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Gefühlschaos am Valentinstag

Wichtel-FF für _Shizu-Chan_
von

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Gefühlschaos am Valentinstag

Es war ein schöner Frühlingstag, als Hilary auf dem Weg zu ihren Freunden, den Bladebreakers, war. Die Jungs wollten trainieren, was sie so ziemlich jeden Tag taten, und Hilary leistete ihnen dabei fast immer moralische Unterstützung. In letzter Zeit gab es allerdings oft Streitigkeiten, vor allem zwischen ihr und Tyson. Klar, die beiden zankten sich öfters über Kleinigkeiten, aber das hatte nun drastisch zugenommen. Ständig lagen sie sich in den Haaren, obwohl Hilary nicht richtig wusste, warum eigentlich. Vielleicht lag das daran, dass sie vor kurzem versuchte, mit Kai zu flirten. Sie wollte Tyson damit ein wenig eifersüchtig machen, was ihr anscheinend auch gelungen war. Als er das mitbekommen hatte, rastete er sofort aus und seitdem stritt er sich am laufenden Band mit ihr. Hilary war insgeheim sehr betrübt darüber, dann sie hatte sich aus dem Flirt etwas anderes erhofft. Eigentlich wollte sie Tyson nur eifersüchtig machen, damit er auf sie aufmerksam wird und sich vielleicht mehr für sie interessiert… und zwar nicht auf freundschaftlicher Basis, sondern mehr.
 

Inzwischen wartete Tyson zu Hause auf seine Freunde. Er war wirklich stinksauer auf Hilary, und am meisten regte er sich darüber auf, dass er den Grund nicht so richtig wusste. Als er sah, wie sie Kai anschmachtete, wurde er total wütend und fuhr aus der Haut. Im Nachhinein tat es ihm Leid, aber er wollte sich nicht entschuldigen, da er glaubte, Hilary würde wirklich auf Kai stehen. Immer, wenn er sich dies vor Augen hielt, war er deprimiert und würde sich am liebsten irgendwo verkriechen. Ray meinte gestern, dass er vielleicht in Hilary verliebt ist, aber Tyson konnte sich das nicht eingestehen.

//Ich soll in Hilary verliebt sein… Das stimmt doch gar nicht! Da lachen doch die Hühner//, dachte Tyson. Nur einige Augenblicke später klingelte es an der Tür und er öffnete sie.
 

„Hallo, Tyson!“, begrüßte sein bester Freund Max ihn gut gelaunt. „Ist schon außer uns jemand da?“

„Hi! Komm rein, du bist der Erste.“ Die beiden gingen hinein und Max erkundigte sich nach seinem Streit mit Hilary.

„Habt du dich mittlerweile wieder mit ihr vertragen?“

„Nein, wie auch.“ Tyson wirkte zum ersten Mal niedergeschlagen, wenn man ihn darauf ansprach. Sonst immer regte er sich tierisch auf und fluchte.

„Hast du dich etwa immer noch nicht bei ihr entschuldigt?“

„Nein, aber ich will nicht mehr darüber reden. Ich habe Hunger.“ Tyson wollte vom Thema ablenken und ging in die Küche.
 

Er hatte schon Berge von Nahrungsmitteln verschlungen, als Max sich wieder zu ihm gesellte.

„Tyson, du frisst ja noch mehr als sonst. Hör lieber auf, sonst platzt du noch. Ich habe keine Lust, hier nachher sauberzumachen.“

„Ist ja gut…“, meckerte er und wusch sich seine Hände und das Gesicht. Zeitgleich klingelte es wieder.

„Ich geh aufmachen“, sagte Max und ging zur Tür. Tyson räumte inzwischen das Essen weg, damit es nicht so unordentlich aussah. Danach ging er in den Hausflur, wo er von Ray begrüßt wurde.

„Hallo! Bist du heute besser gelaunt?“

„Im Moment schon“, antwortete Tyson. Er ärgerte sich ein bisschen darüber, dass Ray es anscheinend lustig fand, dass er sich eigentlich über nichts aufregte. Ihm war aufgefallen, dass Tyson seit dem „Flirt-Vorfall“ nicht gut auf Hilary zu sprechen war und er war sich sicher, den Grund dafür zu kennen. Ray hatte aber heute nicht vor, wieder näher darauf einzugehen.

„Hoffentlich kommen die anderen auch bald. Ich muss ja früher gehen, weil ich noch einiges zu packen habe.“

„Ach ja, du wolltest ja Mariah besuchen. Das hätte ich beinahe vergessen“, fiel Max ein.

„Am Valentinstag möchte ich bei ihr sein. Das ist ein ganz besonderer Tag für uns.“

„Bestimmt“, meinte Max.

„Das ist doch nur etwas für Langweiler“, widersprach Tyson. „Es ist doch nicht mit an zusehen, wie die ganzen Pärchen dann rumturteln.“

„Das sagst du doch nur, weil du so ein Pechvogel bist“, sagte Ray.

„Wie meinst du das?“

„Ach, vergiss es einfach.“ Der Chinese hatte damit eigentlich Tysons Gefühle für Hilary gemeint, die dieser anscheinend nicht wahrhaben wollte. Zu seinem Glück klingelte es wieder an der Tür.
 

Tyson ging zur Tür und öffnete sie.

„Hallo“, begrüßte Hilary ihn leise.

„Ja ja“, war Tysons einziger Kommentar dazu.

„Was soll dieses ´ja ja` heißen?“, fragte sie sofort beleidigt.

„Nichts.“

„Du willst doch nur nicht mit mir reden!“

„Stimmt doch gar nicht!“

„Doch, du Sturbock!“

„Ich und stur? Wer ist denn die größte Zicke weit und breit?“

„Was? Na warte…“ Tyson und Hilary waren sich wieder einmal am Streiten, während Ray und Max sich überlegten, wie sie dem ein Ende setzen könnten.

„Das wird ja immer schlimmer. Ist ja nicht mehr zum Aushalten“, seufzte Max.

„Ja“, stimmte Ray ihm zu. Dann kam Kenny zu den Freunden.

„Sorry, wenn ich hier so reinplatze. Die Tür stand offen und weil ich dieses Geschrei hörte, bin ich einfach reingekommen.“

„Siehst du?“, meckerte Tyson Hilary an. „Du kannst noch nicht einmal eine Tür zumachen.“

„Ich kam noch nicht dazu, weil du mich die ganze Zeit beleidigst!“

„Ruhe!“, hörten sie plötzlich eine Stimme schreien. Alle drehten sich erschrocken um und sahen Kai vor dem Hauseingang stehen. „Ich bin zum Trainieren gekommen und nicht, weil ich einen Hörsturz haben will.“ Es war ruhig und alle gingen in den Hof, wo einige Beybladearenen standen. Hilary setzte sich auf eine Bank und schaute den Jungs beim Trainieren zu, während Kenny seinen Laptop einschaltete und die Fortschritte der Beyblader festhielt.
 

Einige Stunden später machten sich die meisten der Freunde auf den Heimweg. Kai ging als erstes, ohne sich richtig zu verabschieden.

„Heute war er ja besonders gesprächig“, meinte Max ironisch.

„Ja, ein wahres Wort!“, lachte Tyson. „Pass auf, irgendwann will er reden, aber dann ist seine Stimme eingerostet.“

„Ich gehe jetzt“, unterbrach Ray die Unterhaltung. „In zwei Wochen werde ich aus China zurück sein.“

„Grüß deine Freunde von mir, vor allem Mariah“, verabschiedete sich Hilary, die nun auch nach Hause gehen wollte.

„Von mir auch“, sagte Max.

„Ja, das mach ich. Bis dann!“ Ray verließ zusammen mit Kenny und Hilary das Haus.
 

„Endlich ist sie wieder weg…“, sagte Tyson leise.

„Meinst du damit Hilary?“, fragte Max.

„Wen denn sonst.“

„Ich finde, du solltest dich wieder mit ihr vertragen.“

„Das ist einfacher gesagt als getan.“ Tyson seufzte. „Eigentlich möchte ich das ja, aber ich weiß nicht, wie ich mich bei ihr entschuldigen soll. Hilary würde mir das bestimmt nicht abnehmen.“

„In ein paar Tagen ist Valentinstag. Wenn du dir ehrlich Mühe gibst, wird sie dir bestimmt verzeihen.“

„Fängst du jetzt auch mit dem Mist an? Das ist doch nicht dein Ernst.“

„Nein, das war bloß aufmunternd gemeint“, sagte Max schnell. „Außerdem muss ich jetzt sowieso nach Hause. Bis die Tage!“ Der Blondschopf war nun auf dem Heimweg und Tyson war alleine.
 

Tyson war auf seinem Zimmer und dachte nach.

//Valentinstag… was ist denn daran so toll? Und warum sollte ich mich ausgerechnet an diesem Tag wieder mit Hilary versöhnen?// Tyson setzte sich aufs Bett. //Das ist der größte Stuss, den ich jemals gehört habe. Ich werde einfach ab sofort versuchen, netter zu Hilary zu sein und mich dann mit ihr vertragen//
 

Ein wenig später war auch Max zu Hause.

//Vielleicht hat Tyson Recht mit dem, was er über Valentinstag sagt. Das Mädchen, dass ich liebe, wird dann sowieso nicht bei mir sein//

„Hallo, Max. Willst du auch noch was zum Abendessen?“, fragte sein Vater ihn im Hausgang.

„Nein, ich habe schon bei Tyson etwas gegessen“, antwortete er in Gedanken versunken und ging auf sein Zimmer.

„OK, dann gute Nacht.“
 

Kurz darauf lag Max im Bett und dachte über seine unglückliche Liebe nach.

//Ich habe Mariam schon so lange nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich weiß sie noch nicht einmal, dass ich etwas für sie empfinde, aber das macht eigentlich auch keinen Unterschied. Vielleicht mag sie mich ein wenig, aber das ist auch schon alles. Bestimmt bin ich gar nicht ihr Typ…//
 

Etwa zwanzig Stunden später kam Ray in China an, wo Mariah ihn schon sehnsüchtig erwartete. Als sie ihn kommen sah, lief sie freudig auf ihn zu.

„Ray!“, rief sie ihm schon aus der Entfernung zu. „Hier bin ich!“ Auch Ray freute sich riesig, als er Mariah sah und beschleunigte seinen Schritt. Kurz bevor er vor ihr stand, stellte er seinen Koffer ab, um seine Freundin in seine Arme zu schließen.

„Ich bin überglücklich, dich endlich wiederzusehen. Du hast mir sehr gefehlt, Mariah.“

„Ich habe dich auch vermisst.“ Das pinkhaarige Mädchen, welches Ray soeben um den Hals gefallen war, gab ihm nun einen Begrüßungskuss, den Ray gerne erwiderte.
 

Kurz darauf, als die beiden den Flughafen verlassen wollten, fiel dem Chinesen noch etwas ein.

„Mariah, ich muss noch etwas erledigen, bevor wir ins Dorf zurückkehren.“

„Was gibt es denn so wichtiges?“, fragte sie überrascht.

„Komm einfach mit. Ich erkläre es dir auf dem Weg.“
 

Etwa zur selben Zeit saß Tyson zusammen mit seinem Großvater daheim beim Abendessen.

„Junge, du musst daran endlich etwas ändern!“

„Ähm… woran denn?“ Tyson hatte seinem Großvater nicht zugehört und wusste nicht, worum es geht.

„Erst mal musst du konzentrierter sein!“ Der alte Mann war ein wenig beleidigt. „Aber ich meinte, dass du endlich begreifen muss, dass es mit diese Streiterei nicht so weitergehen kann.“

„Fängst du jetzt auch noch damit an? Ich bin sicher, dass ich mich bald wieder mit Hilary vertragen werde.“

„Dann sieh zu, dass das bald geschieht. Wenn du zu lange wartest, ist es vielleicht zu spät.“

„Meinst du etwa, dass sie mich dann hassen wird?“

„Nicht direkt… Aber es könnte sein, dass dann ein anderer Kerl sie sich schnappen wird.“

„Bitte… was?“ Tyson verschluckte sich beinahe an seinem Essen, als sein Großvater das sagte.

„Komm schon, die Kleine passt doch zu dir! Du kannst mir nicht weismachen, dass du sie nicht magst.“

„Auch, wenn ich mich ständig mit ihr in den Haaren habe, mag ich sie. Ich weiß nur nicht, wie ich mich entschuldigen soll.“

„Wenn das dein einziges Problem ist, kann ich dir weiterhelfen.“ Tysons Großvater stand auf und ging ins Wohnzimmer. Als er zurückkam, hielt er zwei Karten in seiner rechten Hand. „Heute habe ich von einem Bekannten zwei Eintrittskarten für den Valentinsrummelplatz bekommen. Da ich sowieso nichts damit anfangen kann, schenke ich sie dir.“

„Muss ich da wirklich hin? Valentinstag ist doch total ätzend.“

„Wenn du Hilary glücklich machen willst, bleibt dir nicht anderes übrig.“ Der alte Mann lachte leise und Tyson beschloss, mit doch mit Hilary hinzugehen.

„Gut, ich werde sie fragen, wenn wir uns das nächste Mal sehen und nehme diese Folter in Kauf. Das ist das geringere Übel.“
 

Zwei Tage später traf er sich mit Max, Kenny und Hilary, weil sie zusammen in die Stadt gehen wollten.

„Was machen wir denn genau?“, fragte Kenny.

„Shoppen natürlich!“, schlug Hilary vor. Den Jungs gefiel das allerdings nicht so sehr.

„Warum müssen wir immer das machen, was du willst?“, fragte Tyson.

„Das stimmt doch gar nicht!“, zickte Hilary ihn an. Zuerst wollte Tyson darauf zurückmotzen, aber ihm fiel ein, dass er sich wieder mit ihr versöhnen wollte.

„Ist ja auch egal…“ Nun nahm er die beiden Karten hervor, die sein Großvater ihm geschenkt hatte. „Hättest du vielleicht Lust, übermorgen mit mir zum Valentinsrummel zu gehen?“

„Was? Wieso?“ Hilary war sehr überrascht über diese Frage.

„Weißt du, wir beide sollten vielleicht mehr zusammen unternehmen, damit wir uns besser verstehen. Außerdem dachte ich mir, dass du gerne dorthin gehen würdest.“

„Ach so. Dann nehme ich deine Einladung gerne an.“ Hilary lächelte und Tyson war zufrieden.

„Ob er wohl alleine auf diese Idee kam?“, fragte Kenny leise Max.

„Glaub ich eher nicht, aber was soll´s. Hauptsache, die beiden vertragen sich.“
 

Hilary konnte die Jungs davon überzeugen, zusammen mit ihr ein paar neue Kleidungsstücke zu suchen. Sie beklagte sich heftig darüber, dass sie nicht mehr genügend Kleidung habe und was schönes zum Anziehen brauche, wenn sie zum Valentinsrummel geht. Da die Jungs keine Lust auf ewig lange Diskussionen hatten, begleiteten sie das Mädchen in die verschiedenen Klamottenläden. Eine Fehlentscheidung, wie sich bald herausstellte.
 

Während Hilary die Kleidung, die sie sich zuvor im Laden ausgesucht hatte, anprobierte, saßen Tyson, Max und Kenny gelangweilt vor der Kabine. Hilary wollte, dass die Jungs ihr sagen, was ihr am besten steht. Kenny war nach einiger Zeit eingeschlafen und auch die anderen beiden Jungs langweilten sich tierisch, während sie jedes Mal, wenn Hilary aus der Kabine rauskommt sagen sollten, wie ihr die Klamotten standen. Meistens sagten sie einfach, es würde toll aussehen, damit Hilary nicht rumzickt.
 

„Das war totlangweilig“, gähnte Max, während Hilary an der Kasse bezahlte.

„Ja, ich geh so schnell nicht mehr mit ihr shoppen“, stimmte Tyson ihm zu.
 

Als sie aus dem Klamottengeschäft herauskamen überlegten die Freunde, was sie nun machen sollten.

„Ich finde, dass wir etwas Essen gehen sollten“, schlug Tyson mit knurrendem Magen vor.

//War ja klar//, dachte Kenny daraufhin.

„Können wir nicht erst mal die ganzen Tüten zu mir nach Hause tragen?“, fragte Hilary, die ihre Einkäufe in drei Einkaufstaschen untergebracht hat. „Die Sachen sind sehr schwer.“

„Du hast auch ganz schön zugeschlagen“, lächelte Max. Er und Tyson nahmen ihr jeweils eine Tasche ab, damit sie nicht mehr so überladen ist.
 

Die Freunde waren gerade auf dem Weg, Hilarys Sachen zu ihr nach Hause zu tragen, als Max plötzlich überrascht eine Person anstarrte, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus einem Taxi ausstieg.

//Was macht sie denn hier?//, dachte er und ließ die Tasche, die er trug, erschrocken fallen. Glücklicherweise fing Kenny sie auf, bevor Hilary laut losschreien konnte.

„Was hast du denn?“, fragte Tyson ihn neugierig und schaute in die Richtung, in die Max gespannt sah.

„Wieso ist Mariam von den Saint Shields hier in der Gegend?“, fragte Kenny.

„Keine Ahnung, aber wir können sie ja fragen“, meinte Hilary, die den Zebrastreifen zur anderen Straßenseite überquerte. Die Jungs folgten ihr, wobei Max sich allerdings nervös Gedanken machte.

//Was soll ich zu ihr sagen? Am besten sage ich erst mal ´Hallo` und schau dann weiter…//
 

„Hallo!“, rief Hilary Mariam entgegen, die gerade ihre Koffer in das Hotel tragen wollte, vor welchem das Taxi gehalten hatte. Sie blieb stehen und schaute in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört hatte. Als sie erkannte, dass die Bladebreakers sie angesprochen hatten, stellte sie ihre Koffer ab.

„Hi, lange nicht mehr gesehen.“ Kaum hatte sie auf Hilarys Begrüßung geantwortet, ergriff die Brünette wieder das Wort.

„Was machst du denn hier? Ich dachte, du und dein Team würdet in China leben. Also, was verschlägt dich alleine nach Tokio?“

„Wenn ich das wüsste.“ Mariam seufzte und wirkte dabei etwas gestresst. „Ich war gerade in der Stadt, da kam euer Freund Ray mit einem pinkhaarigen Mädchen auf mich zu. Ich glaube, sie heißt Mariah und ist seine Freundin. Jedenfalls wollte er mich dazu überreden, für die nächsten ein bis zwei Wochen nach Tokio zu reisen. Ich wollte ihm eigentlich sagen, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, aber seine Freundin ist mir so auf die Nerven gegangen. Sie meinte, dass ich das sehen würde, wenn ich da bin und sie hat mich mindestens eine halbe Stunde zugelabert. Zum Schluss hat Ray gemeint, wenn ich nichts vorhätte, sollte ich ihm bitte den Gefallen tun. Er wollte mir allerdings keinen Grund nennen. Ich bin danach nach Hause gegangen und habe darüber nachgedacht. Schließlich dachte ich mir, dass es vielleicht mal eine schöne Auszeit wäre.“

„Aber warum sollten Ray und Mariah dich hierher nach Tokio schicken?“, fragte Tyson.

„Ich sagte bereits, dass ich das nicht weiß“. Mariam schaute ihn nicht gerade freundlich an. „Bist du zu dumm, um jemandem zuzuhören?“ Tyson äußerte sich nicht dazu, weil er ansonsten Ärger mit ihr oder Hilary bekommen hätte.
 

„Was machst du denn jetzt?“, fragte Max sie schließlich.

„Ich werde im Hotel einchecken, damit ich einen Platz zum übernachten habe“.

„Du kannst auch gerne zu mir kommen“, bot Hilary an. „Das ist billiger und dann hast du auch etwas Gesellschaft.“ Mariam dachte über den Vorschlag nach und war erst ein wenig skeptisch, aber schließlich stimmte sie zu.

„Wetten, dass Hilary sie die ganze Zeit zulabert“, flüsterte Tyson Max zu.

„Das habe ich gehört!“, beschwerte sich Hilary, wandte sich danach aber wieder Mariam zu. „Ich denke, dass wir dann dein Gepäck zu mir nach Hause bringen sollten.“

„Deins aber auch“, meinte das andere Mädchen, als sie die Errungenschaften der Shoppingtour betrachtete. Hilary lächelte darauf.

„Soll ich deine Koffer für dich tragen?“, fragte Max die Blauhaarige.

„Wenn du möchtest, gerne.“
 

Wenig später kamen Tyson, Kenny, Max, Hilary und Mariam an ihrem Ziel an.

„So, da sind wir. Wie findest du das Haus?“, fragte Hilary.

„Es sieht sehr schön aus“, meinte Mariam. Sie gingen zusammen mit den Jungs in den Hausgang, wo diese das Gepäck der Mädchen abstellten.

„Den Rest schafft ihr hoffentlich alleine“, meinte Kenny.

„Hältst du uns etwa für schwach?“

„Nein… das verstehst du falsch“, versuchte er sich nach Hilarys Frage herauszureden.

„Ist doch auch egal.“ Mariam seufzte leise. „Danke, dass du meine Koffer getragen hast.“

„Kein Problem. Vielleicht sehen wir uns die Tage mal“, meinte Max schüchtern.

„OK, wir gehen dann mal. Viel Spaß!“ Die Jungs ließen Hilary und Mariam nun alleine und gingen nach Hause.
 

Inzwischen waren Ray und Mariah in ihrem Heimatdorf, wo sie gemeinsam kochten.

„Du, Ray“, fing Mariah an. „Denkst du, dass es richtig war, Mariam nach Tokio zu schicken?“

„Klar“, meinte dieser locker. „Max wird sich bestimmt freuen, sie wiederzusehen. Ich glaube nämlich, dass er auf sie steht. Einmal hat er in irgendeiner Beybladezeitschrift ein Bild von ihr gesehen und ganz verliebt draufgeschaut.“ Mariah lächelte und die beiden setzten ihre Arbeit fort.
 

Am Abend textete Hilary ihren Gast zu, wie Tyson es schon geahnt hatte. Sie erzählte Mariam am laufenden Band Dinge, die sie größtenteils nicht interessierten oder gar langweilten. Beispielsweise erzählte sie ihr, wie tollpatschig und verfressen der dreifache Beybladeweltmeister ist und dass er immer einen Grund zum Streiten sucht.
 

Später, als Hilary ihr ihre neuen Kleidungsstücke zeigte, wurde es interessanter. Aber nach einiger Zeit ergriff Mariam das Wort.

„Wohnst du alleine in diesem Haus?“

„Nein, meine Eltern wohnen auch hier, aber sie sind gerade verreist. Sie holen ihre Flitterwochen nach, weil sie damals nicht die Gelegenheit dazu hatten. Als sie heirateten, war meine Mutter schwanger.“ Hilary wurde ein bisschen rot. „Lebst du auch noch bei deinen Eltern?“

„Nein, ich lebe mit meinem Bruder alleine. Meine Eltern sind vor fünf Jahren gestorben.“

„Das tut mir leid, wusste ich nicht. Sonst hätte ich dich nicht gefragt“, versuchte Hilary sich zu entschuldigen.

„Macht nichts, du kannst ja nichts dafür.“ Mariam nahm das gelassen, damit es den Anschein hatte, dass sie es schon lange verkraftet habe. „Die Leute aus dem Dorf schauen manchmal nach uns und meistens sind wir sowieso mit unserem Team am Trainieren.“

„Es macht dir also wirklich nichts aus?“, fragte Hilary vorsichtig.

„Nein, und jetzt lass mich damit in Ruhe“, sagte Mariam in einem gereizten Ton, um nicht weiter an den Unfall ihrer Eltern erinnert zu werden. Schließlich wechselte sie das Thema. „Warum hast du mir eigentlich erzählt, was Tyson immer falsch macht?“

„Wir hatten Streit“, seufzte die Brünette. „Ich glaube, dass ich mich in ihn verliebt habe und flirtete deswegen mit Kai, um Tyson ein bisschen eifersüchtig zu machen. Ich hoffte, dass er mich auch liebt und dass er darauf reagiert. Das tat er auch, aber…“

„Er ist total ausgeflippt, oder?“, ergänzte Mariam sie.

„Ja, leider. Jetzt denkt er anscheinend, dass ich auf Kai stehe und ist wütend.“

„Du hättest über die Konsequenzen deines Vorhabens nachdenken müssen.“

„Das stimmt, aber ich glaube, dass es doch kein so großer Reinfall war. Heute hat Tyson mich auf den Valentinsrummel eingeladen, der übermorgen stattfindet.“

„Dann wünsch ich dir mal viel Glück. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass er besonders romantisch ist.“

„Ja, aber er scheint sich Mühe zu geben.“ Hilary schaute hoffungsvoll auf. „Gehst du eigentlich auch dorthin?“

„Zu diesem Rummel? Ich glaub eher nicht. Mit wem soll ich denn da bitteschön hin?“

„Frag doch jemanden von den Bladebreakers.“ Hilary dachte kurz nach. „Ich denke, dass Max dir bestimmt den Gefallen tun wird.“

„Eigentlich halte ich nicht viel vom Valentinstag, aber ich werde hingehen, weil ich mich sonst langweilen werde.“

„Gut. Dann kommst du morgen am besten mit zum Training. Jetzt zeig ich dir aber erst mal, wo du schlafen kannst.“
 

Etwa zur selben Zeit war Max daheim gerade mit Duschen fertig.

//Ich hätte mich mehr mit Mariam unterhalten sollen//, dachte er. //Ich habe sie noch nicht einmal gefragt, wie es ihr geht. Stattdessen habe ich einfach wie ein Idiot ihre Koffer durch die Gegend getragen// Er seufzte leise. //Sie hält mich bestimmt für einen Volltrottel… Hoffentlich bekomme ich noch die Gelegenheit, ihr das Gegenteil zu beweisen//
 

Am nächsten Morgen ging Hilary zusammen mit Mariam zu Tyson, wobei sie wieder die ganze Zeit redete. Beim Frühstück konnte die Blauhaarige das noch ignorieren, aber nun ging es ihr total auf die Nerven.

„Kannst du mal wenigstens fünf Minuten den Mund halten? Ich will zwischendurch auch mal meine Ruhe haben!“

„Oh, tut mir leid.“ Hilary war leicht beschämt. „Manchmal bin ich echt eine Quasselstrippe, aber jetzt bin ich ruhig.“
 

Kurz darauf kamen sie auch am Trainingsplatz an, wo die Bladebreakers auch schon fleißig am Trainieren waren.

„Hallo, Leute!“, begrüßte Hilary sie.

„Hi, da bist du ja“, antwortete Kenny.

„Wir dachten schon, du hättest verschlafen.“ Da bemerkte Max, dass Mariam auch gekommen war. „Guten Morgen, Mariam. Wie geht es dir?“

„Hi. Mir geht’s ganz gut.“ Tyson hatte die beiden inzwischen auch begrüßt, doch nun sagte Kai auch was dazu.

„Warum hast du sie mitgebracht? Sie gehört zu einem anderen Team.“

„Das weiß ich auch, aber was ist dein Problem?“ Hilary verstand nicht, worauf Kai hinauswollte, aber Mariam konnte sich selbst verteidigen.

„Als ob ich es nötig hätte, euch beim Training zu beobachten. Die Saint Shields können auch ohne fremde Hilfe gut beybladen.“ Dann setzte sie sich auf die Bank, welche ganz in der Nähe stand. Hilary setzte sich neben sie und schaute ihm Gegensatz zu dem anderen Mädchen gespannt beim Training zu.
 

„Warum warst du so gemein zu Mariam?“, fragte Max Kai.

„Weil sie hier nichts zu suchen hat.“

„Keine Sorge, sie wird schon keine geheimen Informationen an ihr Team weiterleiten…“

„Das würde ich ihr auch nicht empfehlen.“ Mit diesen Worten widmete sich Kai wieder seinem Training und Max tat das auch.

„Das war jetzt aber niedlich“, grinste Tyson.

„Wieso denn?“, fragte Max irritiert.

„Na, mir kannst du doch nichts vormachen. Du magst Mariam sehr, stimmt´s?“

„Wie kommst du darauf?“, meinte Max ein wenig errötet.

„Das hat man doch gemerkt, als du Kai auf sein nicht gerade freundliches Verhalten hingewiesen hast.“

„Ach ja…“, stammelte Max leise vor sich hin. „Aber das ist doch sowieso hoffnungslos.“

„Du solltest nicht so schnell das Handtuch werfen“, versuchte Tyson ihn aufzumuntern. „Frag sie doch einfach mal, ob sie mit dir ausgehen möchte. Da kann man nicht viel falsch machen.“

„Stimmt, das hast ja selbst du auf die Reihe bekommen.“ Max musste nun ein wenig lachen. Danach setzten die beiden Freunde ihr Training fort.
 

Etwa eine Stunde später beendeten die Bladebreakers ihr Training.

„Ich denke, dass wir zur Zeit sowieso nicht viel trainieren können, weil Ray nicht da ist“, meinte Kenny.

„Ja, die Liebe ist schon etwas Schönes. Nicht wahr?“, schwärmte Hilary vor sich hin.

//Das ist das Schlagwort//, dachte sich Max und wandte sich Mariam zu. „Was hältst du eigentlich davon, wenn wir mal etwas zusammen unternehmen?“

„Ich hätte nichts dagegen. Wann denn?“

„Wir könnten ja vielleicht zum Valentinsrummel gehen… Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.“

„Gut, meinetwegen.“

„Das ist ja toll!“, freute sich Hilary. „Dann können wir uns ja alle übermorgen bei mir zu Hause treffen und dorthin gehen.“

„Da hätte ich nichts gegen einzuwenden“, stimmte Tyson ihr zu. „Wir holen euch dann gegen 15 Uhr ab.“

„Damit bin ich auch einverstanden. Bis Übermorgen!“ Die Mädchen gingen fort und Kai hatte sich inzwischen auch aus dem Staub gemacht.

„Ich geh dann auch mal, meine Eltern wollen noch einkaufen gehen. Bis dann!“, verabschiedete sich Kenny.

„Ja, man sieht sich.“ Nun wandte Tyson sich wieder Max zu. „Siehst du? Das war doch gar nicht so schlimm.“

„Ich bin froh, dass sie einverstanden war“, sagte der Blondschopf erleichtert. „Aber auf dem Rummelplatz will ich mit Mariam alleine sein und du auch sicherlich mit Hilary.“

„Stimmt. Dir ist es ja peinlich, wenn man dich beim Flirten beobachtet.“

„Jetzt tu bloß nicht so, als ob du kein Interesse an Hilary hättest.“

„Ich will mich nur mit ihr vertragen!“, versuchte Tyson sich herauszureden.

„Ach, ist ja auch egal. Wir sehen uns dann!“ Max ging nun auch nach Hause, wo er den Rest des Tages gut gelaunt war. Er freute sich sehr darüber, dass er mit Mariam ausgehen darf und sehnte sich schon nach dem Tag.
 

Zwei Tage später war der Tag gekommen, an dem sich alles entscheiden wird: Valentinstag. Tyson und Max trafen sich auf dem Weg zum Treffpunkt.

„Hallo Max“, begrüßte Tyson seinen Kumpel. „Du bist ganz schön gut gelaunt, was?“

„Hi! Wieso, sieht man das mir so sehr an?“

„Ach, vergiss es.“ Tyson blieb nun eine Weile still, doch dann sagte er: „Weißt du eigentlich, dass da auf deiner Hose Vogelkacke ist?“

„Was?!“, schrie Max panisch auf. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Er blieb stehen und suchte die Stelle, als Tyson laut zu lachen begann.

„Hahaha… war doch nur ein Scherz.“ Tyson lachte weiter, während Max sich wieder beruhigte.

„Hast du mir einen Schrecken eingejagt. Stell dir mal vor, dass wäre wahr gewesen. Ich wäre vor Mariam in Grund und Boden versunken…“

„Mach dir nicht so viele Gedanken, es wird schon alles glatt laufen.“
 

Wenig später kamen sie bei Hilarys Haus an, wo sie und Mariam schon warteten. Sie begrüßten sich und Tyson viel auf, dass Hilary ein Kleid trug, das sie während der mehr oder weniger tollen Shoppingtour gekauft hatte.

„Du sieht echt toll aus“, sagte er.

„Danke für das Kompliment.“ Hilary freute sich sehr darüber und nun gingen sie los.
 

Kurze Zeit später waren sie am Valentinsrummel angekommen.

„Wow, das sieht echt toll aus“, sagte Hilary begeistert. Auf dem Rummelplatz war alles Mögliche. Dort standen einige geschmückte Stände, an denen man etwas essen und trinken konnte. Es gab auch eine Losbude, an der man Plüschtiere und andere niedliche Sachen gewinnen konnte. Natürlich gab es auch viele Karussells, eine Geisterbahn und ähnliches, und in der Mitte des Platzes stand ein Riesenrad, welches genau wie die restlichen Attraktionen, zum Thema „Valentinstag“ ausgerichtet war. Hilary nahm Tyson an der Hand und stürmte mit ihm sofort auf den Rummelplatz, da beide schon Tickets hatten.

„Weg sind sie…“, meinte Max.

//Endlich//, ergänzte Mariam in Gedanken.

„Wir sollten jetzt Eintrittskarten kaufen, sonst bekommen wir keine mehr“, fiel Max ein und ging mit Mariam zur Kasse.
 

Nachdem er die Karten bezahlt hatte, gingen die beiden auf den Rummelplatz.

„Was möchtest du als erstes machen?“, fragte Max seine Begleitung.

„Ich möchte zur Geisterbahn“, meinte Mariam. Max lächelte ein wenig und die beiden gingen dorthin. Wie zu erwarten war dort nicht viel Betrieb, da die meisten Besucher lieber etwas Romantisches erleben wollten. So konnten Max und Mariam sofort mit der Geisterbahn fahren.

„Ich bin mal gespannt, was hier zum Thema Valentinstag sein soll“, fragte sich Max, als sie losfuhren.

„Ja“, stimmte Mariam zu. //Ich frag mich, ob du dich erschrecken wirst// Sie liebte es, wenn sie mit der Geisterbahn fuhr und die anderen schrien, als wenn es um ihr Leben ginge. Mariam selbst fand die angeblich so gruseligen Gestalten immer sehr witzig, was sie nun auch gerne zeigte.

„Schau nur, wie dämlich diese abgehackte Hand aussieht“, kicherte sie mit einem leicht sarkastischen Unterton.

„Echt?“ Max schaute genauer beim Vorbeifahren hin und begann zu Lachen. „Kannst du eine Zombieratte nicht von einer Hand unterscheiden?“

„Ups…“, meinte Mariam daraufhin leise und wurde ein klein wenig rot. Den Rest der Fahrt lachten beide viel, da auch Max die mehr oder weniger gruseligen Horrorfiguren lustig fand. Nach einer Weile kam den beiden aber nur pinkfarbene Wände entgegen.

//Was kommt wohl jetzt//, dachte Mariam und lehnte sich in Gedanken versunken an Max Schulter an. Dieser wurde ein wenig verlegen, doch dazu bleib ihm nicht viel Zeit. Plötzlich wurde die Geisterbahn pechschwarz und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit bergab. Dabei erschrak sich Mariam so sehr, dass sie sich feste an Max klammerte. Kurze Zeit später kam der Wagon aber wieder am Eingang zum Stehen.
 

„Mist!“, fluchte Tyson wütend. Er war zusammen mit Hilary an einer Schießbude und verfehlte jedes Mal das Ziel.

„Du hast dein Bestes gegeben, Tyson“, versuchte sie ihn zu trösten, nachdem er aufgegeben hatte. „Viel mehr kann man doch nicht verlangen.“

„Vielleicht hast du Recht…“ Er wollte an der Schießbude eigentlich einen riesigen Teddybären für Hilary gewinnen, weil sie den so niedlich fand. „Meinst du, an der Losbude habe ich mehr Glück?“
 

Inzwischen waren Max und Mariam etwas essen, da beide Hunger hatten.

„Das ist das erste Mal, dass ich mich in der Geisterbahn erschrocken habe“, sagte die Blauhaarige.

„Als kleines Kind hatte ich einmal so viel Angst, dass ich mich jahrelang nicht mehr hineingetraut habe“, erzählte Max. Mariam lächelte daraufhin ein wenig.
 

Wenig später waren beide fertig mit Essen.

„Was möchtest du jetzt machen?“

„Hm… weiß nicht so genau. Hast du nicht eine Idee?“

„Wir können uns ja noch ein wenig umsehen und dann entscheiden“, schlug Max vor. Mariam war damit einverstanden und so sahen sie sich auf dem Rummelplatz um, bis sie an einer Losbude vorbeikamen.

„Hey, Kleiner! Willst du vielleicht etwas für deine süße Lady gewinnen?“, fragte der Inhaber.

„Meinen Sie mich?“, fragte Max.

„Ja, willst du einen Versuch wagen? Der Einsatz ist gering, aber der Gewinn kann riesig sein.“

„Na gut, kann ja nicht schaden“, meinte Max und kaufte ein Los. Er hatte Glück und gewann einen Plüschpanda. „Hier, für dich.“ Er schenkte ihn Mariam.

„Der ist ja niedlich, vielen Dank.“ Mariam freute sich über das Geschenk und Max lächelte sie an, doch dann nahm er in unmittelbarer Nähe eine ihm sehr bekannte Stimme wahr.
 

„Das ist doch alles Betrug! Jedes einzelne Los ist eine Niete!“, beschwerte sich Tyson beim Besitzer der Losbude.

„Was hast du denn schon wieder für Probleme?“, fragte Max ihn, nachdem er und Mariam zu ihm und Hilary gekommen waren.

„Ich habe schon fünfzehn Lose gekauft und nichts gewonnen!“

„So ein Pech. Max hat gerade etwas gewonnen“, meinte Mariam dazu.

„Was? Das ist nicht fair…“ Tyson schmollte ein wenig. „Alle Glücksspiele haben sich gegen mich verschworen… Ja, genauso muss es sein! Die Teile hassen mich!“

„Ja, Tyson. Genau muss es sein…“, meinte Hilary seufzend.

„Wie auch immer, wir gehen jetzt weiter. Man sieht sich bestimmt noch.“ Max und Mariam gingen weiter.

„Ich finde, wir sollten uns jetzt mal die Attraktionen ansehen“, sagte Hilary.

„Du hast Recht, hier weiter für nichts herumzustehen wäre Zeitverschwendung“, stimmte Tyson ihr zu. Der schaute kurz ins seinen Geldbeutel. „Ähm… Hilary?“

„Ja, Tyson?“

„Ich glaube, wir können nur mit einem einzigen Karussell fahren.“

„Wieso denn?“

„Na ja… Ich habe fast mein ganzes Geld an der Schießbude und an der Losbude ausgegeben.“

„Wie bitte?“ Hilary sah Tyson wütend an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“

„Doch, leider. Tut mir echt leid.“

„Toll. Ich habe keinen einzigen Pfennig bei mir, weil du mich eingeladen hast.“

„Bitte sei nicht sauer. Wir sollten das Beste daraus machen.“

„Dann such ich aber aus, wo wir hingehen.“ Hilary stapfte davon und Tyson folgte ihr schnell.

„Weißt du denn schon, wohin?“

„Das überlege ich mir noch.“

„Und warum müssen wir dann so rennen?“

„Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen.“ Hilary blieb stehen und wartete auf Tyson.

„Mann, ich bin echt völlig außer Atem…“

„Dann musst du mehr Sport machen oder weniger fressen.“ Hilary kicherte darauf, während Tyson lieber nichts dazu sagen wollte.
 

Wenig später hatte sich Hilary entschieden, was sie mit dem Rest des Geldes machen wollte. Sie hatte einen kleinen See entdeckt, in welchem man mit einem Boot umherfahren konnte.

„Sag mal, muss ich etwa rudern?“, fragte Tyson, nachdem sie in ihrem Boot saßen.

„Wenn wir uns nicht ziellos vom Wind steuern lassen sollen, dann schon.“

„Das hast du bestimmt mit Absicht gemacht“, meckerte Tyson und begann zu rudern.

„Ja, damit du nächstes Mal mehr nachdenkst.“ Hilary lehnte sich zurück und wartete darauf, dass sie an einem ruhigeren Örtchen kommen.
 

Max und Mariam standen inzwischen vor dem Riesenrad.

„Damit möchte ich gerne fahren. Wie sieht’s bei dir aus?“, fragte Max.

„Ja, der Ausblick ist bestimmt fantastisch.“ Die beiden stellten sich an der endlos langen Schlange an.

„Das dauert wohl noch ein bisschen“, meinte Max.

„Das ist nicht so schlimm, ich kann warten.“ Mariam war insgeheim doch ganz froh darüber, dass Max sie begleitete, denn er behandelte sie sehr freundlich. Außerdem mochte sie ihn schon zumindest ein wenig. Jetzt dämmerte es ihr allmählich, warum sie vielleicht nach Tokio kommen sollte.
 

Nach einiger Zeit wurde Tyson vom Rudern ziemlich müde.

„Dürfte ich vielleicht mal eine Pause machen?“

„Ja“, meinte Hilary, als sie bemerkte, dass sie nun etwas abseits von den anderen Besuchern waren. Sie wollte die Gelegenheit nutzen und sich mit Tyson über die letzten Wochen unterhalten. „Hör mal, wir sollten noch eine Kleinigkeit klären.“

„Ach ja, genau. Das wollte ich auch noch erwähnen.“ Tyson wurde ein wenig ernster. „Ich kann dich verstehen, wenn du mich für den größten Vollidioten der Welt hältst. Es war ein Fehler, dich anzuschreien. Es tut mir wirklich Leid.“ Tyson war selbst überrascht, dass er es geschafft hat, sich bei Hilary zu entschuldigen, ohne irgendwelchen Mist zu bauen.

„Ist schon OK, aber ich habe auch noch etwas dazu zu sagen.“ Tyson schaute gespannt zu ihr und fragte sich, was sie nun sagen würde. „Bitte glaube nicht, dass ich in Kai verliebt sei. Ich habe ihn nur angebaggert, um dich ein wenig eifersüchtig zu machen. Das ging aber total nach hinten los, wie wir beide wissen…“

„Du stehst also nicht auf Kai, sondern wolltest mich nur eifersüchtig machen?“, fragte Tyson hoffnungsvoll.

„Ja, soll ich es mir etwa in Großbuchstaben auf die Stirn schreiben?“

„Nein, natürlich nicht“, meinte Tyson, welcher nun vor Glück strahlte. „Ich wusste nicht, dass du genauso fühlst wie ich.“ Kaum hatte er das gesagt, wurden sowohl er als auch Hilary knallrot.

„Ja… also…“, begann Hilary. „Das hab ich auch nicht geahnt.“ Sie fasste Tysons vorherige Worte als indirektes Liebesgeständnis auf, womit sie auch gar nicht so falsch lag. Tyson wiederum fragte sich, ob Hilary auch wirklich in ihn verliebt war.

//Eigentlich hab ich ja auch nicht viel zu verlieren//, dachte er sich und wollte es auf einen kleinen Versuch ankommen lassen. Er näherte sich vorsichtig ihrem Gesicht und küsste sie sanft auf ihre Lippen. Sie erwiderte dies und ihn näher an sich heran. Tyson beugte sich ein wenig mehr nach vorne, wobei allerdings das Boot zu wanken begann. Weder Hilary noch Tyson konnten das Gleichgewicht halten und fielen ins Wasser.

„Verdammt, so ein Mist“, schnaubte Tyson, als beide wieder auftauchen. Hilary hingegen begann zu lachen.

„Du bist echt ein Tollpatsch! Aber vielleicht mag ich dich deswegen so sehr…“ Nun lachte auch Tyson und schwamm mit Hilary ans Ufer. Dort angekommen turtelten sie noch ein wenig herum.
 

Max und Mariam saßen mittlerweile in einer Gondel des Riesenrads.

„Gefällt dir dieser tolle Ausblick auch so sehr?“, fragte Max.

„Ja, hier oben ist es echt toll. Vor allem wegen dir.“

„Was meinst du damit?“ Max verstand nicht ganz, was Mariam damit meinte.

„Du bist ziemlich nett zu mir, das gefällt mir schon ein wenig. Außerdem bist du niedlich.“

„Ähm… vielen Dank.“ Er errötete ein wenig. „Wie gefällt es dir eigentlich hier in Tokio?“

„Es ist ganz nett hier, aber ich hätte vielleicht doch in einem Hotel übernachten sollten. Hilary meint, sie müsste einen auf beste Freundin machen.“

„Sie will wahrscheinlich nur eine gute Gastgeberin sein“, meinte Max.

„Kann sein. Es wäre mir aber schon lieber, wenn sie mir wenigstens Sachen erzählen würde, die mich teilweise interessieren.“

„Vielleicht macht sie das, weil sie meistens mit dem Team unterwegs ist. Sie ist ja überwiegend mit Jungen zusammen und freut sich jetzt, dass sie sich mit einem Mädchen unterhalten kann.“

„Das habe ich mir auch gedacht.“ Mariam grinste leicht. „Du hast jetzt aber schön vom Thema abgelenkt.“ Max blieb diesmal still.

//Vielleicht ist es besser, wenn ich meine Gefühle für mich behalte. Was ist, wenn sie nicht so fühlt wie ich? Selbst wenn, wir leben doch viel zu weit voneinander entfernt…//

„Was ist los? Ich dachte du freust dich, dass ich mit dir hierhergekommen bin…“

„Das tue ich ja auch“, sagte Max schnell. „Es ist nur…“

„Vielleicht sollte ich dir einen Tipp geben.“ Mariam, die neben Max saß, schaute beim Sprechen ein wenig aus der Gondel hinaus. „Ich glaube, ich sollte wegen dir nach Tokio kommen. Ray und seine Freundin werden mich ja kaum für nichts hierher gescheucht haben.“

//Ray und Mariah haben sie ja gebeten, hierher zu kommen//, viel Max wieder ein. „Meinst du wirklich?“, fragte er unsicher.

„Ja, sonst würde ich das nicht sagen.“ Mariam gab sich Mühe, möglichst nett zu sein und nicht auf irgendeine Art und Weise sarkastisch zu wirken. Sie wollte schließlich nicht, dass er glaubt, sie hätte kein Interesse an ihm.

//Bei ihnen scheint die Fernbeziehung ja zu funktionieren. Vielleicht sollte ich einen Versuch wagen…// Max beschloss, ihr seine Gefühle näherzubringen. „Weißt du, Ich habe dich sehr vermisst. Wir sind uns fast zwei Jahre lang nicht mehr über den Weg gelaufen oder haben sonst irgendwas voneinander gehört. Ich dachte, wir würden uns vielleicht niemals wiedersehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als wir uns wiedergesehen haben. Ich habe gehofft, dass wir etwas Zeit miteinander verbringen könnten und dieser Wunsch wurde mir glücklicherweise auch gewährt.“

„Ich habe auch manchmal an dich gedacht und überlegt, was du wohl machst. Ich hätte dich auch mal gerne wiedergesehen, aber ich hatte nie die Gelegenheit dazu.“

„Da geht es uns wohl ziemlich ähnlich, was?“, meinte Max. Er war erleichtert, dass Mariam ihn nicht ablehnte und sie rückte näher an ihn. Sie legte ihre Hand sanft auf Seine.

„Ja, vielleicht auch in anderen Dingen.“ Mariam drehte sich ein wenig zu Max zu sah ihm nun direkt in die Augen. Als sie sich seinem Gesicht näherte, küsste sie ihn sanft. Er erwiderte ihn, obwohl er zuerst recht überrascht war.
 

Nach einer Weile, als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, sahen sich Max und Mariam verliebt an.

„Du bedeutest mir sehr viel“, sagte Max mit sanfter Stimme. „Möchtest du meine feste Freundin sein?“

„Ja“, antwortete Mariam. „Ich dachte schon, du würdest mich das nie fragen.“ Sie verwuschelte die Haare von Max ein wenig und gab ihm noch einen Kuss.
 

Ein paar Tage später lächelte Mariah ihren Freund Ray strahlend an.

„Dein Plan scheint aufgegangen zu sein. Max und Mariam sind nun ein Paar.“

„Ich weiß.“ Er nickte und fügte noch etwas anderes hinzu. „Zwischen Tyson und Hilary scheint es auch endlich gefunkt zu haben. Aber wenn ich da nachgeholfen hätte, wäre ich vielleicht den Rest meines Lebens damit beschäftigt gewesen.“

„Ach, du übertreibst“, lachte die Pinkhaarige. Sie lehnte sich ein wenig an Rays Schulter.

„War doch auch nur ein kleiner Scherz“, meinte dieser und strich seiner Freundin durchs Haar. Er war erleichtert, dass alles doch noch ein gutes Ende genommen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JoeyB
2009-06-29T15:52:18+00:00 29.06.2009 17:52
Hi,

danke für die Teilnahme am Wettbewerb. Tut mir Leid, dass der Kommentar erst so spät kommt ^^“
vielleicht hast du dich schon gefragt, weshalb du den WB nicht gewonnen hast. Grund hierfür ist hauptsächlich das Thema. In dem WB ging es um das Thema „Freundschaft“, das in deiner FF sehr stark von Verliebtheit und Pärchen in den Schatten gestellt wurde und deshalb nicht richtig zur Geltung kam.

Abgesehen davon war deine FF recht interessant.
Hilary ist ja sehr berechnet... Macht sich an Kai ran, um Tyson eifersüchtig zu machen. Wobei ihr eigentlich hätte klar sein müssen, dass Tyson darauf so zickig reagiert.
Du stellst du Charaktere generell sehr unterhaltsam dar. Die wichtigsten Eigenschaften bleiben ihnen dabei erhalten, auch wenn es ziemlich gemein ist, dass offenbar sämtliche Bladebreakers (außer Tyson) wissen, weshalb sich Tyson und Hilary so oft in die Wolle kriegen.
Was mich ein bisschen am Anfang stört, ist der Moment, in dem du rückblickend erzählst, wie Hilary versucht hast, Kai eifersüchtig zu machen. Teilweise verwendest du hierbei den Plusuamperfekt, teilweise aber auch nicht. Plusquamperfekt ist an der Stelle richtig (du erzählst ja von der Vergangenheit ausgehend über noch weiter zurückliegende Ereignisse).
Was mich auch etwas stutzig macht – warum lassen sich die Jungs von Hilary zum Shoppen mitschleifen? Und warum sucht sie sich dermaßen unmotivierte Shoppingbegleiter? Hat sie keine Freundinnen, die sie fragen könnte? *gg*
Es ist auch witzig, dass alle irgendwie fröhlich herumkuppeln. Ray und Mariah, Tysons Großvater oo“ Ich finde es nur etwas seltsam, dass Mariam sich so einfach und scheinbar grundlos überreden lässt, nach Japan zu fliegen.
Max ist übrigens süß, wenn die auf Mariam treffen. Jetzt schleppt er nicht nur Hilarys Einkäufe, sondern zusätzlich noch Mariams Koffer – der Kerl ist einfach zu gut für diese Welt xD Ist übrigens niedlich, wie du Hilary als Gastgeberin darstellst und wie Mariam kurz davor ist, die Nerven zu verlieren ^^
Den Höhepunkt stellt wohl der gemeinsame Besuch dieses Valentinsjahrmarkts, der natürlich genau aufgeteilt ist: Einerseits Max und Mariam, die Spaß haben. Und Tyson und Hilary, die an Tysons Pech und Tollpatschigkeit verzweifeln. Aber Hilary ist auch doof, wenn sie kein eigenes Geld mitnimmt. Ich finde es dreist, sich den kompletten Abend über immer nur einladen zu lassen. Hatte die wirklich vor, überhaupt nichts zu bezahlen? Oo“ Da ist sie eigentlich selbst schuld, wenn sowas passiert...
Hm, generell... Insgesamt ist die Story ja niedlich, aber das Ende wirkte einfach zu konstruiert. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber du hättest nicht zwei Pärchen ausgerechnet am Valentinstag kitschig auf einem Valentinsrummel verkuppeln sollen.

Insgesamt ist deine FF wirklich unterhaltsam, aber beim Ende merkt man stark, dass weniger manchmal mehr ist. Dadurch, dass du mehrere Pairings auf einmal beschrieben hast, konnte man sich kaum auf die einzelnen Charaktere an sich konzentrieren, was sehr schade ist. Vielleicht hätte man aus der Idee der FF lieber zwei Geschichten machen sollen: Eine mit Tyson und Hilary und dem Valentinstag, und eine, in der Max wieder auf Mariam trifft.

LG,
Joey

Von: abgemeldet
2009-02-23T16:54:28+00:00 23.02.2009 17:54
Das hier find ich auch schön.
Der Schluss ist aber ein bisschen hingeklatscht... but nobody´s perfect^^


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