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Ehre und Stärke III : Maats Flügel

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Vielen Dank an alle Kommentarschreiber. Helft mir doch aus einer misslichen Lage: Sollen wir unseren Fokus nun für eine kurze Weile nach Rom und Heero richten? Oder lieber erst später?

Und dann bin ich so schamlos und mache nochmals Werbung für meine eigene Slashstory „Holz und Elfenbein“.
 

Kapitel II
 

Das saß Zechs nun. In einer dunklen, stickigen Kabine und starrte eine Schale an, die mit Wasser gefüllt war. Draußen vor der Tür stand mit Sicherheit Duo und drückte sich das Ohr platt in dem Versuch zu lauschen und zu begreifen, was wohl in der Kajüte vor sich ging.
 

„Ich muss wahnsinnig sein.“, murmelte Zechs halblaut und seufzte. Was er sofort bereute. Das Weihrauch und der Stechapfel verwandelten jeden Atemzug in eine potentielle Gefahr. Zechs spürte bereits die Auswirkungen der Droge, sein Kopf fühlte sich sonderbar leicht an. Wie eine Luftblase unter Wasser, die zur Oberfläche hin strebte. Zechs hoffte nur, wenn er die Oberfläche durchbrach, dass er dann wusste, was zu tun war. Er verabscheute Drogen und hatte er nicht Treize gehörig den Kopf gewaschen als sich dieser noch vor ein paar Wochen in Rom in den Rausch der Droge geflüchtet hatte?

Zechs wusste um die Gefahr und hatte sich nun selbst diesen giftigen Dämpfen ausgeliefert.

Er versuchte möglichst flach zu atmen, doch es half nicht viel. Vielleicht sollte er so langsam beginnen? Bevor er noch ganz den Verstand verlor. Wenn er nur wusste, wie...
 

Quatre indes regte sich nicht und Zechs machte sich bereits Sorgen, ob die drogengeschwängerte Luft dem Tribun nicht noch mehr zusetzen und seinen Körper nur noch weiter schwächte.
 

Ja, er musste sich beeilen. Um seinetwillen, aber auch um Quatres Willen.
 

Zechs konzentrierte sich wieder auf das Wasser in der Schale. Er konnte sein Spiegelbild darin ausmachen, den Schein der Kerzen, die behauenen Planken der Kajüte. Doch durch die ständige Bewegung des Schiffes, wollte sich keine perfekte Spiegelung einstellen. Vielmehr zitterte sein Ebenbild bei jeder Welle die auf den Bug traf.

Wie sollte er da einen Geist beschwören? Oder vielmehr die Erinnerung an einen? Wenn er nicht einmal den Spiegel richtig benutzen konnte. Das Fenster zu den Geistern und Ahnen, der Zugang zum Geisterreich.
 

Aus letzter Verzweiflung beugte sich Zechs über das glimmende Stück Kohle auf welchem der Weihrauch und der Stechapfel lag. Er atmete den Rauch tief ein und behielt ihn in seiner Lunge. Unterdrückte den Drang zu husten.

Er versuchte an gar nichts mehr zu denken, nur noch an das Bild, das er für Quatre aus dem Nichts entstehen lassen wollte. Die schlanke, zähe Gestalt Trowas, seine grünen Augen, die Zechs an Moos erinnerte, das braune Haar. Die Strähnen, die dem Pferdeknecht ins Gesicht hingen und sein Auge verdeckten. Seine Bewegungen, die liebevollen Koseworte, mit denen er die Pferde beruhigt hatte. Dies alles war Trowa, den Menschen, der Quatre über alles liebte.
 

Als er dann den nächsten Schritt vollziehen wollte, bemerkte er, wie ruhig er geworden war. Es war Zechs als ob er neben sich stehen würde. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er beobachtete sich selbst, wie er nach dem Messer griff, dann kurz inne hielt und stattdessen Quatre eine schallende Ohrfeige gab.

Es war als ob sich sein Geist in zwei Hälften geteilt hätte. Die eine Hälfte kommentierte kühl das Vorgehen und stellte Mutmaßungen darüber an, wie sinnvoll die Sache war, die er im Begriff war zu tun. Die andere Seite schien nicht mehr seinem eigenen Willen zu gehorchen. Es war als ob fremde Mächte ihn in Besitz genommen hätten und nun begannen rücksichtslos ihr Werk zu tun. Auch wenn Zechs sich in seinem Innersten dagegen sträubte.

Doch dies war erst der Anfang.
 

Der Tribun reagierte nicht auf die Züchtigung, obwohl sein Kopf auf dem Kissen von rechts nach links geschleudert worden war. Der kurze Schmerz der Ohrfeige war wohl nicht groß genug, um ihn für eine kurze Weile aus seinem Schlaf zu reißen.

Also blieb doch nur das Messer als letzten Ausweg. Zechs hielt es über die Klinge der Kerze.
 

Kurz drückte er die scharfe und hieße Klinge gegen Quatres Haut, dann zog er es mit einer heftigen Bewegung quer über die Brust. Der Schnitt war nicht tief, nur ein paar Tropfen Blut quollen über die Wundränder. Doch es hatte ausgereicht: Quatre stöhnte und seine Lider flatterten, doch öffneten sie sich noch nicht.

Mit einem gewissen Maß an Abscheu sah sich Zechs den Daumen auf die Wunde legen und zudrücken. Ein Tropfen Blut rollte wie eine perfekte, rote Perle über die bleiche Haut.

Dann beugte sich Zechs hinab zu Quatre.

„Quatre.“ Seine Stimme klang nicht so tief wie üblich. Es klang vielmehr wie eine Liebkosung, mehr wie ein Geliebter der nach seinem Partner rief.

Irgendetwas musste er richtig machen, denn Quatres Körper regte sich und seine Hände tasteten ruhelos über das Laken. Zechs ließ ihn nach seinen Fingern greifen und spürte den festen, verzweifelten Druck, den Quatres Hände ausübten fast so als ob sie sich festhalten wollten. Das gab ihm Hoffnung, aber er brauchte noch etwas mehr. Wieder drückte er mit den Fingern in den Schnitt und dieses Mal riss Quatre die Augen auf. Er richtete sich sogar vor Schmerz im Bett auf und betrachtete seine Umgebung mit verwunderten Blick. Dann sank er wieder kraftlos auf das Kissen zurück.

Zechs drückte noch einmal zu. „Quatre.“
 

„Uh, Trowa...“, Quatres Stimme war kaum vernehmbar.
 

„Ja. Ja, ich bin hier.“, flüsterte Zechs und seine Hand legte sich auf die Stelle unter der Quatres Herz schlug. Der Herzschlag wurde regelmäßiger und ruhiger. Nicht mehr das verzweifelte Flattern eines kleinen Sperling, sondern mehr und mehr kraftvolle Schläge eines Adlers.
 

„So ist es gut, Quatre.“ Zechs erkannte seine eigene Stimme kaum mehr. Es klang nicht nach seiner Stimme. Aber vielleicht waren dies auch nur die Drogen, die ihm seinen Realitätssinn raubten. Er glaubte, sich mehr und mehr in der Illusion zu verlieren, die er für Quatre beschworen hatte.
 

„Trowa!“ Quatre wandte den Kopf und fixierte Zechs. Doch seine blauen Augen sahen nicht den Germanen vor sich, sondern den süßen Geliebten. „Oh Trowa. Ich dachte, ich hätte dich verloren.“
 

„Nein. Ich bin da.“
 

Quatres Hand hob sich und die Finger strichen schwach über Zechs‘ Gesicht. „Oh Trowa.“, wiederholte der Tribun erneut. „Ah.“, er lächelte und seine Augen schlossen sich, friedlich dieses Mal. „Küss mich, Trowa.“, murmelte er.
 

Zechs sah sich selbst entgeistert zu, wie sich sein Körper näher an den von Quatre schob. „Halt! Hört auf!“, wollte er brüllen und sich bewegen, aber er konnte nichts tun und nur zusehen, wie sich seine Lippen auf die von Quatre legten.

Aber am schlimmsten war es, dass Quatre darauf reagierte, er bewegte seine Lippen und streckte den Kopf um noch mehr von den Liebkosungen zu erhalten.

Dann wurde sein Körper schlaff und er schlief ein. „Trowa...“, hauchte er noch mit verbliebener Kraft und er lächelte.
 

Ein lautes Krachen war zu hören als Zechs‘ Beine unter ihm nachgaben und er auf den Boden neben dem Bett fiel. Er kämpfte darum zu atmen, doch bekam er keine Luft. Sein Hals war wie von einer Schlinge umgeben. Seine Hände kratzten über die Haut um die imaginäre Schlinge zu entfernen und Fingernägel wurden blutig.

Dann erinnerte er sich daran, dass es nur die Drogen waren und krallte seine Finger stattdessen in den Stoff seiner Tunica. Er kroch zur Tür und klopfte dagegen. „Duo!“, krächzte er. „Mach auf, schnell.“ Er hustete und rang nach Luft.
 

Dann endlich öffnete sich die Holztür vor seiner Nase und nie hatte die feuchte, abgestandene Luft unter Deck köstlicher gerochen.

„Zechs!“, Duo kniete neben ihm, nachdem er einen Blick auf Quatre geworfen hatte und es diesem augenscheinlich gut erging – wenn man von dem blutigen Schnitt auf dessen Brust einmal absah.
 

„Bring mich nach oben.“ Noch immer war es nicht mehr als ein Krächzen, aber zumindest konnte er freier atmen und der Drang sich den Hals aufzureißen nahm ab.

Gemeinsam stolperten sie ans Freie an die Reling. Es war mittlerweile dunkelste Nacht. Zechs war sich nicht bewusst gewesen, dass so viel Zeit vergangen war. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Holz.

Duo drückte ihm einen Becher mit Wasser in die Hand, was er dankend annahm und in einem Zug leer trank. Wortlos hielt er dem Sklaven erneut den Becher hin.
 

So langsam hatte Zechs den Eindruck, dass er wieder die Kontrolle über seinen Körper inne hatte. Das merkwürdige Gefühl des Geteiltseins flaute ebenso schnell wieder ab, wie es gekommen war. Zumindest stand er nicht mehr neben sich und beobachtete sich Dinge tun, die er sich in seinen wildesten Träumen nicht ausmalen konnte.

Kurz berührten seine Finger seine Lippen. Dabei schmeckte er Blut und schnell trank er den nächsten Schluck Wasser, damit er sich nicht übergeben musste. Es war Quatres Blut. Er hatte den Tribun geschnitten. Er hatte ihn geküsst. Ein kalter Schauer überkam ihm und er hörte Duo schon besorgt fragen, ob alles in Ordnung sei.
 

Mit Mühe nickte Zechs und schickte Duo wieder nach unten. „Schau nach Quatre, lüfte das Zimmer und räume alles wieder auf. Es reicht wenn ich Sally morgen dies erklären muss. Heute Nacht jedoch nicht mehr.“ Denn sicher würde Sally bald aufwachen und nach ihrem Patient sehen. Der Schnitt auf der Brust würde natürlich Fragen aufwerfen und auch behandelt werden müssen, aber unter dem Bettlaken verborgen, konnte die Erklärung und die Behandlung noch eine Nacht warten.

Duo gehorchte und als er kurz darauf wieder an Zechs‘ Seite auftauchte, fühlte sich dieser wieder einigermaßen hergestellt.

Er wollte jedoch nicht in der engen Kajüte schlafen und blieb die ganze Nacht an Deck. Duo brachte ihm eine Decke gegen den kühlen Wind und versprach bei Quatre zu wachen.
 

Bis Zechs endlich in einen tiefen Schlummer fiel, drehten sich seine Gedanken im Kreis. Er versuchte sich zu erklären, was in der Kajüte geschehen war. Was die Macht über ihn ergriffen hatte. Waren es tatsächlich die Geister oder Ahnen gewesen? Hatte er dies nur tun können, weil das Blut der alten Druiden in ihm floss? Wie konnte dieses Blut in ihm mächtig sein, bei den vielen Schandtaten, die er begannen hatte? Mit den vielen Toten, die er um sich angehäuft hatte, seit dem Tag an dem er den Namen Peacecraft abgelegt hatte.

Doch selbst die uralten Gestirne, zu denen er aufblickte, vermochten ihm keinen Rat geben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jogole
2009-03-31T10:46:28+00:00 31.03.2009 12:46
juchui neues kapi ^^.
also ich weiß ja nicht was die anderen leser sagen aber ich würd meinen dass du wohl nochn kapi warten könntest dann wirds spannender, obwohls schon intressant wär was die beiden holzschädel so treiben ^.-.

lg =^^=


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