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Tennessee's Sweethearts (Liley)

This Could Be Worth It
von

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Edward and Bella (Or Lilly and Miley?)

TENNESSEE'S SWEETHEARTS

THIS COULD BE WORTH IT
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 04
 

Week Number One - Day 04 - 11:46 p.m.
 

Meine Augen fast geschlossen, starre ich tonlos an die schwarze Decke über mir und frage mich zum hundertsten Mal dieselbe Frage. Was mache ich hier eigentlich? Ich meine, es ist nicht die Tatsache, dass eine vollkommen nackte Rachel Stewart neben mir liegt, nachdem wir wilden, hemmungslosen Sex miteinander hatten.

Das Problem ist eher, an wen ich bei diesem Sex gedacht habe.

Rachel liegt friedlich schlummernd auf meiner nackten Brust, die sich mit jedem Atemzug stetig hebt und senkt. Mein rechter Arm ist hinter meinem Kopf verschränkt und der Linke liegt um Rachel geschlungen. Was mache ich hier gerade eigentlich?

Ein leises Seufzen entweicht meinem Mund, als ich meine Augen endlich zur Gänze schließe. Dass ich das nicht hätte tun sollen, fällt mir erst dann auf, als ein Bild einer gewissen jungen Brünette vor mein Auge schwimmt und mich verhöhnt.

„Schlag dir das aus dem Kopf, Truscott. Du bist doch nur noch fünf Wochen hier, also mach es doch nicht noch schlimmer. Eine Beziehung wäre das letzte, was du jetzt gebrauchen kannst, außerdem mag sie dich doch ohnehin nicht...“, meine geflüsterten Worte hallen in meinem Kopf wieder, so als ergäben sie einen verschlüsselten Sinn, den ich noch nicht ganz wahrgenommen habe.

Seit wir uns in der Scheune heute Morgen fast geküsst haben... hat sich etwas verändert. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber dieses komische Gefühl was ich bekomme, wann auch immer ich an sie denke... macht mich fertig. Dieser wütende, entschlossene Blick in ihren Augen, als sie mich so zornig angesehen hat und ihre weiche Haut, ihr heißer Atem...

Die Farbe ihrer Augen, die so dunkel war von ihrer Wut und so undurchdringlich. Ich will das alles nicht, ich will sie nicht so ansehen. Es ist alles so falsch, ich sollte glücklich mit dem sein, was Rachel mir gibt, aber ich bin es nicht. Und wieso nicht? Nur wegen dieser dummen Zicke, die diesen Schalter in mir umgelegt hat. Ich bin nicht gut in Sachen Liebe. Das letzte Mal ging alles in die Hose und ich werde das garantiert nicht nochmal probieren.

Ich setze mich auf und vergrabe mein Gesicht in den Händen und ächze leise, um Rach neben mir nicht aufzuwecken. Jetzt sehe ich nicht mehr diese unwiderstehliche Frau, wenn ich sie ansehe. Ich sehe nur noch ein Mädchen, mit dem ich gerne befreundet wäre, aber mehr auch nicht. Was ist nur los mit mir? „Du bist so eine Idiotin, Lilly...“

Vielleicht gibt es ja doch einen Weg, um mit dieser Göre zusammen zu kommen...

Als hätte ich mich an ihrer Haut verbrannt, schiebe ich Rach so schnell es geht von mir weg und drehe ihr den Rücken zu, bevor ich meine Arme um meinen kalten Körper schlinge und in die Dunkelheit starre. Ich lausche Rachels sanften Atemzügen und weiß doch gleichzeitig, dass ich den Kampf schon verloren habe.

„Aber nur, weil du das willst, heißt das ja nicht, dass du diesem Gefühl auch nachgeben musst.“, normalerweise, wenn ich mit einer Frau geschlafen habe, fühle ich mich danach besser, erfrischt vielleicht. Aber jetzt? Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dass ich gerade Sex mit Rach hatte, wird mir ganz anders.

Meine Faust umschließt eine handvoll Bettlaken, während ich mit einem flauen Gefühl im Magen ins Land der Träume sinke. Ein Land, in dem es keine Rachel gibt, sondern nur Miley und Miley ganz allein.
 

•◘○
 

Week Number One - Day 05 - 12:05 a.m.
 

Miley lag wach in ihrem Bett auf dem Rücken und starrte an die schwarze Decke. Es war tiefste Nacht und sie fragte sich, ob sie vielleicht nicht die einzige war, die sich so fühlte. In wahnwitziger Hoffnung stellte sie sich vor, wie Lilly eben in diesem Moment da liegen würde, so wie sie und die Decke anstarrte. Ein schöner Gedanke.

Doch dann fiel ihr ein, dass Lilly zusammen mit ihrer Cousine weg gefahren war und die Illusion veränderte sich. Lilly lag in ihrem Bett, aber sie war nicht allein. Sie und Rachel waren dicht ineinander verschlungen, sodass man nicht sagen konnte, wo der eine begann und der andere wieder aufhörte.

Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf den gestrigen Morgen. Zurück zu einer Lilly, die sie beinahe geküsst hatte und sie rief sich Worte in Erinnerung, die Lilly ihr gesagt hatte. „Weißt du, wenn du nicht so eine unerträgliche Zicke wärst, würde ich dich vielleicht wirklich flachlegen wollen. Du siehst gar nicht so übel aus.

Die Art und Weise, wie sich Lillys Hände auf ihrem Körper angefühlt hatten, wie sie sie fest an sich gepresst hatte, sie mit diesen tiefen, türkisen Augen fast vollständig verschlungen hätte. Ihre Gedanken wanderten weiter. Sie liefen zu Travis, dem Jungen, den sie all diese Monate so toll gefunden hatte und für den sie jetzt nicht einmal mehr ein warmes Gefühl der Freundschaft empfand, wann auch immer sie ihn sah.

„Was ist nur los mit dir, Miley? Was ist dein Problem?“, jetzt kamen ihr Travis' kürzliche Annäherungsversuche nur noch peinlich und unangenehm vor und sie wünschte sich, er würde sie wieder in Ruhe lassen. „Travis ist der Richtige für dich, Miley. Travis ist der tollste Junge, den du kennst.“

Der tollste Junge, das konnte Miley unterschreiben. Aber dann war da ja noch diese andere blonde Person, die ihren Schatten auf Mileys Gedanken warf. Miley fletschte die Zähne und starrte noch etwas intensiver an die Decke.

„Sie ist widerlich, gemein, dumm... süß... Ach, das geht mir alles viel zu schnell.“, ein Bild von Lilly schwamm ihr ins Gehirn. Sie lächelte Rachel zu und zwinkerte und heiße Eifersucht machte sich in Mileys Bauch breit und schien sie von innen zu verbrennen. Sie wollte diese Lilly nicht. Sie wollte Travis, sie wollte einen Mann.
 

Sie stieß ein angewidertes Schnauben aus und drehte sich blitzschnell auf die Seite, zog die Decke noch etwas fester um sich und krallte ihre Fingernägel in ihr Kissen, was, wenn es gekonnt hätte, sicher vor Schmerz auf geschrien hätte.

„Ich werde dich vernichten, Lilly Truscott. Warte nur. Du glaubst wohl, du kannst alles mit mir machen, du arrogantes Schwein. Aber nicht mit mir, nicht mit mir. Nicht mit Miley Stewart, du Miststück.“, Lillys Lächeln ging ihr nicht mehr aus dem Kopf und verstärkte sich nur noch, als sie die Augen fest geschlossen hielt. „Lilly will mich... vielleicht. Das ist widerlich, nicht wahr? Sollte das nicht widerlich sein? Und wieso finde ich es dann...“
 

•◘○
 

Week Number One - Day 05 - 11:34 a.m.
 

Miley sitzt mit ihrer Mutter auf der Terrasse und genehmigt sich einen Tee. Das Licht verfängt sich in ihrem Haar und wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich denken, dass sie ein Engel ist... Ein Engel aus der Hölle zumindest.

Ich seufze leise in mich hinein und schließe meine Augen, bevor ich mich gegen die Scheune lehne und mein Gesicht zum Himmel hebe. Das ist mir alles viel zu kompliziert. Ich hätte hier nie hin kommen sollen. Wieso habe ich mir nicht eine Arbeit in irgendeiner Frittenbude besorgt? Dabei hätte ich auch was verdient und ich hätte Miley und Rachel nie kennen lernen müssen.

Langsam an der Wand herab rutschend, lande ich auf meinem Hintern und lege meine Stirn auf meine angezogenen Knie. Ich will das alles nicht, ich will das alles nicht, ich will das alles nicht. Ich will doch nur ein bisschen Geld machen, nach Kalifornien fahren und ein paar Mädchen aufreißen. Das ist alles. Ich will keine Beziehung mit einem zwei Jahre jüngeren Mädchen, dass ich allerhöchstens alle paar Monate sehen kann und das mich eigentlich gar nicht will.

Miley hasst dich, Lilly, wann wirst du das endlich verstehen? Jedes Mal, wenn ich mit ihr rede, flippt sie total aus und beschimpft mich oder wirft mich irgendwo raus oder schlägt mich. Keine besonders gute Voraussetzung für eine Beziehung...

Obwohl Miley bestimmt ziemlich leidenschaftlich wäre...

„Hey, du sollst arbeiten und hier nicht rumsitzen!“, eine männliche Stimme dringt an mein Ohr, die ich im Moment wirklich nicht hören will. Dieser Mistkerl macht sich an Miley ran und ihr gefällt das auch noch. Ich hasse den Kerl einfach.

„Ich brauchte nur eine kleine Pause, außerdem geht dich das nichts an.“, ich stemme mich auf die Füße und schaue auf ihn herab. Dank den Genen meines Vaters bin ich ziemlich groß geraten, sodass ich die meisten Leute überrage. Heute kommt es mir ganz gut zu Pass.

„Ich arbeite hier schon länger als du, klar und die Stewarts bedeuten mir mehr als nur eine kleine Nummer zwischendurch! Also benimm dich wenigstens ein bisschen anständig und arbeite für das Geld, was man dir bezahlt!“, er macht einen drohenden Schritt auf mich zu und piekt seinen Zeigefinger in mein Schlüsselbein. Der Kerl hat vielleicht Nerven.

„Ich arbeite! Und nur weil du hier länger arbeitest als ich, heißt das noch lange nicht, dass du mir vorschreiben kannst, was ich zu tun und zu lassen habe!“, ich stoße ihn gegen seine Schultern, sodass er einige Schritte zurück taumelt. Gott, der macht mich so wütend!

„Ich hab hier vielleicht nicht viel zu sagen, aber wenn ich bei Robbie Ray ein bisschen über dich reden würde, dann würde er dich sowieso sofort raus schmeißen! Er vertraut nämlich meinem Urteil!“, er steht seinen Mann, aber ich weiß nicht einmal, wieso er mich so hasst.

„Dann musst du ja ein ziemlich guter Schauspieler sein, wenn er dich nicht durchschauen kann. Mr. S wird mich nicht feuern, egal was du sagst. Denn im Gegensatz zu dir, habe ich wenigstens Charakter!“, ich drehe mich weg von ihm und stapfe wütend von ihm weg. Ich koche vor Wut.

Dieser Mistkerl.
 


 

„Ärger im Paradies, was?“, diese schneidende Stimme kann nur einem gehören und im Moment bin ich wirklich nicht darauf erpicht, mich mit irgendjemandem zu streiten. Besonders nicht mit Miley. Ihre Mutter ist ins Haus verschwunden, aber sie sitzt immer noch auf der Terrasse.

„Dieser Mistkerl weiß einfach nicht, was gut für ihn ist.“, ich stecke resigniert meine Hände in die Hosentaschen meiner Jeans und sehe zu Miley auf, die etwas höher sitzt als ich und mich abschätzig mustert.

„Er mag dich nicht, weil du an deinem ersten Tag so mies zu ihm warst.“, sie zuckt mit den Schultern. „Ich kann ihn verstehen, du machst mich ja schon mit deiner bloßen Anwesenheit rasend.“, sie schaut gelangweilt auf ihre Fingernägel und gähnt. „Du solltest ihm einfach aus dem Weg gehen, Dad mag ihn wirklich.“ Versucht sie da gerade, mir einen Rat zu geben? Das hört sich auf eine verdrehte und kranke Art und Weise fast so an, als würde sie sich Sorgen um mich machen.

„Da ist er aber wohl nicht der einzige, was? Ihr zwei seid wirklich das perfekte Paar. Beide schauerliche Miststücke, die auf anderen Leuten herum hacken, nur weil sie gerade nichts besseres zu tun haben.“, diese Sorte kenne ich nur zu gut. Es ist nicht leicht die einzige geoutete Lesbe in deiner Schule zu sein und das auch noch in Tennessee. Jetzt bin ich ja Gott sei Dank älter und muss mich mit dem ganzen Scheiß nicht länger herum schlagen.

„Pass auf, was du sagst, Truscott.“, sie erhebt sich langsam, steigt die Treppenstufen zu mir herunter und bleibt vor mir stehen. „Sonst muss ich dich am Ende wieder ohrfeigen.“ Ihr Blick ist fies und herausfordernd, aber nicht mehr wütend. Beinahe spielerisch.

„So weit ich mich erinnere, sind wir das letzte Mal doch gar nicht zu der Ohrfeige gekommen, oder? Wir waren doch mit was anderem beschäftigt.“, ich schenke ihr mein bestes, eingebildetes Grinsen und lege meine Hände auf ihre Taille, doch sie bewegt sich nicht. „Und ich hatte den Eindruck, dass du nichts dagegen hattest, als du deine Augen geschlossen hast.“

Ich sehe, wie Miley ihre Zähne aufeinander beißt. Ich mache sie wieder wütend. Gut.

„Du hast mich lediglich auf dem falschen Fuß erwischt. Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich jemanden wie dich küssen wollte, oder?“, ich habe Kopfschmerzen und mein Herz schlägt schnell und aufgeregt in meiner Brust, aber ich grinse nur.

„Jedes Mädchen will mich küssen, Miley.“, ich presse sie mit meinem Körper gegen die Hauswand und lehne mich zu ihrem Ohr. „Du solltest deine Sehnsüchte nicht verleugnen, das ist schlecht für deine Gesundheit.“ Ich gluckse leise, als sie sich unter mir windet und versucht, aus meinem Griff zu gelangen.

„Es reicht schon, dass meine Cousine auf diesen ganzen Quatsch reinfällt. Mir wird das ganz sicher nicht passieren, keine Sorge.“, ihre kleinen, zierlichen Hände packen den Kragen meines Hemdes und sie schiebt mich unsanft von sich weg.
 

„Warte nur, Miley.“, ich sehe ihr nach, wie sie wieder in Richtung Tür verschwindet. „Irgendwann wirst auch du mir verfallen, das verspreche ich dir. Mal sehen, wer dann Quatsch redet.“, sie verschwindet im Haus, nicht aber, ohne mir vorher nochmal ihren Mittelfinger zu zeigen.

Leicht in mich hinein lachend, verschwinde ich wieder in Richtung Scheune, um meine Arbeit wieder aufzunehmen. Ich will ja diesem Mistkerl von Travis keine Gelegenheit geben, um mich beim alten Stewart an zu schwärzen.
 

•◘○
 

Week Number One - Day 05 - 07:47 p.m.
 

„Komm schon, komm schon, komm schon.“, Rachel zieht mich an ihrer Hand hinter sich her und ich verziehe etwas ungehalten das Gesicht. „Da kommst du nicht drum rum, Truscy-Baby.“

„Okay, okay. Ist ja gut, dafür musst du mir ja nicht gleich sämtliche Gliedmaßen ausreißen, oder? Ich hab dir versprochen, dass wir uns New Moon angucken, also gucken wir uns New Moon an. Ist okay.“, ich will wirklich nicht hingehen, ich will mir diesen schnulzigen Dreck nicht reinziehen müssen. Ich hätte das nie versprechen sollen. „Aber bist du dir sicher, dass du wirklich genau das sehen willst? Keine Chance, dass wir irgendetwas anderes gucken?“ Ich muss mich da irgendwie raus winden.

„Keine Chance, Baby.“, sie bleibt vor dem Kino stehen und grinst mich breit an, bevor sie mich nah an sich zieht und küsst. „Ich finde es einfach herzzerreißend schön, wie Bella und Edward sich hinterher schmachten. Tragische Romanzen machen mich irgendwie immer an. Und davon hab ja nicht nur ich etwas, nicht wahr?“ Ich lehne meine Stirn gegen ihre und seufze etwas resigniert gegen ihre Lippen, bevor ich mit den Schultern zucke.

„Ich schätze schon.“, ich bin wirklich nicht sehr scharf drauf, mich wieder mit Rachel einzulassen und wieder mit ihr zu schlafen. Versteht mich nicht falsch, der Sex mit ihr ist etwas wunderbares und wenn da nicht dieses kleine Etwas hinten in meinem Kopf wäre, dann würde ich mich jetzt voll in diese Sache hinein stürzen und sie so lange vögeln, bis sie nicht mehr gehen kann. Aber leider ist da etwas, was mich zähmt und mir Hemmungen auferlegt, die ich so nie kannte.

„Du schätzt? Was ist denn los mit meinem kleinen Hengst, hm? Ist etwa diese ganz bestimmte Zeit des Monats für dich, Baby?“, ich weiche ihrem Blick aus.

„Bei mir ist alles okay und nein, zufällig ist es noch ein bisschen hin bis dann!“, ich ziehe mich aus ihren Armen und gehe in Richtung Eingangstür. „Vielleicht bin ich ja auch einfach gelangweilt von dir.“ Ich schicke ihr über die Schulter ein schiefes Grinsen.

„Oh, Lilly. Bitte, als ob irgendjemand von mir gelangweilt sein könnte. Du weißt genauso gut wie ich, dass alle Männer und alle Frauen auf mich abfahren wie sonst was.“, sie schlingt ihre Arme um meinen rechten und kuschelt sich in meine Seite. Ganz so, als wären wir ein Paar, dass einfach für einen kleinen Film die Runde macht. Aber wir sind kein Paar, wir haben eine rein freundschaftliche Beziehung mit ein paar Annehmlichkeiten hier und da.

„Du bist ganz schön eingebildet, meine Dame.“, ich bezahle am Schalter für uns beide und schaue hinunter auf die golden schimmernden Lettern von New Moon. Oh bitte, kann jetzt nicht jemand mit einer Waffe kommen und mich erschießen? Das wäre sicherlich weniger schmerzhaft als sich diesen Schmutz an zu gucken. Und das auch noch auf so einer riesigen Leinwand. Töte mich, bitte, töte mich.

„Ein bisschen Selbstliebe hat noch nie jemandem geschadet.“, ihre Hand rutscht in meine, als wir das dunkle Kino betreten und uns in die vorletzte Reihe setzen. Wir haben noch etwa fünf Minuten, bis die Werbung anfängt. „Also, was ist los mit dir? Du warst schon seit heute Morgen so komisch. Alles okay? Ich hab doch nichts falsch gemacht, oder?“

„Nein, nein, du bist toll.“, wirklich kärglich, Lilly. „Ich muss nur alles fertig kriegen, immerhin fahr ich schon in fünf Wochen los und ich weiß immer noch nicht, ob ich bis dahin das ganze Geld zusammen habe.“ Das ist natürlich gelogen, ich habe alles schon vor einer Woche, als ich bei den Stewarts angefangen habe, genau ausgerechnet und ich bin sogar eine Woche früher fertig mit allem als geplant.
 

„Ich bin sicher, dass Onkel Robbie Ray dir was dazu geben würde, wenn du ihn fragen würdest. Er mag dich und es ist ja auch nicht so, als hätte er das Geld nicht.“, wir sind fast alleine im Kino, weil der Film schon eine ganze Weile draußen ist und außer uns sitzt noch ein wild herum fummelndes Paar ein paar Reihen vor uns, gerade weit genug weg, sodass sie uns nicht mehr hören können. „Und wenn es nicht reicht, dass du ihn fragst, dann kann ich ihn ja zur Not noch ein bisschen bequatschen.“

„Oh, nein, das könnte ich nie annehmen.“, die Lichter gehen ganz aus und die Werbung beginnt.

„Mein Baby, immer bescheiden. Irgendwie süß.“, sie lehnt sich vor zu mir und ihre Hand rutscht über meinen Bauch und zu meinem Gürtel. „Weißt du, ich wollte schon immer mal was in einem Kino anfangen und außer uns ist ja fast keiner da.“, ihr Atem schlägt heiß auf mein Gesicht und einige Sekunden später sitzt sie auf meinem Schoß und küsst mich.

Ich bin für einen Moment wie betäubt, doch dann lege ich meine Hände um ihre Taille und erwidere ihren Kuss. Okay, also wollte sie wohl in New Moon, weil sie wusste, dass fast niemand mehr hingeht. Das hat sie ja nett eingefädelt.

Rachels Finger machen sich an meinem Gürtel zu schaffen und ich sehe aus den Augenwinkeln, wie der Film beginnt und das Kino in ein helles Licht taucht. Ich kann mich kaum auf das konzentrieren, was sie da zwischen meinen Beinen anstellt, als sie auf einmal eine Hand unter meine Unterhose gleiten lässt und gegen mein Ohr kichert, an dem sie eben geknabbert hat.

„Na komm schon, Lilly. So gar nicht in Stimmung heute?“, ich bin absolut nicht in Stimmung und ich war auch schon heute Morgen nicht in Stimmung, als sie was bei mir versucht hat. Ich hab mich dann irgendwie dazu gezwungen, aber besonders angenehm war es nicht. Ich hab irgendwie wie im Autopilot gehandelt, sie zum Kommen gebracht und bin dann aufgestanden und habe geduscht, bevor ihr auffallen konnte, dass ich nicht einmal besonders feucht war.

Aber anscheinend will sie das jetzt nachholen.

Ich ziehe ihre Hand aus meiner Hose und drehe unsere Positionen, sodass sie unter mir liegt und ich sie fest küssen kann. Ich drücke sie gegen den Sitze und presse unsere Mitten aufeinander, bevor ich wieder in den Autopiloten absinke.
 

•◘○
 

Ich stehe im Badezimmer des Kinos und wasche mir wie verrückt die Hände, mit der Stirn auf den Spiegel vor mir gepresst und schwer atmend. Ich bin verschwunden, sobald ich ihr ein Hoch verschafft habe und sie hat nichts gesagt, aber sie hat mich komisch angesehen und ich weiß, dass sie weiß, dass etwas mit mir los ist und sie nicht weiß, worum es geht. Und jetzt stehe ich seit fünf Minuten hier und wasche mir die Hände, um eine Ausrede zu haben, noch nicht zurück zu gehen.

Okay, ich würde mir doch lieber New Moon angucken, als mich mit diesen Gefühlen auseinander zu setzen, die durch meine Adern pumpen und mich manchmal vollkommen lähmen. Fünf Tage, Lilly, es waren doch nur fünf verdammte Tage. Reiß dich zusammen.

Mein Gesicht ist aschfahl, als ich mir einen letzten Blick zuwerfe, meine Hände trockne und zurück zum Kino gehe, in dem der Film läuft. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und löse den obersten Knopf an meinem Hemd, rolle die Ärmel hoch und öffne die Tür zum Kino. Ich kann Rachel sehen, die Augen auf den Film geheftet und sie sitzt dort ganz so, als wäre eben nichts Außergewöhnliches passiert.

Ich setze mich neben ihr auf den Stuhl und sehe zum Schirm. Edward trennt sich gerade von Bella. „This is the last time you'll ever see me.“ Man sollte meinen, dass wenn er das kann, ich damit nicht so viele Probleme hätte eine Fickbeziehung zu beenden.

Aber es ist einfacher, sich hinter Rachel zu verstecken, als überhaupt niemanden zu haben und diesen Gedanken einfach ausgeliefert zu sein.

Rachels Finger gleiten in meine und sie schickt mir ein besorgtes Lächeln, doch dann schaut sie zurück auf den Bildschirm und ich schließe meine Augen. Meine kalte, saubere Hand fühlt sich in ihrer falsch an, klamm vielleicht, was bestimmt daran liegt, dass ich sie nicht genügend abgetrocknet habe.

Und ich lasse einfach alles an mir vorbei ziehen, während ich dabei zuhöre, wie Bella auf dem Waldboden zusammen bricht. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, fühle ich mich ja ein ganz kleines bisschen wie sie, nur eben vollkommen anders.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  -Fuu-
2010-06-14T19:38:42+00:00 14.06.2010 21:38
*lol* manchmal sind die beiden echt schräg. Tigern beide um sich rum, wie die Katzen um den heißen Brei^^ und verletzen sich gegenseitig. Mir tut Rach ein bissel leid...vielleicht hat sie sich doch ein bissel in Lils verguckt?!
@dark777 *lol* sorry ich musste so lachen ..."jetzt müssen sie es sich nur noch eingestehen und dann flutscht es XD" äähm *sich wieder fängt*
so wo waren wir?
Achja genial wie immer!!!!
Lils in Twilight ô_O hey der OST ist genial!
Bye
Von: abgemeldet
2010-06-14T17:25:22+00:00 14.06.2010 19:25
... Lilly hat zu viele Gefühle!
Sex hat doch nichts mit Gefühlen zu tun... Trotzdem armes Dutzi.
Lalala... Nein, Miles, du hättest sie NIE geküsst. Dass ich nicht lache.
Ich fühle mit Lilly... New Moon... Uhääää... Habe ich mir brav erspart. xD
Von: abgemeldet
2010-06-14T16:15:08+00:00 14.06.2010 18:15
...BOOH for quoting Twilight saga.
YAY for Liley! =D

So uhm Rach is hot, I'd still do her if I was Lilly x3
Von:  Dark777
2010-06-14T16:04:32+00:00 14.06.2010 18:04
Ich habe mich schon gefragt, was der Titel des Chapters sollte.....jetzt weiß ich es ^_^. Wirklich nett, was du da über Twilight schreibst, damit machst du dir sicher nicht nur Freunde -_-. Bei Lilly und Miley hat es jetzt wohl endgültig gefunkt, jetzt müssen sie es sich nur noch eingestehen und dann flutscht es XD. Schon lustig, dass Lilly offenbar nicht mehr mit anderen Frauen schlafen will (egal wie hübsch sie sind), wo sie doch vorher so scharf auf Rachel war......wenn das mal keine Liebe ist *grins*.
Von:  Say_Say
2010-06-14T11:51:13+00:00 14.06.2010 13:51
Oh man ich hab das Kapitel so schnell durchgelesen, das ich jetzt am liebsten gleich weiter lesen möchte... Also schnell weiter machen!!! =) die story ist mal wieder echt Klasse!!


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