehört. Der Alltag in der Organisation sah aus, dass wir immer Missionen bekommen haben, wie zum Beispiel eine neue Welt erkunden oder eine bestimmte Anzahl an Herzlose zu erledigen. Roxas letzte Mission war es, drei Siegel zu brechen, weil dort angeblich drei sehr mächtige Niemande versiegelt worden seien. Der erste Niemand, dessen Name Xemnas lautet, hat Roxas persönlich diesen Auftrag erteilt, denn es war sein Plan, dass der Niemand des Helden, der einst die drei Wesen versiegelte, nun das Siegel löste. Als Roxas die Siegel löste und dann erkannte, was er getan und dass er reingelegt worden war, kehrte er der Organisation den Rücken zu und verschwand. Ich bekam dann den Auftrag ihn ausfindig zu machen und zu erledigen. Aber ich wollte ihn niemals zur Strecke bringen, denn dafür war unsere Freundschaft einfach zu tief. Als er mir alles erzählt hatte, schmiedeten wir Pläne und tauchten gemeinsam unter. Aber jetzt hat die Organisation uns wieder gefunden und sie wird nicht eher ruhen, bis wir vernichtet sind. Deshalb hat die Organisation auch die Kontrolle dieses Spiels an sich gerissen. Sie haben es so umprogrammiert, dass nur Niemande hier in diesem Spiel mit ihren Fähigkeiten kämpfen können, jeder andere jedoch nicht. Sie müssen jedoch einen Möglichkeit gelassen haben, wie auch ihr eure Fähigkeiten wieder einsetzen könnt, denn in der Arbeit der Organisation gab es immer eine Art Hintertür, durch die man entkommen konnte. Diese Art Hintertür besteht meistens aus einem Gegenstand, den man erringen muss, damit man seine Kräfte wieder benutzen kann. Die Armee, die vor den Toren des Palastes stehen, werden von zwei Niemande namens Zexion und Larxene angeführt. Vielleicht haben sie diesen Gegenstand dabei.“, beendete Axel seine lange Erzählung und die anderen schluckten schwer.

„Aber wie kommen wir an diesen Gegenstand?“, fragte Ryan und wirkte sichtlich ratlos.

Roxas räusperte sich und alle Augen richteten sich auf ihn.

„Da kommt uns zu Gute, dass jeder Niemand auch einige Angewohnheiten angenommen hat. Larxene zum Beispiel legt sich nachmittags immer für ein bis zwei Stunden hin, um wieder neue Energie zu sammeln. Zexion dagegen ließt sehr viel und wenn er erst mal in einem Buch richtig vertieft ist, kann ihn nichts und niemand stören. Wenn wir diesen Umstand ausnutzen, können wir diesen Gegenstand bekommen!“, sagte Roxas.

„Dann ist ja alles klar. Ziehen wir los und holen uns diesen Gegenstand!“, sagte Jaden.

„Ja klar! Wir spazieren einfach in das gegnerische Lager und holen uns diesen Gegenstand. Die feindlichen Soldaten werden uns mit Sicherheit ohne weiteres passieren lassen!“, sagte Sopdu und sein Ton triefte vor Sarkasmus.

„Vielleicht nicht, wenn wir direkt hineinspazieren, aber wenn wir es als eine kleine Gruppe von höchstens drei Personen versuchen, dann haben wir vielleicht eine Chance!“, sagte Alexander und Sopdu sah ihn überrascht an.

„Gut, dann ist es abgemacht. Alexander, Sopdu und ich werden uns ins Lager der feindlichen Armee schleichen und nach diesen Gegenstand suchen. Ihr anderen bereitet unsere Armee auf den Kampf vor!“, sagte Axel und alle nickten.

„Ich werde auch mitmachen!“, mischte sich nun Riku ein, der während des ganzes Gesprächs über geschwiegen hatte.

Alexander sah Riku misstrauisch an, sagte aber nichts dazu und nickte nur.

So war es beschlossen und sie verließen gemeinsam den Raum und gingen zurück in den Thronsaal, wo Alexander und Ryan bereits von den Generälen erwartet wurden. Ryan sah etwas überfordert zu seinem Bruder, der das Heft in die Hand nahm.

„Hört mir zu. Eine kleine Gruppe von uns wird sich in das feindliche Lager schleichen und dem Feind etwas stehlen, was sich uns als sehr nützlich erweisen sollte. Diese Gruppe wird aus Axel, Sopdu und mir bestehen, die anderen werden in der Armee kämpfen!“, sagte Alexander und sofort setzte ein lauthalser Protest von den Generälen ein, den Alexander mit ein paar entscheidenden Worten nieder streckte. Zum Schluss gaben sich die Generäle zu Frieden, wenn auch widerstrebend. Axel und Sopdu machten sich bereits für ihre kleine Mission fertig, doch Alexander ging in eine Ecke des Thronsaal, in der er Riku gesehen hatte, und sprach ihn an.

„Ich werde jetzt gehen. Du weißt hoffentlich noch, was Roxas betrifft. Aber lass dir eins gesagt sein. Wenn ich meine Kräfte wieder habe werde ich alles in meiner Macht stehende tun, damit auch Sora wieder erwacht und Roxas deshalb nicht verschwinden muss!“, sagte Alexander ernst und sah Riku direkt in die Augen.

In Rikus Augen leuchtete ein Schimmer der Hoffnung.

„Gib mir ein Schwert und ich werde denen zeigen, dass sie sich fürchten müssen!“, sagte Riku entschlossen. Alexander nickte und zeigte auf einen der Generäle und Riku ging sofort los, um sich ein Schwert zu holen.

„Da hast du wohl einen neuen Mann in deiner Gefolgschaft gewonnen!“, sagte eine Stimme und Alexander drehte sich um.

Sopdu stand jetzt vor ihm und zog ihm einen grauen Kapuzenumhang über. Er zog und zupfte daran, bis er perfekt an Alexander saß. Danach rief er einen Palastdiener zu sich, der vor ihm eine große Truhe heranschleppte und diese vor Sopdu öffnete. Alexander sah hinein und erblickte eine Menge an Schwertern und Dolchen. Alle sahen mit ihren juwelenbesetzten Griffen wunderschön aus, und zugleich verliehen ihnen die silbernen Klingen einen gefährlichen bis zu tödlichen Glanz. Alex nahm sich ein Schwert aus der Truhe und steckte es sich in den Gürtel.

Sopdu lächelte gezwungen, dann beugte er sich zu der Truhe herunter und nahm einige der Dolche darin heraus. Er begann, diese an Alexanders kompletten Körper fest zubinden, so dass er jetzt an Armen, Beinen und auch am Bauch mehrere Dolche und Messer trug. Auf einen fragenden Blick von Alexander hin antwortete Sopdu:

„Sicher ist sicher. Auch wenn du perfekt in der Selbstverteidigung bist können ein paar Dolche nie schaden. Ich trage immer ein bis zwei Dolche mit mir herum.“, antwortete Sopdu und trat ein paar Schritte von Alexander weg, um sein Werk zu begutachten.

Alexander fühlte sich, als wenn er 5 Kilo zusätzliches Gewicht am Körper hätte, was wahrscheinlich auch der Wahrheit entsprach.

So würde es wahrscheinlich etwas schwerer sein, sich lautlos zu bewegen, aber es würde trotzdem gehen.

„Und was ist mit dir? Du musst dir auch noch ein paar Waffen zulegen!“, sagte Alexander und sah Sopdu erwartungsvoll an, so als ob er erwarten würde, dass Sopdu sich jetzt noch mal zur Truhe hinunter beugte.

„Ich bin schon fertig damit!“, Sagte Sopdu und öffnete seinen grauen Kapuzenumhang, damit Alexander sehen konnte, dass er am gesamten Körper Waffen trug.

„Mein Prinz! Die Armee ist bereit und wartet auf euren Befehl!“, sagte einer der Generäle und salutierte vor Alexander.

„Sehr gut. Die kleine Gruppe wird sich in das feindliche Lager schleichen und versuchen etwas daraus zu bekommen. Wenn wir Erfolg haben, werden wir ein Leuchtfeuer entzünden. Das ist dann das Signal für den Angriff. Bis dahin hat sich die Armee bereit zu halten!“, befahl Alexander und der General salutierte erneut vor Alexander und schritt dann von dannen.

Alexander winkte Axel zu sich und gemeinsam besprachen sie ihren Plan. Als sie fertig waren, befahl Alexander einem Diener drei Pferde bereit zu machen. Eins der Pferde sollte dazu noch Brennholz und Feuersteine im Gepäck haben. Die anderen beiden Pferde sollten mit genug Wasserkrügen versehen werden. Der Diener verneigte sich vor dem Rotschopf und machte sich sofort daran, den Befehl auszuführen. Nach einigen Augenblicken verließen sie den Thronsaal und machten sich auf den Weg zu den Stallungen. Ryan, Jesse, Jaden, Riku und Roxas folgten den Generälen. Die Pferde waren bereits fertig ausgerüstet und sie bestiegen die Pferde und ritten mit einem leichten Trab zum südlichen Palasttor, wohinter gleich die staubtrockene Wüste lag. Alexander hob den Arm und sofort öffnete sich das Tor. So ritten sie in die staubtrockene Wüste und ließen den Palast hinter sich.
 

Ende Kapitel 47

Geheimmission Wüstensarg

Geheimmission Wüstensarg
 

Alexander ritt mit den Anderen durch die riesige Wüste. Nicht direkt auf das feindliche Lager zu, denn das wäre zu auffällig gewesen. Sie schlugen einen Umweg ein und ritten auf großer Entfernung um das feindliche Lager herum. Etwas entfernt vom feindlichen Lager hielten sie ihre Pferde an und stiegen ab. So leise sie konnten, schlichen sie sich an den Rand des Lagers und sahen sich nach Wachen um. Tatsächlich liefen überall im Lager Wachen umher und es schien ihnen vollkommen unmöglich, ungesehen an ihnen vorbei zu kommen. Da fiel Alexander die Stoffbahn eines Zeltes ins Auge. Er hob die Stoffbahn an und schlüpfte gefolgt von Sopdu und Axel ins Zeltinnere. Dort sahen sie sich um. Auf einer Pritsche in einer Ecke des Zeltes lag eine blonde Frau, die einen schwarzen Umhang trug und zu schlafen schien. Unter der Pritsche befand sich eine kleine Truhe, die nicht ganz geschlossen war. Aus ihrem Inneren schien es zu leuchten, ganz so, als wenn man eine Energiekugel darin platziert hatte. Ganz vorsichtig, so dass die blonde Frau nicht aufwachte, zog Sopdu die Truhe hervor und öffnete sie vorsichtig. Die Truhe knarrte und einen gebannten Augenblick hielten sie inne, darauf wartend, ob das Knarren der Truhe die Frau aufweckte. Die Frau drehte sich auf ihrer Pritsche um und schlief weiter. Sopdu öffnete weiter langsam und vorsichtig den Deckel der Truhe und zum Vorschein kam eine Kugel, die in einem matten Rotton leuchtete. Als Sopdu die Kugel in die Hand nahm, erstrahlte die Kugel und ihr Licht fuhr in Sopdu Körper. Dies Licht war so hell, dass alle drei wachen Anwesenden für kurze Zeit die Augen schlossen. Als Alexander wieder die Augen öffnete und zu Sopdu herüber sah, sah er auf seinem Gesicht ein erleichtertes Lächeln. Er öffnete leicht den Mund und Alexander konnte sehen, dass seine Eckzähne sich wieder verlängert hatten. Sopdu nahm die Hand von der Kugel und Alexander griff nach ihr. Seine Finger schlossen sich um die Kugel und wie zuvor bei Sopdu erstrahlte diese. Ein gewaltiger Energiestrom durchzog seinen Arm und gelangte direkt in sein Gehirn. Die Energie durchzog seinen gesamten Körper und einen Augenblick später traten die weißen Flügel mit den blutroten Äderchen aus Alexanders Rücken.

„Jetzt habt ihr eure Kräfte wieder. Lasst uns von hier verschwinden!“, sagte Axel und ging zurück zur Zeltbahn, unter der sie hergekommen waren.

„Nicht so schnell, du Verräter!“, sagte eine kalte, weibliche Stimme.

Sie drehten sich um und erblickten die blonde Frau, die zuvor noch geschlafen hatte.

„Larxene!“, knurrte Axel und beschwor seine Chakrams herauf.

Sie lächelte nur kalt, beschwor lange, dünne gelbe Messer herauf und griff Axel ohne Vorwarnung an.

Axel parierte ihren Angriff und griff sie jetzt an, indem er seine Chakrams auf sie schleuderte und ihnen eine Salve von Feuergeschossen hinterher schickte. Larxene konnte den Chakrams ausweichen, doch die Feuergeschosse erwischten sie mit voller Breitseite und ihr Umhang fing Feuer. Wie ein verrücktes Huhn lief sie jetzt im Zelt herum und versuchte das Feuer an ihrem Umhang zu ersticken, indem sie darauf trat. Als das Feuer ihres Umhangs gelöscht war, stieß sie einige Flüche aus und griff Axel mit einem gewaltigen Blitz aus ihrer Hand an. Axel blockte den Blitz mit seinen Chakrams ab und feuerte nun seinerseits eine gewaltige Salve von Feuerpfeilen auf Larxene ab. Einigen der Feuerpfeile konnte sie ausweichen, aber einer der Pfeile traf sie mitten im Gesicht und sie hielt sich die Hände auf die Stelle, wo der Pfeil sie getroffen hatte. So vernachlässigte Larxene ihre Deckung und eine weitere Salve von Feuerpfeilen traf Larxene. Sie brach zusammen und krümmte sich auf dem Boden.

„Axel, warum? Arg, nein!“, keuchte sie und einen Moment später löste sie sich in schwarzen Dunst auf und verschwand.

„Wir sollten verschwinden, denn ich höre schon einige der Wachen hier her kommen!“, sagte Sopdu und gemeinsam schlichen sie so schnell sie konnten aus dem Zelt und zu ihren Pferden zurück. Sie stiegen auf die Pferde und ritten zu der Quelle, von der sie das Signal geben wollten. Als sie dort angekommen waren, stiegen sie ab und fällten eine der vielen Palmen, die dort verstreut standen. Doch bevor Axel das Holz mit seinem Feuer entzünden konnte, hielt ihn Alexander auf.

„Warte, ich muss nur noch etwas klären!“, sagte er und Axel sah ihn fragend an.

Auch Sopdu warf ihm einen fragenden Blick zu und Alexander berührte seinen Geist mit dem seinen. Wie lange hatte er das schon nicht mehr gemacht. Es spendete ihm Trost und ließ ihn fast vergessen, wo er sich befand. Gemeinsam mit Sopdu suchte er seinen Bruder Ryan und fand ihn innerhalb des Palastes, wo er noch immer mit den Anderen auf den Angriffsbefehl wartete.

„Ryan, hörst du mich?“, fragte er seinen Bruder, als er seinen Geist berührte.

Alexander spürte, wie sein Bruder vor Schreck in die Luft sprang. Er band nun auch Jaden und Jesse in die Unterredung mit ein, so dass er auch direkt zu ihnen sprach.

„Ryan, hör mir jetzt ganz genau zu. Wir haben den Gegenstand, durch den wir unsere Kräfte wiederbekommen. Ich möchte, dass du im Palast bleibst und dort auf mich wartest! Hast du mich verstanden?! Jesse, Jaden, ich möchte, dass ihr meinen Bruder in den Palast bringt und ihn dort drin behaltet. Ich werde zu euch stoßen. Haltet Ryan mit allen mitteln im Palast!“, sagte Alexander und er spürte noch, wie Jaden und Jesse sich einverstanden erklärten und er spürte auch Ryans Missmut. Als er fertig war mit der Unterredung, richtete er seinen Blick wieder auf Axel und Sopdu.

„Planänderung. Wir entfachen kein Feuer, sondern reiten zurück zum Palast, damit auch die anderen ihre Kräfte wiederbekommen!“, sagte Alexander und setzte sich wieder in den Sattel seines Pferdes. Seine Flügel ließ er wieder einfahren, denn sonst würden sie nur unnütz herumflattern. Gemeinsam ritten sie so schnell sie konnten zurück zum Palast und durch das Seitentor in den Palasthof. Dort warteten bereits die Soldaten und auch Roxas erblickten sie sofort. Noch während sein Pferd im leichten Galopp war, sprang Alexander von dem Pferd herunter und rannte so schnell er es konnte in den Palast. Im Thronsaal angekommen erblickte er Jesse und Jaden, die Ryan daran hinderten, zurück zu den Soldaten zu gehen. Als sie Alexander, Sopdu und Axel erblickten, ließen sie Ryan los und dieser rannte sofort auf seinen Bruder zu und fiel ihm um den Hals.

„Endlich bist du wieder da! Wie ist es gelaufen?“, fragte Ryan.

Nachdem Alexander ihm, Jaden und Jesse alles erzählt hatte, was geschehen war, fügte er noch hinzu:

„Ryan, ich möchte nicht, dass du mitkommst. Eine Schlacht ist nichts, dem ich dich aussetzen möchte. Du bleibst hier und das ist mein letztes Wort!“

Ryan wollte schon zu einem Protest ansetzen, als Jesse ihm erklärte, dass Alexander nur versuchte, ihn als seinen kleineren Bruder zu beschützen und so schluckte Ryan die Erklärung, ohne ein Wiederwort zu geben.

Alexander reichte Jesse, danach Jaden den Gegenstand, durch den sie ihre Kräfte wiederbekommen würden. So seufzten erleichtert auf, als sie ihn berührten. Noch bevor Ryan den Gegenstand berühren konnte, nahm Alexander ihn wieder in die Hand und nahm ihn an sich.

„Ryan, ich möchte, dass du dir gut überlegst, ob du deine Kräfte zurück haben möchtest. Ich könnte die Erzengel sofort bitten, dich als Mensch zurück in unsere Welt zu schicken. Wenn du allerdings diesen Gegenstand hier berührst, dann wirst du wieder zu einem Vampir und musst mit uns diese ganzen Gefahren durchleben!“, sagte Alexander und sah seinen Bruder direkt in die Augen.

Keinem entging es, dass Ryan noch einmal über diese Sache nachdachte.

„Zu wem sollte ich denn gehen? Zu Mutter und Vater würde ich niemals gehen und sie würden mich wahrscheinlich auch nicht länger bei Tante und Onkel leben lassen. Du weißt, wie sie im Streit liegen! Nein, ich möchte meine Kräfte zurück haben und mir ein Leben aufbauen, das frei von unseren Eltern ist. Ich möchte mit dir zusammen leben!“, sagte Ryan und mit dieser Ansprache beeindruckte er seinen großen Bruder über alle Maßen.

Alexander nickte und reichte seinem Bruder den Stein, durch den Ryan seine Kräfte wiederbekommen sollte. Ryan berührte den Stein und einen Moment später lächelte er matt. Durch sein Lächeln waren die verlängerten Eckzähne zu sehen.

„Gut, brechen wir auf!“, sagte Alexander und sie machten sich auf den Weg zum Ausgang des Palastes.

Noch bevor sie den Ausgang erreicht hatten, öffnete sich dieser und ein Bote kam in den Palast gestürzt. Als er vor Alexander und Ryan angekommen war, kniete er nieder und holte erst mal laut vernehmbar Luft.

„Verehrte Prinzen, die feindliche Armee zieht sich zurück. Es ist ein Wunder!“, sagte der Bote zum Boden gewandt, da er es nicht wagte den beiden Rotschöpfen direkt in die Augen zu sehen.

„Nein, das ist kein Wunder. Bringe sofort Riku und Roxas zu mir! Wir haben wichtiges zu besprechen!“, befahl Alexander und der Bote eilte sofort los, um den Befehl auszuführen.

Kurze Zeit später kam der Bote gefolgt von Riku und Roxas zurück.

„Wie ihr mitbekommen habt, zieht sich die feindliche Armee zurück. Für uns gibt es hier nichts mehr zu tun. Holen wir unsere Sachen und lasst uns aufbrechen!“, sagte Alexander.

Sie holten ihre Kleidung und trafen sich wieder im Thronsaal, wo auch sich bereits ein Portal geöffnet hatte. Sie traten einer nach dem anderen durch das Portal und betraten so die Dritte der vier Welten des Realitygames.
 

Ende des 48. Kapitels

Auf hoher See

Auf hoher See
 

Sie fanden sich in einer feuchten, nach Moder riechenden Höhle wieder. Hinter ihnen schloss sich gerade das Portal, als Riku als Letzter zu ihnen trat. Von der Decke der Höhle tropften unablässig Wassertropfen herunter.

Als Alexander sich zu Sopdu umdrehte und ihm einen fragenden Blick zuwarf, ertönte ein Schuss wie aus einer Pistole. Erschrocken duckten sie sich und als Alexander sich nach einigen Momenten traute sich umzublicken, konnte er niemanden Fremdes erblicken. Er sah am Ende der Höhle einen Ausgang. Sie standen auf und rannten in gebückter Haltung auf den Ausgang zu. Als sie am Ausgang angekommen waren, erkannten sie, dass der Ausgang sie nicht in die Freiheit führte, sondern in einen weiteren, viel größeren Höhlenraum, von dem ein Dutzend weitere Gänge abgingen. Ein Ruf, der nicht zu deuten war, erschallte aus einem der Gänge und sie schlichen vorsichtig diesen Gang entlang. Als der Gang eine Biegung nach rechts machte, konnten sie auf der linken Seite durch einige Löcher in der Wand auf den Nebenraum einen Blick erhaschen. Der Raum, der neben ihrem Gang war, lag etwas weiter unter ihnen und er war zugeschüttet mit Gold. In der Mitte des Raumes war ein Berg von Gold aufgetürmt worden, auf deren Spitze eine offene Truhe positioniert worden war. An der Truhe kauerte eine Frau mit blondem Haar in einem mattgelben Kleid, die an der linken Hand blutete. Was sich in der Truhe befand, konnte Alexander nicht sagen, aber er vermutete, dass es das Wertvollste war, was sich in diesem Raum befand. Diesmal ertönten das Klirren von aufeinanderprallenden Schwertern und das grausame Lachen eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hatte.

„Du kannst mich nicht vernichten, Jack! Also warum versuchst du es immer noch?“, schnarrte die Stimme eines Mannes.

Alexander sah sich durch das Loch in der Tunnelwand den Raum an und sah einen schlanken Mann, wie dieser anscheinend mit einem Skelett kämpfte.

„Ich werde nicht zulassen, dass du die wunderschöne Miss Swan umbringst, nur damit du wieder frei von diesem Fluch bist!“, antwortete der Mann und fechtete weiter mit dem Skelett.

Bei näherem Hinsehen erkannte Alexander, dass das Wesen, mit dem der Mann focht, kein richtiges Skelett war, sondern eher ein Mann, der zwischen dem Leben und dem Tod hing. Der Untote lachte und es war ein kaltes, abscheuliches Lachen, das bei Alexander die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.

„Du bist vollkommen allein. Wer sollte dir schon helfen?!“, sagte der Untote und lachte nochmals.

Schritte waren zu hören. Schritte, auf die die beiden kämpfenden Männer nicht achteten.

„Er ist nicht allein!“, sagte eine Stimme.

Die beiden Männer drehten sich zu der Truhe herum und erblickten einen weiteren Mann, der sich die Frau über die Schulter geworfen hatte.

„Ach nein?!“, sagte der untote Mann und grinste boshaft.

„Nein, ist er anscheinend nicht. Und deine Pistole mit einer Kugel als Ausweg, die du mir damals gegeben hast, kannst du jetzt wiederhaben!“, sagte der Mann, der schwarzes, verfilztes Haar und die vordersten Strähnen zu Dreadlocks geflechtet hatte.

Eben dieser Mann zog eine Pistole aus dem Inneren seines Mantels und feuerte die einzige Kugel auf den Untoten ab, die sich in der Pistole befand.

Der Untote lachte erneut auf.

„10 Jahre und jetzt vergeudest du deinen Schuss?“, sagte der Untote.

„Er ist nicht vergeudet!“, sagte der Mann, der auf dem Goldberg neben der Truhe stand.

Er hielt etwas was aussah wie zwei Münzen über die Truhe. Blut von seiner Hand sickerte auf diese Münzen und er ließ die Münzen auf die anderen Münzen in der Truhe fallen.

Der Mann, auf den gerade geschossen wurde, fasste sich genau an die Stelle, wo sich die Kugel in seinen Körper gebohrt hatte und fiel dann mit einem Rumps zu Boden.

„Ist es jetzt vorbei?“, fragte der Mann, der noch immer auf dem Berg aus Gold stand und jetzt vorsichtig an diesem herunterrutschte.

Der Mann mit der Pistole nickte und warf sie dem am Boden liegenden Mann vor die Füße. Gemeinsam verließen sie die Höhle und gingen aus Alexanders Blickfeld. Erst jetzt bemerkte er, das jemand an seinem Ärmel zupfte. Er drehte sich um und erblickte seinen Bruder Ryan, der ihn angrinste.

„Weißt du, wer das ist? Das ist Jack Sparrow!“, sagte Ryan und wirkte sichtlich happy.

Er sprang auf die Füße und wollte schon losstürmen, doch Alexander griff nach seinem Gürtel und hielt ihn daran fest.

„Bist du nicht etwas voreilig? Die haben gerade eben einen untoten Mann erschossen. Was meinst du, was mit dir da passieren würde? Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert, nur weil du deinen Leinwandhelden die Hand schütteln willst!“, zischte Alexander wütend.

Sopdu stimmte ihm zu und gemeinsam schlichen sie den Gang zurück und kamen wieder in den großen Höhlenraum, in dem sie schon vorher waren. Alexander schloss die Augen um zu erspüren, wo die anderen beiden Männer waren und er erspürte sie einen Gang weiter östlich von ihnen. Er lenkte seine Gruppe einen Gang neben den der Männer und so leise es ihnen möglich war, schlichen sie den Gang entlang. Was Alexander aber nicht bedacht hatte war, dass sich ihr Gang und der Gang der Männer zu einem größeren Gang vereinigten und als sie kurz vor der Stelle ankamen, an dem dies geschah, konnten sie vor ihnen die Männer sehen, die mit gezückten Schwertern einige Schritte vor ihnen her liefen. Sie folgten den beiden Männern so vorsichtig wie es ging und als die Männer die Höhle verließen und ins Freie traten, konnte Alexander erkennen, dass sich ihre Haltung ziemlich angespannt hatte. Sie rannten vorwärts und schlugen mit ihren Schwertern auf weiße Gestalten ein.

Alexander hatte einen dunklen Verdacht, wer diese weißen Gestalten waren und so rannte er dicht gefolgt von Sopdu und den anderen aus der Höhle. Er hatte Recht mit seiner Vermutung gehabt. Die beiden Männer wurden von den weißen Niemanden angegriffen. Diese Niemanden waren so groß wie die Männer und wichen den Schwerthieben mit einer Leichtigkeit aus, die sich jeder Mensch nicht zugestehen konnte.

Alex rannte gefolgt von den Anderen aus der Höhle und beschwor sein Schlüsselschwert in seiner Hand. Er schlug nach den Niemanden, die durch seine Schwerthiebe niedergestreckt wurden. Sie verpufften zu kleinen, weißen Wölkchen. Sopdu und Axel streckten die letzten beiden Niemande nieder und als auch die letzten Niemande verpufft waren, drehten sie sich zu den beiden Männern um, die sie erstaunt ansahen.

„Wer seid ihr?“, fragte der eine Mann, der jetzt vom nahen betrachtet, schwarzes Haar hatte.

Die vordersten Strähnen hatte er sich zu Dreadlocks zusammengebunden und seine verfilzten Haare hielt er durch ein Tuch zusammen. Seine Kleidung sah aus, als wenn er sie schon seit einer Ewigkeit auf dem Meer anhatte. Ein starker Geruch nach Rum ging von ihm aus.

Alexander kämpfte gegen seinen Würgereiz an und so antwortete Sopdu für ihn:

„Wir sind verirrte Reisende, auf der Suche nach einem Schiff, dass uns von dieser verlassenen Insel bringt!“

Die beiden Männer sahen ihn misstrauisch an.

„Ach so ist das also. Sagt das doch gleich. Aber merkwürdige Kleidung tragt ihr da. Und du da, was ist das für ein Schwert? So eins hab ich noch nicht gesehen. Ich mach euch ein Angebot! Ich nehm` euch mit auf der Black Pearl und als kleines Dankeschön bekomme ich dafür dieses Schwert!“, sagte der Mann mit den schwarzen Haaren und der Rumfahne.

Während er sprach zeigte er auf Alexanders Schlüsselschwert. Dieser überlegte eine Weile, dann kam ihm aber eine Idee, die ihn grinsen ließ.

„Gut, ihr dürft das Schlüsselschwert halten!“, sagte Alexander und übergab dem Schwarzhaarigen das Schlüsselschwert.

Sopdu protestierte schon, doch Alexander drehte sich zu ihm herum und streckte die Hand aus. Mit einem Leuchten verschwand das Schlüsselschwert aus der Hand des Mannes und tauchte sogleich wieder in Alexanders Hand auf.

„Was bei allen sieben Weltmeeren?!“, stieß der Schwarzhaarige aus.

Alexander grinste weiter.

„Ich habe dir erlaubt es zu halten, aber nicht es zu behalten. Dieses Schwert sucht sich den Besitzer, nicht der Besitzer das Schwert!“, sagte er und deutete auf das Schwert.

„Wirklich beeindruckend! Ich bin Kaptain Jack Sparrow! Und wer seid ihr?“, stellte sich der Schwarzhaarige als Jack Sparrow vor.

Nacheinander stellten sich zuerst Alexander, dann Sopdu, Ryan, Jesse, Jaden, Axel, Roxas und Riku vor. Als sie alle fertig waren, stellte sich auch der zweite Mann als William Turner vor, der bei näherer Betrachtung schmutziges, blondes Haar hatte.

Als sich Jack Sparrow Axel und Roxas näher ansah, weiteten sich seine Augen.

„Sagt mal, gehört ihr auch zu den gleichen Leuten, mit denen die Company zusammenarbeitet?“, fragte er und deutete auf Axel und Roxas, die immer noch die Kleidung der Organisation trugen.

Beide schüttelten die Köpfe und Axel erklärte kurz, dass sie sich von der Organisation abgewandt hatten. Jack glaubte ihnen nicht und so sagte er:

„Jeder könnte behaupten, ein Edelmann zu sein, und in Wirklichkeit ist er ein teuflischer Pirat.“

Axel und Roxas tauschten einen Blick und es war ihnen anzusehen, dass sie fieberhaft nach neuen Argumenten suchten. Da trat Alex vor und erwiderte:

„Das reicht! Wir alle haben gesehen, auf welcher Seite Axel und Roxas stehen und wenn es sein muss gebe ich dir mein Wort, dass die Beiden uns nicht schaden wollen. Außerdem, da wir schon von Piraten sprechen, solltest du vielleicht auch mal deine Karten auf den Tisch legen, Piratenkapitän Jack Sparrow!“

Nachdem er geendet hatte, deutete er auf die Totenkopfflagge der Black Pearl und sah dabei Jack tief in dessen schwarze Augen.

„Was für ein scharfsinniger Bursche du doch bist. Richtig, ich bin ein Pirat und wenn ihr auf meinem Schiff anheuert, heißt das zwangsläufig, dass auch ihr Piraten werdet. Solltet ihr euch aber entschließen, mein großzügiges Angebot abzulehnen, so fürchte ich, dass ihr hier auf dieser gottverlassenen Insel bis zum Ende eurer Tage bleiben werdet.“ Erwiderte Jack und lächelte listig.

Den Freunden reichte eine kurze Besprechung unter sich, um klar zu machen, was sie als nächstes taten.

„Wir kommen an Bord der Black Pearl!“, sagte Sopdu und so war es beschlossene Sache.

Gemeinsam gingen sie an Bord der Black Pearl und Kaptain Sparrow zeigte ihnen, wie sie das Schiff fertig zum ablegen machten. Als sie damit fertig waren, spannten sie die Segel und das Schiff setzte sich in Bewegung. Langsam fuhr das Schiff aus der Bucht und ließ die verlassene Insel, mit dem vielen Gold, alleine zurück.

„Wohin reisen wir eigentlich?“, fragte Ryan und sah seinen großen Bruder an.

Alexander sah fragend zu Sopdu herüber, dieser dann zu Jesse, der wiederum zu Jaden blickte. Dieser reichte die Frage durch einen Blick gleich an Axel weiter, der die Frage gleich an Roxas weiterreichte und noch bevor dieser sich an Riku wenden konnte, schaltete sich Will Turner ein.

„Wir reisen nach Singapur, zu einem der Piratenfürsten. Mit diesen werden wir bald die anderen Piratenfürsten treffen.“, sagte Will und beantwortete die Frage von Alexander.

Ryan nickte und gemeinsam erkundeten die beiden Brüder das Schiff. Als sie unter Deck die Kojen entdeckten, fanden sie auch einige Vorhänge, die Alexander an ein paar Nägeln , die sich an Balken befanden, festmachte und dort zwei Kojen von den anderen abschirmte.

„Warum machst du das?“, fragte Ryan und sah seinen Bruder verwundert an.

Bevor Alexander antwortete, nahm er einen weiteren Vorhang und schirmte zwei weitere Kojen von den anderen ab.

„Ganz einfach. Am Abend möchten wir einfach auch mal unsere Ruhe haben und ich denke, dass Jaden und Jesse sich noch etwas unterhalten möchten!“, sagte Alexander und testete die Haltbarkeit der Vorhänge, indem er an ihnen zog.

Die Vorhänge hielten seinem Test stand und Alexander war vollkommen zufrieden damit.

Ryan zog fragend eine Augenbraue hoch, was sein Bruder bemerkte, doch Alexander ging nicht auf Ryans ungestellte Frage ein.

Gemeinsam gingen sie wieder an Deck und Jack Sparrow erklärte ihnen alles, was sie über das Meer wissen mussten. Schon bald darauf setzte ein eisiger Regen ein. Jeder einzelne Regentropfen, der auf Alexanders Haut traf, fühlte sich wie eine eisige Lanze an. Im nu waren seine Klamotten klatschnass, doch das störte ihn wenig. Der Regen hielt mehrere Stunden an und als sich der Himmel endlich klärte, erblickten sie eine gewaltige Insel. In einer großen Bucht der Insel befand sich ein beeindruckender Hafen.

„Gentlemen, willkommen in Port Royal!“, sagte Sparrow und lallte etwas dabei.

Jack lenkte das Schiff hinter einen großen Felsen, so dass das Schiff vom Hafen aus nicht zu sehen war.

„Und jetzt heißt es Abschied nehmen von dem ehrenwerten Mr. Turner und Miss Swan!“, lallte Jack und setzte eine Flasche Rum, die er in der Hand hielt, an die Lippen und trank einen kräftigen Schluck daraus. Will Turner ließ währenddessen ein Boot zu Wasser und stand nun an den Sprossen, die am Schiffsrand herabführten.

Mit einem Knarren öffnete sich die Tür zur Kapitänskajüte und die noch blass aussehende Elisabeth Swan schwankte heraus. Will half ihr die Sprossen herunterzuklettern und ins Boot zu steigen. Dann nahm er die Ruder, die noch im Boot lagen und stieß sich vom Schiff ab. Er winkte den anderen noch mal zum Abschied und ruderte dann das Boot Richtung Hafen. Sobald die beiden nahe genug am Hafen waren, ließ Jack den Anker einholen und ließ das Schiff Fahrt aufnehmen. Von irgendwoher läutete eine Glocke und sie sahen sich nach dessen Ursprung um. Sie konnten den Ursprung des Läutens nicht entdecken, aber sicher war, dass es vom Hafen herkommen musste.

Sie erblickten ein Schiff der Company, dass sich gerade zur Verfolgung aufmachte. Sie überlegten fieberhaft, wie sie das Schiff aufhalten konnten, da kam Alexander eine Idee. Er besprach sich mit Sopdu und kurz darauf erhob er sich in die Luft. Er flog zum Schiff der Company und kreiste wie ein Habicht darüber. Auf dem Schiff brach Panik aus und Alexander schürte diese Panik noch, indem er Kugeln aus reinem Licht in das Wasser um das Schiff herum schleuderte. Es machte ihnen Angst, jedoch drehten sie nicht bei. Alexander überlegte, wie er das Schiff solange beschäftigen konnte, dass die Black Pearl einen großen Vorsprung bekommen konnte. Er erblickte einen Leuchtturm und erkundete diesen mit seinem Geist. Zum Glück waren keine Menschen dort anwesend. Was er vorhatte, war ihm klar, jedoch glaubte er nicht, dass seine Kräfte dazu ausreichen würden und so setzte er sich mit Sopdu Gedanklich in Verbindung und erklärte ihm in kurzen Sätzen, was er vorhatte. Sopdu willigte ein und übertrug einen Teil seiner Energie zu Alexander. Für Alexander war dieser Energiestrom so gewaltig wie der Nil und er konzentrierte diese Energie in seinem Arm, wo sich eine Armbrust und ein dazugehöriger Pfeil bildete. Alexander zielte und schoss den Pfeil direkt auf den leeren Leuchtturm ab. Der Pfeil traf sein Ziel und explodierte dort. Der Turm fiel ins Wasser und versperrte dem Schiff der Company den Weg. Da sie jetzt nicht weiter konnten, stoppten sie das Schiff kurz vor den zerstörten Leuchtturmteilen. Das Schiff eröffnete das Feuer auf den Rotschopf. Die ersten Kugel verfehlten ihn um Weiten, doch die nächsten kamen ihm schon näher. Die Kugeln, die darauf folgten, musste Alexander mit einem Schild abwehren und der spürte, wie Sopdu ihm noch mehr Kraft übertrug.

Alexander hob den Arm und das Wasser wurde unruhig und mächtige Wellen begannen gegen das Schiff zu schlagen, so dass es unruhig im Wasser hin und herschwang. Ganz langsam, wie in Zeitlupe, drehte das Schiff der Company bei und kehrte zu seinem Heimathafen zurück.

Alexander flog eine Kurve und flog zur Black Pearl, die schon ein beachtliches Stück zurückgelegt hatte, und landete erschöpft neben dem Steuerrad. Er ließ sich auf die Knie fallen und schnaufte erschöpft. Anerkennend klopfte ihm Sopdu auf die Schulter.

„Das hast du sehr gut gemacht!“, lobte er Alex.

Dieser stand langsam wieder auf und sah Sopdu an.

„Aber ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Danke!“, sagte Alexander.

Sopdu winkte ab und erwiderte:

„Bedanke dich nicht nur bei mir! Ryan, Jesse, Jaden, Axel und Roxas haben auch mitgeholfen!“

Alexander nickte dankend zu seinen Freunden herüber und dazu zählten jetzt auch Axel und Roxas dazu.

Langsam stieg er die Treppe zum Deck herunter und als er an Riku vorbeikam sagte dieser:

„Was zum Teufel bist du?!“

Alexander lächelte schwach.

„Es heißt nicht „zum Teufel“, sondern zum Himmel, denn für die teuflische Abteilung ist Jesse zuständig. Ich bin ein erdgebundener Blutengel. Deshalb kann ich fliegen. Ich bin froh, dass du diese Situation nicht ausgenutzt hast, um Roxas niederzustrecken. Danke dafür!“, sagte er und sah, dass Riku beeindruckt nickte.

Gemeinsam mit Sopdu stieg er die Treppe hinunter unter Deck und ging zu der Stelle, die er mit einem Vorhang abgeschottet hatte.

Sopdu sah den Umhang und warf Alexander einen fragenden Blick zu.

„Ich dachte, dass wir etwas Privatsphäre vertragen könnten!“, sagte er und Sopdu grinste.

„Alex, Alex, immer so scheu tun, aber im nach hinein so was planen! Du bist mir schon einer!“, sagte Sopdu und zog vorsichtig den Vorhang zur Seite und trat mit Alexander zu den Kojen.

Alexander verdrehte die Augen.

„Ich habe es nicht deshalb getan, sondern weil ich nicht wollte, dass jeder sieht, wie ich dich umarme oder küsse. Dieser Riku hat anscheinend ein Problem damit, dass wir uns lieben, so wie der immer guckt.“, antwortete der Rotschopf und schloss seine Arme um Sopdus Taille.

„Dir kann es doch vollkommen egal sein, was dieser Vogel denkt. Du bist ihm in allen Dingen überlegen und hast ihn in der ägyptischen virtuellen Welt bereits im wahrsten Sinne des Wortes aufs Kreuz gelegt.“, sagte Sopdu und küsste Alexander.

Dieser erwiderte den Kuss.

„Du hast ja Recht. Ich sollte mir keine Gedanken mehr darüber machen, was andere Leute darüber denken!“, sagte Alexander, worauf er von Sopdu ein Nicken erntete.

Alexander zog sich die nassen Kleider vom Leib und stand bald nur noch in seiner Boxershorts vor Sopdu. Dieser musterte ihn mit einem geübten Blick.

„Das Training zahlt sich aus. Ich kenne niemanden in deinen Alter, der so gut aussieht!“, sagte Sopdu und grinste.

Alexander schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Was ist nun? Ziehst du dich jetzt auch mal aus?“, fragte der Rotschopf, worauf Sopdu gemein grinste.

„Wenn du darauf bestehst!“, antwortete dieser und zog sich alle Kleidungsstücke aus.

Alexander besah sich Sopdu von oben bis unten und konnte nicht anders als festzustellen, dass sein Verlobter gut, wenn nicht schon zu sagen heiß aussah. Sopdu grinste und schlang nun auch seine Arme um die Taille seines Partners. So standen sie umschlungen da und als Sopdu Alexander näher an ihn drückte, spürte er, dass etwas Hartes gegen ihn drückte. Er brauchte nicht hinuntersehen, um zu wissen, was es war. Er spürte dazu, dass seine eigene Boxershorts sich ziemlich spannte. Sopdu sah herunter und hob beeindruckt eine Augenbraue. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, doch Alexander fuhr dazwischen.

„Wenn du jetzt etwas dazu sagst, setzt es was!“, sagte Alexander und sog zischend die Luft ein, als Sopdu seinen Unterleib gegen ihn drückte.

„Was soll es denn setzten? Ich kann nicht sterben, genauso wie du, also sei still, genieße es und halt die Klappe!“, sagte Sopdu.

Alexanders Knie gaben langsam nach und so setzte er sich langsam auf den Holzboden. Sopdu folgte ihm und mit seinen Händen fuhr er den muskulösen Bauch von Alexander nach. Danach sah Sopdu Alexander direkt in die Augen und durch seine Augen schien er ihn zu fragen:

„Vertraust du mir?“

Alexander reagierte auf diese ungestellte Frage mit einem leidenschaftlichen Kuss.

Als sie sich von einander trennten, fuhren Sopdus Hände unter dem Bund seiner Boxershorts und schob sie hinunter. Was Sopdu als nächstes mit ihm anstellte, daran sollte sich Alexander am nächsten Tag nur schwer erinnern, denn Sopdus Hände waren praktisch überall. Aber er konnte immer Sopdus Gesicht sehen, das über ihm war und ihn ansah, mit ihm sprach und ihn küsste. Nach einer ganzen Weile, in der Sopdus Hände eine ganze Menge mit Alexanders Körper, vor allem nachdem er dessen Boxershorts heruntergezogen hatte, angestellt hatte, spürte Alexander, wie sich in ihm ein großer Druck den Weg nach draußen suchte. Er wandt sich, doch Sopdus Hände kitzelten eben diesen Moment noch heraus und mit einem erstickten Schrei, den Sopdu mit einem Kuss erstickte, bog sich Alexanders Rückrad durch. Der Druck entlud sich und Alexander fiel danach vollkommen erschöpft wieder zu Boden.

„Wow, das war echt...!“, japste Alexander.

„Du willst wohl sagen echt gut. Wie wird es wohl erst sein, wenn wir zu dem Schritt gehen, den alle liebenden Paare gehen?!“, sagte er und wischte sich die Hand an einem Stück Stoff sauber.

Da das Stück Stoff jetzt Spuren einer weißlichen Flüssigkeit aufwies versteckte es Sopdu hinter einer Kiste.

Danach legte er sich wieder zu Alexander und gemeinsam schliefen sie ein.
 

Ende des 49. Kapitels

Das Treffen der Piratenfürsten

Das Treffen der Piratenfürsten
 

Einige Tage danach erwachte Alexander eines morgens. Er erhob sich und erblicke Sopdu neben sich, wie dieser noch tief und fest schlief. Alexander versuchte so leise wie möglich aus seiner Koje zu steigen, doch als er vorsichtig über ihn hinwegsteigen wollte, schloss sich eine Hand um sein Bein und Alexander stürzte zu Boden.

„Wo willst du denn hin?“, fragte eine Stimme und als Alexander sich umdrehte, sah er, dass Sopdu bereits auch wach war.

„Sorry, ich wollte dich nicht wecken!“, sagte Alexander und rieb sich das Knie, auf das er gestürzt war.

Sopdu stützte sich auf seine Ellenbogen und grinste.

„Ich war mit Gedanken beschäftigt, die mich nicht schlafen ließen!“, sagte Sopdu und lächelte nun ziemlich amüsiert.

Alexander wusste genau, was Sopdu meinte und schüttelte nur leise lachend den Kopf.

„Was für einen liebeshungrigen Vampir habe ich mir da nur angelacht?!“, sagte Alexander und in seiner Stimme lag ein gespielt leidender Ton.

Sopdu schlich nun auf allen Vieren auf Alexander zu, ergriff seine Hände und hielt sie hinter dessen Rücken an der Kajütenwand fest.

„Du weißt, dass wir Vampire ganz besonders potente Wesen sind und ich habe über 2000 Jahre auf dich gewartet. Ein paar Jahre mehr oder weniger sind für mich nur ein Glockenschlag einer Turmuhr.“ Sagte Sopdu und wanderte mit seinen Lippen von Alexanders Ohr hinab zu seinem Hals.

Alexander wusste, was Sopdu für ihn aufgegeben hatte und er wusste das auch zu schätzen. So neigte er seinen Hals nach rechts, so dass Sopdu noch mehr Freiraum bekam und dieser wusste Alexanders Einladung wohl zu schätzen, denn er biss gleich darauf in den Hals seines Gefährten. Für Alexander war es nur ein leichtes, unangenehmes Ziepen, das er einfach ignorierte.

Sopdu sog ein paar Mal an der Bisswunde, dann ließ er von Alexander ab und verschloss die Bisswunde, indem er mit der Zunge darüber fuhr.

„Danke, das war nötig!“, sagte Sopdu und stand auf.

Er half Alexander auf die Beine und gemeinsam machten sie sich so gut es ging fertig. Sie gingen zur Treppe, die hinauf auf das Deck führte und stiegen diese hinauf. Auf dem Deck waren bereits Jack, der das Schiff steuerte, Jaden, Jesse, Ryan, Roxas, Axel und Riku. Ryan und Roxas übten sich etwas im Schwertkampf, wobei Ryan gegen Roxas eine mehr klägliche Figur abgab, denn Roxas entwaffnete ihn mehrere Male hintereinander.

Währenddessen kümmerte sich Jaden um sein Deck voller Elementarhelden. Jesse unterhielt sich mit Axel und beide sahen dabei Ryan und Roxas zu. Riku hatte sich von der gesamten Szenerie abgeseilt und beobachtete sie aus einer Ecke her. Alexander ging die kleine Treppe hinauf zum Steuerrad, wo Jack stand und das Schiff steuerte. Bereits jetzt noch so früh am Morgen ging vom Kapitän der Black Pearl ein starker Geruch nach Rum aus.

„Wohin fahren wir eigentlich?“, fragte Alexander und hielt einige Schritte von Jack Abstand.

„Das, mein teurer Freund, ist die Frage, die ich euch eigentlich stellen müsste. Wohin sollten wir denn fahren? Etwa zu dem Ort, wo sich die Piratenfürsten versammeln? Oder doch vielleicht zu dem Ort, wo sich diese Männer in ihren schwarzen Kutten versammeln? Genau das ist hier die Frage, auf deren Antwort nur du eine Antwort finden solltest.“ Sagte Jack und genehmigte sich einen Schluck Rum aus einer Flasche, die er in der Hand hielt.

Der Rotschopf wandte sich an Sopdu und in dessen Blick bemerkte er sofort, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte.

Er ging zu seinem Gefährten herüber und sah ihm tief in die Augen. In seinen Gedanken fragte er Sopdu, was geschehen war. Dieser sträubte sich zuerst, doch dann begann er zu erklären.

„Ich habe es selber auch nicht mitbekommen, denn es ist geschehen, als wir geschlafen haben. Während der Nacht haben uns Niemande hier angegriffen. Ein Mitglied der Organisation XIII war auch dabei. Die Anderen haben sie abgewehrt und das Mitglied der Organisation erschlagen. Während sich das Mitglied aufgelöst haben soll, hat es noch so was Merkwürdiges gesagt. Es waren die Worte:»Rot ist nicht gleich rot. Sohn ist nicht gleich Sohn. Ihr könnt kein Spiel spielen, wenn ihr die regeln nicht kennt!«

Danach ist es auf ewig verschwunden. Was das zu bedeuten hat, kann ich dir nicht sagen. Wir haben dir davon nichts erzählt, weil du nach unserer Flucht aus Port Royal zu erschöpft warst.“ Erklärte Sopdu Alexander in seinen Gedanken.

Der Rotschopf dachte intensiv über diese Worte nach, doch sie wollten keinen Sinn für ihn ergeben.

„Ist bei diesem Angriff irgendwer verletzt worden?“, fragte Alexander und nun konnte jeder, der in der Nähe stand seine Frage hören, denn er fragte sie offen.

Sopdu lächelte leicht.

„Nur Rikus Stolz, denn wir haben ihn in den letzten Tagen am Hauptmast festgebunden und so konnte er niemanden der Niemande stoppen.“ Sagte Sopdu und lächelte amüsiert.

„Das muss ihn ziemlich gewurmt haben!“, sagte Alexander und sah von oben auf Riku herab, der jetzt allein trainierte.

Sopdu nickte und trat zu Alexander und sahen beide auf die anderen herab, wie sie entweder trainierten, wie es Ryan und Roxas taten oder wie sie sich mit ihren Karten duellierten, wie in dem Fall von Jesse und Jaden.

Alexander drehte sich zu Captain Sparrow um und sagte dann zu ihm:

„Ich denke, wir sollten erst mal zu dem Treffpunkt der Piratenfürsten fahren. Vielleicht finden wir dort mehr über die Organisation XIII raus, denn ich glaube nicht, dass wir einfach mit einem Schiff zum Hauptquartier der Organisation fahren können!“

Jack nickte und so gab er den anderen Anweisungen, die sie schleunigst befolgten. So gewannen sie schnell an Fahrt und als sie drei weitere Tage auf der hohen See unterwegs waren, erblickten sie endlich eine kreisrunde Steinformation.

„Wir sind da. Das ist die Piratenhochburg Schiffbruchbay.“ Sagte Jack, als das Piratenhauptquartier endlich in Sicht kam.

Zum Hauptquartier führte ein schmaler Durchgang, der genau durch die Felsen führte. Sie steuerten direkt mit der Black Pearl auf den Durchgang zu, doch noch bevor sie dort ankamen, bildete sich ein Strudel am Eingang und etwas riesiges stieg aus dem Strudel hervor. Es sah aus wie ein riesiger, leuchtender Dreizack, den eine gewaltige Hand umklammert hielt. Gleich darauf stieg die befremdlichste Kreatur aus dem Wasser empor, die Alexander je gesehen hatte. Die Kreatur war eine Mischung aus einer sehr dicken Frau und einer Krake.

„Oh nein, das ist Ursula, die Meereshexe. Sie ist eine Verbündete von Malefiz, Dschafar und des Piraten!“, rief Axel und beschwor seine Chakrams herauf.

„Haha, ihr Wichte wollt tatsächlich gegen mich antreten?! Das ich nicht lache! Ich puste euch ins nächste Meer, wo ihr nur noch in Einzelteilen ankommen werdet!“, prustete Ursula heraus und ihre Stimme war aufgrund ihrer gewaltigen Größe viel lauter, als es sonst der Fall gewesen wäre und so mussten sich alle Anwesenden auf der Black Pearl die Ohren zuhalten.

„Du fette Qualle könntest uns noch nicht einmal treffen, wenn wir genau vor dir wären!“, schrie Ryan so laut er konnte zu Ursula hoch.

Noch im selben Moment, wie Ryan diese Worte hinausschrie, hätte Alexander ihm dafür eine runterhauen können, denn die Reaktion folgte sogleich darauf.

Ursula schwoll vor Zorn an und schwang den Dreizack, worauf sich der Himmel verfinsterte und die See plötzlich ziemlich unruhig wurde. Ursula richtete ihren Dreizack auf die Black Pearl und feuerte damit einen Energiestrahl gegen das Schiff ab. Noch bevor der Energiestrahl das Schiff traf, baute sich ein riesiger Schutzschild um das Schiff auf, der den Energiestrahl abwehrte und ihn ins Meer schickte.

Ursula schien darauf nur noch mehr vor Wut zu kochen, denn sie schickte weitere Energiestrahlen auf die Black Pearl, doch noch bevor die Strahlen das Schiff trafen, wurden sie von einem schillernden Drachen aufgehalten, der so leuchtete wie die Farben des Regenbogens. Alexander sah zu seinen Freunden herunter und sah, wie Jaden und Jesse beide mit ihrer Dueldisk bewaffnet Ursula in Schach hielten.

„Das machen die beiden wirklich gut, aber wir sollten auch etwas tun!“, sagte Sopdu, worauf ihm Alexander zustimmte.

„Du hast recht, aber hier müssen wir uns auf Fernwaffen konzentrieren, denn wenn wir ins Wasser springen, sind wir ihr hoffnungslos unterlegen!“, erwiderte Alexander und ergriff Sopdus Handgelenk.

Gleich darauf bildete sich dort eine blutrote Dueldisk.

„Denk einfach an die Karten, die du spielen willst und sie werden auf der Disk erscheinen!“, brüllte Alexander über das tosen des Wassers hinweg zu Sopdu herüber.

Er beschwor aus seinem Gedächtnis den Urteilsdrachen, die lichtverpflichtende Zauberin und den lichtverpflichtenden Drachen. Sopdu beschwor den schwarzen Magier, den Magier des schwarzen Chaos und den Lehrling des Zauberrats herauf, dazu aktivierte er noch eine Zauberkarte, die sich „Magische Nebelwand“ nannte. Sie befahlen ihren Monstern, Ursula anzugreifen, was diese auch sofort taten. Alex sah auf das Deck herab und erblickte Ryan, wie sich dieser von Bord und ins Wasser stürzen wollte. Noch bevor Ryan im Wasser gelandet war, zog Riku ihn an seinem Bein wieder an Bord und Alexander machte ihm gedanklich klar, dass wenn diese Sache erledigt sei, es eine Standpauke vom feinsten geben würde und dann erklärte er seinem kleinen Bruder, wie er sich nützlich machen konnte. Ryan grummelte nur etwas unverständliches, doch dann ging er so schnell es auf dem nun nassen Deck ging zur nächsten Kanone, belud sie und feuerte sie auf Ursula ab. Durch Sopdus Nebelwandkarte hatten sie klare Sicht auf ihre Gegnerin, doch Ursula konnte sie aufgrund des Nebels nicht sehen und deshalb gingen die Energiestöße des Dreizacks immer ein paar Meter daneben. Nach einer Weile hörten sie nur Ursulas gedämpfte Schrei und ein gewaltiges Krachen von etwas Schwerem, das ins Wasser kracht. Da fiel Alexander plötzlich eine Karte ein, die mal ein Gegner von ihm in einem Duell benutzt hatte.

„Ich spiele die Karte Kristallsiegel!“, rief Alexander und in der Zauber- und Fallenkartenzone erschien eben jene Zauberkarte. Um Ursula herum bildete sich eine Kristallwand, die Ursula nach nur wenigen Augenblicken einsperrte. Jesse verkleinerte die im Kristall eingeschlossene Ursula, so dass sie auf seiner Handfläche Platz finden konnte und steckte sie sich dann in seine Hosentasche.

„Nun, da diese riesige Krakenfrau endlich besiegt ist, lasst uns zum Hauptquartier der Piraten fahren.“ Sagte Roxas und Kapitän Sparrow gab ihnen Anweisungen, damit sich das Schiff wieder in Bewegung setzte.

Als sie alle diese Anweisungen ausgeführt hatten, spannten sie die Segel und das Schiff setzte sich langsam wieder in Bewegung. Da sich nun auch der Strudel gelegt hatte, konnten sie direkt durch die Felsöffnung fahren. Der Durchgang durch die Felsen war nicht besonders breit und die Felswände waren nicht mal mehr eine Armlänge vom Schiff entfernt. Schon bald konnten sie das Ende des Durchgangs erkennen und als sie am Ende des Durchgangs angekommen waren, erblickten sie einen riesigen Felsen, der spitz aus dem Wasser ragte. An diesem Felsen waren mehrere Stege angebracht worden, an denen bereits mehrere Schiffe angelegt hatten. Sie steuerten die Black Pearl auf einen Steg zu und legten dort an. Während die anderen das Schiff am Steg festmachten, nahm sich Alexander in einer Ecke seinen kleinen Bruder zur Brust.

„Sag mal, kannst du mir vielleicht verraten, was das vorhin sollte? Wolltest du vielleicht zu dieser Meereshexe hinüber schwimmen und ihr dann die Augen auskratzen?! Du magst zwar ein Vampir sein, aber vergiss nicht: Du bist erst 14 und keine 2000 Jahre alt so wie Sopdu. Neben dem bisschen Judo sind deine Schwerterfahrungen auch nicht die besten und mit Pfeil und Bogen kannst du noch nicht mal umgehen. Also mach so etwas nie wieder!“, sagte Alexander und sah wütend auf seinen kleinen Bruder herab.

Er drehte sich um und wollte von Bord gehen, als Ryan etwas murmelte, was Alexander nur sehr schwach verstand.

„Schon klar, dass du mehr zu deinem Liebling hältst als zu mir, ich bin ja nur dein kleiner, nichtsnutziger Bruder, der allein nichts auf die Reihe kriegt!“

Alexander glaubte seinen Ohren nicht, als er das hörte.

„Denkt er wirklich so darüber? Denkt er wirklich, dass ich ein Ranking darüber mache, wer mir von der Familie wichtiger ist und wer nicht?“, schoss es Alexander durch den Kopf.

Er ging zu Ryan zurück, der sich noch keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte und beugte sich zu ihm herunter. Ryan drehte seinen Kopf so weg, dass sein Bruder ihm nicht direkt in die Augen sehen konnte. Er legte den Zeigefinger unter das Kinn seines Bruders und hob es an, sodass dieser Alexander direkt in die Augen sehen musste.

„Kleiner, ich mache in der Familie keine Unterschiede, wer mit persönlich wichtiger ist. Du bist für mich genauso wichtig wie Onkel Friedrich, Tante Lydia oder Sopdu und dazu kommt noch, dass du mein kleiner Bruder bist. Uns verbindet ein besonderes Band, vergiss das bitte nicht! Mit Sopdu bin ich verlobt und irgendwann werde ich ihn auch heiraten, dann wird er dein Schwager sein!“, sagte Alexander und strich Ryan durch die roten Haare.

Ryan sah ihn ungläubig an.

„Meinst du das wirklich?!“, fragte Ryan und sah seinen Bruder mit großen Augen an.

Alexander nickte und legte seinen Arm um die Schulter seines kleinen Bruders.

„Natürlich meine ich das ernsthaft! Kommst du jetzt mit oder willst du das Treffen der Piratenfürsten nicht miterleben?“, fragte Alexander und gemeinsam mit seinem kleinen Bruder ging er von Bord.

Sie betraten den Steg und gingen zusammen mit dem anderen in die Festung. Die Festung bestand aus einem einzelnen Felsen, in dem mehrere Gänge grob gehauen worden waren. Sie folgten dem großen Hauptgang, der sie immer weiter nach oben führte und in einem großen, steinernen Raum mündete. In diesem Raum war ein langgezogener, runder Tisch gestellt worden, an dem bereits mehrere Männer und auch eine Frau saßen. Das mussten die Piratenfürsten sein, denn die jeweiligen Mannschaften versammelten sich hinter ihrem Kapitän.

Es war nur noch ein Sitz frei und auf diesen setzte sich Jack Sparrow.

Ein Pirat, der aussah, als wenn er aus den arabischen Ländern kam, erhob sich und sprach mit einem tiefen, arabischen Akzent:

„Wir haben uns hier eingefunden, weil das Bündnis der Bruderschaft gegen die zunehmende Gefahr, die von der Company ausgeht, etwas unternehmen muss!“

Die anwesenden Piraten jubelten und brachten so dem Redner ihre Zustimmung kund.

„Das stimmt, aber jede Handlung gegen einen solch großen Feind wie die Company kommt einer Kriegshandlung gleich und eine Kriegshandlung kann nur vom König der Piraten ausgerufen werden!“, erklärte Jack, worauf alle versammelten Piraten ihn ansahen.

Ryan versuchte unterdessen immer, die Aufmerksamkeit seines älteren Bruders auf sich zu ziehen, indem er ihm am Ärmel zog, doch Alexander achtete nicht darauf und hörte den Piraten zu, die darüber debattierten, wie sie einen Piratenkönig ernennen sollten. Nachdem Ryan nicht aufhörte, am Ärmel seines älteren Bruders zu ziehen, wandte dieser seine Aufmerksamkeit Ryan zu und fragte diesen in seinen Gedanken:

„Was ist los? Warum ziehst du seit einer geschlagenen Minute an meinem Ärmel?“

Ryan hörte nun auf, am Ärmel seines Bruders zu ziehen und antwortete dann ebenfalls mit seinen Gedanken.

„Diese Piratin dort sieht aus wie dieser Professor, mit dem ich in Britannia ein Zimmer teilen musste.“ Erklärte Ryan gedanklich Alexander und nickte unauffällig zu der Piratin herüber, die am anderen Ende des Tisches saß.

Alexander besah sich die Piratin an. Da er aber nie diesen Professor gesehen hatte, konnte er keinen Vergleich ziehen.

Nun hatte unter den Piraten eine Abstimmung eingesetzt, damit sie einen König unter sich krönen konnten. Die Abstimmung dauerte ewig, denn jeder der Piratenfürsten stimmte immer für sich selbst. Bei der 10. Abstimmung schien etwas in die Festung einzuschlagen, denn ein gewaltiges beben ließ sie alle innehalten.

„Was zum Teufel war das?“, spie einer der Piratenfürsten aus.

Es herrschte heilloses Chaos, bis ein Pirat in den Versammlungsraum gestürmt kam und schrie:

„Die Company greift an!!“

In höchster Eile wurde ein Piratenkönig ernannt und die Wahl fiel auf Jack Sparrow.

„Na dann! Lasst uns die Company in die Flucht schlagen! Aber zuerst, meine Freunde, wo ist der Rum? Ich schlage keine Schlacht, ohne eine ordentliche Pulle voll Rum dabei zu haben!“, sagte Jack und sah in die Runde voller Piraten.

Alexander verdrehte die Augen.

„Der und sein Rum! Der kann auch nicht ohne!“, dachte sich Alexander und sein Bruder und seine Freunde mussten grinsen, denn er hatte alle von ihnen an seinen Gedanken teilhaben lassen.

Die Piraten machten sich auf den Weg zu ihren Schiffen und auch Alexander folgte mit seinen Freunden Jack Sparrow zur Black Pearl. Sie machten das Schiff fertig und drehten es langsam und vorsichtig, sodass es mit keinem anderen Schiff zusammenstieß. Die Black Pearl verließ als erstes Schiff die Festung der Piraten, dann folgten ihr die anderen Piratenschiffe.

Nachdem sie den Durchgang passiert hatten, sahen sie auch, wer sie angegriffen hatte. Es war, wie bereits der Pirat gesagt hatte, die Company gewesen.

Die Company war im Auftrag der Regierung unterwegs um Piraten und Söldner festzunehmen. So konnte die Company eine gewaltige Flotte aufstellen, da sie von der Regierung finanziell unterstützt wurde und genau eben jene Flotte war es nun, mit der es die Piraten zu tun bekamen.

Es war bereits später Abend geworden und die Sonne versank so langsam am Horizont, als sich die Schiffe der Piraten zum Gefecht bereit machten. Die vereinte Streitmacht war zwar noch lange nicht so viel, wie die Streitmacht der Company, doch sie traten trotzdem gegen sie an.

Als alle Schiffe der Piraten in einer Linie nebeneinander lagen, zog Jack seinen Säbel und gab somit das Signal zum Angriff. Die Black Pearl setzte sich an die Spitze des Angriffs, sodass ihr die anderen Piratenschiffe nur zu folgen brauchten.
 

Ende des 50. Kapitels

Die verfluchte Piratin erscheint

Die verfluchte Piratin erscheint
 

Es hatte angefangen zu regnen und sie alle waren in nur ein paar Minuten bis auf die Knochen durchnässt. Als die Black Pearl sich in Bewegung setzte, setzten sich auch die anderen Piratenschiffe in Bewegung und so begann der Angriff. Die See war aufgewühlt und es wurde jeden Moment schlimmer. Die Wellen schlugen knallhart gegen die Schiffe und auf ungefähr der Hälfte der Distanz zwischen ihnen und den Schiffen der Company hatte sich ein riesiger Strudel gebildet.

„Hart Steuerbord!“, rief Jack aus und die Mannschaft der Black Pearl machte sich sofort daran, seinen Befehl folge zu leisten.

Auch das Frontschiff der Company fuhr los und lenkte ebenfalls um den Strudel herum. Die jeweils anderen Schiffe der Piraten und der Company fuhren ebenfalls los und folgten ihren ersten Schiffen.

Schon bald waren sie in Schussweite und Jack befahl ihnen, auf die Schiffe der Company zu feuern.

Sie setzten seinen Befehl in die Tat um und feuerten mit ihren Kanonen eine Salve aus Kanonenkugeln ab. Auch die Schiffe der Company feuerten nun auf die Black Pearl, doch die Kugeln prallten an dem dunklen Energiefeld ab, dass Jesse zu ihrem Schutz errichtet hatte. Als die Besatzung des Flagschiffes der Company bemerkte, dass sie so nicht weiter kamen, steuerten sie das Schiff direkt in den Strudel.

„Was geht da vor?“, schrie Alexander durch das Geräusch der tosenden Wellen hindurch.

„Ich weiß es nicht, aber ich glaube, sie versuchen zu fliehen!“, schrie Sopdu.

„Hinter her den stinkenden Ratten!“, schrie Jack und sie lenkten das Schiff ebenfalls in den Strudel hinein.

Die Black Pearl wurde ebenfalls vom Strudel erfasst und in den Strudel gezogen. Sie waren jetzt hinter dem Schiff der Company und auf Jacks Befehl hin eröffneten sie wieder das Feuer.

Die ersten Kugel verfehlten das feindliche Schiff noch, doch die darauffolgenden, trafen die beiden Maste des Schiffes, die daraufhin einknickten.

Plötzlich traf sie einen Kanonenkugel hinten, etwas über dem Steuerruder, und schlug dort ein Loch in das Schiff.

„Ich dachte, du hättest eine Barriere um uns herum aufgebaut, Jesse?!“, schrie Ryan in Jesses Richtung, der an den Kanonen stand.

„Habe ich auch, aber die Barriere ist nur für vorne ausgerichtet, nicht für hinten!“, schrie Jesse durch das Brausen des Sturms zurück.

Alexander rannte unter dem Wanken des Schiffes beeinflusst zum hinteren Teil des Schiffes und sah über das Wasser zu dem Schiff herüber, dass auf sie schoss. Es hatte eine Piratenflagge gehisst, aber gleich unter der Piratenflagge war eine weitere Flagge gehisst, auf dem ein kreuzähnliches Symbol prangte. Das hintere Schiff holte rasch auf und lag bald darauf Planke an Planke mit der Black Pearl.

„Jetzt müssen wir auch noch gegen diese feindlichen Piraten kämpfen!“, schoss es Alexander durch den Kopf, worauf Sopdu ihm auch sein Missfallen mitteilte.

Währenddessen war die Nacht hereingebrochen und der Mond trat zwischen den Wolken hervor.

Jetzt konnte jeder sehen, dass die feindlichen Piraten in Wirklichkeit wandelnde Skelette waren.

„Entert sie!“, schrie ein Skelett und reckte einen Säbel in die Luft.

Die anderen Skelette johlten und sprangen nun auf das Deck der Black Pearl.

Nun brach auf dem Deck der Black Pearl heilloses Durcheinander aus. Die Skelettpiraten versuchten die Besatzung der Black Pearl zurück zu drängen, doch Alexander und die Anderen wehrten sich mit allem, was ihnen zur Verfügung stand.

Alexander entwaffnete ein Skelettpiraten und nahm ihm die Pistole ab. Er schlug mit dem Griff der Pistole dem Skelett direkt eine über den Schädel und dieses wich zurück und fiel über die Reling ins Meer.

„So ein Ding benutzt man eigentlich anders!“, sagte Sopdu, der nun neben ihm stand.

„Egal, ich hatte so was noch nie in der Hand!“, sagte Alexander und warf im nächsten Moment die Pistole nach einem Skelett, mit dem Ryan gerade kämpfte.

Die Pistole traf das Skelett am Kopf und war deshalb einen Moment abgelenkt. Dieser Moment reichte für Ryan aus, um dem Skelett den Säbeln aus der Hand zu schlagen und es ins Meer zu stoßen.

Wieder verschoben sich die Wolken und verdeckten nun wieder den Mond.

Die Skelett nahmen wieder menschliche Gestalt an und nun konnte jeder sehen, wie sie aussahen. Alexander erblickte ebenfalls die Piratin, die ihm schon bei der Sitzung aufgefallen war. Sie lieferte sich ein feuriges Duell mit Axel. Dieser hatte alle Mühe, die Piratin in Schach zu halten. Aber Alexanders zwang sich, seine Aufmerksamkeit auf seine unmittelbare Umgebung zu richten, denn drei der verfluchten Piraten griffen ihn gleichzeitig an. Alexander beschwor zudem sein Schlüsselschwert herauf und wehrte die Angriffe so gut es ging ab.

Anscheinend hatte die Piratin den Kampf mit Axel abgebrochen und rannte nun quer über das Deck auf Alexander zu. Sie holte mit ihrem Säbel aus und schlug wie ein Berserker auf Alexander ein. Dieser wehrte ihren Angriff ab und ging in einer fließenden Bewegung zum Angriff über. Sopdu sorgte währenddessen mit den Anderen dafür, dass die verfluchten Piraten zurück auf ihr Schiff getrieben wurden.

Der Kampf, den Alexander ausführte, wäre für einen sterblichen Menschen kaum bestreitbar gewesen und auch Alexander musste genau aufpassen. So passierte es allerdings, dass er sich mehrere Schnittwunden am ganzen Körper zuzog. Als Sopdu sah, dass die Piratin Alexander das durchgeweichte Hemd zerschnitt und ihm einen Schnitt auf dem Brustkorb verpasste, sprang er mit einem Satz hinüber zur Piratin und versetzte ihr einen Stoß, so dass sie gegen den großen Hauptmast des Schiffs prallte und an diesem hinunterrutschte. Schneller als das menschliche Auge sehen konnte, rannte Sopdu auf die Piratin zu, packte sie am Hals und hob sie spielend leicht hoch, ganz so, als wenn sie eine Puppe wäre. Er schäumte vor Wut und fletschte die Zähne.

„Wie kannst du es wagen Alexander zu verletzen?“, schrie er und er spuckte jedes Wort mit einer solchen Wut aus, dass jedes Wort die Piratin wie eine Kanonenkugel traf.

Alexander ging zu den beiden herüber und sah zu der Piratin hoch.

„Das ist also die Piratin, die damals versiegelt wurde. Wie heißt sie?“, schoss es Alexander durch den Kopf und er teilte seine Gedanken mit Sopdu.

Sopdu schüttelte sie ziemlich grob und knurrte.

„Wie heißt du?“, knurrte er und schüttelte sie nicht gerade sanft.

Sie hustete und würgte, dann sagte sie aber langsam:

„Ich heiße Zane!“, würgte sie hervor und röchelte.

Alexander sah sie ganz genau an, dann rief er Ryan zu sich.

Ryan kam sofort angerannt und stellte sich neben seinem Bruder.

„Ist das der Professor, mit dem du dir in Britania ein Zimmer teilen musstest?“, fragte Alex seinen kleinen Bruder.

Dieser nickte und jetzt ging ihm anscheinend ein Licht auf.

„Deshalb hat sie sich immer so dämlich angestellt, wenn ich gerade mal mit Boxershorts durch das Zimmer gegangen bin und deshalb hat sie sich immer im Badezimmer eingesperrt. Sie ist eine Frau!“, stellte Ryan fest.

Alexander nickte und sah von seinem kleinen Bruder wieder hinüber zur Piratin.

„Warum und von wem wurdet ihr versiegelt? Warum wurdet ihr wieder freigelassen und für wen arbeitet ihr?“, fragte Alexander.

Der Regen peitschte noch immer eiskalt über sie hinweg, aber das störte irgendwie keinen von ihnen.

„Wir, dass heißt ich, Malefiz und Dschafar, wurden damals von einem Jungen versiegelt, weil wir alle Welten in Dunkelheit tauchen wollten. Dieser Junge war ebenfalls ein Träger des Schlüsselschwertes und sein Name war Sora. Er hat uns versiegelt. Wir wurden von diesem anderen Jungen, Roxas, wieder befreit. Wir arbeiten für die Organisation XIII. Unsere Aufgabe ist es, damals wie auch heute, die Welten in Dunkelheit zu tauchen und das werden wir auch.“ Sagte sie und ein irres Lachen verzerrten ihre sonst so hübschen Gesichtszüge.

„Das reicht! Sowas irrsinniges hab ich nur selten in meinem Leben erlebt. Ich habe aber eine Idee, was wir mit dieser Made anstellen können!“, sagte Sopdu und grinste.

„Jesse!“, bellte Sopdu so laut er konnte.

Dieser sah zu Sopdu herüber und sah, dass er gebraucht wurde.

So schnell er konnte rannte er zu ihnen herüber.

„Was ist den los?“, fragte Jesse keuchend, als er neben Alex und Sopdu zum Stehen kam.

„Hast du noch deine Karte „Kristallgefängnis?“, fragte Sopdu Jesse, ließ die Piratin, die er immer noch festhielt, dabei nicht aus den Augen.

Jesse nickte und zog aus seinem Deck eben jene Karte hervor.

„Dann wissen wir ja jetzt, was wir zu tun haben!“, sagte Jesse und richtete die Karte auf die Piratin.

Diese schrie in Panik auf. Sopdu ließ sie los und sprang einen Satz zurück. An den Beinen der Piratin bildete sich eine Kristallschicht und kroch ihren ganzen Körper hoch, bis es sie vollkommen eingeschlossen hatte. Sie war erstarrte mitten im Schrei.

Plötzlich hörte man ein gewaltiges Johlen, das vom anderen Schiff kam und Alex sah hinüber zum anderen Schiff. Die Piraten, die gefesselt und geknebelt waren, johlten und dankten ihnen dafür, dass sie sie endlich von dieser Piratin befreit hatten.

„Eine versiegelt, bleiben noch zwei!“, sagte Alex.

Gemeinsam mit Jesse hob er die beiden Schiffe aus dem Strudel heraus und platzierte sie etwas entfernt davon, so dass sie nicht noch einmal vom Sog des Strudels erfasst wurden.

Jetzt konnten sie alle aber sehen, dass die Schiffe der Company näher gekommen waren.

„Was machen wir jetzt?“, rief Ryan und sah zu den vielen feindlichen Schiffen herüber.

„Kämpfen wir! Jetzt, wo diese Piratin weg ist, ist auch der Fluch aufgehoben und wir haben einen Feind weniger. Da sind doch diese Schiffe ein Kinderspiel!“, erwiderte Jack und genehmigte sich einen Schluck Rum aus seiner Flasche.

„Moment mal. Fluch aufgehoben? Das heißt ja, dass diese Piraten wieder ganz normale Menschen sind. Das heißt, dass Jaden sie mit seinem Geass steuern kann!“, sagte Alex und übermittelte gleich den anderen seinen Plan.

Auch Jaden stimmte ihm zu und so beeinflusste er die gefesselten Piraten mit seinem Geass und er wurde zum Kapitän des anderen Piratenschiffs.

Mit einem Schlenker des Handgelenks von Jesse lösten sich die Fesseln der Piraten.

Nun steuerten beide Schiffe auf die Flotte der Company zu, wobei ihnen die anderen Piratenschiffe folgten.

Gemeinsam erzeugten Alexander und Jesse einen Wirbelsturm, der einen Großteil der feindlichen Flotte vernichtete. Die wenigen Schiffe, die noch übrig blieben, drehten bei und flüchteten. An Bord aller Piratenschiffe brach ein gewaltiger Jubel aus. Die drehten ebenfalls bei und sahen, dass der Strudel verschwunden war. Sie kehrten in die Piratenfestung zurück und legten an einen der Anlegeplätze an. Sie verließen die Black Pearl und sammelten sich am Eingang zum Tunnel, der in den Versammlungsraum führte.

„Hier trennen sich unsere Wege!“, sagte Alexander, als er bemerkte, wie sich ein Tor öffnete.

„So sei es denn. Wenn die Winde euch wieder hier her wehen sollten, so besucht mich doch mal!“, sagte Jack und erhob die Hand zum Abschied.

Sie schüttelten nacheinander Jack die Hand, dann traten sie einer nach dem Anderen durch das Tor.

Sie kamen wieder bei dem Stonehengegebilde raus und jetzt war es nur noch eine Welt, die sie betreten mussten.

„Auf geht’s in die Welt die niemals war!“, sagte Alexander und sie gingen gemeinsam durch die Tür und traten hinüber in die letzte Welt.
 

Ende des 51. Kapitels

Die Welt die niemals war

Die Welt die niemals war
 

Als sie durch das Portal traten, fanden sie sich auf einem dunklen Platz wieder. Um diesen dunklen Platz herum befanden sich lauter Gebäude. Das höchste dieser Gebäude fiel sofort ins Auge. Es war ein riesiger Wolkenkratzer, an dessen Spitze sich leuchtende Reklametafeln befanden.

Alexander sah sich zu seinen Freunden um und sah, dass Axel und Roxas ihre Waffen gezückt hatten. Er brauchte nicht zu fragen, weshalb sie das getan hatten, denn auch er spürte genau wie die anderen auch, die dunklen und bösen Auren, die in dieser Welt schon fast greifbar waren.

Sie sahen sich auf dem Platz um und sahen, dass es drei Wege gab.

„Wohin führen diese Wege?“, fragte Sopdu und zeigte auf jeden dieser Wege.

„Der Weg dort hinten führte in eine Seitengasse, wo sich ein Portal befindet, dass oft von Mitgliedern der Organisation verwendet wird. Es führt in eine benachbarte Welt!“, antwortete Axel und deutete auf den Weg, der hinter ihnen lag.

„Der rechte Weg vor uns ist von einem LKW versperrt und für uns von keinerlei Bedeutung. Wir müssen uns auf den linken Weg vor uns konzentrieren, denn dieser führt zum Schloss der Organisation!“, sagte Roxas und zeigte auf den linken Weg, der eine Anhöhe hoch ging.

Die tauschten sich miteinander aus, dann gingen sie entschlossen den linken Weg. Sie gingen die Anhöhe hinauf und sahen schon bald die Zinnen des Schlosses. Als sie an der Spitze der Anhöhe angekommen waren, sahen sie, dass das Schloss umgeben war von einem weißen Ring und in den Mauern des Schlosses war genau das selbe Symbol eingelassen worden.

Eine leuchtende Treppe führte in das Schloss hinein. Vorsichtig und voller Argwohn traten sie Stufe für Stufe die Treppe zum Schloss hinauf. Als sie am Ende der Treppe angekommen waren, standen sie vor einem riesigen Tor. Roxas legte die Hand auf das Tor und sie öffnete sich mit einem Knarren.

„So verrate ich ihnen zwar, dass ich hier bin, aber es war sowieso klar, dass ich hier her zurück komme, denn ich werde sie vernichten!“, sagte Roxas entschlossen und betrat als erster das Schloss der Organisation.

Sie betraten einen kreisrunden Raum, der im vollkommenen weiß gehalten war.

Mit einem Krachen fiel das Tor hinter ihnen ins Schloss.

„Verdammt, wir sitzen in der Falle! Was nun?“, schoss es Alexander durch den Kopf.

Er tauschte einen Blick mit Sopdu, dieser sah ihn aber auch nicht besonders helfend an.

Vor ihnen erschien ein schwarzes Portal und ein Mann trat heraus. Alexander erkannte ihn sofort. Es war der Illusionist, den sie damals in der ägyptischen Welt des Spiels begegnet waren. Sein Name war Zexion.

Dieser lächelte sie listig an.

„Die Gefahr liegt vor euch, die Rettung zurück.

Zwei Türen helfen, bei denen habt ihr Glück,

eine von den sieben, die bringt euch von dannen,

eine andere führt den Reisenden zurück in die Flammen.

Zwei von ihnen sind nur guter Schein,

drei von ihnen sind Mörder, warten auf eure Pein.

Wählt eine, wenn ihr weiter wollt und nicht zerstäuben hier.

Hinweise, die ich euch gebe, wenn ihr zerschlaget mir!“, vollführte Zexion seinen Reim und wartete auf die Reaktion seiner Gegner.

Alexander tauschte einen flüchtigen Blick mit Axel und Roxas, die genau wie er verwirrt waren.

Zexion öffnete das Buch, was er immer bei sich trug und aus dem Inneren des Buches kam ein Wirbel aus Seiten und Tinte hervor. Dieser Wirbel verteilte sich im gesamten Raum und verschluckte Alexander und die Anderen.

Vor Alexanders Auge wurde es schwarz und er konnte weder etwas sehen, noch hören.

Im nächsten Augenblick formte sich vor ihm etwas und er stand plötzlich in einem Wohnzimmer. Er sah sich um und erkannte mit Schrecken, dass es das Wohnzimmer seines Elternhauses war. Schritte waren zu hören und einen Augenblick später kamen seine Eltern ins Wohnzimmer geschritten. Seine Mutter, eine schlanke Frau mit freundlichem Gesicht und feuerroten Haaren, hielt einen in zwei Topflappen gehüllten Kochtopf, aus dem es dampfte. Sie stellte den Topf auf einem Untersetzer auf dem Tisch ab und setzte sich dann.

„Kommst du essen, Liebling?“, fragte sie an Alexander gewandt und begann bereits damit auf alle Teller Kartoffeln zu häufen.

Alexander setzte sich und Sekunden später kam sein Vater aus der Küche. Er trug eine Auflaufform in den mit Topflappen umwickelten Händen und stellte die Form neben den Kartoffeln auf einen Untersetzer. Danach ging er zur Treppe und rief nach Ryan. Alexander ließ seinen Vater dabei nicht aus den Augen. Sein Vater hatte haselnussbraunes Haar, einen kleinen Spitzbart und er war schon ein wenig in die Jahre gekommen. Schritte waren zu hören und einen Augenblick später kam Ryan ins Wohnzimmer. Er wirkte so fröhlich wie immer, doch Alexander viel auf, dass die Hautfarbe seines Bruders braun und nicht weiß war.

„Setzt euch, Jungs, sonst wird das Essen kalt.“ Sagte ihr Vater.

Alexander setzte sich und er bemerkte, dass noch ein Platz frei war, an dem auch ein voller Teller stand.

„Kommt noch jemand?“, fragte Alexander, der sich weiter misstrauisch im Wohnzimmer umsah.

„Sopdu wollte noch vorbeischauen. Das hab ich dir aber vorhin schon erzählt!“, sagte seine Mutter und aß weiter.

Alexander begann nun auch zu essen und einige Momente aß die Familie schweigend, als es an der Haustür klingelte.

Alexander sprang wie von der Tarantel gestochen auf und rannte zur Tür. Er riss die Tür auf und ihm fiel der Mund auf. Vorne am Gartentor stand tatsächlich Sopdu, aber etwas an Sopdus Erscheinung ließ ihn aufmerken. Sopdu war sonnengebräunt, genauso wie er es in Ägypten gewesen war. Er bestätigte den Knopf, der vorne das Gartentor öffnete und ließ Sopdu herein.

„Hi, schön dich zu sehen!“, sagte Sopdu und küsste Alexander zur Begrüßung.

Alexander ließ den Kuss zu, doch auch dieser fühlte sich irgendwie falsch an.

Sopdu ging weiter ins Wohnzimmer, wo er die anderen aus der Familie begrüßte.

Alexander schloss die Tür und murmelte leise, so dass nur er es hören konnte:

„Das wäre ja auch zu schön gewesen!“

Er ging zurück ins Wohnzimmer, setzte sich allerdings nicht an den Essenstisch.

Alexander holte tief Luft, dann fragte er:

„Seit wann akzeptiert ihr uns?“

Die Anwesenden sahen ihn an, dann räusperte sich sein Vater:

„Schon immer, mein Sohn. Es war so früh, dass du Sopdu kennen gelernt hast, denn schließlich geht ihr beide in die selbe Klasse!“

Alexander lächelte schwach.

„Du kannst ja froh darüber sein, weil das hier nicht echt ist. Meine Eltern hätten das niemals akzeptiert. Ich werde mir mit dem echten Sopdu zusammen ein Leben aufbauen, deshalb werde ich jetzt gehen!“, sagte Alexander, drehte sich um und ging zur Haustür.

Er hörte noch, wie seine Eltern ihm nachriefen, doch er öffnete die Haustür und trat hinaus. Sobald er die Tür geschlossen hatte, fiel auch die Illusion in sich zusammen.

Der Raum, in dem sie auf Zexion gestoßen waren, materialisierte sich wieder und Alexander erkannte, dass er niemals weg gewesen war.

Neben ihm war auch Sopdu aus der Illusion erwacht und starrte nun etwas perplex in den Raum hinein. Ryan schien noch vollkommen gefangen in der Illusion und Alexander ging zu ihm herüber und schüttelte ihn leicht.

Ryan blinzelte verwirrt und sah seinen Bruder irritiert an.

„Alex, ich stand doch gerade noch mit dir in meinem Zimmer!?“, sagte Ryan und sah sich verwirrt im Raum um.

„Es war nur eine Illusion!“, erwiderte Alexander und klopfte seinem kleinen Bruder auf die Schulter.

Alexander sah sich zu den Anderen um und sah, dass sie sich alle aus der Gefangenschaft der Illusion befreit hatten.

„Wie konntet ihr euch aus der Illusion befreien?“, schrie Zexion aus.

Alexander drehte sich zu ihm um und seufzte.

„Na ist doch logisch. Es ist nur eine Illusion und nicht die Wahrheit. Du kannst uns nicht die Wahrheit vorspielen, denn du kennst uns nicht!“, sagte Alexander ruhig.

Zexion sah ihn wütend an. Er erhob sein Buch und es vergrößerte sich enorm. Ein normaler Mensch hätte es noch nicht einmal anheben können, aber Zexion hob es an und schleuderte es auf Alexander. Dieser warf einen Blick zu Sopdu herüber. Dieser hatte offenbar verstanden, denn er preschte auf Zexion zu und zog sein Schwert. Alexander, der immer noch Ryan in den Armen hielt, sprang mit Ryan nach hinten und wich so dem übergroßen Buch aus.

Da Zexion jetzt keine Waffe mehr hatte, hatte er auch nichts mehr, was er Sopdu entgegensetzen konnte und so schlug dieser Zexion mühelos nieder.

Zexions ganze Haltung verkrampfte sich, doch er lachte. Sein Lachen war wie das eines Wahnsinnigen.

„Ihr habt mich besiegt, doch noch seid ihr nicht am Ziel. Noch so viele liegen vor euch.“ Sagte Zexion und löste sich dann in Nichts auf.

„Na toll, jetzt hat er uns noch nicht einmal verraten, durch welche Tür wir müssen!“, sagte Ryan.

Jesse sah sich im Raum um und sagte dann:

„Schau mal, Ryan, die anderen Türen verschwinden. Es ist nur noch eine übrig geblieben!“

Alle anderen sahen sich ebenfalls im Raum um und erkannten, dass Jesse Recht hatte. Alle anderen Türen waren verschwunden. Es gab jetzt nur noch eine, die Jaden öffnete. Sie gingen gemeinsam durch die offene Tür und fanden sich auf einer riesigen Treppe wieder. Sie gingen die ersten Stufen nach oben, als eine tiefe Männerstimme „Halt!“ rief.

Sie blickten die Treppe hoch und sahen hoch oben einen Koloss von einem Mann stehen.

„Ihr kommt hier nicht mehr weiter!“, sagte der Mann und trat ein paar Stufen herunter auf sie zu.

„Ach ja und wer sagt das?!“, sagte Jaden provozierend.

Der Mann sah ihn an.

„Ich sage das! Ich heiße Lexaeus. Ich werde euch vernichten!“, sagte er mit seiner tiefen und brummenden Stimme.

„Dann versuch`s doch!“, sagte Jaden und der riesige Niemand stürzte auf ihn zu.

„Jaden, ich hoffe, du weißt, was du tust!“, sagte Jesse.

Aber Jaden wusste, was er zu tun hatte. Er schloss die Augen und wartete bis zu dem Zeitpunkt, an dem Lexaeus genau vor ihm stand und sein riesiges Breitschwert über ihn erhoben hatte. Genau in diesem Moment öffnete Jaden die Augen und Lexaeus erstarrte mitten im Schlag. Jetzt verstand Alexander, warum Jaden den Koloss so provoziert hatte. Er sollte sich auf ihn stürzen, was der Koloss ja auch getan hatte.

Jaden hatte sein Geass aktiviert und da der Koloss Jaden direkt in die Augen gesehen hatte, stand er nun unter Jadens Kommando.

Von etwas weiter oben rief jemand:

„Hey, Lexaeus, mach sie endlich platt. So schwer kann das ja wohl nicht sein!“

Alexander fühlte in sich einen zornigen Stich. Da hielt jemand sie für schwach und hatte noch nicht einmal den Mut, ihnen selbst vor die Augen zu treten.

„Na wartet! Das Großmaul kauf ich mir!“, knurrte Riku und preschte los.

Er rannte an Lexaeus vorbei und die Treppe hinauf. Da der riesige Niemand jetzt keine Gefahr mehr für sie darstellte, traten sie langsam die Treppe weiter nach oben und Lexaeus folgte ihnen. Als sie oben auf einer Plattform angekommen waren, sahen sie, dass Riku anscheinend einen weiteren Niemand zu Boden geworfen hatte. Dieser Niemand hatte blondes Haar und eine blaue Sitar, eine Art Gitarre, die neben ihm nutzlos auf dem Boden lag. Riku kniete über ihn und knurrte:

„Noch einen letzten Wunsch?“

Der Niemand winselte und wandt sich, doch Rikus Griff konnte er nicht entkommen. Riku erhob sein Schlüsselschwert und Alexander sah schon kommen, was gleich geschah und er schob schnell seine Hand vor Ryans Augen, so dass sein kleiner Bruder das nicht mit ansehen musste.

Der Niemand unter Riku löste sich auf und Riku erhob sich.

„Wieder einer weniger. Was machen wir jetzt mit diesem Fleischberg?“, sagte er und sah kalt zu Lexaeus hoch.

„Er kann uns noch nützlich sein!“, sagte Jaden und sie gingen die Plattform weiter, bis sie wieder zu einer Tür kamen.

Sie öffneten sie und traten in den angrenzenden Raum.

Sie hatten mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass sie in einem Rosengarten auftauchen würden. In der Mitte des Rosengartens sprudelte ein kleiner Brunnen und es waren um den Brunnen vier Holzbänke aufgestellt worden. Auf einen dieser Holzbänke saß einer der Niemande. Ob es ein Mann oder eine Frau war, konnte Alexander nicht sagen, denn der Niemand saß mit dem Rücken zu ihnen.

„Ist er nicht schön, mein Garten?! So viele wunderschöne Rosen. Aber habt Acht, denn sonst könntet ihr euch an den Dornen verletzen!“, sagte der Niemand und drehte sich um.

Jetzt konnte jeder sehen, dass der Niemand ein Mann war. Er hatte langes, pinkes Haar und trug eine ebenso pinke Sense in der Hand.

„Welch eine Tragödie, dass ihr diesen Rosengarten schon bald vernichten werdet! Ich möchte mich euch gerne vorstellen. Ich bin Marluxia, der anmutige Assassine!“, sagte der Niemand und strich sich selbstverliebt durch seine langen Haare.

Alexander kam der Niemand ziemlich selbstverliebt vor.

„Wo ist der nächste Kübel? Ich glaub, ich muss gleich kotzen!“, sagte Jaden und hielt sich angewidert an Jesse fest.

Maluxias Gesicht verzerrte sich vor Zorn zu einer gemeinen Fratze.

„Ihr Banausen habt doch keine Ahnung, was wirkliche Schönheit ist. Ihr habt ja keine Ahnung!“, fluchte Marluxia und hob seine Sense.

Axel trat vor.

„Überlass den Typen mir! Ich mach ihm Feuer unterm Hintern! Magst du seinen Hintern gebraten, oder lieber gegrillt?“, sagte er und stellte gleich noch eine Frage an Roxas.

„Gegrillt ist mir lieber, auch wenn es bei diesem Mannsweib keinen Unterschied macht!“, erwiderte Roxas und seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht.

Marluxia geriet so sehr in Rage, dass er sofort angriff und nicht im geringsten auf seine Deckung achtete.

Axel wich ihm aus und beschwor seine Chakrams herauf. Er schleuderte Feuerbälle nach Marluxia, doch dieser wich den Feuergeschossen aus. Dafür schlugen die Feuerbälle im Rosengarten ein und im Nu stand der gesamte Garten in Flammen. Marluxia heulte auf vor Wut und schwor Rache. Während seiner Fluchereien achtete er nicht besonders darauf, was Axel tat und so bekam er nicht mit, wie dieser Roxas ein Zeichen gab.

Marluxia drehte sich zu Axel um und wollte ihn angreifen, als Roxas, der hinter Marluxia aufgetaucht war, zu ihm sagte:

„Dreh dich mal um!“

Marluxia drehte sich verwirrt um und bekam in genau diesem Moment einen Feuerball von Roxas mitten ins Gesicht. Marluxia kippte vorn über und fiel Richtung Boden. Axel schnappte sich Roxas Arm und schleuderte ihn Marluxia hinter her. Roxas war durch diese Beschleunigung schneller als Marluxia selbst und landete auf den Beinen auf dem Boden. Er hob sein Schlüsselschwert, so dass Marluxia genau darauf fallen würde. Axel schleuderte Marluxia eins seiner Chakrams hinterher und das Chakram traf den Niemand von oben, während Roxas` Schlüsselschwert ihm in den Rücken traf. Marluxia erstarrte mit einem vollkommenen verblüfften Gesichtsausdruck, dann löste er sich wie zuvor die anderen Niemande in nichts auf. Da der Rosengarten noch immer in Flammen stand, rannten sie durch die Flammen auf einen weiteren Ausgang zu und stürmten hindurch. Nun standen sie an der Außenfassade des Schlosses. Ein Weg führte sie weiter nach oben. Auf ihren Weg nach oben erschienen immer wieder kleinere Niemande, die sie aber ohne viel Mühe besiegten. Als sie schon fast oben angekommen waren, ertönte unmissverständlich das Brüllen eines Drachen und gleich darauf erhob sich ein dunkelgrüner Drache aus den Tiefen unterhalb des Schlosses.

Sie erstarrten, denn damit hatten sie nicht gerechnet.

„Der Drache gehört mir!“, sagte Alexander und aus seinem Rücken wuchsen seine Flügel.

Riku starrte ihn erstaunt an, doch Alexander achtete nicht auf ihn und erhob sich in die Lüfte. Er umkreiste den Drachen und dieser versuchte immer wieder nach Alexander zu schnappen, doch dieser wich dem Maul des Drachens flink aus und ging zum Gegenangriff über.

Er beschleunigte nochmals seine Flügelschläge und wich einem Feuerstrahl aus, den der Drache ausstieß.

Er zückte sein Schlüsselschwert und der Drache schien zusammen zu schrecken, doch schon im nächsten Moment schnappte er wieder nach Alexander. Alexander streckte sein Schlüsselschwert in die Luft und um ihn herum erschienen Säulen aus Licht, die ihn umkreisten. Der Rotschopf richtete sein Schwert auf den Drachen und die Lichtsäulen, die ihn bis jetzt umkreist hatten, verwandelten sich in tausende Abbilder seines Schlüsselschwertes und schossen auf den Drachen hinab. Der Drache versuchte den massenhaften Schwertern auszuweichen, doch seine Gestalt war einfach zu groß, zu schwer und es waren viel zu viele Schwerter, die auf ihn hinabsausten. Die Abbildungen aus Licht trafen den Drachen am gesamten Körper, durchschlugen seine Flügel und hinterließen gewaltige Löcher, schlugen in seinem Körper ein und ließen ihn mit einer Gewalt in das Schloss der Organisation krachen, dass dieses vollkommen erschüttert wurde. Der Drache sank in das Dach des Schlosses ein und blieb dort stecken. Wild fauchend versuchte er sich aus dem Dach zu befreien, doch seine Rückenzacken hatten sich im Dach verhakt.

„Alexander, hier!“, schrie Jesse und warf ihm die Karte zu, mit der sie bereits auch die Piratin versiegelt hatten. Alexander fing die Karte und besah sie sich an.

Offenbar hatte er seine Aufmerksamkeit einen Moment zu lange vom Drachen abgewendet, denn plötzlich schrien Ryan, Sopdu, Jesse und Jaden gleichzeitig auf. Alexander sah auf und entkam mit einer seitlichen Rolle noch einem grünen Feuerstrahl. Er sah zum Drachen hinunter, doch da wo zuvor noch der Drache im Dach steckte stand nun die Hexe, die er bereits in der Welt von Lelouch gesehen hatte.

„Malefiz, nehme ich an!“, sagte Alexander laut, so dass seine Wort bis zu der Hexe drangen.

Malefiz sah zu Alexander hinauf und verengte ihre Augen.

„So ist es, du dummer Bengel! Und wer bist du?“, sagte sie in einem Tonfall, der vor Verachtung nur so triefte.

Wieder spürte Alexander den Zorn in sich aufwallen, doch er beruhigte sich. Diese Hexe wollte ihn doch nur provozieren und ihn zu einer dummer Aktion verleiten, so dass sie mit ihrer Meinung, er sei ein kleiner Bengel, Recht hatte, aber diesen Gefallen würde er dieser alten Schreckschraube nicht tun.

Alexander sank soweit herab, dass er zwar noch in der Luft schwebte, jetzt aber genau auf Augenhöhe mit ihr war.

„Mein Name ist Alexander. Ich wurde von den Erzengeln beauftragt, dich und deine Kumpanen wieder zu versiegeln. Dein Ende ist gekommen!“, sagte er und zückte die Karte, doch Malefiz feuerte einen weiteren Feuerstrahl auf ihn ab.

„Du armseliger Narr. Nur einer hat dies geschafft und so wie ich hörte wurde er selbst versiegelt. Du hast keine Chance gegen mich. Du sollst auf ewig im Fegefeuer schmoren!“, schrie sie und der blanke Wahnsinn schwang in ihrer Stimme mit.

Alexander hob eine Augenbraue an.

„Im Fegefeuer bin ich schon gewesen, es war mir nicht heiß genug. Aber du wirst auf ewig in deinem Gefängnis sitzen, bis über dich und deine Taten gerichtet wird. Du bist eine arme, alte Frau, die sich am Wahnsinn selbst festhält und nicht erkennt, dass sie schon vor so langer Zeit verloren hat und jetzt nur noch ein Bauer auf dem Schachbrett der Organisation ist. Was meinst du, warum man Roxas ausgenutzt hat, um dich zu befreien?! Nur, weil man deine magischen Kräfte braucht. Für mehr wirst du nicht mehr benötigt. Wenn dein Herz nicht so vom Bösen zerfressen wäre, würde ich dir ja helfen, aber so kann ich nicht mehr tun, als dich vom Schachbrett der Organisation zu nehmen!“, sagte Alexander und erhob die Karte, die Malefiz Ende einläuten sollte.

Die Karte erstrahlte und an Malefiz Beinen begannen Kristalle zu wachsen und sie einzuschließen. Ein letzter, erstickter Schrei von der alten Hexe und sie war komplett vom Kristall versiegelt.

Alexander flog zu dem Kristall hinüber und berührte ihn mit seiner Hand. Sofort erstrahlte der Kristall und verschwand. Danach ließ sich Alexander zu Boden gleiten und sackte kraftlos auf dem Boden zusammen. Er hatte zwar nicht sein Bewusstsein verloren, doch er war zu erschöpft, um auch nur einen Finger zu rühren.

„Hier, geb ihm das, dann wird es ihm besser gehen!“, sagte Roxas und reichte Sopdu eine grüne Flasche.

Dieser nahm sie entgegen und sah Roxas fragend an.

„Das ist eine Medizin, die selbst einen fast toten Elefanten wieder beleben und ihn herumspringen lassen würde.“ Sagte Roxas.

Sopdu nickte dankend und flößte Alexander die Flüssigkeit ein. Sobald der letzte Tropfen der Flüssigkeit Alexanders Kehle herunter gerannen war, schlug dieser die Augen auf und fasste wieder auf eigenen Beinen Fuß.

Roxas lächelte daraufhin ziemlich erleichtert.

„Na, hab ich zuviel versprochen?“, sagte er und Sopdu schüttelte den Kopf und dankte ihm.

Alle schienen ziemlich beeindruckt aufgrund der Wirkung des Tranks zu sein. Riku war der Erste, der seine Sprache wiederfand.

„Woher nimmst du nur diese Kraft?“, fragte Riku und sah Alexander verblüfft an.

Sopdu ließ ein Schnauben hören.

„Ist das nicht offensichtlich?!“ ,sagte Jaden.

Riku sah von Jaden zu Alexander hinüber, ganz so, als wenn er es noch immer nicht verstehen würde.

Alexander seufzte und zog Ryan, Sopdu, Jaden, Jesse und auch Axel und Roxas zu sich.

„Durch meine Familie und Freunde. Sie geben mir die Kraft, mit der ich das alles hier durchstehe.“ Antwortete Alexander auf Rikus Frage.

Sie gingen darauf den Weg weiter und kamen an einer Seitentür an, die Axel aufstieß.

Den Raum, den sie daraufhin betraten, sah eher aus wie ein Fluss, über den eine Brücke führte. Sie standen am einen Ende der Brücke und am anderen Ende der Brücke sahen sie ein Tor, dass aus Metallgittern bestand. Vor diesem Tor stand eine vermummte Gestalt in einem schwarzen Mantel. Die Gestalt hielt mit der einen Hand eine bewusstlose, junge Frau an ihren Körper gedrückt und mit der anderen Hand hielt sie eine Rose, die in einem Glasbehälter steckte, fest. Als sie näher an die vermummte Person traten, sah diese auf und schüttelte den Kopf so, dass die Kapuze hinab fiel. Die jetzt nicht mehr vermummte Person war ein Mann mit stämmiger Figur und das nächste auffallende war, dass dieser Mann Dreadlocks hatte.

„Da seid ihr ja endlich. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass ihr euch verlaufen hättet, aber wie ich sehe, haben die beiden Verräter euch ja bestens geführt. Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin die Nummer 3 der Organisation. Xaldin ist mein Name und ich kontrolliere die Luft. Nun, warum verrate ich euch das alles? Ganz einfach! Ihr werdet sowieso hier untergehen, da schadet es nicht, euch wenigstens diese kleine, trügerische Hoffnung zu geben. Aber ich reise gewöhnlicher Weise mit leichtem Gepäck, also muss ich eines dieser Sachen hier lassen. Was soll es nur sein? Die Rose, oder das Mädchen, entscheidet euch!“, sagte Xaldin und grinste tückisch.

Noch bevor Alexander etwas sagen konnte, stürzte Ryan nach vorne und schlug nach Xaldin. Dieser war durch diese spontane Attacke überrascht worden und stolperte rückwärts.

„Das war ein sehr dummer Fehler, Junge!“, knurrte Xaldin.

„Ach ja? Glaubst du das wirklich!“, war nun Sopdus Stimme hinter Xaldin zu vernehmen.

Xaldins Augen weiteten sich vor erstaunen.

„Wenn ich einem meiner Schüler eine Anweisung gebe, dann erwarte ich auch, dass sie genauestens ausgeführt wird und Ryan hat dies getan. Während du uns so nett empfangen hast, habe ich Ryan die Anweisung geben, dich anzugreifen und so abzulenken. Ich überlasse meinem Schüler natürlich nicht einfach so einen Gegner wie dich. Ich war genau hinter ihm und so bin ich hinter dir gelangt, als du von Ryan abgelenkt wurdest. Für dich ist hier Endstation!“, sagte Sopdu und zog sein Schwert, das er für seinen Angriff benutzt hatte, wieder zurück.

Xaldins Mund entwich ein Laut der Überraschung, dann sank er auf die Knie und löste sich auf.

Sopdu sah sich nach dem Mädchen und der Rose um, doch da, wo sie hingefallen waren, lagen nur noch eine zusammen gerollte Decke und eine alte Dose.

„Wow, ich habe ihren Angriff überhaupt nicht gesehen!“, sagte Riku und starrte verdattert Sopdu und Ryan an.

„Natürlich nicht, denn sie sind keine Menschen. Sie sind Vampire. Was das jetzt aber wieder ist, werde ich dir nicht verraten, denn etwas sollst du ja auch selbst herausfinden!“, sagte Jesse und setzte ein gemeines Grinsen auf.

Riku kratzte sich verwirrt am Hinterkopf, sagte aber nichts dazu. Sie gingen auf das Tor zu und öffneten es. Einer nach dem anderen traten sie durch die Öffnung des Tors und fanden sich auf einem riesigen Balkon wieder.

„Argh, sie sind da!“, schrie eine schrille Stimme, die Alexander bekannt vorkam.

„Sei still du dummer Vogel. Das sehe ich auch selbst!“, sagte eine zweite Stimme und als Alexander aufsah, erkannte er den Großwesir Dschafar mit seinem Vogel Jago.

Neben ihm stand ein großer Mann mit schwarzen Haaren und mehreren grauen Strähnen. Er hatte seine langen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und verdeckte eines seiner Augen mit einer Augenklappe.

„Endlich begegnen wir uns wieder. Seit der Kammer des Schreckens habe ich den Tag herbeigesehnt, an dem ich mich für diese Schmach bei euch rächen kann. Aber dieses Mal werde ich nicht allein gegen euch antreten, denn ich habe mir neue Kräfte angeeignet und einen neuen Komplizen gewonnen. Ihr habt keine Chance.“ Sagte Dschafar selbstsicher und reckte sein Schlangenzepter in die Höhe.

„Das werde wir ja sehen! Lexaeus, Angriff mit Breitschwerthieb!“, sagte Jaden und gab Lexaeus so den Angriffsbefehl.

Da der riesige Niemand noch immer unter Jadens Kontrolle stand, hatte diese keine andere Möglichkeit und griff Dschafar und den anderen Niemand an.

„Was zum Kuckuck?“, spie der andere Niemand aus und beschwor seine Waffe.

Seine Waffe waren zwei Pfeilgewehre, die er nun auf Lexaeus abfeuerte.

Alexander stürzte sich währenddessen mit den Anderen auf Dschafar, doch dieser lachte nur und verschwand in einer riesigen, roten Wolke.

„Ihr dummen Kinder! Denkt ihr wirklich, ihr hättet eine Chance, jetzt wo ich das mächtigste Wesen des Universum geworden bin? Ich werde euch zermalmen!“, sagte Dschafars Stimme aus der Wolke und einen Moment später erschien eine riesige Kreatur aus der Wolke.

„Ein Dschini!“, rief Roxas erschüttert aus.

Der rote Dschini grinste boshaft.

„Ja! Ich bin zu einem Dschini geworden und wisst ihr, was das heißt?! Überdeminsionale, kosmische Kräfte und es gibt nichts mehr, was ihr gegen mich tun könntet!“, sagte der Dschini-Dschafar und schlug mit seiner riesigen Faust nach ihnen.

Sie wichen seinem Schlag aus und die Faust schlug im Boden ein und verursachte ein markerschütterndes Beben, was das ganze Schloss erfasste.

Alexander landete durch seinen Hechtsprung direkt neben Roxas, so dass er ihm eine Frage zuzischen konnte.

„Hat ein Dschini überhaupt eine Schwäche?“

Roxas schien kurz über seine Frage nachzudenken, musste aber seine Überlegungen unterbrechen, um einen weiteren Schlag von Dschini-Dschafar auszuweichen.

Als Roxas wieder auf den Füßen landete, schüttelte er nur leicht den Kopf, um Alexanders Frage zu beantworten.

„Ein Dschini hat keine Schwächen, sonst wäre er ja auch nicht perfekt. Aber er hat eine Einschränkung. Phänomenale, kosmische Kräfte, aber einen winzigkleinen Lebensraum. Wenn wir seine Lampe in die Hände bekommen, dann muss er uns gehorchen!“, sagte Riku und wich einem Energiestrahl aus, der von Dschini-Dschafar ausgesandt wurde.

„Meinst du diese hier?“, fragte Ryan und hielte eine schwarze Lampe in der Hand.

Alexander starrte seinen kleinen Bruder erstaunt an.

„Woher hast du die?“, fragte er seinen Bruder.

Ryan deutete mit seinem Finger auf den Niemand, der noch immer mit dem unter Jadens Kontrolle stehenden Lexaeus kämpfte.

Alexander sah verblüfft zu dem Niemand hinüber und auch Dschini-Dschafar folgte seinem Blick und ließ sich ablenken.

„Nein, warum hast du meine Lampe in die Hände unserer Feinde gegeben?!“, spie Dschafar erschrocken aus und nahm wieder seine menschliche Gestalt an.

Mit einer gewaltigen Salve seiner Armbrüste durchbrach der grausträhnige Niemand Lexaeus` Breitschwert und die Salve landete mit einem lauten Krachen in der Schulter des riesigen Niemands. Lexaeus gab noch nicht einmal einen Laut von sich und löste sich einfach so in Luft auf.

Der Niemand mit dem Pferdeschwanz stürzte sich auf Jaden, der hinter Lexaeus gestanden hatte, doch noch bevor er eine Salve auf Jaden abfeuern konnte, löste er sich ebenfalls in Luft auf. Sie sahen sich um, um zu sehen, wer dafür verantwortlich war und ihre Blicke fielen auf Jesse, der vor Wut kochte.

„Wie kann er es wagen, seine Waffe gegen Jaden zu erheben?! Unverzeihlich!“, spie Jesse die Worte vor Hass hinaus.

Jaden ging zu ihm herüber und umarmte ihn, um ihn wieder zu beruhigen, was auch einigermaßen klappte.

Alexander nahm währenddessen Ryan die schwarze Lampe ab und wandte sich an Dschafar, der nun wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte.

„Wir haben deine Lampe, also musst du uns gehorchen!“, sagte er und Dschafar knirschte wütend mit den Zähnen.

„Drei Wünsche!“, spie er wütend aus und er knackte bedrohlich mit den Händen.

Alexander ließ sein Blick über seine Freunde schweifen. Normalerweise würde er sich niemals von seinem Feind abwenden, aber da Dschafar nun ihm gehorchen musste, hielt er das Risiko für gering.

Sein Augenmerk fiel zuerst auf Riku und er erinnerte sich daran, wie dieser in der ägyptischen Welt einen Gefühlsausbruch hatte, dann auf Roxas, der noch immer ein Niemand war.

„Roxas, den, den Riku sucht, ist dein Jemand, nicht war?“, fragte er an Roxas gewandt.

Roxas nickte und erwiderte.

„Ja, mein Jemand, mein Gegenstück heißt Sora und er war der Jenige, der Dschafar, Malefiz und Zane versiegelt hat. Wenn ich damals vorher gewusst hätte, was ich tat, ich...!“

Alexander trat zu ihm herüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. Er schüttelte leicht den Kopf und machte ihm so verständlich, dass er keine Schuld für all das trägt.

Dann sah er hoch zu Axel, der einen Kopf größer als er selbst war und als sich ihr Blick traf war Alexanders Entscheidung gefallen.

Er drehte sich zu Dschafar um und nannte ihm seinen ersten Wunsch.

„Ich wünsche mir, dass Sora frei und Roxas und Axel beide als Jemande existieren können.“

Dschafar verdrehte genervt die Augen, deutete mit dem Zeigefinger zuerst auf Roxas, dann auf Axel und zum dritten deutete er auf eine freie Stelle neben ihnen.

Dschafars Zauber traf Roxas und Axel und beide erstrahlten in einem matten, bläulichen Licht. Als das Licht langsam wieder erlosch, sahen sie, dass beide nicht mehr die Organisationskleidung trugen. Roxas hatte ein blaues Shirt und eine mit schwarzen und weißen verzierte Weste an, dazu trug er eine blaue Jeans. Axel war in einen seidenen schwarzen Anzug gekleidet und seine Tattoos unter seinen Augen waren verschwunden. Neben ihnen erschien ein Junge in Ryans Alter mit braunen, stacheligen Haaren. Seine Kleidung wirkte ein bis zwei Nummern an ihm zu klein und spannten an seinem dünnen Körper.

„Sora!“, schrie Riku vor Freude und stürmte auf den gerade erschienen Jungen zu und umarmte ihn.

Er riss den Jungen namens Sora um und beide fielen zu Boden.

„Scheint, als wenn unser Eisklotz auch eine warme Seite hätte!“, sagte Ryan und musste bei dem Anblick schmunzeln.

Alexander wandte sich den Anderen zu und fragte:

„Ist es für euch okay, wenn ich auch die anderen beiden Wünsche verwendet?“

Jeder von ihnen nickte. Jeder, außer Riku, der noch zu sehr damit beschäftigt war, den Jungen namens Sora zu erdrücken.

Dann wandte sich Alexander wieder an Dschafar.

„Mein zweiter Wunsch: Ich wünsche mir, dass jeder von uns, dass heißt Ryan, Sopdu, Jesse, Jaden, Roxas, Axel, Riku, Sora und auch ich ein glückliches und erfülltes Leben haben werden, bis in alle Ewigkeit!“, sagte Alexander und bei diesen Worte schauten sie alle mit einem intensiven Blick auf Alexander.

Sie wussten, warum er seinen Wunsch so formuliert hatte.

„Wie langweilig. Nicht einmal Macht, Reichtum oder etwas anderen Interessantes wünscht du dir!“, schnarrte Dschafar und fuhr mit seiner Hand durch die Luft und ein Funkenregen sagte ihnen, dass auch dieser Wunsch in Erfüllung gegangen war.

„Und nun dein letzter Wunsch!“, sagte Dschafar und er bleckte seine gelben Zähne.

Alexander nickte und wählte seine Worte mit Bedacht.

„Ich wünsche mir, dass du, Malefiz und Zane bis in alle Ewigkeit in die Märchen und Geschichten versiegelt werdet, aus der ihr stammt. Zane allerdings stammt meines Wissens nach auf keiner Geschichte und so soll sie auf ewig die Schullaufbahn auf der Duellakademie durchmachen. Niemals soll sie dort ihren Abschluss machen können. Jede ihrer Kräfte soll genommen werden und sie besucht als ganz normale Schülerin auf ewig den Unterricht.“ Sagte Alexander und bei diesen Worten schäumte Dschafar vor Wut, allerdings musste er diesem Wunsch folge leisten.

Er schnippte mit dem Finger und löste sich genau wie seine Lampe in roten Dunst auf.

„Warum hast du sie dazu verbannt, auf ewig in der Duellakademie zu bleiben und dort den Unterricht zu besuchen?“, fragte Jaden und trat nun zu Alexander herüber.

Dieser grinste.

„Na weil es schon eine gewaltige Strafe ist, nur ein Jahr mit Crowler den Unterricht zu verbringen. Nun stell dir mal vor, es wären mehrere Jahre.“, sagte Alexander und bei diesem Gedanken brach bei Jaden der kalte Schweiß aus.

„Gehen wir weiter, denn es sind immer noch zwei Mitglieder der Organisation übrig!“, sagte Sopdu und sie machten sich auf den Weg.

Von dem riesigen Balkon aus wand sich eine schmale Treppe immer weiter den Turm hoch und sie gingen vorsichtig die Treppe hinauf.

Als sie fast oben angekommen waren, hörten sie einen markerschütternden Schrei.

„Nein, wer bist du? Was hast du mit Lord Xemnas gemacht?“

Eine zweite Stimme lachte. Dieses Lachen war vollkommen kalt und bar jeder menschlichen Güte.

„Das Gleiche, was ich auch mit dir machen werde!“ ,sagte die zweite Stimme und schon im nächsten Moment konnten sie einen großen, blauhaarigen Niemand sehen, der vom Turm stürzte und sich wie auch seine Vorgänger in Luft auflöste.

„Das war Saix, einer der treuesten Xemnas gegenüber!“, sagte Axel.

In seiner Stimme schwang ein wenig Traurigkeit mit, ganz so, als wenn er einen alten Freund verloren hätte.

Sie stiegen die Treppe soweit hinauf, bis sie an einer runden Plattform, die auch gleich die Spitze des Turms darstellte, ankamen und sahen sich um. Am anderen Ende der Plattform stand ein Mann mit weißen Haaren und schwarzem Mantel. Der Mantel, den der Mann trug, sah allerdings vollkommen anderes aus als die Kleidung der Organisationsmitglieder.

Als sie sich alle auf der Plattform versammelt hatten, fragte Ryan:

„Wer bist du?“

Die Person erhob ihren Kopf, ganz so, als wenn sie aus einer Art Trance erwacht wäre und lachte wieder dieses boshafte und kalte Lachen.

Als sich die Person umdrehte und ihnen ins Gesicht sah, erstarrten Alexander, Sopdu, Jesse und Jaden zu Salzsäulen.

„Du! Nein, wie kann das sein, du wurdest verbannt!“, spie Jaden aus und deutete auf die Person, die sie nun hämisch angrinste.

Die Person, die ihnen gegenüber stand, war Bakura.

Bakuras Grinsen, das sein Gesicht zierte, wirkte mit jedem Moment immer grausamer und boshafter.

„Ja, ich wurde in das Reich der Schatten verband, aber wer einmal die Dunkelheit in sein Herz gelassen hat, der kann sich auch aus dem Reich der Schatten befreien.“ Schnarrte Bakura und strich mit seiner Hand über den Millenniumsring, der ihm immer noch am Hals hing.

„Dann werden wir dich dorthin schicken, wo du nicht mehr abhauen kannst!“, knurrte Jesse.

„Haha, versuchs doch, wenn du dich traust!“, lachte Bakura spöttisch.

Er berührte seinen Millenniumsring und schickte so einen Schwarm der Schattenmagie auf sie los.

Sie wichen seinem Angriff aus und sprangen zur Seite.

Plötzlich spürte Alexander etwas, was er auch schon früher gespürt hatte. Worte, die einen Bann in ihrer Gänze bildeten, nahmen in seinem Geist Gestalt an und auch die Bedingungen, die dafür nötig waren. Durch seine Gedanken gab er Sora, Riku und Roxas gewisse Anweisungen. Riku weigerte sich zuerst, den Anweisungen folge zu leisten, doch nachdem Alex ihm durch seine Gedanken klar gemacht hatte, was er vor hatte, hatte Riku das getan, was er sagte.

Alex erklärte auch den Anderen, was er vorhatte und so drängten sie Bakura immer weiter in die Mitte der runden Plattform. Als Bakura genau in der Mitte stand, stellten sich Alexander, Roxas, Riku und Sora so hin, dass sie jeweils im Norden, Süden, Westen und Osten von Bakura aus standen. Bakura sah sich irritiert um und wollte schon aus seiner Position fliehen, doch Jesse verhinderte dies und fesselte ihn mit seinen Kräften.

„Was geht hier vor? Warum kann ich mich nicht bewegen?“, schrie Bakura empört auf.

Jesse grinste nicht wie üblich, sondern sein Gesicht war ernst.

„Weil ich dich gefesselt habe. Du wirst hier und heute dein Ende finden!“, sagte Jesse entschlossen.

„NEIN!“, schrie Bakura auf und versuchte sich von den Fesseln zu befreien.

Währenddessen hatten Alexander, Roxas, Sora und Riku ihre Schlüsselschwerter beschworen und ihre Blicke auf den gefesselten Bakura gerichtet.

Alexander übertrug die Worte des Bannes an jeden der anderen und gemeinsam begannen sie ihren ewigen Bann über Bakura zu legen.
 

„Oh Geist der Zeit,

wohl an komm jetzt her und ergreife Besitz von mir!

Du, der du das Licht erlischt und dafür den Schatten sähst,

versinke in den Tiefsten Abgrund der Hölle und sei versiegelt.

Versiegelt sollst du sein in einem Gefängnis aus eisigem Stein!

Verbannt ist deine Seele und lass die Welt von deinem Antlitz rein!“
 

Die Schlüsselschwerter leuchteten während dieser Worte auf und als sie geendet hatten, fuhr von der Spitze jedes Schwertes ein Strahl reinen Lichts auf Bakura zu und traf ihn mitten im Oberkörper. Bakura verkrampfte sich und unter ihm öffnete sich ein Abgrund und er versank wie in Zeitlupe in den Tiefen der Hölle.

Er schrie und versuchte sich zu befreien, doch da er noch immer gefesselt war, war es ihm nicht möglich. Er schrie und schleuderte ihnen Verwünschungen entgegen, aber als er verschwunden war, verstummte auch sein Geschrei und das Loch, wodurch Bakura versunken war, verschloss sich wieder.

Für eine geschlagene Minute herrschte Schweigen, aber dann sprang Ryan jubelhoch jauchzend in die Luft und schrie vor Freude:

„Wir haben es geschafft, jetzt können wir wieder zurück in unsere Welt!“

Alexander wirkte auch ziemlich erleichtert, doch ihm fiel noch etwas wichtiges ein.

„Freu dich nicht zu früh! Wir haben zwar jetzt dieses Computerspiel geschafft, aber wie müssen noch die Welt mit der Soul Society bewältigen!“, sagte Alexander und bremste so die Freude seines Bruders.

Sopdu klopfte ihm anerkennend auf die Schulter und im nächsten Moment öffnete sich vor ihnen ein Portal. Sie sahen sich gegenseitig an und traten dann durch das Portal. Blendende Helligkeit empfing sie und einen Moment später spürte er, wie er auf etwas saß. Er blinzelte und als er merkte, dass die Helligkeit nachgelassen hatte, bemerkte er, dass er wieder in der Kapsel saß.

Er streckte sich und merkte, wie sein Körper genau eben dies tat. Langsam kletterte er aus der Kapsel und sah sich nach seinem Bruder und seinen Freunden um. Er erblickte alle recht schnell. Er sah sie alle, selbst Sora war aus einer weiter oben auf der Bühne liegenden Kapsel geklettert.

„Wir haben es geschafft!“, rief Ryan und sprang seinem älteren Bruder glücklich um den Hals.

Alexander stimmte ihm zu und umarmte ihn.

„Wir sollten jetzt erst mal weg hier!“, sagte Axel und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in einen abgelegenen Raum.

Dort angekommen drehte sich Alexander zu Sora, Riku, Roxas und Axel um.

„Hört mal, wir müssen jetzt wieder zurück in die Soul Society. Ich weiß nicht, wohin ihr gehen wollt, aber wenn ihr nicht wisst, wohin ihr gehen wollt, dann würde ich vorschlagen, ihr kommt erst mal mit uns mit.“ Sagte Alex und sein Vorschlag brachte alle im Raum zum Nachdenken.

„Unser Zuhause wurde genau wie das von Axel von der Dunkelheit zerstört. Ich denke, es wäre das Beste, wenn wir mit euch kommen!“, sagte Roxas und sah von Axel hinüber zu Sora und Roxas.

Diese stimmten zu und so war es entschieden.

Mit einem Fingerschnippen öffnete Alexander den Übergang zur Soul Society und sie ging hindurch.

Als sie auf dem Berg angekommen waren, trennten sie sich, denn Alexander, Ryan, Sopdu, Jesse und Jaden mussten zu ihren jeweiligen Einheiten und Sora, Riku, Roxas und Axel blieben erst mal auf dem Berg und warteten.

Als Alexander in seiner Einheit angekommen war, wurde er auch schon von der Vizekommandantin mit den Worten begrüßt, dass er sofort zum Generalkommandanten gehen sollte.

Sofort machte er sich auf den Weg zum Generalkommandanten und traf auf dem Weg die anderen und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg.

Als sie endlich nach einer halben Ewigkeit des Fußmarschs bei dem Generalkommandanten angekommen waren, standen sie vor der riesigen Tür seines Arbeitszimmers und baten um eine Unterredung.

Nachdem sie angekündigt worden waren, durften sie eintreten.

Sie stellten sich in einer Reihe vor dem riesigen Schreibtisch auf, hinter dem der alte Generalkommandant saß. Wieder stand der Erzengel Michael neben ihm und lächelte Alexander gütig an.

„Wie es aussieht, war eure Mission erfolgreich. Ihr habt alles erreicht, was es zu erreichen gab und habt sogar noch ein paar neue Freunde gefunden. Ihr dürft nun in eure Welt zurückkehren!“, sagte der Generalkommandant und für ihn war es wohl alles, was es zu sagen gab, doch Alexander räusperte sich.

„Verzeihen sie, aber ich möchte noch einige Worte an Michael richten. Ich möchte, dass Sora, Riku, Roxas und Axel mit in unsere Welt kommen und dort ein normales Leben führen können. Ihre Fähigkeiten werden sie natürlich behalten. Ihr Zuhause wurde von der Dunkelheit zerstört und sie haben einfach ein Recht auf ein normales Leben! Das haben wir alle und wir haben ein Recht darauf, nach allem, was wir an Strapazen durchmachen mussten!“, sagte Alexander und ballte seine Hände zu Fäusten.

Michael nickte und sagte darauf.

„Du hast Recht. Ihr habt ein recht auf ein normales Leben und da jetzt die Gefahr gebannt ist, könnt ihr dies auch genießen! Kehrt heim!“, sagte Michael und lächelte.

Sofort spürten sie, wie eine sanfte Brise über sie hinwegwehte und sie durch Zeit und Raum zurück in ihre Welt trug. Hinter ihnen konnte Alexander noch Sora, Riku, Axel und Roxas hören, die erstaunt ihre Freude kund taten.

Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann nahm wieder fester Boden unter ihren Füßen Gestalt an und sie standen in Alexanders und Sopdus Hotelzimmer.
 

Ende des 52. Kapitels

Ankunft in der Hauptstadt Berlin

Ankunft in der Hauptstadt Berlin
 

Sie nahmen ihre Koffer und verließen das Hotelzimmer und fuhren mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss und traten gleich daraufhin zur Rezeption, um ihre Zimmerschlüssel abzugeben. Der Rezepttionist schaute sie etwas verwundert an, denn schließlich waren sie jetzt mehr Personen als vorher. Als sie ihre Schlüssel abgegeben hatten, dankte ihnen der Rezepttionist für ihren Aufenthalt und wünschte ihnen einen guten Flug.

Sie verließen das Hotel und quetschten sich in zwei Taxis, die gerade ein paar andere Reisende ausgeladen hatten.

Die Fahrt zum Flughafen war nicht besonders lang, aber als sie am Flughafen ankamen, waren sie alle ziemlich zerknautscht.

Sie betraten den Flughafen und gingen gemeinsam zum Check-Inn Schalter, wo sie für sich, Sora, Riku, Roxas und Axel neue Tickets kauften. Da Alexander nicht mehr so viel Geld hatte, zahlte Sopdu die Tickets. Alexander dankte und versprach ihm, dass er, sobald er mit den anderen in Deutschland sei und die Frage seines Aufenthalts geklärt sei, er ihm das Geld wieder zurückzahlen würde.

Sopdu schüttelte daraufhin nur den Kopf und erwiderte:

„Ich will das Geld nicht zurück. Ich hab davon sowieso viel zu viel. Wenn wir wieder in Deutschland sind und du zu mir gezogen bist, wirst du ein eigenes Konto haben, genauso wie Ryan. Allerdings wirst du nicht mehr in Berlin leben können, denn ich habe ein kleines Haus in Bayern in dem kleinen Ort Kalthental. Dort kannst du dann zur Schule gehen, denn sie haben ein sehr gutes Gymnasium!“

Alexander schüttelte daraufhin staunend nur den Kopf. Da sie erst in einer Stunde sich zum Flugzeug begeben sollten, setzten sie sich in ein kleines Lokal und frühstückten dort.

Als sie mit frühstücken fertig waren, war es auch langsam Zeit ihr Gepäck aufzugeben. Als sie dies am Schalter getan hatten, betraten sie durch eine Verbindungsbrücke das Flugzeug.

Als Sopdu die Tickets gekauft hatte, hatte er dafür gesorgt, dass sie alle erster Klasse reisten und so konnten sie diesen Luxus auch vollkommen auskosten.

Da sie die ersten Passagiere waren, konnten sie sich ihre Plätze aussuchen und sie beschlagnahmten alle die Plätze an den Fenstern. Langsam füllte sich das Flugzeug und als alle Plätze besetzt waren, begrüßte sie der Kapitän und erklärte ihnen, was sie zu beachten hatten.

Nach der Ansage schnallten sie sich an und das Flugzeug rollte auf die Landebahn. Als das Flugzeug abhob, krallten sich Alexanders Finger in die Polster seiner Armlehnen. Er war nicht nervös, dass er flog. Das war er ja schließlich schon selber oft genug. Er war nervös, dass er jetzt in seine alte Heimat, die er seit drei Jahren nicht mehr besucht hatte, zurückkehrte.

Sopdu bemerkte Alexanders Nervosität.

„Mach dir keine Sorgen. Ich sorge dafür, dass es dir und Ryan in Deutschland gut gehen wird.“ Sagte Sopdu und ergriff Alexanders Hand.

Alexander seufzte.

„Einfach wird es aber nicht. Meine Eltern werden versuchen mich wieder irgendwohin zu stecken, nur um meinen Willen zu brechen. Ich will nicht mehr mein Leben nach ihrem Willen ausrichten. Ich will mein Leben selbst gestalten!“, sagte Alexander und seine Zähne knirschten vor unterdrückter Wut.

Sopdu sah seinen Verlobten ganz genau an.

„Und ich werde dir dabei helfen, auch wenn das heißt, dass ich mich über die Gesetze erheben muss!“, erwiderte Sopdu und legte seinen Arm um Alexanders Schulter.

Der Rotschopf nickte dankbar, lehnte sich mit dem Kopf gegen Sopdus Schulter und schlief ein.

Nach mehreren Stunden wurde Alexander durch das Klingeln eines Handys geweckt. Er grummelte und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

Das nächste, was er hörte, war ein geflüstertes Gespräch zwischen Jesse und Sopdu.

„Geht das für dich in Ordnung? Meine Eltern wollen nicht, dass ich nach Norwegen zurückkehre, wegen diesen Attentäter, der diese grauenhafte Tat auf dieser kleinen Insel angerichtet hat.“

„Klar doch. Du kannst solange mit Jaden bei mir wohnen wie du willst! Ich werde nachher noch mit Jadens Mutter sprechen und dann ist auch das geklärt!“, erwiderte Sopdu und sah an Jesse vorbei zu Jaden, der sich gerade mit Ryan und Roxas unterhielt.

Alexander war in der Zwischenzeit vollkommen erwacht und sah fragend zu Sopdu und Jesse herüber. Als Jesse bemerkte, dass Alexander wach war, ruckte er mit dem Kopf in seine Richtung und Sopdu drehte sich zu ihm um.

„Gut das du wach bist. Jesse und Jaden werden auch bei mir wohnen. Dann können wir zusammen in meinem Haus leben!“ Sagte Sopdu und lächelte Alexander an.

„Ist dein Haus überhaupt groß genug für uns alle?“, fragte der Rotschopf und sah Sopdu skeptisch an.

Dieser winkte nur ab und lachte.

„Mach dir darüber mal keine Sorgen! Es ist groß genug für uns alle!“, erwiderte Sopdu mit einem zuversichtlichem Grinsen auf dem Gesicht.

Alexander nickte nur und lehnte sich dann in seinem Sitz zurück.

Er versuchte es nicht zu zeigen, doch er machte sich Sorgen über seine nächste Zeit in Deutschland.

Er versuchte dies nicht zu zeigen, doch seine Gedanken verrieten ihn und Sopdu legte wieder seinen Arm um ihn und zog Alexander zu sich.

„Mach dir keine Sorgen! Alles wird gut. Ich habe alles geplant. Alles, bis zu unserem Hochzeitstermin.“ Sagte Sopdu um Alexander zu beruhigen.

Dies klappte auch, denn Alexander entspannte sich merklich.

Wieder ertönte die Ansage des Kapitäns, dass sie sich wieder anschnallen sollten, da sie sich jetzt im Anflug auf den Flughafen Berlin Schönefeld befanden.

Sie schnallten sich an und eine halbe Stunde später landete das Flugzeug auf der Landebahn. Das Flugzeug rollte zum Übergang und als sie dort stehen blieben, öffnete das Personal die Türen und die ersten Passagiere verließen das Flugzeug. Alexander ließ sich etwas Zeit und verließ zusammen mit den anderen als einer der Letzten das Flugzeug.

Sie gingen durch die Brücke und betraten das Flughafengebäude. Als sie durch die automatischen Türen traten, wurden sie von einer lauten Menge an Angehörigen empfangen, die die anderen Flugzeugpassagiere empfingen.

Alexander sah die Menge an Menschen an, doch ihm fiel kein bekanntes Gesicht auf.

Plötzlich griff Ryan nach dem Arm seines Bruders und zog ihn weiter.

„Komm Alex, da wartet bereit schon jemand auf uns.“ Sagte Ryan fröhlich.

Alexander ließ sich von Ryan weiterziehen. Als sie am Ende der Menschenmenge angekommen waren, erblickte er zwei Personen, mit denen er überhaupt nicht gerechnet hatte. Dort, am Ende der Menschenmenge, standen seine Tante und sein Onkel.

Alexander war davon so sehr übberrascht, dass er aus dem Staunen nicht mehr raus kam. Ryan zog ihn weiter und als er vor seinen Verwandten stand, fiel er ihnen einfach um den Hals.

Sie blickten ihn überrascht an, doch dann drückten beide Alexander.

„Meine Güte Alexander. Du bist schon wieder größer geworden. Wen hast du uns denn da alles mitgebracht?“, fragte sein Onkel Friedrich und sah von seinem Neffen zu den anderen herüber.

Alexander ließ von seiner Tante und seinem Onkel ab und begann der Reihe nach seine Freunde vorzustellen.

„Das hier sind meine Freunde. Von links nach rechts. Die ersten beiden wirst du mit Sicherheit noch kennen, denn es sind Jaden und Jesse. Danach kommt Roxas und Axel. Wir haben uns im Urlaub mit ihnen angefreundet. Auch Riku und Sora haben wir im Urlaub kennen gelernt und sie wollen gemeinsam mit Roxas und Axel hier ein Auslandsjahr machen. Zuletzt haben wir jemand ganz besonderen. Lydia, Friedrich, darf ich euch meinen Freund Sopdu vorstellen. Ich habe ihn auf der Klassenreise kennen gelernt, aber ich habe das Gefühl, als würde ich ihn bereits mein ganzes Leben lang kennen.“ Sagte Alexander und er hatte mit Absicht Sopdu zuletzt vorgestellt.

Lydia und Friedrich begrüßten jeden, doch als sie bei Sopdu angekommen waren, beäugten sie ihn von allen Seiten.

Danach wandte sich Lydia zu Alexander und klopfte ihm grinsend auf den Rücken.

„Du hast einen echt guten Geschmack! Er sieht süß aus!“, sagte Lydia und zwinkerte Alexander zu.

Dieser spürte sofort, wie er rot anlief.

Als Sopdu zu Alexander aufschloss, grinste er ihn an.

„Die beiden gefallen mir!“, sagte er und stieß Alexander leicht in die Rippen, damit er sich auch auf den Weg machte und seiner Tante und seinem Onkel folgte.

„Wo werden denn deine anderen Freunde wohnen, wenn sie hier ihr Auslandsjahr machen?“, fragte Lydia und sah Alexander an.

Dieser wusste nicht, was er ihr darauf antworten sollte, doch Sopdu sprang für ihn ein.

„Für ihre Unterkunft ist bereits gesorgt. Sie werden genauso wie Alexander und Ryan in Bayern zur Schule gehen. Alexander wird dann bei mir leben, denn ich hab bereit ein eigenes, kleines Haus. Wir müssen nur noch dafür sorgen, dass sie das Sorgerecht für Alexander bekommen, dann steht unseren Plänen nichts mehr im Weg!“, sagte Sopdu und nickte ernst.

Lydia musterte Sopdu genau, doch dann seufzte sie erleichtert auf.

„Ich bin froh, dass Alexander endlich jemanden gefunden hat, er ihn so versteht, wie er ist. Ich würde vorschlagen, dass wir uns duzen, denn schließlich gehören wir bald zur gleichen Familie. In vier Tagen haben wir einen Termin beim Jugendamt, wo wir das Sorgerecht für dich und Ryan beantragt haben. Aber ich denke, wir sollten die Einzelheiten dafür an einem Ort besprechen, wo man uns nicht so einfach belauschen kann.“ Sagte Lydia und gemeinsam stiegen sie in zwei Taxis.

Friedrich hatte beiden Taxifahrern das Ziel genannt und so fuhren die Taxen los. Nach einer halben Stunde Fahrt hielten die Taxen vor einem Hotel an und sie stiegen aus.

„Ich dachte, es ist ganz passend!“, sagte Friedrich mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Als Alexander hoch zum Namen des Hotels sah, schlich sich ein hohles Lächeln auf seine Gesichtszüge. Das Hotel hatte nämlich den gleichen Namen wie er selbst.

Sie betraten das Hotel und Friedrich ging zusammen mit Lydia zur Rezeption und baten um weitere Zimmerschlüssel für Roxas, Axel, Sora, Riku, Jaden und Jesse.

Als sie die Schlüssel erhalten hatten, kehrten sie zu den Teenagern zurück und eine paar Pagen nahmen ihre Gepäckstücke entgegen.

Sie folgten den Pagen zu ihren Zimmern und betraten diese. In weiser Voraussicht hatte Friedrich für Alexander und Sopdu ein Doppelzimmer genommen. Auf dem Flur trennten sie sich und betraten jeweils einzeln oder zu zweit ihre Zimmer.

Alexander sah sich beeindruckt in seinem und Sopdus Hotelzimmer um. Es war groß, lichtdurchflutet und gemütlich. Es hatte einen Balkon, der zu einem Park hinaus ging.

„Sieht gut aus. Aber ich freu` mich schon darauf mit dir bald in unserem neuen Zuhause zu sein.“ Sagte Alexander und zog die Vorhänge zurück, um auf den Park hinunter zu schauen.

Sopdu ging zu ihm herüber und sah genau wie Alexander zum Park hinunter.

„Ich freue mich auch schon auf unser gemeinsames Zuhause! Ich habe solange gewartet und jetzt ist das Ziel zum Greifen nah!“, sagte Sopdu.

Alexander seufzte erhaben.

„Ich danke dir, dass du so lange auf mich gewartet hast. Kaum jemand sonst hätte das getan!“, erwiderte der Rotschopf und umarmte Sopdu.

Dieser lächelte und erwiderte die Umarmung, was schon Antwort genug war.

„Hättest du Lust auf ein Bad? Um ehrlich zu sein könnte ich ein Bad nach diesem langen Flug gebrauchen!“, sagte Sopdu.

Alexander nickte und sie machten sich auf den Weg ins Badezimmer.

Nachdem sie das Bad betreten hatten, zogen sie sich aus und Alexander ließ das Badewannenwasser einlaufen.

„Wie heißt es so schön: Ein schöner Rücken kann auch entzücken!“, sagte Sopdu mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht.

Alexander drehte sich mit einem Lächeln um und musste abermals schlucken. Er hatte Sopdu schon viele male ohne Kleidung gesehen, doch noch immer war er sprachlos von dem Anblick des entblößten Körpers seines Gefährten.

Plötzlich spürte er eine dunkle Präsens, die sich an seinem Körper zu schaffen machte und eine gewisse Reaktion noch verstärkte.

Alexander schüttelte sich, um die Präsens los zu werden, denn er wusste, dass Jesse dahinter steckte.

Sopdus Grinsen war noch breiter geworden.

„Deine Gedanken schweifen mal wieder ins Unreine ab, nicht war, Kleiner!“, sagte Sopdu frech.

Alexander, der sich mal wieder darüber ärgerte, dass sein Körper ihn so verriet, erwiderte:

„Na und?! Ich habe auch meine Bedürfnisse und du fachst sie auch noch an. Und wenn du mich noch einmal Kleiner nennst, werde ich sorgen, dass du morgen Spiegeleier zum Frühstück bekommst und eins verrate ich dir noch: diese Eier stammen nicht von einem Huhn!“, sagte Alexander und ließ sich in die volle Wanne sinken.

Sopdu tat so, als wenn er erschrocken vor seinem Gefährten zurückweichen würde.

„Wer wird denn hier gleich drohen? Aber eins muss ich doch sagen: Als Gott deine Generation ausstatte, hast du dich am lautesten gemeldet! Uns das Ergebnis kann sich sehen lassen!“, sagte Sopdu und sank ebenfalls in die volle Badewanne.

Alexander zog es vor, darauf nichts zu antworten und lehnte sich so nur zurück. Nachdem sie eine Weile im Wasser getrieben waren, seiften sie sich gegenseitig ab und wuschen sich die Haare. Als sie fertig waren, stiegen sie aus der Wanne und trockneten sich ab. Sie hüllten sich in die Bademäntel, die im Badezimmer hangen und gingen wieder in das Zimmer, in dem sie am Anfang angekommen waren.

Sie setzten sich in die Sessel und entspannten sich.

Als es an der Tür klopfte, sagten Alexander und Sopdu gleichzeitig :

„Herein!“

Die Zimmertür öffnete sich und herein kamen Jesse und Jaden. Sie schlossen die Tür und sahen Alexander und Sopdu mit einer gespielt verärgerten Miene an.

„Euch den nächsten Schritt machen zu lassen ist schwieriger als die Kronjuwelen der Queen zu klauen! Also wirklich! Jetzt habt euch doch nicht so!“, sagte Jesse und stemmte die Hände in die Hüften.

Alexander sah ihn ein wenig verdutzt an, doch Sopdu ergriff die Initiative.

„Du willst wohl unbedingt, dass Alex und ich diesen Schritt bald machen. Nun, wir werden ihn machen, aber erst wenn wir zuhause sind.“ Erwiderte Sopdu und lehnte sich in seinen Sessel zurück.

Sein Bademantel rutsche ihm ein wenig von den Schulten, so dass er einen kleinen Einblick auf Sopdus trainierten Oberkörper freigab.

Auf Jesses Gesichtszüge schlich sich ein anzügliches Grinsen.

„Ich versteh schon! Bis zuhause warten und dann im Bett die Sau raus lassen! Bin ja mal gespannt, wer von euch beiden den Ton angeben wird!“, sagte Jesse und sein grinsen wurde immer breiter.

„Wenn es dann geschehen ist, wirst du der Letzte sein, der es erfährt!“, sagte Alexander und alle Anwesenden wandten sich ihm zu.

Noch bevor jemand etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür.

Alexander stand auf, ging zur Tür und öffnete sie. Herein kamen Friedrich und Lydia.

„So, Jungs, wenn ihr uns mal kurz allein lassen könntet. Wir haben etwas mit Alexander zu besprechen!“, sagte Lydia und sah Sopdu, Jaden und Jesse an.

Alexander, der sich wieder in seinen Sessel gesetzt hatte, erwiderte:

„Es ist nicht nötig, dass sie den Raum verlassen. Ich vertraue jedem hier voll und ganz und wenn es mit dem Jugendamt klappt und ich nach Bayern ziehen kann, werde ich sowieso bei Sopdu wohnen! Also kann auch er hier bleiben!“

Lydia seufzte und setzte sich dann ebenfalls in einen Sessel.

„Gut, dann möchten dein Onkel und ich jetzt mit dir besprechen, wie unsere weiteren Pläne aussehen. Wie bereits gesagt, werden wir in vier Tagen beim Jugendamt beantragen, dass du bei uns leben kannst. Dazu musst du dem Jugendamt aber triftige Gründe liefern, dass sie das Sorgerecht von deinen Eltern auf uns übertragen. Sie werden fragen, warum du nicht mehr bei deinen Eltern leben willst und warum du so oft die Schule gewechselt hast. Ich würde dir auch raten, dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin zu schildern, dass deine Eltern absolut gegen deine Orientierung sind und dich deshalb abstoßen. Ich hoffe es wird klappen, denn andernfalls sehe ich für dich bis zu deinem 18. Geburtstag schwarz.“ Sagte Lydia und seufzte erneut.

Alexander nickte und sagte darauf:

„Ist klar. Ich werden denen mehr als einen triftigen Grund liefern, dass das Sorgerecht auf euch übertragen wird. Aber wie sieht es mit Ryan aus? Was wird mit ihm geschehen? Ich lasse ihn nicht allein zurück, während ich meinem Glück entgegentrete!“

Alexanders Hände waren zu Fäuste geballt.

Diesmal war es Friedrich, der das Wort ergriff:

„Auch für Ryan werden wir das Sorgerecht beantragen. Dass eure Eltern ihn auf eine Militärakademie schicken wollten, die für ihre harten Strafen bekannt ist, können wir als Argument hervorbringen, dass das Kindeswohl in Gefahr war. Das sollte das Jugendamt auch für uns stimmen!“

Während sein Onkel gesprochen hatte, hatten sich Alexanders Hände immer weiter in den Stoff der Armlehnen gekrallt.

„Wir werden das gemeinsam schaffen, das verspreche ich dir!“, sagte Lydia und legte ihre Hand auf die Alexanders.

Dieser biss die Zähne aufeinander und nickte dann ruckhaft.

„Darf ich dann auch bei Sopdu wohnen, wenn ihr dann das Sorgerecht für Ryan und mich habt?“, fragte Alexander durch zusammen gebissenen Zähnen hindurch.

Friedrich und Lydia sahen sich an, dann warfen sie beide Sopdu einen stahlharten und prüfenden Blick zu. Es schien so, als wenn sie abschätzen wollten, ob Sopdu gut genug für ihren Neffen war. Dann seufzte Lydia erhaben und sagte:

„Wenn du bei ihm wohnen möchtest, haben wir nichts dagegen, aber offiziell und so musst du es dann auch dem Jugendamt sagen, lebst du bei uns. Wo genau würdest du dann mit Sopdu wohnen?“

Alexander war der Blick nicht entgangen, den Lydia und Friedrich Sopdu zugeworfen hatten, und so antwortete er ehrlich:

„Sopdu und ich würden dann in Kaltenthal leben. Dort könnte ich auch die Schule besuchen!“

Wieder tauschten Lydia und Friedrich einen Blick.

„Dann ist es ja kein Problem, denn wir sind vor zwei Monaten nach Kaltenthal gezogen und dann ist es auch nicht besonders weit. Wenn dann ein Mitarbeiter des Jugendamtes mal bei uns vorbeischaut, würde es nicht besonders auffallen, dass du bei deinem Freund bist!“, sagte Friedrich und lächelte.

Alexander nickte und auf seine Züge schlich sich ebenfalls ein kleines Lächeln.

„Dann werden wir in vier Tagen also unsere letzte Schlacht schlagen!“, sagte Alexander.

„Und wir werden gewinnen!“, schwor Sopdu und so beendeten sie dieses Thema und Lydia und Friedrich verließen wieder das Zimmer.
 

Ende des 53. Kapitels

Anhörung im Jugendamt: Narben der Vergangenheit

Anhörung im Jugendamt: Narben der Vergangenheit
 

Vier Tage später war es dann soweit. Die Anhörung im Jugendamt stand bevor und somit auch das erste Aufeinandertreffen mit seinen Eltern.

Alexander machte sich gerade im Bad fertig, als Sopdu ins Badezimmer kam.

„Morgen. Fertig für die große Schlacht?“, begrüßte Sopdu ihn und putzte sich danach erst mal seine Zähne.

„Mmh!“, kam es nur grummelnd von Alexander.

Er hatte seine Morgenhygiene bereits hinter sich gebracht und so band er seine Haare hinten zusammen, da sie in der Zwischenzeit so lang geworden waren, dass sie ihm bis auf die Schulten fielen.

Während Sopdu sich wusch, nutzte der Rotschopf die Zeit, um seine besten Sachen anzuziehen. Während er sich anzog, beobachtete er Sopdus Rücken und beobachtete die Muskeln, wie sie sich auf dem Rücken abzeichneten und wie sich die Sonne auf den Muskeln abzeichnete.

„Ich hoffe, dass es klappt. Ich will ihn nicht verlieren!“, schoss es Alexander durch den Kopf.

Sofort drehte sich Sopdu um und ging auf Alex zu. Er griff nach Alexander Handgelenk und hielt seine Hand fest.

„Es wird klappen, vertrau mir! Wir werden zusammen bleiben, was auch immer kommt!“, versprach ihm Sopdu.

Alexander konnte selbst nicht so wirklich daran glauben und anscheinend spiegelte sich das in seinem Gesicht wieder, denn Sopdu zog ihn in eine Umarmung.

„Ich werde nicht zulassen, dass du oder Ryan zu Personen kommt, die euch schlecht behandeln. Und wenn ich den Mitarbeiter des Jugendamtes beeinflussen muss.“ Sagte Sopdu und drückte Alexander noch mehr.

Alexander erwiderte die Umarmung und sagte mit einem Schmunzeln:

„Danke, aber du solltest dich jetzt fertig machen, oder willst du nur mit Boxershorts ins Jugendamt gehen?!“

Sopdu schmunzelte ebenfalls.

„Wenn du es so möchtest, würde ich auch nur mit Boxershorts im Jugendamt auftauchen!“, sagte Sopdu und machte sich dann weiter fertig.

Alexander lächelte nur schwach, denn er war noch ziemlich müde, da er in der Nacht nicht viel geschlafen hatte.

Nachdem auch Sopdu sich fertig gemacht hatte, verließen sie ihr Zimmer. Auf dem Flur trafen sie Ryan, der auch so aussah, als wenn er in der Nacht nur wenig Schlaf bekommen hätte.

„Morgen! Heute ist es soweit! Wir werden „Sie“ wiedersehen!“, begrüßte sie Ryan mit diesen Worten.

Es war zu sehen, dass ihm diese Situation ziemlich zusetzte. Seine Hände zitterten und er versuchte auch das Zittern in seiner Stimme zu kontrollieren, aber es gelang ihm nicht.

Alexander griff nach Ryans Handgelenk und zog ihn zu sich. Er nahm seinen kleinen Bruder in die Arme und jetzt spürte er auch körperlich das Zittern, das von Ryans Körper ausging.

Alexander brauchte nichts zu sagen, den er streifte beruhigend mit der Hand über Ryans Rücken. Ryan hatte sein Gesicht in Alexanders Hemd vergraben, aber es waren immer wieder kleine Schluchzer zu vernehmen.

Langsam beruhigte sich Ryan und er schniefte ein paar mal.

Sopdu flüsterte Ryan die gleichen beruhigenden Worte ein, die er schon bei Alexander benutzt hatte und es schien so langsam zu funktionieren, denn Ryan hob sein Gesicht.

Sein Gesicht war ein wenig von den Tränen verschmiert, die er schnell mit einem Taschentuch entfernte. Er nickte zögerlich und umschloss dann Alexanders Hand mit seiner eigenen.

„Lasst uns gemeinsam in eine gemeinsame Zukunft gehen!“, sagte Sopdu und sie gingen gemeinsam hinunter in die Lobby.

Dort warteten bereits Friedrich, Lydia, Jesse und Jaden.

„Da seid ihr ja, ich dachte schon, ich müsste auf euch warten und mit das Beste vom Frühstück entgehen lassen.“ Begrüßte Jaden die drei Spätankommenden.

„Du denkst auch nur ans Futtern!“, konterte Sopdu, worauf Jaden entrüstet schnaubte und Jesse sich einen Lacher nicht verkneifen konnte.

Sie gingen in den Frühstücksraum und fanden bereits dort Sora und die Anderen vor, die schon am frühstücken waren. Sie setzten sich dazu und begannen ebenfalls mit dem Frühstück. Alexander selbst bekam allerdings nicht mehr als ein paar Bisse herunter. Er war viel zu nervös, als dass er sich jetzt den Bauch voll schlagen könnte. So nervös war er noch nicht einmal vor seinen Titelkämpfen. Damals hatte er sich immer gesagt, dass es nicht so schlimm wäre, wenn er verlieren würde, aber jetzt stand mehr auf dem Spiel als nur sein eigenes Wohlergehen, sondern das von Ryan und Sopdu. Wenn das heute schief ging, dann würde er und sein Bruder wieder zu ihren Eltern zurückkehren müssen und er müsste Sopdu wieder verlassen. Das wollte er auf keinen Fall.

Alexander war so in seine Gedanken vertieft, dass er noch nicht einmal merkte, wie ihn jemand mit einer Gabel in die Hand stieß. Erst nachdem er ein paar mal mit der Gabel gepickst wurde, schaute er auf und sah Riku, der ihm gegenüber saß und sich über den Tisch gebeugt hatte, um ihn mit der Gabel in die Hand zu piksen.

„Hey, was soll das?“, fragte Alexander und zog seine Hand weg, damit Riku nicht mehr in sie stechen konnte.

„Ein Jäger sollte niemals sein Ziel aus den Augen verlieren, denn sonst wird der Jäger zum Gejagten!“, sagte dieser.

Alexander sah ihn verärgert an, sah dann aber zu Sopdu herüber.

„Ausnahmsweise muss ich Riku zustimmen. Wenn du dein Ziel aus den Augen verlierst, wirst du deine Freiheit verlieren.“, sagt Sopdu und trank einen Schluck Kaffee aus seiner Tasse.

Alexander schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts dazu. Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, gingen sie zurück in den Eingangsbereich, von wo aus der Hotelmitarbeiter ein Taxi rief. Nach nur kurzer Wartezeit verließen Friedrich, Lydia, Alexander, Sopdu und Ryan das Hotel und stiegen in das Taxi. Die Anderen blieben im Hotel zurück und verbrachten die Zeit mit warten.

Währenddessen fuhren Alexander, Sopdu, Ryan, Friedrich und Lydia zum Jugendamt Berlin Mitte. Als sie am Jugendamt angekommen waren, stiegen sie aus und Alexander sah das graue Gebäude hoch.

„Grau, wie ein Gefängnis!“, schoss es ihm durch den Kopf.

Sopdu legte ihm eine Hand auf die Schulter und langsam betraten sie das Gebäude, indem über seine und über die Zukunft seines Bruders entschieden werden sollte.

Die Eingangshalle des Jugendamtes war in einem schlichten grau gehalten. Friedrich steuerte auf einen Fahrstuhl, der sich an der rechten Seite der Halle befand, zu und holte ihn herunter.

Als der Fahrstuhl angekommen war, traten sie beiseite und ließen erstmal die Leute aussteigen, die sich im Fahrstuhl befanden. Als alle Personen aus dem Fahrstuhl ausgestiegen waren, stiegen sie ein und Friedrich drückte den Knopf für den dritten Stück. Die Fahrstuhltüren schlossen sich und der Fahrstuhl setzte sich ratternd in Bewegung. Es dauerte nicht lange und der Fahrstuhl hielt ratternd im dritten Stock und die Türen öffneten sich. Langsam stiegen sie aus und sahen sich im Gang um. Dieser Gang war vollkommen weiß gestrichen und überall an den Wänden hingen Pinnwände, an denen Kinder Zeichnungen und Basteleien angepinnt waren. Neben jeder Tür waren Stühle aufgestellt worden, damit man sich hinsetzen konnte, wenn man warten musste. Auch waren so einige Pflanzen aufgestellt worden und im Gegensatz zum Eingangsbereich des Jugendamtes wirkte es hier schon fast gemütlich. Alexander sah sich nach seinen Eltern um, doch er sah niemanden, der ihm bekannt vorkam.

„Komm mit! Die Sachbearbeiterin hat dort hinten ihr Büro. Ihr Name ist Engel!“, sagte Lydia und deutete auf eine Tür am Ende des Ganges. Sie gingen auf die Tür zu und als sie davor standen, klopfte Lydia an die Tür.

„Herein, bitte!“, sagte eine Frauenstimme.

Lydia öffnete die Tür und sie betraten das Büro. Als Alexander ins Büro trat, sah er sich erstmal erstaunt um. Es sah nicht wirklich aus wie ein Büro, sondern eher wie ein kleines Wohnzimmer. Im Büro standen eine kleine Couch, zwei Sessel und ein kleiner Tisch. Um dem Büro wenigstens ein wenig bürokratischen Flair zu geben, war ein kleiner Schreibtisch in eine Ecke gestopft worden. In einem der Sessel saß eine Frau Mitte 40. Sie sah auf und lächelte die Neuankömmlinge an. Sie hatte braunes Haar, olivgrüne Augen und eine unzählbare Menge an Lachfältchen. Sie stand aus dem Sessel auf und sagte mit eine angenehmen, melodischen Stimme:

„Ah, Sie müssen die Familie zu Falkenstein sein. Und ihr Beiden seid dann Alexander und Ryan Rhiemer. Sehr schön. Am Besten, ich beginne das Gespräch zuerst mit dem älteren der Beiden Brüder. Darf ich dann Sie bitten, draußen zu warten?!“, sagte sie freundlich.

Lydia und Friedrich nickten und verließen dann mit Ryan und Sopdu das Büro.

Die Sachbearbeiterin lächelte Alexander freundlich an. Dieser versuchte ihr Lächeln zu erwidern, doch es gelang ihm überhaupt nicht.

Sie reichte ihm die Hand und sagte:

„Hallo, ich bin Claudia Engel. Ich bin die Sachbearbeiterin, die mit dieser Angelegenheit vertraut wurde. Möchtest du, dass ich dich duze oder sieze?“, stellte sie sich vor.

Alexander war vollkommen verdutzt darüber, dass die Sachbearbeiterin ihm gegenüber so offen war.

Er ergriff ihre Hand und schüttelte sie.

„Ich bin Alexander. Sie können ruhig du zu mir sagen. Wie wird es jetzt weiter gehen?“, fragte Alexander.

Die Sachbearbeiterin lächelte ihn noch immer an.

„Nun, zuerst möchte ich wissen, welche Teesorte du trinken möchtest, dann werden wir über dich und deine Familienverhältnisse reden. Du kannst mir alles erzählen, was du möchtest. Wenn es nötig ist, werden wir solange reden, bis dir entweder die Worte ausgehen oder uns der Reinigungsdienst irgendwann in der Nacht kurz aus dem Büro schmeißt. Egal wie lange es dauern wird, ich höre die solange zu, wie es nötig ist. Aber am Besten wir setzen uns erstmal, denn im Stehen ist es doch etwas unbequem!“, sagte sie und setzte sich in einen der Sessel.

Alexander setzte sich in den anderen Sessel. So ganz kam ihm aber die Situation nicht geheuer vor. Die Sachbearbeiterin war ihm ein wenig zu aufgeweckt. Anscheinend hatten sich seine Bedenken auf seinem Gesicht abgezeichnet, denn Frau Engel riss ihn aus seinen Gedanken.

„Anscheinend hast du mit einer verstaubten und alten Sachbearbeiterin gerechnet, die nur noch das Nötigste macht und sonst nur noch auf ihre Rente wartet. Aber so bin ich nicht. Ich bemühe mich für jede Seite die bestmöglichste Lösung zu finden, worauf ich aber zuerst immer darauf achte, was das Kind möchte. Ich muss zugestehen, dass ich unbedingt diesen Fall haben wollte, denn du bist meinem Sohn ein großes Vorbild. Aber jetzt genug zu mir. Welche Teesorte möchtest du trinken?“ sagte sie und nannte noch ein paar Teesorten.

Alexander entschied sich für den Früchtetee und als er dann den Tee vor sich stehen hatte, begann Frau Engel das Gespräch.

„Also, Alexander, wie war es bei dir zuhause?“, fragte sie und nahm sich einen Notizblock zur Hand.

Sofort flogen in Alexanders Gedächtnis Erinnerungsstücke herum.

„In einem Wort gesagt: Scheiße! Mein Vater ist Rechtsanwalt und er war so gut wie nie zuhause. Wenn er mal da war, dann hat er immer verlangt von meinem Bruder und mir die Arbeiten und Hausaufgaben zu sehen. Er hat uns immer darauf gedrillt, gute Noten von der Schule zu bringen, weil er wollte, dass wir später mal seine Kanzlei übernehmen. Wenn wir mal eine Note nach Hause gebracht haben, die schlechter als eins war, dann gab es schon Fernsehverbot und Nachhilfe. Dafür hat er immer einen Nachhilfelehrer nach Hause geholt. Vater war es auch, der mich im Alter von sechs Jahren zum Judo angemeldet hat. Als ich ihn dann mit 13 gefragt habe, warum ich denn das machen müsste, meinte er, dass er kein Weichei als Sohn haben wolle. Ich musste in meiner Schule auch das Amt des Schülersprechers annehmen, weil ich als Sohn etwas darstellen sollte. Ich wollte es nicht, aber Vater bestand darauf. Mit ungefähr 14 habe ich mich dann zum ersten mal verliebt und damit begannen die Probleme.“, erzählte Alexander.

Frau Engel kritzelte auf ihrem Notizblock herum und sah auf, als Alexander nicht mehr sprach.

„Was für Probleme waren es denn damals?“, fragte sie.

Alexander überlegte, wie viel er ihr erzählen konnte und wie tolerant sie wohl war. Dann entschloss er, ihr eine Gegenfrage zu stellen.

„Haben sie den Jungen gesehen, der noch reinkam?“, fragte der Rotschopf.

Frau Engel überlegte einen Moment, doch dann hellte sich ihre Miene auf.

„Meinst du den jungen Mann mit den blonden Haaren, der blassen Haut und den stechend roten Augen? Nun ja, den habe ich gesehen.“, sagte sie.

Alexander holte tief Luft, ganz so, als wenn er gleich von einer riesigen Klippe springen würde.

„Ich bin mit diesem jungen Mann zusammen. Und da ist das Problem. Mein Vater hat ein gewaltiges Problem damit, dass ich mit einem Jungen zusammen bin und deshalb hat er mich damals von meiner Schule genommen und mich auf die Nordakademie geschickt, damit ich nach seinen Worten dort wieder zur Besinnung komme. Damals war ich noch nicht mit Sopdu, so heißt der junge Mann von eben, zusammen, sondern damals ist vor kurzem mein erster Freund verstorben. Ich glaube jedoch nicht, dass der Unfall, wodurch er ums Leben kam, seine eigene Schuld war.

Nach seinem Tod war ich so niedergeschlagen und erzählte meinen Eltern, was los war. Mein Vater ist total ausgerastet und hat mich beschimpft. Dann schickte er mich auf die Nordakademie. Einige Zeit ging das auch gut, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die anderen Mitschüler herausgefunden haben, dass ich schwul bin. Ab diesem Zeitpunkt lief ich nur noch Spießruten. Es war so schlimm, dass die Schulleitung eingeschaltet wurde und diese sich mit meinen Eltern in Verbindung setzte. Daraufhin arrangierte mein Vater meinen Wechsel zur Duellakademie. Da war ich zuerst sehr skeptisch. Es gab viele Schüler, die sich mit mir anfreunden wollten, doch ich war vorsichtig geworden, denn auf der Nordakademie hatte ich mich auch mit ein paar Jungs angefreundet und als ich ihnen offenbarte, dass ich auf Jungs stehe, haben sie es in der ganzen Schule publik gemacht.

Nun, da war ich dann in der Duellakademie und lebte mich doch Recht schnell ein. Grund dafür waren besonders zwei Schüler, die mir alles zeigten. Was ich später herausfand war, dass sie auch ein Geheimnis hatten. Ich absolvierte meinen schulischen Alltag und freundete mich mit immer mehr Schülern an. Dann machten wir in der Mitte des Jahres eine Klassenreise und dort lernte ich dann Sopdu kennen. Auch er war in ungefähr der gleichen Lage wie ich. Wir lernten uns näher kennen und verliebten uns in einander.“, sagte Alexander und wartete solange, bis Frau Engel ihre Notizen auf den Notizblock gekritzelt hatte.

Als sie damit fertig war, nahm sie einen Schluck von ihrem Tee. Dann fragte sie:

„Wie sah dein Alltag zuhause aus?“

Der Rotschopf kratzte sich an der Stirn.

„Mein Alltag sah so aus, dass ich morgens aufstand, mich fertig machte und zur Schule ging. Nach der Schule waren sofort lernen und Hausaufgaben an der Reihe. Vier mal die Woche ging ich zum Judounterricht. Nach dem Judounterricht musste ich noch bis 22 Uhr lernen und dann durfte ich ins Bett gehen. Wenn es ein Wort gibt, von dem ich nicht wusste, was es ist oder wie es geschrieben wurde, dann war es das Wort „Freizeit“!“, erklärte Alexander und diesmal breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus, während Frau Engel ihre Notizen machte.

Als sie fertig war, sah sie Alexander ernst an und stellte dann eine Frage, deren Schwere sich noch herausstellen sollte.

„Was passierte, wenn du etwas gemacht hast, was deinen Eltern missfallen hat? Welche Strafen gab es?“, fragte sie.

Bei dieser Frage musste Alexander schlucken.

„Da hatte mein Vater immer eine ganz klare Vorstellung. Es kam natürlich immer auf die Schwere des „Vergehens“. Wenn wir eine zwei in irgendetwas mit nach Hause brachten, durften wir entweder kein Fernsehen gucken oder es gab kein Abendbrot. Haben wir einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen, und damals war es so, dass wenn man einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen hat, auch gleich ein Eintrag ins Hausaufgabenheft erfolgte, dann bekamen wir Hausarrest. Jede Note unter eins war bei uns vollkommen tabu. Als Ryan mal eine drei mit nach Hause brachte, schickte Vater ihn auf eine Militärschule.“, sagte Alexander und er hatte vor unterdrückter Wut seine Finger so stark in die Stofflehnen gekrallt, dass deren Füllung so langsam hervorquoll.

Wieder machte Frau Engel sich so einige Notizen. Als sie dann damit fertig war, sah sie ihn mit einem Ausdruck an, als wüsste sie nicht, ob sie ihm weitere Fragen stellen sollte. Anscheinend entschied sie sich dafür, denn sie fragte:

„Hat euer Vater dich oder deinen Bruder irgendwann einmal geschlagen?“

Alexander biss so fest die Zähne aufeinander, dass sich seine Kiefermuskeln verspannten. Seine Hände krallten sich immer mehr in die Sitzlehnen. Die Worte blieben ihm im Hals stecken und so konnte er nichts andere tun als zu nicken.

Nun war es passiert. Sein dunkelstes Geheimnis, was er Jahre lang mit sich herumgetragen hatte und von dem noch nicht einmal Sopdu etwas wusste war heraus.

Irgendwie war er erleichtert, aber er verspürte den Drang, zu erklären, wie es dazu gekommen war.

„Ja, er hat mich einmal geschlagen. Es war an einem Freitagabend. Ryan hatte die drei mit nach Hause gebracht und sie unserem Vater gezeigt. Vater war damals total ausgerastet und hat gegenüber Ryan die Hand erhoben. Ich bin dazwischen um Ryan zu beschützen und er hat mir statt Ryan ein geknallt. Er sagte zu mir, dass ich für eine Schwuchtel ja doch etwas einstecken konnte und hat gelacht. Mutter war auch anwesend, doch sie hat nichts unternommen. Sie war mal wieder damit beschäftigt den Champagner zu leeren. Danach hat Vater mich auf die Nordakademie und Ryan auf die Militärschule geschickt. Vater hatte für mich die Nordakademie rausgesucht, weil es hieß, dass man dort junge Leute zu verantwortungsvollen, jungen Männern heranziehen würde, die jeden Hang zu Abnormalität verloren hätten.“, erzählte er.

Sein ganzer Körper zitterte und sein Gesicht glänzte vor Schweiß.

Frau Engel notierte sich ihre letzten Worte und sah Alexander nun genau an. Ihr freundliches Lächeln war verschwunden. Stattdessen hatte ihr Gesicht einen ziemlich grimmigen Ausdruck angenommen.

„Nur noch eine letzte Frage! Wenn du entscheiden könntest, wo würdest du dann am liebsten wohnen?“, fragte sie.

Zitternd und langsam antwortete Alexander:

„Bei meiner Tante und meinem Onkel. Aber nur zusammen mit meinem Bruder!“

Frau Engel nickte und machte sich auch dazu noch eine Notiz.

„Ich werde mich jetzt noch mit deinem Bruder unterhalten.Nach dem Gespräch mit deinem Bruder werde ich mich noch mit deiner Tante und deinem Onkel unterhalten. Danach könnt ihr gehen. Ich werde mich aber noch mit deinen Eltern unterhalten müssen.“, sagte sie.

Alexander erhob sich ebenfalls, schwankte jedoch ein wenig. Nichts brachte ihn mehr aus der Fassung als seine eigene Vergangenheit, die er jetzt noch einmal aufleben lassen musste. Frau Engel legte ihm eine Hand um die Schulter, um ihn zu stützen und mit der anderen Hand drückte sie ihm die nun eiskalte Teetasse in die Hand.

Sie begleitete ihn nach draußen und rief dann Ryan herein.

Alexander setzte sich auf einen der Stühle und lehnte den Kopf gegen die Wand.

„Wie war es?“, fragte Sopdu und sah Alexander besorgt an.

Langsam berichtete Alexander ihm alles, was Frau Engel ihn gefragt und was er erzählt hatte. Als Alexander zu der Stelle kam, an der er erzählt hatte, dass sein Vater ihn geschlagen hatte, explodierte Sopdu:

„DIESES SCHWEIN HAT DICH GESCHLAGEN? WARUM SAGST DU MIR DAS NICHT FRÜHER? WENN ICH DIESES ARSCHLOCH IN DIE FINGER KRIEGE MACH ICH IHN KALT!“, schrie Sopdu so laut, dass es mit Sicherheit im gesamten Jugendamt zu hören war.

Sofort öffneten sich einige Bürotüren und auch die Tür von Frau Engel öffnete sich und sie selbst kam heraus.

„Wenn sie sich nicht zu benehmen wissen, muss ich sie des Hauses verweisen. Habe ich ich klar ausgedrückt?!“, sagte sie und ihre olivgrünen Augen blitzen vor Wut.

Alexander zog Sopdu zurück auf seinen Platz.

„Ja, habe ich!“, knurrte Sopdu und verschränkte die Arme vor seinen Brustkorb.

Frau Engel kehrte in ihr Büro zurück und schloss die Tür hinter sich.

„Beruhige dich, sonst geht das hier noch schief!“, rückte Lydia Sopdu den Kopf zurecht.

Dieser sah sie nur finster an, sagte aber nichts mehr dazu.

„Wie lange war ich denn da drin?“, fragte Alexander, um die bedrückende Situation aufzulösen.

Friedrich seufzte.

„Dreieinhalb Stunden.“, antwortete Friedrich.

Alexander machte sich bewusst, wie lange die anderen auf ihn gewartet haben mussten. Er nippte an seinem kalten Tee.

„Gib mal her, ich zeig dir jetzt mal was!“, sagte Sopdu und streckte die Hand aus.

Alexander reichte ihm seinen kalten Tee und warte ab, was Sopdu nun tat.

Sopdu vergewisserte sich zuerst, dass Friedrich und Lydia nicht auf ihn achteten, dann steckte er einen Finger in den Tee und rührte einmal um. Sofort begann der Tee wieder zu dampfen an und Sopdu reichte Alexander den nun wieder heißen Tee.

„Ein bisschen zaubern kann ich auch!“, sagte Sopdu.

„Danke!“, sagte Alexander und ein schwaches Lächeln zeigte sich an seinen Mundwinkeln ab.

„Ha, 1:0 für mich. Ich hab dich zum Lächeln gebracht!“, sagte Sopdu triumphierend und stellte sich noch dazu in eine absolut lächerliche Siegerpose.

Alexander konnte nicht anders und musste über Sopdus Gehabe einfach nur Lachen. Dabei hatte er die Augen geschlossen und konnte so nicht sehen, wie Sopdu Lydia und Friedrich zuzwinkerte.

Insgesamt dauerte Ryans Gespräch mit Frau Engel fast genauso lange wie das von Alexander und als er aus dem Büro kam, war er genauso fertig wie Alexander zuvor. Nach Ryan waren noch Friedrich und Lydia an der Reihe. Frau Engel bat zuerst Lydia in das Büro. Ihr Gespräch dauerte nicht länger als eine Viertelstunde und als sie dann das Büro wieder verließ, bat Frau Engel sofort Friedrich als Nächsten einzutreten. Auch sein Gespräch dauerte nicht länger als 20 Minuten und als er endlich rauskam, verabschiedeten sie sich von Frau Engel und verließen das Jugendamt. Draußen auf der Straße stauchte Friedrich erstmal Sopdu für sein unmögliches Verhalten im Jugendamt zusammen. Sopdu ließ sich davon aber nicht beeindrucken und erwiderte:

„Ist doch wahr. Wenn ich diesem Bastard begegne, dann werde ich dafür sorgen, dass er in seinem Leben keinen Fuß mehr auf die Erde bekommt!“

Friedrich sah Sopdu nur wütend an, sagte aber nichts mehr dazu, um das Gespräch nicht weiter zu einem Streit ausufern zu lassen.

Stattdessen bestellte er ein Taxi, das schon nach wenigen Minuten vor ihnen hielt. Im Taxi fuhren sie zurück zum Hotel und stiegen aus. Sie betraten das Hotel und Alexander ging sofort hoch in sein Zimmer. Er hatte jetzt einfach nicht den Nerv dafür den Anderen Rede und Antwort zu stehen. In seinem Zimmer angekommen öffnete er seine Kleidung und ließ sie einfach zu Boden fallen und legte sich nur mit seiner Boxershorts bekleidet in sein Bett. Er war so müde, dass ihm sofort die Augen zufielen, als sein Körper die Matratze berührten.

Hinter ihm kam Sopdu ins Zimmer und sah noch, wie Alexander sich auf das Bett legte und sofort einschlief. Er hatte es nicht mal mehr geschafft, sich zu zu decken und so deckte Sopdu seinen Gefährten mit der Decke zu. Er beugte sich zu Alexander herunter und küsste ihn auf die Wange.

„Halte noch ein Wenig durch. Bald haben wir es geschafft!“, flüsterte Sopdu dem schlafenden Rotschopf ins Ohr und verließ dann wieder das Zimmer, um den Anderen zu berichten, was im Jugendamt passiert war.
 

Ende des 54. Kapitels

Anhörung im Jugendamt: Die Entscheidung

Anhörung im Jugendamt: Die Entscheidung
 

Vier Tage waren vergangen. Vier Tage, seit der Anhörung, warteten sie jetzt schon auf die Entscheidung des Jugendamtes.

Als Alexander aufstand und ins Badezimmer schlurfte, sank er in die Wanne und ließ sich das Wasser in die Wanne laufen. Wenn man ihn so ansah, hätte man ihn auch für einen Zombie halten können. Seine Haare fielen schlaff an ihm herunter, er hatte tiefe und dunkle Ringe unter den Augen und er war jetzt fast so blass wie Sopdu. Seine Haut war zwar immer noch gebräunt, doch es wirkte mehr wie die Farbe aus einem schlecht zusammengemischten Farbeimer, als die natürliche Bräune der Sonne. Auch seine gesamte Körperhaltung hatte sich verändert. Sein Gang war nicht mehr aufrichtig und selbstbewusst, sondern er ließ den Kopf und auch seine Schultern hängen.

Seine Augen schienen nicht mehr das Leuchten zu haben, wie sie es sonst taten, sondern sie waren nur noch stumpf und leer.

Die gesamte Situation zerrte an seinen Nerven. Alexander bemerkte noch nicht einmal, wie das Wasser langsam über den Rand der Badewanne schwappte, so sehr war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Das Wasser schwappte über den Badewannenrand und breitete sich auf dem Fliesen im Badezimmer aus.

Nun trat Sopdu in das Badezimmer und sah, dass das Wasser bereits aus der Badewanne lief. Er ging zur Wanne, beugte sich über Alexander und schloss den Wasserhahn.

„Hey, aufwachen! Nicht mit offenen Augen träumen!“, sagte Sopdu und legte seine rechte Hand auf Alexanders Schulter.

Dieser sah auf und schien anscheinend Sopdu erst jetzt zu erblicken.

„Was machst du denn hier?“, fragte Alexander müde und dazu noch sehr leise.

Sopdu zog eine Augenbraue hoch.

„Ich habe mitbekommen, wie du ins Badezimmer gegangen bist und dann fing das Wasser für eine unnatürlich lange Zeit an zu laufen. Da wollte ich nur mal nachschauen!“, sagte Sopdu und strich eine Strähne aus Alexanders Gesicht.

Dieser zog seine Beine an und hakte seine Arme vor diesen ein.

„Ich war in Gedanken. In Gedanken darüber, was heute passieren wird. Heute wird doch die Entscheidung des Jugendamtes verkündet.“, nuschelte Alexander, denn er hatte den Kopf zum Teil im Wasser versenkt.

Sopdu seufzte.

„Jetzt schau mal her!“, sagte er und zog Alexanders Gesicht zu sich herum.

Als Alexander ihn ansah, fing Sopdu an, sich auszuziehen. Auch wenn Alexander gerade ziemlich mit seinen Problemen beschäftigt war, so gab es einen Teil in seinem Gehirn, dem das, was Sopdu gerade machte, ziemlich gut gefiel. Nachdem Sopdu sich ausgezogen hatte, sagte er zu Alexander:

„Jetzt rutsch mal nach vorne! Ich komme mit in die Wanne.“

Der Rotschopf rutschte etwas nach vorne und Sopdu trat hinter ihm in die Wanne und setzte sich dann. Seine Beine ließ Sopdu neben Alexanders Körper nach vorne. Er schlang seine Arme um Alexanders Bauch und zog ihn zu sich nach hinten.

„So, und jetzt entspann` dich!“, sagte Sopdu und fing an, Alexanders Rücken zu massieren.

Nach nur ein paar Minuten der Massage fing der Rotschopf dann an, sich zu entspannen und er schloss die Augen.

Nachdem Sopdu mit dem massieren fertig war, nahm er die Düse in die Hand und machte Alexanders Haare nass. Danach shampoonierte er die roten Haare seines Gefährten ein und wusch ihm danach das Shampoo wieder aus den Haaren. Gemeinsam mit Alexander erhob er sich aus dem Wasser und nahm sich einen der Schwämme und seifte Alexanders Körper damit vollkommen ein. Als er an Alexanders Intimbereich angekommen war, fragte er mit einem schelmischen Grinsen:

„Darf ich?“

Er tat dies, um seinen Gefährten aus seinen finsteren Gedanken zu reißen und es gelang ihm auch, denn Alexander sah auf und erkannte, was Sopdu von ihm wollte.

Alexander sah auf, sah Sopdu fragend an und erkannte im Bruchteil, was Sopdu von ihm wollte.

Er nahm Sopdu den Schwamm aus der Hand und wusch sich seinen ganz persönlichen Bereich selbst. Als er sich wieder umdrehte und Sopdu den Schwamm in die Hand drückte sah er, dass dieser ihn beleidigt ansah.

„Jetzt darfst du weiter machen!“, sagte Alexander und setzte sich wieder in das angenehm heiße Wasser.

Sopdu ließ sich ebenfalls ins Wasser sinken und schrubbte Alexanders Rücken mit dem Schwamm ab. Als er damit fertig war, spülte er den Schaum mit dem Wasserstrahl aus dem Hahn ab und hakte diesen wieder in der Duschvorrichtung ein. Danach lehnte er sich gegen den Badewannenrand und seufzte auf. Er zog Alexander nach hinten, so dass dieser mit dem Rücken gegen Sopdus Brust lehnte. So trieben sie eine Weile im Wasser, bis es langsam zu kalt für sie wurde und sie die Wanne verließen. Sopdu reichte dem Rotschopf das Handtuch und dieser trocknete sich ab und zog sich danach seine Kleidung an. Sopdu tat das Gleiche und als sie beide vollkommen fertig waren, verließen sie das Badezimmer und machten sich auf den Weg zum Frühstück in den Speisesaal. Dort saßen allerdings nur noch Lydia und Friedrich, die sich im Flüsterton unterhielten. Als sich Alexander und Sopdu zu ihnen setzten, sahen beide auf.

„Ah, gut das du da bist. Vor einer halben Stunde hat das Jugendamt bei mir angerufen. Es gibt einen Entschluss.Wir werden in einer Stunde dort hin fahren. Mit Sicherheit willst du, dass Sopdu mitkommt. Dann muss er sich aber besser benehmen als beim letzten Mal!“, sagte Friedrich und sah Sopdu streng an.

Dieser runzelte die Stirn.

„Ist gut. Werden „Sie“ auch da sein?“, fragte Alexander und jeder wusste, dass er mit „sie“ seine Eltern meinte.

„Das können wir nicht sagen, Schatz! Aber egal ob deine Eltern da sein werden, wir werden für dich da sein!“, erwiderte Friedrich und strich mit seiner Hand über Alexanders Schulter.

„Und ich auch!“, fügte Sopdu hinzu und stellte vor Alexander einen Teller mit Rühreiern, zwei Brötchen, Butter, Marmelade und Wurst hin.

„Danke, aber willst du mich mesten? Ich werde noch kugelrund wegen dir!“, sagte Alexander und besah sich die Sachen an, die Sopdu vor ihm hingestellt hatte.

Sopdu sah von Alexanders Teller zum Rotschopf hoch und grinste.

„Wenn du schon nicht schwanger werden kannst, dann muss ich wenigstens dafür sorgen, dass du nicht vom Fleisch fällst!“, erwiderte Sopdu und grinste.

Alexander wurde so rot wie sein Haar. Er überging Sopdus Bemerkung und fing an zu frühstücken.

Anscheinend hatten Friedrich und Lydia Sopdus Taktik durchschaut und nickten ihm zu.

Nach dem Frühstück gingen Alexander, Friedrich, Lydia und Sopdu in den Innenhof des Hotels, wo Ryan, Jesse, Jaden, Sora, Riku, Axel und Roxas ein Basketballspiel veranstalteten. Nachdem Riku den Ball in den Korb befördert hatte, beendeten sie das Spiel.

„Guten Morgen! Wir werden jetzt zusammen mit Alexander, Ryan und Sopdu ins Jugendamt fahren. Verhaltet euch, solange wir weg sind, ruhig und gesittet! Wenn alles glatt geht, werden wir in zwei Stunden wieder da sein!“, sagte Friedrich.

Die Anderen wünschten Alexander und Ryan viel Glück und so gingen die beiden Rhiemerbrüder mit Sopdu, Friedrich und Lydia zurück in das Hotel und riefen sich ein Taxi.

Die Taxifahrt war wie zuvor auch schon ziemlich nervenaufreibend für Alexander, denn umso näher das Jugendamtsgebäude rückte, umso näher rückte die Entscheidung des Amtes, ob er und Ryan zurück zu ihren Eltern mussten, oder ob sie endlich frei sein durften.

Das Taxi hielt vor dem grauen Betonkasten und sie stiegen aus dem Taxi aus. Sie betraten das Gebäude und fuhren mit dem Fahrstuhl wieder hinauf in den dritten Stock.

Genauso wie bei Alexanders ersten Besuch war der Gang gesäumt mit Stühlen und Pflanzen. Sie gingen bis zum Ende des Ganges, wo Frau Engels Büro lag. Vor der Tür wartete bereits ein großgewachsener Mann mit zurückgegelten, blonden Haaren, einer Lesebrille auf der Nase und einer Aktentasche in der Hand. Alexander wusste sofort, dass dieser Typ ein Anwalt war, denn das konnte Alexander dem Typen schon an der Nasenspitze ansehen.

Der Mann drehte sich um und sah Alexander und Ryan mit einem minder interessiertem Blick an und wandte seinen Blick dann zu seiner Armbanduhr, um nachzusehen, ob es bereits Zeit war für den Termin.

Friedrich klopfte an die Tür und gleich darauf sagte eine weibliche Stimme:

„Herein, bitte!“

Friedrich öffnete die Tür und gemeinsam betraten sie das Büro, wobei sie den Anwalt zuerst reingehen ließen, um ihn im Auge zu behalten.

Frau Engel saß in einem ihrer Sessel und nippte an einer Tasse Tee. Sie sah auf und lächelte.

„Ah, da sind Sie ja. Gut, dann möchte ich Sie erstmal bitten sich zu setzen.“, sagte sie und deutete auf ein paar Stühle, die sie offenbar vom Flur in ihr Büro getragen hatte. Nachdem sich alle Personen gesetzt hatten, nahm Frau Engel die Akte zum Fall Rhiemer in die Hände.

„Da wir uns heute hier versammelt haben, um darüber zu entscheiden, wo Alexander und Ryan Rhiemer in der Zukunft leben werden, möchte ich die beiden Brüder noch einmal bitten uns zu sagen, wo sie am Liebsten leben würden.“, sagte sie und sah Alexander und Ryan erwartungsvoll an.

„Ich möchte bei meiner Tante und meinem Onkel leben. Genauso wie Ryan!“, sagte Alexander und Ryan nickte zustimmend.

Frau Engel nickte und wandte sich dann dem blonden Mann mit der Lesebrille zu.

„Nun, sie sind der Familienanwalt, den Herrn Rhiemer Senior, zu diesem Ereignis eingeschaltet hat?“, fragte Frau Engel freundlich.

Der Mann räusperte sich.

„Das ist korrekt. Wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Erich Heuster. Familienanwalt von Herr und Frau Rhiemer.“, sagte der Mann.

Alexander sah zu dem Anwalt herüber. Das sah seinen Eltern wieder mal ähnlich. Für solche Sachen einen Anwalt einschalten und bloß nicht selbst kommen.

Diesmal war es Frau Engel, die sich räusperte und somit die Aufmerksamkeit der Anwesenden erhielt.

„Und wie sieht die Haltung Ihrer Mandanten aus?“, fragte Frau Engel.

Wieder räusperte sich der Anwalt. Er holte einen Brief heraus, entfaltete ihn und begann zu lesen:

„Die Stellung meiner Mandanten lautet wie folgt. Da die Jünglinge Alexander und Ryan Rhiemer sich meiner Erziehung entzogen haben und der ältere der beiden Brüder sich der Unzucht belastet hat, werde ich beide nicht mehr als meine Söhne sehen. Ab sofort werden sie den Namen Rhiemer ablegen und auch niemals mehr in den Mund nehmen, dass sie mit mir oder meiner Frau über das Blut verwandt sind. Ebenso trennen wir auch jegliche Verbindungen zu unseren Verwandten Friedrich und Lydia von Falkenstein. Was auch immer aus Alexander und Ryan werden mag, ist jetzt nicht mehr unser Anliegen, denn sie gehören nicht mehr zu der ehrenvollen Familie Rhiemer!“

Es war, als ob der Anwalt im Frau Engels Büro eine Bombe hätte hochgehen lassen.

Alexander und Ryan sahen sich nur stumm und ungläubig an.

„Heißt das, wir müssen nicht mehr zurück?“ ,fragte Ryan leise.

„Nein, das heißt, ihr dürft nicht mehr zurück. Außerdem erwartet Herr Rhiemer, dass ihr jegliche Anschuldigung gegen ihn und seiner Frau unterlasst. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, meine Damen und Herren, aber meine Termine warten. Ich habe verkündet, was ich verkünden sollte und ich verabschiede mich jetzt von ihnen!“, sagte der Anwalt, stand auf und verließ das Büro.

Alexander fühlte sich, als wenn er gerade von einer Schneelawine überrollt worden wäre.

Nach kurzer Zeit des Schweigens sagte dann Frau Engel:

„Da jetzt die Ansichten eurer Eltern deutlich gemacht wurde, werde ich jetzt den Beschluss des Jugendamtes verkünden. Ihr werdet ab sofort bei eurer Tante und eurem Onkel leben. Ihr werdet dort aufwachsen und zur Schule gehen. Was deinen Freund angeht, Alexander, so werde und kann ich dir nicht den Umgang verbieten, aber ich rate ihm ganz deutlich, sein Temperament etwas zu zügeln. Wenn ihr euch dann bei den zuständigen Behörden anmeldet, könnt ihr auch gleich über eine Adoption nachdenken. Eure Tante und euer Onkel werden, so wie ich das sehe, euch gerne adoptieren. Wenn ihr jetzt keine Fragen mehr habt, dann war es das von meiner Seite.“

Alexander sah sie mit großen Augen an.

„Heißt das, dass wir frei sind?“, sagte Alexander und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.

Frau Engel nickte.

„Ja, Alexander, Ryan, ihr seid frei!!“, sagte sie.

Die beiden Brüder sprangen sich um den Hals und jetzt konnte Ryan sich nicht mehr zurückhalten und ließ seinen Tränen freien Lauf.

Er lehnte sich an die Schulter seines älteren Bruders und schluchzte ungehemmt vor Freude. Auch Alexander, der nun nicht gerade nahe am Wasser gebaut war, liefen die Tränen herunter und er schämte sich nicht dafür.

„Ich denke, es ist jetzt Zeit zu gehen. Es ist jetzt Zeit, dass wir nach Hause fahren!“, sagte Friedrich und erhob sich von seinem Stuhl.

„Nach Hause?!“, sagte Ryan und hob sein Gesicht von Alexanders Schulter.

„Natürlich, Liebling. Zu unserem zuhause!“, sagte Lydia und erhob sich jetzt ebenfalls.

Alexander und Ryan sahen sich einen Moment lang an, dann rannten sie beide auf Onkel und Tante zu und umarmten sie.

„Nicht so stürmisch. Meine Knochen sind nicht mehr die Jüngsten!“, sagte Lydia und lächelte, als sie sah, wie irritiert Alexander und Ryan sie ansahen.

Aber dann änderte sich ihre Irritation in Lachen und sie lachten so aus vollem Herzen.

Als sie sich beruhigt hatten, verabschiedeten sie sich von Frau Engel und verließen das Büro. Gemeinsam verließen sie das Jugendamt und fuhren mit einem Taxi zurück zum Hotel.

Schon als das Taxi vor dem Hotel anhielt, wurden die Türen aufgerissen und Alexander und Ryan stürmten hinaus zu den anderen, die sie bereits vor dem Hotel erwarteten.

„Und, wie haben sie entschieden?“, fragte Jaden und sah Alexander erwartungsvoll an.

„Frei! Frei! Wir müssen nicht mehr zurück zu unseren Eltern! Wir werden bei Friedrich und Lydia leben!“, sagte Alexander und vor Freunde umarmte er Jaden, hob ihn hoch und drehte sich einmal um sich selbst.

Der Rotschopf ließ Jaden wieder runter und dieser torkelte erstmal nach hinten in Jesses Arme.

„Offiziell werde ich natürlich bei Lydia und Friedrich wohnen, aber ich werde sehr viel Zeit bei Sopdu verbringen!“, sagte Alexander und grinste Sopdu zu, der sein Grinsen begeistert erwiderte.

„Ist gut jetzt Kinder. Lasst uns unsere Zukunftspläne drinnen besprechen und nicht hier draußen auf der Straße!“, sagte Friedrich und gemeinsam betraten sie das Hotel und schmiedeten Pläne für ihre Zukunft.
 

Ende des 55. Kapitels

Ein neues Zuhause

Ein neues Zuhause
 

Drei Tage später war es dann soweit. Ihre Koffer waren gepackt und sie machten sich auf den Weg zum Berliner Hauptbahnhof. Dort angekommen kaufte Friedrich für sie alle an einem Schalter die Zugfahrkarten. Danach reichte er jedem eine Fahrkarte und Alexander sah auf die seine. Er staunte nicht schlecht.

„Im ICE und dazu noch erste Klasse?! Das ist ja richtig teuer!“, sagte Alexander und sah auf den Preis, der auf der Fahrkarte aufgedruckt war.

Friedrich lächelte ihn an.

„Für deine Reise in ein neues Leben ist das ein kleiner Preis, zum Vergleich zu dem, den wir hätten zahlen müssen, wenn wir dich verloren hätten.“, sagte Friedrich und Lydia, die hinter ihrem Mann stand, nickte zustimmend.

Noch bevor Alexander etwas dazu sagen konnte, ertönte eine Durchsage:

„Der ICE 300 85 von Berlin Hauptbahnhof nach München Hauptbahnhof fährt ein auf Gleis 2. Bitte Vorsicht bei der Einfahrt!“

Sie traten etwas von dem einfahrenden Zug zurück und als dieser dann laut tosend vor ihnen hielt, öffneten sich die Türen.

Sie betraten den Zug und Alexander staunte nicht schlecht über deren luxuriöse Ausstattung.

Im Abteil der ersten Klasse hatte jeder einen eigenen Sessel, der verstellbar war und eine Mitarbeiterin der Bahn kümmerte sich um das leibliche Wohl der Fahrgäste.

Als sie sich jeweils in einen ihrer Sessel gesetzt hatten und ein Zugbegleiter ihre Fahrkarten kontrolliert hatten, setzte sich der Zug in Bewegung.

Jaden hatte es mal wieder nicht lassen können und sich nicht in seinen Sessel, sondern eher auf Jesses Schoß gesetzt. Auch Roxas und Axel, die die besten Freunde waren, dösten jetzt vor sich hin und lehnten dabei noch aneinander. Sora sah sich begeistert die Landschaft an und hopste dabei wie ein Flummi vor dem Fenster herum. Riku wandte sich in der Zwischenzeit an Friedrich.

„Danke, dass Sie für uns die Fahrkarten gekauft haben. Ich verspreche ihnen, dass ich Ihnen irgendwann das Geld dafür zurückzahlen werde.“, sagte Riku zu Friedrich.

Dieser nickte.

„Ist gut, aber wir müssen uns noch Gedanken darüber machen, auf welche Schule ihr geht. Ihr seid noch immer im schulpflichtigen Alter. Am besten, ihr legt alle einen Test ab, damit wir wissen, auf welchem stand ihr seid.“, sagte Friedrich und nickte Riku zu.

Sora hörte auf vor dem Fenster herum zu springen und sah Friedrich entgeistert an.

„Wie einen Test? Ich hasse Schule! Ich will keinen Test schreiben. Riku, mach doch etwas dagegen!“, quengelte Sora und benahm sich dabei wie ein kleines Kind.

Riku jedoch schüttelte den Kopf und machte somit Soras letzte Hoffnung zunichte. Dieser ließ jedoch betrübt den Kopf hängen und ließ sich in seinen Sessel fallen.

Alexander konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Da scheint sich aber jemanden schon ziemlich auf die Schule zu freuen!“, sagte Lydia und lächelte Alexander wohlwollend an.

„Tja, mein Bruder hats ja auch leicht in der Schule. Der braucht für nichts zu lernen!“, sagte Ryan neckend.

Sopdu klopfte Alexander auf die Schulter und sah ihn mit einem breiten Grinsen an.

So verging die restliche Zugfahrt mit weiteren Neckereien und als sie endlich im Hauptbahnhof von München einfuhren, stiegen sie aus und auf den sonnenüberfluteten Bahnsteig. Sie sahen sich auf dem riesigen Bahnsteig um, der fast so breit wie ein Fußballfeld war und Friedrich deutete auf einen Doppelstockzug, der genau ihnen gegenüber auf dem anderen Gleis stand und auf deren Anzeige „Kaltenthal“ stand.

Die nahmen ihre Koffer und stiegen in den Doppelstockzug ein. Sie setzten sich ins obere Stockwerk und sahen zu, wie ihr Zug den Abfahrauftrag erhielt und losfuhr.

Die Zugfahrt dauerte nochmal so ungefähr eine halbe Stunde. Als sie dann endlich in den Kopfbahnhof von Kaltenthal einfuhren, wurden sie durch eine Durchsage gebeten, alle aus dem Zug auszusteigen, da dieser hier endete.

Ryan wandte sich etwas irritiert an seinen älteren Bruder.

„Was ist denn ein Kopfbahnhof?“, fragte er den älteren Rotschopf.

Alexander deutete mit seiner Hand auf das Ende des Gleises, wo sich ein Prellbock befand.

„Schau mal, dort befindet sich das Ende des Gleises und ein Prellbock. Wenn ein Zug auf diese Weise hier endet, dann nennt man den Bahnhof dazu einen Kopfbahnhof.“, erklärte Alex seinem kleinen Bruder.

Dieser sah sich erstaunt den Prellbock an.

Lydia und Friedrich scheuchten die Gruppe jedoch schnell weiter.

„Wir müssen jedoch noch etwas einkaufen gehen, denn wir haben nicht damit gerechnet, dass wir noch Besuch dazu bekommen!“, sagte Lydia und lächelte wohlwollend in die Runde.

Da horchte Sopdu auf.

„Hier gibt es doch auch eine Metro?!“, sagte er zu Friedrich und Lydia.

Diese sahen ihn etwas verwirrt an, jedoch nickten sie.

Sopdu zog sein Handy und tippte eine Nummer ein. Die nächsten Minuten war er damit beschäftigt, etwas zu organisieren. Als er fertig war, packte er das Handy zurück in seine Jackentasche und sah erwartungsvoll in die Runde.

„Ich habe gerade organisiert, dass ein paar Laster zur nächsten Metro kommen. Dort werden wir jetzt einkaufen gehen, ich habe eine Karte dafür!“, sagte er.

Lydia und Friedrich tauschten irritiert einen Blick und sahen dann wieder zu Sopdu.

Dieser ließ sich jedoch nicht durch die irritierten Blicke ablenken, sondern bestellte für sie drei Taxen.

In diese stiegen sie ein und Sopdu nannte jeden Fahrer das Fahrziel.

Als sie dann nach einer kurzen Fahrt vor dem Gebäude der Metro angekommen waren, bezahlte diesmal Sopdu die Taxen und sie stiegen aus.

Das Gebäude der Metro war riesig und in einem dunklen blau gehalten. Die Buchstaben des Namens waren jedoch in einem durchdringenden gelb gehalten. Vor dem Gebäude standen fünf riesige Laster. Sopdu ging auf die Fahrer zu und besprach mit ihnen die Vorgehensweise.

Danach erklärte er sie Alexander und den anderen.

„Aber wir können uns doch nicht auf deine Kosten die Taschen vollstopfen!“, protestierte Alexander.

Ryan, der hinter seinem Bruder stand, verdrehte nur aufgrund Alexanders Verhalten die Augen und schüttelte den Kopf.

Sopdu trat auf seinen Gefährten zu.

„Doch, das wirst du und wenn du es nicht tust, werde ich in dem ganzen Markt hinter dir her laufen und alles, was dich auch nur im entferntesten interessiert, in den Einkaufswagen packen.“, sagte Sopdu und diesmal war es wirklich als Drohung zu verstehen, denn sein Tonfall ließ keinerlei Zweifel daran.

Alexander schüttelte nur den Kopf, ließ es dann aber gut sein. Dies war keine Sache, weshalb man Streit anfangen würde und so ergab sich Alexander, aber auch nur dieses eine mal.

Sie betraten den Markt und gleich am Eingang zeigte Sopdu seine Metro-Karte einer Mitarbeiterin, die die Nummer auf der Karte in ihren Computer eintippte. Als sie nickte, kam auch gleich ein kleiner und untersetzter Mann auf sie zu gewatschelt.

„Willkommen in der Metro. Ihren Fachgroßhandel für alles, was Sie in ihrem Gewerbe benötigen! Ich bin bereits über die Vorgehensweise informiert worden. Sie haben die Kasse ganz am Ende für sich. Es ist die Kasse 10!“, sagte der Mann und lächelte sich mit einem echten freundlichen Lächeln an.

Jeder von ihnen nahm sich dann einen Einkaufswagen und schon begann die Einkaufstour.

„Hey Leute, hört mir noch kurz zu! Ihr könnt alles nehmen, was euch gefällt. Egal was es ist. Ich möchte nur, dass ihr ein wenig aufpasst, dass Ryan kein Alkohol zwischen die Finger bekommt, denn sonst dreht mir Alex den Hals um!“, sagte Sopdu und schickte mit diesen Worten die anderen los.

Jaden stürzte mit seinem Einkaufswagen sofort in Richtung der Süßigkeitenabteilung los. Alexander ging es dagegen ein wenig langsamer an und ging erst mal in die Fleischabteilung, um dort für ihr heutiges Mittagessen nach zu schauen. Sopdu folgte ihm.

„Was wollen wir heute denn zu essen machen?“, fragte er seinen Gefährten.

Dieser sah in die vielen Kühltruhen, die herumstanden, nach. Da kam Sopdu ein Idee.

„Wie wärs, wenn wir heute grillen?“, stieß Sopdu begeistert aus.

Dem Rotschopf gefiel diese Idee ziemlich gut.

„Können wir machen, aber was wollen wir dafür holen?“, fragte Alexander Sopdu.

Dieser zermaterte sich den Kopf, bis ihm ganz in der Nähe eine Frischetheke mit einer Verkäuferin auffiel. Sopdu deutete auf die Theke und gemeinsam gingen sie auf diese zu. Als sie vor der Theke standen, sagte Sopdu:

„Hallo, wir wollten heute grillen. Was können Sie uns da empfehlen?“

Die Frau fing sofort mehrere Sachen aufzuzählen und deren Vorzüge zu beschreiben. Die beiden jungen Männer beratschlagten sich, doch sie konnten sich nicht einigen, was sie nehmen wollten, denn es sah alles verdammt lecker aus. Da sagte Sopdu einfach:

„Packen Sie uns bitte von allem ein Kilo ein. Wir müssen eine ganze Herde versorgen!“

Die Frau lächelte.

„Das muss ja dann eine ganze Kuhherde sein!“, sagte die Verkäuferin und fing sofort an, von allen Waren, die für das Grillen geeignet waren, ein Kilo einzupacken. Als sie fertig waren, war ihr Einkaufswagen voll und Sopdu steuerte den Wagen zu Kasse und legte die eingepackten Waren auf das Laufband. Als die Waren dann eingescannt waren, packten die Fahrer der Transporter die Waren in Kisten und verstauten diese in ihren Lastwagen.

Sopdu kehrte mit dem nun wieder leeren Einkaufswagen zu Alexander zurück, der sich in der Zwischenzeit an den Backstand gestellt hatte und sich dort von einer weiteren Verkäuferin Brot einpacken ließ.

„Hast du schon etwas gefunden?“, fragte Sopdu den Rotschopf.

Dieser nickte und zeigte auf ein paar Weiß- und Fladenbrote, die bereits verpackt waren. Alexander entschied sich noch für ein paar französische Bauernbaguette, die daraufhin von der Verkäuferin eingepackt wurden.

Sie legte die Waren auf die Theke und Alexander packte alles in den Einkaufswagen. Alexander wollte schon zu der Verkäuferin sagen, dass das alles wäre, doch da fiel ihm etwas ins Auge.

Es war ein Eclair in der Länge eines Dreißigzentimeterlineals. Alexander wandte seinen Blick sofort wieder davon ab, um nicht in Versuchung zu kommen, doch Sopdu hatte seinen Blick schon längst bemerkt.

„Entschuldigen Sie, aber können sie mir sagen, was das hier ist?“, fragte Sopdu und deutete dabei auf das Eclair.

Die Verkäuferin räusperte sich und sagte:

„Das ist ein Eclair! Es ist mit Vanillecréme gefüllt.“

Darauf sah Sopdu nicht wirklich schlauer aus.

„Aha und aus was ist das gemacht und was ist Vanillecréme?“, fragte Sopdu weiter.

„Ein Eclair ist aus einer Brandmasse gemacht und mit Kuvertüre überzogen. Es kann aber auch mit kakaohaltiger Fettglasur überzogen werden. Vanillecréme ist nichts anderes als Vanillepudding!“, antwortete diesmal Alexander.

Er schien selbst ein wenig verdattert darüber zu sein, dass er all diese Einzelheiten darüber wusste.

„Wir hätten dann noch einen zum gleich hier essen!“, sagte Sopdu und deutete auf den Eclair.

Die Verkäuferin nickte und nahm einen der riesigen Eclairs aus der Theke heraus und legte ihn auf einen Teller. Sie stellte den Teller auf die Theke und machte dann auf Sopdus Bitte die Rechnung fertig, die sie dann nur noch an der Kasse vorlegen mussten. Danach stellten sich Alexander und Sopdu an einen der Stehtische und verspeisten zusammen den Eclair. Als sie beide dann in der Mitte des Eclair angekommen waren, trafen sich ihre Lippen zu einem kurzen Kuss.

„Mmh, lecker! Davon könnte ich ruhig mehr bekommen!“, sagte Sopdu und grinste.

Alexander sah ihn mit einem taxierenden Blick an.

„Später, vielleicht! Wen du brav bist!“, sagte der Rotschopf und steuerte den Einkaufswagen weiter zu den Kühlregalen, wo die Grillsoßen standen.

Sie nahmen sich von jeder Soße, die sie fanden zwei Flaschen und daraufhin war der Wagen auch schon wieder voll.

Sopdu nahm den Wagen und brachte ihn zur Kasse. Nach nur fünf Minuten war er wieder zurück bei Alexander. Dieser war in der Zwischenzeit in der Getränkeabteilung angekommen und besah sich die Auswahl an Fanta und Cola an.

„Was willst du den trinken?“, fragte Sopdu Alexander, als er sah, dass dieser unschlüssig vor den Regalen hin und her ging.

Dieser zuckte nur mit den Achseln, konnte sich nicht dazu durchringen, etwas von den Getränken zu nehmen. Daraufhin packte Sopdu einfach drei Kisten Cola, drei Kisten Mexxo-Mix und drei Kisten Fanta in den Wagen und ging ohne auf Alexanders teils verblüfftes, teils entrüstetes Gesicht zu achten wieder zur Kasse. Das Gleiche machte Sopdu noch drei mal, bis er der Meinung war, dass sie jetzt genug Getränke hatten.

Nach der Getränkeabteilung kam die Süßigkeitenabteilung, wo sich Jaden und Jesse fanden. Jaden war auf eine der Regale geklettert und warf nun mehrere Kartons mit Schokolade zu Jesse herunter, der diese auffing und im Einkaufswagen verstaute.

„Sagt mal, aber sonst geht’s euch noch gut?! Ihr könnt euch doch nicht so einfach auf Sopdus Kosten das ganze Zeug kaufen und du Jaden kommst sofort von dem Regal runter. Das hier ist ein Markt und kein Kletterpark!“, sagte der Rotschopf empört und sah wütend von Jesse zu Jaden hoch.

Beide tauschten einen Blick und fingen dann an zu lachen.

„Was ist jetzt schon wieder so lustig daran?“, fragte Alexander teils verwirrt, teils verärgert.

Sopdu antwortete für die beiden Jungen:

„Ganz einfach. Du führst dich schon wie eine alte Glucke auf. Ich habe ihnen nur einen Auftrag erteilt und die führen diesen nur aus, also nimms gelassen und such dir auch etwas aus.“, sagte Sopdu und wies mit der Hand auf die Süßwaren.

Alexander sah ihn noch immer etwas empört an. Das schien Sopdu zu belustigen.

„Nun schau nicht so. Du musst jetzt nicht mehr aufs Geld achten, denn du bist selbst steinreich!“. sagte Sopdu und grinste seinen Gefährten belustigt an.

Dieser warf ihn nur einen verwirrten Blick zu.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich für dich und Ryan jeweils ein eigenes Konto eingerichtet habe und bevor du jetzt auf den Trichter kommst, mir das Geld zurück zahlen zu wollen, werde ich dir sagen, das ich keinen Cent von dir annehmen werde!“, sagte Sopdu und nahm eine große Tüte mit Bonbons vom Regal und legte diese in den Einkaufswagen.

Alexander wusste trotzdem nicht so ganz, was er davon halten sollte und so ließ er, um Sopdu ein wenig milde zu stimmen, den Blick durch die Regale wandern. An der Verpackung einer Tüte mit Schokoladenbonbons blieb sein Blick hängen und er zog sie aus dem Regal. Er besah sich zuerst die Tüte an und wollte danach auf den Preis schauen, doch Sopdu hatte schnell geschaltet und verdeckte mit seiner Hand das Preisschild.

Der Rotschopf sah ihn schräg an.

„Vergiss den Preis und werf alles in den Wagen, was du magst!“, sagte Sopdu und grinste Alexander an.

Dieser hob eine Augenbraue.

„Du willst wohl unbedingt, dass ich rund und fett werde!“, sagte Alexander und sah an sich herunter.

Jesse und Jaden, die das ganze Gespräch zwischen Alex und Sopdu mitbekommen hatten, grinsten.

„Du rund und fett?! So wie dein Körper verbrennt könntest du Tonnen von Süßigkeiten futtern und du würdest keinen Gramm zunehmen!“, sagte Jesse und warf noch eine Schachtel mit Schokobananen in seinen Einkaufswagen.

Alexander warf den beiden nur einen kurzen Seitenblick zu, sagte aber nichts dazu. Er hatte einen Entschluss gefasst. Wenn Sopdu wollte, dass er auf seine Kosten sich soviel holte, wie er nur wollte, dann würde Alexander das auch nutzen.

So schlenderte Alexander an den Reihen voller Süßigkeiten vorbei und als er an seiner Lieblingsschokolade vorbei kam, nahm er sich eine ganze Palette und stopfte sie in den Einkaufswagen.

„Der Kleine hat es endlich kapiert!“, seufzte Sopdu theatralisch.

Der Rotschopf reagierte allerdings nicht darauf, sondern ließ noch mehrere Tüten mit Tutti Frutis in den Einkaufswagen fallen.

„Ui, jetzt gibt er aber Gas. Wenn er so weiter macht bin ich bald arm wie eine Kirchenmaus!“, sagte Sopdu scherzhaft und zog sein Portmonee heraus, um die Geldscheine zu zählen.

Alexander sah ihn an und sagte ihm durch seine Gedanken:

„Das hast du jetzt davon!“

Danach wandte sich Alexander wieder den Süßigkeiten zu und feuerte mehrere Packungen mit Keksen und Kaugummis in den Einkaufswagen.

Als er damit fertig war, ging der mit dem Einkaufswagen zur Kasse und legte alles auf das Laufband. Als dann sein Einkaufswagen wieder leer war, ging er zusammen mit Sopdu in die Tiefkühlabteilung, wo er Sora, Roxas, Axel und Riku alle gemeinsam vor der Kühltruhe mit dem Eis vorfanden.

Sora und Roxas schienen mit ihren Blicken am Eis zu kleben. Axel und Riku dagegen schien das Eis eher weniger zu interessieren, denn sie waren mehr damit beschäftigt, ihre Blicke von Sora und Roxas zu lassen.

Sopdu öffnete eine der Truhen und beförderte mehrere Tüten mit Pommes in den Einkaufswagen. Danach folgten Fischstäbchen, Chicken Nuggets und Hühnerkeulen den Pommes in den Einkaufswagen. Alexander ging zu der Eistruhe, vor denen noch immer Sora und Roxas standen und öffnete diese. Die beiden Jungen fielen fast in die Truhe hinein, so begierig besahen sie sich das Eis an.

Alexander holte mit einem Griff mehrere Sorten auf einmal aus der Truhe und packte diese in den Einkaufswagen.

Währenddessen sahen Sora und Roxas Axel mit einem Blick der flehensten Sorte an, dem wirklich niemand widerstehen konnte.

Dieser seufzte resignierend auf und erlaubte Sora und Roxas endlich das Eis.

Sofort stürzten sich die beiden auf die Eistruhe und räumten diese im Handumdrehen leer.

Der Rotschopf musste über das Verhalten der beiden nur lächelnd den Kopf schütteln.

Da ihr Einkaufswagen wieder voll war, brachte Sopdu diesen wieder zur Kasse und kam nach einer Minute wieder mit dem leeren Einkaufswagen zurück.

Danach gingen die beiden weiter und fanden Ryan in der Technikabteilung wieder, wie dieser vor einem brandneuen Exemplar der Wii U stand und diese anhimmelte.

Ohne auch nur auf Alexanders protestierenden Blick zu achten, packte Sopdu eine Wii U mit allen neuen Spielen in den Einkaufswagen. Dazu packte er noch mehrere Controller mit hinzu. Ryan sah ihn einfach nur dankbar an und folgte ihnen dann. Dann gingen sie wieder zur Kasse und offenbar war der Einkauf für Sopdu abgeschlossen, denn er ging nicht mehr zurück zu den Regalen, sondern stellte den Einkaufswagen zurück zu den anderen. Offenbar waren jetzt auch alle anderen mit ihrem Einkauf fertig, denn es kamen noch drei weitere Einkaufswagen auf sie zu, die zum Bersten mit Eis, Süßigkeiten und anderen süßen Dingen vollgestopft waren.

Nachdem alles eingebongt war, nannte der Kassierer Sopdu den zu bezahlenden Betrag.

Als Alexander auf die Anzeige sah, wäre ihm beinahe schlecht geworden. Sie hatten doch wirklich Waren im Wert von 6296,49 € eingekauft. Sopdu reichte dem Kassierer seine Geldkarte und tippte danach seinen Geheimcode ein. Danach verabschiedeten sie sich von dem Kassierer und verließen den Markt. Draußen warteten noch immer Lydia und Friedrich, die beim Anblick der vielen Waren nur den Kopf schüttelten. Als dann auch die letzten Sachen in den Transportern verstaut waren, fuhren diese los. Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden stiegen zusammen mit Lydia und Friedrich in eines der Taxis. Sora, Roxas Riku und Axel in ein anderes. Diesmal waren die Taxen größer als die, mit denen sie zum Markt gefahren waren und so brauchten sie nur zwei Taxen. Friedrich nannte beiden Fahrern das Ziel der Fahrt und so fuhren sie los.

„Bevor wir jedoch nach Hause fahren, werden wir noch im Rathaus vorbei schauen und dort euch in das Einwohnermeldeamt eintragen lassen.“, sagte Friedrich und sah nach hinten zu Alexander und Ryan. Diese nickten.

Wie sich das anfühlte. Endlich nach Hause. Alexander musste bei diesem Gedanken erleichtert lächeln.

Sie fuhren nicht besonders lange. Es dauerte nur wenige Minuten, dann hielten sie vor einem alten Gebäude aus rötlichen Backsteinen. Sie stiegen aus und Alexander sah, dass über dem Eingang aus eisernen Buchstaben das Wort „Rathaus“ prangte.

Sie betraten das Rathaus und stiegen eine riesige, steinerne Wendeltreppe hoch in den dritten Stock. Dort angekommen liefen sie einen langen, mit Teppich ausgelegten Flur entlang, bis sie an einer Tür anhielten, auf dem ein Schild mit, in fein säuberlicher Handschrift, das Wort „Einwohnermeldeamt“ angebracht worden war. Friedrich klopfte an die Tür und trat dann hinein.

Der Raum war klein und erinnerte ein wenig an einen Schuhkarton. In dem Büro waren zwei Schreibtische hinein gequetscht worden. Hinter den Schreibtischen saß jeweils eine ältere Dame.

„Guten Tag. Mein Name ist Friedrich von Falkenstein. Ich bin hier, um meine Neffen Alexander und Ryan anzumelden. Sie werden bei mir und meiner Frau in München leben!“, sagte Friedrich und deutete auf seine beiden Neffen, die hinter ihm standen.

Eine der Frauen sah auf, seufzte und holte einen kleinen Stapel Papiere aus ihrem Schreibtisch. Diesen übergab sie Friedrich mit der Bemerkung, er sollte sie gründlich durcharbeiten. Dazu reichte sie ihm noch einen Kugelschreiber und deutete auf einen Stuhl, der noch im Büro stand.

Friedrich setzte sich und füllte gemeinsam mit Lydia die Formulare aus. Als sie beide fertig waren, überreichten sie die Papiere der Sachbearbeiterin und diese prüfte alles.

„Sie möchten also bei ihren Neffen den Nachnamen ändern lassen? Haben sie eine schriftliche Erlaubnis der Eltern?“, fragte die Frau Friedrich.

Dieser reichte der Frau das Schriftstück, das der Anwalt damals noch ihm überreicht hatte und die Frau las sich alles durch. Dann nickte sie und gab alles in ihren Computer ein.

„Dann ist es nun offiziell. Alexander und Ryan von Falkenstein sind nun offizielle Bürger von München. Herzlichen Glückwunsch. Gibt es sonst noch etwas, was sie möchten?“, sagte die Frau mit schleppender Stimme.

„Ja, wir möchten uns auch gerne anmelden!“, sagte Riku.

Die Frau kramte wieder einen Stapel hervor und überreichte ihn Riku. Wie zuvor Friedrich füllte er alles aus und reichte der Sachbearbeiterin wieder zurück. Diese sah sich die Papiere wieder an und sagte dann:

„Schön, alles in Ordnung. Was sagen eure Eltern dazu?“, fragte sie und sah Riku gelangweilt an.

„Für sie ist es in Ordnung. Wir wollen Erfahrung im Ausland machen und deshalb wollen wir in Kaltenthal wohnen!“, sagte Riku.

Die Frau nickte und gab alles in ihren Computer ein.

„Herzlichen Glückwunsch. Jetzt sind Riku Thompson, Sora McDowl, Roxas McCartney und Axel Soul offiziell Bürger von Kaltenthal. Herzlichen Glückwunsch!“, sagte die Sachbearbeiterin und klang genauso gelangweilt, wie zuvor bei Alexander und Ryan.

Danach verließen sie wieder das Büro und wären beinahe in den Bürgermeister und eine Nonne, die neben ihm stand, reingelaufen.

Die beiden schienen sich zu streiten.

„Wie hast du das gemacht? Wir hatten doch keinerlei Papiere dabei!“, sagte Axel und sah Riku ungläubig an.

Dieser grinste.

„Tja, wenn man so lange wie ich in der Dunkelheit gelebt hat, hat man sich schon von alleine einige Tricks angeeignet!“, sagte Riku.

„Sprecht doch noch lauter, damit es die ganze Stadt erfährt. Im Gegensatz zu uns wissen Friedrich und Lydia nichts und ich möchte ihnen erst später erzählen, was uns widerfahren ist!“, zischte Alexander und beendete so das Gespräch zwischen den beiden anderen.

So langsam ging die Sonne unter und tauchte die Stadt in ein rot goldenes Licht.

Sie verließen das Rathaus und stiegen wieder in die Taxen ein. Diesmal nannte Sopdu den Fahrern das Ziel und sie fuhren los. Sie fuhren etwas außerhalb der Stadt und einen Berg hinauf. Dort oben auf der Spitze konnten sie bereits eine Burg sehen.

„Wow, gehört die etwa dir?“, fragten Ryan und Jaden wie aus einem Munde.

„Nein, die gehört nicht mir. Die gehört jetzt uns!“, erwiderte Sopdu und grinste Alexander an.

Dieser konnte seinen Augen nicht trauen und als sie endlich in den Innenhof der Burg gefahren waren, konnten sie ein prächtiges Herrenhaus erkennen. Die Taxen hielten vor dem Haus und die Fahrer entluden ihre Koffer aus den Kofferräumen. Sopdu bezahlte die Fahrer und die Taxen fuhren nun leer zurück in die Stadt.

Staunend standen sie nun vor dem riesigen Haus.

„Hey, wollt ihr hier draußen Wurzeln schlagen oder auch mit rein kommen?“, fragte Sopdu die anderen und öffnete die riesige Eingangstür.

Die Anderen folgten ihm und staunten über die riesige Eingangshalle, in der überall alte Rüstungen herumstanden, und die mit einem flauschigen Teppich ausgelegt worden war.

Sofort kam eine Frau in der Tracht eines Dienstmädchen angelaufen und verbeugte sich vor Sopdu.

„Willkommen zurück, gnädiger Herr! Die Zimmer sind bereits vorbereitet, genau, wie Sie es gewünscht haben!“, sagte das Dienstmädchen zu Sopdu.

Dieser nickte und wandte sich dann zu den anderen.

„Wenn ich euch vorstellen darf: Das hier sind Alexander, Ryan, Jaden, Jesse, Friedrich, Lydia, Riku, Sora, Roxas und Axel. Ich bin mit Alexander zusammen und er wird auch hier leben!“, stellte Sopdu alle Anwesenden vor.

Das Dienstmädchen verbeugte sich und sagte:

„Willkommen. Mein Name ist Konstanze. Es freut mich, euch alle kennen zu lernen.“

Alle begrüßten Konstanze und es kamen noch zwei Männer herbei, die ihr Gepäck nahmen und es in die oberen Stockwerke des Hauses brachten.

Sopdu zeigte ihnen danach das ganze Haus und zu guter letzt noch ihre Zimmer. Jedes der Zimmer war so groß wie eine Dreizimmerwohnung. Als sie an einen der großen Fenster vorbei kamen, konnten sie sehen, dass es draußen bereits stockdunkel geworden war. Zuletzt trennten sie sich und jeder betrat eines der Zimmer, die für sie fertig gemacht wurden. Sopdu führte Alexander allein zu einer großen Tür, die sich am Ende eines langen Ganges befand.

Vor der Tür blieb er stehen.

„Hinter dieser Tür befindet sich mein Reich. Nur du und ich dürfen hier eintreten!“, sagte Sopdu mit einer feierlichen Stimme und öffnete die Tür.

Als Alexander in den darauf folgenden Raum trat, öffnete sich sein Mund vor erstaunen. Das Zimmer war einfach nur umwerfend. Eine luxuriöse Couch und ein großer Tisch bildeten den Mittelpunkt des Zimmers. Dazu stand ein riesiger Flachbildfernseher in genau dem richtigen Blickwinkel zur Couch. Vom Zimmer führten noch drei weitere Türen ab.

Sopdu ging auf eine der Türen zu und öffnete diese. Zum Vorschein kam ein riesiges Badezimmer mit einer großen Badewanne und einem abgetrennten Duschbereich. Dann zeigte er Alexander, was sich hinter der zweiten Tür verbarg. Es war ein riesiges Schlafzimmer mit einem so großen Bett, das mindestens drei Personen darin gemütlich schlafen konnten. Umrahmt wurde das Bett von roten Seidenvorhängen.

„Das Bett sollte groß genug für uns beide sein!“, sagte Sopdu, als er Alexanders überwältigtes Gesicht sah.

„Für uns beide? Da passen doch drei Leute mindestens rein!!“, sagte Alexander und deutete auf das Bett.

Sopdu fing an zu grinsen.

„Kann ja sein, aber bevor für mich auch nur ein Dreier in Frage kommt, will ich erst mit dir alleine so weit gehen!“, erwiderte Sopdu und konnte sich ein zweideutiges Grinsen nicht verkneifen.

Alexander verdrehte die Augen.

„War ja klar, dass du nur wieder an das eine denkst!“, sagte er und musste unweigerlich schmunzeln.

„Bei einem so gut aussehenden Wesen wie du es bist ist das auch kein Wunder!“, flüsterte Sopdu und war plötzlich Alexander ganz nah.

Alexander schluckte.

„Soll ich dir den letzten Raum zeigen?“, fragte Sopdu und lachte leise.

Alexander sah ihm kurz in die roten Augen. Dann nickte er.

Sopdu drehte sich um, verließ gefolgt von Alexander das Schlafzimmer und ging zur dritten und letzten Tür. Er griff nach deren Klinke, hielt aber kurz davor inne.

„Das ist der Grund, warum ich nicht möchte, dass auch nur ein anderes Wesen in meine Räumlichkeiten eindringt!“, sagte Sopdu und öffnete die Tür.

Zum Vorschein kam ein riesiges Bad. Ein riesiger Swimmingpool war zu sehen, in dem man nach Herzenslust seine Runden drehen konnte.

Alexander sah sich begeistert um, doch er verstand nicht, warum sein Gefährte nicht wollte, dass hier jemand rein kam.

Er drehte sich zu Sopdu herum und sah ihn fragend an.

Dieser erwiderte seinen Blick mit einem Lächeln und begann dann, sein Hemd aufzuknöpfen. Danach folgte seine Hose und zu guter Letzt noch seine Boxershorts. Nun stand er vor dem Rotschopf, wie er geboren wurde, nämlich splitterfasernackt. Alexander war vollkommen verblüfft.

„Deshalb willst du also nicht, dass irgendjemand hier rein kommt!“, sagte er und sah Sopdu von oben bis unten an.

Dieser nickte und ging nun um Alexander herum und umarmte diesen.

„Komm, zieh dich auch aus und lass uns schwimmen gehen!“, sagte er mit einer verführerischen Stimme.

Alexander öffnete mit zitternden Fingern die Knöpfe seines Hemdes und zog es sich eilig vom Körper. Seine Hose und seine Unterhose folgten dem Hemd und so stand er nun genauso wie Sopdu vollkommen nackt im Bad.

„So schön!“, seufzte Sopdu und führte nun Alexander zu den Duschen, wo sie sich schnell nass machten.

Dann gingen sie in das warme Wasser des Swimmingpools und schwammen dort umher. Alexander konnte nun Sopdus ganzen, faszinierenden Körper sehen. Wie sich jeder Muskel in seinem Körper bewegte, wenn er schwamm. So wie er Sopdu beobachtete, beobachtete Sopdu auch ihn und Alexander merkte, wie es ihn erregte und das Blut in seinem Körper nach unten floss in eine ganz bestimmte Richtung. Aber irgendwie machte es Alexander nichts mehr aus, das Sopdu das sah. Es war der natürlichste Beweis dafür, dass Alexander seinen Gefährten absolut anziehend fand.

Sie trafen sich in der Mitte des Pools und küssten sich. Sie legten ihre Arme um den Hals des jeweils anderen und zogen sich aneinander. Da spürte Alexanders es. Er war nicht der einzige, der die körperlichen Reaktion bemerkt hatte, denn an Sopdus Körper waren die gleichen Reaktionen zu sehen und als sich ihre Körper berührten, konnte Alexander sich ein wohliges Seufzen nicht mehr verkneifen.

„Du siehst ziemlich angespannt aus!“, sagte Sopdu und grinste Alexander an.

Der Rotschopf löste sich von ihm und sah durch das Wasser Sopdu Körper hinab.

„Du aber auch!“, erwiderte Alexander und erwiderte das Grinsen.

Sopdu schwamm wieder an Alexander und flüsterte ihm ins Ohr:

„Wärst du bereit, weiter zu gehen?“

Alexander sah Sopdu tief in die Augen. Er konnte das tiefe Verlangen sehen, aber auch die unendliche Liebe, die Sopdu für ihn empfand.

Es dauerte fast eine Ewigkeit, doch dann flüsterte Alexander genauso leise wie Sopdu:

„Ja, ich bin bereit!“
 

Ende des 56. Kapitels

Das erste Mal

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Die Hochzeit – Das Ende einer Reise

Die Hochzeit – Das Ende einer Reise
 

Fast zwei Jahre war es nun her, dass Alexander mit seinem Bruder und seinen Freunden bei Sopdu eingezogen war. In dieser Zeit hatte er viele Dinge erlebt, die jeder normale Mensch als unglaublich bezeichnen würde, aber für Alexander waren diese Dinge vollkommen normal und dafür war er auch sehr froh und dankbar.

So hatte er sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,2 gemacht und die letzte Weltmeisterschaft im Jugendsport im Bereich Judo gewonnen. Sopdu hatte seinen Antrag noch einmal vor Friedrich und Lydia wiederholt und der Termin für die Hochzeit stand auch schon. Die Hochzeit sollte an Alexanders 18. Geburtstag stattfinden.

Ryan steckte noch immer mitten im Schulstress, denn er war in einem der Jahrgänge, die nur noch zwölf Jahre und somit kein 13. Jahr mehr hatten und deshalb drehten die Lehrer alle Schüler dieser Jahrgänge ziemlich durch den Fleischwolf. Er war nun fest mit Roxas zusammen, der zusammen mit Ryan in eine Klasse ging. Auch Jaden und Jesse hatten ihre Abschlüsse gemacht, Jaden hatte doch tatsächlich das Abitur geschafft, aber auch nur nachdem Jesse ihm kräftig in den Hintern getreten hatte. Selbstverständlich hatte auch Jesse das Abi gemeistert. Aber im Gegensatz zu seinem Vater wollte er kein Diplomat, sondern IT-Spezialist werden und seine eigene Firma gründen. Jaden hatte dagegen eine große Sportkarriere in Aussicht und seine Teilnahme an den nächsten olympischen Spielen stand auch schon fest. Alexander hatte seinen Ohren nicht trauen wollen, als er das gehört hatte und hatte scherzhaft gefragt, ob es bei den olympischen Spielen jetzt auch eine Disziplin im Dauerfuttern gäbe, aber Jaden hatte ihm dann ganz stolz berichtet, dass er beim Triathlon mitmachen werde. Riku besuchte ebenfalls die 12. Klasse und Sora hatte nach dem MSA die Schule verlassen und machte gerade eine Ausbildung zum Koch. Das er dafür sogar ein Talent entwickelt hatte, hatte Alexander am meisten verblüfft. Da Axel bereits zu alt für die Schule war, hatte er eine verkürzte Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und arbeitete jetzt bei Sopdu in der Firma. Auch wenn er immer behauptete, kein Bürohengst zu sein, so erledigte er seine Arbeit immer zuverlässig und verdrehte genauso zuverlässig den weiblichen Kollegen den Kopf.

Alexander selbst hatte schon einen genauen Plan, was er später werden wollte und er hatte sich deswegen bei der Uni für die Bereiche Biologie, Deutsch und Sport eingeschrieben. All diese Bereiche studierte er auf Lehramt, denn er hatte beschlossen, später Lehrer zu werden. Er wollte die zukünftige Generation unterrichten und ihnen etwas beibringen. Die Uni sollte für ihn mit dem Wintersemester beginnen und so hatte er noch etwas Zeit, bevor es für ihn losging. Die Zwischenzeit vertrieb er sich damit, die nahestehende Hochzeit vorzubereiten. Die Einladungen zur Hochzeit waren bereits alle verschickt und auch der Frau Engel, der Sachbearbeiterin vom Jugendamt hatte er eine Einladung geschickt. Er hatte sich mit Sopdu abgesprochen, dass sie beide schwarze Anzüge tragen wollten und auch diese hatten sie sich bereits besorgt. Vor wenigen Stunden hatten sich Alexander und Sopdu mit einer Hochzeitsplanerin zusammen gesetzt und alles besprochen. Den Ort, an dem sie die Hochzeit feiern wollten, hatten sie auch gewählt, denn es war eine zweite riesige Burg, die Sopdu und auch Alexander gehörte. Sopdu hatte extra für die Hochzeit noch ein wenig mehr Dienstpersonal eingestellt, und diese hatten die ganze Burg geschmückt. So war die Zeit vergangen und es war der Abend vor der Hochzeit.

Alexander und Sopdu hatten sich ins Bad zurück gezogen und ließen sich im riesigen Pool treiben.

„Ich bin froh, dass es jetzt bald vorbei ist. Kein Stress und keine Hektik mehr.“, sagte Alexander und seufzte wohlig auf.

Er ließ sich im Wasser treiben und sah zur Decke hinauf.

Sopdu schwamm zu ihm herüber und umarmte ihn von hinten.

„Morgen um diese Zeit sind wir endlich verheiratet. Das Warten hat sich gelohnt!“, flüsterte Sopdu seinem Gefährten ins Ohr.

Der Rotschopf nickte und lehnte sich an Sopdus Körper.

„Es wird auch Zeit! Zu lange musste ich auf dich warten!“, erwiderte Alexander, lehnte seinen Kopf nach hinten und drückte ihm so einen Kuss auf die Lippen.

Sopdu lächelte in den Kuss hinein.

„Das stimmt! Lass uns jetzt ins Bett gehen, denn morgen wird es ein langer Tag!“, sagte Sopdu und so verließ er gemeinsam mit Alexander das Badezimmer, nachdem sie sich abgetrocknet hatten.

Sie gingen gemeinsam durch ihre Räume und machten sich für die Nacht fertig.

„Wie siehts bei dir aus? Noch ein wenig Sport vor dem einschlafen?“, fragte Sopdu unschuldig.

Alexander konnte sich ein zweideutiges Grinsen nicht verkneifen, doch er antwortete:

„Morgen! Morgen ist unsere Hochzeitsnacht und da lassen wir es krachen, aber heute nicht!“

Sopdu wirkte ein wenig enttäuscht, aber er wusste, dass Alexander in dieser Sache Recht hatte. So beließ er es dabei und stieg zu seinem Verlobten ins Bett. Gemeinsam schliefen sie auch schnell ein und schliefen durch bis zum nächsten Morgen.

Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster krochen und der Hahn vom nahestehenden Bauernhof krähte, wachten Alexander und Sopdu gemächlich auf. Langsam und noch verschlafen stiegen sie aus dem Bett und machten sich auf den Weg nach unten in den Speisesaal.

Normalerweise wuschen und zogen sie sich zuerst an, doch an diesem Tag sollte alles anders laufen.

Als sie im Speisesaal angekommen waren, setzten sie sich an den langen Tisch, an dem bereits Ryan, Roxas, Jaden, Jesse, Axel, Sora und Riku saßen. Sie begrüßten die Anderen und fingen mit ihnen an zu frühstücken. Ryan und Roxas waren voll und ganz damit beschäftigt, dem jeweils Anderen die Marmelade auf den Toast zu schmieren und sich gegenseitig die Toastscheiben in den Mund zu schieben. Jaden und Jesse beobachteten die beiden dabei und mussten immer wieder grinsen. Axel hatte sich hinter der morgendlichen Zeitung versteckt und studierte die Annoncen der Frauen, die noch Single waren und unbedingt einen Partner suchten. Sora war damit beschäftigt sich immer mehr Essen in den Mund zu schaufeln und dieses dann glücklich zu kauen. Riku saß wie immer still und teilnahmslos da und hatte anscheinend für niemanden etwas übrig, doch Alexander fiel auf, dass er immer mal wieder einen verstohlenen Blick zu Sora hinüber warf. Als sie mit dem Frühstück fertig waren, erhob sich Alexander.

„Da wir jetzt fertig sind, werde ich mich für die anstehende Hochzeit fertig machen! Wir sehen uns dann vor dem Standesamt.“, sagte Alexander und wollte sich umdrehen, als Ryan halblaut etwas sagte.

„Ist doch klar, das der Bräutigam die Braut nicht vor der Hochzeit sehen darf. Deshalb ziehst du dich zurück!“, sagte Ryan und grinste.

Alexander hatte schon mit einem solchen Spruch gerechnet und er konterte:

„Zu deiner Hochzeit spendier ich das Kleid für dich!“

Alle brachen in schallendes Gelächter aus.

Ryan blies die Backen auf und sagte:

„Das Kleid wäre dann schon für Roxy und nicht für mich!“

Roxas protestierte daraufhin lauthals, was die Lacher noch weiter hochschraubte.

Alexander verließ lachend den Speisesaal und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer, das er sich ausgesucht hatte, um sich in Ruhe zu waschen und anzuziehen. Als er dann endlich den schwarzen Anzug an hatte, klopfte es an der Tür. Er wusste, dass es nun seine Adoptiveltern waren und so bat er sie einfach hinein.

Die Tür öffnete sich und herein kamen Friedrich und Lydia.

Kurz nachdem er bei Sopdu eingezogen war, hatten ihn und Ryan sein Onkel und seine Tante adoptiert und so waren sie beide jetzt sein Adoptivvater und seine Adoptivmutter.

„Du siehst klasse aus, Liebling!“, sagte Lydia und umarmte Alexander.

Alexander lächelte und umarmte zuerst sie und dann Friedrich.

„Herzlichen Glückwunsch, mein Sohn!“, sagte Friedrich und umarmte Alexander.

Ein ehrliches Lächeln schlich sich auf Alexanders Züge.

„Ich danke euch für alles, was ihr für mich und Ryan getan habt! Ohne euch beide wären Ryan und ich wieder irgendwo gelandet und dort versauert.“, sagte der Rotschopf und umarmte Friedrich und Lydia noch einmal.

Diese sahen sich nur überrascht an und lächelten Alexander an.

Der Rotschopf war in den vergangenen knapp zwei Jahren um einiges gewachsen und war nun sogar ein kleines bisschen größer als Friedrich.

„So, und nun Schatz, mach dich fertig! Wir müssen jetzt los zum Standesamt!“, sagte Lydia und legte ihren Arm um Alexanders Schulter, was allerdings ein wenig komisch aussah, da sie jetzt mehr als einen Kopf kleiner war als Alexander.

Gemeinsam verließen sie das Zimmer und gingen hinunter in die Garage, wo Friedrich seinen Wagen geparkt hatte.

Alexander und Sopdu waren zwar nicht irgendein stink normales Paar, aber hier hatten sie beide sich abgesprochen, dass sie getrennt zum Standesamt fahren wollten.

Friedrich öffnete die Garage durch einen Knopf an der Seite und gemeinsam stiegen sie dann in den Wagen.

Als sie eingestiegen waren, startete Friedrich den Wagen und fuhr aus der Garage über die Zufahrt. Das eiserne Tor öffnete sich, sie fuhren durch den offenen Eingang und den Berg hinab, auf dem die Burg stand. Das Standesamt befand sich im Rathaus von Kaltenthal und dort fuhren sie auch hin.

Friedrich fuhr auf den Parkplatz des Rathauses und stellte dort seinen Wagen ab. Alexander stieg aus dem Wagen aus und sah zum Rathaus hinauf. Nicht viel hatte sich seit seiner ersten Ankunft in dieser Stadt geändert. Sogar der gleiche Bürgermeister war noch an der Macht wie vor fast zwei Jahren und genau dieser Bürgermeister kam gerade aus dem Rathaus geschritten. Neben ihm her lief eine Nonne, die mit ihm zu streiten schien. Alexander jedoch kümmerte sich nicht um die beiden Streithähne und betrat zusammen mit Friedrich und Lydia das Rathaus.

Sie stiegen eine steinerne Treppe hinauf, die sie hoch in den ersten Stock führte. Dort fanden sie eine Informationstafel und auf dieser stand, wo sie hin mussten. Natürlich war Alexander bereits schon einmal hier gewesen, aber das war zusammen mit Sopdu und Friedrich und Lydia waren noch nicht hier gewesen.

Sie bogen nach rechts in einen großen Gang ein, an dessen Ende sich eine schwere, eicherne Tür befand.

Als sie vor der Tür standen, hielt Alexander inne. Sein Herz hämmerte wie wild. Schon zu lange musste er auf diesen Moment warten. Er klopfte an die Tür und als eine Stimme im Inneren ihn herein bat, öffnete er die Tür und trat zusammen mit seinen Adoptiveltern in den Raum.

Der Raum war groß und hell erleuchtet. Ein großer Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes. Hinter diesem Schreibtisch saß eine Frau mittleren Alters. Vor dem Schreibtisch standen zwei Stühle und hinter den beiden Stühlen stand eine kleine Reihe mit mehreren Stühlen. Neben einem der beiden Stühlen, die direkt vor dem Schreibtisch standen, stand Sopdu und wartete auf ihn.

Auf den Stühlen der hinteren Reihen saßen Ryan, Roxas, Jesse, Jaden, Axel, Sora und Riku. Lydia und Friedrich setzten sich auf die beiden letzten freien Stühle.

Alexander ging nach vorne, stellte sich neben den noch freien Stuhl und warf Sopdu einen erwartungsvollen Blick zu, den dieser nicht minder erwartungsvoll erwiderte.

Sie wandten sich beide nach vorne und setzten sich auf die für sie bereitgestellten Stühle.

Die Standesbeamtin erhob sich und alle in dem Raum erhoben sich ebenfalls.

Dann nahm sie ein großes und schweres Buch in die Hände, schlug es auf und sagte:

„Meine sehr verehrten Anwesende. Wir haben uns heute hier versammelt, um die Verbindung zweier junger Menschen zu bezeugen. Am heutigen Tag haben sich Sopdu Andail-Afalhatmalut und Alexander von Falkenstein hier eingefunden, um sich in diesem Standesamt hier in Kaltenthal in den Bund der Ehe zu finden und zu binden. Nun, bevor ich mit der Schließung der Ehe beginne, möchte ich die Anwesenden hier fragen, ob es jemanden unter ihnen gibt, der sich gegen diese Ehe ausspricht. Wenn ja, dann soll er jetzt sprechen, oder für immer schweigen!“

Eine gespannte Stille herrschte, in der niemand etwas sagte. Alexander hatte das Gefühl, als wenn er selbst den Atem anhalten würde. Als nach einer langen Pause niemand etwas gesagt hatte, fuhr die Standesbeamtin fort.

„Da niemand etwas gegen diese Schließung der Ehe einzuwenden hat, werde ich jetzt fortfahren. Zuerst frage ich Sie, Sopdu Andail-Afalhatmalut, möchten sie den hier anwesenden Alexander von Falkenstein zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehepartner nehmen. Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, so antworten Sie mit Ja, ich will!“, las die Standesbeamtin aus dem Buch ab, das sie noch immer in den Händen hielt.

Sie hatte sich an Sopdu gewandt und alle Aufmerksamkeit hatte sich auf ihn gerichtet. Sopdu atmete tief durch und antwortete dann:

„Ja, ich will!“

Die Standesbeamtin nickte und wandte sich dann an Alexander.

„Nun frage ich Sie, Alexander von Falkenstein. Möchten sie den hier anwesenden Sopdu Andail-Afalhatmalut zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehepartner nehmen. Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, so antworten Sie mit Ja, ich will!“. sagte die Standesbeamtin und sah Alexander an.

Dieser schloss die Augen. Endlich war der Moment der letzten, der finalen Entscheidung gekommen. Langsam, wie in Zeitlupe öffnete er die Augen und sagte dann:

„Ja, ich will!“

Die Standesbeamtin lächelte und schloss das Buch.

„Dann erkläre ich Sie beide, Kraft meines Amtes als Standesbeamtin, zu gleichberechtigten Ehepartnern. Sie dürfen ihren Ehepartner nun küssen!“, sagte die Standesbeamtin und verneigte sich als ein Zeichen des Respekts vor Alexander und Sopdu.

Alexander und Sopdu wandten sich einander zu. Nun hatten sie es geschafft. Jetzt waren sie endlich verheiratet. Langsam näherten sie sich und ihre Lippen trafen sich zu einem kurzen Kuss.

Nun legte sich auch die Stille, denn alle Anwesenden fingen an zu klatschen. Es dauerte ganze zehn Minuten, bis sich alle beruhigt hatten und die Standesbeamtin sich wieder bemerkbar machen konnte.

„Da sie jetzt offiziell in einer Lebenspartnerschaft sind möchte ich Sie bitten, die erste offizielle Unterschrift auf dieses Dokument zu setzen. Es handelt sich hierbei um ihre Heiratsurkunde!“, sagte die Standesbeamtin und deutete auf ein goldenes Dokument.

Beide nickten und Alexander unterschrieb zuerst. Nach ihm war Sopdu an der Reihe und als auch sein Namenszug auf dem Dokument stand, war es amtlich.

Die Standesbeamtin lächelte sie alle an und sagte dann:

„Ich möchte ihnen beiden gratulieren, Herr und Herr von Falkenstein!“

Alexander und Sopdu strahlten beide wie die untergehende Sonne. Hinter den beiden lehnte sich Ryan zu Jesse herüber und fragte ihn:

„Warum nimmt Sopdu eigentlich auch den Nachnamen „von Falkenstein“ an? Ich dachte, dass mein Bruder seinen Nachnamen annimmt.“

Jesse flüsterte ebenfalls leise:

„Das hängt mit Sopdus Vergangenheit zusammen. Den Familiennamen hat er nur behalten, dass es ihm und Alexander besser gelingt, sich gegenseitig wieder zu finden und jetzt ist diese Tatsache nicht mehr notwendig und somit diesen Namen ablegen.“

Ryan nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte und drehte sich wieder seinem Bruder zu. Sie verabschiedeten sich von der Standesbeamtin und nahmen die Glückwünsche ihrer Freunde entgegen. Dann verließen sie das Standesamt und machten sich auf den Weg zu den Autos und stiegen, als sie an denen angekommen waren, in diese ein und fuhren zu dem Ort, an dem sie die Hochzeitsfeier veranstalten wollten. Dieser Ort war eine riesige Burg, die ebenfalls Sopdu und nun auch Alexander gehörte. Dem ganzen Zufahrtsweg entlang standen silberne Gaslaternen und waren bereits jetzt am hellen Tag angezündet worden. Sie parkten die Autos auf dem Parkplatz der Burg und betraten diese durch eine riesige Tür.

Innen war es überall mit rotem Teppich ausgelegt worden und es standen überall Kerzenleuchter, deren Licht eine warme Quelle der Hoffnung darstellte. Sie gingen durch die riesige Eingangshalle in einen noch größeren Festsaal, in dem ein riesiger, geschmückter Tisch stand. Auch der ganze Festsaal war geschmückt worden und Alexander sah sich staunend um, denn die ganze Planung und Organisation der Feier hatten sie Jesse überlassen, da er dafür ein sehr talentiertes Händchen besaß.

An der einen Ecke des Saals war ein riesiges Buffet aufgestellt worden und in der anderen Ecke des Saals gab es eine Tribüne mit Musikern und Instrumenten. Alexander ging zu dem Tisch herüber und sah sich die Tischdekoration an. Allerdings ließ ihn etwas stutzig werden.

„Erwarten wir noch Gäste?“, fragte er Sopdu, der nickte.

„Ja, ich habe mir die Freiheit herausgenommen, noch fünf weitere Personen einzuladen und hier sind sie!“, sagte Sopdu und klatschte in die Hände.

Die Tür, durch die sie in den Saal getreten waren, öffnete sich und herein kamen fünf Personen.

Es waren um genau zu sein vier junge Frauen und ein junger Mann. All diese Personen erkannte Alexander, auch wenn er bei einer Person mehr als nur verwirrt war.

Die vier jungen Frauen lächelten und kamen auf Alexander und Sopdu zu. Alexander musste zuerst kurz überlegen, doch dann fielen ihm ihre Namen wieder ein. Die erste war Sakura. Sie trug ein mitternachtblaues Kleid, das mit mehreren gelben Sternen bestickt war. Auf ihren Hexenhut hatte sie verzichtet, allerdings trug sich noch immer eine Brille. Sich lächelte Alexander und Sopdu an und trat dann beiseite, um die Personen hinter ihr näher treten zu lassen. Die zweite Person war Ruby, die ihre Haare noch immer hoch gegelt hatte und die Tränen, die sie früher aufgemalt hatte, hatte sich jetzt mit einer leuchtenden Farbe aufgemalt, die bei jeder Bewegung ihres Kopfes glitzerte. Dazu trug sie ein schwarz-rotes Kleid, das sich perfekt mit ihren kleinen Accessoires, einen kleinen Armreif und zwei roten Ohrringen, zusammenfügte. Sie lächelte Alexander und Sopdu ebenfalls an und wünschte ihnen alles Glück auf der Welt und gratulierten den beiden zu der Hochzeit. Dann trat sie beiseite und ließ die dritte junge Frau vor treten. Bei dieser Frau schien die Luft im ganzen Saal zu knistern.

Sie trat vor und verneigte sich vor Alexander und Sopdu.

„Ich gratuliere euch beiden zu eurer Hochzeit. Nun habt ihr die letzte Hürde genommen.“, sagte sie und grinste Alexander und Sopdu an.

Alexander hob eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. Stattdessen sagte Sopdu etwas.

„Ich begrüße euch hier auf unserer Hochzeitsfeier. Ich hoffe, dass ihr euch hier amüsieren werdet!“, sagte er und sah Zane scharf an.

Diese grinste verlegen und machte einen Kleinen Knicks vor Sopdu und zog dabei ein wenig an ihrem roten Kleid.

Dann trat die vierte Frau nach vorne und Alexander erkannte sofort Frau Engel, die Mitarbeiterin des Jugendamtes in Berlin. Auch sie schüttelte Alexander und Sopdu die Hand und gratulierte ihnen zu der Hochzeit.

Als auch sie Alexander und Sopdu begrüßt hatte, trat sie beiseite und ließ die vierte und letzte Person hervor treten.

Alexander nickte und sah dem jungen Mann in die Augen.

„Ich freue mich, dass es jetzt für euch zu einem Happy End ausgeht. Ich habe mich sehr darüber gefreut und war wirklich überrascht, als ich die Einladung zur Hochzeit in meinem Mailbriefkasten hatte. Vielen Dank dafür! Das hier ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich denke, ihr könnt es gebrauchen!“, sagte Kouichi und schüttelte zuerst Alexander und dann Sopdu die Hand.

Er trug einen schwarzen Anzug mit einer blauen Krawatte. Passend dazu trug er einen schwarzen Handschuh an der rechten Hand.

Alexander wusste, warum der Writer den Handschuh trug, denn er spürte noch eine weitere Präsenz, die sich allerdings nicht in sondern ganz in der Nähe der Burg befand.

Alexander dankte ihm, dass er immer zu ihnen gestanden hatte und bat ihn, sich mit an den Tisch zu setzen.

Nachdem jeder sein Hochzeitsgeschenk Alexander und Sopdu überreicht hatte, nahmen sie an dem Tisch platz und Sopdu sagte:

„Meine Freunde, meine verehrte Familie! Heute ist ein Tag, der eigentlich in die Geschichtsbücher eingehen sollte, aber sei es drum! Ich möchte, dass wir diesen Tag als unseren schönsten Tag im Leben in Erinnerung behalten. Lasst uns nun essen, tanzen und uns den glücklichsten Tag des Lebens machen! Das Buffet ist eröffnet.“

Jaden wollte sich sofort auf das Essen stürzen, doch Jesse hielt ihn am Kragen fest und schüttelte nur mit dem Kopf.

Langsam und gemächlich traten sie auf das Buffet zu und nahmen sich jeweils einen Teller und fingen an sich das Essen auf die Teller zu legen. Dann setzten sie sich wieder an den Tisch und warteten, bis auch die letzte Person etwas zu essen hatte. Als sie dann endlich alle wieder am Tisch saßen, fingen sie gemeinsam an zu essen. Auf ein Zeichen Sopdus fingen auch die Musiker an zu spielen und das Lied, das sie spielten, war das Lied „You raised me up!“ .

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, betraten sie die Tanzfläche und fingen an zu den verschiedenen Musikstücken zu tanzen.

Alexander fiel während eines Tanzes besonders auf, dass Axel mit Ruby zusammen tanzte und sie offensichtlich ziemlich anflirtete. Ruby selbst war es zwar ein wenig unangenehm, so sichtbar angeflirtet zu werden, doch sie schien Axel in keinerlei Hinsicht abgeneigt zu sein.

Als sich das Stück dem Ende neigte sah Alexander, wie Kouichi sich vor Sakura verneigte und sie zu ihrem Platz geleitete. Von dort ging er zum Buffet und holte ihr noch etwas zu trinken. Als er ihr dann das Glas reichte, flüsterte er ihr etwas ins Ohr und sie nickte zustimmend. Er stieß mit ihr an und trank das Glas mit nur einem Schluck aus. Dann stellte er das Glas auf den Tisch und ging zu der großen Tür, die aus dem Saal hinausführte.

Er drehte sich nochmals um und sah Alexander an, der sofort verstand und sich daher dann von seinem Platz fortbewegte und Sopdu noch erklärte, dass er kurz noch mit Kouichi sprechen wollte.

Dann ging er zur Tür und folgte Kouichi hinaus in die Eingangshalle und sie gingen eine steinerne Wendeltreppe hinauf und traten durch eine große Glastür, die auf einen riesigen Balkon führte. Dort angekommen lehnten sie sich an das Geländer.

„Du wolltest mich sprechen!“, sagte Alexander und sah in den riesigen Garten, der an die Burg grenzte.

Kouichi nickte.

„Ja, das wollte ich. Meine Aufgabe als euer Writer endet mit der heutigen Feier und ich wollte dir noch einmal persönlich sagen, wie viel es mir bedeutet hat, deine Geschichte aufschreiben zu dürfen.“, sagte Kouichi und zog sich den Handschuh von der Hand, den er noch immer trug.

Alexander sah verdutzt zu ihm herüber. Von nahem konnte er sehen, dass Kouichi noch immer die dunklen Augenringe trug. Aber seine Hautfarbe hatte sich seit ihrem letzten Treffen stark verbessert. Damals hatte er auch eine wandelnde Leiche sein können, aber heute sah er viel gesünder aus.

Alexander nickte und sagte:

„Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist. Endlich bin ich im Hafen der Ehe angekommen. Aber eines würde mich mal interessieren. Hast du es auch geschrieben, als Sopdu und ich unser erstes Mal hatten?“

Kouichi lächelte und lachte dann lauthals. Er lachte Alexander nicht aus, aber ihn belustigte diese Frage, da er so mit ihr gerechnet hatte.

„Für diesen Fall hatte ich bereits vor Monaten vorgesorgt, bevor ihr euch getraut habt. Ich hatte mit Michael besprochen, dass ich während der Zeit, in der du und Sopdu euer erstes Mal erlebt eine Augenbinde trage und euch absichtlich nicht zusehe. Normalerweise bekommen ich blitzhafte Bilder von euch, aber dieses eine Mal war es nicht. Michael hat dann dafür gesorgt, dass meine Finger die Geschichte weiter aufschrieben. Ich muss zugeben, dass ich mir bis heute nicht diese eine Stelle durchgelesen habe und ich werde es auch nicht machen. Es ist so Brauch, dass der Writer einer Person der Geschichte ein gedrucktes Exemplar des Geschriebenen aushändigt. Hier ist dein Exemplar. Ich selbst habe auch eines. Alles andere wird heute mit Ende der Feierlichkeiten von meinem PC gelöscht werden. Ich werde euch immer in Erinnerungen behalten, vor allem, da ihr mir ein so wunderschönes Geschenk gemacht hattet.“, sagte Kouichi und zeigte Alexander die Handfläche seiner rechten Hand, auf der sich jetzt ein silbernes Oval zeigte.

Alexander besah sich das Oval erstaunt an und sofort darauf erschien ein silberner Drache am Himmel, der aber sofort wieder hinter den Wolken verschwand.

„Jetzt bin ich unsterblich, auch wenn ich nicht mehr euer Writer sein sollte. Ich bin bereits von einer weiteren Geschichte der Writer, aber wie bereits gesagt, das ist eine andere Geschichte. Ah, wie ich sehe, wird es so langsam Zeit!“, sagte Kouichi und wandte sich wieder zu der Glastür, doch Alexander hielt ihn auf.

„Warte! Für was wird es so langsam Zeit?“, fragte Alexander und sah Kouichi eindringlich an.

Dieser sah ihn nur lächelnd an und erwiderte:

„Für das Ende der Geschichte!“

Alexander sah ihn verblüfft an, doch noch bevor er etwas sagen konnte, kam Sopdu zu ihnen und sagte:

„Hey, da bist du ja. Komm, es wird langsam Zeit los zu fahren!“

Er zog Alexander an dem Arm und führte ihn die Treppe hinunter.

Unten in der Eingangshalle warteten bereits alle Hochzeitsgäste auf sie beide und als Sopdu und Alexander bei ihren Gästen angekommen waren, traten sie hinaus auf den Kiesweg. Dort stand ein anderer Wagen als der, mit dem sie her gefahren waren. Es war ein silberner Porsche und an dessen hinterer Stoßstange war ein Bündel aus silbernen Dosen angebracht worden.Die Türen waren bereits geöffnet worden und Alexander und Sopdu verabschiedeten sich von der Hochzeitsgemeinschaft. Die Sonne ging bereits unter und das goldene Rot von der untergehenden Sonne spiegelte sich auf der silbernen Oberfläche des Porsche wieder.

Nachdem sie sich von ihren Hochzeitsgästen verabschiedet hatten, stiegen Sopdu und Alexander in den Porsche und schlossen die Türen. Sopdu startete den Wagen und fuhr langsam an.

Alle Gäste winkten zum Abschied und wünschten ihnen alles Glück und viel Freude auf der anstehenden Hochzeitsreise. Der Wagen beschleunigte und wandte sich zum Ausgang aus der Burg.

„Und so fuhren sie eine Allee aus silbernen Bäumen entlang dem goldroten Sonnenuntergang entgegen. Tja, und das ist das Ende einer Geschichte!“, flüsterte Kouichi und sah zu, wie Alexander und Sopdu in dem neuen Porsche ihrem Glück entgegen fuhren.
 


 

Das ist das Ende der Fanfiktion „Ein Teenager auf Abwegen“.
 

Ich möchte hier mich noch mit ein paar persönlichen Worten an meine Leser und Leserinnen wenden. Ich danke euch, dass ihr so lange meine Fanfiktion gelesen habt und ich hoffe auch, dass es euch immer großen Spaß gemacht hat, sie zu lesen. Ganz besonders möchte ich meinen beiden Betaleserinnen AngelRuby und SakuraxChazz danken, die immer in einem unaufhörlichen Kampf darum bemüht waren, meine Rechtschreibfehler auszumerzen. Ebenfalls möchte ich noch Zane danken, die immer darum bemüht war, mir neue Gedanken und Ideen zu der Geschichte nahe zu bringen. Und zu guter Letzt möchte ich euch danken, die ihr mir immer Kommentare geschrieben und so mich aufgemuntert habt, an dieser Geschichte weiter zu schreiben. Mit Sicherheit werden wir uns noch irgendwie, irgendwo und irgendwann in einer anderen Geschichte begegnen, aber bis dahin wünsche ich euch alles Gute dieser Welt.

Euer Autor Kouichi



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Von:  fahnm
2013-02-08T23:15:32+00:00 09.02.2013 00:15
Klasse Ende^^
Von:  SakuraxChazz
2013-02-08T15:32:20+00:00 08.02.2013 16:32
Es hat mir persönlich auch viel bedeutete die Geschichte betan zu dürfen. Immerhin hat sie mich auch meine ganze Abilaufbahn begleitet. Es gab Höhen und Tiefen. Man hat jedes mal mitgelitten, wenn es wieder mal zu Problemen kam. Der Serienmix war auch recht interessant. Auch wenn manchmal vielleicht ein wneig zu bunt. So im Nachinein betrachtet. Aber es ist eine wirklich schöne Geschichte mit einem wichtigen Thema, was du gut rüber gebracht hast und positiv zum Abschluss gebracht hast.
Danke auch nochmal für den kurzen Auftritt.

So das Kapitel hat mir sehr gefallen. Schade das sie nicht kirchlich heiraten. Aber ich glaube das ist auch noch nicht in Deutschland möglich. Oder doch? Standesamt reicht völlig. Ich würde auch nur dort heiraten. Hat meine Mum auch gemacht. Wer braucht dafür schon immer die Kirche? Das weiße Kleid hängt dann später eh nur doof im Schrank.
Ivch fand auch die Feier nach der Hochzeit sehr schön. Die Idee mit den Gastauftritten ist wirklich nett gewesen. Ich freu mich wirklich für die beiden, das sie sich gefunden haben und nun ihren Lebensabend miteinander verbringen können. Für immer und ewig.

LG Saku^^
Von:  fahnm
2013-01-28T21:11:02+00:00 28.01.2013 22:11
Klasse Kapi^^
Mach weiter so
Von:  SakuraxChazz
2013-01-27T13:06:00+00:00 27.01.2013 14:06
Ah es ist adult geworden. Ich wusste es! Ich wollte das noch als Warnung mit auf den Weg gegeben haben. Verdammt >.< Naja für mich ist es ja nun seit zwei Jahren egal xD

Und es war heiß *sabber* Ich konnt kaum aufhören zu lesen. Das war verflixt schwer dabei professionel zu bleiben und alles zu Betan. Ich hab einen Abschnitt fast vergessen zu korigieren *hust*
Aber wir haben die Kurve ja noch gekriegt. Und es war einfach toll. Und ich hätte Roxas nicht mit Ryan erwartet. Ich bin ja gespannt ob sie glücklich miteinander werden.
Ich mag das Kapitel. Ich werd jetzt schon wehmütig, wenn ich daran denke, das es fast vorbei ist T.T

LG Saku^^
Von:  SakuraxChazz
2012-12-28T17:23:25+00:00 28.12.2012 18:23
Boah ist das lange her, das ich das gebetat hab. Aber es ist noch dieses Jahr rausgekommen xD Das ist alles was zählt.
Das Kapitel ist einfach klasse. Ich will auch so jemanden wie Sopdu als Freund haben1 Wobei... eigentlich nicht... Mir würde es ähnlich gehen wie Alex. Immer auf Kosten des anderen alles zu bekommen.. das würde mir nicht lange gefallen. Das ist eigentlich sogar recht langweilig. Aber es zählt ja die Liebe. Und die beiden lieben sich.
Wie dann die KH Leute vor dem Eis standen. Ich musste unwillkürlich Lächeln. Und es ist nicht verschwunden. Bis zum Ende des Kapitels.
Das war gemein! Aber wohl notwendig...
Bald kommt dann wohl das Ende... Die beiden sind so süß...
*anschmacht*
Gefällt mir auf jedenfall.

LG Saku^^
Von:  SakuraxChazz
2012-11-14T14:41:46+00:00 14.11.2012 15:41
So ja noch nichtmal das andere gebetat und schon kommt der Kommi xD

Ich fand das Kapitel angenehm kurz und angenehm zu lesen. Wie sehr Alexander in diesen Gedanken um seine Zukunft gefangen war und eigentlich unfähig war alleine zurechtzukommen. Der hätte das ganze Haus unter Wasser gesetzt, wenn sein Freund nicht da gewesen wäre. Das fand ich wirklich gut.
Das nur ein Anwalt kam fand ich irgendwie traurig. Aber das zeigt immerhin wie kaputt diese Familie war und auch ist. Das war eigentlich nie eine Familie. Zumindest stell ich mir so nie eine vor.
Tja... Da haben sie echt Glück gehabt, das sie an Frau Engel geraten sind. Ich bin so froh, das es für die Jungs gut ausgegangen ist. Wie sie ihr Glück kaum fassen konnten!
Das macht meine Krankheit doch gleich wieder etwas besser. Ich hasse Schnupfen -.- Aber dieser Lichtblick in der Geschichte, hat mich gleich schon etwas glücklicher gemacht. Das hilft wiederum der Genesung. Hach ja..
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel!

LG Saku^^
Von:  SakuraxChazz
2012-10-23T18:35:49+00:00 23.10.2012 20:35
Das Kapitel hat mich seit langem mal wieder wirklich bewegt. Wie Alexander dort von seiner Familiensituation berichtet. Und der Frau Engel wirklich sein Herz ausschüttet. Anders kann man das ja eigentlich nicht bezeichnen.
Ich finde es wirklich beeindruckend, wie schnell er sich ihr öffnen konnte und das er wirklich alles erzählt hat. Mich hätte ja schon auch ein bisschen interessiert, was die Frau Engel noch mit den anderen so besprochen hat. Wie es Ryan so ging dabei.
Allerdings gefällt mir die Aktion von Sopdu nicht so gut. Die bringt die ganze Sache etwas ins Wanken. Da hätte Alexander etwas vorsichtiger sein sollen. Oder aber ihn vorwarnen sollen, das er sich nicht aufregen soll und ihm das als Versprechen abnehmen. Auch wenn ich Sopdu voll und ganz verstehen kann. Ich bin bei sowas auch immer direkt auf 180. Klar rutscht einem hin und wieder mal die Hand aus, auch wenn es nicht sein sollte. Ich steh dazu. In meinem Zimmer wäre schon einiges zu Bruch gegangen, wenn ich keine Kissen oder Kuscheltiere in meiner Trotzphase gehabt hätte. Aber als Elternteil die Hand gegen sein Kind zu erheben, nur weil es mal eine drei mit nach Hause bringt. Und diese ganzen Regeln. Der Vater gehört in eine Anstalt. Und die Mutter kippt sich immer schön eins hinter die Binde. Das ist ja dann die perfekte Kombi -.- Bin ich froh das ich nicht in solch einer Familie groß geworden bin. Ich hoffe ja auch für mich, das ich nicht so einen Griff ins Klo tätigen werde, wie die Mutter von Alex und Ryan. Aber wer weiß... vielleicht war er ja mal ganz anders. Aber was hat ihn dann so verändert? Die Kanzlei? Aber wieso so drastisch? Na ich denke mal, das werden wir nie erfahren. Denn dazu müsste man ja doch sehr weit ausholen.
Das Kapitel hat mir auf jedenfall sehr gut gefallen. Ich hoffe für die beiden geht die Sache gut aus und sie können zu Sopdu ziehen. Oh und ich hoffe, das sich Sopdu und Alex Onkel wieder vertragen werden. Da krieselt es ja jetzt doch ein bissl dank Sopdus lautstarkem Auftritt.

LG Saku^^
Von:  fahnm
2012-09-23T20:05:48+00:00 23.09.2012 22:05
Hammer Kapi^^
Von:  SakuraxChazz
2012-09-23T11:42:41+00:00 23.09.2012 13:42
Ich musste eben einen Moment nachdenken, worum es in dme Kapitel eigentlich nochtmal ging. Jetzt fällt es mir wieder ein und nachdem man sich nochmal kurz ein wenig eingelesen hat.
Das Kapitel hat mir gefallen, es hat sich schneller weggelesen, als ich dachte. Und ist anders gelaufen als ich dachte.
Wobei mir Onkel und Tante schon etwas unheimlich waren, weil sie jetzt ausgerechnet dahin gezogen sind, wo Sopdu sein Haus stehen hat. Das scheint mir doch ein klein wenig weit hergeholt. Was wollen die dnen da so plötzlich?
Aber nett, das jetzt die ganze Gruppe bei ihm unterkommen kann. so müssen sie sich noch nicht voneinander trennen.
Oh und ich freu mich ja schon auf die Gerichtsverhandlung. Ich würd den Eltern so gerne in dne Arsch treten, für das was sie ihren Söhnen angetan haben udn ihnen antun wollten! Das Ryan eigentlich ja zu dieser komischen Akademie da sollte, hab ich total ausgeblendet gehabt. Ich könnt die sowas von Töten dafür! (Ich bin im Moment in einer leicht aggresiven Phase, zwecks Schlafmangel)
Boiah echt ey.. Das geht ja wohl mal gar nicht. Denen gehören die Leviten gelesen. Und dann kann Alexander auch endlich mit Sopdu zusammen sein. Und alles wird gut werden!
Zumindest sieht es bis jetzt ja noch so aus. Aber wer weiß das schon. Es gab schon so viele Wendungen in dieser Geschichte, mit denen ich nicht gerechnet habe. Oder zumindest nicht in diesem Moment.
Ich freue mich auf jedenfall auf das nächste Kapitel^_^

LG Saku^^
Von:  fahnm
2012-08-12T19:22:35+00:00 12.08.2012 21:22
Super Kapi^^


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