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Kyoko - Die Botschafter

Aitsu Taishi
von

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Auftauchen der Feinde

Kapitel 3: Auftauchen der Feinde
 


 

Kyoko saß vor dem Fernseher und sah sich grade ihren liebsten Anime an, als dieser durch eine wichtige Meldung unterbrochen wurde.
 

Der Sprecher erschien auf dem Bildschirm. „Grade wurde uns gemeldet, dass in den Europäischen Ländern Deutschland, England und Frankreich eine Katastrophe geschehen ist! Sämtliche Häuser, Autos, Parks und Straßen sind wie von Geisterhand explodiert! Zu Beginn wirkte es so, als würden Terroranschläge ohne wissen jeglicher Staatsmacht von statten gehen. Es gab tausende Tote und noch mehr Schwerverletzte! Frauen und Kinder! Die Zahlen können noch nicht bekannt gegeben werden.“ Kyoko blieb das Herz stehen. Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf die schrecklichen Bilder des Unglücks. Alles zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. Ohne Rücksicht auf jegliches Leben! „Meine Kollegin ist grade in Frankreich, in einer zerstörten Wohnsiedlung. Mila! Was ist dort geschehen?“ Sie sendeten zu einer anderen Sprecherin. „Es ist nicht zu fassen! Als würden sie etwas suchen! Ich sage mit Absicht ‚sie’, denn das, was sie hier sehen, kann nicht menschlich sein!“
 

„Sie suchen etwas…?“, wiederholte Kyoko fast tonlos. „Du glaubst an eine Invasion? – Nein! Aber so etwas… *bzzzzz*…“ Das Bild wurde zu einem Rauschen. „Mein Gott!“ Der Sprecher im Studio, hier in Japan, brach zusammen. „Sie ist…“, er schluchzte. „Cut! Cut! Bitte!“ Dann gab es ein Standbild mit der Bitte, etwas zu warten.
 

Die aufgewühlte Kyoko klebte am Bildschirm. „Das… das ist doch nicht wahr…“ Leise öffnete sich die Tür hinter ihr. Ayako stand nun im Raum. „Es ist soweit.“, flüsterte sie.
 

Kyoko sah sie nur wortlos an. „Komm mit mir.“ Kyoko befolgte ihre Worte und stand langsam auf. Sie folgte Ayako durch das Haus. Diese drückte einen Hebel hinter einem Bücherregal, von dem Kyoko noch nichts wusste und sie erreichten über den versteckten Geheimgang, der sich durch diese Hebelbewegung vor ihnen auftat, eine kleine, dunkle Kammer. Kyoko sah sich um. Die Kammer war wirklich schmal. Nicht größer als ihr Schlafzimmer. Aber die Decke war sehr hoch und verziert, als wäre sie uralt. „Wo sind wir?“, fragte sie vorsichtig. „In meinem Kellergemach. Das hatte mir Mr. Nakano für mein früheres ich einmal angelegt.“, antwortete Ayako. Sie holte tief Luft bevor sie weitersprach.

„Nun besitze ich keine Kraft mehr, um sie zu bezwingen. Du bist meine Nachfolgerin.“ Sie nahm das Schwert, welches sie schon von Anfang an in der Hand hielt, und streckte es von sich. Nichts geschah. Kyoko sah sie verwirrt an, sie hatte Ayako nicht folgen können. Mit einem enttäuschten Blick senkte Ayako das Schwert wieder. „Nein…“, schluchzte sie, „Meine Aufgabe ist hiermit beendet.“ „Mutter… uhm, Ayako… Kann ich dir irgendwie helfen?“, sprach Kyoko Ayako an.
 

„Nimm es!“, nun streckte Ayako Kyoko das Schwert entgegen. „Nimm es an dich. Du bist meine Nachfolgerin. Du bist die neue Wächterin des Schwertes.“ „Was?!“, Kyoko zuckte geschockt zurück. „Ich… Ich weiß doch gar nicht…“ „Du wirst es lernen!“, unterbrach sie das Kind. „Ich werde dir dabei wohl helfen müssen!“ Dieser Blick. Nie hatte sie ihre Mutter mit diesem Blick angesehen. Er war streng und strafend. Kyokos Augen füllten sich mit Tränen. „Mutter… Ich…“ „Schon gut. Es muss sehr stressig und verwirrend für dich sein. Geh dich ausruhen. Wenn du möchtest begleite ich dich, munterte sie sie etwas auf.“ Kyoko nickte. „Gerne.“ Sie gingen wieder zurück, verschlossen den Gang mit einem erneuten Hebeldruck und stellten das schwere Buch davor. In Kyokos Zimmer angelangt, zog sich diese aus. Sie faltete mit größter Mühe ihre Wäsche zusammen, doch sie zitterte so sehr, dass es ihr nicht wirklich gelang. Nachdem sie sich ihren Schlafanzug überzog legte sie sich unter ihre Bettdecke. Ayako wollte den Raum verlassen, drehte sich aber noch einmal zu Kyoko um: „Gute Nacht, meine Kyoko.“, flüsterte sie. Nachdem sie die Tür leise ins Schloss fallen lies, hörte sie ein fieses Kichern. Mit angsterfüllten Augen schaute sie sich um. Dann sah sie sie. „Du!“, brummte Ayako.
 

„Ja, ich bin es. Frisch und munter.“ Es war Riquiala, eine Dämonin, die es auf Dark Silence und dessen Besitzerin abgesehen hatte. „Herrscher Akumasu schickt mich.“ „Das habe ich mir schon gedacht…“, stellte Ayako fest. Riquiala schaute sie listig an: „Ich hörte, du sollst Akanes Wiedergeburt sein. Hm!“ Sie betrachtete Ayako von allen Seiten. „Wo ist er?!“, hielt Ayako sie an. „Wer? Akumasu? Och… der amüsiert sich wahrscheinlich noch ein bisschen in eurer Welt…“ Ayako verzog die Miene. „Was meinst du damit?!“ „Tja.“, schüttelte Riquiala nur den Kopf. „Um genau zu sein…“, sie überlegte kurz: „Ich weiß es selbst nicht so ganz genau.“ Riquiala zuckte mit den Achseln. „Ach… wärst du so nett und sagst mir den Namen deiner Nachfolgerin? Akane muss zu ihren Lebzeiten das Schwertchen doch jemandem vermacht haben…?“, fragte sie. „Sicher weiß ich es… Aber euch werde ich es niemals verraten!“ Riquiala biss mit ihrem scharfen Eckzahn auf ihrem Fingernagel herum. „Du bist gemein… aber ich werde es auch ohne deine Hilfe herausfinden. Verlass dich drauf!“ Mit einer schrillen Lache verschwand die Dämonin in einem Meer aus Schwarzem Federngewirbel. Ayako wischte den Schweiß von ihrer Stirn: „Da habe ich wohl noch einmal Glück gehabt. Ich muss wirklich vorsichtiger sein.“ Sie schielte noch einmal in Kyokos Zimmer, um zu überprüfen, dass diese auch noch wirklich schliefe, dann taumelte auch sie zur Couch um etwas zu Ruhen.
 

Kyoko allerdings war noch hellwach und hatte alles mitangehört. Aber was hatte das alles nur zu bedeuten? Wer waren diese Dämonen?! Dämonen… pff... „Ich glaub ich träume schon…“ Sie schloss wieder die Augen und war nach ein paar Minuten in tiefem Schlaf versunken.
 

Ayako lag noch lange wach. „Sie sind wieder da… schon wieder…“, dachte sie bei sich…
 

Am nächsten Morgen saßen Kazue, Megumi und Kyoko zusammen in einer Cafeteria. Obwohl sie es nicht hätte sagen sollen, erzählte sie den beiden von dem nächtlichen Vorfall: „…Und dann verschwand sie…“ „Pah! So was kann doch gar nicht sein! Böse Geister! Dämonen! Hah! Du hast da wohl schon geträumt!“ Megumi verschränkte die Arme vor der Brust. Kazue sah Kyoko mit großen Augen fasziniert an. „Kling ganz schön spannend.“, bemerkte sie anbei. Kyoko lehnte sich zurück. „Es ist auch die Wahrheit. Ich könnt mir glauben. So irre es klingen mag. Wie kann man glauben, dass die kleine Ayako die Wiedergeburt meiner Mutter sein soll. Ich habe vorher sicher nicht an so was geglaubt. Aber nun ist es Real. Also warum sollte ich Schwindeln?“ Megumi seufzte und gab sich geschlagen. „Und wenn es so ist… Was hat das alles zu bedeuten? Und was haben wir damit zutun? Sollen wir jetzt Superhelden spielen und die Welt retten?!“, sie lachte ironisch. Kyoko knabberte nachdenklich an ihren Fingernägeln. „Vielleicht.“ Megumi verschluckte sich an ihrem Lachen. „Du machst Witze?!“ Kyoko zweifelte. „Dem Gespräch von Gestern zu Folge sieht es mir sehr danach aus…“ Langsam begriffen die beiden wie ernst es Kyoko wirklich meinte. „Das ist also wirklich kein dummer Scherz?“ Kyoko verlor ihre Beherrschung „Sieht es etwa danach aus?!“ Der Stuhl auf dem sie saß kippte nach hinten. Drohend stemmte Kyoko die Hände auf den Tisch. Megumi zuckte zusammen. „Schon gut schon gut… Wir glauben dir doch… du musst aber doch zugeben, dass es unglaublich klingt…“, versuchten sie Kyoko zu beruhigen. „Nein, ihr scheint den Ernst der Lage nicht zu begreifen!“, schrie Kyoko sie an. Alle Gäste des Cafés sahen sie bereits verdutzt an. „Kyoko-chan… bitte setz dich wieder…“, drängte Kazue. Beleidigt stellte Kyoko ihren Stuhl wieder hin und ließ sich auf ihn fallen. Verstört gingen die Besucher wieder ihren gewohnten Taten nach und beachteten die drei Mädchen nicht weiter.
 

Sie bemerkten nicht, dass sie die ganze Zeit beobachtet wurden. Josh, Hikaru und Taichi standen am Cafeteria-Eingang und machten sich Sorgen. Taichi legte das Gesicht in Falten. „Sollten wir sie jetzt schon einweihen, Tai?“, fragte Hikaru unsicher. Taichi schüttelte nur überlegt den Kopf. „Nein. Zu früh… Ich bin mir nicht sicher, ob es so klug von Kyoko war, den beiden alles zu erzählen. Nun stecken sie auch mit drin. Andererseits ist es vielleicht gar nicht so schlecht… Wir könnten Verstärkung gebrauchen, wenn es wirklich so kommt wie ich befürchte.“ „Was sollen wir jetzt machen?“ Joshua kam sich etwas unnützlich vor. „Am besten, wir gehen und ich werde mich mit der Prinzessin in Verbindung setzen. Vielleicht hat sie einen Vorschlag. Danach können wir immer noch überlegen, ob wir die Drei jetzt schon mit einbeziehen. Wohl ist mir dabei allerdings nicht.“ Die beiden Jungs nickten nur und folgten Taichi nach draußen.
 

Ihre Fahrräder schlossen sie ohne ein weiteres Wort ab und auch auf der Fahrt zu Taichis Wohnung sagte keiner etwas. Erst vor der Wohnungstür ergriff Taichi wieder das Wort. „Ich mache mir Sorgen. Nicht um die drei Mädels… Sondern um unsere Prinzessin. Ich sollte sie nie so lange ohne Schutz lassen.“ In der Wohnung ging Taichi zielsicher auf seinen Schreibtisch zu. Dort lag eine Art modernes Head-Set. Er griff danach. Es bestand aus einem Mikrofon, Kopfhörern und einer Ski-ähnlichen Brille. Nachdem er es sich aufsetzte schaltete er die Brille an. Vor seinen Augen begann es zu kriseln. Minuten lang geschah nichts. Taichi wurde nervös. Hikaru und Joshua setzten sich neben ihn im Schneidersitz auf Kissen. „Was ist los?“ „Ich weiß nicht… Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand da ist, der das Signal registriert… Ich mache mir immer mehr Sorgen. Wir sollten keine Zeit verlieren.“ Dann aber bekam er plötzlich ein Bild. „Mei-Yun! Was ist los?!“ Es rauschte. Die Person, die er in seiner High-Tech-Brille sehen konnte war nur verschwommen. Es war Mei-Yun, vierte Dienerin der Prinzessin von der Taichi die ganze Zeit sprach. Mei-Yun hatte eine schreckliche Miene aufgesetzt, aber Taichi konnte sie durch das furchtbare Rauschen nicht verstehen. „Mei-Yun! Ich verstehe dich nicht! Ich werde zu Euch kommen. Ich kann bereits ahnen was geschehen ist. Mei-Yun! Warte auf mich! Ich bringe Verstärkung mit. Wir werden uns beeilen. Halte durch!“
 

Das zuckende und kriselnde Bild schaltete sich ab. Taichi seufzte. „Es sieht wirklich nicht gut aus. Wir müssen die Mädchen wohl doch früher als mir lieb ist einweihen… Auf geht’s. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“



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