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Allein

Eine David-FF
von

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Eisblaue Augen

Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig. Timo schlief, wann immer er konnte, Juri fuhr nach Hause.

Auch Jan wollte ein paar Tage zu Hause verbringen.
 

David war auf dem Weg der Besserung. Trotzdem fühlte er sich etwas von Timo im Stich gelassen. Er war nicht mitgekommen, um ihn aus dem Krankenhaus abzuholen. Wenn David ehrlich war, hatte er felsenfest damit gerechnet, dass Timo Jan dorthin begleiten würde. Da das aber nicht reichte, hatten sie auch Silvester kaum ein Wort miteinander gesprochen.

Jan konnte sich das auch nicht erklären. Er hatte mitbekommen, dass David nicht gut drauf war und der Grund konnte in diesem Fall nur Timo sein.
 

Gerade saß Jan zu Hause in seinem alten Zimmer. Seine Mutter hatte das Zimmer in seinem alten Zustand gelassen, obwohl er nie zu Hause war. Er fühlte sich hier dennoch sehr wohl und nutzte jede Gelegenheit, mal wieder vorbeizuschauen.

Er ruhte sich etwas auf dem Bett aus und dachte nach. Timo hatte sich doch sonst ausschließlich um David gekümmert. Jan war bei Timo nur die Nummer Zwei, was ihn aber nicht störte. Sie waren früher oft zu dritt unterwegs gewesen und Jan hatte nie das Gefühl gehabt, das fünfte Rad am Wagen zu sein.

Doch in letzter Zeit hatten diese Unternehmungen abgenommen. Natürlich, sie waren viel als Band zusammen unterwegs gewesen. Aber selten hatte dieses Zusammensein wirklich einen freundschaftlichen Hintergrund gehabt. Timo und David konnten besessen sein von der Musik, und das waren sie auch. Doch oft kam es dadurch zu Streitigkeiten, weil sie Perfektionisten waren und ihr Ehrgeiz ins Unermessliche stieg.

Jan streckte sich. Er musste jetzt irgendetwas tun, denn nur Grübeln war absolut nicht seine Art. Außerdem war er sich sicher, dass auch David schneller wieder gesund werden würde, wenn es mit Timo wieder einigermaßen gut klappte. Denn Jan sah ihm an, dass er darunter litt, auch wenn nie ein Wort darüber über Davids Lippen kam. David war schon immer jemand gewesen, der seine eigenen Probleme totschwieg und ausschließlich für alle anderen da war. Zu David konnte man immer gehen, wenn man Probleme hatte. Ihm selbst musste man aber alles aus der Nase ziehen.

Der DJ kramte also nach seinem Handy und wählte Timos Nummer, die er schon ziemlich lange im Kurzwahlspeicher hatte.

Dieser nahm ziemlich verpennt ab.

„Jan? Was’n los?“, murmelte Timo.

„Schläfst du etwa immer noch?“, fragte Jan verwundert, „Es ist schon wieder so spät.“

Timo am anderen Ende rieb sich die Augen und sah auf die Uhr.

„Stimmt. Ich sollte mal aufstehen.“

„Allerdings“, pflichtete Jan ihm bei. „Wollen wir heute irgendwas machen, du, David und ich?“

„Klar. Kommst du vorbei? Ich muss mich erst mal fertig machen.“

„Dachte ich mir. Schaffst du’s in einer Stunde?“

„Witzbold“, brummte Timo zurück. „Sicher schaffe ich das.“

„Gut, dann bis später.“

Jan legte auf. Das war nur ein kleiner Anruf, aber er hoffte sehr, dass dadurch noch mehr ins Rollen geriet.
 

Eineinhalb Stunden später, als auch Timo fertig war, machten sich die drei zu Fuß auf den Weg.

„Was machen wir eigentlich?“, fragte David.

„Ich dachte da so an Ki-“, fing Jan an, wurde jedoch von Timo unterbrochen.

„Gehn wir doch in die Disco, hm?“

„Disco?“, fragten Jan und David aus einem Mund. David klang etwas erschrocken, er mochte Discos nicht.

Auch Jan merkte das und wollte ganz schnell eine Alternative aus dem Ärmel schütteln, als Timo sagte: „Na kommt, wir müssen ja nicht ewig bleiben.“

David gab schließlich klein bei. Jan fiel im Moment auch nichts Besseres ein, also machten sie sich auf den Weg in die nächste Disco.
 

Jan seufzte innerlich. Sie standen gerade in der Warteschlange vor der Disco und David sah überhaupt nicht glücklich aus. Timo war doch sicher nur hierhergegangen, damit er jemanden abschleppen konnte.

Auch als sie in den Vorraum kamen, änderte sich Davids Miene nicht.

An der Bar bestellten sie sich zuerst alle ein Glas Cola, als Jan seine Chance witterte.

„Hey!“, rief er gegen die Musik an, wobei er David und Timo anstupste. „Ich geh mal hoch zum DJ, ich kenne den.“

Timo und David nickten synchron und Jan verschwand in der Menge.

Es war viel los heute. Die Luft war stickig, der Bass dröhnte.

Die beiden wechselten ein paar Worte, redeten über belanglose Dinge, doch wieder sagte David nicht, was los war.

Hier hätte er das sowieso nicht besprechen wollen.
 

Jemand tippte David plötzlich auf die Schulter. Als er sich umdrehte, stand vor ihm ein Mädchen. Sie war einen halben Kopf kleiner als David und fiel in der Menge fast überhaupt nicht auf, da sie sehr unauffällig gekleidet war. Auffallend waren ausschließlich ihre stechenden eisblauen Augen. David vermutete sehr stark, dass sie Kontaktlinsen trug, da er noch nie jemanden mit einer solchen Augenfarbe gesehen hatte.

„Entschuldigung, kannst du mir sagen, wie spät es ist?“, rief sie gegen die Musik an.

David nickte, versuchte, sie nicht allzu verblüfft anzustarren und sah auf die Uhr.

„Halb Zwölf“, schrie er zurück.

„Okay, danke“, rief das Mädchen. „Dann muss ich gleich gehen, ich bin noch nicht alt genug.“

Darauf wusste David nichts zu erwidern und schrie daher nur ein „Keine Ursache“ zurück.

Das Mädchen drehte sich um und ging in Richtung Tanzfläche davon. Kaum hatte sie die ersten Tanzenden erreicht, verschmolz sie schon mit dem Rest und war nicht wiederzufinden.

„Was war das denn?“, fragte Timo.

David tippte zur Erklärung nur seine Uhr an und trank sein Glas Cola aus.

Timo sah ihn etwas verwirrt an, er hatte nicht verstanden, was David ihm sagen wollte.
 

Nach dem dritten Glas Cola und keiner Spur von Jan bahnte sich David den Weg zu den Toiletten.

Er drückte die Tür auf und betrat den Raum. Aus einer Kabine konnte er sehr deutlich Würggeräusche vernehmen. David verzog angeekelt das Gesicht. Bloß schnell wieder weg hier. Er erledigte, was zu tun war und wusch sich die Hände.

Beim Händetrocknen sah er kurz in den Spiegel. Die Würggeräusche hatten aufgehört. Seine Frisur saß auch noch einigermaßen. Gerade wollte er sich umdrehen und den Raum verlassen, als er im Augenwinkel ein Paar eisblauer Augen wahrnahm. Im nächsten Moment wurde alles schwarz vor seinen Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  asuka_langley
2009-07-21T11:38:46+00:00 21.07.2009 13:38
Wihiiiiiiii
Das sind Sachen, die ich liebe *__*
Drama xD
Spannung XD
Wuiiii xD
Ne, also ich fands klasse und ich bin mal gespannt, was mit dem Mädchen so ist =)

*Keks geb*
Das hast du fein gemacht.
Hdl <3


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