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Be Your Girl

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Der Nebel

Be your Girl
 

Kapitel 10: Der Nebel
 

„Seht doch Leute, sie kommt langsam zu sich.“ Gebannt starrten die sechs Freunde auf das noch schlafende Digimon.

Yolei und die Anderen konnten es kaum glauben, als ihnen am nächsten Morgen von Matt erzählt

wurde, wie Tai und er es gefunden hatten.

Palmon lag verletzt und kraftlos am See. Mit letzten Kräften hatte sie es noch geschafft, ihre Ranken in Wasser zu befördern um so an Flüssigkeit zu gelangen.

Müde blinzelte sie mit ihren dunkelgrünen Augen: „Wo... wo bin ich?“

„Keine Sorge, Palmon, du bist jetzt in Sicherheit“, sprach Yolei mit lieblicher Stimme zu ihr, was Cody und Ken überrascht aufblicken ließ.

Solche Töne waren sie von dem sonst so aufbrausenden Mädchen nicht gewohnt.

„In Sicherheit?“, brummte das Digimon und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen.

„Wo Lilithmon ist, existiert keine Sicherheit mehr.“ Ihre Stimme war leise und brüchig, die Digiritter merkten dass das Digimon einiges durchgemacht haben musste.
 

Palmon schloss ihre Augen und sofort musste sie daran denken, was sie in Lilithmon's Schloss gesehen und gehört hatte.

Tausende von Digimon, die alle unter Lilithmon's Kontrolle standen, die bereit waren, die Digiwelt so wie war, zu zerstören und in die Menschenwelt einzufallen, um diese zu erobern.

Wo waren sie da noch sicher?

Eine Träne lief über das Gesicht des Digimon's.

Sie hatte Angst vor dem, was noch alles passieren wird, Angst davor ihre Heimat zu verlieren.

Plötzlich spürte sie eine warme Hand auf ihrer Schulter.

„Keine Sorge Palmon, wir sind jetzt hier und werden Lilithmon so richtig in den Arsch treten. Schließlich sind wir doch die Digiritter!“ Voller Zuversicht strahlte Tai sie an und nur zu gerne wollte das Digimon ihm glauben, die Hoffnung mit ihm teilen, doch sie hatte Zweifel, ob sie es dieses Mal wirklich schaffen konnten.

Sie standen so vielen Feinden entgegen, die allesamt stärker waren und hoch entwickelt, während die Digiritter nicht mal mehr ihre Wappen hatten.

„Ah Tai, ich hoffe ja so sehr das du recht hast.“

Ihre Augen öffneten sich wieder und glitten von einer Seite zur Anderen.

Offensichtlich sah sie sich nach jemand Bestimmten um.

„Mimi ist nicht hier“, erklärte ihr Jou als er ihr trauriges Gesicht erblickt hatte. „Als wir in die Digiwelt kamen, wurden wir von einander getrennt. Wo die Anderen sind, wissen wir leider nicht.“
 

Seufzend zog er seine Brille von der Nase und wischte diese an seinem Hemd ab. Seit zwei Tagen waren sie nun schon unterwegs, doch bislang war von den anderen Digirittern keine Spur zu sehen gewesen.

Wer wusste schon wohin der andere Strudel sie gebracht hatte?

Ihre Freunde konnten überall gelandet sein, vielleicht sogar auf einem ganz anderen Kontinent.. Immerhin war die Digiwelt groß und kompliziert.

Traurig ließ Palmon den Kopf hängen.

„Ich verstehe“, sagte das Digimon.

Wie gerne hätte sie jetzt Mimi bei sich gehabt, ihre Wärme und Nähe gespürt. Sich von ihr sagen lassen, dass Alles wieder gut werden würde. Dabei hätte sie ihr sicherlich eins von ihren so warmen Lächeln geschenkt.

„Wir werden sie bestimmt bald finden“, sagte Taichi und legte so viel Zuversicht in seine Worte wie er konnte, auch wenn es ihm immer schwerer fiel. „Mimi und die anderen sind sicherlich nicht weit weg von uns.“

Mit einem reuevollen Blick sah das Digimon zu Tai auf: „Ich... ich muss dir etwas sagen“, begann es stotternd, brach jedoch ab, als ihre Stimme drohte, ganz zu versagen.
 

Interessiert blickte der Junge das Wesen an.

„Du solltest dich erstmals ausruhen, bevor du uns von der Lage hier berichtest“, schlug Tai vor, als er sah, wie schwer es dem Wesen fiel, darüber zu reden.

Doch sofort schüttelte Palmon ihren Kopf, die Angelegenheit konnte nicht warten.

„Es geht um Agumon!“

Bei diesen Worten zog sich alles in Tai's Innerem zusammen.

Er hatte sich bis her ausschließlich auf die Suche nach Mimi und den Anderen konzentriert und Agumon dabei ganz vergessen.

Sein schlechtes Gewissen verpasste ihm sofort einen Stich ins Herz. Agumon war doch so etwa wie sein bester Freund, sein Partner. Wie konnte er ihn bloß vergessen?

Tai's trüber Blick glitt von Palmon weg.

„Du... du weißt, wo Agumon ist?“ fragte er schließlich nach, traute sich jedoch nicht, Palmon direktt anzusehen.

Stumm nickte das Digimon.

„Das ist doch eine gute Nachricht, dann lasst und ihn doch holen, oder seid ihr vielleicht irgendwo verabredet?“

Wieder rückte Jou seine Brille zurecht, welche ihm beim Kopfnicken fast von der Nase gerutscht war.
 

„So einfach geht das nicht“, raunte Palmon und blickte wieder zu Tai, welcher neben ihr auf dem Boden hockte und sich mit seinem schlechten Gewissen herumplagte.

„Was ist den los Palmon? Wo ist Agumon, was ist mit ihm passiert?“

Langsam aber sicher wurde Matt ungeduldig, er wollte doch auch so schnell wie möglich Gabumon finden und diesen in Sicherheit wissen.

„Tai... Agumon ist, er... er befindet sich in Lilithmons Schloss“, gab das Digimon schließlich kleinlaut von sich und wandte den Blick ab.

Schockiert wurde sie von den restlichen Digirittern angestarrt.

„Was?“ schrie Yolei auf und presste ihre Hände gegen ihren Brustkorb. „Aber was macht er den da? Oh nein, sie haben ihn gefangen genommen, stimmt's?“,

Das war eine schreckliche Vorstellung für die Digiritterin, wer wusste schon, was die Feinde mit dem armen Digimon anstellen würden. Sie konnten ihn foltern oder einer Gehirnwäsche unterziehen.

Behutsam legte Takeru eine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie etwas zu trösten.

Nachdenklich blickte Ken das Digimon an: „Du bist auch im Schloss gewesen nicht wahr?“ überlegte der Junge weiter: „Aber es ist dir gelungen, zu fliehen.“

Ja es stimmte sie konnte fliehen, aber das hätte sie nie alleine geschafft.
 

Leicht wurde sie von Tai an seine Brust gedrückt und sofort spürte sie seine Wärme durch sie hindurch strömen, welche das Digimon beruhigte und einen gewissen Schutz bot.

„Es muss schrecklich gewesen sein und es tut mir so leid, das wir nicht bei euch wahren.“

Seine Stimme triefte nur so von Bedauern.

Die Digiritter hatten es versäumt, ihre Digimon zu beschützen, doch jetzt mussten sie sich um so mehr ins Zeug legen.

„Könntest du uns erzählen was genau passiert war?“, fragte Tai sie dann und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Schwach nickte sie ihm zu.
 

„Ich habe noch nie gehört das es jemand geschafft hat, aus dem Schloss zu fliehen.“ Nachdenklich fuhr sich Leomon über seine lange Mähne: „Du hattest großes Glück.“

Gennai hatte ihm davon erzählt, dass viele Digimon entführt und ins Schloss verschleppt worden waren und bislang war noch keines davon wieder zurückgekommen.

„Ja, ohne Agumon hätte ich es nie geschafft. Er ist meine Schuld, dass er noch dort ist“, sprach Palmon leise und musste sich eine Träne aus dem Augenwinkeln wischen.

Sofort schüttelte Tai den Kopf. „Wenn er dort ist weil er dich gerettet hat, dann bin ich sehr stolz auf ihn. Er hat dich beschützt.“

Wieder legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht, es tat gut zu hören, wie aufopferungsvoll sein Digimon war und das sie Beide bereit waren, jedes Risiko für ihre Freunde einzugehen.

„Danke Tai. Ich werde versuchen, euch alles zu erzählen, woran ich mich noch erinnern kann.“

Die Digiritter setzten sich um das Digimon herum und lauschten ihrer Geschichte.
 

„Der Nebel kam wie ein Unwetter über uns, leise und schleichend, dunkle Wolken und etwas Regen, bis es richtig krachte und alles um uns herum schwarz wurde“, begann Palmon zu erzählen.

„Agumon und ich waren zusammen in einem kleinen Dorf, wir halfen dort den Digimon, kümmerten uns um die Kleinen, bauten mit ihnen zusammen die Felder an und reparierten die Häuser.“

Das Digimon legte eine kleine Pause ein und räusperte sich kurz.

„Die Welt schien in Ordnung zu sein, keiner von uns ahnte, dass schon bald etwas so Schlimmes passieren würde, dass unsere Welt wohl der größten Gefahr gegenüberstehen würde, die es bisher gegeben hatte, schweben würde.

Lilithmons Handlanger zerstörten jedes einzelne Dorf, an welchem sie vorbei kamen, sie verschleppten die Digimon, welche sie für kampftauglich hielten, Andere wurden getötet.

Agumon und ich kamen gerade von der Futtersuche zurück ins Dorf, doch es war leer, wie ausgestorben, nur der Nebel war geblieben.

Wir beschlossen diesem zu folgen, er führte uns dicht in den Wald hinein. Je näher wir dem Kern kamen, um so dichter wurde der Nebel, schon bald konnten wir nicht mal die Hand vor unserer Nase sehen.

Irgendwann stießen wir auf zwei Handlanger, die gerade wieder neue Gefangene anschleppten. Wir folgen ihnen, bis wir bei Lilithmons Schloss ankamen.

Alleine der Anblick war so einschüchternd, das Schloss war riesig, tief schwarz, aus den Fenstern drang rotes Licht und wir hatten das Gefühl, es würde uns beobachten.

Also schlichen wir uns hinein, nicht ahnend was eigentlich los war, das Einzige, was wir wussten war, dass die Gefangenen dorthin verschleppt worden waren.

Es war dumm von uns, alleine dahin zu gehen, doch wir konnten ja nicht ahnen, dass eine neue Macht des Bösen erwacht war.

Im Schloss hatten wir uns auf der Suche nach den anderen Digimon verirrt. Wir irrten durch die Gänge, wobei wir entdeckt wurden und mussten fliehen.

Auf der Flucht verlor ich Agumon, ich bin mir sicher, dass die Wände sich mit Absicht verschoben hatten.

Lange habe ich nach Agumon gesucht, doch was ich fand war jemand Anderes. Devimon... er hatte sich mit jemanden unterhalten, später erfuhr ich das es Lilithmon war.

Sie sprachen darüber, wie sie die Digiwelt Zerstören wollten, die Menschenwelt einnehmen und euch, die Digiritter, vernichten.

Devimon ist immer noch voller Rachegedanken, er scheint durch sie noch stärker geworden zu sein, als wir ihn das erste Mal trafen.

Sie fanden und verfolgten mich. Kurz vor einem Ausgang wurde ich fast erwischt, doch Agumon rettete mich. Er zog mich in Sicherheit und hat sich selbst geopfert.

Sie haben ihn gefangen und verschleppt.

Ich schwor mir, euch so schnell wie möglich zu finden, Hilfe zu holen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Lilithmon die Digiwelt zerstört. Aber ihre Armee ist so groß und mächtig.. ich weiß nicht ob wir etwas dagegen ausrichten können.“
 

Fest presste Palmon ihre Hände gegen das Gesicht, sie wollte die Hoffnung nicht verlieren, doch es war so schwer daran zu glauben das sie die Welt noch retten konnten.

„Danke Palmon. Ich weiß nicht ob wir es schaffen können, doch wir werden es versuchen.“

So schnell wollte Tai nicht aufgeben und Agumon's Mut hatte ihn beflügelt. Auch er schöpfte wieder Mut und Vertrauen.

Plötzlich wurde der Wald von einem hellen Licht erfasst, doch es blendete die Digiritter nicht, es fühlte sich warm und vertraut an.

Wie von alleine erhob sich Taichi von seinem Platz, seine Beine trugen ihn tiefer in den Wald, als würde er den Weg kennen.

„Hey, Tai, wo gehst du den hin?“, rief ihm Matt hinterher und sprang auf. Auch die Anderen erhoben sich und blickten einander fragend an. Keiner verstand so recht was plötzlich los war.

„Wir sollten ihm so schnell wie möglich folgen, vielleicht steht er ja unter Hypnose oder so.“ Alleine der Gedanke machte Jou Angst, sie durften jetzt nicht auch noch Tai verlieren.

So schnell die Digiritter konnten, versuchten sie Taichi zu folgen, es schien, als könnten sie ihren Freund nicht erreichen. Sie sahen den Brünetten vor sich, kamen ihm jedoch nicht näher. Er schien sie nicht hören zu können, all ihre Rufe prallten einfach an ihm ab.

„TAI, verdammt noch mal, komm sofort zurück!“ schrie Matt wütend. Ausgerechnet jetzt musste sein Kumpel Schlafwandeln oder was auch immer diese Nummer sein sollte.
 

Taichi hörte seine Freunde nicht, er sah sie nicht. Alles um ihn herum verschwand im grellen Licht, alleine das Ziel war wichtig für ihn.

Er wusste nicht, warum es so war, wohin er ging und was er finden würde, doch er wusste das es wichtig war.

Seine Beine trugen ihn zu einem kleinen Schreien, der zudem auch die Quelle dieses Lichts zu sein schien.

Wie auf Befehl holte er sein Digivice hervor und hielt es hoch. Das Licht wurde heller, bis es schließlich im Digivice verschwand.

Endlich konnten die Digiritter ihren Freund erreichen. Sofort packte Yamato seinen Kumpel an der Schulter und drehte diesen zu sich.

„Hey Tai, was ist los mit dir? Was sollte diese Nummer?“

Doch der Angesprochene sah ihn lediglich verwirrt an. Er verstand nicht, was Matt meinte und löste sich von diesem.

„Seht doch, da auf dieser Steintafel. Das ist doch das Zeichen von einem Wappen“, rief Takeru aus und deutete auf die Tafel über den Schreien.

Verwundert starrten die Digiritter auf die Stelle, auf die der Digiritter der Hoffnung gedeutet hatte. „Oh mein Gott, das kann doch nicht sein, das ist dein Wappen Tai, das Wappen des Mutes“, stellte Jou mit großen Augen fest.
 

Tai traf es wie ein Schlag. Das war es also gewesen, das Licht ging von seinem Wappen aus, es hatte ihn gerufen und deswegen hatte sich so vertraut angefühlt.

„Agumon hat mir wieder Mut verliehen, vielleicht ist es deswegen aufgetaucht“, meinte er, hob sein Digivice hervor und hielt es gegen die Tafel.

Erneut leuchtete es auf, dann löste es sich von der Wand und erfüllte die Gegend mit Licht. Als Tai seine Augen wieder öffnete hing ein Armband an seinem linken Handgelenk.

Interessiert besah er sich das: „Ich habe meinen Wappen wieder.“ grinsend hob er seinen Arm hoch und der Anhänger begann zu leuchten.
 

Taichi fand seinen Mut wieder und so schnell würde ihn nie wieder etwas entmutigen können.
 

~Fortsetzung Folgt~



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