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Vanity

Hochmut kommt vor dem Fall – und der Aufstieg erfolgt ein Treppchen höher [KaRe]
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[Winterwichteln X Märchenchallenge] |2oo9|

Projekt: Winterwichteln inkl. Märchen-Challenge des KaRe-FF-Zirkels

http://animexx.onlinewelten.com/community.php/KaiXRay_FFZirkel/beschreibung/

Wichtelopfer: KeiraX

Märchen: Der arme Müllersbursch' und das Kätzchen

Genre/Warnung: AU/none.
 

Disclaimer: Bakuten Shoot Beyblade gehört Aoki Takao und die Geschichte Japans den Japanern. Ich bin nur dreist genug, mir beides zum Teil auszuleihen und zu Wichtelzwecken zu vergewaltätigen. *lol*
 

Autorenkommentar: ...findet sich, um nicht zu spoilern, am Ende der Fanfic. Die Begriffserläuterung jedoch im Voraus (ich hoffe, sie ist auch richtig so, ich meine es – wenn nicht, Verbesserungen sind stets gern gesehen, danke. <3).

Es ist sinnvoll, diese zuerst zu lesen!
 

Begriffserläuterung:

Byakko - Gottheit des Westens in Tigergestalt (chin. Überlieferung)

-dono - Anrede für einen japanischen „Fürsten“ (=Daimyō)

Ginkaku-ji - der silberne Tempel, erbaut von Ashikaga Yoshimasa (8. Shōgun des Ashikaga bakufu/Regierung während der Muromachi-Zeit (1333-1568)) in Heian (heutiges Kyōto)

Kantō - östliche Region Honshūs (größte der vier japanischen Hauptinseln), heute Teil von Tōkyō

Katana - längliches, japanisches Schwert, von den Samurai benutzt

Nishikigoi - Koi(karpfen)

Samurai - „Krieger“

Shōgun - z. dt. „Vertreiber der Barbaren“, Titel für den japanischen Regenten von der Kamakura-Zeit bis zur Meiji-Zeit (1192-1867)

Suzaku - Gottheit des Südens in Phoenixgestalt (chin. Überlieferung)

Tennō - japanischer Kaiser

Waraji - japanische Sandalen aus Pflanzenfasern, früher getragen vom einfachen Volk

Yōkai - mythische Monster

Yukata - traditionelle japanische Kleidung (leichter Baumwoll-"Kimono" für den Sommer)
 

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Und nun viel Spaß beim Lesen. Vor allem fürs Chefchen, welches das Wichtelopfer ist ... Ich hoffe, es gefällt zumindest etwas. xD'
 

Vanity

Hochmut kommt vor dem Fall – und der Aufstieg erfolgt ein Treppchen höher
 

Zikaden.
 

Das Land war längst in glühend rotes Sonnenlicht getaucht, als sich die Pferde der Steuereintreiber auch in dieses kümmerliche, kleine Dorf am Ende ihres Zuständigkeitsbereiches verirrten. Nun, verirrten nicht ganz, schließlich hatten sie dieses Dorf von Anfang an mit auf der Liste gehabt. Tatsächlich hatten sie es jedoch öfters schon vergessen, da es relativ abgelegen mit einem beachtlichen Abstand von den anderen Dörfern hier vor sich hin vegetierte. Viel war hier ohnehin nicht zu holen, da die Ernten der letzten Jahre eher spärlich ausgefallen waren. Auf ihrem Weg durch die Dörfer sahen die Steuereintreiber mehr verhungernde Menschen als sie tatsächlich Reissäcke zum Daimyō schaffen konnten. Zusätzlich banden sie ihm auch nicht auf die Nase, dass sie bereits einige Säcke für sich einbehielten, bevor sie den Rest zu ihm schafften und sich davon wiederum ihren prozentualen Anteil als Lohn auszahlen ließen. Doch ihr Herr schien ohnehin davon zu wissen, sonderlich beeindrucken konnten sie ihn damit wohl aber nicht. Wofür Krieger nicht alles eingesetzt wurden, war doch eine Schande. Schon länger hatten sie in keiner richtigen Schlacht mehr ihre Schwerter ziehen können und mussten stattdessen durch die Pampa reiten. Selbst ihre aus der Kantō-Region stammenden Pferde waren sich im Grunde zu schade für diese Arbeit. Doch was wollte man machen. Man war dem Daimyō schließlich zu Gehorsam verpflichtet.
 

Ihre schlechte Laune schien man ihnen bereits von Weitem anzumerken, weswegen ihnen die Bauern in der Regel wenigstens keine Probleme bereiteten und auch wenn sie selbst am Hungertuch nagten, bekam jeder immerhin etwas Reis für sie zusammengekratzt, damit sie nicht schließlich gereizt abstiegen und den ersten Besten mindestens zwei Köpfe kürzer machten, der ihnen in die Quere kam. Je schneller sie hier weg waren, umso besser für sie.
 

Doch heute sollte zu allem Übel nicht einmal das reibungslos funktionieren. Während man sie anscheinend nicht großartig erwartet hatte, spielten um die Zeit auf der Straße noch ein paar Bälger miteinander. Gut, vielleicht waren sie auch schon Jugendliche, doch was interessierte es einen frustrierten Samurai, was Bauern so trieben, wenn sie nicht gerade ihre Steuern zahlen sollten?
 

„He, ich sagte: Fass mich mit deinen dreckigen Pfoten nicht an!“
 

Der Junge mit dem gebleichten, hellen Haar fauchte und keifte rum wie ein altes Waschweib. Die anderen Jungs machten sich über ihn lustig, bewarfen ihn mit Dreck oder wischten ihre dreckigen Pfoten an seinen Kleidern ab. Es waren ohnehin nicht die besten Stoffe, die diese Bauern am Leibe trugen, doch hatte der mit den hellen Haaren tatsächlich etwas sauberer, gar gepflegter gewirkt, bevor sie ihn nun völlig eingestaubt hatten.
 

„Ich sagte-"
 

Doch weiter war er nicht gekommen, als er erschrocken kreischte, sobald ihn das Pferd mit seiner Schnauze am Rücken anstupste. Wie als hätte ihn ein Yōkai berührt, machte er einen Satz nach vorn und brachte unverzüglich Abstand zwischen sich und … was auch immer ihn da gerade angefasst hatte.
 

Während ihn die anderen Jungen schon wieder auslachten, wieherte das Pferd verstört und machte einige Schritte zurück, bis alles mit einem Mal verstummte, als einer der Männer auf den Pferden sein Katana zog.
 

„Junge“, fing er an, als er wieder etwas auf ihn zu geritten kam. „Junge! Wie kannst Du es wagen, mein Pferd so zu erschrecken, eh?!“
 

Vor Schreck war der Ärmste auf seinen Hintern gefallen und blickte starr zu dem Mann auf dem Pferd hinauf. Er hatte wahrlich kein sympathisches Gesicht – und das Katana in seiner rechten Hand wirkte auch nicht gerade beruhigender. Das Herz schlug dem Bauernjungen immer schneller gegen die schmale Brust, so dass er sich schnellstens wieder aufrappelte, um das Weite zu suchen. Was auch immer dieser wütende Krieger ihm an den Kopf geworfen hatte – und es musste ein Krieger sein, denn normale Bauernleute konnten sich keine solchen Waffen leisten, geschweige denn, dass sie überhaupt welche besitzen durften – er hatte es nicht mehr verstanden. Viel zu sehr musste er sich darauf konzentrieren, auf seinen Waraji nicht doch noch auf die Nase zu fliegen, denn der Samurai hatte offenbar seinen Spaß daran gefunden, ihm auf seinem Pferd hinterher zu jagen. Und er mochte sich definitiv nicht vorstellen, was mit ihm passieren würde, wenn er ihn einholte. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich derartig abstrampeln musste. Er hasste übermäßige Anstrengung.
 

„Wenn das nicht das entlaufene Hündchen ist?“
 

Grimmig und stur starrte er zu Boden. Seine Waraji wurden in den letzten Stunden stärker abgenutzt als in den vorangegangenen letzten Wochen. Kurz nach der Ernte hatte er sie sich selbst geflochten und sie seitdem gut gepflegt und getragen. Natürlich zum einen, weil er nicht ohne Weiteres so schnell an neue Schuhe kommen würde. Hauptsächlich jedoch, weil er viel Wert auf sein Äußeres legte und definitiv nicht in irgendwelchen Lumpen herumzurennen gedachte. Selbst seine Kleider wusch er öfters im Fluss als andere und betätigte sich nicht gerade fleißig an irgendwelchen Arbeiten, bei denen er sich dreckig machen könnte. Als mittlerer von drei Söhnen eines Bauern war das natürlich kein Grund, stolz auf sich zu sein – viel mehr war er seinen Brüdern und seinem Vater ein ständiges Dorn im Auge. Nur seine Mutter war sehr nachsichtig mit ihm gewesen, weil sie ihn so schön fand. Wenigstens ein Mensch, der sein schönes Äußeres zu würdigen wusste.
 

Wie er schließlich von dem Samurai eingefangen, übers Pferd geworfen, geknebelt und schließlich bis vor dessen Daimyō mitgeschleppt worden war, nachdem ihn diese Idioten von Nachbarskindern bereits mit Dreck beworfen hatten – oh, das war heute definitiv nicht sein Tag! – sah er aus wie der Ärmste aus dem Dorf, nicht gerade sonderlich ansehnlich, wie er fand. Doch der Daimyō, ein eleganter Mann mit langem, gepflegten, schwarzen Haar, festlicher, schöner Kleidung, die sicherlich aus dem feinsten Stoff gemacht war, mit einem Fächer in der Hand … er wirkte so anmutig und schön, dass er sich neben diesem gleich elendiger fühlte als ohnehin schon. Deswegen wagte er es inzwischen auch nicht mehr, ihn überhaupt nur anzusehen.
 

„Das ist definitiv nicht mein Junge. Wen habt ihr da aufgegabelt?“, fragte der Daimyō nunmehr seine Samurai, welche ihm anstelle seines letzten Leibeigenen nun einen dreckigen Bauernjungen angeschleppt hatten.
 

„Ist leider verunglückt, Kon-dono. Wir waren nicht mehr in der Lage gewesen, ihn zu retten. Verzeiht.“
 

Der Herr schien wahrlich unzufrieden über diesen Umstand, legte die schöne Stirn in Falten. Es kehrte wieder Stille ein, bis er mit dem Fächer abwinkte.
 

„Wie ist dein Name?“, fragte er neugierig, doch der Bauernjunge biss sich auf die Lippen und gedachte nicht, ihm zu antworten – bis die scharfe Schneide eines Katana an seinem schlanken Hals ihn eines Besseren belehrte: „Kai!“
 

„Schafft ihn weg. Er soll gewaschen werden und dann sehen wir weiter. Ihr habt eure Arbeit fürs Erste erledigt. Für heute seid ihr entlassen. Nun denn“, scheuchte er sie mit einer wegwischenden Bewegung seiner Hand und des Fächers allesamt davon. Sobald sie den Jungen, Kai, wieder gepackt und aus den Gemächern des Daimyō gezerrt hatten – und er schien schon wieder zu vergessen, dass sie ihn jeden Augenblick skalpieren konnten, so einen Aufstand wie er dabei wieder machte – seufzte dieser tief auf und fächerte sich etwas Luft zu. Der Knabe hatte ihn nicht einmal angesehen. Woher sollte er dann wissen, ob er hübsch war oder er sich das nur einbildete, weil er sich das wünschte? Sein letztes Lamm war ihm entlaufen und war, wie von ihm prognostiziert, offenbar „in der Wildnis umgekommen“. Schade aber auch. Kais Vorgänger war solch ein ansehnlicher Bursche gewesen.
 

„Sieh an, du siehst ja richtig gut aus, für einen Bauernjungen.“
 

Kai schämte sich. Seit einigen Minuten schon starrte dieser Mann ihn an, obwohl er nicht das Geringste am Leibe trug. Normalerweise würde er sich seines Körpers nicht schämen. Aber dieser … dieser Blick jagte ihm irgendwie doch einen Schauer über den Rücken. Er fühlte sich deutlich unwohl unter diesem penetranten Starren der goldgelben Augen. Schlimm genug, dass er den Blick von ihnen nicht abwenden konnte, seit er den Daimyō schließlich doch angesehen hatte, als dieser die jungen Frauen verscheuchte, die er eben noch angefaucht hatte, ihn ja nicht hier und da und vor allem nicht dort anzufassen.
 

„Aber ich hätte dich ein wenig kräftiger eingeschätzt. Wie alt bist du? 16? 17? … nein? 18? … ah, so ist das also. Demnach solltest du doch seit Jahren schon auf dem Feld arbeiten.“
 

Schließlich schnappte sich dieser Mann seine Hände und betrachtete sie.
 

„Die sehen auch nicht aus, als hätten sie viel schwere Arbeit verrichtet. Und deine Haut ist sehr weich.“
 

Kai zuckte zusammen, als die Hände über seine Handrücken, Unterarme, Oberarme und Schultern strichen. Dann packten sie ihn im Nacken und zogen ihn näher.
 

„Wie hast du das angestellt? Sag schon.“
 

Eine feine Verfärbung zierte seine Wangen, denn noch nie im Leben hatte er sich dafür geschämt, sich erfolgreich vor jeder schweren Arbeit gedrückt zu haben. Es war ohnehin seine Mutter, die ihn wortwörtlich durchgefüttert hatte. Mit jeder anderen Mutter wäre er sicherlich nicht sehr alt geworden – oder hätte sich längst eines Besseren besinnt und sich an der Feldarbeit beteiligt, wie jeder andere auch.
 

„Kai. Wenn eine höher gestellte Persönlichkeit dich auffordert zu reden, dann solltest du es als Ehre empfinden, sprechen zu dürfen. Es ist unverschämt, wie du mich anstarrst, hier aufrecht vor mir stehend. Dir ist klar, dass bei deinem Starrsinn jeder andere dich längst hätte töten lassen?“
 

Er schluckte. … war dem so? Machte man das tatsächlich so?
 

„Ich- … ich … ich wollte nicht, dass meine Hände aussehen wie die von meinen Brüdern. Die raue und trockene Haut ist hässlich. Der eine war zu dürr, der andere wie ein einziger Fleischkloß, alles Muskeln. Das war auch eklig. So will ich nicht aussehen. Und ich will auch nicht aufgeschlitzt werden. Und so.“
 

Der Daimyō lachte leise auf. Dann schnappte er sich den Yukata aus feinster Baumwolle und kleidete den Jungen ein. Währenddessen erklärte er Kai, wie er ihn anzusprechen habe, welche Wörter er sich zwingend abgewöhnen sollte, wenn er seine Zunge noch länger behalten wollte. Mit einem Lächeln auf den schönen Lippen erläuterte er ihm, was man Grausames mit ihm anstellen würde, wenn er versuchen würde zu fliehen oder sich dem Daimyō – Kon-dono – zu widersetzen. Irgendwie war Kai nicht ganz geheuer, wie man mit solch einem schönen Gesicht, einem solch schönen Lächeln, solch grausame Worte äußern konnte. Er wollte am liebsten gar nicht darüber nachdenken. Seine Mutter hatte irgendwann einmal erwähnt, wie die denn so seien, diese höheren Persönlichkeiten, dass sie einem einfach das Leben nehmen konnten, wie sie lustig waren. Das gefiel Kai zwar nicht, doch von dem, was Kon-dono hier erzählte, würde er hier ohnehin ein besseres Leben führen. Seine Familie würde ihn wahrscheinlich für tot halten, hieß es. Und irgendwie glaubte er das dem Daimyō auch. Schließlich war er nicht gerade der Lieblingssohn und Lieblingsbruder gewesen. Einzig seine Mutter würde ihn vermissen. Aber diese würde ohnehin nicht mehr lange zu leben haben. Sie war dürr und abgemagert und hatte dadurch an ihrer Schönheit deutlich eingebüßt. Schade eigentlich. Kai mochte sie eigentlich sehr. Er hatte es ihr nur nie gesagt. Er sprach ohnehin nicht viel, wenn er nicht gerade etwas zu beanstanden hatte. Die anderen hatten ihn nämlich nie verstanden. Warum ihm sein Aussehen so wichtig war. Wenn er den Worten seines … Herrn glauben konnte, dann sollte er wohl ohnehin froh sein, dass ihn die anderen Bauern noch nicht erschlagen hatten.
 

An Kon-donos Humor, oder auch Ernst, würde er sich mit der Zeit gewöhnen müssen. Genauso an die Erziehungsmethoden, die man sich für einen starrsinnigen Burschen wie ihn im Handumdrehen aus dem weiten, prächtigen Ärmel zu schütteln verstanden hatte.
 

Als er damals zu dem Daimyō gezerrt worden war, hatte Kai noch nicht recht realisiert, was es bedeutete, dessen persönlicher Diener zu sein.

Kon-dono war eine angesehene Persönlichkeit. Verständlich, denn er war auch der Daimyō dieser Region. Ihm gehorchten viele Samurai, denn er konnte sie alle bezahlen, auch wenn er sie kaum in ernsthafte Schlachten schickte. Sie waren für den Notfall da, trieben jedoch eher die Steuern ein und sorgten für Ordnung in der nähern Umgebung ihres Herren, als dass sie tatsächlich gefährlichen Aufgaben ins Auge sehen müssten.
 

Dennoch beschwerten sich die Samurai nicht, denn die Bezahlung stimmte und sie durften sich mit den Frauen am Hof vergnügen, wie auch immer sie dies wünschten. Darüber hinaus gab es immer genügend zu essen, obwohl die Bauern hungerten, er kam für ihre Ausrüstung und ihre Kleider auf, so dass sie ihren Lohn für andere Vorlieben verprassen konnten. Alles in einem war er ein sehr eigensinniger Herr, der sie jedoch gut genug behandelte, als dass sie bereuen würden, ihm die Treue geschworen zu haben.
 

Auch Kai sollte schnell merken, warum Kon-dono selbst in den eigenen Reihen als eher schräger Vogel galt. Im Gegensatz zu anderen Daimyō interessierte er sich nicht dafür, sein Gebiet zu vergrößern. Er schickte seine zahlreichen Samurai, wenn ein anderer meinte, sich mit ihm um sein Gebiet streiten zu müssen, damit sich dieser für seinen nächsten Streit einen anderen Nachbarn aussuchte. Er beließ es bei exakt den Dörfern, die in seinem Privatbesitz waren und empfand dies als absolut ausreichend. Obwohl von der Hauptstadt die Steuern immer weiter erhöht wurden, hatte er schon vor langer Zeit aufgehört, diese auch zu zahlen. Die Ländereien gehörten rechtmäßig ihm und er würde keinen Finger krümmen, wenn er dies nicht wollte. Das Ashikaga-Shōgunat war ohnehin seit der fünften Generation aufwärts ausnahmslos unfähig in politischen Angelegenheiten, also nahm er dieses auch nicht ernst. Solange der Tennō nichts gegen seinen Lebensstil einzuwenden hatte, würde er diesen auch nicht ändern, so viel stand fest. Und während der achte Shōgun den Ginkaku-ji erbauen ließ, würde er sein Geld definitiv nicht mit in dieses prächtige, aber sinnlose Bauwerk investieren.
 

Stattdessen verbrachte Kon-dono den Großteil seiner Zeit mit seinem Lieblingsknaben, vielen schönen Damen und Kunst. Er malte für sein Leben gern und beherrschte die Kalligraphie wie kaum ein anderer. Er liebte Tanz und Gesang – und teilweise schien es, als behielte er die Damen in seinem Hause nur aus diesem Grund – legte viel Wert auf anständige Etikette. Er liebte seinen Garten und verbrachte die meiste Zeit des Tages in diesem – beziehungsweise auf der Veranda, mit dem freien Blick auf dieses Kunstwerk von einer Gartenanlage. Selbst die Nishikigoi in seinem Teich waren wie selbstverständlich. Die schönen Kleider, für die er ein Vermögen ausgab, die Möchtegern Unterhaltungskünstler, welche er gnadenlos rauswerfen ließ, wenn sie ihn nicht auf Anhieb zu begeistern wussten.
 

Kai sollte Teil werden von diesem Leben, welches der Daimyō der Erfüllung all seiner Wünsche und Bedürfnisse verschrieben hatte. Er ließ den Jungen einfache Hausarbeiten verrichten und sühnte jede Art von Beschwerde, unzureichender Arbeit oder gar gänzlicher Arbeitsverweigerung sofort und gnadenlos. Selbst das Kochen sollte er sich von den Frauen teilweise beibringen lassen, denn für das Abendessen des Daimyō sollte er schon nach kurzer Zeit zuständig sein. Er fütterte die Nishikigoi, lernte einige Lieder und Tänze, musste die Etikette der höheren Gesellschaft lernen. Er war wie eine kleine Puppe, die ihrem Meister jeden Wunsch zu erfüllen hatte. Irgendwann würde er diese seinem Daimyō von den Lippen ablesen können, da war sich sein Herr sicher.
 

„Meine Hände sind immer noch weich“, stellte Kai zufrieden fest.
 

Wie jeden Abend hatte er Kon-dono den Sake warm gemacht und nach dem von ihm zubereiteten Abendessen serviert. Obwohl er die Böden schrubbte, in der Küche mithalf, Wasser schleppen musste und springen und hampeln wie auch immer Kon-dono es verlangte, hatte er das Gefühl mit der Zeit, die er nunmehr hier verbracht hatte, nur zunehmend schöner geworden zu sein. Eingebildet war er schon immer gewesen, doch die Tatsache, dass solch ein schöner Mann wie Kon-dono ihn all die Monate schon bei sich behielt und er jeden Abend zwischen dessen Beinen sitzen und sich an ihn zurücklehnen durfte, während er ihm ab und an Sake nachschenkte, waren doch Beweis genug, dass er schön war. Kon-dono behielt nur schöne Sachen und Menschen in seiner Nähe. Es war Kai erst nach und nach aufgefallen, doch selbst die Krieger seines Herrn waren allesamt nicht hässlich. Nicht einmal an ihren Pferden hätte es etwas auszusetzen gegeben.
 

„Natürlich sind sie das“, schnurrte man ihm ins Ohr. Kai verzog die Lippen und genoss die Hand, die seinen Hals streichelte und ihn anschließend etwas im Nacken kraulte. Der Daimyō war lange nicht mehr so furchteinflößend für ihn, obwohl er gewiss der erste Mensch war, vor dem er Respekt entwickelt hatte. Zwar maulte er dessen Samurai genauso an, wie er die ganzen Frauen hier mit nicht gerade dem ihnen gebührenden Respekt behandelte, doch irgendwie waren die sich allesamt selbst schuld. Die Männer glaubten ohnehin, irgendwas Besseres zu sein und Kai konnte es nicht haben, wenn eine dieser Frauen manchmal abends seinen Platz an der Seite des Daimyō eingenommen hatte und ihm gegenüber dann derartig herablassend war, als sie sein Zimmer spät verließ, dass er ihr am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Er kannte solche Seiten nicht an sich. Zumindest hatte er sie nicht gekannt, bis er hier gelandet war. Früher war nichts anderes wichtig gewesen als er selbst. Nunmehr schien sich sein Sinn ein wenig zu wandeln, auch wenn er erst später in einer Gesamtheit erfassen sollte, was es hieß, abends länger in den privaten Räumlichkeiten des Daimyō zu verweilen, vielleicht gar am Morgengrauen an dessen Seite erwachen zu dürfen – wobei dieses Privileg nur ihm vergönnt bleiben sollte, solange er im Hause Kon-donos blieb.
 

Es schauderte ihn leicht, als er die warmen Lippen Kon-donos in seinem Nacken spürte. Manchmal machte er das gern, ganz so, als ob er wüsste, dass sich das relativ seltsam anfühlte. Seine Haut kribbelte fein, wenn er ihn berührte und er hatte das Bedürfnis, glücklich zu seufzen. Doch diese Blöße würde er sich garantiert nicht geben. Zumindest war er dieser festen Überzeugung …
 

Denn an diesem Abend würde der Aufregung nur mehr werden, wenn die weichen, geschickten Hände des schönen Mannes seinen Körper erkundeten und ihm zum ersten Mal in seinem jungen Leben zusammen mit diesen sinnlichen Lippen ein leidenschaftliches Erlebnis bescheren würden, wie er dieses auch nach einer Reihe weiterer, intimer Momente nicht vergessen würde.
 

Ein Raunen ging durch die Menge, als das Pferd diesmal tatsächlich den Daimyō selbst trug. Es war nunmehr das zweite Mal nach insgesamt fünf Jahren, dass sich der Herr persönlich die Ehre gab, sein Gebiet zu bereisen. Es war nicht etwa, weil ihn interessierte, wie fleißig seine Bauern waren. Viel mehr wollte er ein paar Bauernkinder mitnehmen, die in ihrer familiären Umgebung nicht mehr lange am Leben sein würden und dabei einigermaßen noch ansehnlich waren. Sie würden als Diener mit in sein Haus kommen oder von den Samurai ausgebildet werden, wenn sie kräftige, junge Männer waren. Vielleicht nahm er auch das ein oder andere hübsche Mädchen mit, das einigermaßen Talent besaß und eine weitere Tänzerin werden konnte. Im Grunde war jede Familie froh, ihre schwächeren Kinder los zu werden, denn es hatte sich in den letzten Jahren herumgesprochen, dass sie bei diesem Daimyō gut aufgehoben sein würden.
 

Der liebste aller persönlichen Diener ihres Daimyō durfte sogar eigens auf einem Pferd hinter diesem her reiten. Gelegentlich fand er sich an der Seite seines Herrn wieder, um diesen zu unterhalten. Kon-dono mochte seine Anwesenheit. So wie sie in das Dorf kamen, welches ganz abgelegen vom Rest lag, waren die bisher mitgenommenen Kinder angehalten, mit dreien der Samurai außerhalb des Dorfes zu warten, während der Daimyō mit seinem Jüngling und zwei weiteren Samurai seine Runde machen würde.
 

Diesmal gab es Menschen, die den jungen Mann an der Seite ihres Herrn erkannten. Er trug schöne Kleider, wie sie einem Bauernjungen in der Regel gar nicht stehen dürften. Sein von der Sonne hell gebleichtes Haar, welches sie früher als Indiz für irgendeine Krankheit genommen hatten, wirkte schön, wie es einen Kontrast zu der dunkelroten Kleidung herstellte. Sein Gesicht war sogar noch schöner geworden, als erwachsene Züge es prägten und der falsche Stolz, der seinen Augen abzulesen gewesen war, nunmehr kein Falscher mehr war.
 

Obwohl es hieß, in seiner Position habe man alle Arbeiten im Hause des Daimyō zu verrichten gehabt – denn ein, zwei Male war es seinen Vorgängern, hübscheren Jungen, gelungen, vom Daimyō zu fliehen, weil sie sich nach ihren Familien gesehnt hatten – schien er eher ein angenehmes Leben geführt zu haben. Seine damals schon kaum ramponierte Haut wirkte frisch und strahlend, seine Hände weich und fein. Obwohl er wenigstens etwas zugelegt hatte und nicht mehr so mager war, sondern nunmehr einen gesunden Körperbau besaß, schien es absurd, dass dies einst ein Bauernjunge gewesen sein soll, wie sie derer so viele hier umher rannten. Erhobenen Hauptes ritt er neben seinem Herrn nebenher und alle wussten, dass er wohl mehr als dessen Bediensteter war.
 

Sein Vater empfand dennoch keine Scham für seinen Sohn, der damals ein absoluter Fehltritt zu sein schien. Zu nichts nütze, eher eitel, als wäre er ein Adliger, der schon immer gewusst hatte, dass er nicht raus aufs Feld gehörte. Wie sehr er sich über den Burschen aufgeregt hatte, umso mehr schämte er sich fast, als sein Sohn ihm eine hohe Bezahlung überreichte. Kon-dono hatte ihm zunächst diese Idee aus dem Kopf schlagen wollen, doch Kai hatte – in all den Jahren sein freches Mundwerk und sein Temperament nie gänzlich gezügelt bekommen habend – darauf bestanden, bei seinem Vater wieder gut zu machen, was er diesem an Kummer bedeutet hatte. Seine Mutter erlebte nicht mehr mit, wie aus dem eitlen Taugenichts, der stets ihr Liebling gewesen, schließlich ein prächtiger Mann geworden war, auf welchen sie hätte stolz sein können.
 

Sein Herr hatte ihm zu Genüge die Kleinigkeiten der alltäglichen Arbeit beibringen lassen, wodurch er erst zu schätzen lernte, was seine Mutter für ihn all die Jahre über geleistet hatte. Anstelle harter Feldarbeit hatte er komplexe Kunst zu erlernen, einschließlich der Kalligraphie, denn das Schreiben sei eine der höchsten Formen der Selbstverwirklichung. Mit diesem Können hatte er sich nicht nur seine tägliche Mahlzeit verdient, sondern auch die Schönheit jener Kunst erkannt. Spätestens dann, als er die Zeichen für „Gold“ und „Pflaume“ erlernt und damit den Namen seines Herrn schreiben konnte.

Sobald er keine zufriedenstellenden Ergebnisse lieferte, musste er hungern. Und er wusste wohl, dass dies seiner Schönheit auf Dauer schaden würde, weshalb seine zeitweisen Hungerstreiks aufgrund von Arbeitsverweigerung letztendlich nie länger angehalten hatten als ein bis zwei Tage. Er hatte lernen müssen, was es hieß, für seine Mahlzeit zu arbeiten. War er zu aufmüpfig, musste er kurzerhand bei den Fischen schlafen. Und zwar wortwörtlich. Denn wenn seinem Herrn der Kragen geplatzt war, hatte er Kai nicht selten in den Teich geworfen. Für eventuellen Schaden hatte selbstverständlich der junge Mann selbst aufzukommen.
 

Er bewunderte Kon-dono letzten Endes so sehr, seiner Schönheit, seiner Eleganz und seiner Art des Lebens wegen, dass er, Sturkopf und Trotz hin oder her, viel von ihm gelernt hatte. Nach wie vor hatte er seine eigene Meinung und sagte diese seinem Herrn des Öfteren, obwohl er dafür die entsprechenden Konsequenzen zu tragen hatte. Letzten Endes war selbst jede Strafe ein Vergnügen gewesen, wenngleich er für jede umso mehr entschädigt worden war. Schließlich hatte Kon-dono ihn ja doch durchgehend verwöhnt.
 

Mit Rüge und Streicheleinheiten für Körper und Seele hatte er den eingebildeten Narren auf seine Weise zu einem erwachsenen Mann erzogen, der sich auch ein solcher schimpfen durfte, ohne etwas an seinem Stolz und dem Hang zum Narzissmus verloren zu haben. Es hatte einen noch schöneren und stolzen Mann, einem weißen Tiger gleich, wie dem Byakko, gebraucht, eine Seele zu bändigen, welche die Schönheit und das Temperament eines Phoenix wie Suzaku beherbergte, ohne diese zu untergraben und ihres Stolzes zu berauben.
 

In einer anderen Zeit, in einem anderen Leben, wäre ihre Geschichte vielleicht ein wenig anders verlaufen. Und vielleicht sollte sie das in ihren künftigen Leben auch, denn Seelen, die einander derartig zu ergänzen und zu stärken verstanden, sehnten sich so sehr nacheinander, dass sie auch immer wieder zueinander fanden.
 

Tiger und Phoenix.

Byakko und Suzaku.
 

Ob Japan, China oder irgendwo anders auf der Welt –

Immer.
 

Solange ihnen die Eitelkeit erhalten blieb, daran zu glauben, dass sie es wert waren, es sich verdient hatten, immer wieder einander wiederzufinden.
 

.:Ende:.
 

Nun zu meinem Gelaber ... (mit anderen Worten: das hier muss man sich nicht mehr antun! :D ... wenn ich könnte, würde ich es in Spoiler-Tags setzen xD)
 

[ROMAN]Die Grundidee kam mir beim ersten Lesen des Märchens. Ich hoffe und glaube, in etwa seine Aussage auf eine gewisse Art und Weise auch hier verarbeitet zu haben... nur, dass ich die „Albernheit“ durch „Eitelkeit“ (Todsünde!) ersetzt habe, weil für mich die „Albernheit“ und „Dummheit“ des Müllerburschen in gewisser Weise auch Eitelkeit war. Seltsame Ansicht, mag sein... ich mochte auch die Kätzchen in der Geschichte - welche nunmehr entweder auf der Strecke blieben oder als die Hofdamen übertragen werden können, welche Kai hier jedoch keine „zuvorkommenden Diener“ sind sondern vielmehr diejenigen, die ihm am Anfang seiner Zeit beim Daimyō zeigen, wo sein Platz ist... das hat pädagogischen Wert.

Die „Prinzessin“ wurde durch einen japanischen Fürsten ersetzt. Man mag mir dabei verzeihen, Rei offensichtlich zu einem Japaner gemacht zu haben, aber, hey, das bisschen „künstlerische Freiheit“ musste ich mir für diese Idee dann doch lassen.

Was die Zeichen für „Gold“ und „Pflaume“ anbelangt, so hatte zumindest Wikipedia diese als die Namenskanji von Rei ausgespuckt. Was mich anfangs irritierte, wegen der Lesungen, aber logischerweise muss der Name eines Chinesen auch chinesisch gelesen werden... *nod*

(Auch wenn ich das nicht zu lesen/auszusprechen schaffte... egal.)
 

Titel erklärt sich nach langer Suche fast von selbst, nachdem mir das „Grundthema“ klar wurde - ursprünglich war die FF so angelegt, dass sie wieder locker 15.000+ Wörter gehabt hätte. Dann wurde sie mir aber zu 80% zu lang(atmig) und so behielt ich das Grundfundament und schmiss alles nochmals um – so wurde die FF, wie sie nun ist, gut drei Stunden vor Deadline geschrieben. Ich bin nun aber auch wesentlich zufriedener. Zwar würde etwas in mir daraus immer noch gern eine Erzählung in Romanlänge machen, aber mit der „Kurzvariante“ meine ich dennoch einen Einblick in die ursprüngliche Idee gegeben zu haben (und den Lesern bleibt ein weiteres „Wichtelmonster“ auch erspart xD).

Der Untertitel kam mir spontan, als ich schon glaubte, den diesmal wohl wegzulassen... ich mag Untertitel. Sie sind nicht immer und überall sinnvoll, aber ich mag sie, vor allem in meinen FFs.
 

Warum japanische Geschichte? Ich glaube, ich war da noch teilweise sehr drin wegen der nicht lang davor gewesenen Klausur. Obwohl ich ursprünglich die Heian-Zeit nehmen wollte, musste es dann doch die Muromachi-Zeit werden, weil sonst einige grundlegende Dinge nicht gepasst hätten - vielleicht sind es auch nur vereinzelte Details, die hier mit aufgegriffen wurden und es ist kein allzu tiefer Einblick, ich hoffe dennoch, dass ein kleiner Rahmen geschaffen werden konnte, in dem man sich den Ablauf dieser FF vorstellen kann.

(Ich mag Ashikaga Yoshimasa nicht D: Dieser Geld verprassende, elende Nichtsnutz!)

Nun ja, hoffentlich sind die Begriffserläuterungen ausreichend (ansonsten laut schreien!) und doch, das musste sein, weil mir danach war hier wenigstens ein bisschen was in Richtung „guck mal, ich weiß schon ein bisschen, wovon ich da schreibsel“ rein zu verstreuen! XD Und die Bitbeasts sind schuld. Weil die so tolle Namen haben. Jawohl.[/ROMAN]
 

Wie dem auch sei, vielen Dank fürs Lesen! :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  teufelchen_netty
2011-11-27T11:23:14+00:00 27.11.2011 12:23
begeisterung !
es gefällt mir, wie du alles in der geschichte erklärst und auch auf themen eingehst die manchmal einfach nur lapidar niedergeschrieben werden.
ich mag es, dass ray hier um japaner wurde und kai für sich behält (man kann sich da ja so einiges vorstellen xD). ich mag es auch, dass kai sich an das leben bei ray gewöhnt und es letzendlich doch nicht mehr so schlimm findet. ich fand es auch schon fast niedlich wie kai erklärt warúm er weiche haut bzw. hände haben mag. aber verstehen kann ich ihn da schon =)
sehr schöne ff, auch wenn ich das märchen nicht so kenne ^^
Von:  Silvagravia
2011-03-15T20:08:43+00:00 15.03.2011 21:08
Auch dies ist wieder eine schöne Geschichte von dir, die Spaß macht, sie zu lesen.

Ich habe mir vornweg das Märchen durchgelesen, da ich es nicht kannte. Ich finde deinen Bezug zu dem Märchen gut gelungen. Auch wenn es anfangs eher schwierig war diesen herzustellen, kam es aber im Laufe der Geschichte gut hervor.

Die Persönlichkeiten von Kai und Rei sind sehr interessant. Kai als eitlen Bauernjungen und Rei als Shôgun. Mal etwas Neues. Auch wenn dies nicht die "klassischen" Charakterzüge der beiden sind, gefällt mir das gut.

Die dezenten Beschreibungen über die "Beziehung" der beiden finde ich sehr schön. Man braucht nicht genauer darauf einzugehen, was passiert, denn du hast es so beschrieben, dass man sich seinen Teil dabei sehr gut denken kann. Das hat einen feinen Touch.

Zu kritisieren habe ich nur, dass in den vorhandenen Dialogen die Sprache nicht so genau in die Zeit passt. Sie ist eher an unsere angepasst.

Aber im Großen und Ganzen eine liebevoll gestaltete Geschichte.

LG
Silva
Von: abgemeldet
2009-06-11T20:18:38+00:00 11.06.2009 22:18
MEHR....Raitooooo....mehr solche FFs von dir *____*
Ich habe hier beim Lesen gesessen und wäre wirklich im Monitor reingekrochen. Die OS hat mich sehr fasziniert...

Reis Persönlichkeit finde ich sehr interessant geschildert....auf der einen Seite sehr sanftes Aufsehen, doch auf der anderen Seite laut Kai, grausame Worte sprechen könnend....das hat mich sehr fasziniert und ich persönlich bin begeistert Rei mal mit so einem Charakter zu erleben und Kai eher in einer eingeschüchterten Rolle zu erleben....

Interessant finde ich auch, dass du alles nur angedeutet hast...Kais Rolle zu Anfang und dann die Entwicklung zu dem Zeitpunkt wo Kai indirekt zu Reis Lustknabe wird....wirklich herrlicher Übergang auch die Geschichte mit den Steureintreibern....

Man, ich schäme mich fast, ich müsste noch sehr viel mehr Worte für diese kleine OS finden, doch mir bleiben sie einfach im Halse stecken...ich kann nur sagen, dass es einer der besten OS ist, die ich je gelesen habe....und es kribbelt, ich will mehr solcher FFs von dir lesen....LOS....schreibe bitte mehr solcher OS oder FFs oder was auch immer, aber MEHR...xD

Einfach genial....xD
Von:  Chichi
2009-06-01T02:38:22+00:00 01.06.2009 04:38
HAMMER
HAMMERGEIL
Man, also ich bin hier echt begeistert. Ich habe bisher noch keine derartig gelungene FF gesehen, die sich a) mit Japanischer geschichte befasst und b) das thema Homosexualität total normal behandelt! Ich weiß, Voraussetzung für slash-fandoms ist dass homosexualität "normal" gehandhabt wird (auch wenn die realität für viele anders aussieht) nur meine ich, dass solche dinge ja tatsächlich im frühen Japan stattgefunden hatten (wobei ich nicht weiß ob es Daimyos gab die wirklich so einen Lebensstil führten xD) und somit gewann das für mich umsomehr an glaubhaftigkeit. Ich hoffe mich versteht hier keiner flasch hahah XD;

Jedenfalls finde ich es lustig, Kai ist 18 aber er wird mit Junge angeredet am anfang..ich musste an einen 10 jährigen denken -_-...sofern ich mitgekriegt habe, waren die meisten jünglinge aber 16 die "solcher" dinge unterzogen worden sind?...

Ich finde zwar Rei hier ziemlich ooc, aber irgendwie passt es auch zu seinem äußeren, ich konnte mir alles ziemlichgut vorstellen. ich fände es auch gruselig wenn ein schöner Rei böse sachen sagt hahaha xD

achja und was ich ganz ganz dringend anmerken will: du hast auch japanisch geschrieben! ich musste die ganze zeit an japanische bildkunst denken, die art wie sie gemalt sind, so hast du diese ff geschrieben.

Ich bin sehr begeistert, tolles Leseerlebnis echt *_*
Von:  KeiraX
2009-06-01T02:03:29+00:00 01.06.2009 04:03
„Vanity“ – Raitou

Ich kenn das Märchen nicht! *jammer* XDDD
Aber dafür liebe ich die Geschichte *___* Aber so was von <3
Was mir so als erstes aufgefallen ist, ist die Rollenverteilung in der Fanfic – so anders, doch recht ungewohnt, hätten wohl die meisten anderen sie genau anders herum verteilt –, aber dafür wirklich schön und vor allem auch passend.
Ich kann mir Kai in der Rolle des kleinen eitlen, trotzigen, hochmütigen und aufmüpfigen Kindes so gut vorstellen. Und Rei in der Rolle des Herren in dem Fall auch, dass es echt genial ist.
Wie gesagt, ich kenn das Märchen so gar nicht, daher weiß ich nun nicht, was von dem Märchen wie übernommen wurde (und ich bin ehrlich und grad zu faul das nachzuforschen ^^;;), aber ich denke, ich habe so eine Ahnung, auch wenn ich den Untertitel der Geschichte lese.

Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sonst groß zu sagen soll XD;
Ich mag die Geschichte wirklich sehr, also danke dafür. Sie hat echt meinen Geschmack getroffen ^__^ Und an sich würd ich fast sagen, ich würde mir eine längere Fassung oder was in Richtung Fortsetzung oder dergleichen wünschen, einfach da sie so schön ist und Lust auf mehr macht *g*

Also danke, danke *___*~
[Und ich fühl mich grad doof wegen des doofen Kommentars D:]
<3<3

Von: abgemeldet
2009-05-31T15:37:45+00:00 31.05.2009 17:37
Irgendwie… hab ich zu der Geschichte absolut keinen Zugang finden können. Ich weiß nicht, ob es an der fremden Umgebung lag oder an den Charakteren, die meiner Meinung nach nur die Namen von Kai und Rei getragen haben. An sich ist die Geschichte sehr, sehr gut! Sie ist unglaublich gut geschrieben und man merkt dass die Autorin von der Epoche und den Gegebenheiten Ahnung hatte x3 – aber irgendwie vermisse ich hier eine „richtige“ Geschichte, einen roten Faden, der sich durch den Text zieht. Irgendeine grobe Handlung, denn diese konnte ich leider nicht finden.

Die Charaktere – wie gesagt, ich habe sie nicht erkannt. Es hat auch lange gedauert, bis ich Kon-dono als Rei erkannt habe, da ich zuerst immer an einen perversen Lüstling und später an eine (entschulige) Tunte denken musste. Auch Kai hat mir mehr an eine Goldmarie erinnert, denn an unseren geliebten Russen. Und dafür, dass es ja eigentlich eine KaRe hätte sein sollen, hat es einfach nicht gepasst. Und das hat mich gestört. *sighz* Für ein ganz normales Märchen hatte es sehr gut gepasst, ich könnte mir sogar gut vorstellen, die Geschichte so in einem Buch zu finden, aber als KaRe konnte ich sie nicht identifizieren.


Von:  Pfefferminze
2009-05-29T15:10:49+00:00 29.05.2009 17:10
Okei, bevor ich jetzt loslege: Schon in der Einleitung die Vokabeln haben mich diese Fic wirklich genau lesen lassen. Normalerweise überlese ich gerne auch mal das ein oder andere Wort (hence warum ich eigentlich eine schlechte Beta bin) und ich liebe die Zeit in die du die Geschichte versetzt hast.

So, Kai als Bauernjunge/Lustknabe und Rei als Shôgun war eine echte Überraschung und Abwechslung, die dir gut gelaungen ist. Kai als stolzen und eitlen Kerl ins einer Situation, in der es eigentlich eher weniger gut sein konnte, fand ich passend, unter anderem weil ich ihn mir auch, wenn er die Zeit und die Ruhe dazu hat, als Diva vorstellen kann X3

Der Sprachstil hat mri unglaublich gefallen, relativ altertümlich und wunderbar zum in die Zeit versetzen, mal zum richtig abschalten.

Was dagegen weniger gefallen hat, waren die unglaublich vielen Fakten. Irgendwann bin ich einfach nciht mehr mitgekommen und hab es dann auf die Seite geschoben und japanische Herrschaftsperioden und deren Namen sind eh nicht so mein Fall, aber das ist alles sehr subjektiv, denn irgendwo hat es mir auch gefallen.

Was mir nun eher so... was ich als Schade empfunden habe, war die richtige Beziehung die beschrieben worden hätte können. Es ist wunderbar suggestiert worden mit kleinen Worten und Beschreibungen, Kais Eifersucht kommt raus und der eine Abend zwischen Reis Beinen, aber so das Deutliche hat mir gefehlt, das offene(?) ich find nicht das richtige Wort... obwohl es wohl auch seinen Charme hat, aber momentan ist das eher weniger etwas für mich gewesen.

Die Umsetzung vom 'tollpatschigen Müllersbursch' zum 'eitlen Bauersjungen' war vollkommen unerwartet. Ich hab mir ja Gedanken gemacht, wie man es umsetzen könnte (vllt. war es demnach doch nicht so überraschend für mich, dass Rei zum Shôgun wurde) aber in der Richtung? Ich mag die Idee aber, vor allem die Sünde dahinter x3

Naja, Alles in Allem eine wunderbare Geschichte.
*flausch*

lg, Ming
Von:  X66
2009-05-28T21:32:22+00:00 28.05.2009 23:32
Ich mag historische Romane sehr gerne (es gibt zwar Schlechtes, aber auch ziemlich viel Tolles!) – es ist einfach die schönste Art, etwas über Geschichte zu erfahren und eine Möglichkeit, die ganzen Geschehnisse auch zu behalten. Diesen Aspekt von Vanity fand ich schon mal toll, aber er beinhaltet gleichzeitig, was mir bei diesem One-Shot leichte Probleme bereitet hat. Teilweise waren es mir ein paar zu viele Fakten, zu viele geschichtliche Informationen im Vergleich zu der Menge an Details, die die Beziehung von Kai und Rei lebendig machen und so auch die emotionale Bindung zu den Charakteren knüpfen.

Es war sehr interessant, als diese Dinge der japanischen Geschichte zu erfahren, keine Frage, und ich habe mit Sicherheit eine Menge neu gelernt, was mir auch gefallen hat. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Fakten eher im Vordergrund standen als der Rest. Ich denke, es hätte mir einfach besser gefallen, wenn die Beziehung von Kai und Rei (die eine so unglaublich interessante ist bei diesem „Machtgefüge“ von Daimyo und Lustknabe!) noch mehr von dir beleuchtet worden wäre, während der geschichtliche Hintergrund praktisch nebenbei herauskäme.

Ganz anders mein Eindruck vom Ende – ich liebe es! Ab „Mit Rüge und Streicheleinheiten[…]“ sind alle Wörter so schön und genau passend gewählt und beschreiben mein Bild von Kai und Rei zusammen ziemlich exakt. ♥

Insgesamt also eine geteilte Meinung zu diesem Wichtelviech, aber ich denke, du weißt, wie meine Kritik gemeint ist <3

*plüsch*
Von:  Yukitohana
2009-05-01T17:13:58+00:00 01.05.2009 19:13
ist dir gut gelungen.
Von:  Atem
2009-04-20T21:43:42+00:00 20.04.2009 23:43
Wow... Gleich zu Beginn die Begriffserklärung hat mich stutzen lassen. Ich kam mir unweigerlich in den Japanisch-Geschichtsunterricht zurückversetzt vor... und ich dachte mir nur: OMG!! Nicht schon wieder!! XD Ich habe das Fach gehasst... naja wohl eher, die Vortragende, aber zumindest sind mir die Begriffe alle bekannt XD"
Wow... setze ich gleich nach. Alle Achtung! Sich an so etwas heranzuwagen, finde ich toll. Bei den gebleichten Haaren musste ich allerdings zuerst an Max denken und nicht an Kai... das hat mich ein wenig verwundert XDDD.

Rei als Shôgun... XD Ich hätte mir immer Rei als "Lustknaben" oder "persönlichen Diener" vorgestellt. Kai bringt da ein wenig neues Licht hinein... und die Idee gefällt mir. Sie lehnt sich sehr vage an mein eigenes Projekt, welches sich aber in China zutragen wird, an XD... allein deshalb habe ich die ganze Geschichte über ein Schmunzeln auf den Lippen gehabt.
Ein wenig muss ich Schneekatze zustimmen in dem Punkt, dass man an manchen Dingen noch ausführlicher drauf eingehen hätte können... und JA ich bin pervers!! Und ich steh dazu!! Aber ein wenig tiefer gehende Berichte über die lustbringenden Momente wäre nicht schlecht gewesen!!! >.<;;;

Ansonsten... XD""" OI! Ich komme mir so mies vor... so auf Entzug *lach*. Ich freue mich schon auf neuen Stoff von dir ^^. Also los, mach dich an die Arbeit *anpoke*

*flausch* Rei~


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