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Blutige Leidenschaft

TyKa/ Vampirstory
von

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Womit es begann und wohin es führte

Hi,
 

ja, ich weiß. Es hat wieder ewig gedauert, aber ich gebe mir wirklich Mühe mit dem schreiben der Kapitel. In Anbetracht der Tatsache, was ich noch alles für die Uni machen muss, verwundert es mich ehrlich gesagt selbst, dass ich jetzt schon wieder ein Kapitel hochladen kann. Leider muss ich sagen, dass es mir nicht besonders gefällt. Eigentlich wollte ich es wieder länger gestalten, aber nachdem ich die Hälfte niedergeschrieben hatte, war es auch schon wieder ein ganzes Kapitel. Dies hat leider auch zur Folge, dass in diesen Kapitel nicht allzu viel passiert. Aber keine Sorge :) Die Semesterferien stehen vor der Tür, un auch wenn ich in dieser Zeit eine Menge zu tun habe, werde ich doch des öfteren wieder schreiben können. Schon allein deswegen, weil auch das nächste Kaptiel eines von denen ist, welche die Grundlage der Idee für die Story bildetetn und daher schon ewig in meinen Kopf rumspuckt und somit nur darauf wartet, niedergeschrieben zu werden.

Trotzdem wünsche ich euch jetzt schon mal einen schönen Sommer und viel Spaß beim lesen.
 


 


 

Kai stand weiterhin auf dem Dach des Gebäudes und schaute nach unten, obwohl Tyson schon längst weggegangen war. Was zum Teufel machte er bloß hier? Er wusste doch, dass er sich auf Ray verlassen konnte. Wenn er sagte, er würde auf den Blauhaarigen aufpassen, dann könnte er sich sichern sein, dass ihm kein Leid zustoßen konnte. Aber dennoch hatte wieder eine unsichtbare Macht ihn dazu gezwungen hierher zu kommen und selbst nach dem geliebten Wesen zu sehen.
 

Tyson hatte ziemlich normal gewirkt. Vielleicht ein wenig erschöpft, aber nicht verängstigt, entkräftet oder verstört. Für den Moment war alles gut. Zuerst hatte er so seine Zweifel gehabt, ob Tyson an die Universität gehen sollte, als Ray ihm anrief um ihm mitzuteilen wo sie hingehen wollten. Aber Ray hatte ihm erzählt, dass Tyson darauf bestand und Kai kannte den Starrkopf von dem Kleinen gut genug um zu wissen, dass er nicht umzustimmen war.
 

Aber natürlich hatte er es sich nicht verkneifen können ihnen doch noch hinterher zu schleichen. Vielleicht hatte Ray ihm wahrgenommen, aber die Tatsache, dass er die ganze Zeit von Mädchen und sogar einem Jungen umringt worden war, hatte wohl seine Aufmerksamkeit abgelenkt und er hatte nur noch nach potenziellen Gefahren Ausschau gehalten.
 

Doch was sollte nun weiteres passieren? Tala hatte ihm ein strenges Tyson-Verbot erteilt. Das heißt, er hatte ihn mit Schlägen und Prügeln gedroht, wenn er Tyson vorerst zu nahe kam.
 

Natürlich hatte sich Kai sofort darüber empört und gemeint, Tala hätte nicht das Recht ihm Vorschriften zu machen, aber dann hatte Tala ihm einfach daran erinnert, wer daran schuld gewesen ist, dass Tyson überhaupt weggerannt war. Diese Schuld konnte er natürlich niemand anderen in die Schuhe schieben und somit hatte er sich mit einen Murren erstmals dazu bereit erklärt, die Tyson-Schutz-Aktion ihm und Ray zu überlassen.
 

In ihm spielten im Moment sowieso zwei Gegensätze total verrückt. Zum einen wollte er weiterhin dafür sorgen, dass sich Tyson aus eigener Überzeugung von ihm fernhielt. Auf diese Weise hoffte Kai, dass Brooklyn das Interesse an ihm verlieren würde und Tyson in Ruhe ließ.
 

Aber der andere Gegensatz besagte das genaue Gegenteil. Er wollte Tyson unbedingt in seiner Nähe haben und das aus zwei Gründen. Der erste war ziemlich simpel. Brooklyn würde wohl kaum seinen Fehler einsehen und die Hände von Tyson lassen, nur weil sich dieser als harmlose Affäre entpuppte.
 

Brooklyn war durchgeknallt, skrupellos und gelangweilt. Er würde nicht eher ruhen, bis Tyson ein verstörtes Wrack war. Das alles machte er schon aus reinem Pietätgefühl heraus. Der andere Grund war, dass er Tyson schrecklich vermisste. Er wollte ihn wieder in seiner Nähe haben.
 

Er wollte ihm im Arm halten und ihn küssen. Er wollte vielleicht auch nur sein Lächeln sehen. Er vermisste den Japaner ungemein und auch wenn er glaubte, dass dieses Gefühl falsch war, so war es doch das stärkste das momentan in ihm herrschte.
 

**^^**
 

Tyson konnte mit gutem Recht behaupten mit der momentanen Situation unzufrieden zu sein. Den gesamten Tag an der Universität war Ray bei ihm gewesen und mit Ray zusammen ein Haufen seufzender Mädchen. Was Frauen anging war er jetzt für immer bedient. Und Max wollte er vorerst auch nicht mehr sehen. Wie hatte sein bester Freund nochmal auf seine Homosexualität reagiert? Mit weit aufgerissen Augen und der Überzeugung Tyson würde scherzen.
 

Und was hatte der Blondhaarige heute gemacht? Den ganzen Tag mit Ray geflirtet! Und das schlimmste war, Ray hatte sogar zurückgeflirtet. Max sollte unbedingt nochmal seine Sexualität überdenken, bevor er sich wieder Tyson unter die Augen traute. Knöpfe des Hemdes öffnen, weil ihm angeblich warm war; ständig die Haare zurechtrücken, weil der Wind sie angeblich zerzauste und dann auch noch die Frage, ob der andere Schwule, der ihnen aus dem Seminar gefolgt war, Männerparfum dabei hätte.
 

Tyson hätte kotzen können. Solch billige Anmachen von einem angeblich Heterosexuellen. Nein, für heute war er eindeutig bedient!

„Du wirkst schlecht gelaunt“, meinte Ray und musterte dabei die Karotten, welche Tyson in seinen Frust total zerhackt hatte.
 

„Ständig erzählst du mir, du müsstest auf mich aufpassen, doch das einzige was du heute getan hast war Telefonnummer abzustauben“, erklärte Tyson gereizt und schob die Karotten in einen Topf in dem schon Fleisch und Tomaten vor sich hin kochten.
 

Zum Essen hatte Ray vorgeschlagen sie könnten sich was gemeinsam kochen. Es war 18 Uhr und Tyson wünschte sich der Tag wäre endlich zu Ende.

„Ich hätte natürlich auch jeden K.O. schlagen können, der uns zu nahe kommt. Wäre dir das lieber gewesen?“, fragte Ray vergnügt und rührte im Topf herum. Daraufhin schnaufte Tyson nur und zerschnitt nun auch die zweite Karotte.

„Ich weiß doch, dass das alles im Moment nicht leicht für dich ist, aber willst du nicht wenigstens etwas Normalität im Leben.“
 

„Normal?!“, rief Tyson entrüstet. „Ich verstecke mich bei dir und du weigerst dich, mich nach Hause gehen zu lassen. Was ist daran bitte normal? Ich sehne mich nach meiner vereinsamten Wohnung! Das ist NICHT normal!“
 

Ray seufzte schwer und sah Tyson mitleidig an. „Wir können nicht sicher sein, dass du zu Hause nicht in großer Gefahr bist. Der Orden der Avatar hat dich dort schon aufgespürt und wer weiß, ob Brooklyn dort nicht auftaucht.“
 

„Und wie lange soll das noch so weitergehen?“, fragte der Blauhaarige gereizt und schmiss das Messer das er nun nicht mehr brauchte in die Spüle. „Bis alle Tod sind, die mich verfolgen? Oh, ich habe ja ganz vergessen. Vampire sind unsterblich. Dann geht es wohl nur bis zu meinen Tod. Vielleicht sollte ich mich auf die Straße stellen und warten, dann käme der Tod schon früh genug.“

Mit diesen letzten Worten verließ Tyson die Küche.
 

Normal würde sich Ray dieses Verhalten nur ungern gefallen lassen, aber was sollte er tun? Tyson für seine wahren Worte tadeln?! Er konnte doch selbst nicht sagen wie lange das noch gehen würde. Vielleicht hatte die Einschüchterung bei Ozuma ja Früchte getragen und sie würden Tyson wirklich in Ruhe lassen, aber früher oder später würden sie wohl doch wieder auftauchen. Diese Avatarspinner gaben doch niemals auf. Und was Brooklyn anging… Da hatte Tyson wirklich Pech.
 

Der orangehaarige Geistesgestörte hatte den kleinen Japaner auf den Kicker und er würde nicht eher Ruhe geben, bis er Tod war. Wobei; so nett war Brooklyn nicht zu Leuten die Kai etwas bedeuteten. Immerhin hatten sie immer noch die kleine Hoffnung, dass Brooklyn nichts von Kais wahren Gefühlen für Tyson wusste. Aber das war kein wirklicher Vorteil.
 

Anstatt ihn bis zur Unkenntlichkeit zu quälen, würde Brooklyn ihn nur grausam sterben lassen. Ray seufzte nochmals schwer. Die ganze Situation war einfach zu verzwickt.
 

Tyson hatte sich währenddessen auf das Sofa geschmissen und drückte sich ein Kissen auf den Kopf. Bloß nichts mehr mitkriegen von dieser vermurksten Welt. Wie gern wäre er jetzt in seiner Wohnung und würde auf seinem Sofa liegen. Und sich dort wahrscheinlich wegen Kai die Augen aus dem Kopf heulen.
 

Okay, das letzte war auch Mist, aber immer noch besser als diese Knastsituation hier. Es war wirklich ein Knast. Bevor sie angefangen hatten zu Kochen, war Ray aufgefallen, dass nicht mehr genügend Salz im Haus war. Als Tyson anbot einkaufen zu gehen, hatte er ihm das verboten und bevor Ray ging, verriegelte er Türen und Fenster.
 

„Fehlt nur noch die Sträflingskleidung“, murmelte Tyson in das Kissen.

„Ich glaube kaum, dass dir das stehen würde.“

Sofort riss sich Tyson das Kissen vom Kopf und machte einen Satz vom Sofa. Aber gleich darauf beruhigte er sich wieder.
 

Tala stand lässig vor ihm und musterte ihn mit einen gewissen Interesse in den Augen. Tyson atmete tief durch und schaute betrübt zu Boden. Er hatte sich gerade wirklich erschrocken. Das wirklich erschreckende aber war, dass er inzwischen so empfindlich auf die plötzliche Gegenwart eines anderen reagierte. Früher oder später würde er noch paranoid werden.
 

Tala legte nun den Kopf schief und begutachtete ihn mit seinen eisblauen Augen. Tyson hatte schon damals bei ihren One-Night-Stands Talas Augen bewundert. Dieses tiefe Blau wirkte geradezu einfrierend und hinter den Augen vermutete man meist eine Person, die von der Persönlichkeit her nicht weniger kalt war.
 

Aber bei Tala war dies nicht der Fall. Zwar wirkte er doch immer ein wenig Gleichgültig und Gefühlskalt, aber im Grunde verbarg sich hinter der Mauer eine Person mit mehr Ahnung von menschlichen Gefühlen wie man sie Kai zuschreiben konnte.
 

„Bitte sag mir nicht, dass Kai dich schickt um den Kleinen zu sich zu holen“, sagte Ray der nun aus der Küche kam. Das Tala plötzlich in seinen Wohnzimmer stand, schien ihn nicht zu überraschen. Vielmehr schockierte es Tyson, dass er es so lässig nahm. Zum einen verriegelte er alles, wenn er Tyson für 5 Minuten alleine lassen musste, aber das jemand einfach so in sein Wohnzimmer spazierte nahm er dann doch als völlig normal.
 

Im Moment interessierte ihn aber etwas anderes mehr. Hatte ihn Ray gerade „Kleiner“ genannt. Er kam sich sowieso schon vor wie eine kleine schwächliche Prinzessin, die vor dem bösen Wolf beschützt werden musste, aber dass ihn die anderen nun auch solche „Kosenamen“ zuteilten gab ihm den Rest.
 

Er war in seinen Leben noch nie so schwach gewesen wie bisher (zumindest nicht freiwillig. Das mit Kane war eine andere Geschichte) und jetzt behandelte man ihn wie wenn er aus Porzellan wäre. Das musste enden. Er konnte sich sehr wohl selbst verteidigen.
 

„Glaube mir, Kai und ich werden in Zukunft Gespräche vermeiden, die mit Tyson zu tun haben. Das gestern hatte mir gereicht. Ich will schließlich noch eine Weile länger leben.“
 

Bei diesen Worten fiel Tyson auf, dass Tala auf seiner Wange eine große Blessur hatte. Bisher war sie ihm noch nicht aufgefallen, weil Tala etwas im Schatten gestanden hatte und erst jetzt daraus hervortrat. Er wollte lieber nicht wissen, woher die Blessur kam, aber seinen Worten nach zu urteilen, könnte es auch Kai gewesen sein, der ihn dermaßen eine verpasst hat.
 

„Was hat Kai denn getan, damit da immer noch ein blauer Fleck ist?“, fragte Ray, der anscheinend dieselben Gedanken hatte wie er.

„Hat mir das Jochbein gebrochen.“

Lässig gesagt, wie wenn man von einem abgebrochenen Fingernagel sprach. Tyson erschauerte, aber dann fand er endlich seine Sprache wieder.
 

„Wenn du wegen mir hier bist, dann kannst du gleich wieder gehen“, blaffte Tyson in Talas Richtung. Im Grunde entsprach es nicht seiner Art jemanden anzufahren, der ihm noch nichts getan hatte, aber er glaubte kaum, dass Tala wegen einer Tasse Tee mit Ray hier war.
 

„Das könnte ich tun, aber ich wüsste nicht wieso“, antwortete Tala gleichgültig. „Jetzt wo ich schon mal hier bin.“

„Bist du wegen Ray hier“, fragte der Japaner giftig, „oder wegen mir?“

„Wegen dir!“, antwortete er knapp. „Aber keine Sorge. Kai weiß davon nichts. Der hätte mich nur massakriert wenn er wüsste, dass ich hier bin um nach dir zu sehen.“
 

„Wieso denn nach mir sehen?“, fuhr er weiter giftig fort, dann zeigte er auf Ray. „Der Anstandswauwau erlaubt mir nicht mal alleine aufs Klo zu gehen, dich brauch ich nicht auch noch hier.“

„Du scheinst gereizt.“
 

„Wie könnte ich anders. Ich werde hier behandelt wie ein hilfloses Baby. Ich bin ein erwachsener Mann und lebe schon seit Monaten alleine. Nur weil ein paar Durchgeknallte hinter mir her sind, werde ich doch nicht automatisch hilflos.“

„Diese Durchgeknallten können dich schneller töten als du ,Ich bin erwachsen‘ sagen kannst.“ Diese Verteidigung kam nun von Ray, der sich wohl beleidigt fühlte, weil Tyson seine Schutzmaßnahmen für unnötig hielt.
 

„Genauso gut könnte ich von einen Auto überfahren werden, wenn ich über die Straße gehe“, meinte Tyson sarkastisch.

„Aber auch nur dann, wenn es jemand auf dich abgesehen hätte.“

„Es gab schon genug Leute, die ich genug verärgert hätte, dass sie einen Grund dafür hätten.“

„Gleich kannst du mich noch dazu zählen.“
 

Ray und Tyson bedachten sich mit blitzenden Augen. Tala der sich vergessen vorkam räusperte sich und erhielt somit wieder ein bisschen Aufmerksamkeit.

„Ich mach dir einen Vorschlag, Tyson“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Eigentlich war ich nur hier um ein paar Informationen von dir zu erhalten, aber wenn du unbedingt darauf bestehst, besser behandelt zu werden“, dabei warf er einen scharfen Blick auf Ray, der schon protestieren wollte, „dann nehme ich dich einfach mit zur Recherche.“
 

Tyson verstand zwar nicht ganz, aber dennoch blühte er ein wenig auf.

„Moment mal“, protestierte Ray nun doch. „Ich passe nicht den ganzen Tag auf ihn auf, damit du ihn förmlich zur Schlachtbank führst.“
 

„Reg dich ab“, sagte Tala und nun fixierten seine blauen Augen Ray mit dieser gewissen Kälte. „Ich gehe nicht in irgendein Milieu, sondern nur in die Bar, wo er arbeitet.“

„In die Moonlight-Bar?“, fragte Tyson perplex.

Tala nickte. „Irgendjemand muss Brooklyn doch erzählt haben, dass du eine Affäre von Kai bist.“
 

„Warum?“

„Weil Brooklyn dich nur angegriffen hat, weil er wusste, dass zwischen dir und Kai eine Verbindung besteht und diese Fehlinformation muss er irgendwo her haben. Der einzige Ort, den er aber mit dir und Kai verbinden konnte ist die Moonlightbar.“
 

„Jetzt wo du es sagst, er hat mich dort ja auch angesprochen“, sagte Tyson nachdenklich und stützte seinen Kopf auf seinen Arm. Das kam ihm jetzt schon irgendwie merkwürdig vor. Warum war Brooklyn dort aufgetaucht? Er hatte schon damals so eine Bemerkung gemacht, als würde er nur eine Affäre zwischen ihm und Kai vermuten.
 

„Ich weiß, dass du Kai Hiwataris Spielzeug bist.“

Wie konnte er sich dessen so sicher sein. Damals hatte er vermutet, dass Kai ihm das selbst erzählt hätte, aber das konnte er wohl ausschließen.

„Er hat mal gesehen, wie Kai die Moonlightbar beobachtete. Deshalb hat er dort wahrscheinlich einen seiner Spione hingeschickt.“
 

Eine seltsame Frage regte sich in Tyson. „Warum hat Kai die Bar beobachtet?“

„Natürlich weil er dich vermisst hat. Der sitzt seitdem er dich abserviert hat zu Hause rum wie ein Häufchen Elend. Er geht dich ständig heimlich beobachten.“

Tyson spürte das erröten seiner Wangen. Kai sah ständig nach ihm!? Der kleine Hoffnungsschimmer - der wuchs seitdem er die Wahrheit über Kai wusste - bekam gerade wieder erneute Nahrung.
 

„Ich vermute, irgendjemand dort hat eure Beziehung missverstanden und rumerzählt ihr hättet eine Affäre.“

Tyson dachte angestrengt nach. „Mehrere haben mich dort mit Kai gesehen, aber wer würde schon sicher behaupten wir hätten eine Affäre!?“

Der Blauschopf dachte angestrengt nach und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Shuichi!“
 

**^^**
 

„Groß, silberne Haare, sportlich. Kam mir persönlich etwas zu blass vor.“

Shuichi, Tysons Freund aus der Bar, versuchte sich gerade daran zu erinnern, wie der Typ ausgesehen hatte, dem er erzählt hätte, Tyson und Kai hätten eine Affäre.

„Kannst du dich an mehr erinnern?“ Tyson stand mit bittendem Blick vor ihm und sah ihn eindringlich in die Augen.
 

Sie hatten noch bei Ray gegessen und dann waren er und Tala zur Bar aufgebrochen. Im Moment war noch nicht viel los und somit hatten sie Shuichi der heute Dienst hatte, kurz in eine Ecke zum Sprechen ziehen können.
 

„Er hatte einen … ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll“, sagte Shuichi und legte den Kopf nun schief. „Seine Augen schienen einen gefangen zu nehmen. Hypnotisierend vielleicht.“

„Ich weiß schon um wen es sich handelt“, unterbrach ihn Tala. „Der Kerl heißt Garland.“
 

„Ein Bekannter von dir?“, fragte Shuichi und begutachtete Tala mit unverhohlenem Interesse. Tyson brummte und sah genervt zur Seite. Shuichi hatte eine sehr gesunde Libido. Alles was nicht zu lange fackelte landete in ihn. Anfangs hatten die beiden so ihre Probleme miteinander gehabt, schließlich war Shuichi Kanes Affäre gewesen.
 

Zumindest war Tyson klar geworden, dass nur Shuichi es gewesen sein konnte, der Gerüchte um eine Affäre hätte entfachen können. Als eines Nachts Kai wieder in der Bar aufgetaucht war um Tyson zu besuchen, hatte Shuichi auch Kai mit gierigen Blicken aufgegessen. Damals war die Beziehung zwischen Kai und ihm noch unklar und so wollte er vor dem Anderen nicht behaupten, Kai wäre sein Freund.
 

Daher sagte er ihm einfach nur, sie hätten eine leidenschaftliche Affäre. Da Shuichi sich mit ihm gut stellen wollte, hatte er also die gierigen Augen auf jemand anderen gelenkt.
 

„Warum hast du ihm überhaupt das von mir und Kai erzählt?“, motzte Tyson, der Shuichis Plappermaul verfluchte. „Das geht die Gäste doch nichts an. Auch deine Affären geht es nichts an, falls du mit ihm in die Kiste gesprungen bist.“

„Der Kerl kam mir zu suspekt vor, als das ich eine heiße Nacht mit ihm verbracht hätte“, sagte Shuichi und er schien zu frösteln. „Der hat mir sogar ein wenig Angst gemacht.“
 

„Und warum hast du es dann verzählt?“

„Ich… ich…“, begann Shuchi, „ich weiß es nicht. Ich wollte eigentlich gar nicht mit ihm reden, aber als er mich nach Kai fragte, habe ich irgendwie alles erzählt was ich über ihn und dich wusste. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dann verstehe ich mich selber nicht.“
 

Er sah nun Schuldbewusst auf den Boden. Anscheinend zermarterte er sich gerade den Kopf, warum er überhaupt mit diesen Garland geredet hat. Dabei suchte er verzweifelt den Boden nach Antworten ab. Tyson bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen, weil er ihm so angefahren hatte, denn Shuichis Qual schien echt zu sein.
 

„Ich wollte dich nicht anfahren, aber…“

„Dich trifft keine Schuld“, sagte Tala und legte seine Hand auf Shuichis Schulter ab. Dieser sah verwundert zu ihm auf. „Aber wenn er wieder auftaucht. Dann halte dich von ihm fern. Sag das auch den anderen Mitarbeitern hier.“

Shuichi wollte zu einer Frage ansetzen, aber Tala packte Tyson sofort am Handgelenk und zerrte ihn wieder vor die Bar.
 

„Was hat es mit diesen Garland auf sich?“, wollte Tyson gleich wissen, als sie draußen waren. „Warum erzählt Shuichi ihm etwas ohne es zu wollen?“

„Garland ist Brooklyns treuester Gefolgsmann und er ist ein Empath.“

In Tysons Kopf regte sich gar nichts bei dem Begriff „Emphat“.
 

„Er kann die Gefühle von Leuten erspüren“, erklärte Tala ausführlicher, „selbst wenn sie einen starken Willen haben. Er kann auch irgendwie in ihren Gedanken rumpfuschen. So etwas Ähnliches wie Hypnose. Ich kann das nicht richtig erklären, aber er ist auf jeden Fall gefährlich.“
 

Tyson konnte den Rest selbst schlussfolgern. Brooklyn hatte Kai vor der Bar entdeckt und hatte die Vermutung, dort gebe es etwas Interessantes. Also hat er diesen Garland dort bezüglich Kai rumfragen lassen und Shuichi der dachte, dass Kai und er eine Affäre hätten, hat das dann Garland erzählt, der es wiederrum Brooklyn erzählte.
 

„Aber dann kann Brooklyn im Grunde nicht wissen, dass Kai mehr für mich empfindet als nur… ach, wie soll ich es nennen? Lust?“

„Bist du dir sicher, dass Kais Gefühle tiefer gehen?“ Der Rothaarige wollte Tyson nicht verwirren oder von Kai abringen, aber er wollte testen, wie ernst es Tyson mit Kai war.
 

Er wünschte sich wirklich Kai würde endlich zu seinen Gefühlen stehen und Tyson nicht immer wieder von sich wegschubsen. Aber das konnte nur passieren, wenn er hartnäckig blieb, deshalb musste er den Blauschopf testen. Waren seine Worte nur Phantasie, oder wollte er wirklich um den Russen kämpfen.
 

Tyson dachte kurz nach, doch dann antwortete er mit fester Stimme und seine braunen Augen fixierten Talas eisblaue mit aller Stärke. „Es steht mir vielleicht nicht zu über Kais Gefühle zu reden, aber ich weiß, dass er mehr für mich empfindet, als er zugeben will. Und endlich weiß ich auch, warum er mich trotzdem so abgefertigt hat. Ich will nicht, dass Kai seine Gefühle verbirgt nur weil er glaubt mich beschützen zu müssen!“
 

Tala hielt weiter seinen kalten Blick, aber trotzdem hielt Tyson dem mit seinen trotzigen braunen Augen stand. Dann schloss der Russe seine Augen und lächelte. Kai war bei Tyson in guten Händen.
 

„Zurück zum eigentlich Thema“, sagte er und sah in den Nachthimmel empor. „Vielleicht haben wir Glück und Brooklyn schenkt dir kein Interesse mehr, weil er dich für eine unwichtige Affäre hält. Mit dem Biss hat er schon mehr Aufwand betrieben, als sonst für ihn üblich wäre. Schließlich hat Kai haufenweise Affären.“
 

Nur für den Bruchteil einer Sekunde schimmerte in Tysons Augen Schmerz auf.

„Ich habe aber mehr die Befürchtung, dass er schon von Anfang an mehr dahinter vermutet hat“, murmelte Tala.
 

Und dann lief es Tyson eiskalt den Rücken runter. An diesen Abend in der Bar…

„Willst du mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten, Tyson?“

„Ich würde mit dir gern über einen gemeinsamen Bekannten reden.“

„Ich weiß nicht, was Kai dir über mich erzählt hat, aber ich bin keine schnelle Nummer für notgeile, selbstverliebte Egomanen.“
 

Du meine Güte. Brooklyn war nicht hinter ihm her gewesen! Er wollte nur Informationen über Kai aus ihm raus locken. Er selbst hatte ihn auf seine Fährte gebracht, als er ihm deutlich machte, dass Kai ihn anscheinend verletzt hatte.

„Ich habe mir mein eigenes Grab geschaufelt“, stotterte Tyson und Tala wurde so aus seinen Gedanken gerissen. „Ich dachte, Brooklyn wäre ein Freund von Kai und ich habe ihm klar gemacht, dass ich nicht nur ein One-Night-Stand bin. Davor wollte er nur mit mir reden. Über Kai.“
 

Tala starrte ihn fassungslos an. In seinem Gehirn setzten sich die Rädchen zu einer Lösung zusammen. Seine Hand zuckte als wolle er Tyson eine Ohrfeige verpassen. Instinktiv wich Tyson zurück und schaute ihn aus ängstlichen Augen an.
 

Durch diese Aktion hielt Tala an sich und ballte stattdessen die Hand zu einer Faust und ließ sie zur Seite zucken. Tyson gab einen erstickten Laut von sich, als die Faust auf die Wand traf und dort eine eindeutige Delle hinterließ und leicht bröckelte.
 

„Man kann von dir nicht verlangen jedem Gegenüber misstrauisch zu sein. Du konntest es nicht wissen und es war dein gutes Recht deine Ehre zu verteidigen.“ Er zog die Hand zurück und rieb sich die Knöchel. „Außerdem scheint er trotz allen nicht hinter eure wahre Beziehung gekommen zu sein. Sonst hätte er dicht nicht einfach nur gebissen.“
 

Sie standen noch einen Moment ruhig da. Jeder seinen Gedanken nachschweifend.

„Wir sollten zurückgehen. Es ist schon dunkel.“

Dann machte er einen Schritt auf Tyson zu und umfasste seine Schulter und schob eine Hand unter seine Beine als Tyson instinktiv zurückwich.

„He, was wird das?“, fragte Tyson perplex.
 

„Ich trage dich. Was denn sonst?“

„Kommt jetzt wieder die Beschützernummer?“, entrüstete er sich.

„Nein, ich habe nur keinen Bock, das wir ewig brauchen, weil du lahm bist. Ich kann lässig über die Häuser springen. Wenn du das auch kannst, darfst du gerne selber laufen.“
 

„Ähm… öhm… Ich kann es ja versuchen?!“

Talas spöttischer und auf ihn herabschauender Blick ließ ihn vermuten, dass er ihn nicht glaubte.

„Ich will trotzdem nicht, dass du mich auf den Armen trägst.“
 

Talas Mundwinkel zuckten und ohne das Tyson auch nur einen Ansatz zum Protest machen konnte, packte Tala seine Beine, warf ihn über seine Schulter und sprang auf den Balkon des nächsten Hauses, sprang auch noch die anderen hinauf und schon ging es von Hausdach zu Hausdach. Tyson war zu schockiert um zu schreien.
 

**^^**
 

Seine Lungen brannten, seine Füße fühlten sich an, als wären sie im Schnee erfroren. Und dennoch, trotz dieser Qualen rannte er weiter. Er drückte die Hand auf die Wunde an seiner Seite. Es war kein tiefer Schnitt und er konnte mit der Versorgung warten bis er in Sicherheit war. Aber es war noch ein weiter Weg durch den Wald und bis zu seinem Dorf.
 

Während er rannte und ihm unter anderem Zweige ins Gesicht peitschten, versuchte er die Hoffnung zu fassen, dass sie beide es geschafft hatten. Nachdem er verwundet worden war und somit einen anderen Weg einschlagen musste, hatte er ihn aus den Augen verloren.
 

Er hatte ihm zum Schluss noch ein aufmunterndes Lächeln zugeworfen. Das mochte er an den anderen sehr. Selbst in den schlimmsten Momenten raffte er sich zu einem Lächeln auf um anderen Mut zu schenken.
 

Plötzlich spürte er einen Zug am Bein. Er hatte sich mit den Fuß in einer Wurzel verfangen und konnte den Sturz nicht mehr verhindern. Mit dem Gesicht voraus fiel er in den tiefen Schnee. Geschockt und vom Schmerz geblendet blieb er für den Moment liegen.
 

Er lauschte in die Stille des Waldes hinein. Hier hörte er einen Vogel sein Nachtlied singen, dort hörte er einen Wolf heulen. Weder Schritte noch Rufe waren zu hören. Mühsam stemmte er die Hände in den Schnee und rappelte sich wieder auf.
 

Als er stand, ließ er sich erstmal gegen einen Baum fallen und atmete die kühle Nachtluft in seine brennenden Lungen. Nun da er nicht mehr rannte, fühlte er die Kälte um sich herum noch mehr und die Wunde an seiner Seite pochte so intensiv, dass es fast seinen gesamten Körper erschütterte.
 

Dennoch fühlte er sich erstmals sicher. Wenn seine Verfolger noch hinter ihm her wären, dann hätten sie ihn schon gepackt noch bevor er auf den Boden aufgeschlagen wäre. Er stieß sich vom Baum ab, erhöhte den Druck auf seine Wunde und humpelte durch den Wald. Sein Fuß war wohl jetzt auch noch verstaucht.
 

Wenn er es bis zum Dorf schaffen würde, dann wäre alles gut. Er hatte schon schlimmere Wunden gehabt und sein Vater hatte schon von schlechteren Situationen erzählt. Er würde es schaffen und er sicher auch.
 

Nach ein paar Minuten hörte er auf einmal ein schweres Atmen. Es kam von der Seite und mit geweiteten Augen und zitternden Körper drehte er sich langsam zum Geräusch hin. Das Atmen ging rasselnd, die Gestalt war nur Schemenhaft zu erkennen. Den Konturen her konnte es sich nicht um ein Tier handeln.
 

Aber war es ein Mensch? Auf jeden Fall schien die Person ihn noch nicht wahrgenommen zu haben. Leise und bedacht ging er ein paar Schritte näher heran. Der Schnee dämpfte zwar seine Geräusche, aber machte dabei andere knirschende Laute. In ihm regte sich der Instinkt des Weglaufens, aber wer auch immer da vor ihm stand; er schien verletzt.
 

Nun näher, konnte er erkennen, wie die Gestalt sich an die Brust fasste und sich mit einer Hand vom Baum abstützte. Auf dem Schnee im Boden bildete sich eine Blutlache. Er schluckte schwer und trat einen weiteren Schritt nach vorne. Nun schien die Person die Geräusche des Schnees gehört zu haben. Durch die Gestalt ging ein Zucken und das rasselnde Atmen hatte sich eingestellt. Er blieb in seiner Position stehen.
 

Im selben Augenblick schoben sich die Wolken am Himmel weiter und der Mond warf einen Lichtstrahl durch den Wald und er erkannte das flammende orange Haar. Sofort stützte er nach vorne, vergaß seine eigenen Schmerzen und fasste den anderen an der Schulter.
 

„Was ist los mit dir?“, fragte er voller Panik in der Stimme. „Du bist schwer verletzt!? Schnell sag mir was passiert ist!“

Die Gestalt drehte nun den Kopf ein wenig in seine Richtung und der Atem ging wieder rasselnd. Nun fiel sein Blick auf den Hals der Person und er erkannte, dass die eine Seite Blutverschmiert war und nur ganz schwach nahm er die zwei kleinen, runden Wunden war.
 

„Brooklyn?“

Er trat einen Schritt zurück, aber in dem Moment drehte sich die Gestalt gänzlich zu ihm um, riss den Mund auf, offenbarte die spitzen Zähne, die Augen weit aufgerissen und rot glühend. Und schon packten ihn Hände und mit einem unmenschlichen Schrei stürzte es sich auf ihn.
 


 

Kai schreckte augenblicklich hoch. In Hast und Not sah er sich im Raum um. Das Wohnzimmer. Er selbst saß auf dem Sofa. Draußen war es bereits dunkel. Er muss eingenickt sein. Sein Atem ging genauso schnell wie eben im Traum. Schwer und schmerzhaft. Er fasste sich an seinen Hals.
 

Dort wo keine Narbe zu sehen war, fühlte er den Schmerz von vor 150 Jahren. Wäre dies alles doch nur ein furchtbarer Albtraum geblieben, aber es war die Vergangenheit. Die Zeit als sich sein Leben gedreht hatte und er nicht nur einen Freund verlor, sondern auch einen Feind bekam.
 

Mit zitternden Händen fuhr er sich über das Gesicht und rieb sich die Augen. Er spürte die Unruhe die ihn trieb seitdem er nicht mehr regelmäßig auf die Jagd ging. Ihm fehlte die Genugtuung Gutes zu tun und Menschen zu schützen. Im Moment schaffte er es aber nicht mal den Menschen zu schützen, der ihm am nächsten stand.
 

„Du kannst dich doch überhaupt nicht auf die Jagd konzentrieren. Überlass es mir für die nächsten Nächte.“

Das war Rays Antwort gewesen, als er ihm wegen der nächsten Schicht gefragt hatte. Diesen Anruf hatte er vor vielleicht einer Stunde getätigt, wie er wahrnahm als er jetzt auf die Uhr schaute.
 

Tala hätte Tyson mitgenommen um ein paar Informationen zu sammeln. Er hatte geknurrt als ihm klar wurde, dass der Rothaarige mit Tyson zusammen war. Er hatte ihm das Jochbein gebrochen und dafür hatte ihn Tala das Tyson-Verbot erteilt. Gespräche über den Blauhaarigen liefen nicht gut, da Tala es nicht lassen konnte ihn aufzuziehen und zu provozieren und er reagierte schlichtweg empfindlich auf dieses Thema.
 

Er fühlte sich immer noch unruhig und beschloss daher, kurz vor die Tür zu gehen und frische Luft zu schnappen. Er schritt in den Gang und dann auf die Eingangstür zu. Er ließ sie hinter sich offen und lehnte sich an den Rahmen. Durch die Nacht schauend rieb er sich wieder Mals über die Augen. Er sah jede Einzelheit in der dunklen Gegend.
 

Sie wohnten am Stadtrand und daher gab es hier nur vereinzelt Häuser. Sie fielen als ruhige Nachbar nicht auf und es interessierte sich auch keiner für sie. Das Haus gehörte dem Orden dem sie angehörten, daher war es für die Menschen hier nicht ungewöhnlich, dass die Bewohner stets Nachtaktiv waren. Vor ihnen hat ein anderes Vampirjäger Team hier gewohnt, aber diese wurden nach Europa versetzt, weil sie einer bestimmten Gruppe hinterherjagten.
 

Da Kais Vater japanischer Abstammung gewesen war, sprach er selbst sehr gut Japanisch neben dem Russisch. Er erklärte sich also ziemlich schnell dafür bereit, den Posten zu übernehmen und aus Russland wegzuziehen, wo es im Moment sowieso genug Vampirjäger gab, da ihr Orden dort seine Wurzeln hatte. Als neuer Partner für ihn und Tala wurde ihnen Ray zugeteilt.
 

Kai wusste noch von seinem anfänglichen Misstrauen gegenüber dem Chinesen. Er hatte Partner stets gemieden und billigte nur Tala an seiner Seite. Aber irgendwie hatte es der Chinese mit seiner coolen und gleichzeitig spitzbübischen Art geschafft in ihr Team zu kommen und auch willkommen zu sein. Inzwischen war Kai froh, Ray zu haben.
 

Wenn es nicht seine Fähigkeiten als Vampirjäger waren – welche ausgesprochen bemerkenswert waren – so war es doch seine Art Dinge immer auf den Punkt zu bringen und nicht drum herum zu sprechen. Es war gut jemanden zu haben, der einen immer alles klipp und klar sagte. Tala tat das zwar auch, aber dabei versuchte er immer gleichzeitig ziemlich gehässig zu sein.
 

Gerade als Kai an den Rothaarigen mit seinem fiesen Grinsen dachte, landete dieser plötzlich direkt vor seinen Füßen. Mit einem lauten Rums landete Tala auf seinen Füßen und stützte gleichzeitig seinen Stoß mit einer Hand ab. Dann richtete er sich auf und grinste Kai entgegen.
 

„Oh, Abend, Kai! Beim frische Luft schnappen?“

Kai wollten gerade dem Mund aufmachen um zu fragen, wo Tala gerade herkam, denn seines Wissens nach müsste doch Tyson bei ihm sein, aber bevor er auch nur den Gedanken an ein Wort fassen konnte, streckte Tala schon die Arme aus und keine Sekunden später, fing er schon jemanden darin.
 

Jetzt stockte Kai der Atem als er sah, dass das Bündel, welches völlig verängstigt und zitternd in Talas Armen lag, Tyson war.

„Ich konnte es einfach nicht lassen ihn noch ein wenig zu ärgern“, grinste Tala flachsig und bedachte den schockierten Tyson in seinen Armen. Dieser hatte die Arme und Beine starr an den Körper gezogen, starrte mit weit aufgerissen Augen gerade aus und seine Zähne klapperten unaufhörlich aufeinander.
 

„Bist du wahnsinnig?!“, blaffte ihn der Graublauhaarige an und überwand den Abstand zwischen ihnen.

„Ach komm“, meinte Tala und lächelte den anderen unschuldig an. „Ich hab schon aufgepasst, dass ihm nichts passiert. Aber gegen Schluss hat Tyson plötzlich wieder angefangen zu meckern, weil ich ihn mir über die Schulter geworfen hatte und da dachte ich mir, ich bring ihn wieder zum Schweigen.“
 

Kais Händen zuckten schon wieder bedrohlich, doch statt sich zu einem weiteren Schlag hinreißen zu lassen, atmete er lieber tief durch und versuchte seine Gelassenheit wieder zu erlangen. Tyson schien sich allmählich auch zu beruhigen, denn er hörte auf zu zittern, schaute kurz empört zu Tala hoch, wälzte sich aus dessen Armen und als er wieder am Boden stand, trat er Tala so kräftig gegen das Schienbein, dass dieser sogar kurz aufschrie.
 

„Was soll das denn?“, fragte Tala, der sich scheinbar wirklich fragte, warum Tyson ihm gegenüber so undankbar war.

„Mach das nie wieder!“, keifte Tyson ihn an. „Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen.“ Tyson sah sich nun um und anscheinend realisierte er jetzt erst Kai, denn als er sich bewusst wurde, wie nah sie sich im Moment standen, zuckte er merklich zusammen und bewegte sich sofort von Kai weg indem er ein paar Ausfallschritte zur Seite machte.
 

Kai bemerkte dieses verschreckte Tun und unterdrückte schmerzlich die aufkommende Trauer in seinen Augen.

„Wieso bringst du ihn überhaupt hierher?“, fragte Kai und zeigte mit dem Finger auf Tyson. „Sollte er nicht noch ein paar Tage bei Ray bleiben.“

„Tja, Ray hat noch einen anderen Job und muss auf die Jagd gehen“, sagte Tala beiläufig.
 

Das verstand Kai. Auch wenn Brooklyn ein Riesenproblem war. Er war nicht das einzige Monster auf der Welt. „Er sagt, in den Westblockruinen sei es in letzter Zeit zu mehr Unfällen gekommen. Wir sehen uns das an.“

„Wir?“, fragte Kai misstrauisch.
 

„Ray will, dass ich ihn begleite. Was ich will, interessiert natürlich niemanden.“

Tyson schaute zwischen Tala und Kai hin und her und als er den skeptischen Blick auf Kais Gesicht bemerkte, wurde ihm klar, was das alles für ihn bedeutete. Im Grunde kam er bei dem Gespräch kaum mit, aber den Schluss konnte er selber ziehen.
 

„Soll das heißen, ich soll hier bleiben? Mit Kai?“, fragte er völlig überrumpelt und sah nun direkt zu Kai. Der verzog nur das Gesicht und starrte stur in eine andere Richtung.
 

„Leider ja“, seufzte Tala, aber echt klang das nicht wirklich. „Kai!“, sagte er nun etwas strenger und zwang Kai sich wieder ihm zuzuwenden. „Das Verbot besteht weiterhin. Wenn ich wiederkomme, will ich einfach nur ins Bett fallen und nicht erst eure Überreste aufräumen, weil ihr euch gefetzt habt.“

Er warf noch einen letzten bösen Blick auf Kai und rannte dann schon wieder davon. Auf einen Fenstersims eines Hauses, auf das Dach und schon war er wieder in der Dunkelheit verschwunden.
 

Tyson drehte sich zu Kai um und Kai wandte nach einer kurzen Zeit auch den Kopf wieder zu ihm. Fetzen würden sie sich ganz bestimmt nicht, aber dennoch würde dies eine lange Nacht werden. Dessen waren sich die beiden sicher, als sie die gegenseitige Sehnsucht in ihren Augen sahen.
 


 

Was kann ich noch großartig sagen. Ähm, ich hoffe es hat euch gefallen. Wie schon am Anfang erwähnt, dasss ist nur die Hälfte des Kapitels. Ich hoffe, euch hat die Sequenz von Kais Vergangenheit gefallen. Die Idee war mir eher spontan gekommen. Alles immer nur über Erzählungne erklären zu lassen, fand ich doof, deswegen habe ich diese kleine Erinnerungssequenz eingebaut. Vielleicht wirft sie fragen auf, vielleicht fand es jemand total überflüssig. Ihr könnt euch in den Kommentaren ruhig austoben. Bis zum nächsten Mal *winkewinke*



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  TKTsunami
2012-08-06T11:55:47+00:00 06.08.2012 13:55
harhar
endlich dazu gekommen zu lesen^^
Also ich finde das kapi iwie geil
So niedlich wie Tyson sich aufregt
Aber jetzt bin ich gespannt auf das nächste kapi
hoffentlich zoffen sie sich nicht X3

TK was here
Von:  Lucy-Sky
2012-07-30T11:11:52+00:00 30.07.2012 13:11
Das Kapitel ist wieder mal echt klasse geworden! Also hat Brooklyn Kai verwandelt? Das hätte ich nicht vermutet, und vorallem was ist bei den beiden vorgefallen was Brooklyn's verhalten gegenüber Kai erklärt? Brooklyn war ja anscheinend ein guter Freund und jetzt sind sie verfeindet oder ist Brooklyn durch seine Verwandlung so geworden? Fragen über Fragen, die aber bestimmt in den späteren Kapiteln erklärt werden.

Von:  Nabiri
2012-07-24T15:05:22+00:00 24.07.2012 17:05
oha tyson und kai wieder zusammen, wie das wohl ausgehen wird?
gemein, dass du dass kappi wieder mit einem cliffhanger beendest, das macht das warten nur noch schwerer XD
nichts desto trotz war das kapitel wieder super und freue mich schon auf die fortzetzung. ansonsten kann ich mich meinen vorrednern nur anschließen, die alles gesagt haben was zu diesem kappi zu sagen ist ^^
glgl yami
Von:  mor
2012-07-19T19:39:52+00:00 19.07.2012 21:39
^_____^ BIG GRINZ ^_____^ Von Humor her bin ich in diesen Kappie voll auf meine Kosten gekommen ^_____^ BIG GRINZ ^_____^
Von:  Noir10
2012-07-19T15:44:59+00:00 19.07.2012 17:44
Aahh kyuuu es geht weiter freu mich und mir hat es gefallen hihi und ich kann tyson verstehen mir würde es auch auf die eier gehen immer bewacht zu werden!!
^^-^^

Von:  Zion108
2012-07-18T20:06:39+00:00 18.07.2012 22:06
KJAAAAA
wie immer spannend!!

ich kann TyKa nur zu stimmen bei der Szene konnte man nur lachen.
Ich liebe es die storry zu lesen ich muss die IMMER wieder von vorne anfangen weil ich sie soooo toll finde und ich glaube das geht nicht nur mir so X3
Mach weiter so ich freue mich über jedes Chappi das kommt *freu*

viel glück in der Uni hoffe du hast nicht ganz so viel zu tuen ^^°

lg Zion108
Von:  TyKa
2012-07-18T19:24:03+00:00 18.07.2012 21:24
oh ja mir
hat das kapitel mega klasse gefallen

am ende
als tyson tala gegen das schienbein
tritt musste ich so lache
das bild muss ja endgeil aussehen
*weglach*
und dann kais gesciht erst dazu

ich find wie gesagt
das kapitel ober-hammer-mega-genial

ich liebe einfach deine schreibweise
und die story überhaupt
^^

weiter so
^^

lg
TyKa


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