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Don't play with your life - SasuxSaku OS
von

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Gamecube - Don't play with your life!

Gamecube
 

Don’t play with your life
 

Er hatte mit seinem Leben gespielt – und verloren.
 

Sie konnte es nicht fassen! Das durfte doch nicht wahr sein! Wie hatte er es wagen können das zu tun, wovor sie ihn immer und immer wieder gewarnt hatte?

Sakura stapfte wutentbrannt durch ihre Wohnung. Weshalb hatte er einfach nicht auf sie hören können? Mindestens dieses eine Mal...

Sie schüttelte ihren Kopf, dass ihre langen, rosa Haare, nur so durch die Gegend flogen.

„Ich muss mich beruhigen...“, sagte sie mehr um sich selber wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen als zu jemand anderem.

„Es bringt nichts wenn ich den ganzen Tag wie eine Irre durch diese verdammte Wohnung stapfe!“

Wie gesagt, so getan. Nur wenige Augenblicke später hatte sich die Frau eine Jacke übergezogen und verliess die Wohnung, die seit einigen Jahren mit ihrem festen Freund bewohnte. Sie musste zu ihm und sich vergewissern, dass mit ihm alles in Ordnung war. Die Pflegerin wollte gar nicht daran denken was ihm alles sonst noch hätte zustossen können...
 

Wenige Wochen zuvor:
 

„Na endlich, da bist du ja. Ich hatte schon Angst, dir wäre was zugestossen.“

„Mir passiert schon nichts. Ist mir bisher noch nie und wird es auch in der Zukunft nicht. Entschuldige dass es so spät geworden ist. Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen.“ Uchiha Sasuke, Sakuras langjähriger Freund, hatte die Wohnung soeben betreten. Er trat zu der Frau mit den rosa Haaren, welche aus dem Bad angelaufen kam und umarmte sie.

„Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, dass man nie wissen kann. Von wegen nichts passieren. In meinem Beruf kriege ich jeden Tag Menschen zu sehen, die gesagt haben, dass ihnen nichts passieren wird. Aber doch ist ihnen etwas zugestossen. Ich weis, dass du oft viel riskierst in deinem Job und dass du viel zu tun hast. Das respektiere ich auch. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass du zu viel riskierst. Ich möchte nicht, dass es dir so ergeht wie einigen von meinen Pflegebedürftigen Patienten, Sasuke-kun...“, nuschelte sie den letzten Teil und kuschelte sich an den schwarzhaarigen Mann.

„Mir wird schon nichts geschehen. Ich verspreche es dir.“ Er drückte seiner Freundin einen Kuss auf den Mund.

„Immerhin wollen wir in ein paar Wochen heiraten. Glaubst du ich will mir meine eigene Hochzeit entgehen lassen?“, witzelte er lächelnd und auch Sakura konnte nur glücklich lächeln.

Ein weiterer Kuss folgte, bevor sie sich von ihm löste und in Richtung Wohnungstüre lief.

„Wo willst du jetzt noch hin?“ verwundert blickte Sasuke ihr nach.

„Wohin wohl? Wir waren heute Abend mit Naruto und Hinata verabredet, wenn ich dich daran erinnern darf.“

Das Treffen mit der ehemaligen Clique, zu der nicht nur Naruto und Hinata, sondern auch Sai, Ino, Shikamaru und Temari angehört hatten. Ursprünglich war abgemacht worden, dass sie sich einmal im Monat trafen. Jedoch hatten sie inzwischen untereinander ausgemacht, dass es alle 2 Monate stattfand, da es niemand so wirklich jeden Monat schaffte an dem Treffen aufzutauchen. Und nicht einmal bei der jetzigen Konstellation schafften es alle, geschweige denn Sasuke. Er war derjenige, der etwa halbjährlich auftauchte, vielleicht ab und zu sogar mehrmals. Aber er war wirklich selten mit bei diesen Treffen.

„Heute war ein anstrengender Tag und ich habe nicht wirklich Lust darauf Dobe zu treffen. Der blamiert uns auch andauernd. Wie wär’s wenn wir uns einen gemütlichen Abend machen?“

Mit dieser Frage hatte Sasuke Öl ins Feuer gegossen. Denn Sakura war wütend, weil er sie so gut wie nie irgendwohin begleite.

„Dann gehe ich eben alleine.“

Mit hoch erhobenem Haupt verliess die Rosahaarige die gemeinsame Wohnung.

Sasuke schüttelte den Kopf und erhob sich. Vielleicht war es doch besser, wenn er sie begleitete.
 

Die Hochzeit war ins Wasser gefallen. Mindestens genau so wie das Wetter an jenem Tag. Es goss wie aus Kübeln und schien nicht mehr aufzuhören. Genau an diesem Tag hatten die beiden den Bund der Ehe eingehen wollen. Doch war nichts daraus geworden. Sasuke war in einen schweren Unfall verwickelt worden. Einen Auffahrunfall.

Es war noch nicht klar, wer für das Desaster verantwortlich war. Die Polizei suchte fieberhaft nach dem Verantwortlichen. Die Suche blieb bisher aber erfolglos. Leider.
 

Es roch nach Rauch und Alkohol, als Sakura spät abends verzweifelt durch die Strassen der Grossstadt hetzte. Auf der Suche nach dem Ort, an dem, nach Narutos Aussage, der Unfall geschehen sein soll. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, als sie das kaputte Auto ihres Freundes erblickte, dessen Motor kurz nach dem Aufprall zu brennen anfing. Zum Glück war Naruto gerade in der Gegend gewesen. Er hatte den Unfall beobachtet und hatte Sasuke gerade noch rechtzeitig aus dem Auto zerren können, bevor der Motor Feuer fing.
 

„Mensch, Teme! Komm zu dir! Du kannst mich doch nicht hängen lassen!“

Verzweifelt rüttelte Naruto an seinem besten Freund und versuchte ihn irgendwie wieder wach zu kriegen.

„Naruto! Was ist passiert?!“, schrie eine aufgebrachte Sakura, die gerade angerannt kam.

„Ein Auffahrunfall. Der Motor hat Feuer gefangen. Der Verursacher ist abgehauen!“, zischte der Blonde.

„Ich habe bereits den Notarzt alarmiert. Der Krankenwagen sollte bald da sein, Sakura-chan.“, versuchte Naruto die Verlobte seines besten Freundes und seine einstige Klassenkollegin zu beruhigen.
 

Äusserlich hatte sich Sasuke erstaunlich schnell von dem Unfall erholt, auch wenn er ein gebrochenes Bein hatte. Doch war er in ein Koma gefallen. Vor einigen Tagen war er schliesslich wieder aufgewacht aus dem scheinbar nicht enden wollenden schlaf. Alles in allem war Sakura froh gewesen als man ihr vor wenigen Tagen im Krankenhaus mitteilte, dass er bald nach Hause konnte. Doch wurde ihre Vorfreude auf Sasukes Heimkehr je zerstört, von einer Nachricht aus dem Krankenhaus, die Sakura das Gefühl gab, als würde man ihr den Boden unter den Füssen wegreissen und sie in eine endlose Tiefe fallen lassen. Das Sasuke ein Schädelhirntrauma erlitten hatte wusste sie. Die Ärzte hatten jedoch vor kurzem feststellen müssen, dass Sasukes Sehnerven beim Unfall stark beschädigt worden waren. Er war blind.
 

-
 

Geübt öffnete sie die Vorhänge im Krankenzimmer. Noch immer war der Himmel von dunklen Wolken bedeckt, die kaum Licht in das Zimmer liessen.
 

„Bist du das, Schatz?“

Sakura schreckte auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Freund wach war. Die Rosahaarige wollte nicken, da fiel ihr wieder ein, dass ihr Verlobter blind war, weshalb sie mit einem „Ja“ antwortete und sich zu ihm auf das Bett setzte.

„Wie fühlst du dich?“

Sasuke schwieg. Der Uchiha hatte keine Lust zum reden. Er fühlte sich wortwörtlich beschissen. Von der einen auf die nächste Sekunde war er zum Krüppel geworden. Er war blind. Seinen Job konnte er somit gleich mal vergessen. Weshalb hatte er bloss so dumm sein müssen und seine Nase in diesen Fall hineinstecken müssen? Das hatte er nun davon. Hätte er lieber mal auf seine Verlobte gehört und nicht mit seinem Leben gespielt. Er hätte während den Beobachtungen entdeckt und getötet werden können.

Entdeckt worden war er jedenfalls. Das stand für Sasuke fest. Ansonsten sässe er nicht im Klinikum und müsste sich bemuttern lassen.

„Tut mir leid.“

„Was?“

„Dass was geschehen ist. Immerhin wollten wir heute Heiraten.“

Sakura stiegen die Tränen in die Augen. Er wusste das Datum noch, auch den Tag, selbst wenn er nichts mehr sehen konnte. Die Rosahaarige war verdammt froh darum, dass er nur blind und nicht auch noch taub war. Denn beides alleine war schon verdammt schwer zu verkraften. Sie würde lange daran zu nagen haben, dass die Liebe ihres Lebens nichts, oder so gut wie nichts mehr sehen konnte. Aber sie würde es verkraften. Früher oder später, dessen war sie sich sicher, als sie den Schwarzhaarigen in ihre Arme schloss.
 

Am Abend liess sich die Rosahaarige, müde und erledigt von einem harten Arbeitstag, in das weiche Doppelbett fallen. Starr blickten ihre grünen Augen an die weisse Zimmerdecke. Ihre Hände krallten sich in die samtige Bettwäsche, die die Farbe von Purpur besass. Die Haruno schloss ihre Augen, stille Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie wünschte sich, dass sie die Zeit zurückdrehen könnte. Sie hätte ihn aufhalten müssen. Sie hätte...

Ein Schluchzen erklang. Es war ihre Aufgabe gewesen ihn aufzuhalten. Und doch hatte sie keine Chance gehabt.
 

„Sasuke-kun...“

„Ja?“

„Sasuke-kun. Was ist los mit dir?“, sanft umarmte sie ihn von hinten und schmiegte ihr Antlitz na seinen Rücken.

„Nichts, Sakura. Ich habe in letzter Zeit nur viel um die Ohren. Das ist alles.“ Erwiderte der Uchiha leicht gereizt. Traurig blickte Sakura ihm hinterher, als er sich in das Arbeitszimmer verzog.

Er setzte sich hin und holte einige Dokumente aus seiner Aktentasche. Von einem bestimmten Fall. Dieser Fall ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er musste sich dringend mit Naruto in Kontakt setzen und herausfinden, ob die Polizei inzwischen weitere Beweise gefunden hatte.
 

Enttäuscht beobachtete Sakura die Tür zum Arbeitszimmer, die Sasuke hinter sich geschlossen hatte, in der Hoffnung, sie würde sich öffnen und ihr Freund hinaustreten. Nach Minuten des Wartens wandte sie sich ab und begab sich ins Badezimmer. Sie entledigte sich ihrer Kleider und drehte die Dusche auf. Das warme Wasser rieselte langsam an ihrem Körper hinunter und liess sie ihre Sorgen um Sasuke vergessen.
 

Im Nachhinein verfluchte sie sich dafür dass sie ihn nicht zur Rede gestellt und ihn immer wieder hatte „entkommen“ lassen. Sie war sich sicher; Wenn sie mit ihm geredet hätte, so hätte er ihr sicher auch mehr erzählt. Aber mehr als ein „ich muss noch mal weg.“, kam am Abend des Unfalls nicht über seine Lippen. Schon beinahe Sehnsüchtig hatte die Haruno ihm hinterher gesehen. Als hätte sie das Unheil vorhergeahnt. Und sie erinnerte sich nur ungern an diesen Tag. Aber sie konnte nichts daran ändern. Es war geschehen was nun einmal geschehen war. Und wie Naruto es so gerne sagte: Die Vergangenheit konnte man nicht ändern. Aber die Zukunft indem man aus der Gegenwart das Beste machte.
 

-
 

5 Jahre zuvor:
 

Sakura Haruno, 20 Jahre alt, sass in einem kleinen Strassencafé, auf ihre beste Freundin wartend, welche soeben angerannt kam. Die Rosahaarige winkte der Hyuuga.

„Hinata!“

„Entschuldige die Verspätung, Sakura-san“, lächelte die blauhaarige ihre beste Freundin an.

„Ist doch kein Problem. Immerhin haben Sasuke-kun und ich auch immer eine halbe Ewigkeit wenn wir uns verabschieden müssen. Besonders dann wenn er wieder in den Zivildienst muss.“, seufzte die Haruno auf.

„Du sagst es, Sakura-san. Schon blöde dass die beiden gerade jetzt wieder Zivildienst haben.“ Betrübt blickte die Grafikerin zu Boden. Mit den Beiden hatte Hinata Naruto und Sasuke gemeint. Sakura glaubte sich verhört zu haben. Anscheinend hatte sich die kleine Hyuuga in den blonden Uzumaki verguckt. Ihr Tonfall war nicht zu überhören gewesen.

„Jetzt mach dir keine Sorgen deswegen. Wir sollten froh sein dass wir die beiden eine Weile los sind“, zwinkerte die Rosahaarige.

„Hai, Sakura-san.“

„Hör endlich mal auf mich Sakura-san zu nennen!“, zeterte die Rosahaarige Pflegerin drauf los.

„Wir sind Freundinnen. Und da hängt man nicht andauernd noch ein –san an.“, belehrte sie die Hyuuga, welche ein schüchternes Nicken von sich gab.
 

Ein Kellner trat auf die beiden zu.

„Was möchten sie bestellen?“, fragte er die beiden Freundinnen höflich.

Hinata bestellte sich einen Pfefferminztee, Sakura einen Früchtetee.

Nach dem der Kellner wieder abgezischt war, richtete Sakura ihren blick in den Himmel.

„Ich frage mich, ob die beiden sich schon wieder streiten.“

„Ich hoffe es nicht. Aber das ist bei ihnen Alltag.“

„Du sagst es. Besonders dann wenn jeder von ihnen wieder ein Zivi ist.“

Die Rosahaarige verdrehte die Augen, worauf die blauhaarige Hyuuga nur kichern konnte. Sie kannte Naruto und Sasuke genau so gut wie Sakura selber, auch wenn sie auf dem Internat nicht mit den beiden in einer klasse gewesen war. Doch schon damals hatte sie sich Hals über Kopf in den Holzkopf von Uzumaki verknallt. Die Frau mit den rosa Haaren fragte sich ernsthaft, wie die Erbin der Hyuuga-Familie sich in so einen Vollidioten verlieben konnte. Auch fragte sie sich manchmal, weshalb gerade sie sich in diesen Kühlschrank von Uchiha hatte verlieben können. Es war wohl so, wie sie es einst in einem Lied gehört hatte: Für jeden Menschen gibt es eine Person, die zu ihm passt. Jeder Mensch besitzt einen Seelenverwandten, der zu ihm gehört.
 

Vorsichtig nippten die Freundinnen an ihren Tees.

„Sag mal, Sakura-chan... Wie kommt es eigentlich dass gerade du dich in Sasuke-kun verliebt hast?“

Die Haruno war baff. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet.

„Wieso willst du das wissen?“

„Naja. Ich meine, am Anfang konntest du ihn ja nicht ausstehen.“

„Stimmt. Jedes Mal wenn er mich geärgert hat hatte ich die grösste Lust darauf ihn in einen Rollstuhl zu verfrachten!“, grummelte die Rosahaarige verärgert. Schockiert blickte Hinata ihre Freundin an.

„Das ist nicht dein ernst...“, murmelte sie bestürzt.

„Ja, jetzt nicht mehr. Aber damals wollte ich einfach, dass er diesen Schmerz auch verspürt. Aber soweit ist es ja zum Glück nicht gekommen.“, grinste sie schliesslich. Sasuke hatte sie mal vor einer üblen Schlägerei bewahrt und sie beschützt. In diesem Augenblick hatte sie erkannt, dass Sasuke innerlich nicht so war wie er sich immer gab. Er war kein arroganter Eisschrank. Sondern ein junger Mann mit einem warmen Herzen voller Gefühle.

Die Rettung war ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, bis sie ihn schliesslich zu einem Gespräch aufgefordert hatte.

„Weißt du...ich kann dich gut leiden, Sakura-san. Deshalb habe ich dich beschützt.“ Ein Lächeln erschien auf seinen Lipen.

„Sasuke-kun“, hatte sie gemurmelt.

„Und denk jetzt bloss nichts falsches von mir.“

Kaum eine Minute später war dieses kühle etwas wieder in seinen Augen aufgetaucht. Doch war es nicht mehr ganz so abweisend wie vorher. Somit hatte sie sich in ihn verliebt
 

„Ich wusste gar nicht, dass du so hinterhältig sein kannst.“, murmelte Hinata schüchtern. Auf Sakuras Gesicht legte sich ein süffisantes Grinsen.

„Du hast keine Ahnung wie hinterhältig ich sein kann.“, zischte sie wie eine Schlange.

Hinata erschrak ab diesem Satz so sehr, dass sie erstarrte.

„Hey, Hinata-chan! Das war nicht ernst gemeint! Glaubst du wirklich ich würde so etwas tun?“

„Naja, ich weis nicht so recht.“, murmelte die Jüngere der beiden verunsichert.

„Mach dir keine Sorgen. Ich bin ein zahmes Lamm. Gerade du solltest das wissen.“

Hinata nickte.

„Ja, ausser Ino und Ami nerven dich mal wieder.“

Augenblicklich verwandelte sich Sakuras eben noch freundlicher Blick in einen Mordlustigen.

„Oh ja. Ino und Ami hätte ich herzlich gerne schon einige Male auf den Mond geschossen.“

Die Hyuuga gab ein Lachen von sich.
 

„So, jetzt zu dir. Wie kommt es dass gerade du dich in den ehemalig vorlauten Bengel wie Naruto verliebt hast?“

Augenblicklich wurde die Hyuuga rot und stupste ihre Zeigefinger gegeneinander.

„Naja...Ich habe ihn schon immer bewundert. Für die Person die er ist. Dafür dass er niemals aufgibt und seine Ziele immer weiter verfolgt. Und dass er manchmal etwas laut und unanständig ist, macht mir nichts aus. Obwohl es mir am Anfang schon peinlich war.“

Die Haruno grinste.

„Seine Überdrehtheit war der ganzen Klasse peinlich. Du hast keine Ahnung wie sehr Sasuke und ich uns ab ihm genervt haben.“

„Naja...er war mal so laut, dass ich ihm mit der Pfanne eins gehauen habe...“, murmelte die Blauhaarige.

„Schön zu hören dass er sogar dir manchmal auf die Nerven geht. Ich werde froh sein, wenn Sasuke wieder zurück ist. Ich vermisse ihn jetzt schon.“

„Ja, geht mir mit Naruto-kun genau gleich.“

Ein Piepen ertönte. Sakura blickte auf ihre Uhr, welche anzeigte, dass in einer halben Stunde ihre Schicht beginnen würde.

„Also, ich muss dann. Wir sehen uns Morgen.“, verabschiedete sie sich mit einer Umarmung und war auch bereits in Richtung Krankenhaus verschwunden.
 

-
 

Die Sonne stieg erhob sich vom Horizont in den Himmel, als Sakura am nächsten Morgen ihre Augen öffnete. Ihre Gedanken wanderten zu dem Brief, den sie gestern, kurz bevor sie von Sasukes „Krankheit“ erfuhr, erhalten hatte.

Die Rosahaarige richtete sich auf und setzte die nackten Füsse auf dem kalten Parkettboden ab. Zuerst würde sie sich eine Dusche gönnen und danach als erstes sogleich ins Krankenhaus fahren.
 

„Hey, Teme! Na, alles klar?“

Verwirrt blickte Sasuke in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

„Naruto?“

„Volltreffer.“, grinste der Angesprochene.

„Hallo Sasuke-kun. Schön dass du wieder zu dir gekommen bist.“ Von Sasukes Seite kam ein einfaches Nicken.

Wieder zu sich gekommen? Ja. Der zuständige Arzt hatte ihm erzählt, dass er zwei Wochen lang durchgeschlafen hatte. Deshalb konnte die Diagnose, dass er blind war, erst relativ spät gestellt werden.

„Kannst du laut sagen, Hina-chan. Immerhin hat dieser verrückte die Geburt von seinem Patenkind verpasst!“

„WAS?!“, der Uchiha glaubte sich verhört zu haben. In der Zeit, wo er im Koma gelegen hatte, hatte sein Patenkind die Welt erblickt?

„Ja, ist so.“, lächelte Hinata, die ihren kleinen Sohn auf dem Arm hielt. Er würde in kürze zwei Wochen alt werden und schlief die meiste Zeit oder wurde von seiner Mutter gestillt, wenn er mal nicht schlief. Der kleine Hiroshi kam vom aussehen mehr nach seiner Mutter, die Augen jedoch hatte er von seinem Vater vererbt bekommen.
 

Betrübt lief Sakura durch das Krankenhaus, bis sie schliesslich vor dem Zimmer stand, welches zurzeit so zu sagen von Sasuke bewohnt wurde. Die Rosahaarige stiess einen stummen Seufzer aus. Wie er die Nachricht wohl aufnehmen würde?

Sie klopfte an, worauf sie die Schiebetür öffnete und in das Krankenzimmer trat. Die Haruno staunte nicht schlecht, als sie sah, wer da bei Sasuke war.

„Naruto, Hinata, was macht ihr denn hier?“

„Ich wollte meinem besten Freund einen Krankenbesuch abstatten, nicht wahr, Teme?“

Sasuke gab darauf keinen Kommentar.

„Ach wie süss. Hiroshi-kun habt ihr ja auch dabei.“, lächelte die Rosahaarige und strich dem Baby über den dunklen Haarflaum auf dem Kopf.

„Hallo Schatz.“, begrüsste sie ihren Geliebten und küsste ihn auf den Mund. Der Schwarzhaarige erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich.

„Morgen, Darling.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Der Schwarzhaarige dachte, dass niemand ausser Sakura das mitgekriegt hatte. Doch hatte er Pech gehabt, denn Naruto und Hinata hatten es genau gehört. „Hast du das gehört, Hina-chan? Ein Uchiha der das Wort Darling in den Mund nimmt.“, prustete der Uzumaki drauf los. Und auch Hinata konnte ein Kichern nicht zurückhalten. Einen Uchiha einmal ein solches Wort aussprechen zu hören war schon merkwürdig. Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen währen sie auf solche Ideen gekommen.

Sasuke verdrehte seine Augen. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte seinem besten Freund die Fresse poliert. Doch dank seiner fehlenden Sehfähigkeit und seinem gebrochenem Bein war ihm dies nicht möglich.

„Sehr witzig, Dope!“, zischte Sasuke.

„Bitte beruhigt euch...“, versuchte Hinata die beiden Männer zu beruhigen. Ihr Sohn war von dem Krach wachgeworden und meldete sich deutlich mit lautem Geschrei.

„Aber Naruto hat schon recht. Wir kennen dich halt von einer anderen Seite als Sakura-chan. Und da ist das einfach nur Witzig.“

„Na herzlichen Dank. Wie viele hintergehen mich eigentlich noch?“

Sakura gab ein Kichern von sich.

„Nimm es ihnen nicht übel. Sie kennen dich halt nur als arroganter Kühlschrank oder Freund. Ich bin die einzige die deine Liebhaberseite kennt.“

Erneut küsste sie den Schwarzhaarigen auf den Mund. Sogleich erwiderte jener den Kuss. Das Argument hatte ihn milde gestimmt.
 

„shht... shht.“

„Ist schon ok, Hiroshi-chan. Mama und Papa sind ja da.“, versuchte Hinata ihren Sohn mit wippenden Bewegungen zu beruhigen. Doch weder sie noch Naruto konnten den kleinen beruhigen.

„Darf ich ihn mal?“, kam die Frage von Sasuke. Verwundert blickte Sakura ihren Verlobten an. Er hatte doch sonst mit Kindern nicht so viel am Hut. Erneut lächelte sie. Naruto wird schon gewusst haben, was er tat, als er Sasuke angefragt hatte.

Mit einem mulmigen Gefühl überreichte sie das schreiende Baby dem Blinden. Als Sasuke den kleinen Hiroshi in den Armen hatte, hörte jener plötzlich auf zu schreien und schenkte dem schwarzhaarigen einen verwunderten Blick. Ein Lächeln erschien auf Sasukes Lippen als er dem kleinen sanft über den Kopf strich.
 

„Ich muss sagen, ein Baby passt zu dir, Sasuke-chan“, nahm die Rosahaarige ihren Freund auf den Arm, als Naruto und Hinata sich verabschiedet und das Zimmer verlassen hatten.

„Wieso?“

„Schade dass du nicht mehr sehen kannst. Das hat zu süss ausgesehen.“, schwärmte die künftige Uchiha und lehnte sich gegen seine Schulter.

„Was ist mir dir los, Sakura? Seit du davon erfahren hast, dass ich blind bin, benimmst du dich komisch. Was soll das?“

„Es ist nichts.“, log sie.

„Ach ja? Passt es dir etwa nicht in dem Kram dass ich blind bin!? Ist es für dich so beschämend einen blinden Ehemann haben zu müssen?! Ich will zum Teufel noch Mal die Wahrheit wissen! Und lüg mich gefälligst nicht an.“, der Uchiha schloss die Haruno in seine Arme.

„Jetzt sag mir schon was mit dir los ist. Ich will den Grund für dein Benehmen wissen. Eher werde ich dich nicht loslassen.“

„Das mag jetzt nicht gerade schlau klingen. Und ich weis, dass es dir nicht gefallen wird. Aber...Ich bin schwanger, Sasuke...“
 

Der Uchiha blinzelte. Er wollte seinen Ohren nicht trauen. Seine über alles geliebte Sakura war Schwanger? Langsam liess er seine Hände, die eben noch auf ihren Hüften gelegen hatten, zu ihrem Gesicht wandern. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, auf jeder Wange einer seiner Daumen. Sasuke fühlte, wie der Frau mit den rosa Haaren Tränen die Wangen hinunter flossen.

„Seit wann weißt du davon?“

„Seit dem Tag, an dem ich auch erfahren habe, dass du blind bist.“

Ein Schluchzer von ihrer Seite war zu hören. Sie hatte Angst gehabt. Angst vor seiner Reaktion weil sie nicht wusste, wie er über dieses Thema dachte. Und auch weil sie wusste, dass er sein Kind niemals würde aufwachsen sehen. Er würde sein eigenes kind nicht sehen können. Das war das was ihr am meisten Angst machte.

„Sakura. Meine Augen mögen ihr Sehvermögen eingebüsst haben. Aber ich besitze immer noch meine Hände mit denen ich die Umwelt erfühlen kann. Vielleicht sollten wir es für mich als neue Art des Sehens betrachten.“

Sie nickte und lehnte sich an ihn. Er sah die Erde nicht mehr aus der Welt der Sehenden, sondern aus der Welt der Fühlenden. Sasuke umarmte sie und bettete seinen Kopf auf den ihrigen.

„Ich freue mich über die Tatsache dass du schwanger bist. Und auch, dass ich mein Kind werde aufwachsen sehen.“
 

-
 

3 Wochen waren seither vergangen. Und es war mal wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel herab und liess die Menschen teilhaben an diesem wunderschönen Sommertag.
 

Sasuke und Sakura waren im Park des Krankenhauses unterwegs. Der Schwarzhaarige musste mit Krücken laufen, da das Bein immer noch nicht geheilt war. Aber er durfte aufstehen. Immer an seiner Seite war seine Verlobte Sakura. Jetzt wo er wusste, dass er in knapp sieben Monaten Vater werden würde, wollte er sie auf jeden Fall ehelichen. Auf dem Weg durch den Park kamen sie auch beim Altersheim vorbei, das gleich neben dem Krankenhaus lag. Auf den Bänken sassen ältere Leute welche einen Rollator besassen oder Laufstöcke.

Als sich die beiden wieder dem Krankenhaus näherten, flüstere Sasuke seiner Geliebten zu: „Ich bin froh dass ich nur mit denen hier rumlaufen muss. Und nicht mit einem Rollator oder einem Laufstock. Ich bin doch kein Opa.“

Sakura grinste. Sie hatte ihm die Umgebung geschrieben und gesagt, was sie sieht. So konnte sie Sasuke die Welt der Sehenden sehen lassen.

„Wie geht es eigentlich dir und dem Baby?“, fragte er als er sich in seinem Krankenzimmer auf dem Bett niedergelassen hatte.

„Alles klar. Ich bin Anfang des 3. Monats. Da ist noch gar nicht so viel los“, lächelte sie. Aber sie freute sich mindestens genau so sehr auf das Baby wie ihr Geliebter. Sie setzte sich neben ihn.

„Und du kannst wirklich nichts spüren?“

„Nein, bisher nicht. Wieso...?“ Ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte, hatte Sasuke begonnen mit seinen Händen ihren Bauch abzutasten. Und er konnte mithilfe seiner Hände sehen, dass sich jener verändert hatte.

„Ich glaube da ist mehr los als du meinst.“, grinste er als er seine Hände von ihr nahm und sie küsste. Verwundert blickte Sakura ihren Freund an. Auch wenn er es nicht wusste, er kannte Sakura gut genug um zu wissen, wann sie ihn verwundert anblickte. Der Schwarzhaarige wurde leicht rot um die Nase.

„Dein Bauch hat sich verändert. Er hat unten eine leichte Ausbeulung.“

„Wirklich?“ Die Frau staunte. Denn was er da ertastet hatte, hatte bisher noch nicht einmal sie bemerkt.

„Obwohl, Ausbeulung kann man das noch nicht nennen. Höchstens Wölbung.“, meinte und fuhr Sakura durch die rosa Haare.

„Ich glaube das kann uns im Augenblick egal sein, meinst du nicht auch?“

Der Uchiha gab ein Nicken von sich.

„Ja. Wichtig ist, dass es dir und dem Baby gut geht. Ich möchte, dass wir so schnell wie möglich heiraten sobald ich aus dem Krankenhaus raus bin, Sakura-chan. Glaubst du das lässt sich organisieren?“

„Ich denke schon dass das machbar sein sollte. Ausser das wäre ausgerechnet am Stichtag.“, meinte die Rosahaarige zwinkernd. Der Schwarzhaarige lachte herzhaft.

„Keine Sorge, so spät wird es schon nicht. Der Arzt meint dass es noch ca. 5 Wochen sind die ich hierbleiben muss. Und danach steht einfach noch die Therapie an.“

Er umarmte seine Geliebte.

„Und die Blindenschrift.“

„Musst du mich daran erinnern? Wir haben eine Hochzeit zu organisieren, da ist das ja wohl zweitrangig.“, zischte er sie schon beinahe an.

„Hey, das war ein Witz. Für die Blindenschrift hast du auch noch nach der Hochzeit zeit.“

In diesem Punkt war er derselben Meinung wie sie. Und sonst könnte er Notfallmässig auch im Krankenhaus anfangen mit dem Erlernen der Blindenschrift. Für den Fall dass es ihm zu langweilig werden würde.
 

-
 

3 ½ Jahre später:
 

Über der Stadt goss es wieder einmal wie aus Kübeln. Uchiha Sasuke, mit einem Blindenstock am Boden und einem Schirm über dem Kopf unterwegs nach Hause, war in seine Gedanken versunken. Er hätte nicht gedacht, dass sie ihm erneut auf die Schliche kommen würden. Jetzt wo er eine Familie hatte. Seine ihn über alles liebende Frau und seinen kleinen Sohn, der bald 3 Jahre alt werden würde. Doch seit dem Telefonat mit Naruto war er sich dessen nicht mehr sicher. Der Uzumaki war immer noch Polizist, genau wie damals. Der Verantwortliche für den Autounfall hatte nach 2 Jahren erfolgloser Suche gefasst werden können. Aufgrund vorsätzlich versuchter Tötung hatte ihn der Richter mit lebenslanger haft bestraft. Sasuke, der vor seinem Unfall als Detektiv gearbeitet hatte, war ohne all zu viel schaden davongekommen. Er war ja schliesslich das Opfer gewesen. Auch wenn er ab und zu etwas durch die schwarze Wand, die seine Augen verdunkelten, etwas sehen konnte, so würde sein Augenlicht wohl nie ganz zurückkehren. Da der Uchiha nun auch die Blindenschrift konnte, arbeitete er als Autor und schrieb Bücher für Blinde, was ihm sehr viel spass zu machen schien.
 

„Tadaima.“, liess der Schwarzhaarige seine Stimme durch die geräumige Wohnung hallen.

„Papa! Papa ist wieder zuhause!“

Eine kleine Gestalt mit kurzen, blauschwarzen Haaren und grünen Augen kam auf den Uchiha zu gerannt. Ein Schrei von dem Uchiha war zu hören. Im nächsten Augenblick lag Sasuke mit seinem Sohn auf dem Parkettboden.

„Mensch, Keisuke. Musst du mich immer so umrennen wenn ich nach hause komme?“, fragte er seinen Sohn und rieb sich den Hinterkopf.

„gomen nee, Papa. Wollte ich nicht.“, schmollte der Kleine.

„Hör auf zu schmollen. Bei mir kommst du damit nicht weit.“, meinte Sasuke während er sich aufrichtete.

„Wo steckt deine Mama eigentlich?“

„Sie hat sich hingelegt weil sie sich nicht gut fühlt.“

„Wollen wir mal nach ihr sehen?“

„Au ja“, grinste der Junge mit den grünen Augen breit.
 

„Mama!“

„Keisuke-chan...sei bitte nicht so laut...“, murmelte Sakura unter der Bettdecke. Sasuke begab sich zu ihr, liess sich auf dem Bett nieder und strich ihr durch die rosa Haare, die ihr inzwischen bis zu der Hüfte reichten. Schon beinahe erschrocken drehte sich Sakura um und war erleichtert, als sie ihren Gatten erkennen konnte.

„Sasuke-kun...Okairi“, flüsterte die Uchiha und schlang ihre Arme um seinen Hals.

„Es tut gut wieder hier zu sein. Endlich bin ich wieder zuhause. Ich werde nie mehr so lange wegbleiben. Das verspreche ich dir.“, flüsterte er und küsste seine Frau auf die Lippen.

Keisuke, der in der Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern stand, schnitt eine Grimasse und streckte seine Zunge hinaus. Wieso mussten diese Erwachsenen auch andauernd rumknutschen? Das war doch einfach nur ekelhaft.

„Keisuke? Ab in’s Wohnzimmer mit dir. Wir kommen auch gleich.“, befahlt Sasuke seinem Sohn barsch. Er mochte es nicht besonders, wenn sie beim Küssen und rumfummeln beobachtet wurden. Und er kannte das Gefühl beobachtet zu werden nur zu gut. Als Blinder konnte er es sogar noch genauer spüren als vorher.
 

Als die beiden ca. eine Viertelstunde später in das Wohnzimmer kamen, Sakura gestützt von Sasuke, hatte ihr Sohn angefangen aus Bauklötzen eine Stadt zu bauen. Vorsichtig setzte sich die Rosahaarige auf die Couch.

„Ist es schon besser?“, fragte Sasuke seine Frau nachdem er ihr ein Glas wasser gereicht und sie davon getrunken.

„Ja. Danke. Schon um einiges.“ Sie stellte das Glas auf dem Couchtisch ab.

„Keisuke-chan. Komm mal her.“

„Ja.“

„Komm zu Mama, mein grosser.“

Wenige Sekunden später sass der kleine auf dem Schoss seiner Mutter.

„Wir haben eine Überraschung für dich.“, grinste Sasuke seinen Sohn an.

„Was für eine?“

„Du kriegst ein Geschwisterchen!“, platzte Sakura mit der Neuigkeit heraus.

„Ein Geschwisterchen?“, fragte der kleine junge mit glitzernden Augen. Sasuke gab ein Nicken von sich. Auch er war überrumpelt gewesen als Sakura es ihm vor ein paar Wochen gesagt hatte.

„Wo ist es? Ich will es sehen!“, flehte er seine Mutter an.

„Du kannst es noch nicht sehen.“

Erneut schmollte der junge an diesem Abend.

„Weißt du, Keisuke, ein Geschwisterchen ist nicht einfach etwas das man sich wünschen kann. Auch kann man es nicht kaufen.“

Langsam aber sicher geriet Sasuke ins stottern. Das zu erklären war doch schwieriger als gedacht.

„Ich will es aber sehen!“

„Keisuke-chan! Dein Geschwisterchen ist noch ganz klein und in Mamas Bauch drin. Es wird dort grösser bis zu dem Tag wo es auf die Welt kommt.“

Verwundert blickte der Kleine auf den Bauch seiner Mutter, wo eine leichte Wölbung zu sehen war.

„Und da ist wirklich mein Geschwisterchen drin?“

„Ja. Du warst immerhin auch mal dort drin.“, klärte sein Vater ihn auf. „Du warst auch mal so klein wie dein Geschwisterchen. Alle Menschen sind mal so klein gewesen.“

„Auch du und Mama?“

„Ja. Auch ich und Mama.“

Keisuke legte seinen Kopf auf den Bauch seiner Mama in der Hoffnung sein Geschwisterchen hören zu können. Er verstand das ganze noch nicht wirklich, aber seine Mama und sein Papa würden es ihm später sicher noch mal erklären.
 

Knapp eine Woche später am Abend klingelte bei der Familie Uchiha das Telefon.

„ja? Hier Uchiha Sakura?“

„Hallo Sakura-chan. Hier ist Naruto. Kann ich mal kurz mit Sasuke reden?“

„Ja. Ich hole ihn dir gleich.“
 

Sasuke war mit seinem Sohn im Wohnzimmer und spielte mit ihm und den Bauklötzen.

„Papa?“

„Wieso siehst du eigentlich nichts?“

„Ich hatte einen Bösen Unfall und da sind meine Augen sozusagen kaputt gegangen.“

„Deine Augen sind also kaputt? Kann man die nicht reparieren?“

„Sie sind nicht kaputt. Stell dir vor du hättest in deinem Kopf vor deinen Augen eine Lampe, die immer leuchtet und dir das sehen ermöglicht.“

Er hielt seinem Sohn eine Glühbirne an die Stirn.

„Die Lampe ist bei mir kaputt und geht nicht mehr. Auch kann ich sie nicht umtauschen oder reparieren lassen. Kaputt ist kaputt. Da kann man nichts dagegen machen.“

„Ich möchte dich mit meinen eigenen Augen sehen, Keisuke. Deine Mama sagt immer dass du schon ein grosser junge bist. Und wenn sie mir erzählt wie du aussiehst habe ich immer das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges verpasst habe.“

Sasuke hatte im eigentlichen nichts verpasst in der bisherigen Entwicklung seines Sohnes. Doch vermisste etwas: Die Bilder in seinem Kopf, die er sich von seinen Freunden, bekannten und geliebten Menschen beschreiben lassen musste um zu wissen, wie etwas wirklich aussah. Er wollte eigene Bilder, eigene Erinnerungen an seinen kleinen Sohn. Und nicht das was seine Frau ihm erzählte, auch wenn sie es gut meinte und sie sich damals darauf einigten. Die Hände alleine reichten zum sehen eben doch nicht. Er konnte die Umwelt ertasten, fühlen wie etwas war. Doch sehen würde er niemals wieder können. Und jedes mal wenn der Uchiha daran erinnert wurde, hatte er das Gefühl sein Herz würde sich zusammenziehen.
 

„Sasuke?“

„Ja?“

„Naruto ist am Telefon. Er muss dringend mit dir sprechen.“

„Weißt du warum?“

„Nein. Er wollte es mir nicht verraten. Aber es scheint ziemlich wichtig zu sein.“

„verstehe.“
 

„Dope? Was gibt’s?“

„Na Endlich, Teme. Ich habe schlechte Nachrichten.“

„Was für welche?“

„Diese Bande, die für deinen damaligen Unfall verantwortlich ist, ist dir tatsächlich auf die Schliche gekommen.“

„Was?! Was soll der Quatsch? Ich bin schon lange kein Detektiv mehr, Dope! Ich...“

„Halt die Klappe Teme, zum Teufel nochmal. Ich versuche nur dich und deine Familie zu schützen. Jetzt wo du blind bist, bist du besonders verletzlich. Wenn du wegen irgendeiner Lappalie im Krankenhaus landen solltest, dann kannst du dir sicher sein dass ich derjenige sein werde, der dich derjenige sein der dich zusammenschlägt, kapiert?“

„Entschuldige.“

„Ich muss mich auch entschuldigen. Dafür dass ich dich eben so angelärmt habe. Kannst du in unser Stammlokal kommen?“

„Jetzt?“

„Nein, in einer Woche. Natürlich jetzt!“

„Gut. Dann treffen wir uns dort.“

Sasuke hängte auf und öffnete die Tür von seinem Arbeitszimmer in das er sich für das Telefonat zurückgezogen hatte. Sakura, die mit Keisuke spielte, schenkte ihm einen verwunderten Blick, als er das Funktelefon an seinen gewohnten Ort brachte und sich schliesslich im Flur die Jacke überzog.

„Wo willst du hin? Es ist doch schon spät.“, die Uchiha kam mit ihrem Sohn auf den Armen zum Flur, wo Sasuke sich gerade die Schuhe anzog.

„Ich habe noch kurz eine Besprechung mit Naruto im Stammlokal zu machen.“

Sakura setzte den kleinen Keisuke ab, der nun doch schon ganz schön müde war und sogleich zu seinem Vater ging. Sasuke drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er auf Sakura zuging, ihr zuerst einen Kuss auf die Stirn, auf die Nase und schliesslich einen langen Kuss auf den Mund gab. Die Rosahaarige erwiderte den Kuss voller Leidernschaft. Sasuke konnte es nicht lassen und liess seine Hand über ihren Bauch leicht gewölbten Bauch streichen.

„In zwei Stunden bin ich zurück.“, flüsterte er ihr zu.

Doch er kehrte niemals zurück. Uchiha Sasuke war noch am selben Abend mitten auf der Strasse erschossen worden.
 

Wenige Tage später fand die Beerdigung statt. Es waren alle gekommen. Alle die Sasuke auch nur irgendwie gekannt hatten. Sogar sein älterer Bruder, den Sasuke bis aufs Blut gehasst hatte. Auch Naruto und Hinata mit ihren 3 Kindern waren anwesend.
 

Die Rosahaarige schritt an das offene Grab. Sie trug ein schwarzes Kleid und einen schwarzen Hut mit einem schwarzen Schleier. Sakura liess eine Rose in das Grab ihres Geliebten fallen. An ihrer Hand ihr gemeinsamer Sohn, der vor wenigen Tagen 3 Jahre alt geworden war. Doch davon würde Uchiha Sasuke niemals erfahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _senorita_marie_
2009-12-28T21:58:16+00:00 28.12.2009 22:58
hallihallo
die ff hat so toll angefangen, aber zum schluss hin ist sie immer trauriger geworden
*Schnief*
musste das sein
leider ein sad end
ich mag beides, also keine sorge, dieser shot hat mir trotzdem total gut gefallen

gglg mary
Von:  Lizza
2009-12-24T20:05:57+00:00 24.12.2009 21:05
Hallo,
es war wunderschön- vor allem das Ende.
Eigentlich sollte ich es eher traurig finden, aber nun ja.
Es ist gut strukutiert sowohl bildlichen als auch sinnlichen. Die Bilder, welche ebim Lesen im Kopf des Lesers produziert werden, laufen wie ein Daumenkino der Reihnenfolge ab und man möchte ein Happy End haben. Der Schluss musste so kommen, darauf hast du entweder hingearbeitet oder es ist spontan entstanden. Wie schon erwährt eine sehr runde Sache.

Frohe Feiertage
Von:  Vertschl
2009-05-23T12:45:23+00:00 23.05.2009 14:45
Gott wie traurig. Beim Schluss hatte ich wirklich Tränen in den Augen. Aber irgendwie dachte ich mir schon, dass ihm irgendetwas passieren wird.
Der Os-Shot ist klasse geschrieben, und auch genügend Absätze sind vorhanden. :)
Ich freue mich auf weitere OSs über SasuSaku.

lg Vertschl


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