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Street Fighter II NG

The Next Generation
von

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Somewhere in Shanghai

„Kazu nicht!“, rief Lu-Chen aus, als dieser so tat, als würde er über die Absperrung der Aussichtsplattform klettern und hielt ihn an dem Stoff seines Shirts fest. Manchmal war dieser Japaner einfach unmöglich und brachte sie total in Verlegenheit, genau wie jetzt. Ein paar der Touristen, die ebenfalls aufs Dach dieses hohen Gebäudes kamen um die Aussicht auf Shanghai zu genießen, drehten die Köpfe zu den beiden um und schüttelten diese verständnislos. Der Wind in dieser Höhe löste einen der Zöpfe, die sich Lu-Chen heute Morgen mühsam aufgedreht hatte, und die junge Chinesin verdrehte nur die Augen. Insgeheim verfluchte sie Kazu dafür, dass er unbedingt diesen blöden Tower besuchen wollte, aber das war wohl der Neid, denn in Japan gab es so ein Gebäude wohl nicht. Wie hätte sie ihn jetzt damit aufziehen können, doch schwieg die Schwarzhaarige lieber. Kazu hingegen sah sie einfach nur grinsend an, zuckte leicht mit der Schulter und kletterte wieder von der Absperrung, bevor noch irgendwer die Sicherheitsleute rufen konnte. Sein Blick schweifte noch einmal über die Stadt, bevor er sich abwand und Lu-Chen ansah. Vorsichtig löste er nun auch den anderen Haarknoten, so dass ihre Haare anfingen im Wind zu tanzen, was den jungen Mann zum lächeln brachte.

„Warum tust du das immer mit deinen Haaren? Sie sind so schön lang und ich finde nicht, dass du sie verstecken musst. Bestimmt hast du aufgrund deiner schönen Haare sicher viele Verehrer, hm?“, meinte Kazu leise, hielt ihr das Seidenband hin, welches eben noch als Schleife diente und ging an einer verdutzten Lu-Chen vorbei, die gar nicht wusste wie sie auf sein Kompliment reagieren sollte. Sie wurde ein wenig rot im Gesicht und sah auf das Band, welches sie gleich darauf in ihre Tasche zu dem anderen steckte und sich durchs Haar strich. Ihre Mutter hatte diese Zöpfe immer getragen und Lu-Chen war immer der Meinung, es würde ihr stehen. Nun wusste sie aber, dass Kazu es nicht so sah, zumindest entnahm sie das seiner Aussage, also würde sie ab sofort ihre Haare für ihn immer offen tragen, auch wenn es sie manchmal doch nervte. Ihre Mutter sagte immer, dass im Kampf die langen Haare nur hinderlich sind und dass man sie lieber zusammenbinden, oder sogar abschneiden sollte. Nur hing Lu-Chen an ihren Haaren und würde sich diese niemals abschneiden.

Der Rest des Tages verging sehr ruhig und ohne jegliche Vorkommnisse. Die ungleichen, jedoch auch besten Freunde, verbrachten die ganze Zeit zusammen und der Kinobesuch sollte den Tag abschließen. Kazu und Lu-Chen sahen sich die Filmplakate an, doch schien keiner der Filme ihnen wirklich zu zusprechen. Ein Seufzen kam über die Lippen des Mädchens und sie lies den Kopf ein wenig hängen. Sie hatte sich wirklich darauf gefreut und nun wurde nichts daraus. Der Japaner legte einen Arm um sie und drückte die Kleinere an sich heran.

„Ach komm. Wir finden schon etwas anderes okay? Dann gehen wir eben mal wieder essen, das waren wir auch schon lange nicht mehr“, schlug Kazu vor und die junge Chinesin hob den Kopf, nickte leicht und zeigte eines ihrer wunderschönen, aufmunternden Lächeln. Zusammen verließen sie das Kino schließlich wieder und Lu-Chen klammerte sich an seinen Arm heran, den Kazu grade wieder zurück ziehen wollte. Sie mochte seine Nähe, das konnte und das wollte sie auch nicht abstreiten, doch war der Braunhaarige ihr in dieser Sache ein Rätsel. Er zeigte selten was er wirklich empfand. Dabei war Kazu alles andere als Gefühlskalt, im Gegenteil, er lächelte viel und zeigte es auch wenn er verärgert war. Nur wie er wirklich zu ihr stand konnte sie aus irgendeinen Grund nicht aus ihm lesen. Äußerlich zeigte er nur ein rein freundschaftliches Interesse an ihr und er sagte auch mal, dass, wenn er eine Schwester hätte, sie so sein sollte wie sie. Doch trotzdem ließ sie das Gefühl nicht los, dass da mehr war als er sich vielleicht eingestehen wollte. Aber bestimmt war dies nur ein Wunschdenken der jungen Chinesin.

Es dauerte keine drei Schritte, da wurde Lu-Chen auch schon von zwei Typen belästigt und das, obwohl sie sich an Kazus Arm geklammert hatte. Dies war schon eine Dreistigkeit hoch zehn und der Japaner kochte innerlich schon. Nicht weil man seine beste Freundin anmachte, nein, sondern weil man die Nerven hatte dies direkt vor ihm zu tun.

„Ey Süße lass den doch einfach sausen und geh mit uns mit. Was willst du mit einem Schwächling, wenn du zwei Kerle wie uns haben kannst?“, fragte einer der beiden höhnisch und sah Kazu dabei abschätzend an.

//Schwächling?//, dachte sich der Braunhaarige und lupfte dabei eine Augenbraue. Da brauchte wohl jemand eine wichtige Lektion, doch wusste er, dass Lu-Chen verdammt wütend reagieren würde, wenn er nun einfach angriff. Sie sagte immer, dass sie nichts dagegen hat wenn er sich verteidigt, was den ersten Angriff in dem Fall aber ausschließen würde. Außerdem hatte er grade eh keine Lust sich zu prügeln, nicht wenn sie mit ihm unterwegs war. Schweigend gingen sie nun auch weiter, doch packte man Kazu plötzlich an der Schulter und zwang ihn stehen zu bleiben.

//Fehler Eins//, dachte er sich und sah über seine Schulter in die Miene der beiden Halbstarken.

„Bist du taub oder so? Mein Kumpel sagte grade, dass die Süße mit uns mitkommt. Brauchst wohl was auf die Kauleiste, wie?“, meinte derjenige, der Kazu an der Schulter gepackt hielt. Sein Blick ging zu Lu-Chen, die ihn nun los lies und mit der Schulter zuckte. Das reichte dem Japaner vollkommen aus. Er packte die Hand, die auf seiner Schulter lag, zog den Kerl an sich heran und warf ihn über seine Schulter, drehte sich zu dem anderen um und verpasste ihm einen rechten Haken der sich gewaschen hatte. Durch die Wucht der Drehung steckte in dem Schlag gleich noch mal so viel Kraft, die nun auch ausreichte, um den Typen auf den Asphalt zu schicken. Soviel zu dem Thema „Auf die Kauleiste geben“. Der, der den Schlag einstecken musste, zog es nun vor liegen zu bleiben, sein Kumpel allerdings wurde richtig sauer. Nachdem dieser wieder aufstand und seinen Partner am Boden liegen sah, griff er in seine Jackentasche und zog ein Messer heraus. Lu-Chen sah erschrocken zu Kazu hin und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.

„Kazu nicht, das ist es nicht wert“, sagte sie leise, doch merkte die Studentin auch, dass es keinen Sinn hatte mit ihm jetzt zu diskutieren. Sie drehte sich nur um und meinte dann schließlich: „Bring ihn nicht um.“ Dabei klang sie aber sehr bittend und man könnte meinen, sie sagte dies zu dem Kerl mit dem Messer.

„Keine Sorge, ich hatte nicht vor ihn zu töten“, meinte dieser und Lu-Chen sah ihn perplex an. Wie kam er nur darauf, dass sie ihn meinte? Nein, sie kannte Kazu und seine Prinzipien. Wenn ihn jemand mit der Waffe bedrohte, konnte er gnadenlos sein.

„Sie meinte dich nicht, Trottel“, lachte der Japaner nun und in seinen Händen sammelte sich schon das Chi.

//Fehler Zwei//, dachte sich Kazu und ein höhnisches Grinsen zierte das Gesicht des Braunhaarigen. Sein Gegner sah sich unbeeindruckt dieses Lichtspiel an, doch hielt er davon ja mal gar nichts.

„Oh wie schön. Ne Lightshow“, höhnte dieser, rannte ein paar Schritte und warf sich dann mit der Klinge voran auf Kazu. Darauf wartete der Japaner schon, ballte seine Fäuste und sprang dem Angreifer entgegen, riss die rechte Faust nach oben und traf damit das Kinn des Bewaffneten, der nur noch ein „Shoryu-Ken“ hörte, bevor die Lichter bei ihm ausgingen. Kazu landete nach einer Schraube wieder auf seinen Füßen und blickte von einem zum anderen. Lu-Chen rannte gleich zu dem, der eben noch das Messer in der Hand hatte und schaute nach, ob dieser irgendwelche Verletzungen hatte. Doch außer ein paar fehlenden Zähnen und blauen Flecken hatte dieser nichts abbekommen.

„Mann Kazu, du weißt dass du jemanden damit umbringen kannst. Hätte ein normaler Schlag nicht gereicht?“, fragte sie ihren Begleiter und der zuckte nur mit der Schulter, als wolle er sagen, dass der Typ es nicht anders verdient hatte. Lu-Chen hingegen schüttelte nur mit dem Kopf.

„Idiot“, schimpfte sie, doch kam dann ein Lächeln über ihre Lippen und sie hakte sich erneut bei Kazu unter.

„Du weißt das ich das…“

„Klar weiß ich das“, fiel ihr der Japaner ins Wort und grinste leicht, bis er ihre Lippen für einen kurzen Moment auf seiner Wange spürte und sie verdutzt ansah.

„Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist“, meinte die Schwarzhaarige und musste leise kichern, was ihn nur wieder dazu brachte eine Augenbraue zu lupfen. Kazu war nicht eifersüchtig, zumindest gestand er sich dies nicht ein. Der Braunhaarige wendete nur den Kopf von ihr weg.
 

Aus einer dunklen Gasse heraus konnte eine schemenhafte Gestalt beobachten was geschehen ist. Diese Technik und der ganze Kampfstil erinnerte ihn an jemanden, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Eigentlich war er ja auf der Suche nach jemand anderen, aber dieser Junge hatte sein Interesse geweckt und er würde erst mal an ihm dran bleiben.

Der Schatten blieb an dem jungen Paar dran und lies dabei Kazu nicht aus den Augen. Warum erinnerte dieser Junge ihn nur an jemanden und vor allem, an wen? Immer wieder kamen diese Bilder in ihm hoch, die blau leuchtende Faust, die sich einen Weg regelrecht durch die Brust zog. Immer wenn er an diese Szene dachte, schmerzte die lange Narbe. Damals schwor er Rache, doch konnte er bis heute diese nicht nehmen.

//Shoryu-Ken//, wiederholte der riesige Schatten immer wieder und hielt sich anschließend den Kopf. Sein Blick wurde verklärt, seine Augen verengten sich. Aus irgendeinem Grund hatte er nun diesen Mann vor sich, der ihn damals fast getötet hatte. Er knipste schnell ein Foto mit seinem Handy und schickte das Bild des Jungen weiter. Der junge Mann sollte teilnehmen, dann könnte er endlich Rache nehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yinyin24
2017-01-02T13:07:31+00:00 02.01.2017 14:07
Coole Story ich liebe Street Fighter <3 LG Yinka :*


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