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Der ewige Göttername

von

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Wiedersehen mit Zetsu

Yuuto seufzte tief. „Endlich Sonntag.“

„Wo ist der Unterschied?“, fragte Zetsu.

Der Silberhaarige machte eine ausholende Handbewegung, welche die ganze Bar miteinschloss. Wie die ganze letzte Woche war der Laden leer. Nicht einmal Leana war da. Allerdings konnte Zetsu ihr das nicht verübeln. Am Freitag hatten sie sich beim Kendo-Training getroffen. Da Leana schlecht drauf gewesen war, hatte Zetsu sie aufmuntern wollen – doch offensichtlich war dadurch alles nur schlimmer geworden. Seitdem ignorierte sie ihn eisern. Es hätte ihn doch sehr gewundert, wenn sie weiterhin vorbeigekommen wäre.

Yuuto zuckte mit den Schultern. „Das bedeutet, dass wir die erste Woche hinter uns haben und bald nicht mehr arbeiten müssen.“

„Schon vergessen, dass wir auch nach den Ferien noch arbeiten müssen?“

Wenigstens musste er während seiner Arbeit in dieser Bar nicht im Café arbeiten. Allerdings drängte sich ihm die Frage auf, wie der Besitzer sie bezahlen konnte, wenn hier kaum jemand vorbeikam? Womit machte er Umsatz? Würden sie am Ende überhaupt bezahlt werden?

„Da fällt mir ein... Morgen in einer Woche ist das Kendo-Turnier, oder?“

Zetsu pustete Luft durch seine geschlossenen Lippen. „Oh ja. Das wird ein Spaß.“

Seine trockene Stimme strafte der Aussagen Lügen. Yuuto schmunzelte. „Meinst du, wir werden gegeneinander antreten?“

„Vielleicht. Vielleicht darfst du aber auch gegen Nozomu antreten.“

Zetsu war gar nicht erpicht auf dieses Turnier, aber er war nun mal im Kendo-Team und musste das daher in Kauf nehmen. Irgendwie würde er das schon überleben. Und das meinte er wörtlich. Woher auch immer diese Sicherheit kam, aber er war sich absolut sicher, dass etwas Schlimmes bei diesem Turnier geschehen würde.

„Wer ist Nozomu?“, fragte Yuuto.

Plötzlich schien er um einiges aufmerksamer zu sein als noch zuvor. Mit erwartungsvollem Blick sah er Zetsu an. Der Silberhaarige wich ein wenig zurück. „Ähm, ein Freund von mir.“

Yuuto hob eine Augenbraue. „Du hast einen Freund namens Nozomu?“

Zetsu nickte langsam. „Habe ich doch gerade gesagt.“

Zufrieden nickend lehnte Yuuto sich wieder ein wenig zurück. „Ich verstehe.“

Er ignorierte den misstrauischen Blick des anderen und sah stattdessen zur Tür. „Scheint als bekommen wir Besuch.“

Zetsu wandte ebenfalls den Kopf. Lächelnd stand er auf, als die Tür aufging. „Nozomu! Nagamine, Motou, schön euch zu sehen.“

Suzume schmunzelte nach einer kurzen Begrüßung der anderen. „Das glaube ich gern. Hier ist ja gar nichts los.“

Er nickte ihr zu, dann richtete er sein Augenmerk auf die vierte Person, die ihm absolut nicht bekannt vorkam. „Uh, Nozomu, hast du dir eine neue Freundin angelacht?“

Nozomu brummelte leise. „Yumiko, das ist Zetsu Akatsuki. Zetsu, das ist Yumiko Arakawa, eine alte Freundin von mir.“

Yumiko sah den Silberhaarigen mit großen, bewundernden Augen an. Nozomu war sich nicht sicher warum, aber er spürte einen leichten Stich der Eifersucht. In seinem Inneren hörte er Rehme leise kichernd singen.

„Nozomu ist verliehiebt~ Nozomu ist verliehiebt~“

Sei still!

Nozomi stieß Yumiko leicht an, worauf diese wieder ins Leben zurückkehrte. ein bewunderndes Seufzen entfuhr ihr. „Wow~ Ich wusste nicht, dass Nozomu-chan so einen coolen Freund hat, ai~“

Zetsu und Suzume lachten als Reaktion darauf.

„Akatsuki-kuns Charme hat mal wieder gesiegt“, sagte sie.

Nozomu brummelte noch einmal. „Können wir jetzt was trinken? Ich habe Durst.“

Wessen Idee war es nochmal gewesen, Zetsu bei der Arbeit zu besuchen? Ach ja, die von Suzume.

Er warf dem Mädchen einen genervten Blick zu. Als sie diesen bemerkte, erwiderte sie mit einem verspielten Blinzeln. Mit einem innerlichen Seufzen stellte er fest, dass er nicht wütend auf sie sein konnte. Außerdem musste er zugeben, dass er Zetsu in der letzten Woche auch vermisst hatte.

Yuuto stand nun ebenfalls auf. „Setzt euch nur, ich werde euch bedienen. Dann könnt ihr euch mit Zetsu unterhalten.“

„Und du die Trinkgelder einsacken“, bemerkte der Silberhaarige grinsend.

Sein Kollege schnitt ihm eine Grimasse.

Die Gruppe setzte sich an einen Tisch. Nozomi achtete darauf, dass sie neben Nozomu sitzen konnte – allerdings konnte sie nicht verhindern, dass Yumiko sich auf die andere Seite des Jungen setzte.

Zetsu und Suzume setzten sich den dreien gegenüber an den Tisch. Sie grinste, während sie den lautlosen Zickenkrieg beobachtete. Yumikos Blick galt inzwischen wieder Nozomu, den sie genau wie vorhin Zetsu, mit strahlenden Augen betrachtete.

Wenn das nicht Liebe ist~

Yuuto nahm die Bestellung auf und verschwand hinter den Tresen.

„Dann erzähl mal, Nozomu“, forderte Zetsu ihn auf. „Wie war die Woche am Strand? Hast du viele gut aussehende Frauen gesehen?“

„Akatsuki-kun!“, empörte Nozomi sich. „Kannst du denn nur an das eine denken?“

Unschuldig hob er die Schultern. „Schöne Frauen sind nun einmal schön anzusehen.“

Suzume und Yumiko lachten zustimmend, lediglich Nozomi und Nozomu saßen mit versteinerten Gesichtern da.

Mit besorgtem Blick musterte Zetsu seinen Freund. „Alles okay?“

„Ja, mach dir keine Sorgen.“

Ihm war absolut nicht nach Lachen zumute, auch wenn er nicht wusste, weswegen. Die Tage am Meer hatten ihm gut getan, aber das Ereignis am letzten Tag hatte alles wieder zunichte gemacht. Seit der Begegnung mit der Undine fragte er sich, wer hinter ihr steckte. Natürlich, er wusste, dass es das Zerstörungskomitee war, aber ihn interessierte der Meister des Shinjuu selbst.

Und dann war da noch die Frage, was das Komitee eigentlich von ihm wollte. Bis er darauf keine Antwort hatte, war er nicht mehr in der Stimmung zu lachen – glaubte er zumindest.

„In Ordnung“, sagte Zetsu. „Aber was habt ihr sonst so erlebt?“

Nozomu und Nozomi erzählten abwechselnd von den Tagen, die sie im Hotel verbracht hatten. Während der Erzählung begann Zetsu zu schmunzeln. „Klingt ganz schön langweilig.“

„Ich fand es erholsam“, erwiderte Nozomu.

Suzume lachte. „Kann ja nicht jeder so sein wie du, Akatsuki, und sich ins Nachtleben stürzen.“

Gespielt verärgert fuhr er ihr durch die Haare. „Redet man so mit seinem liebsten Mitschüler?“

„Woher willst du wissen, ob du das bei mir bist?“

Er hielt wieder inne und warf sich in die Brust. „Weil ich der Lieblingsmitschüler von jedem bin.“

„Einbildung ist auch eine Bildung“, bemerkte Rehme in Nozomus Inneren.

Na ja, aber das macht Zetsu immerhin aus.

„Meinst du etwa, dass er ohne seine Einbildung nicht mehr Zetsu wäre?“

Jedenfalls wäre er dann ein sehr seltsamer Zetsu.

„Mhm, stimmt natürlich...“

Suzume schmunzelte. Offensichtlich gefiel es ihr, ihn herauszufordern, denn sie setzte sofort nach: „Und wenn ich dir sage, dass ich Ikaruga viel lieber habe?“

„Dann würde ich vermuten, dass du lügst oder mich nur eifersüchtig machen willst.“

Bevor sie noch etwas sagen konnte, brach Yumiko in Gelächter aus. „Ich wusste gar nicht, dass Nozomu-chan so lustige Freunde hat, ai~ Er kann ich wirklich glücklich schätzen, euch alle zu haben.“

Sie sah ihn wieder an. Er erwiderte ihren Blick ausdruckslos.

Sie hatte ja recht. Bis vor wenigen Monaten noch war er völlig allein in einer psychiatrischen Einrichtung gewesen und nun hatte er nicht nur Nozomi, sondern auch Zetsu, Suzume und Yumiko. Und auch Shinsuke, Misato, Sanae und nicht zu vergessen sein Shinjuu Rehme. Ja, er konnte sich wirklich glücklich schätzen, sie alle zu haben und nicht mehr allein zu sein.

Bei dieser Erkenntnis lächelte er leicht.

Yuuto stellte ihnen die Getränke hin und verschwand dann wieder in die Küche.

Nozomu sah zu Zetsu hinüber. „Wie sieht es zwischen dir und Vartanian aus?“

Für einen Moment war der Silberhaarige völlig perplex, doch dann lachte er plötzlich verlegen. Etwas, was keiner der Anwesenden von ihm kannte.

„Wie soll es aussehen?“

„Na ja, du bist doch so begeistert von ihr, ich dachte, du hättest inzwischen Fortschritte gemacht.“

Zetsu warf einen Blick zur Küche. Erst als er sicher war, dass Yuuto nichts mitbekam, blickte er wieder Nozomu an.

„Vielleicht“, antwortete er mit gesenkter Stimme. „Aber viel wichtiger ist es, zu wissen, dass Leana nicht das ist, was sie zu sein scheint.“

„Was meinst du damit?“, fragte Nozomi irritiert.

„Leana besitzt ein Shinken“, antwortete er ernst.

Irgendwie überraschte Nozomu diese Nachricht nicht. Dass Leana nicht einfach nur ein x-beliebiges Mädchen war, das hatte er bereits früher gemerkt. Dies war nur noch die Bestätigung dafür.

Erschrocken legte Nozomi eine Hand vor ihren Mund. „Tut sie das wirklich?“

Zetsu nickte. Er sah zu Yumiko hinüber, die er bei dieser Eröffnung völlig vergessen hatte, in der Erwartung, dass er ihr etwas erklären müsste. Doch sie legte eine Hand an ihre Wange. „Die Shinken-Nutzer versammeln sich wohl in Nozomus Nähe.“

Sie lachte leise.

„Sie weiß schon Bescheid?“, fragte Zetsu an seinen Freund gewandt.

Nozomu nickte zustimmend. „Sie hat selbst ein Shinken.“

Er verzichtete darauf, ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Bestimmt würde er nur genau wie Rehme davon anfangen, dass sie die Gruppe verraten würde und das wollte Nozomu nicht glauben.

So schmunzelte Zetsu nur. „Vermutlich hat sie recht und wir versammeln uns alle um dich.“

Nozomu winkte ab. „Ja, sicher. Warum sollte das so sein?“

Die anderen zuckten mit den Schultern. „Wer weiß?“

Er schüttelte nur den Kopf. „Lasst uns das Thema wechseln.“

Zetsu nickte zustimmend und begann von dem anstehenden Kendo-Turnier zwischen den Schulen dieser Stadt zu erzählen.
 

„Yuuto-sama...“

Aselia saß auf einem Barhocker, der in der Küche stand und sah ihren Meister abwartend an. Er wandte sich von der Tür ab und sah sie fragend an. „Was gibt es?“

„Das ist Setoki Nozomu, eine der Zielpersonen des Zerstörungskomitees. Sollten wir nicht etwas unternehmen?“

Yuuto sah wieder zur Tür. Also war er das wirklich. Welch ein Zufall. Doch er schüttelte seinen Kopf. „Was willst du denn unternehmen? Ihn fesseln und knebeln und zu unserer Anführerin schleppen?“

Er fragte es mit einem sarkastischen Unterton, den Aselia natürlich nicht mitbekam. Mit einem völlig ernsten Gesichtsausdruck nickte sie. „Natürlich.“

Ihre kleinen Flügel zuckten leicht, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie auf einen Kampf brannte.

Noch einmal schüttelte er seinen Kopf. „Das ist keine gute Idee. Denk daran, dass wir ihn als Verbündeten bräuchten – aber diese Maßnahme dient eher dazu, ihn zu unserem Feind zu machen.“

Sie nickte. Zwar schien sie die Erklärung nicht nachvollziehen zu können, aber was ihr Meister befahl, das wurde getan.

Yuuto tätschelte ihren Kopf. „Keine Sorge, du wirst bald wieder kämpfen dürfen, das habe ich im Gefühl. Solange musst du dich aber zurückhalten.“

Ein erneutes Nicken von ihr folgte darauf. Ein lautloser Befehl folgte und sie löste sich in blaue Manafunken auf, worauf Yuuto sich wieder um seine Arbeit kümmerte.
 

Nach zwei Stunden verabschiedete sich die Gruppe wieder von Zetsu, der noch keinen Feierabend hatte. Yumiko verabschiedete sich allerdings auffallend lange, sie zögerte die Zeit, in der sie Zetsus Hand hielt, so lange wie möglich hinaus.

„Kommst du eigentlich zu uns auf die Schule?“, fragte Zetsu, um das zu überspielen.

Sie nickte heftig. „Oh ja. Salles-sama hat bereits versprochen, mich dort unterzubringen.“

Zwar hatte sie noch nicht lange mit ihm gesprochen, doch das war eines seiner ersten Versprechen gewesen.

„Das freut mich“, sagte er lächelnd.

Sie nickte noch einmal. Auf Nozomis Räuspern ließ sie endlich Zetsus Hand los.

Der Silberhaarige sah zu Nozomu hinüber. „Ich sehe dich morgen beim Kendo-Training, nicht?“

Der Junge nickte zustimmend. „Natürlich.“

Er war zwar nicht auch wirklich wild darauf, aber es musste wohl sein. Yumiko quietschte leise. „Ai, Nozomu ist bestimmt ein guter Kendo-Kämpfer.“

Zetsu lachte. „Das werden wir ja beim Turnier sehen. Also bis dann~“

Lächelnd verabschiedeten die anderen sich und gingen davon.

Der Silberhaarige seufzte, als endlich die Tür hinter ihnen zufiel. Yuuto lachte. „Du bist wohl froh, dass sie weg sind.“

Zetsu drehte sich zu ihm und zuckte mit den Schultern. „Ein wenig. Freunde können ganz schön anstrengend sein.“

„Wem sagst du das? Ich bin froh, dass meine Freunde noch nicht aufgetaucht sind. Vermutlich sind sie beschäftigt.“

„Dann sei froh.“

Zetsu begann, den Tisch abzuräumen. Yuuto beobachtete ihn dabei. „Aber deine Freunde wirken sehr sympathisch.“

„Ja, das sind sie auch. Aber manchmal bin ich lieber allein.“

„Wie jeder Mensch eben.“

Beide nickten zustimmend und begaben sich wieder unabhängig voneinander an die Arbeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-11-17T13:00:30+00:00 17.11.2009 14:00
Zetsu hats echt nicht leicht mit Lea. Sie ist so schwierig~ XD
Aber ich glaube, dass er gerade darauf steht. Was will man auch mit jemanden, der einem nach dem Mund redet? So ist es doch viel spannender :D

Yumiko ist ja hin und weg von Zetsu (wer kann es ihr verübeln? XD), was Noz ja gar nicht gefällt. Ich finde es toll, wenn er eifersüchtig ist *lach*
Wäre Nozomu nicht, hätte Yumiko sich sicher Hals über Kopf in Zetsu verliebt und ihm Liebesbriefchen geschrieben und alles XD


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