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Herr der Ringe-Eine Reise mit Gefühlen

von

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Der Fangornwald

7. Kapitel: Der Fangornwald
 

Es rascheln die Blätter im Wind, es fließt der Fluss, die Tiere sind stumm und die Erde ruht in der der Nacht. Sacht öffne ich meine Augen und blicke auf das Sternenzelt. Der Himmel ist klar und keine einzige Wolke ist in Sicht.
 

Knack.
 

Schnell drehe ich meinen Kopf zu dem Punkt, wo das Geräusch herkommt. Ich sehen einen Schatten in den Wald hinein verschwinden. Ohne zu überlegen erhebe ich mich, laufe in den Wald, doch da ist niemand, keine Menschenseele ist zu sehen.
 

Knack.
 

Da ist es schon wieder! Es klingt so, als ob jemand einen Ast zertritt. Neugierig folge ich dem Geräusch und gelange auf einen kleinen Pfad der zu einem See führt. An diesem See steht ein Mann, er trägt einen langen Umhang und auf seinem Rücken ist ein Schild geschnallt. An der Seite hängen ein Schwert und ein Horn. Ich kenne dieses Horn, kann es sein? Ist er es? Ist er es wirklich?
 

„Boromir?“, flüstere ich leise und gehe zögernd auf die Gestalt zu, „Boromir? Bist du es?“, sage ich schon etwas lauter. Anscheinend hat der Mann mich gehört, denn er dreht sich um. Meine Augen weiten sich, Tränen laufen mir über das Gesicht, mein Herz rast, denn vor mir steht er–Boromir. Ja, mein Boromir. Er sieht mich freute strahlend an, breitet die Arme aus um mich zu empfangen. Mit einem Lächeln auf den Lippen renne ich zu ihm. Ich bin gleich bei ihn, nur noch ein paar Schritte trennen uns.-

Plötzlich sinkt er nieder und kippt nach vorne. Vor Schreck bleibe ich stehen, das kann doch nicht wahr sein. Nein bitte nicht und ich überwinde meinen Schock, renne zu Boromir, aber bevor ich bei ihm sein kann hält mich jemand auf.

„Lass mich los!“, brülle ich denjenigen an. Doch er macht keine Anstalten in diese Richtung, sondern dreht mich zu sich um. Ich schaue ihm ins Gesicht, damit ich erfahren kann, welcher scheiß Kerl mich fest hält. Sein Gesicht kann ich nicht genau erkennen, weil er einen Helm trägt, ein Bart verziert sein Gesicht und er hat blonde lange Haare. Er kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht woher?
 

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Erschrocken schlage ich meine Lider auf und ich unterdrücke einen Schmerzenslaut, denn die Morgensonne sticht in meine Augen.
 

>Verdammte Sonne. Und was für ein Traum < stehe ich auf und blicke mich um. >Ich habe zwar schon öfters von Boromirs Tod geträumt, aber dieser Fremde Mann. Wer ist er? Ich habe ihn doch schon irgendwo gesehen. <
 

Ich entdecke Gimli, Legolas und Aragorn unter der Kastanie stehen, die wild mit einander diskutieren. Neugierig gehe ich zu ihnen und frage:
 

„Was ist?“. Alle sehen mich verblüfft an und Legolas sagt als erstes:
 

„Hast du das noch nicht mit bekommen? Unsere Pferde sind weg!“, jetzt bin ich es, die sie anstarrt.
 

„Wie weg? Wer?“, hake ich nach.
 

„Die Pferde sind einfach weg. Gestern Abend war ein alter Mann am Waldesrand. Stand einfach stumm und regungslos da. Und dann war er weg sowie unsere Pferde.“, erklärt Gimli.
 

„Wir denken, dass es Saruman war. Dieser Verräter!“, ergänzt Aragorn, „Wir werde ab jetzt wieder zu Fuß gehen.“ Nach dieser Ansage suchen wir alle vier, da es jetzt helllichter Tag ist, weiter nach Spuren im Gras.
 

„Kommt her Freunde, ich habe eine Spur!“, ruft uns Aragorn zu sich, welcher auf dem Hügel kauert, wo der Kampf ausgetragen wurde. Wir stehen alle um Aragorn, er hebt ein Blatt hoch und erklärt: „Ein Mallornblatt aus Lórien mit Krümeln und dort sind zerschnittene Stricke.“
 

„Merry und Pippin haben sich befreit, da können sie doch noch am Leben sein!“, vermute ich, „Aber wo sind sie?“
 

„Sie sind in den Fangornwald gelaufen. Ihre Spuren führen dort hin.“, erklärt der Waldläufer und wir laufen zum Rand des Fangornwaldes. Ehrfürchtig stehen wir vor dem Waldesrand, die Bäume sind modrig und morsch, aber das liegt am Alter des Waldes. Gemeinsam schreiten wir in den Wald hinein und Aragorn sucht weiter nach Spuren. Gimli, Legolas und ich lassen ihn gewähren, da er die meiste Erfahrung darin hat. Nach einer Weile gelangen wir an einer Stelle, wo deutlich Fußabdrücke zweier Hobbits zu sehen sind, welche noch tiefer in den Wald führen. Wir folgen den Spuren und kommen an einen Felsen an, an dem an einer Wand treppenähnliche Stufen hinauf gehen. Die drei männlichen Wesen erklimmen so gleich den Felsen, aber ich bleibe unten, in den Schatten der Bäume und werde auf sie warten.
 

Erschöpft lehne ich mich an den grauen Felsen, ziehe mir die Schuhe aus und massiere die Füße. Entspannter schaue ich in den Wald und merke das ein Schatten in den Baumwipfeln umherspringt und genau auf uns zu kommt. Schnell erhebe ich mich und klettere den Felsen empor:
 

„Aragorn, da kommt …“, stocke ich, denn die drei Gefährten haben den Schatten auch schon längst bemerkt. Legolas hat Bogen und Pfeil in seinen Händen, Gimli hält die Axt bereit und Aragorn legt seine Hand auf den Schwertgriff.
 

„Ich grüße euch, Freunde!“, sagt eine Stimme hinter mir und ich mache einen Satz nach vorne, drehe mich hektisch um und stolpere beinahe über meine Beine. Ich kann mein Gleichgewischt gerade so halten und ich steh wieder gerade. Mit meinem Blick suche ich die Gestalt, die uns begrüßt hat. Es ist ein alter Mann, er trägt eine Kapuze und darüber einen breitkrempigen Hut, so das keine Gesichtszüge zu sehen sind, nur die Nasen spitze und der graue lange Bart schauen hervor.
 

„Entschuldigung Fräulein, ich wollte sie nicht erschrecken.“, blickt mich der Alte an und ich kann in seine Augen sehen, die mir verdächtig bekannt vorkommen.
 

„Kein Problem.“, erwidere ich und er spricht weiter:
 

„Ich möchte mit euch reden. Lege den Bogen beiseite, Herr Elb!“, und prompt fallen Pfeil und Bogen aus den Händen von Legolas und seine Arme hängen an den Seiten herab. „Und ihr Herr Zwerg, zügelt eure Axt!“, Gimli fährt zusammen und steht versteinert in der Gegend herum. „Ihr folgt einer Spur zweier Hobbits. Sie sind diesen Felsen hinauf gestiegen und sind jemanden begegnet, den sie nicht erwartet hatten. Beruhigt euch das? Ihr wollt bestimmt wissen wohin sie gebracht worden? Setzten wir uns und ich erzähle es euch.“, kehrt der Greis uns den Rücken zu und geht zu einen Haufen abgestürzter Steine an einer Felswand hinter ihnen. Sofort greifen die Gefährten zu ihren Waffen, als ob ein Bann von ihnen gefallen ist. Nur ich ziehe meine Waffen nicht, denn ich will hören was der Alte zu sagen hat. Aber dem Mann kümmert es nicht, er bückt sich und setzt sich auf einen niedrigen Stein, dabei geht sein grauer Mantel auf und wir können deutlich sehen, dass er darunter weiße Kleidung trägt.
 

„Saruman!“, ruft Gimli und läuft mit der Axt in der Hand auf ihn zu, aber der Mann ist zu schnell für den Zwerg. Im Nu ist er auf den Beinen und springt auf einen großen Felsklotz und jetzt steht er hoch aufgewachsen und uns überragend vor uns. Sein grauer Mantel und Hut fliegen beiseite und ein weißes Gewand kommt zum Vorschein. Es strahlt so weiß und hell, dass ich kurz geblendet bin und nicht mehr sehen kann. Dadurch nehme ich die Gerüche der Umgebung besser auf und erstaunlicher Weise rieche ich einen bekannten Geruch, wer ist er? Ich öffne meine Augen uns sehe das der alte Mann seine Stock hebt und Gimlis Axt zu Boden fällt. Aragorn und Legolas ergeht es nicht besser, Aragorns Schwerthand erstarrt und die Klinge fängt an zu glühen. Legolas stößt einen lauten Schrei aus und schießt den Pfeil hoch in die Luft, wo er sich in einen flammenden Blitz auflöst.
 

„Gandalf?“, frage ich freudig. „Bist du es wirklich? Wir dachten du wärst in Moria gefallen?“
 

>Es war er, den ich gerochen habe, meine Nase trügt mich nie. <
 

„Gandalf?“, wiederholt der Zauberer, „Ja, das war mein Name. Ich war Gandalf.“, er kommt den Felsklotz herunter, zieht sich seinem grauen Mantel wieder an, „Ja, ihr könnt mich immer noch Gandalf nennen.“
 

„Gandalf du bist ganz in weiß, wir dachten du bist Saruman.“, entschuldigt sich Gimli.
 

„Euch trifft keine Schuld Gimli. Ich bin tatsächlich Saruman. Saruman, wie er hätte sein sollen. Aber jetzt erzählt was euch auf eurer Reise geschehen ist. Ich bin durch Feuer und Wasser gegangen, habe neues erlernt und altes ausgegraben. Erzählt mir von euch!“, bittet Gandalf. Aragorn erzählt, was uns alles widerfahren ist.
 

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Schließlich, als er zu Ende spricht, fragt Legolas:
 

„Und was ist nun mit den Hobbits? Wo sind sie?“
 

„Bei Baumbart und den Ents.“, antwortet Gandalf.
 

„Ents, Baumhirten, lebende Bäume die sich bewegen und sprechen können?“, frage ich wissbegierig nach.
 

„Ja, genau. Und Baumbart ist Fangorn, er ist der Hüter des Waldes und der älteste der Ents, das älteste Lebewesen auf Mittelerde. Vor zwei Tagen hat er Merry und Pippin hier angetroffen und hat sie zu seiner Halle, am Fuß des Gebirges gebracht.“, erklärt der Zauberer.
 

„Werden wir sie aufsuchen?“, fragt Aragorn.
 

„Nein, zuerst reisen wir nach Edoras, um Rohan zu unterstützen. Aber nicht wir alle.“, dabei sieht Gandalf mich an, „Amanda du wirst hier warten, eine neue Aufgabe steht die bevor. Ruhe dich aus, wenn die Nacht herein bricht, wirst du von Baumbart abgeholt!“ Mit großen Augen starre ich ihn an:
 

„Von Baumbart?“
 

„Ja, du wirst die erste sein, die Merry und Pippin wieder sieht.“, ergänzt Gandalf. „Aber jetzt müssen wir aufbrechen. Gimli, Legolas, Aragorn kommt.“, steht der Greis auf und die drei Gefährten tun es ihm nach.
 

„Amanda richte schöne Grüße von uns aus und gib auf dich acht.“, verabschiedet sich Aragorn.
 

„Sei immer wachsam, der Wald hat seine Tücken.“, sagt Gimli zum Abschied.
 

„Der Wald tut euch nichts, solange ihr friedlich und nett zu ihm seid.“, erklärte Legolas und weg ist auch er.
 

Ich schaue den vier Wanderern hinter her bis ich sie nicht mehr sehe und setze mich auf den kalten Felsboden. Eng ziehe ich mir den Umhang über meinen Körper und tief sitz die Kapuze in meinem Gesicht, denn die Sonne strahlt von oben herab. Im Schneidersitz sitzend schlafe ich ein.
 

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„Hommm, hommm, hammm.“, erklingt ein Gemurmel und ich wache auf. Mit verschlafenen Augen stehe ich auf und sehe mich um. Es ist bereits Nacht und meine Augen gewönnen sich schnell an die Dunkelheit, jedes kleinste Detail nehmen sie wahr. Da springt ein Eichhörnchen durch die Bäume, Eulen spähen in die Nacht und sind auf der Suche nach Beute. Mein Blick wandert weiter und bleibt bei einer Art Baum stehen. Ein Baum? Hat ein Baum Augen die einen freundlich und eindringlich mustern. Ein Baum? Kann ein Baum sich bewegen und auf einen zu gehen? Ein Baum? Besitz ein Baum eine Stimme, mit der er zu mir spricht?
 

„Hommm, hommm, du bist der Halbvampir, eine aus den ältesten Geschlechtern Mittelerdes. Ich bin Fangorn, manche nenne mich Baumbart, hommm, homm.“, spricht der Baum zu mir.
 

„Du bist Baumbart, ein Ent, ich bin Amanda, ich sollte auf dich warten, hat Gandalf gesagt.“, stelle ich mich vor.
 

„Hommm, ja das stimmt. Komm.“, streckt Baumbart seine holzige, mit Moos bewachsenen Arm aus, der wie ein Ast mit Zweigen aussieht. Vorsichtig steige ich auf seine Hand und als er diese bewegt halte ich mich fest. Der Ent setzt mich auf sein Schulter ab und ich nehme darauf Platz. Langsam setzt sich Baumbart in Bewegung und geht auf das Gebirge zu. Über uns funkeln die Sterne und ein paar Wolken ziehen vorbei. Ich traue mich nicht zu fragen wie es Pip und Merry geht, da ich die Stille nicht stören will.
 

Der Tag bricht herein und Baumbart und ich habe gerade mal die Hälfte des Weges hinter uns und ich frage ihn:
 

„Wie lange brauchen wir noch, bis wir bei Merry und Pippin sind?“
 

„Hommm, nicht zu eilig. Hommm, ein Tage wird reichen. Aber jetzt rasten wir.“, erklärt der Ent und stellt mich auf den Boden.
 

„Wegen mir müssen wir nicht rasten.“, sage ich.
 

„Du bist durstig, ich kenne euer Wesen. Trinkt. Hommm.“, holt er aus seiner Krone ein totes Tier und hält es zu mir hin.
 

„Danke! Ihr wisst wohl viel über meine Rasse?“, nehme ich den kleinen Hasen entgegen und Saugen es aus.
 

„Nur zu gut kenne ich die Vampire, die das Leben aussaugen um zu überleben. Hommm, blutrünstige Monster, verdorben bis auf das Blut, aber du bist anders. Ein Vampir und Mensch zu gleich, sehr selten. Hommm, hommm. Wir gehen weiter!“, hebt er mich hoch und Baumbart stampft weite durch den Wald.
 

Ich schlafe auf seiner Schulter ein und Träume von Boromir, wie er wieder an diesem See steht, vor meinen Augen stirbt und dieser Fremde Mann mich fest hält. Dieses Mal sehe ich ihm in die Augen und sein Blick kommt mir bekannt vor, aber ich kann in nicht einordnen. Wer ist der Mann?
 

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„Hommm, hommm, Amanda wacht auf wir sind gleich da.“, weckt mich Baumbart auf. Meine Lider öffnen sich und ich blinzle den Sonnenstrahlen des Tages entgegen. Der Ent betritt eine Höhle und geht hindurch bis er zu einem weiten Hof kommt. Ich höre Pippin und Merry lachen, wie ich ihre Stimmen vermisst habe, schnell verstecke ich mich in der Krone von Baumart, damit ich die beiden überraschen kann. Die Hobbits baden gerade in einem Wasserbecken und toben sich aus.
 

„Hommm, ho! Guten Morgen Merry und Pippin“, dröhnte Baumbart, „Ihr schlaft sehr lange, fast zwei Tage und ich habe schon über hundert Schritte hinter mir. Jetzt trinken wir etwas.“
 

„Wo warst du?“, steigt Pip aus dem Becken und trocknet sich ab, Merry tut es ihm gleich.
 

„Ich habe einen Freund abgeholt. Hommm.“, erzählt der Ent.
 

„Einen Freund. Wer?“, hakt Merry nach und zieht sich an.
 

„Jemanden den ihr kennt. Hommm.“, erklärt Baumbart.
 

„Jemanden den wir kennen? Ist es einer unsere Gefährten?“, fragt Pippin freudig, der auch schon angezogen ist. „Aragorn, Gimli, Legolas, Sam oder vielleicht sogar Frodo?“
 

„Oder Gandalf?“, ergänze Merry.
 

„Ihr habt noch jemanden vergessen!“, sagt der Hüter des Waldes.
 

„Vergessen?“, frage beide Hobbits und überlegen.
 

Als ihnen die Köpfe rauchen gebe ich mich zu erkennen. Behände klettere ich an Baumbart hinunter und steh mit beiden Beinen auf den Boden.
 

„Na toll, mich habt ihr vergessen. Super!“, sage ich eingeschnappt. Merry und Pippin bleibt die Luft weg, sie starren mich nur an.
 

„Amanda!“, findet Pip seine Stimme wieder, „Du bist es, schön dich zusehen.“, rennt er auf mich zu, dicht gefolgt von Merry. Beide umarmen mich herzlich und strahlen mich von unten an.
 

„Ich freue mich auch euch wieder zusehen.“, streichele ich beiden durch die Haare.
 

Jetzt sitzen wir alle, außer Baumbart, er steht lieber, auf den Boden trinken Wasser, es schmeckt nach Erde, aber gibt mir Kraft. Wir erzählen uns, was wir alles erlebt haben, einer nach den anderen.
 

Baumbart unterbricht unsere Unterhaltung:
 

„Wir müssen los, das Enthing beginnt bald.“
 

„Was ist Enthing?“, will ich von ihm wissen.
 

„Eine Versammlung von Ents, etwas was heut zu Tage nicht mehr sehr oft gibt. Und jetzt kommt, wir müssen los. Hommm, hommm.“
 

Wir machen uns auf den Weg, ich setze mich wieder auf die Schulter und die beiden Halblinge werden von Baumbart im Arm getragen. Als er aus dem Hof tritt wendet er sich nach rechts, setzt einen großen Schritt über ein Bach und geht nach Süden.
 

Wir haben schon eine lange Strecke hinter uns, Pippin hat versucht die Schritte zu zählen, hat aber bei dreitausend den Faden verloren. Baumbart verlangsamt seine Schritte und hält an, er setzt die Hobbit und mich ab, formt seine Hände zu einem Sprachrohr und ruft hindurch. Ein mächtiges Huumm-hommm ist zu hören und von weiten kommt aus allen Richtungen ein ähnliches Huumm-hommm-humm, als Antwort. Jetzt setzt uns Baumbart alle auf seine Schulter und geht weiter. Er widerholt den Ruf und immer lauter und näher klingt die Antwort. Nach einer Weile kommen wir an einer Wand aus immer grünen Bäumen an. Baumbart läuft links entlang und kommt zu einer kleinen Öffnung. Ein Pfad führt hinein und Baumbart steigt in eine Waldschlucht hinab, die wie eine Schale aussieht, sie ist breit und tief. Mehrere Ents sind schon da, andere steigen gerade die Wege hinunter. Jeder Ent sieht anderes aus, sie sind verschieden, so wie jeder Baum sich von anderen Bäumen unterscheidet.
 

Es sind alle Ents um Baumbart in einem Kreis versammelt und er fängt an in Entisch zu reden. Die anderen Bäume stimmen mit ein und ein Chor von Stimmen erklingt. Den Hobbits und mir wird es langweilig und ich muss mein Gähnen unterdrücken. Baumbart bekommt unsere Langeweile mit und setzt uns ab und wir wollen uns in der Schlucht um sehen und ich erblicke am Nordhang eine Quelle wo wir uns dann erfrischen können.
 

Die Hobbits und ich laufen des Westhang hinauf und schauen durch die Öffnung der Hecke.
 

„Und wo soll Isengard sein?“, fragt Pippin.
 

„Isengard liegt im Westen in einer Kluft am Ende des Gebirges Methedras.“, erklärt ihn Merry.
 

„Wie sieht Isengard eigentlich aus?“, sagt Pip.
 

„Also in der Mitte ist Orthanc mit dem Turm von Saruman, der von einem Art Ring aus Felsen oder Bergen umzäunt ist. Soweit ich noch weiß fließt ein Bach durch das Gelände. Es gibt, so denke ich bestimmt eins bis zwei Tore in dem Felsring.“, erklärt Merry weiter. Ich bin erstaunt, dass er über Isengard so viel weiß.
 

„Woher weißt du das?“, frage ich gleich nach.
 

„Wo wir in Bruchtal waren, habe ich irgendwo was darüber gelesen, aber nur kurz.“, sagt er stolz.
 

„Fein, aber das wird uns bestimmt nicht viel bringen, was können wir und die Ents da schon ausrichten?“, sage ich besorgt.
 

„Ich glaube die Ents sind nicht so harmlos wie sie aussehen, wenn sie erst mal aufgerüttelt werden, möchte ich nicht auf der anderen Seite stehen.“, meint Merry.
 

Jetzt laufen wir gemeinsam zur der Quelle und gönnen uns ein Schluck Wasser. Merry und Pippin erzählen von alten Zeiten, von Auenland und wie sie auf Frode und Sam gestoßen sind. Danach bekommen wir mit, dass die Ents aufgehört haben zu sprechen. Baumbart kommt zu uns und erklärt, dass es noch eine Weile dauern wird, zwei bis drei Tage, bis sich die Ents entschlossen haben. In der Zeit dürfen wir bei Bregalad übernachten, der hier in der Nähe wohnt, da er sich schon entschieden hat.
 

„Hommm, kommt Freunde wir gehen ein Stück spazieren.“, nimmt er uns hoch und schreitet los. Bregalad ist ein Ent der sehr viel Lacht und Freude am Leben hat. Als die Nacht hereinbricht nimmt er uns mit zu seinem Enthaus. Dort schlafen wir unter den Gesang von Bregalad ein.
 

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Auch am nächsten Tag singen die Ents immer noch, der Wind wird kälter und die Wolken dichter und grauer. Davon lassen sich die Hobbits, aber ihre gute Laune nicht vermiesen. Wir unterhalten uns über längst vergessene Zeiten. Pippin und Merry stellten ihre besten Lieder mir zur schau. Auch Bregalad singt ein paar Lieder, über Bäume und Pflanzen und so geht der zweite Tag auch vorbei.
 

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Der dritte Tag bricht herein und er ist windig und verhangen. In der Morgenstunde erheben die Ents ihre Stimmen wieder, erst zu einem lauten Getöse und dann verstummen sie. Am Nachmittag ist der ganze Wald in Stille gehaucht, Bregalad steht kerzengrade vor uns und dann ertönt, ein dröhnender Schrei: ra-hoommm-rah! Die Bäume erzittern und biegen sich. Dann ist es wieder Still und eine Marschmusik setzt ein und ein Gesang von hellen, kraftvollen Stimmen steigen mit ein.
 

Bregalad hebt uns hoch und wir setzten uns auf seine Schulter, damit wir mehr überblick haben. Die Ents kommen auf uns zu, an der Spitze ist Baumbart, als er bei uns ist schreit er:
 

„Wir gehen nach Isengard!“
 

„Nach Isengard.“, rufen die Ents vielstimmig.
 


 

TBC



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