Zum Inhalt der Seite

Happy ohne Ende?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Es geht doch nichts über ein Stracciatella-eis (auch kein Schwedenhäppchen)

Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit.
 

Vielen Dank für die Reviews, für euch beide geht es hier auch schon weiter =).
 

„Ja ja Markus, wir wissen doch alle, was für ein Schwedenhäppchen du bist, also musst du nicht weiter ins Detail gehen.“
 

Bestimmt war der „Lutscher“ an Lenas Seite getreten und umarmte seine kleine Schwester, die seine Umarmung etwas überrascht erwiderte. Irgendwie hatte sie Torstens und Pers Auftauchen gar nicht bemerkt, so sehr war sie in das „Gespräch“ mit dem schwedischen Stürmer vertieft gewesen. Im Grunde genommen war sie Torsten sogar dankbar, dass er sie aus dieser Situation gerettet hatte, auch wenn ihr auf Markus’ Spruch definitiv eine passende Erwiderung eingefallen wäre, aber so hatte sie jetzt die Gelegenheit Per zu begrüßen und dann endlich von hier zu verschwinden, denn so gern sie ihren großen Bruder und seine Kollegen auch hatte – noch mehr dumme Sprüche würde sie heute nicht mehr ertragen können. Schon gar nicht von Tim oder Clemens, die immer noch feixend dastanden und sie und Markus beobachteten.
 

„Eigentlich mag ich die Bezeichnung „Schwedenhäppchen“ ja nicht, aber wenn deine Schwester mich dann zum Vernaschen mit nach Hause nehmen würde, dann-“
 

„Überleg’s dir gut, ob du diesen Satz wirklich beenden möchtest.“
 

Torstens Stimme, die eben noch eher scherzhaft geklungen hatte, als er mit seinem Teamkollegen gesprochen hatte, hatte mittlerweile eher einen leicht drohenden Ton angenommen und jeder der Anwesenden ahnte, dass die Spaßgrenze beim „Lutscher“ erreicht worden war. Und was das hieß, wusste vor allen Dingen Tim aus schmerzvoller Erfahrung, weshalb er Markus mit Blicken zu verstehen zu geben versuchte, dass er ausnahmsweise besser den Mund halten sollte, wenn er nicht jede Menge Ärger am Hals haben wollte. Eigentlich war Tim Wiese ja nicht unbedingt für sein untrügliches Gespür für brenzlichen Situationen bekannt, aber nachdem er während des Wochenendes bei der Nationalmannschaft nicht nur neue Seiten an Lena, sondern auch an seinem Kapitän kennen gelernt hatte, wollte er seinen Mannschaftskameraden doch lieber vor dem manchmal unberechenbaren Temperament des Mittelfeldspielers bewahren.
 

„Ach Torsten, lass ihn doch reden, ich steh sowieso eher auf Stracciatella Eis statt auf Schwedenhäppchen, nicht wahr, Per?“
 

Lächelnd zwinkerte die Blondine dem langen Innenverteidiger zu und hoffte, dass er ihre Anspielung auf seine SMS verstehen und ebenfalls lächeln würde, doch Pers Reaktion fiel ganz anders aus, als Lena es erwartet hatte: Mühsam versuchte Per seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, doch es gelang ihm nicht sein Entsetzen und seine Panik zu verbergen, die ihn aufgrund von Lenas Worten überfiel.
 

Verwirrt schauten die Bremer Fußballer von Lena zu Per und wieder zu Lena zurück, die mittlerweile auch ein wenig von ihrer Lockerheit eingebüsst hatte und den geborenen Pattensener nun fragend anschaute. Der jedoch versuchte Lenas fragendem Blick auszuweichen und starrte auf seine Schuhspitzen, während er fieberhaft überlegte, wie Lena diesen Kommentar gemeint haben konnte. Es musste bloßer Zufall gewesen sein, ganz bestimmt, denn sie konnte ja eigentlich nichts von der SMS wissen, die er vor dem Training geschrieben, aber nicht abgeschickt hatte und in der er sie zu einem Spaziergang und ihrem Lieblingseis einlud.
 

„Ähm ja, also, ich mein’, wenn du das so sagst, dann wird das wohl stimmen.“
 

Am liebsten hätte Per sich in diesem Moment selbst in den Hintern getreten, weil er hier vor Lena und der versammelten Mannschaft so rumstammelte und eigentlich keine Ahnung hatte, was er sagen sollte. Lena musste ja glauben, er sei ein minderbemittelter Balltreter, der nichts anderes auf die Reihe bekam außer Fußball spielen. Schon gar kein anregendes Gespräch.
 

Zu seiner Überraschung blickte er aber in ein lächelndes Gesicht, als er von seinen Schuhen auf und in Lenas amüsiert blitzende Augen sah. Irgendetwas schien die Wahl-Spanierin zu erheitern und Per wollte lieber nicht so genau wissen, was es war.
 

„Na, wenn das dann geklärt ist, würde ich sagen, dass wir uns auf den Weg machen sollten, damit mir niemand mein Eis vor der Nase wegisst.“
 

Immer noch lächelnd und mit blitzenden Augen ging Lena auf Per zu, fasste ihn bei der Hand und zog ihn von den anderen Fußballern weg, die ihrem Kollegen und der kleinen Schwester ihres Vize-Kapitäns überrascht und etwas belustigt nachsahen. Es war aber auch ein Bild für die Götter zu sehen, wie der fast zwei Meter große Verteidiger von einer kleinen Blondine beinahe schon hinter sich hergeschleift wurde und ihr tollpatschig nachstolperte.
 

Das recht ungleiche Paar war erst ein paar Meter entfernt, als sich die junge Psychologin noch einmal umdrehte, kurz in ihre Hosentasche griff und ihrem Bruder etwas zurief:
 

„Hier Torsten, fahr schon mal vor, Per bringt mich nachher bestimmt nach Hause.“
 

Fröhlich lächelnd warf Lena einem ziemlich perplexen Torsten Frings die Schlüssel zu, die er im letzten Augenblick noch auffangen konnte. Dann drehte sie sich wieder um und zog einen immer noch reichlich verwirrten Per Mertesacker hinter sich her, was die anderen Spieler köstlich amüsierte.
 

Schweigsam liefen die beiden nebeneinander her und jeder hing irgendwie seinen eigenen Gedanken nach, bis sie schließlich aus der Sichtweite der Jungs waren und sich Lena ein Herz fasste die Frage zu stellen, die sie schon die ganze Zeit beschäftigte.
 

„Sag mal Per, warum schickst du mir eigentlich eine SMS, in der du mich zum Eis essen einlädst und mir extra sagst, ich solle dich vom Trainingsgelände abholen, wenn du dann vor deinen Kollegen so tust, als wäre nichts, hm? Wenn es dir peinlich ist mit mir gesehen zu werden, dann hättest du nicht schreiben dürfen, dass ich dich abholen soll, aber dann so zu tun, als wären wir nicht verabredet und als wärst du total überrascht mich zusehen, das ist ja wohl unterste Schublade echt.“
 

Mit jedem Satz hatte Lena sich weiter in Rage geredet und jetzt brach die Wut, die sie empfunden hatte, als Per sie vor der Mixed Zone die ganze Zeit ignoriert und so getan hatte, als wollte er nichts mit ihr zu tun haben, aus ihr hervor. Die Psychologin hatte sie vor der versammelten Mannschaft zurückgehalten, hatte Per nicht blamieren, sondern auf eine plausible Erklärung von ihm warten wollen, doch nachdem er statt ihr alles zu erklären, sie lieber eine halbe Ewigkeit nur angeschwiegen hatte, war ihr der Kragen geplatzt. Sie wunderte sich wirklich, wo der andere, der liebe und nette Per hin war, mit dem sie sich so vertraut hatte unterhalten können und auf den sie sich irgendwie schon so gefreut hatte. Alle Freude, die sie empfunden hatte, als sie Pers SMS mit der Einladung gelesen hatte, war verflogen und eigentlich wollte sie schon gar kein Eis mehr essen gehen, sondern nur noch nach Hause und mit Lionel telefonieren, der garantiert ein Mittel gegen ihre aufkeimende schlechte Laune finden würde. So wie immer.
 

„Wie kommst du darauf, dass es mir peinlich sein könnte, mir dir gesehen zu werde? Im Gegenteil, ich sollte wohl eher froh sein, dass du dich mit so einem Tollpatsch wie mir überhaupt abgibst. Ich meine, du bist hübsch, intelligent, lustig und man kann wunderbar mit dir reden und du bist einfach-“
 

Mitten im Satz verstummte Per, als ihm bewusst wurde, was er da eigentlich alles gerade erzählt hatte. Und das nur, weil er sich über ihre hirnverbrannte Idee, es könnte ihm peinlich sein mit ihr gesehen zu werden, aufgeregt hatte. Sicher, er hatte jedes einzelne Wort todernst gemeint, aber deswegen hatte er ihr diese Dinge trotzdem nicht so sagen wollen. Nicht mitten in einem Streit, wenn sie wütend war und schon gar nicht jetzt. Später, viel später.
 

Lena jedoch sah den blonden Verteidiger nur überrascht an. Sie hatte mit vielem gerechnet, mit Entschuldigungen, mit Zickerein oder mit tausend anderen Dingen, aber nicht damit, dass Per ihr so süße Sachen sagen würde. Ohne es wirklich beeinflussen zu können, verrauchte Lenas Wut und sie lächelte den Bremer Abwehrspieler zaghaft an, der das Lächeln ebenso zaghaft erwiderte.
 

„Was wolltest du eben noch sagen? Du hast mitten im Satz aufgehört.“
 

Selbstverständlich war der Psychologin klar, dass Per diesen Satz niemals zu ende aussprechen würde, zumindest nicht so, wie er es eben im Eifer des Gefechts getan hätte, aber trotzdem wollte sie wenigstens versuchen zu erfahren, wie der Satz weitergegangen wäre, denn wenn es etwas gab, was Lena hasste, dann waren es unvollendete Sätze, deren Ende viel zu viele Möglichkeiten hatte. Wollte Per ihr sagen, dass sie die empfindlichste Zicke auf Gottes Erde war oder wollte er ihr vielleicht doch eher mitteilen, dass sie einfach eine gute Freundin war? Den Satz „du bist einfach“ konnte man auf unendlich viele Arten zu ende bringen und Lena wollte wissen, welches Ende Per gemeint hatte.
 

„Nichts, ist nicht so wichtig.“
 

„Aha.“
 

Mühsam versuchte Lena ihre Enttäuschung zu verbergen und trabte weiter neben Per her, der ebenfalls mit den Gedanken ganz weit weg zu sein schien. Zumindest war sein Blick nicht auf den Weg vor ihm gerichtet, was ihn dann einige Male ins Stolpern und Lena gegen ihren Willen zum Lachen brachte.
 

„Sag mal, wie kann man auf dem Fußballfeld mit diesen langen Beinen so selbstsicher und elegant wirken und im alltäglichen Leben so tapsig wie ein unbeholfener Welpe?“
 

Irgendwie wusste Per nicht so recht, ob er sich darüber freuen sollte, dass sie seine Bewegungen auf dem Fußballfeld elegant fand, oder ob er sich für seine Tollpatschigkeit im richtigen Leben entschuldigen sollte. Eigentlich fand er für beides keine Worte, weshalb er weiterhin schwieg. Lena jedoch, die dieses Schweigen als ein beleidigtes Schweigen auffasste und nicht als ein aufgrund fehlender Worte, bekam sofort ein schlechtes Gewissen und entschuldigte sich bei Per.
 

„Das war jetzt wirklich nicht böse gemeint, Per. Ich finde es halt bei euch Fußballern einfach nur süß, wie anders ihr doch seid, wenn ihr auf dem Feld steht und mit eurem heiß geliebten Ball spielen könnt.“
 

Der lange Verteidiger kam einfach nicht umhin Lena in die Augen zu schauen und selbst über ihr verunsichertes Lächeln zu lächeln. Das war wieder einer dieser Augenblicke, in denen er die Blondine einfach nur wunderschön fand und sie am liebsten küssen wollte, doch er hielt sich zurück. Das hier war weder der richtige Ort, noch der richtige Zeitpunkt für einen Kuss und Per wollte, dass alles perfekt war, wenn sie sich dann schon küssten. So Hollywood-mäßig, Disney-perfekt halt, wie man es in all den kitschigen Liebesfilmen sah, die eigentlich niemals Realität werden würden. Aber trotzdem wollte Per diesen einen magischen Moment mit Lena erleben, damit sie merkte, was er für sie empfand, ohne dass er viel sagen musste. Denn ließ man ihn reden, versaute er es ganz bestimmt wieder.

Und vor allen Dingen wollte er, dass sie den Kuss auch wirklich wollte und es nicht nur eine Ablenkung oder Trost für sie war. Es sollte mehr sein, auch wenn Per sich das nicht so gern eingestand, schließlich schätzte er seine Chancen bei der Konkurrenz als nicht gerade atemberaubend ein, aber als sie ihn als „süß“ bezeichnet hatte, hatte sein Magen einen richtigen Hüpfer gemacht und sein Herz hatte hoffnungsvoll ein paar Takte schneller geschlagen. Dass sie nicht von ihm speziell, sondern von den Fußballern gesprochen hatte, ignorierte Per gekonnt, denn von solchen kleinlichen Wortklaubereien wollte er sich nicht den Tag vermiesen lassen. Schließlich war er hier, mit ihr, ging mit ihr spazieren und würde ihr gleich ein Eis ausgeben, ganz so, wie er es in seiner SMS geplant hatte.
 

Und genau dieser Gedanke ließ ihn stutzen, hatte ihm denn nicht Lena in ihrer kleinen Wutrede vorgeworfen, dass er ihr eine SMS geschrieben hatte, in der er sie um ein Treffen mit Eis essen gebeten hatte? Der Sache musste er auf den Grund gehen, auch wenn er es nicht gerne tat und lieber weiter mit ihr darüber reden würde, wie süß er doch war, diese Angelegenheit durfte einfach nicht zwischen ihnen stehen.
 

„Sag mal Lena, was meintest du eigentlich vorhin damit, dass ich dir eine SMS geschrieben haben soll?“
 

„Was soll ich damit schon gemeint haben? Ich war halt sauer, dass du mir erst eine Nachricht schickst und dann so tust, als wäre nichts gewesen.“
 

Im ersten Augenblick befürchtete Per, dass Lena wieder sauer werden würde, doch ihre Stimme hatte einen vollkommen normalen ton, so als hätte sie sich damit abgefunden, wie es gelaufen war und sah nun schon wieder nach vorne.
 

„Aber ich habe dir doch gar keine Nachricht geschickt.“
 

„Und was ist das dann bitte hier?“
 

Ein wenig ruppig holte Lena ihr Handy hervor, tippte auf ein paar Tasten und hielt ihm dann das Handy unter die Nase. Zögerlich nahm Per es selbst in die Hand und las sich die SMS erst drei Mal durch, bevor er ihr wortlos das Handy zurückgab, welches sie ebenso wortlos wieder in ihrer Tasche verschwinden ließ. Einen Moment herrschte schweigen zwischen den beiden, bis Lena fast schon schnippisch fragte:
 

„Und, war die SMS nun von dir oder nicht?“
 

Unwohl presste Per die Lippen zusammen und überlegte, was er der Wahl-Spanierin auf diese Frage am besten antworten sollte. Er war verständlicherweise nicht besonders scharf darauf ihr zu erzählen, dass er sich eigentlich gar nicht getraut hatte diese Nachricht abzuschicken und er auch keine Ahnung hatte, wie sie trotzdem ihren Empfänger erreicht hatte. Das würde garantiert keinen so guten Eindruck machen und Per wollte die Stimmung nicht schon wieder durch eine dumme, unüberlegte Aussage zerstören, auch wenn es nichts als die Wahrheit gewesen wäre.
 

„Na ja, irgendwie schon und doch auch wieder nicht.“
 

Fragend hob Lena die Augenbrauen und deutete damit an, dass sie rein gar nichts verstanden hatte. Warum mussten manche Männer in gewissen Fällen aber auch immer so kryptische Antworten geben, die theoretisch alles oder nichts bedeuten konnten.
 

Unter Lenas erwartungsvollen Blick brach Per schließlich innerlich zusammen und entschied sich dafür ihr einfach die Wahrheit zu sagen – wenn sie ihn danach für einen Vollhorst hielt, konnte er es nicht ändern, wahrscheinlich hatte er es dann auch nicht anders verdient.
 

„Ich habe die SMS vorm Training geschrieben, mich aber nicht getraut sie abzuschicken und als ich dann gesehen habe, wie spät es schon ist und dass ich zu spät zum Training kommen werde, habe ich mein Handy nur noch achtlos in meine Sporttasche geschmissen und es seitdem auch nicht mehr in der Hand gehabt. Vermutlich hat bin ich beim Tragen oder so an die falschen Tasten gekommen, dass sich die Nachricht von selbst verschickt hat. Es war also echt keine Absicht, dass ich vorhin so zurückhaltend war, ich war wirklich total überrascht dich zu sehen, damit hatte ich gar nicht gerechnet, schließlich haben wir uns seit München ja nicht mehr gesehen und da war das letzte Mal ja auch etwas… na ja.“
 

Hilflos zuckte der lange Innenverteidiger mit den Schultern und brachte gerade noch ein etwas schiefes Lächeln zu stande.
 

„Weißt du Per, ich habe mich richtig gefreut, als ich deine SMS gelesen habe. Ich kenn’ hier in Bremen ja außer meinem Bruder und seiner Familie keinen weiter und da ist es manchmal schon etwas langweilig, auch wenn die beiden Mädels mich immer ziemlich gut beschäftigen, es ist halt doch irgendwie was anderes. Da hat man manchmal viel zu viel Zeit zum Nachdenken, wenn du verstehst, was ich meine. Und mit dir ein Eis essen zu gehen, darauf hab’ ich mich halt irgendwie doch schon gefreut, immerhin hatte ich bisher immer das Gefühl, das wir uns gut verstehen und man super mit dir reden kann. Und dann, na ja, dann bin ich am Trainingsgelände angekommen und –“
 

„Und ich Hornochse hatte von tuten und blasen keine Ahnung und hab’ dir das Gefühl gegeben, als wärst du nicht erwünscht.“
 

„Irgendwie schon.“
 

Beide schauten sich verlegen an und versuchten zaghaft zu lächeln, auch wenn keiner von beiden das Gesagte so ganz genau einzuordnen vermochte. Lena war einfach nur froh, dass sich Pers seltsames Verhalten so leicht aufgeklärt hatte und sie fand es irgendwie ja auch total niedlich, dass er sich nicht getraut hatte die Nachricht einfach abzuschicken und Per schwebte schon fast über den kleinen Fußweg, nachdem er gehört hatte, dass Lena sich tatsächlich so richtig über seine Einladung gefreut hatte und nicht einfach nur so gekommen war. Und nicht nur das, sie hatte ja auch noch gesagt, dass sie sich gut verstehen würden und sie sich super mit ihm unterhalten konnte, das war wahrscheinlich bei weitem mehr, als sie über Clemens sagen würde.
 

Der Gedanke an seinen Kollegen versetzte dem Bremer Abwehrrecken einen kleinen Stich, doch er entschloss sich nicht weiter darüber nachzudenken, was Clemens jetzt wohl an seiner Stelle tun würde.
 

„Woran denkst du gerade? Daran, dass du deine knapp bemessene Freizeit auch besser verbringen könntest als mit der kleinen Schwester deines Kollegen?“
 

Verwundert blieb Per stehen und blickte Lena an, die ihm ein verschmitztes Lächeln schenkte, dass ihm schon sagte, dass sie all das nicht ganz so ernst nahm. Trotzdem wollte er jetzt nicht von Clemens anfangen, schließlich wusste er nicht so ganz genau, wie die junge Psychologin darauf reagieren würde, deshalb schüttelte er nur etwas abwesend den Kopf.
 

„Nein, ganz bestimmt nicht. Aber eigentlich hab ich glaub ich rein gar nichts gedacht. Weißt du, es gibt nämlich auch Menschen, die manchmal einfach nur genießen und nicht über alles stundenlang grübeln, so wie du.“
 

Das war nur eine ganz kleine, halbe Notlüge, denn er hatte ja wirklich nicht eine Sekunde daran gedacht, dass er seine Zeit irgendwie anders besser verbringen würde und er hatte Lenas Anwesenheit an seiner Seite wirklich einfach nur genossen und dabei vielleicht ein klitzekleines Bisschen über seinen besten Freund nachgedacht, aber das konnte man ja noch nicht gleich grübeln nennen.
 

Lenas lachende Stimme riss Per aber bereits wieder aus seinen Gedanken, denn mit einem Zwinkern meinte sie fröhlich:
 

„Ja, ich kenn auch ein paar solche Leute, die nicht nachdenken. Die nennt man Männer.“
 

To be continued
 

Ja, ich weiß auch nicht so genau, warum ich ausgerechnet heute und mit diesem Kapitel meine romantische Ader ausleben musste. Ich konnte einfach nicht anders als sich Per und Lena auf ihre so ganz typische, etwas verkrampfte und definitiv umständliche Art näher kommen zu lassen. Aber ich fand’s süß und niedlich, deswegen hoffe ich einfach mal, dass es euch genauso gut gefallen hat wie mir, dass diese beiden endlich mal so ein bisschen in die Pötte kommen.

Wobei ich Per ehrlich gesagt ja richtig niedlich finde, wie er Lena klar zu machen versucht, dass es ihm ganz und gar nicht peinlich ist mit ihr gesehen zu werden und wie dann plappert und plappert und erst so spät gemerkt, dass das, was er da die ganze Zeit erzählt, in diesem Sinne gar nicht für Lenas Ohren bestimmt ist. Und dann seine Gedanken über den perfekten Kuss, seine Aufgeregtheit als sie ihn angeblich „süß“ nennte und seine Schüchternheit und all diese anderen Situation… Man merkt schon, dass ich den Kerl in diesem Kapitel richtig gern hab…^^ Mehr sogar noch als sonst eh schon.

Und Lena konnte in diesem Kapitel auch endlich mal wieder ihre zwei Seiten zeigen: Erst ihre spitze Zunge, als sie die Anspielung auf Per macht und dann zum Schluss der Spruch über die Männer, das steht ja eigentlich total im Kontrast zu den schüchternen, aber durchaus ernst gemeinten Worten zur Mitte des Gespräches mit Per. Aber so facettenreich liebe ich meine Lena, ihr hoffentlich auch, oder?

Dabei fand ich Torsten und Markus auch mal wieder gar nicht so schlecht, sein Spruch mit dem Schwedenhäppchen und dann Markus freche Antwort haben euch hoffentlich erstmal so richtig zum Lachen gebracht… ;)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2012-07-11T12:00:36+00:00 11.07.2012 14:00
Ui ein wirklich tolles Kapitel wieder!!!
Man kann beide unglaublich gut verstehen in der jeweiligen Lage....macht einfach Spaß mit ihnen mit zu fühlen!!!
Wirklich genial!!!
WEITER SO!!
LG -^.^-
Von:  sunny12
2012-07-03T15:44:54+00:00 03.07.2012 17:44
Hey!
Wiedermal ein sehr schönes Kapitel :)
Die Unterhaltung zwischen Lena und manchen der Fußballer sind immer super!
Lenas erste Reaktion, als Per so komisch reagiert kann ich gut nachvollziehen, schließlich dachte sie, er wüsste von der SMS. Aber das Missverständnis hat sich ja Gott sei Dank aufgeklärt :) Wäre schade gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre.
Die Diskussion von den beiden war auch sehr schön. Vor allem, als Per so offen über seine Gefühle geredet hat. Schade, dass er den einen Satz unvollendet gelassen hat, das hätte mich ja auch interessiert.
Na dann mal sehen, wie es im nächsten Kapitel weitergeht :)
Bin schon sehr gespannt, wie es dann jetzt noch weitergeht.
LG sunny12


Zurück