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Schwarz/Weiß

von

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Wohnungsbesichtigung

Am nächsten Tag klingelte es an meiner Tür. Ich wusste, wer dort stand und was sie wollten.

Ich lächelte.

Als ich die Tür öffne, stehen zwei Typen im Anzug vor mir. Zeigen mir ihren Dienstausweis und fragen, ob sie hereinkommen könnten.

Ich trat einen Schritt zur Seite und bat sie mit freundlicher Stimme herein. Sie ahnten nichts.

Einer der beiden Typen war der Bulle, bei dem ich gestern Abend war. Er schien ziemlich nervös zu sein und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Als er mir in die Augen sah, spürte ich seine Angst. Ich lächelte.
 

Wir setzten uns an den Tisch und der Ältere von beiden ergriff das Wort.

Fragte, wann ich Dirk das letzte Mal gesehen hätte, wie wir zueinander standen und solche Dinge.

Ich antwortete im ruhigen Ton und ließ den Bullen nicht aus den Augen.

Der Ältere blickte auf meinen Rahmen, indem die zwei Bustickets von gestern neben dem Bild von Dirk und mir hingen. Ich hatte es mir heute morgen noch rahmen lassen.

Über dem weißen Rand hing meine schwarze Sonnenbrille.
 

Ehe er fragte, fiel ich ihm schon in sein nicht ausgesprochenes Wort. Sagte ihm, dass es als Andenken wäre. Für Dirks letzten Tag.

Wäre er schlau gewesen, hätte er mich gefragt, warum ich so spät noch Bus fuhr und wohin.

Natürlich war er es nicht. Er schenkte dieser Kleinigkeit keinerlei Beachtung. Er hasste Schwule.

Ich hasste ihn auch. Wir schenkten uns nichts.
 

Als sie wieder gingen, sah mich der ältere Bulle noch einmal an. Er schaute in unsere Wohnung. Keine Ahnung, ob er nach etwas Verdächtigem suchte. Ob ich Handschuhe irgendwo liegen hätte oder Mordpläne auf einem Zettel an der Pinwand hängen hatte. Vielleicht betrachtete er auch nur noch einmal unsere Wohnung, weil er uns verachtete. Ich lächelte.
 

Ich schloss die Tür und hörte sie flüstern. Sie philosophierten darüber wie abartig es doch sei, einen Mann zu lieben und dass ich nicht so aussehen würde, als wäre ich ein Mörder.

Ich war fein raus. Dachte ich zumindest.
 

Später am Abend rief mich der Bulle von gestern Abend an. Jammerte mich voll, dass er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könne, dass ich es tat und er es wusste.

Ich lächelte bei der Vorstellung daran, wie erbärmlich er gerade aussehen musste.

Als er endlich aufhörte zu reden, nein, fast zu heulen ergriff ich das Wort.

Ich fragte ihn, ob er reden wolle. Wir könnten uns treffen und er könnte mir alles sagen, was ihn bedrückte. Ich lächelte, musste fast lachen, als ich mir selber dabei zuhörte. Spielte meine Rolle aber weiterhin perfekt und redete weiter im ernsten Ton.

Er fiel wie erwartet darauf herein.

Morgen Abend um 21Uhr also. Ich lächelte.
 

Ich würde einen größeren Rahmen brauchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-03-30T20:19:59+00:00 30.03.2009 22:19
He, ich mag die Story auch.
Hab ich dir ja gesagt, aber ich machs auch noch mal offiziell.
Der Schreibstil gefällt mir und auch Farins Art ist sehr...ich sag mal interessant ;)
Schreib schnell weiter, es ist nämlich spannend.


Von:  Toozmar
2009-03-30T18:31:39+00:00 30.03.2009 20:31
immer noch wow. Ich find die Story so klasse und so ein "blutrünstiger" Farin gefällt mir irgendwie o.O

(warum bin ich eigentlich die einzigste die hier kommis schreibt?)


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