Zum Inhalt der Seite

yaadein ya bhawishya...?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Und wie kommen wir da hin?”, wollte Radha am nächsten Morgen am Frühstückstisch wissen, als Sunder ihr eröffnet hatte, dass sie einen Tagesausflug nach Delphi unternehmen würden. „Das Hotel bietet Bustouren für kleine Reisegruppen dorthin an. Es geht in einer Stunde los.” Sie war einverstanden und nachdem sie aufgegessen hatten, gingen sie in ihr Zimmer, packten ein paar Sachen für den Ausflug zusammen und zogen sich noch etwas bequemeres an. Da es angenehm warm draußen war, entschied sich Radha für einen leichten Salwar (1) und Sunder blieb in Jeans und T-Shirt (2).

Die Busfahrt dauerte gute drei Stunden, doch da der Bus klimatisiert war, war die Reise angenehm. Radha konnte sich an der vorbeiziehenden Landschaft kaum satt sehen und sog alle Eindrücke förmlich in sich auf. Sunder beobachtete sie dabei und war froh, dass ihr alles so gut gefiel. Ihm fiel auf, dass er noch immer nicht sehr viel über sie wusste und beschloss, das möglichst schnell zu ändern. Sie faszinierte ihn und er wollte alles über sie wissen. Wenn er so darüber nachdachte, hätte sein Vater keine bessere Braut für ihn aussuchen können. Auch wenn sie am Anfang sehr verschlossen ihm gegenüber war, so war es nun eine doppelte Freude, sie regelrecht aufblühen zu sehen und er freute sich auf die gemeinsame Zeit, die noch vor ihnen lag.

Als sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten, lag noch ein kurzer Fußmarsch vor ihnen, um zum eigentlichen Orakel von Delphi (3) zu gelangen. Ein Reiseführer leitete ihre Gruppe durch die antiken Ruinen und erklärte ihnen einige Sachen zur Geschichte und zur Entstehung. Nachdem die zweistündige Führung vorbei war, hatten sie noch Gelegenheit, das Gelände ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Radha bekam vor Staunen und Bewunderung ihren Mund kaum noch zu. Sie faszinierte einfach alles und als sie schließlich auf dem höchsten Punkt angelangt waren, wurde sie von der Aussicht (4) schier überwältigt. Auch Sunder war schwer beeindruckt. „Ich wünschte, wir hätten zu Hause auch so eine unglaubliche Aussicht.”, schwärmte Radha. „Wenn wir mal alt sind, ziehen wir einfach hierher und verbringen unsere Ruhestand hier.”, entgegnete Sunder selbstsicher und fand die Idee in der Tat nicht schlecht. Radha lachte und erklärte sich einverstanden. „Dann sieh aber zu, dass du für unser Haus hier oben eine Baugenehmigung bekommst, denn ich will genau diesen Ausblick. “, meinte sie lachend und ließ ihren Arm durch die Luft schweifen. Sunder beugte sich etwas zu ihr hinunter und meinte mit gesenkter Stimme: „Für dich würde ich sogar das Unmögliche möglich machen...” Sie schaute ihn mit großen Augen an und wandte sich dann mit glühenden Wangen von ihm ab. Er grinste daraufhin nur vergnügt und freute sich, dass es so leicht war, sie verlegen zu machen. Nachdem sie noch eine Weile staunend umher gewandert waren und die verfallenen Tempelanlagen (5) angesehen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zum Bus. Dort warteten bereits die anderen Mitglieder ihrer Reisegruppe auf sie. Der Bus setzte sich in Bewegung nachdem alle eingestiegen waren und hielt eine halbe Stunde später an einem Restaurant. Radha und Sunder waren für diese Rast dankbar, denn beiden knurrte der Magen wie verrückt.

Als sie wieder losfuhren, neigte sich die Sonne bereits zum Horizont und als sie am Hotel ankamen, war es dunkel. Radha und Sunder waren zwar geschafft vom Tag, jedoch nicht müde genug, um bereits ins Bett zu gehen. So entschieden sie sich noch für einen kleinen Strandspaziergang. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her und ließen, die sanften Wellen ihre nackten Füße umspielen. „Ich danke dir, dass du mit mir diese Reise machst. Das...”, meinte Radha schließlich. Sunder schaute sie überrascht an. „Dafür musst du dich nun wirklich nicht bedanken. Flitterwochen gehören schließlich zu einer Hochzeit dazu. Außerdem soll es dir gut gehen und....” „Sicher, aber das ist nicht selbstverständlich. Und ich....” Während sie sprach, sah sie Sunder nicht an, sondern nestelte nervös an ihrem Dupatta herum. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus. „Ich weiß, dass ich es dir anfangs nicht leicht gemacht habe und dafür entschuldige ich mich. Und auch wenn du es möglicherweise nicht wahrnimmst, so bin ich dir sehr dankbar und ich verspreche dir, dass ich dir eine gute Ehefrau sein...” „Jetzt ist aber gut.”, unterbrach er sie, legte seine Arme um sie und zog sie an sich. „Du musst mir nichts versprechen. Ich weiß, dass du dein Möglichstes gibst und wir werden das zusammen schaffen. Also ist es gut jetzt. Ich vertraue dir.” Radha lauschte gespannt seinen Worten, auch wenn es ihr schwer fiel, sich zu konzentrieren. Noch nie, war sie ihm so nahe gewesen. Sein Geruch, eine Mischung aus Aftershave und Meerwasser, benebelte ihre Sinne. Seine Hände auf ihrem Körper ließen ihr Herz gegen ihre Brust hämmern. Sunder hielt sie noch einen Moment in seinen Armen und ließ sie dann los, um ihr seine Hand unters Kinn zu legen und sie anzulächeln. „Und jetzt lass uns zurück ins Hotel gehen. Ich bin mittlerweile hundemüde.”, meinte er und legte ihr eine Hand auf den Rücken, um sie zum Gehen zu animieren. Radha nickte unmerklich und versuchte sich darauf zu konzentrieren, ihren Puls wieder zu normalisieren.
 

Sunder war schnell eingeschlafen, doch Radha lag noch eine Weile wach. Das Versprechen, das sie ihm vorhin gegeben hatte, meinte sie ernst. Sie wollte ihm eine gute Ehefrau sei, denn das war sie ihm schuldig, so sehr er sich um sie bemühte. Ihr schlechtes Gewissen fraß sie beinahe auf, denn ihre Gefühle für Vijay konnte sie schließlich nicht einfach abstellen. Dafür waren sie zu tief in ihr verankert und nun zu frisch wieder aufgerissen. Wäre er nicht erneut in ihr Leben getreten, wäre es ihr um vieles leichter gefallen, sich auf Sunder zu konzentrieren. Auch wenn es nicht einfach sein würde, so hatte sie vor, ihre Gefühle für Vijay zu verdrängen und ihre Pflicht Sunder gegenüber zu erfüllen. Der zweite teil würde ihr nicht sehr schwer fallen, da sie sich eingestehen musste, dass sie ihm mittlerweile recht zugetan war, doch der erste Teil würde sie viel Kraft kosten. All die Jahre, die Vijay in ihren Gedanken herumgeschwirrt war, waren schließlich nicht so einfach wegzuwischen. Zudem war sie sich auch nicht sicher, ob sie das wirklich wollte. Und eines war ihr auch klar, dass sie nicht schon wieder den Kontakt mit ihm verlieren wollte. Sie liebte es, in seiner Nähe zu sein, seine Stimme zu hören, ihm zuzusehen und seine Berührungen zu spüren. Einfach alles an ihm schien perfekt zu sein. Als Radha bemerkte, wie sie in Träumereien abdriftete, schüttelte sie leicht den Kopf und schloss schließlich die Augen, um endlich zu schlafen.
 

Beim Frühstück am nächsten Morgen beschlossen Radha und Sunder, den Tag zu nutzen, um die Stadt ein wenig zu erkunden und nach passenden Mitbringseln für sich und ihre Freunde zu suchen. Während Radha beschloss, vorher noch schnell eine Dusche zu nehmen, wollte Sunder noch eine Stadtkarte an der Rezeption kaufen gehen. Radha eilte schließlich in ihr Zimmer, ging ins Bad, entkleidete sich und wollte gerade das Wasser andrehen, als ihr auffiel, dass sie ihr Handtuch vergessen hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, schlüpfte sie aus dem Bad, um sich aus ihrem Schrank ein Handtuch zu holen. Auf dem Rückweg ins Badezimmer, ging jedoch plötzlich die Tür auf und Sunder kam herein, der jedoch wie angewurzelt stehen blieb, als er Radha erblickte. Sie war ebenfalls zu geschockt, um sich zu bewegen und so verharrten beide für einige Augenblicke in dieser Starre bis Sunder schließlich, während er sich hastig umdrehte, stammelte: „Oh Gott, ich.... Das tut mir leid! Ich wollte nur.... Ich hab mein Geld vergessen und...” Radha spürte, wie sie puterrot anlief, während sie sich hastig das Handtuch um ihren nackten Körper wickelte. „Nein, es... Ich hätte nicht...”, brachte sie mit bebender Stimme hervor und eilte ins Bad. Nachdem sie hastig die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich daran und ließ sich auf den Boden sinken. Das war die peinlichste Situation ihres Lebens. Noch nie hatte ein Mann sie so gesehen und es war schon immer ihr Wunsch gewesen, dass Vijay der erste sein würde, doch nun... Sie legte leicht verzweifelt ihren Kopf auf ihre Knien und versuchte ihren rasenden Puls, ihren hämmernden Herzschlag und unregelmäßige Atmung unter Kontrolle zu bringen.

Auch Sunder hatte diese Begegnung nicht kalt gelassen. Mit diesem Anblick hatte er nie im Leben gerechnet und nun stand er da und konnte an nichts anderes denken. Radhas exquisiter Körper hatte sich nun in sein Gehirn eingebrannt und er konnte nicht umhin festzustellen, dass er ohne das bisschen Stoff des Bikinis noch viel schöner anzusehen war. Alles war in der richtigen Menge an der richtigen Stelle und ihre zarte Haut sah so berührungswürdig aus, dass... Sunder schüttelte kurz den Kopf, um seine alles andere als anständigen Gedanken abzuschütteln. Als sein Puls sich schließlich wieder einigermaßen beruhigt hatte, holte er seine Geldbörse und verließ das Zimmer mit einem letzten Blick auf die verschlossene Badezimmertür.
 

(1) http://i39.tinypic.com/k20ajm.jpg

(2) http://i42.tinypic.com/2wd0nwg.jpg

(3) http://i43.tinypic.com/23rn67b.jpg

(4) http://i42.tinypic.com/pp2x3.jpg

(5) http://www.liceomontaleroma.it/documenti/segreteria/immagini/articoli/delfi.jpg



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück