Krankenhausaufenthalt
*~*Kapitel 38*~*
"Was zur Hölle tust du?!"
Erschrocken fuhr Sam herum als er diese anklagende Stimme hinter sich hörte und hätte beinah das Wasser fallen lassen, als er hinter sich das blutüberströmte Mädchen entdeckte welches ihn verfolgte. Sie funkelte ihn kalt aus ihren toten Augen an, ohne etwas weiteres zu sagen.
"Was.... was meinst du? Was tue ich denn?", fragte er völlig verwirrt nach, doch ohne eine Antwort zu geben war das Mädchen vor seinen Augen einfach wieder verschwunden, hatte sich in Luft aufgelöst.
Sam wollte das alles schon abtun und zu Dean zurückkehren, als er auf seine Hände blickte und feststellte, das er plötzlich ein kleines Glasröhrchen in der Hand hielt mit einer klaren Flüssigkeit darin.
"Wie? Wo kommt das denn hier her?", sprach er leise zu sich, er konnte sich nicht erinnern etwas dergleichen bei sich gehabt oder gar genommen zu haben, aber es war plötzlich da, als würde es da hingehören.
Unsicher zog er den kleinen Korken aus dem Verschluss und sofort kam ihm ein beißender Geruch entgegen, etwas das ihn erschrocken nach Luft schnappen ließ. Dies war eindeutig Gift und erschrocken ließ er das Röhrchen zu Boden fallen, wo das Glas zersprang und sich die Flüssigkeit auf dem Boden verteilte, seinen Gestank verbreitete.
"W-was... wieso?", stammelte er leise, als er wieder diese dunkle Stimme in seinem Kopf hörte, wie sie lachte.
"Was denn Sammy, überrascht? Wieso denn, du hast es doch so gewollt.", hallte die Stimme unheilvoll hinter seiner Stirn wieder und ließ ihn erzittern.
"Nein habe ich nicht! Niemals würde ich Dean schaden wollen, das ist eine Lüge!", rief er, auch wenn dort niemand war.
"Doch du hast es getan! Denk scharf nach! Wieso ging es Dean wohl immer schlechter, besonders nachdem er etwas gegessen oder getrunken hatte was du ihm brachtest? Du warst dabei ihn umzubringen, du hast dir das Gift besorgt und es ihm unter gemischt! DU WOLLTEST SEINEN TOD!", schrie die Stimme gegen Ende und Sam hielt sich die Ohren zu, hatte dabei die Wasserflasche zu Boden fallen lassen, wo sich nun das Wasser verteilte und mit dem Gift mischte.
"Nein du lügst... Ich war das nicht... Du warst das... Du hast versucht... Und ich... ", stammelte er und atmete tief durch, spürte wie ihm die Tränen über die Wangen liefen, doch konnte er nichts dagegen tun.
Fragen über Fragen häuften sich auf, aber die wichtigste war, ob er zu gefährlich für Dean wurde. Was wenn der Dämon in ihm schon schlimmeres getan hatte, er erinnerte sich nicht daran und hätte ihm der Geist des Mädchen nicht geholfen, wer weiß was passiert wäre, er hätte Dean dieses mal bestimmt umgebracht. Doch es brachte nichts sich lange den Kopf zu zerbrechen, er musste zu seinem Liebsten und zu Bobby, vielleicht konnten sie ihm helfen, irgendetwas musste man doch tun können.
So kam er nach langer Zeit wieder zurück in das Behandlungszimmer, wo die beiden Männer ihn verwirrt ansahen, immerhin war seine Hose ziemlich nass und Tränen schimmerten in seinen Augen. Vor Bobby konnte er diese vielleicht verstecken, aber nicht vor Dean.
"Gott Sam was ist denn mit dir passiert?", fragte ihn dieser auch sogleich und wollte das Sam zu ihm kam, doch er schüttelte nur den Kopf und setzte sich auf einen Stuhl, die Hände zu Fäusten geballt.
"Hey Sam nun rede doch, was ist passiert? Hast du jemanden angefallen oder dergleichen?", fragte Bobby besorgt und dieses mal schaffte der Jüngste es sogar leicht den Kopf zu schütteln.
"Nein... Ich habe niemanden angefallen..." , flüsterte er leise.
"Was denn dann? Nun komm Junge, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen verdammt!", brummte Bobby leicht ungehalten, wurde danach aber auch sofort von Dean angeknurrt.
"Nun dränge ihn nicht so verdammt, du siehst doch das es ihm nicht gut geht.", musste er ihn einfach noch immer wie ein großer Bruder beschützen.
"Ich... ich weiß jetzt wer Dean vergiftet hat.", rückte Sam endlich mit der Sprache raus, was ihm einige verwirrte Blicke bescherte.
"Und wer hat ihn vergiftet?", musste Bobby es nun wissen.
"Ich war es.", gestand er und plötzlich schwiegen sie alle.
Es war eine bedrückende Stille die schwer lastete, aber keiner wusste so genau was er nun sagen sollte auf dieses Geständnis hin, keiner konnte so wirklich fassen was der Jüngste gerade von sich gegeben hatte, das war einfach unmöglich.
"Du Sammy? Aber das... das ergibt keinen Sinn, warum solltest du mich vergiften wollen? D-u würdest mir doch nie Schaden wollen.", sprach Dean mit belegter Stimme und dies tat Sam unheimlich weh.
"Ich wollte es ja auch nicht mit Absicht Dean... D-der Dämon in mir muss irgendwie die Kontrolle erlangt haben... I-ich erinnere mich nicht mehr aber eben im Flur... Dieses Geister-Mädchen ist aufgetaucht und... Sie hat mich geweckt. Ich hatte plötzlich dieses Röhrchen mit dem Gift bei mir und... Dann war da diese Stimme in meinem Kopf... Dean ich habe dich fast umgebracht ohne es zu merken!", liefen schon wieder einige Tränen über seine Wangen.
"Ich bin einfach zu gefährlich geworden! Was ist wenn ich schlimmeres mache als dich zu vergiften? Was ist wenn ich dich wirklich töten will? Was soll ich denn machen damit dieses Wesen aus mir endlich verschwindet? Ich will doch nur glücklich mit dir sein, mehr nicht!", bebte sein gesamter Körper und traurig sah Dean zu seinem 'Kleinen' .
"Keine Sorge Sam, wir schaffen das schon..."
"Aber wie denn Dean? Nichts hat bisher geholfen und ich habe das Gefühl das ich langsam Stück für Stück einen Teil meiner Selbst verliere... Aber das will ich nicht... Nicht wo ich irgendwie hoffe das es doch wieder besser wird.", flüsterte er leise und biss sich auf die Lippen, ignorierend das sie kaputt gingen.
"Wir werden sie vernichten... Vielleicht können wir so den dämonischen Teil in dir auslöschen... Er existiert nur durch deine Mutter, vielleicht vergeht er auch mit ihr? Und selbst wenn nicht, sie soll dafür büssen was sie dir angetan hat, sie hat es verdient wieder in der Hölle zu landen und so kann ich auch gleich meine kleine Schwester von ihr befreien, das... das ist etwas das sich doch lohnen würde, denkst du nicht Sammy?", fragte Dean schwach lächelnd nach und stand, trotz Proteste von Bobby, einfach auf und schloss Sam sanft in die Arme.
Es war nichts aufdringliches, auch nichts zärtliches im eigenen Sinne, es war einfach nur eine beschützende Geste, er wollte Sam nur zeigen das er noch immer auf ihn aufpasste, das sich niemals etwas daran ändern würde, egal was geschah.
"Dean...", flüsterte der Jüngste schwach und erwiderte die Umarmung leicht, war so erleichtert das man ihn nicht wegschickte oder wütend auf ihn war.
"Ist ja alles schön und gut Jungs, aber erst einmal muss Dean wieder auf die Beine kommen und ich schlage daher vor Sam, dass wir wieder ins Motel fahren und in Ruhe schlafen, damit auch Dean hier seine Ruhe finden kann." , meinte Bobby und sah auf die Uhr, in wenigen Minuten war die Besuchszeit sowieso vorbei.
"Ich... Ja du hast recht, Dean braucht seine Ruhe.", nuschelte Sam und wollte sich aus der Umarmung lösen, doch zu seinem großen Erstaunen hielt Dean ihn fest, ließ ihn nicht gehen.
"Dean, was-?"
"Nein... Bobby Sam bleibt hier bei mir, ja? Ich will ihn jetzt ungern alleine lassen... Fahr du alleine ins Motel zurück, Sam bleibt hier. Ich denke eh nicht das ich morgen entlassen werde, von daher wird mit etwas Gesellschaft gut tun, sonst werde ich hier noch durchdrehen, du weißt wie ich zu Krankenhäusern sehe.", murrte der ältere Winchester leicht und strich sich durch die Haare, löste erst da die Umarmung und setzte sich zurück auf sein Bett.
"Aber.... Oh ihr Winchester seit schlimm, euren Sturkopf habt ihr eindeutig von John.", seufzte Bobby untergeben auf und strich sich über den Bart.
"nun gut dann werde ich eben alleine gehen... Aber Sam muss morgen mit mir mitkommen, einer muss sich doch um den Impala kümmern und ihn für den Kampf vorbereiten, denn dieser wird bestimmt nicht so einfach."
Daraufhin konnten die beiden nur nicken, immerhin hatte Bobby recht, dies würde wohl kein leichter Kampf werden, besonders nicht mit dem Dämonen in Sams Blut, welches ihn teilweise zu kontrollieren schien.
Mit diesen Worten verabschiedete sich der Bärtige dann, während Sam sich versteckte, als eine Krankenschwester herein kam und nach sah ob alle weg wären. Dean bejahte dies natürlich sofort und so schaltete die Frau das Licht aus und schloss die Tür, damit der Patient in Ruhe schlafen konnte.
"So und nun komm her Sam~", flüsterte Dean und öffnete die Arme, einer bitte welcher Sam natürlich sofort nach kam.
Sofort kuschelte er sich an seinen Liebsten und spürte gleich darauf einen leidenschaftlichen Kuss und zwei warme Hände, die sich unter sein Oberteil schlichen.
"Dean~"
-Fortsetzung folgt-